Es liegt uns fern, bei der nachbarlichen großen Nation, mit deren tapferer Armee wir uns in rühmlichem Kampfe gemessen haben, schmerzliche Erinnerungen zu erwecken, wenn auch das wandelbare Schlachtenloos gegen sie entschied, nach dem erhabenen Vorbilde unseres großen Kaisers Wilhelm I., hochgesegneten Andenkens, welcher den hier erfochtenen Sieg Ihrer Majestät der Königin - . mit den Worten verkündigte: „Welches Glück dieser neue große Sieg durch Fritz! Preise nur Gott für seine Gnade! Es soll Victoria geschossen —* Geben auch wir in Demuth Gott allein, dem Lenker aller Schlachten die Ehre!
Mit dem sicheren und weisen Herrscherblick, mit welchem der große Kaiser seine Paladine zu wählen und jeden an die richtige Stelle zu setzen verstand, übertrug Allerhöchstderselbe beim Ausbruch des Krieges seinem einzigen Sohne, dem Kronprinzen, den Oberbefehl über die aus den vereinigten nord⸗ und süddeutschen Korps gebildete dritte Armee; war es doch, als habe die Vorsehung gerade ihn zu so hohem Werke ausersehen. Auf den Sieger von Chlum blickten Führer wie Soldaten mit hingebendem Vertrauen. Dem Zauber und der Anmuth seines Wesens vermochte niemand zu widerstehen, und wo er erschien, jubelten ihm die Herzen aller in Liebe und Ver⸗
h ntgegen.
11“.“— Maße aber der Kronprinz das Allerhöchste Vertrauen seines Königlichen Vaters zu rechtfertigen verstand, das verzeichnet die Geschichte in ehernen Lettern, und auch die heutige Feier giebt davon ein beredtes Zeugniß. Ganz erfüllt von dem deutsch⸗nationalen Gedanken, ja, der hauptsächlichste Träger desselben, zog er aus in der klaren Erkenntniß und in der festen Zuversicht, daß der Preis des uns aufgedrängten Kampfes nur 1298 unter der Kaiserkrone wieder vereinte
sche Vaterland sein würde. , be auf der Fahrt nach Süddeutschland fand er in dem be⸗ geisterten Empfang, der ihm allerorten zu theil wurde, den lebhaftesten Widerhall. In S Bericht an Seine Majestät den König mel⸗ dete der Kronprinz wörtlich: „Ueberall brach der eine Gedanke aus, voll und einmüthig zusammenzustehen für deutsches Recht, für Deutsch⸗ lands Ehre. Das Offizierkorps gab mir seine Freude zu erkennen, mich als Oberbefehlshaber erhalten zu haben; es sei stolz, an der Seite seiner preußischen Waffenbrüder für die gerechte Sache in den Kampf zu ziehen.“ Und als am Abend der festlichen “ in München der edle, für die deutsche Sache erglühende Bayernkönig dem preußischen Kronprinzen die ritterliche Hand darbot, ein unver⸗ geßliches, hehres Bild, — da durchbrauste ein gewaltiger Beifallssturm die weiten Hallen, und auf den Lippen erbebte und in den Herzen tönte es wieder, das Wort des deutschen Dichters: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Noth uns trennen und
efahr.“ -
b E gleicher sympathischer Empfang wurde dem Kronprinzen von den erhabenen Bundesfürsten und der Bevölkerung in Württemberg und Baden zu theil. In seinem ersten Armeebefehl aus dem Haupt⸗ quartier Speyer am 30. Juli heißt es: „Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, an der Spitze der aus allen Gauen des deutschen Vater⸗ landes vereinten Söhne für die gemeinsame nationale Sache, für deutsches Recht, für deutsche Ehre, gegen den Feind zu ziehen. Wir gehen einem großen und schweren Kampf entgegen, aber im Bewußtsein unseres guten Rechts und im Vertrauen auf Eure Tapferkeit, Aus⸗ dauer und Manneszucht ist uns der siegreiche Ausgang gewiß. So wollen wir denn festhalten in treuer Waffenbrüderschaft, mit Gottes Hilfe unsere Fahnen zu neuen Siegen zu entfalten für des geeinigten Deutschlands Ruhm und Frieden ““
Nur wenige Tage darauf kamen die eisernen Würfel ins Rollen: von den Höhen von Weißenburg donnerten die Kanonen ihren ersten kriegerischen Gruß, begleitet von dem schrillen Laute der Mitrailleusen. Dem unwiderstehlichen Ansturme der tapferen Bavern, die mit den gelichteten Reihen der todesmuthigen preußischen Königsgrenadiere den Gaisberg erstürmten, erlag die alte Feste. Der erste Sieg war er⸗ fochten, das blutige Vorspiel der zwei Tage später hier an dieser Stelle folgenden Weltschlacht. Zwar bildete die Schlacht von Wörth nur eines der ruhmreichen Glieder in der Geschichte dieses Feldzugs, und nicht einmal ein großes und inhaltsreiches; aber weit über die un⸗ mittelbaren taktischen Erfolge hinaus war der hier erfochtene Sieg folgen⸗ und bedeutungsschwer, sowohl für den weiteren Gang der kriegerischen Ereignisse, wie für die Gestaltung der allgemeinen politischen Lage.
Mit Staunen sah die Welt, was vereinte deutsche Kraft vermag. Die Legende von der Ueberlegenheit des gegnerischen Angriffs war zer⸗ ronnen und zog dahin, — das Zünglein der politischen Wage, das noch geschwankt hatte, nach welcher Richtung es sich neigen sollte — da stand es plötzlich fest. Deutschland hatte Arme und Rücken frei.
