liehen. Weiß, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Prinz Friedrich der Nieder⸗ lande (2. Westfäl.) Nr. 15, à la suite des Regts. gestellt. von Bennigsen, Pr. Lt. vom Westfäl. Drag. Regt. Nr. 7, à la suite des Regts. gestellt. Wiethaus, Major z. D., zuletzt Abtheil. Kommandeur im Feld⸗Art. Regt. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8, zum Kommandeur des Landw. Bezirks Andernach ernannt. Darapsky, Sec. Lt. vom Schleswig. Feld⸗Art. Regt. Nr. 9, à la suite des Regts. gestellt. Frhr. v. Kleydorff, Sec. Lt. à la suite des 1. Großherzogl. Hess. Drag. Regts. (Garde⸗ Drag. Regts.) Nr. 23, in das 1. Hess. Hus. Regt. Nr. 13 einrangiert. Mertens, Major z. D., zuletzt Abtheil. Kommandeur im Feld⸗Art. Regt. Nr. 15, zum Kommandeur des Landw. Bezirks Arolsen er⸗ nannt. Sorsche, Oberst⸗Lt. z. D., zuletzt Bats. Kommandeur im 1. Nassau. Inf. Regt. Nr. 87, zum Kommandeur des Landw. Bezirks Eisenach ernannt. v. Podewils, Major z. D., zuletzt Bats. Kom⸗ mandeur im Inf. Regt. Nr. 128, zum Kommandeur des Landw. Bezirks Stolp ernannt. Huch, Hauptm. und Komp. Chef vom Westfäl. Fuß⸗Art. Regt. Nr. 7 à la suite, des Regts. gestellt. In der Gendarmerie. Wörth, 18. Oktober. v. Lichten⸗ berg, Oberst⸗Lt. von der 1. Gend. Brig., unter Verleihung eines atents seiner Charge, zum Brigadier dieser Brigade ernannt. von 1— Rittm. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks IV. Berlin, früher Eskadr. Chef im Ulan. Regt. Kaiser Alexander III. von Rußland (Westpreuß.) Nr. 1 bei der Landw. ausgeschieden und als Hauptm. in der 12. Gend. Brig., v. Bonin, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Frankfurt a. O., früher Komp. Thef im Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederschles.) Nr. 46, bei der Landw. ausgeschieden und in der 1. Gend. Brig., — angestellt. Behrens, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des 7. Rhein. Inf. Regts. Nr. 69, mit Pension zur Disp. gestellt und gleichzeitig als Brigadier der 6. Gend. Brig. wiederangestellt. 1 Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Wörth, 18. Oktober. Gabriel, en. Major und Kommandenr der 5. Feld⸗Art. Brig., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, Buch⸗ 5⸗ g Gen. Major und Kommandant von Glatz, in Genehmigung feines Abschiedsgesuches, Jacobi, Gen. Major und Kommandeur der 16. Feld⸗Art. Brig., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, — mit Pension zur Disp. Frhr. v. Gemmingen⸗ Hornberg, Sec. Lt. vom Regt. der Gardes du Corps, aus⸗ eschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. übergetreten. rhr. v. Canitz u. Dallwitz, Major à la suite des arde⸗Füs. Regts. und Platzmajor in Potsdam, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, v. Blomberg, Oberst⸗Lt. z. D., unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Anklam und Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, mit seiner Pension und der Uniform des 6. Pomm. Inf. Regts. Nr. 49, — der Abschied bewilligt. König, Sec. Lt. vom Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, kommandiert als Erzieher bei dem Kadettenhause in Bensberg, ausge⸗ schieden und zu den Offizieren der Landwehr⸗Inf. 1. Auf⸗ gebots übergetreten. v. Hugo, Hauptm. und Komp. Chef vom Leib⸗ Gren.⸗Regt. König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8, mit Pension und der Armee⸗Uniform, Naumann, Oberst z. D., zuletzt in der damaligen 4. Ingen. Insp. und Ingen. Offizier vom Platz in Ulm, unter Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zivil⸗ vern mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Anlegen der hisher getragenen Uniform, — der Abschied bewilligt. v. Langen, Hauptm. z. D., zuletzt Komp. Chef im jetzigen 2. Bad. ren. Regiment Kaiser Wilhelm I. Nr. 110, in die Kategorie der mit Pension verabschiedeten Offiziere zurückversetzt. v. Helldorff, Sec. Lt. à la suite des Thüring. Hus. Regts. Nr. 12, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. über⸗ etreten. Klaeber, Major und Abtheil. Kommandeur vom Posen. Feld⸗Art. Regt. Nr. 20, mit Pension, dem Charakter als Oberst⸗Lt. und der Uniform des Feld⸗Art. Regts. General⸗Feldzeugmeister (1. Brandenburg.) Nr. 3, der Abschied bewilligt. v. Wedelstaedt, Oberst⸗Lt. z. D., unter Entbindung von der Stellung als Komman⸗ deur des Landw. Bezirks Samter und unter Wiederertheilun der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 2. Niederschles. Inf. Regts. Nr. 47, in die Kategorie der mit Pension verabschiedeten Offiziere zurückversetzt. Wolff, Hauptm. z. D., unter Entbindung von der Stellung als Bezirks⸗Offizier beim Landw. Bezirk Rawitsch und Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im ivildienst, mit seiner Pension und der Armee⸗Uniform der Abschied Frwic t. v. Cramon II., Sec. Lt. vom Leib⸗Kür. Regt. Großer Kurfürst (Schles.) Nr. 1, Graf v. Harbuval, Chamaré genannt, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Graf Goetzen (2. Schles.) Nr. 6, — aus⸗ geschieden und zu den Res. Offizieren der betreff. Regtr. über⸗ getreten. v. Frankenberg u. “ „Oberst⸗Lt. z. D., unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Inf. Regts. Nr. 132, von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Oels, Thienel, Hauptm. z. D., von der Stellung als Bezirks Offizier bei dem Landw. Bezirk Kreuz⸗ burg, — entbunden. v. Burgsdorff, Rittm. à 1a suite des Hus. Regts. Kaiser Nikolaus II. von Rußland (1. Westfäl.) Nr. 8, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Hesse, Major und Bats. Kommandeur vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57, mit Pension, dem Charakter als Oberst⸗Lt. und der Uniform des Niederrhein. Füf. Regts. Nr. 39, v. Gaertner, Sec. Lt. vom 2. Westfäl. Feld⸗ rt. Regt. Nr. 22, behufs Aus⸗ wanderung, Sperling, Oberst und Kommandeur des 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68, mit Pension und der Regts. Uniform, Sakowski, Oberst⸗Lt. z. D., unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Andernach und Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst mit seiner Pension und seiner bisherigen Uniform, v. Reichenbach, Oberst⸗Lt. z. D., unter Ent⸗ bindung von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks 1I Trier und Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst mit seiner Pension und der Uniform des Inf. Regts. Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg⸗Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24, ohoff, Major und Bats. Kommandeur vom Großherzogl. Mecklen⸗ burg. Füs. Regt. Nr. 90, mit 6 und der Uniform des Regts. von Goeben (2. Rhein.) Nr. 28, Wehrmann, Major und Abtheil. Kommandeur vom Schleswig. Feld⸗Art. Regt. Nr. 9, mit Pension, dem Charakter als Oberst⸗Lt. und der Uniform des 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regts., v. Witzleben, Sec. Lt. vom 2. Hannov. Drag. Regt. Nr. 16, — der Abschied bewilligt. Bezzenberger, Sec. Lt. vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. übergetreten. Joachimi, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32, mit Pension ausgeschieden. Roechling, Major und Bats. Kommandeur vom 4. Großherzogl. Hess. Inf. Regt. (Prinz Carl) Nr. 118, mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. Kraushaar, Oberst⸗Lt. z. D., unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Gren. Regts. Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Arolsen entbunden. Neukirch, Oberst⸗Lt. z. D., unter Entbindung von der Stellung als Komman⸗ deur des bandrw. Bezirks Eisenach und Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst mit seiner Pension und der Uniform des Infanterie⸗Regiments Graf Bülow von Dennewitz 6. Westfäl.) Nr. 55, v. Trott zu Solz, Major z. D., zuletzt vuptm. und Komp. Chef im jetzigen Füs. Regt. von Gersdorff Hess.) Nr. 80, mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts., — der Abschied bewilligt. v. Scholz, Sec. Lt. vom 1. Bad. Leib⸗Gren. Regt. Nr. 109, aus⸗ geschieden und zu den Res. Offizieren des Regts., Ludwig, Pr. Lt., à la suite des 5. Bad. Inf. ts. Nr. 113, ausgeschieden und zu den Offizieren der Landwehr⸗Infanterie 1. Aufgebots, — über⸗ getreten. Thieme, Oberst⸗Lieutenant z. D., unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des Landwehr ⸗Bezirks Heidelberg, Verleihung des Charakters als Oberst und Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst mit seiner Pension und der Uniform des Pomm. Füs. Regts. Nr. 34, Busse, Oberst⸗Lt.
88
preuß.) Nr. 44, — der Abschied bewilligt. de
im Zivildienst mit seiner Pension und der Uniform Hess. Inf. Re 88 Nr. 81, der Abschied bewilligt. Sichting, Port. ähnr. Regt. Nr. 137, zur Res. entlassen.
vom Train⸗Bat. Nr. 15, behufs Nach⸗ des Auswanderungskonsenses der Abschied bewilligt. veter ehte eah pben 1 Stellung Bezirks⸗Offizier bei dem Landw. Bezirk Forbach, mit seiner Pension und der Uniform des Feld⸗Art. Regts. von Holtzendorff (1. hein.) Nr. 8, Lambeck, Oberst⸗Lt. z. D., unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Osterode und Er⸗ theilung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, mit seiner Pension und der Uniform des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ost⸗ u E11 à la suite des Fuß⸗Art. Regts. General⸗Feldzeugmeister randen⸗ burg.) Nr. 3, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. übergetreten. Overhamm, Port. Fähnr. vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 10, zur Res. entlassen. Sachse, Hauptm. und Komp. Chef vom Bad. Fuß⸗Art. Regt. Nr. 14, mit Pension ausgeschieden. Trapp, Feuptn von der 3. Ingen. Insp., mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der Uniform des Pion. Bats. Nr. 16, der Abschied bewilligt. Müller, Sec. Lt. vom Rheinischen Pion. Bat. Nr. 8, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Bats. übergetreten.
In der Gendarmerie. Wörth, 18. Oktober. Frhr. von Reibnitz, Oberst und Brigadier der 1. Gend. Brig., mit Pension und der rifsra des Leib⸗Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8, v. Wickede, Oberst und Brigadier der 6. Gend. Brig., mit Pension und der Uniform des 1. Großherzogl. Mecklenburg. Drag. Regts. Nr. 17, — der Abschied bewilligt.
suchung Bangel, Hauptm. z. D.,
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks g an der Ruhr und in Oberschlesien. An der L“ am 18. d. M. gestellt 11 474, nicht recht⸗ eitig gestellt 1834 Wagen. 1 8n Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 3291, nicht recht⸗ zeitig gestellt 1965 Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 17. und 18. Oktober die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Landsbergerstraße 73, dem Restaurateur Emil Klamroth gehörig; Nutzungswerth 7330 ℳ; mit dem Gebot von 149 000 ℳ blieb der Kaufmann Theodor Seligmann, Potsdamerstraße 9, Meistbietender. — Friedrichstraße 194 und Leipzigerstraße 27/28, dem Kaufmann Carl Rahlson gehörig; Fläche 5,30 a; Nutzungswerth 56 660 ℳ; mit dem Gebot von 1 355 000 ℳ blieb der Kaufmann Paul Adam, Leipzigerstraße 105, Meist⸗ bietender. — Stralsunderstraße 68, Ecke Wolgasterstraße 13, dem Kaufmann Bernh. Herrmann gehörig; Nutzungswerth 15 360 ℳ; mit dem Gebot von 260 000 ℳ wurden der Bäcker⸗ meister Dietrich zu Berlin und der Kaufmann Hans Grigo⸗ leit zu Friedrichsberg Ersteher. — Sellerstraße 12, dem Rentier Joh. Friedr. Chr. Schnitzer gehörig; Nutzungswerth 12 520 ℳ; Ersteherin wurde die offene Handlung in Firma Roscher u. Vetterling zu Hamburg mit dem Gebot von 151 600 ℳ
Breslau, 18. Oktober. (W. T. B.) Getreide⸗ und Fradh Feie ses Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 ℳ Ver⸗ rauchsabgabe pr. Oktober 52,20, do. do. 70 ℳ Verbrauchsabgabe pr. Bttazer 32,60, do. do. Rüböl pr. Oktober 43,00, pr. Mai 43,50. Zink —. 1
Magdeburg, 18. Oktober. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 11,40 — 11,50. Kornzucker exkl. 88 % Rendem. 10,75 — 11,00, neue 10,85 — 11,05. Nachprodukte exkl., 75 %, Rendem. 7,60 — 8,50. Stetig. Brotraffinade I 23,50. Brotraffi⸗ nade II 23,25. Gem. Raffinade mit Faß 23,75 — 24,00. Gem. Melis 1 mit Faß 22,75 — 23,00. Stetig. Rohzucker I. Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr. Oktober 10,75 Gd., 10,80 Br., pr. November⸗Dezember 10,95 Gd., 11,00 Br., pr. Januar⸗März 11,25 bez. u. Br., pr. April⸗Mai 11,42 ½ Gd., 11,45 Br. Ruhig, stetig. — Wochen⸗ umsatz im Rohzuckergeschäft 535 000 Ztr.
