üier gen der letzten
ereinigten Staaten nach Groß⸗
britannien 60 000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen des Kontinents 23 000, do. ven Kalifornien und Oregon
n eeeeaeaühns 51 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents
’es 8.
Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten 11 enr betrug 6 559 628 Doll. gegen 9 382 884 Doll. in der orwoche.
Chicago, 29. Oktober. (W. T. B.) Weizen, anfangs fest, stieg nach Eröffnung infolge ungünstigen Wetters in den Weizen⸗ distrikten und auf Deckungen der Baissiers. Als auch hier Nach⸗ richten. über eingetretenes Regenwetter eintrafen, trat eine Reaktion ein und der Schluß war ruhig. — Mais einige Zeit steigend, dann Reaktion. Der Markt wurde durch die Fluktuationen in Weizen beherrscht.
8 pr. Oktober 58 ¾, pr. Dezember 59 &. Mais per Okto⸗ r 1
Speck short clear nom. Pork per Oktober 7,95.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Direktion der Deutschen Dampfschiffahrts⸗Gesell⸗ schaft Kosmos hat sich, wie die „Hamb. Börs. H.“ meldet, ent⸗ schlossen, drei neue Dampfer zu je 6000 Tons Tragfähigkeir erbauen zu lassen. Da sämmtliche deutsche Werften zur Zeit derart mit Aufträgen versehen sind, daß nur bei längeren Lieferungs⸗ terminen Abschlüsse erreichbar sind, so konnte nur der Bau eines dieser Dampfer einer deutschen Werft, und zwar der Flensburger Schiffsbau⸗Gesellschaft, übertragen werden, während die beiden anderen Dampfer bei einer Schiffswerft in Glasgow bestellt sind. Alle drei Dampfer erhalten vierfache Expansionsmaschinen.
Bremen, 30. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Postdampfer „Mark“ ist am 28. Oktober Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Preußen“ ist am 28. Oktober Vormittags in Suez angekommen. Der Post⸗ dampfer „Dresden“ ist am 29. Oktober Morgens in New⸗York angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Oldenburg“ hat am 29. Oktober Nachmittags Vlissingen passiert. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Sachsen“, von Australien kommend, ist am 29. Oktober Mittags in Antwerpen angeksmmen. Der Postdampfer „Kron⸗ prinz Friedrich Wilhelm“ hat am 29. Oktober Mittags die Reise von Antwerpen nach Oporto fortgesetzt. Der Schnell⸗ dampfer „Trave“ ist am 28. Oktober Abends in New⸗York an⸗ gekommen. Der Schnelldamper „Ems“ ist am 29. Oktober Morgens auf der Weser angekommen.
London, 29. Oktober. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Tartar' ist heute auf der Heimreise in Plymouth angekommen. Der Uniondampfer „Spartan“ ist gestern auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen, der Uniondampfer „Scot“ in Kapstadt angekommen. Der Castledampfer „Ve⸗ nice Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Durban (Natal) an⸗ gekommen.
Bern, 29. Oktober. (W. T. B.) Die internationale Konferenz, betreffend den Bau des Simplontunnels, findet am 4. November in Bern statt. Die italienische Regierung wird durch ihren Gesandten in Bern, Baron Peiroleri, den Kommandanten
errucci in Rom und den Präsidenten des Ober⸗Bauraths im inisterium, die Schweiz durch den Bundes⸗Präsidenten Zemp und
die Bundesräthe Lachenal und Hauser vertreten sein.
Theater und Musik.
Konzerte.
Der noch jugendliche Pianist Anton Förster aus Berlin gab gestern im Saal der Sing⸗Akademie einen Klavierabend, den er mit der schwierigen und inhaltreichen Phantasie in C-dur von Schu⸗ bert⸗Liszt eröffnete. Die Ausführung dieser Phantasie wie der 32 Variationen in C-moll von Beethoven, der F-moll-Ballade von Chopin, einer Romanze von Schumann und der mit Virtuosität ge⸗ spielten „Aufforderung zum Tanz“ von Weber, in der Tausig'schen
Woche von den
Schmalz per Oktober 5,45, do. per Januar 5,60.:
2
Bearbeitung, gelang dem Pianisten, dem schöner Anschlag, große
technische Sicherheit und lebendige Vortragsweise nachzurühmen sind, vortrefflich. Zum Schluß des Programms spielte der Künstler noch eine ungarische Rhapsodie von Liszt, die gleich den übrigen Piécen mit . Beifall aufgenommen wurde.