ier wurde die Waffenbrüderschaft zwischen Nord und Süd mit dem Blute vieler Tausende von Streitern besiegelt; hier wurden alte deutsche Lande dem Reich für immer wiedergewonnen ; hier wurde der erste Reif zur deutschen Kaiserkrone im Feuer geschmiedet; hier ent⸗ stand das schöne Losungswort „Unser 8 welches ihm fortan das schönste und liebste Reis seines reichen Ruhmes⸗ und Ehren⸗ kranzes war. Und wie diese heldenhafte Brust, wie dies diamant⸗ reine gütige und milde Herz voll edelster Menschenliebe die Wunden, die sein starker Arm ge chlagen hatte, zu heilen und zu lindern verstand! Sobald die blutige Arbeit gethan war, wenn die Wogen des heißen Kampfes sich gelegt hatten, dann erschien er, ein König⸗ licher Samariter, als Helfer, Retter und Tröster für Freund und Feind. So wurden alle Umstehenden von tiefer Rührung ergriffen, als er sich zu dem bei dem Sturm auf den Gaisberg mit der Fahne in der Hand tödtlich zu Boden gestreckten Major von Kayserberg von den Königsgrenadieren herabbeugte und ihn in seine Arme schloß. Verwundete und Sterbende blickten noch einmal freudig auf, wenn er sich nahte und seine Hand dem erkaltenden Leben hinstreckte. Wie er dann in stiller und ernster Betrachtung an der Bahre des erschlagenen Feindes. des tapferen Generals Abel Douay stand, da wurde das
uge manches Bärtigen wieder feucht, und wer sich noch kurz vorher im männermordenden Kampf gegenübergestanden, reichte sich nunmehr waffenbrüderlich die Hand; denn der besiegte Feind ist nicht mehr unser Fea Als hier bei Wörth der Schlachten⸗ donner allmählich verhallte und die sinkende Sonne mit ihren letzten blutrothen Strahlen die blutige Walstatt beleuchtete, da eilte er von Ort zu Ort, hier seinen ihm zujauchzenden Truppen Anerkennung und Dank spendend, — dort für die Verwundeten zu sorgen, den Gefangenen seinen Schutz zu gewähren und die erschreckt umher⸗ irrenden Landbewohner zu beruhigen und aufzurichten. In dem noch brennenden Reichshofen stieg er vom Pferde und trat in eine einfache Bauernstube an das Lager des zu Tode verwundeten Generals Raoult, reichte ihm die Hand und erkundigte sich nach seinen Wünschen — ein letzter Dankesblick verklärte die Züge des sterbenden Kriegers von Sebastopol.
Mit der ihm angeborenen Hochherzigkeit und dem Gerechtigkeits⸗ sinn seines Stammes wußte er stets die Verdienste derjenigen anzu⸗ erkennen und zu belohnen, welche mitgerathen und mitgethan hatten, und es geziemt sich daher auch wohl an dieser Stelle, noch mit wenigen Worten der treuen und tapferen Mitgehilfen zu ge⸗ denken, deren Namen die Geschichte mit dem seinigen für immer verknüpft hat. Da nenne ich zuerst den erprobten und vertrauten Berather in zwei lorreichen Feldzügen, den schlachtenkundigen und stets siegeszuversichtlichen Blumenthal; ich gedenke Kirchbach's, des Mannes von echtem deutschem Schrot und
Korn, der, infolge seiner bei Weißenburg erhaltenen Wunden verhin⸗ dert, in den Bügel zu steigen, — vom Wagen her, im Mittelpunkte der Schlacht, zeitweise hart bedrängt, nach zäͤhem und blutigem Ringen seine tapferen Schlesier und Polen gegen Wörth führte. Ich erwähne den jugendfrischen, schneidigen Bose, der, in der vordersten Reihe schwer verwundet, noch im Sattel blieb und seine braven düemg. Hessen und Nassauer auf das aufflammende Elsaßhausen an ich vorbei⸗ stürmen ließ, bevor er zum zweiten Mal getroffen vom Pferde sank. Ich gedenke der beiden tapferen Heerführer Hartmann und von der Tann, dieser klassischen Heldengestalten, deren Bildniß eine dauernde, ehrende Stätte in der Hauptstadt ihres Landes bereitet ist; ich erinnere an den Todesmuth der württembergischen Brigade Starkloff, wie an die erfolgreiche Mitwirkung der tapferen badischen
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Truppen und ihrer Führer. Ein dankbares und ehrendes Gedächtniß
widmen wir allen den tapferen Söhnen, die hier gekämpft und ge⸗ blutet für des geeinigten deutschen Vaterlandes Ruhm und Ehre, die freudig ihr Leben ließen für Kaiser und Reich. — Und wiederum an einem weltgeschichtlichen Schlachtentage, dem Tage von Fehrbellin und Belle⸗Alliance öffneten sich noch einmal die Pforten des Königs⸗ schlosses zu Potsdam, aber die Purpurstandarte wehte auf Halbmast.
Der Königliche Dulder hatte vollendet. 1“ Da “ wir ihn hinaus, sein treues Schlachtroß Wörth un⸗
mittelbar dem Sarge folgend, zur selbstgewählten Stätte des Friedens, wo zwei hoffnungsvolle, in blühender Jugend ihm vorangegangene Söhne ihn erwarteten. Wohl prangte die Natur im schönsten Frühlingsschmuck, die Waldvögel sangen ihrem Herrn und Liebling ihr Abschiedslied, aber von den Thürmen der Stadt tönte dumpfes Trauergeläut, die Trommeln wirbelten gedämpft, die Fahnen waren umflort. Tiefes Weh war in die Herzen Aller eingezogen. Er ward begraben, aber nicht vergessen. Länger als das von Meister⸗ hand in Stein und Erz geformte Bild den leiblichen Augen der Mitmenschen und denen der kommenden Geschlechter sichtbar sein wird, wird seine hehre Lichtgestalt der Seele der Nation vorschweben, solange Preußens Aar nicht der Sonne weicht, solange deutsche Treue nicht in der Welt ersterben — Kaiser Friedrich der Edle! Nun, ihr ruhmgekränzten Feuerschlünde, die ihr vor 25 Jahren an dieser Stätte Tod und Verderben in die Feindesreihen geschleudert, tragt heute euren ehernen Festesgruß hinauf zu den Wolken! Drommeten erschallet! Ihr mit Eichenlaub ge⸗ schmückten Fahnen senkt euch vor dem Königlichen Sieger! Auf Aller⸗ höchsten Befehl Seiner Maäjestät des Kaisers falle die Hülle mit unserem Schlachtenruf: „Es lebe Seine Majestät der Kaiser, Hurrah, Hurrah, Hurrah!“ Seine Majestät der Kaiser dankten dem Redner tief⸗ bewegt, zoggen den Degen und gaben das Kommando zum Präsentieren, worauf unter dem Donner der Kanonen und
tausendstimmigem Hurrah die Hülle von dem Denkmal fiel.