rankfurt a. M., 17. Oktober. Getreidemarktbericht von SSeg Strauß. Infolge des Tendenzaufschwungs, der an den großen Getreidemärkten platzgegriffen hatte, zeigte auch der hiesige Markt eine entschieden festere Haltung, die durch Kurserhöhungen bei verschiedenen Getreidearten zum Ausdruck gelangte. Die geschäftliche Entwickelung blieb ruhig, weil es an einer regeren spekulativen Thätigkeit mangelte. — Weizen. Der erkehr bewegte sich innerhalb der Grenzen laufender Bedarfsdeckung. Landwaare (Wetterauer) zeigt sich andauernd knapp. Kurse: ab Umgegend 15 ¼ ℳ; frei hier 19 ½ — ¾; ausländische Sorten 14 ½ — ¾ ℳ — Roggen verkehrte in besserer Helthne; das Angebot bewahrte mehr Zurück⸗ haltung und der frequente laufende Bedarf erlangte nur zu vollen letztwöchentlichen, mitunter eine Kleinigkeit besseren Preisen Befrie⸗ digung. Der letzte Kurs war hiesiger 12 ¾ — 13 ℳ, russischer ebenso. — Ferste bleibt gut gefragt. Preistendenz fester. Kurse: Prima Wetterauer 16 ℳ, Pfälzer und Ried 15 ½ — 17 ½ ℳ, in Franken⸗ und ungarischer Gerste wurden Abschlüsse nicht bekannt. — Hafer zeigte etwas größere Festigkeit als seither, doch haben sich die Preise nur unwesentlich gebessert. — Kurse: Russische Sorten 12 ½ — 13 ½ ℳ,
quisite darüber; gute Fiesta⸗ Sorten 12 ¼ — 13 ½ ℳ, hochfeine über Roriz — Futterstoffe hatten schwaches Geschäft; das Angebot war wohl nicht sehr reichlich, der geringen Frage jedoch mehr als enügend und Preisstand kaum voll behauptet, eher eine Kleirigkeit abgeschwächt. — Kurse: Mais per Oktober⸗November 10 ½ ℳ; Roggenkleie 8 ½ —99 ℳ; Weizenkleie 7 ½ —8 ℳ; Malzkeime 6 ½ —7 ℳ; getr. Biertreber 8 ℳ; Spelzenspreu und Hafer⸗ hülsen 1 ℳ pro Zentner. — Am Mehlmarkt war die Tendenz mäßig befestigt. — Kurse: Milchbrot⸗ und Brotmehl im Verband 41 — 44 ℳ, norddeutsches und westfälisches Weizenmehl Nr. 00 20 ½ — 21 ½ ℳ; hiesiges Weizenmehl Nr. 0 27 — 28 ℳ; Roggenmehl Nr. 0/1 18 ½ — 19 ½ ℳ — Mais (Mixed) Abends, per Frühjahrsliefe⸗ rung kolossale Uüaschs. letzter Kurs 10 — †¼ ℳ 1
Leipzig, 18. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Oktober 3,22 ½ ℳ, pr. November 3,22 ½ ℳ, pr. Dezember 3,25 ℳ, pr. Januar 3,25 ℳ, pr. Februar 3,27 ½ ℳ, pr. März 3,30 ℳ, pr. April 3,32 ½ ℳ, pr. Mai 3,32 ½ ℳ, pr. Juni 3,35 ℳ, pr. Juli 3,35 ℳ, pr. August 3,37 ½ ℳ, pr. September 3,37 ½ % Umsatz 95 000 kg. Schwach.
Bremen, 18. Oktober. (W. T. S) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse.) Ruhig. Loko 6,30 Br. — Baumwolle. Ruhiger. Upland middl. loko 47 ½¼ 4. — Schmalz. Ruhig. Wilcox 32 ₰, Armour sbield 31 ¼. ₰, Cudahy 32 ¼ ₰. — Speck. Ruhig. Short clear middling loko 28. — Wolle. Umsatz: 78 Ballen. — Taback. Umsatz: 40 Faß Maryland, 450 Kisten Seedleaf.
“ 18. Oktober. (W. T. B.) Kaffee. Fefpesttoge. bericht.)) Good average Santos pr. Oktober 75 ¼, pr. Dezember 74 ¼, pr. März 72 ¼, pr. Mai 71 ¼. Ruhig. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Ruͤben⸗Rohzucker 1. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Oktober 10,80, pr. Dezember 10,97 ½, pr. März 11,30, per Mai 11,42 ½. Ruhig.
London, 18. Oktober. (W. T. B.) 96 % Javazucker 13 ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko 10 ¾ ruhig. — Chile⸗Kupfer 46 ⁄16, pr. 3 Monat 467/16.
Liverpool, 18. Oktober. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Wochenumsatz gegenwärtige Woche 80 000 (vorige Woche 56 000), do. von amerikanischen 70 000 (50 000), do. für Speku⸗ lation 5000 (4000), do. für Export 4000 2 do. für wirklichen Konsum 61 000 (43 000), do. unmittelb. ex. iff 61 000 (67 000),
.Bezirks Colmar und Ertheilung der Aussicht auf Anstellung
2 unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des dw
wirklicher Export 6000 (4000)), Import der Woche 32 000
(23 000), davon amerikanische 20 000 (19 000), Vorrath 903 000 (938 000), davon amerikanische 794 000 (832 000), schwimmend nach Großbritannien 128 000 (92 000), davon amerikanische 125 000 87 000). Hh c ester, 18. Oktober. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 7, 30r Water Clavton 7 ½, 32r Mock Brooke 7 ½, 40r Mayoll 7 ⅜, 40r Medio Wilkinson 8 ⅝, 32r Warpcops Lees 7 ½, 36r Warpcops Rowland 7¼, 361 Warpcops Wellington 8 ½, 40r Double Weston 9 ½, 60r Double courante Qua⸗ lität 11 ½, 32*9 116 vards 16 % 16 grey Printers aus 32 *⁄46r 164. — Fest.