ie bereits vortheilbaft bekannte Konzertsängerin Fräulein Katharina Zimdars veranstaltete am Dienstag im Saal Bechstein einen Lieder⸗Abend, der zahlreich besucht war. 8½ die Künstlerin sich entschlossen hatte, eine „Aria di camera“ des leider halb vergessenen Kirchenkomponisten J. A. Hasse (1764) in Gounod's Bearbeitung vorzutragen, verdient besonders hervorgehoben zu werden. Ihre zwar weder besonders starke noch umfangreiche, jedoch koloratur⸗ gewandte Stimme ließ im Verein mit reiner Intonation und seelen⸗ vollem Vortrag diese Arie sowohl wie die darauf folgenden Lieder von Schumann, Beethoven, Bach, Brahms und Anderen zu voller Wirkung gelangen. Die geschätzte Pianistin Fräulein Helene Geisler unter⸗ stützte das Konzert durch den wohlgelungenen Vortrag einiger Klavier⸗ stücke von Mendelssohn und Moszkowski. Beiden Künstlerinnen wurde anerkennender Beifall zu theil.
Für Shakespeare's Tragödie „König Lear“, welche, wie bereits gemeldet, am Sonnabend im Berliner Theater in vollständig neuer Ausstattung zum ersten Mal in Scene geht, sind die neuen Dekorationen von Professor Lütkemeyer in Coburg gemalt worden.
Im Schiller⸗Theater gelangen morgen das Jordan'’sche Lust⸗ spiel „Durchs Ohr“ und Molisére's „Bourgeois⸗Gentilhomme“, von Leopold Adler unter dem Titel „Der Adelsnarr“ bearbeitet, zur ersten Aufführung. 8
Im Theater Unter den Linden geht morgen das Tanz⸗ Se „Im Reiche der Mitte“ erstmalig in Scene. Den Anfang der
orstellung macht die Wittmann⸗Weinberger'sche Operette „Die Karlsschülerin“.
Mannigfaltiges.
Das Garde⸗Pionier⸗Baätaillon keging heute in festlicher Weise den 25. Gedenktag der Schlacht von Le Bourget. Zu der Feier, die um 10 Uhr auf dem Kasernenhofe begann, waren der kommandierende General des Garde⸗Korps von Winterfeld und viele andere hohe Offiziere als Ehrengäste erschienen. Auch der Divisions⸗ pfarrer Wiese wohnte der Feier bei. Die Offiziere nahmen auf einer an der Nordostseite des Kasernenhofs errichteten Tribüne Aufstellung. Eine zweite Tribüne, an der Nordwestseite, war dem vollzählig erschienenen Verein ehemaliger Pioniere Wund den übrigen alten Kriegern des Bataillons ein⸗ geräumt. Insgesammt waren 400 frühere Bataillonskameraden an⸗ wesend. Die Fahne des Bataillons wurde von einer kombinierten Kompagnie aus dem Schlosse abgeholt. Die Mannschaften des 2. Jahrganges waren zu einer 2. Kompagnie formiert. Die neu ein⸗ getretenen Rekruten standen kompagnieweise zu Seiten und hinter den ausgebildeten Mannschaften. In markiger Rede feierte der Regi⸗ ments⸗Kommandeur, Major von Ammon den Gedenktag, wobei unter präsentiertem Gewehr den Verstorbenen Ehre erwiesen wurde; am Schluß der Ansprache brachte der Kommandeur auf den obersten Kriegsherrn ein Hoch aus. Alsdann folgte ein Parademarsch, der zuerst von den ehemaligen Pionieren, dann von den beiden kombinierten Kompagnien des Bataillons ausgeführt wurde. Zur dauernden Erinnerung an den Tag stiftete das Bataillon allen alten Kriegern eine Medaille, die auf der Vorder⸗ seite die Widmung trägt: „Erinnerung an die Jubelfeier 30. Oktober 1895“, während auf der Rückseite der Schlachttag und der Wahl⸗ spruch des Bataillons „Vorwärts und durch“ zu lesen sind. Nach der offiziellen Feier begab man sich nach dem zweiten Kasernenhofe, wo ein großes Zelt errichtet war. Hier nahmen die Offiziere einen Imbiß ein, während für die alten Krieger von den einzelnen Kom⸗ pagnien Buffets aufgestellt waren. Um 1 Uhr begaben sich das Bataillon und die alten Krieger nach den Konkordiasälen zur geselligen Feier des Tages.
Das Garde⸗Schützen⸗Bataillon in Lichterfelde begann die Feier des Gedenktages von Le Bourget bereits gestern Abend in
zwei dortigen Vergnügungslokalen mit Festaufführungen und lebenden Bildern. Beide Säle waren dicht gefüllt. Außer den aktiven Offizieren und Schützen wohnten viele Veteranen und zabhlreiche Offiziere der anderen Waffengattungen den Festspielen bei. In beiden Aufführungen erschien als Ehrengast Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August von Sachsen. Die Ehrenpforte am Potsdamer Bahnbof 8-ng * elektrischem Licht; über der Pforte leuchtete ein großes W mit der Krone.