Der Staats⸗Minister von Hofmann überwies das Denkmal hierauf der Obhut des Kaiserlichen Statthalters in Elsaß⸗Lothringen. 4
Der Redner brachte die Gefühle zum Ausdruck, welche in Aller Herzen für den Kaiser Friedrich schon als Kronprinzen, hervorgerufen durch den Zauber seiner Persönlichkeit, auch in Elsaß⸗Lothringen lebten, und schilderte in wenigen, aber bewegten Worten den durch Gottes unerforschlichen Rathschluß eingetretenen Wechsel, der den Stolz und die Freude sowie die Hoffnungen, mit welchen die Nation auf den Sohn ihres ersten Kaisers blickte, in bange Sorge und Schmerz verwandeln sollte. Nach einer kurzen Darlegung der Entstehung und weiteren Förderung des Denkmals dankte der Redner Allen, welche zum Gelingen des Unternehmens beigetragen, in aller⸗ erster Reihe Seiner Majestät dem Keaiser, Allerhöchstwelcher entscheidend auf die Ausführung des Planes einzuwirken geruht habe, und fuhr dann vörtlich mit Bezug auf das Denkmal fort: „So möge es denn hineinragen in die fernste Zukunft, durch stürmische und ruhige Zeiten hindurch. Fest und unwandelbar möge es auf die kommenden Geschlechter nicht bloß das Andenken an die erhabene Person Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Friedrich übertragen, sondern auch die Erinnerung der großen Zeit, deren fünfundzwanzigste Wiederkehr wir in diesem Jahre feiern. Dem deutschen Volk soll das Denkmal eine immerwährende Mahnung sein, mit aller Kraft fest⸗ zuhalten, was in jener großen Zeit durch die Heldentugenden der Väter an Einheit im Innern, sowie an Macht nach außen er⸗ rungen wurde. Die Bevölkerung dieses Landes soll das Denkmal immer von neuem mahnen, in treuer Pflichterfüllung und Anhäng⸗ lichkeit an Kaiser und Reich mit den übrigen Stämmen des Volkes zu wetteifern. Dazu gebe Gott seinen Segen. Der Allmächtige be⸗ schirme und schütze Seine Majestät und das Kaiserliche Haus. Gott segne Deutschland jetzt und immerdar!“
Der Statthalter Fürst zu Hohenlohe⸗Langenburg übernahm sodann das Denkmal mit folgenden, an Seine Majestät den Kaiser gerichteten Worten:
Eure Majestät wollen Allergnädigst gestatten, daß ich im Namen des Landes von Elsaß⸗Lothringen aus den Händen des Berliner und Hagenauer Comités das erhabene Denkmal des seligen unvergeßlichen Kaisers Friedrich Majestät, welches Eure Maäjestät die Gnade hatten, soeben enthüllen zu lassen, übernehme. Im Namen des Landes ge⸗ lobe ich, das uns übergebene Vermächtniß heilig zu halten, treu zu schützen und bewahren zu wollen. Gott gebe, daß im Aufblick zu der hehren Gestalt des so tief betrauerten und so heiß geliebten Feld⸗ herrn auch die Angehörigen der Reichslande immer der huldreichen und liebevollen Bemühungen eingedenk bleiben mögen, mit welchen Seine Majestät unser Elsaß⸗Lothringen umfingen. Möchte das An⸗ denken an Kaiser Friedrich das Gefühl der unlöslichen Zusammen⸗ gehörigkeit aller deutschen Stämme auch in unserem Lande immer mehr fördern und die Liebe zu unserem Allergnädigsten Kaiser und Herrn immer mehr befestigen. Das walte Gott!
Der Straßburger Männergesangverein stimmte nunmehr einen Psalm von Palestrina an, während Ihre Majestäten und die anderen Fürstlichen Gäste an das Denkmal herantraten, um dasselbe zu besichtigen.
Seine Majestät der Kaiser nahmen hierauf das Wort zu einer Ansprache, welche, dem „W. T. B.“ zufolge, lautete:
Meine hochverehrten Kriegskameraden Meines Herrn Vaters und sonst versammelte Herren! Im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich habe Ich Ihnen Ihrer Majestät und zugleich Meines Hauses Dank dafür auszusprechen, daß Sie es sich nicht haben nehmen lassen wollen, uns dieses herrliche Denkmal errichten zu helfen und am heutigen Tage zu erscheinen. Tief bewegten Herzens verweilt hier heute Meine hohe Frau Mutter, daran gedenkend, daß es Ihr am Arme Ihres Herrn Gemahls vergönnt gewesen, an dieser Stelle aus Seinem eigenen Munde die Kunde über den ersten von Ihm erfochtenen großen Sieg zu vernehmen. Ich spreche Ihrer Majestät daher ganz besonderen Dank dafür aus, daß Sie die Gnade gehabt hat, Sich hier einzufinden, wo nunmehr dieses herrliche Bild Meines Herrn Vaters aufgerichtet worden ist. Was wir über Ihn vernommen haben, konnte nicht schöner und nicht bewegter geschildert werden. Was wir aber fühlen, angesichts dieses Standbildes und in Anbetracht der 25 jährigen Wiederkehr der großen Zeit der Wiedergeburt unseres Vaterlandes, wo hier zumal zuerst füddeutsches und norddeutsches Blut zu dem Kitte sich vereinigten, der unser Deutsches Reich wieder hat bauen helfen, — das bewegt tief unser Aller Herz. Und wir Jüngeren vor allem, wir geloben im Anblick des Hohen Siegers, unseres verewigten Kaisers, das zu halten, was Er uns erfochten hat, und die Krone zu wahren, die Er schmiedete, und dieses Reichsland, gegen wen es auch sei, zu schirmen und deutsch zu erhalten, so wahr uns Gott helfe und unser deutsches Schwert! Nun aber wollen wir Alle einstimmen in den Ruf: Meine hohe Frau Mutter, durch deren Erscheinen der heutige Tag gekrönt ist: Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich Hurrah! Hurrah! Hurrah!