18. Oktober. (W. T. B.) 2 Roheisen in den Stores belaufen sich auf 308 489 Tons gegen
293 956 Tons im vorigen Jahre. — Die Zahl der im Betrieb befind⸗ 8
ichen Hochöfen beträgt 78 gegen 28 im vorigen Jahre. 8* “ 18. Oktober. (W. T. B.) Produkten⸗ markt. Weizen loko 7,75. Roggen loko 4,80. Hafer loko 3,10. Leinsaat loko 10,25. Hanf loko —,—. Talg loko 46,50. Bern, 18. Oktober. (W. T. B.) Die Einnahmen ver Jura⸗Simplon⸗Bahn betrugen im September 2 945 000 Fr., gegen 2744 971 Fr. im September 1894. Die gesammten Einnahmen betrugen vom 1. Januar bis 30. September 21 488 316 Fr. oder mehr 659 690 Fr. als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Einnahme⸗Ueberschuß betrug bis Ende September 1895 9831 892 Fr., also 280 602 Fr. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ieebem. g. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55 ½. — Bankazinn 8 “ 19. Oktober. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabackregie⸗Gesellschaft betrugen im Monat September 1895 19 000 900 Hiaster gegen 20 200 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres. Belgrad, 18. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der Auto⸗ nomen Serbischen eö“ den Monat September 1895: A. Den Staatsanleihen zur Sicherstellung über⸗ wiesene Monopole und Einnahmen. Brutto⸗Einnahmen der Mono⸗ pole auf Taback, Salz, Petroleum 1 364 946 Fr., Netto⸗Erträgnisse der Zölle, Obrtsteuer, Stempelmarken, Eisenbahnen 985 934 Fr. Ge⸗ sammteinnahme im Monat September 2 350 881 Fr., do. im August 2 256 253 Fr., zusammen 4 607 134 Fr. Verwendung der Einnahmen: Für den Dienst der Staatsschuld 3 146 305 Fr., darunter an Depots bei den Banken à conto späterer Fälligkeiten 2 394 505 Fr. Verwendungen für Materialankäufe, Betriebsspesen ꝛc. 1 234 966 Fr. Kassenbestand am 30. September 225 862 Fr. Zusammen 4 607 134 Fr. B. Freie, für Rechnung der Staatskasse verwaltete Monopole. 2 rutto. Einnahmen der Monopole auf Zündhölzchen, Zigarettenpapier, Alkohol und Drucksachen 131 694 Fr., Vortrag des Kassenbestands Ende August 68 566 Fr. Zusammen 200 260 Fr. Zahlungen für Materialkäufe, Betriebsspesen ꝛc. 80 405 Fr., Ablieferung an das Finanz⸗Ministerium 100 000 Fr., Kassenbestand am 30. September 1895 19 855 Fr.
Zusammen 200 260 Fr. 1b .
New⸗Pork, 18. Oktober. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit einer allgemeinen Steigerung. Im weiteren Verlaufe wurde die Stimmung lustlos und matt. Der Schluß war schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 185 000 Stück.
An Gold sind 400 000 Dollars zur Ausfuhr nach Buenos Aires bestimmt. 1 u“
Weizen setzte zwar mit festen Kursen ein, nahm auch zeitweilig einen Anlauf zur Aufwärtsbewegung, konnte indessen dem Druck, den dringendes Angebot und Gerüchte von Goldengagements ausübten, nicht genügend Widerstand leisten; die Preise gaben nach und der Schluß gestaltete sich träge. — Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs.
Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 9 , do. do. in New⸗Orleans 91 6, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. November 124 nom., Schmalz Western steam 6,00, do. Rohe u. Brothers 6,25. Mais per Oktober 37 ⅛, do. per November 37 ½, do. per Dezember 35 ¾. Rother Winterweizen 68 ¼, Weizen per Oktober 66 ½, do. per November —, do. per Dezember 67 ½, do. pr. Mai 70⅛8. Getreidefracht nach Liverpool 2 ¼, Kaffee fair Rio Nr. 7 16, do. Rio Nr. 7 per November 15,15 do. do. per Januar 14,75. Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,70, Zucker 3 ¼, Kupfer 12,00.
Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 275 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 97 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 57 000 Ballen, Vorrath 771 000 Ballen.
New⸗York, 18. Oktober. (W. T. B.) Der Reorganisations⸗ plan der Union⸗Pacificbahn bgisfen die gesammte fundierte Schuld auf 140 425 662 Dollars. Die niedrigsten Nettoeinnahmen, nämlich im Jahre 1894, betrugen 315 077 Dollars mehr als für die
insen des Maximalbetrags der neuprojektierten Bonds erforderlich
ind. Der Plan beantragt die Ausgabe von 100 Millionen Dollars vierprozentiger erster Hypothekengoldbbonds, von 75 Millionen Vorzugs⸗Aktien und 61 Millionen Stamm⸗Aktien. Die Vorzugs⸗ Aktien sind zum Bezuge einer iechobntchee nicht kumulativen Dividende berechtigt, bevor auf die Stamm⸗Aktien eine Dividende gezahlt wird. Auf die jetzigen Stamm⸗Aktien wird eine Zuzahlung von 15 Doll. für die Aktie verfügt. Die Aktienbesitzer erhalten dafür neue Vorzugs⸗Aktien und Stamm⸗Aktien, welche zum Parikurse ihrem gegenwärtigen Besitz entsprechen. Es wird ein Reorganisations⸗ Syndikat gebildet, welches nöthigenfalls 10 bis 15 Millionen Dollars zur Sicherung des Plans beiträgt. Auswärtige Depotstellen sind die Bank of Montreal in London, die Amsterdamsche Bank in Amsterdam und die Deutsche Vereinsbank in Frankfurt a. M.