Dem Bildhauer Max Baumbach sprachen Seine Majestät am Denkmal persönlich Allerhöchstihren Dank aus.
Ihre Majestäten und die anderen Fürstlichkeiten legten Kränze an dem Denkmal nieder, ebenso die Deputationen der Regimenter.
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Nach der Feier begaben Sich Ihre Majestäten nach Schloß Fröschweiler und nahmen bei dem Grafen Dürckheim⸗ Montmartin das Frühstück ein. — dieselben zu Wagen nach Wörth und von dort mittels Sonder⸗ Die Wagen Ihrer Majestäten der zum Denkmal nach Wörth der neuformierten Meldereiter Die Fürstlichen Gäste und deren Gefolge waren bereits ge 3 Uhr in Straßburg eingetroffen; der Kaiserliche Hof um 5 Uhr 10 Minuten in den dortigen Bahnhof ein.
Bahnhof hatte eine kombinierte Kompagnie der Infanterie⸗ Regimenter 126, 132 und 105 Aufstellung genommen. dem Hofzuge
fuhren Allerhöchst⸗
zugs nach Straßburg. Kaiserinnen wurden nach Fröschweiler
einer Eskadron
entstiegen waren, anwesenden Behörden Majestät der Kaiser die Front der Kompagnie ab. Die Abfahrt vom Bahnhof durch die reich geschmückten Straßen und Plä Kaiserlichen Palais ges voran fuhr der Wagen
dem Ihre and der . Hierauf schritten Seine
e der Stadt nach dem ehender Reihenfolge: rer Majestät der Kaiserin Friedrich, eskortiert von einer Schwadron des 15. Ulanen⸗Regiments; darauf folgte der vierspännige Galawagen Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, ebenfalls einer Schwadron
ah in nach
Regiments; die Wagen der anderen Fürstlichen Herrschaften, begrüßte die Majestäten auf der ganzen Fahrt durch die überfüllten Straßen der Stadt, wo die Schulen, Vereine und Körperschaften Spalier bildeten. Ihre Majestäten dankten nach allen Seiten huldvoll. Der Einzug war von herrlichstem Sonnenschein Abends um 7 ½ Uhr nahm im Kais estmahl seinen Anfang. d ertreter der Behörden einschließlich der Räthe er die Offiziere bis einschließlich der General⸗? . sämmtliche Offiziere, welche Adjutanten Seiner Hochseligen Majestät des Kaisers Friedrich waren, sowie die Regiments⸗ der durch Deputationen menter, deren Chef Allerhöchstderselbe
genannten
dem Range nach an.
begünstigt. erlichen Palast das eladen die ster Klasse, Majore,
Zu demselben waren
vertretenen Regi⸗ gewesen war. sämmtliche im Jahre 1870 an der
Kommandeure
kommandierenden Generale, welche 8 Schlacht von Wörth theilgenommen hatten, auch jene Herren, auptquartier weiland des Kronprinzen Friedrich Wilhelm weilten. — Seine Majestät der Kaiser führten Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich zur Tafel, Seine Majestät der König von Württemberg Ihre Majestät die Kaiserin. Seine Majestät der Kaiser nahmen zwischen Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich und Ihrer Majestät der Kaiserin — Majestät der Kaiserin Friedrich saß Seine ßherzog von Baden mit Ihrer
welche damals im
Rechts von Ihrer Königliche Hoheit der Gro 1 Königlichen Hoheit der Prinzessin Heinrich; s Seine Königliche Hoheit Ihrer Königlichen Meiningen und Seine Hoheit der Prinz
von Hessen mit Ihrer Königlichen Hoheit der n Zur Linken Seiner Majestät des Königs g saß Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin in folgten: Seine Königliche Hoheit der Prinz einrich von Preußen, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin riedrich Karl von Hessen, Seine Durchlaucht der dolf zu Schaumburg⸗Lippe, ohenlohe⸗Langenburg und Se achsen⸗Meiningen. Gegenüber der Statthalter Fürst zu Hohenlohe⸗ Rechten des Statthalters
odann folgten der Fürst von Hohenzollern mit oheit der Erbprinzessin von Sachsen⸗ Friedrich Karl Prinzessin zu Schaumburg⸗Lippe. von Württember von Baden; soda
Ihre Hoheit die Fürstin zu ine Hoheit der Erbprinz von Seiner Majestät dem Kaiser nahm Langenburg Platz, zur der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe⸗ Schillingsfürst, der General der Kavallerie Ritter von Tylander, kommandierender General des zweiten bayerischen Armee⸗Korps, und der General der Infanterie von Seeckt. n saßen der Kriegs⸗Minister General Bronsart von Schellendorff, der bayerische General der Kavallerie z. D. von Freyberg und der General der Infanterie von Blume. Nach dem Festmahl fand vor dem Kaiserlichen Als gegen Schluß desselben die Majestäten auf dem Balkon erschienen, brach die um den Palast angesummelte Volksmenge immer aufs neue wiederholten. Privatgebäude glänzten in der prächtigsten Illumination. namentlich Münsters hervor, von dessen Terrasse ein werk abgebrannt wurde und farbige Raketengarben und pots à feu a In der durch Massen von au suchern verstärkten Bevölkerung der Stadt herrs Tag über freudige Feststimmung, zogen dichtgedrängte Schaaren die Straßen. Heute Vormittag begaben Sich Seine Kaiser von Straßburg na bei Molsheim
“ Zur Linken des Statthalters
roßer Zapfenstreich statt.
in brausende Hochrufe aus, die sich Die öffent⸗ Einen unbeschreib⸗ Beleuchtung glänzendes Feuer⸗ römische Lichter mit wechselnd zum Himmel swärtigen Be⸗ chte den ganzen und noch spät Abends durch⸗
Majestät der ch Mutzig, ne Befestigunge
emporstiegen.
zu besichtigen.
raphischer Meldun „Gneisenau“, Kommandant gestern in Madeira) angekommen und beabsichtigt, heute nach
Laut teleg der Marine ist S. M. S. Korvetten⸗Kapitän da Fonseca⸗Wollheim, Funchal (
Kap Verdes in See zu gehen.
g an das Ober⸗Kommando
Mecklenburg⸗Strelitz.
Feier des Geburtstages Seiner Königli des Großherzogs, Höchstwelcher vorgestern sein 76. en Lande festlich begangen worden. hatten die öffentlichen und zahl⸗ äude reichen Flaggenschmuck angelegt. Das Hoboisten⸗Korps brachte Seiner Königlichen oheit eine Morgenmusik dar, nach deren Beendigun In den Schulen der Stadt wurde des Bei Hofe fand
chen Hoheit jahr vollendete, ist im ganz In der Stadt Neustreli
reiche Priva Großherzogli
eveille stattfand. . sttages in herkömmlicher Weise gedacht. alatafel und Abends große Cour statt.
Oesterreich⸗Ungarn.
zog Franz Ferdinand hat, dem „W. T. B.“
von Lusin Piccolo aus einen Brigadebefehl e
lassen, in welchem er von der 38. schied nimmt.
Der Erzher
Infanterie⸗Brigade Ab⸗
8 Der Prinz Friedrich Leopold von Preußen ist gestern Abend von Wien nach Berlin abgereist.
Die Leiche des Herzogs Elimar von Oldenburg wird am Montag nach Bogyar in Ungarn zur Beisetzung übergeführt werden.
Der Minister⸗Präsident Graf Badeni hat sich in Be⸗
leitung des Hofraths von Freyden egg gestern Abend nach Budapest begeben. — Zu dieser Reise bemerkt das Wiener „Fremdenblatt“: dieselbe werde zweifellos die Beziehungen der Fgierungen enger knüpfen, das gegenseitige Vertrauen an⸗ bahnen und sich für die Ausgleichsverhandlungen werthvoll er⸗ weisen. Das Verhältniß zwischen Oesterreich und Ungarn sei als dasjenige engbefreundeter Bundesgenossen aufzufassen, deren materielle Wohlfahrt dem Gesammtreiche zu statten komme.
Bei der Reichsrathswahl im Städtebezirk Görz wurde der Prinz Egon Karl zu Hohenlohe⸗Walden⸗ burg⸗Schillingsfürst mit 11500 Stimmen zum Ab⸗ geordneten gewählt. Der Gegenkandidat Bujatti erhielt 255 Stimmen. — Die Handelskammer in Leoben wählte den Professor Kupelwieser zum Mitglied des Reichs⸗
raths.
h Finanzausschuß des ungarischen Unter⸗ hauses erklärte gestern der Handels⸗Minister Daniel, es könne als sicher angenommen werden, daß die im laufenden Jahre präliminierten Einnahmen der Staatsbahnen auch Faüfch einfließen würden, wogegen die Ausgaben sich dem Voranschlage gegenüber um 2 ½ Millionen höher stellen dürften.
Eine gestern in Budapest abgehaltene Versammlung von ungefähr 1200 Hochschülern nahm unter Eljenrufen eine Resolution an, worin die Versammlung ihrer Empörung über die in Agram der ungarischen Fahne und damit auch dem unga⸗ rischen Staatsrecht und der ganzen ungarischen Nation zugefügte Beleidigung Ausdruck giebt und würdige Genugthuung fordert. Ein anderer Antrag, worin den Agramer Studenten die Hand geboten und die Hoffnung ausgedrückt wurde, daß sie ihre Fehler eingestehen würden, wurde verworfen.
In Agram wurde gestern das Verhör der an den Demon⸗ strationen betheiligten Studenten fortgesetzt. Von 70 Ver⸗ hörten wurden 30 in Haft behalten. Die Studenten be⸗ jeichneten den stud. jur. Stefan Radics als Rädelsführer: derselbe ist im Jahre 1893 wegen Beleidigung des Banus mit drei Monaten Arrest bestraft worden, wurde von der Uni⸗ versität relegiert und ging nach Prag, von wo er wegen panslavistischer Umtriebe ausgewiesen wurde. Die Bü rger⸗ schaft beabsichtigt die Einberufung einer Versammlung, welche erklären soll, daß die Bürger den Demonstrationen am Jelacic⸗Denkmal ferngestanden hätten. Die Veranstalter der Versammlung gehören allen Parteien an.
Großbritannien und Irland.
Lord Rosebery hielt gestern in Scarborough eine Rede, worin er Lord Salisbury zu der Annahme des armeni⸗ schen Reformplans durch den Sultan beglückwünschte. Er fügte hinzu, bezüglich der auswärtigen Politik wünschten die Lbberalen die Regierung so weit als möglich zu unterstützen.
Türkei.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß der Sultan nach dem gestrigen Selamlik den russischen Botschafter von Nelidow in Privataudienz empfangen habe.
Die gestern in Konstantinopel erschienenen türkischen Blätter enthalten, wie „W. T. B.“ berichtet, einen anscheinend inspirierten Artikel, worin sie dem Eindruck entgegentreten, daß der armenischen Bevölkerung besondere Privilegien zu⸗ gestanden werden sollten; da jedoch die bestehenden Gesetze eine Abänderung erheischten, würden gewisse Reformen, unter anderem in der Justizverwaltung, dem Polizei⸗ und Gendarmeriewesen eingeführt werden. Diese Reformen, welche allen Unterthanen ohne Unterschied der Rasse und der Religion zu Gute kämen, würden versuchsweise in gewissen Provinzen Anatoliens eingeführt werden. Man glaubt, der Artikel bezwecke, die muselmanische Bevölkerung für die Lerkündung der armenischen Reformen vorzubereiten, die fürkische Bewegung zu beschwichtigen und den Eindruck zu verhindern, daß die Reformen ausschließlich zum Vortheil der Armenier bestimmt oder der armenischen Agitation und der Intervention der Mächte zuzuschreiben seien.
In Paris verlautet: in dem von der Pforte an⸗ genommenen Arrangement werde die Zulassung der Christen zu den öffentlichen Aemtern zugestanden, ferner die Zutheilung von christlichen Beamten zur Seite des Ober⸗Kommissars und von christlichen Sekre⸗ tären zur Seite der muselmanischen Beamten der sechs armenischen Vilajets. Ferner übernehme die Pforte Verpflichtungen, betreffend das Gefängnißwesen, iie Am nestie, die Hamidie⸗Regimenter und die Lokal⸗ olizei.