Chicago, 18. Oktober. (W. T. B.) Weizen zog im Preise nach Eröffnung infolge trockenen Wetters vö der Baissiers etwas an. Als aber später allgemein günstigeres Wetter prophezeit wurde und reichliche Verkäufe stattfanden, auch die Outsiders zu Liquidationen schritten, trat eine Reaktion ein und der S luß war träge. — Mais erlitt anfangs eine Einbuße, später besserte sich jedoch die Exportnachfrage; infolgedessen zogen die Preise wieder an und der Schluß war stetig.
Weizen pr. Oktober 59 ⅛, pr. Dezember 60 ¾. Mais pr. Okto⸗ ber 30. Schmalz per Oktober 5,60, do. per Januar 5,67. Speck short clear nom. Pork per Oktober 8,30. .“
Verdingungen im Auslande.
Niederlande. “ 22. Oktober, 12 Uhr. Zentral⸗Magazin für Militärausrüstungen: Lieferung von verschiedenen Lederwaaren und Pferdezeug unter Ver⸗ längerung des äußersten Termins für die Ablieferung von Ultimo April auf Ultimo Juni 1896. Bedingungsheft mit Modellen und Beschreibung der technischen Anforderung zur Einsicht werktäglich von 9 bis 12 Uhr Vormittags im Zentral⸗Magazin zu Amsterdam, bei Franko⸗Anfrage gegen Bezahlung von 20 Cts. erhältlich bei dem hef dieses Magazins, dem „Maloor-Magazynmeester“. Technische en zu erhalten ebenda gegen Bezahlung von 15 Cts. bezw. 25 Cts.
Belgien.
22. Oktober, Mittags. Gemeindehaus zu Lüttich: Lieferung und Aufstellung eines Gitters aus Schmiedeeisen zum Abschluß des Square Gretry. Kaution 1500 Fr. 15 b
23. Oktober, 11 Uhr 45 Min. Börse in Brüssel: Hieferung aee 540 000 kg rohes Mineralöl zum Schmieren, 108 000 kg Rüböl zum Schmieren, 228 000 kg gereinigtes Oel zur Beleuchtu 1 430 000 kg Mineralöl zur Beleuchtung, 90 000 kg rohes Leinoͤl. Spezial⸗Lastenheft Nr. 330.
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 18. Oktober. (W. T. B.) Der Castledampfer „Arundel Castle“ und „Norham Castle“ sind Mittwoch auf der Heimreise von 1ö abgegangen. er Castledampfer
„Warwick Castl te auf der Ausreise in Durban (Nat angekommen. 8 5 ü.
Die Vorräthe von
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8
zum Deutschen Reichs⸗A
Zweite Beilage nzeiger und Königlich Preußischen Staats
Berlin, Sonnabend, den 19. Oktober
MN. 251.
Die meteorologische Station auf dem Brocken.
Während der jüngst verflossenen Wochen sind vielfach Zeitungsartikel erschienen, welche sich mit der neu errichteten meteorologischen Station auf dem Brocken beschäftigten. Da in denselben mancherlei unrichtige und einander Angaben enthalten sind, so scheint es nothwendig, die Ent⸗ wickelung und den gegenwärtigen Stand der ganzen Angelegen⸗ heit in authentischer Weise darzustellen. Zunächst mögen jedoch einige Worte über die Bedeutung der meteorologischen Hoch⸗ stationen im allgemeinen vorausgeschickt werden.
Die Meteorologie oder Witterungskunde beschäftigt sich mit der Erforschung der mannigfachen und stets wechselnden Vorgänge in der Atmosphäre. Man braucht sich eigentlich diese Aufgabe nur klar vor Augen zu stellen, um sofort zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß eine erfolgreiche Inungrihf⸗ nahme und eine glückliche Lösung der vielen und schwierigen hier auftretenden Fragen nicht denkbar ist, so lange man sich auf Beobachtungen in der untersten Luftschicht, d. h. in bewohnten Gegenden oder an der Meeresfläche beschränkt. Geradeso wie der Erforscher der Meere Senkblei, Wasser⸗ thermometer und Schleppnetz nach der Tiefe versenkt, so muß der Meteorologe versuchen, möglichst weit nach oben vor⸗ zudringen, wenn er wirklichen Einblick in die atmosphärischen Vorgänge gewinnen will. Getragen von dieser Ueberzeugung, hat man auch im Laufe der letzten Jahrzehnte in den ver⸗ schiedensten Gegenden der Erde, ganz besonders aber in den Alpen, eine große Anzahl von Stationen auf Berggipfeln er⸗ richtet und trotz der großen sich entgegenstellenden Schwierig⸗ keiten das Beobachtungsnetz mehr und mehr nach oben hin ausgedehnt, während man sich andererseits im Luftballon noch weit über die höchsten Alpengipfel erhoben und auch die freie Atmosphäre in den Kreis der Forschung gezogen hat.
Die gewonnenen Ergebnisse entsprechen den gehegten Er⸗ wartungen und den gebrachten Opfern, und man geht nicht zu weit, wenn man behauptet, daß gerade durch die Beobachtungen an den Hochstationen die Witterungskunde während der letzten “ eine tiefgreifende Umgestaltung erfahren hat. Erst auf Grund dieser Beobachtungen konnte man daran gehen, den Zusammenhang der Erscheinungen in streng physikalischer Weise zu erforschen und die Ergebnisse theoretischer Betrach⸗ tungen an der Hand der Erfahrung zu prüfen.
Man könnte nun freilich glauben, daß man von Beobach⸗ tungen auf dem nur 1140 m hohen Brockengipfel nicht entfernt so interessante Aufschlüsse zu erwarten habe, als von den Hoch⸗ stationen in den Alpen, die am Sonnblick in den hohen Tauern bis zu 3100 m, oder wenn man gar noch den Mont⸗ blanc hinzurechnet, von dem freilich noch keine ein ganzes Jahr umfassende Beobachtungsreihe vorliegt, bis zu 4810 m in das Luftmeer hineinragen. Dem ist jedoch keineswegs so. Denn wenn auch der Brocken an Höhe beträchtlich hinter den Hochstationen der Alpen zurückbleibt, so bietet doch seine weit nach dem Tieflande vorgeschobene Lage sowie die viel geringere Entfernung von den deutschen Küsten und vor allem die An⸗ näherung an die von den atmosphärischen Depressionen be⸗ sonders bevorzugten Bahnen soviel Eigenartiges, daß die geringere Erhebung dadurch mehr als Su ge wird. Wie weit sich die Verhältnisse auf dem Brocken von jenen der Alpen⸗ gipfel unterscheiden, und zwar in einer die Ausführung der Beob⸗ achtungen wesentlich erschwerenden Weise, dies geht aus der ein⸗ fachen Thatsache hervor, daß man die über Stangen geführte Telegraphenleitung auf dem Brocken sowohl wie auf der Schnee⸗ koppe alljährlich im Herbst abnehmen muß, da sie sich sonst während des Winters so dick mit Eis, dem sogenannten „Anhang“ oder „Anraum“ überziehen würden, daß sie die Last nicht zu tragen vermögen, während in den Alpen die ewöhnlichen Telegraphenleitungen bis zu viel beträchtlicheren Höhen hinauf Jahr aus Jahr ein ihren Dienst thun.