Die armenischen Geschäfte in Konstantinopel sind am Donnerstag wieder eröffnet worden.
Bulgarien. Der Minister des Auswärtigen Natschovics ist gestern aus Wien wieder in Sofia eingetroffen. „ Der „Swoboda“ zufolge wurde gestern in der Friedhofs⸗ fapelle ein Requiem für Stambulow abgehalten. Es er⸗ eignete sich keinerlei Zwischenfall.
Schweden und Norwegen.
„Der der gemäßigten Partei angehörende Staatsrath Langland hat, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Christiania, in einer politischen Versammlung geäußert, die Lermittlungsregierung sei jetzt gebildet, doch seien damit die Schwierigkeiten nicht beseitigt, sondern fingen im Gegentheil sezt ernstlich an. Jetzt gelte es, die Lösung der Unionsfragen zuf der Grundlage der Gleichstellung herbeizuführen; andere Zeinungsverschiedenheiten, die entstehen könnten, müßten ruhen. der Redner forderte zur energischen Arbeit auf, damit der
Fnxit wegen der Union in ehrenvoller Weise beendigt werden
Dänemark.
In der gestrigen Sitzung des Folkething führte der vonseil⸗Präsident Baron von Reedtz⸗Thort aus: Die zmanzberathungen hätten erwiesen und jeder erkenne Vedaß der Ausgleich den politischen Streit beseitigt habe. 8g Ministerium habe eine freiere und unabhängigere Stellung n letzigen Folkething “ dessen Mehrzahl sich that⸗ clich geneigt zeige, die⸗ ermittelung des Ministeriums an⸗ gehmen. Das Messramm des Ministeriums bestehe in seinen
zesvorlagen. v“ ““
Die Rechtenpartei des üheren Conseil⸗Präsidenten arteiverwaltung in der Absicht, selben zu ernennen.
Landsthing wählte gestern den strup zum Mitgliede ihrer ihn zum Präsidenten der⸗
Amerika.
sind in Madrid weitere Depeschen über
Aus Havanna . Scharmützel mit Insurgentenbanden ein⸗
glücklich verlaufene
ng des „Reuter'schen Bureaus“ aus n der japanische Gesandte anderen Mitglieder der Anzahl der in Söul befindlichen n abberufen.
Nach einer Meldu Nokohama vom 18. d in Korea Miura und die Gesandtschaft, sowie eine japanischen Militärbeamte
M. wurde
veröffentlicht eine der interimistische ch den Befehl erhalten hat, eine kten des oberen Laufes des Congo t zu erhalten, wie die ertheilten eführt worden seien, und um ernachlässigungen dieser Vor⸗
Das Brüsseler Journal „Le Patriote“ amtliche Note des Congostaats, wonach Gouverneur des Con Untersuchung vorzunehmen, um Gewißhei Vorschriften der Regierung en Mißbräuche und schriften festzustellen. die „Kölnische Z werde Baron Dhanis den des Congostaats übernehmen, im stande sein werde, weitere abzuwenden.
gostaats Fus in allen D
aus Brüssel Oberbefehl in den Ostprovinzen da man hoffe, daß er am besten Verwickelungen an der Ostgrenze
Kunst und Wissenschaft.
Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des gers“ wird eine authentische Darstellun eteorologischen
„Reichs⸗ und
Staats⸗Anzei g der Ent⸗
Brocken veröffentlicht.
Gesundheitswesen, Thierkrank Maßregeln. Alexandrien, 18. Oktober.
Damiette drei neue Erkrankung Todesfälle vorgekommen.
eiten und Absperrungs⸗
(W. T. B.) Gestern sind in
en an Cholera, jedoch keine
Handel und Gewerbe.
19. Oktober. (W. T. B.) Die vereini en Baumwollspinnereien preise neuerdings folgendermaßen: Nr. 20 kanischer Baumwolle auf 74 ₰, Nr. 12 pro englisches Pfund, Cops auf 132 bis Bern, 18. betreffend das Stimmrecht der A gesellschaften und die Betheiligung des Staates waltung, wurde heute vom Bunde bahnen erhielten Frist bis Ende den Vorschriften des Gesetzes bleiben die bisherigen statutar der Aktionäre in Gültigkeit.
ten rheinisch⸗ erhöhten die Garn⸗ ater aus guter ameri⸗ Water aus Surats auf 65 ₰ Nr. 12 Prima⸗
westfälisch
Nr. 6 Bibercops 140 ₰ pro Kilo je nach Qualität.
B.) Das Bundesgesetz, ktionäre von
auf 120 ₰,
Eisenbahn⸗ des Staates bei ihrer Ver⸗ srath in Kraft gesetzt. Die Eisen⸗ de des Jahres, um ihre Statuten mit in Einklang zu bringen. Bis dahin
ischen Vorschriften über das Stimmrecht
Verkehrs⸗Anstalten.
g“ ist am 17. Oktobe Der Postdampfer Nachmittags
„Oldenburg“
Bremen, 19. Oktober.
Der Postdampfer „Habsbur von New⸗York abgegangen. ist am 17. Oktober Reichs⸗Postdampfer in Genua angekommen. 18. Oktober Vormittags in Nea „Braunschweig“ ist am 18. Der Postdampfer
mittags in Antwerpen angekorn
Norddeutscher Lloyd. r Nachmittags . „Hohenstaufen“ in Oporto angekommen. g9“ ist am 17. Oktober Nachmittags Schnelldampfer „Saale“ ist am pel angekommen. Oktober Morgens
„Weser“ ist am 18. Oktober
Der Postdampfer in New⸗York angekommen.
Theater und Musik.