Nach diesen Erörterungen braucht kaum besonders betont zu werden, daß in den Kreisen der Meteorologen seit Jahren der Wunsch bestanden hat, regelmäßige und zuverlässige Beobachtungen vom Brockengipfel zu erhalten, besonders 1g” dem bereits aus den Jahren 1847 bis 1882 solche Aufzeich⸗ nungen vorliegen, die es doppelt wichtig erscheinen ließen, daß die Arbeiten in einer dem heutigen Standpunkt der Wissenschaft entsprechenden Weise wieder aufgenommen würden. Thatsächlich war auch das Königliche Meteorologische Institut unablässig bemüht, die Station daselbst, wenn auch in bescheidenem Umfang, zum Wiederaufleben zu bringen. Während jedoch an einer ganzen Reihe von hoch⸗ gelegenen Alpenhotels ganz einfache, im Dienste der he⸗ treffenden Wirthe stehende Leute gegen geringe Entschädigung oder sogar ganz unentgeltlich regelmäßige und gewissenhafte Beobachtungen anstellen, erwies sich das Betreten eines eh Weges beim Brocken als gänzlich undurchführbar. Ueberhaupt waren die vielfachen Bemühungen des Meteoro⸗ logischen Instituts lange Zeit hindurch so wenig erfolgreich, daß sich Freunde der Meteorologie veranlaßt fühlten, ihrerseits Versuche zu machen, um dem gar zu auffallenden Mangel öö auf dem höchsten Punkte Norddeutschlands ab⸗ zuhelfen.
So hatte ein von Professor Aßmann im Jahre 1881 vor dem „Magdeburger Brockenklub“ auf dem Brocken ge⸗ haltener Vortrag die Beschaffung neuer Instrumente und die Wiederaufnahme der Beobachtungen zur Folge, ohne daß es jedoch gelungen wäre, sie dauernd in richtigem Gange zu er⸗ halten. Daß Professor Aßmann im Winter 1883 mehrere Wochen auf dem Brocken zubrachte und daß man diesem Auf⸗ enthalt die anziehend geschriebenen „Winterbilder vom Brocken“ verdankt, dürfte Vielen bekannt sein.
Später setzten die Alpenvereins⸗Sektionen Braunschweig, Hannover und Magdeburg die Errichtung eines eigenen kleinen Observatoriums dus dem Brocken auf ihr Programm, und die Herren Ober-⸗Postsekretär Schucht in raunschweig, Rroseger Dr. Arnold in Hannover und Ober⸗Regierungs⸗ Rath Rocholl in Magdeburg nahmen sich der Sache mit dem gleichen Eifer und der gleichen Thatkraft an, welche sie bei der Errichtung der von den nämlichen Sektionen erbauten Unterkunftshäuser in den Tiroler Alpen bewiesen haben und wofür ihnen so viele
Alpenwanderer zum Dank verpflichtet sind. Die von diesen Sektionen ausgegangene Anregung bildete nun für das Königlich preußische Meteorologische Institut in Berlin einen willkommenen Anknüpfungspunkt, um auch seinerseits das Wiederaufleben der Brockenstation und zwar auf neuer Grund⸗ lage abermals in Angriff zu nehmen. Dies wurde noch da⸗ durch besonders erleichtert, daß die genannten Sektionen für die Ausführung eines kleinen Gebäudes bereits Geldmittel ge⸗ sammelt und auch die Herzoglich braunschweigische Regierung ur Gemäͤhrung eines Beitrags bewogen hatten, sodaß zur Verwirklichung des Plans nunmehr ein Theil, wenn auch der größere Theil, von preußischer Seite zu tragen war. Um ganz genaue Anhaltspunkte für die bauliche Anlage sowie für die Art der instrumentellen Ausrüstung zu gewinnen, wurde schon im Winter 1893/94 ein Assistent des Instituts, Dr. Süring beauftragt, mehrere Monate auf dem Brocken zuzubringen, und die von ihm angestellten Beobachtungen be⸗ wiesen wiederum recht deutlich, welch wichtige Aufschlüsse man von dieser Station zu erwarten hat.
Trotzdem stellten sich der Ausführung immer wieder neue Hindernisse entgegen, deren endliche Beseitigung man in erster Linie dem betreffenden Referenten im Kultus⸗Ministerium, Herrn Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Althoff verdankt.
urch das thatkräftige Eingreifen dieses Herrn kam ein Ver⸗ trag mit der Fürstlich stolberg⸗wernigerodischen Kammer, der Eigenthümerin des Brockens, zu stande, wonach diese sich bereit erklärte, nach Zuwendung der oben er⸗ wähnten Zuschüsse einen ausschließlich den meteorologischen Zwecken dienenden Anbau an das Brockenhotel zu errichten, der alsdann miethweise dem Meteorologischen Institut überlassen werden sollte. Dieses aus einem Keller und drei übereinander liegenden Zimmern bestehende und durch eine Plattform abgeschlossene Gebäude wurde im verflossenen Sommer aufgeführt und bis zum 1. Oktober so weit fertig gestellt, daß mit den Beobachtungen begonnen werden konnte. Von den Zimmern ist das oberste wesentlich den Beobachtungs⸗ zwecken gewidmet, das im Erdgeschoß befindliche dient dem Beobachter als Wohnung, der darunter liegende Keller sur Aufnahme von Anthracitkohlen, von denen voraussichtlich 200 Zentner im Jahre erforderlich sein werden.
Das zwischen dem Beobachtungsraum und der Wohnstube liegende Zimmer aber ist dazu bestimmt, ähnlich wie auf dem Sonnblick oder auf dem Säͤntis Fachgelehrten, die auf diesem Gipfel ganz besondere Untersuchungen ausführen wollen, zeit⸗ weiligen Aufenthalt zu gewähren.
Bei den eigenartigen Anforderungen, welche das jahre⸗ lange Verweilen an einem so entlegenen und besonders im Winter so einsamen und klimatisch unfreundlichen Ort an den Menschen stellt, kann man nämlich kaum daran denken, wirkliche Fachleute dauernd für den Beobachtungs⸗ dienst zu gewinnen. Jedenfalls müßte man, um dies zu erreichen, über weit beträchtlichere Geldmittel verfügen, um den betreffenden Herren wenigstens einigermaßen die ihrer gesellschaftlichen Stellung entsprechenden Bequemlichkeiten bieten zu können und sie für die mancherlei Entbehrungen während des langen und harten Winters zu entschädigen.
Da es sich aber bei einer solchen Station vor allem um die gewissenhafte Anstellung der regelmäßigen Beobachtungen handelt, deren Ausführung jeder intelligente und zuverlässige Mann bei richtiger Anleitung erlernen kann, auch ohne aka⸗ demisch gebildet zu sein, so ging das Bestreben des Meteoro⸗ logischen Instituts von vornherein dahin, eine Persön⸗ lichkeit ausfindig zu machen, der man nicht nur das ganze Jahr hindurch diese Beobachtungen übertragen könnte, sondern die zugleich auch während der Sommermonate die Stelle eines Post⸗ und Telegraphenbeamten bekleiden würde. Auf diese Weise wird es möglich, dem betreffenden Beobachter ein besseres luskommen zu sichern, während andererseits die reichlichere und abwechselnde Beschäftigung auch noch besondere Vortheile mit sich bringt. Dem Entgegenkommen der Kaiserlichen Ober⸗Post⸗ direktion Magdeburg hat man es zu verdanken, daß dieser Plan sich verwirklichen ließ. Freilich mußte infolge dessen das Beobachtungsprogramm besonders im Sommer etwas enger gegriffen werden, als man es sonst wohl gethan hätte. Man darf deshalb auch nicht von einem eigentlichen meteoro⸗ logischen Observatorium auf dem Brocken sprechen, sondern nur von einer sogenannten Station II. aehvung. deren Aus⸗ rüstung nur noch durch einige den gewöhnlichen Rahmen über⸗ schreitende Instrumente vervollständigt ist.
Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß auch bei dieser Beschränkung höchst werthvolle Ergebnisse zu erzielen sind, be⸗ sonders wenn dann und wann wirkliche Fachmänner von dem „Gelehrtenzimmer“ Gebrauch machen, um bei längerem Aufenthalte besonderen Fragen näher zu treten und zugleich dem Beobachter anregend und berathend zur Seite zu stehen.
Sehr große Schwierigkeiten bereitete es, einen geeigneten Beobachter zu gewinnen, und erst nach vielen Bemühungen gelang es, in der Person des Herrn L. Koch aus Duder⸗ stadt, der schon seit einigen Jahren für das Institut sorg⸗ fältig und gewissenhaft Beobachtungen angestellt hatte, einen olchen ausfindig zu machen.
Durch eine mehrwöchige Uebungszeit an dem Institut wurde er noch besonders für seinen neuen Posten ausgebildet und überdies noch durch Herrn Professor Aßmann, der die Aufstellung der Instrumente auf dem Brocken persönlich be⸗ sorgte, auch an Ort und Stelle genau mit seinen Obliegen⸗ heiten vertraut gemacht.
Den vollständigen Abschluß kann die Einrichtung des kleinen Observatoriums erst im Frühjahr finden. Wenn es so weit ist, dann sollen auch alle Herren, die sich um das Zu⸗ tandekommen desselben verdient gemacht haben, eingeladen werden, das Werk zu besichtigen, und wenn der Beobachter die langen Wintermonate gut ausnutzt, so wird man bis dorthin nicht nur die Station mit ihren Instrumenten zeigen können, sondern man wird auch bereits auf eine reiche Samm⸗ lung werthvoller Beobachtungen zurückblicken dürfen, die schon bis dahin gar manches Neue lehren werden. “
Statistik und Volkswirthschaft. 8
8 Zur Arbeiterbewegung.
Hier in Berlin haben die Gürtler eine Lohnbewegung in Aussicht genommen. Zu diesem Zweck sollen, wie die „Post“ be⸗ richtet, in sämmtlichen Werkstätten Vertrauensmänner ernannt werden, um genaue Ermittelungen über Lohn⸗ und Arbeitsverhältnisse anzu⸗ stellen, auf Grund deren eine Verkürzung der Arbeitszeit und wo⸗ möglich eine zehnprozentige Erhöhung des Stücklohnes verlangt werden soll. Mit der Abschaffung der Nachtarbeit soll in solchen Werkstätten, wo Einigkeit unter den Arbeitern herrscht, sofort vor gegangen werden.