Konzerte. estrige II. Symphonie⸗ pelle unter Kapellmeister Wein 's prächtige Ouvertüre zu der bedeutungsvoll eingeleitet. Dieser fol das Interesse der Zuhörer
Symphonie in D-moll (op. 21) Sinding, Beachtung gefunden einander abweichenden und a schiedenen Sätzen, von denen ähnlich wie die neulich besprochene fünfte zes Grundmotiv anschlägt Abschnitte hindurchzieht. ein Andante in G-moll darstellende
Abend der Königlichen Ka⸗ Leitung wurde durch Oper „Genoveva“ wirksam und „auf welches sich
gartner’s Schumann gte das Werk hauptsächlich konzent des dänischen Komponisten Christian in musikalischen
Das Tonstück besteht aus vi uch in ihrem künstlerischen Werthe ver⸗ der erste, in D-moll kräftig einsetzend, Symphonie Tschaikowsky’s, ch wie ein rother Weniger gelungen Satz, der einen aus⸗ gegliederten Eindruck hervorruft, während der dur dagegen als der Glanzpunkt der Arbeit prünglichkeit und der meister⸗ esters den meisten Beifall erntete. zend instrumentierten Maöstoso, in örbar wird, aus. Der anwesende eichen Anwesenden mehrmals
ein ernstes kur Faden durch die ist der zweite, geklügelten und minder klar dritte lebhafte Satz in F anzusehen ist und vermö haften Ausführung seitens des Orch Die Symphonie klingt in einem glän welchem das Grundmotiv wieder deutl Komponist durfte den Dank der zahlr entgegennehmen. Beethoven’s allbekannte, welche Herr Weingartner auswendig dirigierte, Ausführung beider Werke stellte die k er Königlichen Kapelle in das beste L Herrn Weingartner seinen Beifall
ge seiner Urs
stimmungsvolle Ouvertüre zu „Egmont“, und Haydn’s fonie militaire“; die rische Leistungsfähigkeit d das Publikum wurde nich für den gebotenen Kunstgenuß ausz 'sche Konservatorium veranstaltete rektors Professor Gustav Hollände sten Vortragsabend. des Direktors, die Ge If Schulze und der Frau Kempner sowie die Klavierklassen des Sämmtliche Vorträge der und vielseitigen künstlerischen Ausb ihm anvertrauten Zöglingen zu theil wer
Das Stern Leitung seines Di Bechstein seine klassen und die Viol Herrn Adolf
gestern unter r im Saal Es waren die Ensemble⸗ sangsklasse des rofessor Selma N. rofessors Gernsheim ver⸗ Eleven gaben von der sorgfältigen
welche dieses Institut den den läßt, einen erfreulichen
ermehren aus Lübeck, die sich stag im Konzert⸗ us „Odysseus“ von Beethoven, Schubert, enehm klingenden Altstimme ung aller Lagen, während der Inhalt der 2 Hof⸗Pianistin zert durch die gediegene und von Bach, Tausig, Chopin n Schubert hinzufügte. Beiden
Die Konzertsängerin Emma V hier zum ersten Mal hören ließ, saal, Potsdamerstraße M. Bruch, s Schumann u
erschien am Donner Nr. 9, und trug eine Arie a owie mehrere Lieder von Brahms, nd Anderen vor. 21 fehlte nur noch die vollkommene Ausglei verständnißvolles Die bereits tzte das Kon iger Stücke
Gesänge erkennen ließ. Elisabeth Jeppe unterstü geschmackvolle Ausführung ein und Liszt, denen sie ein Scherzo do Künstlerinnen wurde Beifall ge
öfter gehörte
In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Donizetti's „Lucia von Lammermoor“ mit Herrn Emi Götze als Sir Edgar von Ravenswood, Fräulein Mary Howe aus New⸗York als Lucia und Herrn Bulß als Lord Asthon zur Aufführung. Hierauf folgt das Ballet „Phantasien im Bremer Raths⸗ keller“ von Graeb⸗Steinmann. Am Montag wird nach
längerer Pause George Bizet's „Djamileh“ unter Kapellmeister
Weingartner's Leitung gegeben. Die Djamileh singt Fräulein Rothauser. Hierauf folgten „Cavalleria rusticana“ und das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“. 3
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Lust⸗ spiel „Wie die Alten sungen“ mit Frau Clara Meyer als Annalise in Scene. Die Hanne spielt Frau Schramm, die Sophie Fräulein Lindner. — Am Montag wird Otto von der Pfordten's Schau⸗ spiel .1812“ gegeben.
Im Deutschen Theater kommt morgen Abend „Der Meister von Palmyra“ zur Darstellung und wird am Dienstag und Don⸗ nerstag wiederholt; diese drei Aufführungen sind vorläufig die letzten des Werks, da zu Anfang November Josef Kainz seinen kontraktlichen Urlaub antritt; morgen Nachmittag sowie am Freitag Abend werden „Die Weber“ gegeben. Montag und Mittwoch kommen „Die Mütter“ zur Aufführung. Am Sonnabend, den 26., geht Ludwig -h8. neueste Komödie „Robinson's Eiland“ zum ersten Male in Scene und wird am darauf folgenden Sonntag Abend wiederholt. 2 demselben Sonntag Nachmittag gelangt „Don Carlos“ zur Dar⸗
ellung.
Im Berliner Theater geht morgen Nachmittag um ½3 Uhr „Der Pfarrer von Kirchfeld“, Abends um ½8 Uhr De Grille“ in Scene. Am Donnerstag wird die neue Komödie von Robert Misch „Der Nachruhm“ zum ersten Male aufgeführt und am Freitag und Sonntag, den 27. Oktober, wiederholt. Am Dienstag und Sonnaben
wird „Götz von Berlichingen“, Mittwoch „Der Pfarrer von Kirch⸗ feld“ aufgeführt. Am Montag, den 21. Oktober, gehen Freytag
„Journalisten“, Sonntag, den 27. Oktober (Nachmittags), geht „Die Grille“ in Seene. 88 „Im Lessing⸗Theater wird nunmehr am Freitag dieser Woche Felix Philippi's Schauspiel „Der Dornenweg“ Mal 8 geführt und am nächsten Sonntag zum ersten Mal wiederholt. Oskar Blumenthal'’s Lustspiel „Gräfin Fritzi“ wird morgen, am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend gegeben, während am Diens⸗ tag „Madame Sans⸗Géne“ mit Jenny Groß in der Titelrolle zur Aufführung gelangt. Als Nachmittags⸗Vorstellung zu niedrige Eintrittspreisen gelangt am morgigen Sonntag Hermann Sudermann Schauspiel „Die Ehre“, am nachsten Sonntag „Der Herr Senator“ zur Aufführung. 1 Im Schiller⸗Theater kommt morgen Nachmittag für di „Neue freie Volksbühne“ „Kabale und Liebe“ zur Aufführung, Abends 8 Uhr „Der Meineidbauer“. (Im Bürgersaale des Rathhauses finde morgen der bereits angekündigte „Konrad⸗Ferdinand⸗Meyer⸗Abend“ statt.) „Wilhelm Tell“ wird am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag wiederholt, Mittwoch „Das Glas Wasser“, Sonnabend „Die Maler“ Sonnabend Nachmittag „Minna von Barnhelm“. Für Sonntag den 27. d. M., Nachmittags, ist „Götz von Berlichingen“, Abend „Der zerbrochene Krug“ und „Die zärtlichen Verwandten“ angesetzt. Das Repertoire des Neuen Theaters für die kommend Woche lautet: Sonntag, den 20. Oktober, Nachmittags 3 Uhr, z halben Preisen: „Francillon“. Abends 7 ½ Uhr: „Der Militärstaat“ Montag, den 21. Oktober, achte Abonnements⸗Vorstellung: „Der Militärstaat“. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Sonn abend: „Der Militärstaat“. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, zu halben Preisen: „Francillon“. Abends 7 ½ Uhr, zum ersten Mal: „Der
tapfere Cardunois“, Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson
Vorher: zum ersten Mal: „Zehntausend Fuß hoch“, Plauderei in 1 Akt von Fritz Wangenheim.