Aus Verviers wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Sämmtliche Weber der Tuchfabrik von Hauzeur u. Fr⸗ in Ensival sind ausständig. Es handelt sich um das Zweistuhlsystem. Herr Hauzeur gehörte der Abordnung an, die sich zur 1e dieses Systems nach England begeben hat, und führte na — zwei Doppelkraftstühle ein, wie er sie in Bradford gesehen hatte. Die Arbeiter schienen sich mit dem Gedanken der Bedienung zweier Stühle durch einen Weber zu versöhnen; als aber der Arbeit⸗ geber die schwereren belgischen Stühle (System Snoeck) hierfür einrichten wollte, brach die Unzufriedenheit von neuem aus. Am Dienstag Morgen um 8 Uhr verließen sämmtliche Weber und Webe⸗ rinnen die Fabrik und entsandten eine Abordnung zum Arbeit⸗ geber, um von diesem eine Erklärung zu fordern, was er zu thun gedenke. Den Abgesandten soll die Antwort zutheil geworden sein, daß das Zweistuhlsystem durchgeführt werden, und daß die Arbeiter, die sich nicht sofort wieder in der Fabrik einstellten, als entlassen betrachtet würden. Am Nachmittag begaben sich die Ausständigen zur Fabrik, um ihre Kleidungsstücke abzuholen und die Vermessung und Bezah⸗ lung der auf den Webstühlen befindlichen unvollendeten Stücke zu
Literatur
Ddie heute erschienene Nr. 2729 der „Illustrierten Zeitung“ (Verlag von J. J. Weber in Leipzig) enthält u. a. folgende Abbf⸗ dungen: Das Kaiser⸗Friedrich⸗Denkmal bei Wörth, modelliert von Max Baumbach; Max Baumbach; Die Jubiläumsfestlichkeiten in Rom (Die Beleuchtung des Forum Romanum am Abend des 2. Ok⸗ tober, Originalzeichnung von Gino de Bini); Kunstkritiker, Original⸗ zeichnung von Hans Knöller; Auf der Hühnerjagd, nach einem Ge⸗ mälde von J. Schmitzberger; Otto Sinding; Aus Otto Sinding's Rundgemälde der Völkerschlacht bei Leipzig im Panoramagebäude zu Leipzig (zwei Abbildungen: Reiterangriff der 2. russischen Kürassier⸗- Division Kretow bei Probstheida; Die Division Curial der alten Garde, von Napoleon zur Wiedergewinnung Probst⸗ heidas herbeigeführt); Das neue meteorologische Observatorium auf dem Brocken; Eine Erinnerung zum 100 jährigen vv König Friedrich Wilhelm's IV. von Preußen: Empfang des nach Ostende reisenden Königs in einer niedersachsischen Ortschaft, nach eigener Anschauung gezeichnet von H. Lüders; Ben Davies: Scene aus Wilh. Kienzel's neuer Oper „Der Evangelimann“ (nach der Aufführung im Königlichen Opernhause zu Berlin gezeichnet von H. Binde); Der König von Dänemark mit seiner Familie auf einer Spazierfahrt im Thiergarten bei Kopenhagen, begleitet von Prinzen und Prinzessinnen auf dem Fahrrad, Ori Knud Gamborg; Das fünfzigjährige Jubiläum des ee urnvereins zu Leipzig; Schauturnen in der Alberthalle (5 Abbildungen, Original⸗
zeichnungen von E. Limmer).
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Berliner Gersten⸗ und Hopfen⸗Ausstellung.
Am Donnerstag Vormittag wurde die II. Berliner Gersten⸗ und Hopfen⸗Ausstellung des Vereins „Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei in Berlin“ im Beisein des Ministers für Landwirthschaft Freiherrn von Hammerstein⸗Loxten im großen Saale der Aktienbrauerei Friedrichshain eröffnet. Der wissenschaftliche Dirigent der „Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauereien in Berlin“, Professor Dr. Delbrück, begrüßte den Minister in einer Ansprache, in welcher er einer Mittheilung des „W. T. B.“ zufolge auf die Be⸗ deutung der Ausstellung und des mit ihr verbundenen Preisbewerbes hinwies. Die Ausstellung sei das Ergebniß der gemeinsamen Bestrebungen des Vereins „Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei in Berlin“, der Deutschen Landwirthschaftsgesellschaft und des Deutschen Hühsenbencoeseing, die aus eigenen Mitteln und mit Unterstützung oher Staatsregierungen sowohl, wie landwirthschaftlicher und brauerei⸗ gewerblicher Korporationen sich zu einem Werk vereinigt haben, das die deutsche Brauerei⸗Industrie in den Stand setzen soll, ihre noth⸗ wendigen Rohstoffe in edelster Güte mehr als bisher der heimischen Landwirthschaft zu entnehmen, und diese besonders durch den Preisbewerb zu erhöhter Fürsorge für Erzielung dieser Rohstoffe anspornen soll, welche schon jetzt zu den bestbewertheten und, soweit die Preisbildung der Gerste in Betracht kommt, zu den vor ungünstigen Einflüssen der Börsenspekulation am meisten gesicherten Absatz⸗ produkten der deutschen Landwirthschaft zählen. Für wirklich gute, edle Brauwaare bewillige der deutsche Brauer von jeher gern auch einen guten Preis. So, hoffe man, werde es gelingen, Hand in Hand mit den übrigen kulturtechnischen Bestrebungen des „Vereins „Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei in Berlin“ und des Vereins zur Hebung der Gerstenkultur und Hopfenkultur in Deutschland“ durch diese Ausstellung das Band der Interessenharmonie zwischen der heimischen Landwirthschaft und dem deutschen Braugewerbe immer fester zu knüpfen und die obwaltenden Werthbeziehungen, die bezüglich des Austausches von Rohstoffen und Rückgabe von Futterstoffen (Treber) zwischen Landwirthschaft und Brauerei schon jetzt 300 Millionen Mark jährlich betragen, zu beiderseitiger Wohl⸗ fahrt zu erhöhen. Daß die kulturtechnisch erforderlichen Voraussetzungen hierzu vorhanden seien, habe der stattgehabte Preisbewerb sergl Nr. 249 d. Bl.) in erfreulicher Weise „Möge“, so schloß Professor Dr. Delbrück, „in den betheiligten Kreisen sowohl, wie darüber hinaus immer mehr die Thatsache zur Er⸗ kemntnis elangen, daß die beiden wichtigen nationalen Gewerbe, Land⸗ wirths aft und Brauerei, in ihrem Wohlstand eng mit einander zu⸗ sammenhängen, daß das Brauwesen nur in einer blühenden heimischen Landwirthschaft einen festen Boden für die sichere Begründung ihrer Produktion hat, und daß alle Hemmnisse, welche dem deutschen Brau⸗ gewerbe bereitet werden, auch empfindlich auf die deutsche Land⸗ wirthschaft zurückwirken!“ Redner dankte hierauf dem Minister im Namen des Ausstellungsvorstandes für sein der Ausstellung bewiesenes Interesse, ferner allen Korporationen, die zum Gelingen des Unternehmens beigetragen haben, endlich dem Preisrichterkollegium und dem Geschäftsführer der Ausstellung. Die Ansprache klang aus in einem von den zahlreichen Besuchern beseeert auf⸗ enommenen Hoch auf Seine Majestät den aiser, den scce und Förderer des Friedens. Der Minister Freiherr von Hammer⸗ tein dankte mit verbindlichen Worten und erklärte, daß er die Be⸗ deutung der Bestrebungen des Vereins „Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei“ vollauf anerkenne und für dieselben stets gern sein Interesse bethätigen werde. Er wünsche dem Fortgang der Aus⸗ stellung und allen Ausstellern den besten Erfolg. Alsdann erfolgte ein Rundgang durch den Ausstellungssaal, wobei der Minister sein
reges Interesse für alle Einzelheiten bekundete.
seiner Rüͤckkehr zur Probbe