Im Theater Unter den Linden bleibt die Roth'sche Operette „Der goldne Kamerad“ auch in nächster Woche auf dem Spielplan Zur Operette wird das „Phantastische Ballet⸗Divertissement“ gegeben. An Novitäten hat Herr Direktor Fritzsche Weinberger's Operette „Die Karlsschülerin“, Taunel's Operette „Die Lachtaube“ und die Ausstattungs⸗Operette „Chilperie“ erworben.
Im Adolph Ernst⸗Theater gehen die „Paradebummler“
am Dienstag in der bekannten Besetzung zum 50. Mal in Scene.
Der dritte Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle
findet am 15. November im Königlichen Opernhause statt.
Am Montag wird Kapellmeister Meyder im Konzerthause eine „Liszt⸗Feier“ veranstalten. Das Programm weist die sympho-
nischen Dichtungen „Tasso“ und „Mazeppa“, „Angelus“ für Streich⸗ instrumente, die ungarische Rhapsodie Nr. 1 in F- und die Polonaise in E-dur von Liszt, ferner die Symphonie Nr. 6, F-dur, „Pastorale“, von Beethoven und als Novität eine Serenade in D-dur von Draesche auf.
Eine Matinée wird im Adolph Ernst⸗Theater für
Sonntag, den 27. Oktober, vorbereitet. Zur Aufführung gelangt das von Direktor Ernst in London erworbene Stück „Der kleine Lord“ von Mrs. Hodgson Burnett, der Verfasserin des gleichnamigen Romans. Dem Mitgliede des Residenz⸗Theaters Fräulein Frieda Brock ist von der Direktion dieses Theaters gestattet worden, die Titelrolle zu spielen.
In dem Oratorium „Paulus“ von Mendelssohn, welches, wie
schon gemeldet, der Stern'sche Gesangverein am 4. November in der Kaiser Wilhelm⸗ Gedächtnißkirche zum Besten des Baufonds dieser Kirche aufführt, werden die Solopartien von den Damen Dorothea Schmidt (Frankfurt a. M.) und Clara Schacht sowie den Herren von Zur⸗Mühlen und Messchaört gesungen
Mannigfaltiges. Am gestrigen Geburtstage des Hochseligen Kaisers Friedrich
war der Marmor⸗Sarkophag im Mausoleum bei der Friedenskirche in Potsdam mit prachtvollen Blumen geschmückt. Seine Majestät der Kaiser ließ, wie schon kurz gemeldet, einen kostbaren Kranz aus Veilchen und Tuberosen mit weißer Atlasschleife niederlegen, auf welcher das W mit der Krone in Gold aufgedruckt war. Weitere Kränze wurden im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich, des Prinzen Heinrich, der Erbprinzlich sachsen⸗meiningenschen Herrschaften, ferner von den Offizierkorps des 1. Garde⸗Regiments z. F., des Lehr⸗ Infanterie ⸗Bataillons, des Grenadier⸗ Regiments Kronprinz Friedrich Wilhelm (2. Schlesisches) Nr. 11, des Dragoner⸗ Regiments König Friedrich III. (2. Schlesisches) Nr. 8 und vom Verein ehemaliger Kameraden des Grenadier⸗Regiments König Friedrich III. (1. Ostpreußisches) Nr. 1 überbracht. Bis Mittag 12 Uhr war das Mausoleum für das Publikum geschlossen, das dann zahlreich erschien und in stiller Andacht am Sarkophag verweilte. Auf dem Palais Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich war die Kaiserin⸗Standarte auf Halbmast gehißt. Ueber der Standarte hing ein Lorbeerkranz mit einer schwarzen Schleie.
Auf dem Schlachtfelde von Wörth ist, wie an anderer Stelle
berichtet wird, gestern das Denkmal für Seine Majestät den
ochseligen Kaiser Friedrich feierlich enthüllt worden — ein eugniß des Dankes, der dem ruhmgekrönten Fürsten und Feldherrn
gebührt, und zugleich ein Ausdruck des erneuten Gelübdes treuen und festen Zusammenhaltens der deutschen Stämme, die 1870 für das gemeinsame Vaterland stritten. Dem Gedächtniß Kaiser Friedrich's ist in diesem Denkmal die würdigste Huldigung dargebracht worden; und daß das Werk auch in der künstlerischen Durchführung trefflich gelungen ist, darf mit doppelter Genug⸗ 1b thuung erfüllen. — In richtiger Erkenntniß der gestellten Auf Kve bat Max Baum bach, der Künstler, der aus dem vor drei Ja
veranstalteten Wettbewerb als Sieger hervorging, für das nicht in städtischer Umgebung, sondern in freier Landschaft sich erhebende Denkmal auf einen Aufbau in architektonischen Formen verzichtet, um dafür desto stärker den symbolischen Zug zu betonen, der hier am Platze war und der Eigenart deutscher Empfindungsweise lebendig entgegen⸗
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