Das Protektorat über die Deutsche Kolonial⸗Ausstellung, Gruppe XXIII der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung 1896, hat, wie das Preßbureau der letzteren mittheilt, Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗Schwerin übernommen. — Der Arbeitsausschuß der Ausstellung hat dieser Tage an alle Gruppen⸗ Vorstände und Aussteller eine Anzahl Siegelmarken von gefälliger Ausführung versandt, die der Propaganda ür das Unternehmen dienen sollen. Ein auf der Spitze stehendes Viereck zeigt einen Ausschnitt der Erdkugel, über der die Gestalt der Berolina, von Symbolen des en des Verkehrs und der Kunst umgeben, einladend sich erhebt. Die heraldischen Zeichen der Stadt, des Staats und des Reichs sind zu der Frauenfigur, welche die Reichs⸗Hauptstadt darstellt, zeichnerisch glücklich in Beziehung gesetzt. Im Hintergrunde sieht man die Umrisse von Monumentalbauten Berlins. Die vier Seiten der Marke werden von der Randschrift „Berliner Gewerbe⸗Ausstellung 1896“ in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache zpofschloffen. Die Siegelmarken sind auch zu mäßigem Preise äuflich.
Hannover, 29. Oktober. In einer heute Abend abgehaltenen Versammlung von Vertretern der maßgebenden Körperschaften und Vereine wurde beschlossen, im Jahre 1898 in Hannover eine Pro⸗ 8 „Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung zu ver⸗ anstalten. 1
Coburg, 30. Oktober. Im hiesigen Residenzschlosse fanden gestern Berathungen des Comités zur Errichtung eines Denk⸗ mals für den Herzog Ernst statt, an welchen auch Seine König⸗ liche Hoheit der Herzog Alfred theilnahm. Das Comité beschloß die Errichtung eines Reiter⸗Standbildes im Hofgarten.
Bremen, 29. Oktober. Auf dem englischen Dampfer „Bendo“, welcher von Savannah in Bremerhaven mit Baum⸗ wolle eingetroffen war, brach gestern Abend Feuer aus. Der Dampfer wurde zur Löschung des Feuers aus dem Hafen geschleppt.
Agram, 29. Oktober. Ueber die Ueberschwemmungen (vgl. Nr. 259 d. Bl.) wird dem „W. T. B.“ weiter berichtet: Die Dämme der Save sind an mehreren Stellen von dem Hochwasser des Flusses durchbrochen. Infolge Durchreißens der Bahndämme bei Veliko⸗Trgoviste ist der Eisenbahnverkehr gestört. Heute Nachmittag ist das Wasser der Save um 2 em gefallen. Die Ueber⸗ schwemmung im Thal dauert fort; die eingebrachte Ernte ist zam größten Theil vernichtet.
London, 30 Oktober. In „New Church Court“, einer engen Seitenstraße des Strand, fand, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend in einem dreistöckigen Wohnhause eine furchtbare Explosion statt. Das Haus ist vollständig eingestürzt, und auch die Nachbarhäuser zu beiden Seiten sind theilweise zerstört. Die Trümmer fingen Feuer und brannten spät Abends noch fort. Nach den letzten Ermittelungen sind 4 Personen getödtet und 40 verletzt worden. Die Ursache der Explosion ist nicht bekannt. B
Zürich, 29. Oktober. dem Votum der Volksinitiative für ein vollständiges Verbot der Vivisektion, beschloeoß der Kantons⸗ rath mit großer Mehrheit nur eine Bes ränkung auf das für wissenschaftliche Forschungen und Lehrzwecke Nothwendige.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 30. Oktober 8 Uhr Morgens.
Stationen. Wind. Wetter.
in 0 Celsius
Temperatur 5° C. = 40 R.
Bar. auf 0 Gr.
u. d. Meeressp red. in Millim
bedeckt bedeckt bedeckt Dunst Nebel bedeckt bedeckt wolkig¹)
Belmullet.. 766 WSV Aberdeen . 758 SW Christiansund 756 WSW Kopenhagen. 758 SSW Stockholm. 758 SW aranda. 756 St. Petersbrg. 763 Moskau . .. 769
Cork, Queens⸗
toww 770 Cherbourg . 7567 Helder
Anfang 7 ½ Uhr.
10 ROoSSSOSSe e to cCo bdo E bo O0⸗ D
wolkig wolkig wolkig heiter bedeckt²) Dunst ³) wolkig bedeckt
wolkig Nebel beiter bedeckt Nebel wolkig wolkig¹)
CC11616“ Syl 758 mburg.. 759 winemünde 759 Neufahrwasser 762 Memel 763 71765 ünster. 759 Karlsruhe.. 763 Wiesbaden . 762 München 762 Chemnitz .. 762 Berlin 760
Anfang 7 ½ Uhr.
Anfang 7 ½ Uhr.
Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. weiß es. Drei Bilder von Theodor Wolff. In Scene von 8 vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative (Komponist von „Lachende Erben“*).
inrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. — Frauen⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Epstein. Dirigent: Auftreten des anerkannt besten Schulreiters der lob. Lustspiel in 3 Aufzügen von Rudolph Lothar. 8 f In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Reiche der Mitte. Großes Ballet⸗Poem, ent⸗ Germinal. Baguettesprünge über Hindernisse, ffan⸗ 8 worfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn ausgeführt von 12 Ungarn. Doppel⸗Jockey, aus⸗ Freitag: Opernhaus. 148. Vorstellung. Carmen. Jean Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister geführt von Miß Amalie und Mr. James Jee. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Federmann. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Henry Meilhac und Ludovic Haléby, nach einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Reiche der Mitte. Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 237. Vorstellung. 1812. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten
Freitag: Robinsons Eiland. Sonnabend: Robinsons Eiland.
Berliner Theater. Donnerstag: Nachruhm. Freitag (9. Abonnements⸗Vorstellung): Der
burg. — Vorher:
Theater.
236. Vorstellung.
bummler. Besetzung
Bäckers,
Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Plauderei in 1 Akt 88 Mlend 885 Roch;
auderei in von Fritz Wangenheim. Regie: 7 1 9
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ Siegfried Jelenko. Anfang 7 ½ Uhr. b 7½ Uhr: Gala⸗Vorstellung. 1870/71. Großes haus. 147, Vorstellung. Der sliegende Holländer. 3ehetagfenderetafere Cardunois. — Vorher: Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Zehntausen Fuß hoch. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. 1 Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 7 ½ Uhr. Julius Fritzsche. Donnerstag: Mit neuer Aus⸗ arabischer Goldfuchshengst, dressiert und vorgeführt Niemand stattung: Die Karlsschülerin. Operette in 3 Akten von Herrn Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger Affenrennen (Parodie) mit 4 Ponys.
Theater Unter den Linden.
Herr Kapellmeister Federmann. —
Freitag: Die Karlsschülerin. — Hierauf: Im
Sonntag, den 3. November, Mittags 12 Uhr: 1 Zum ersten Male: Der kleine Lord. Kinder Verlobt: Frl. Frieda Goering mit Hrn. Kapitän⸗ zahlen auf allen Plätzen die Hälfte.
Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.
Nebel wolkig
wolkenlos
8 b0 S tole- Stoto botoSeeSeeSgener
bN1762 Breslau. 762 SO 766 NO 759 O bedeckt
761 NNO Regen 10
1¹) Gestern und Nachts Regen. ²) Früh Morgens starker Schneefall. ³) Früh Schnee. ¹) Nachts
Regen. Uebersicht der Witterung.
Die Zone niedrigen Luft drucks, welche gestern über West⸗Europa lag, hat sich etwas ostwärts verschoben und erstreckt sich jetzt von Italien nordwärts nach Westskandinavien hin. Barometrische Maxima über 770 mm lagern vorm Kanal und über Süd⸗ rußland. Bei leichten, meist südlichen bis westlichen Winden ist das Wetter in Deutschland andauernd kühl und trübe. Im Nordwesten neblig; vielfach ist Regen oder Schnee gefallen; an der Küste liegt die Temperatur 2 bis 6, im Binnenlande 1 bis 5 Grad unter dem Mittelwerthe. Das Maximum im Westen scheint sich weiter ostwärts auszubreiten, und daher dürfte zunächst für die westlichen Gebietstheile allmählig aufklarendes Wetter zu erwarten sein.
Deutsche Seewarte.
ℛͥıS SOpgfbbohdeoeoehdhdSbbordeeöneben
Pfarrer von Kirchfeld. Sonnabend: Zum ersten Male: König Lear.
Lessing⸗-Theater. Donnerstag: Der Dornen⸗ weg. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Madame Sans⸗Geue.
Sonnabend und Sonntag: Gräsin Fritz
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Der Rabenvater. Schwank in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. — Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag und folgende Tage: Der Rabenvat — Vorher: Aber die Ehe! 2
Friedrich · Wilhelmstädtisches Theater.
Cesseer . 25 — 26. Donnerstag: Gastspiel der Liliputaner. Jeden Abend 7 ½ Uhr: Die Reise nach dem Mars.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5. Donnerstag: Der tapfere Cardunois. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsch von Lou Brion. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗
Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. mit
Donnerstag: Eine tolle Nacht. stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern Verehelicht: von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom
Zirkus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abends
militärisches Ausstattungsstück mit Tänzen, Gruppie⸗ rungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde in zwei Abtheilungen von Direktor Fr. enz und dem 1“ Großherzoglichen Hof⸗Balletmeister A. Siems. Direktion: Außerdem: Zum ersten Male: Rinaldo, anglo⸗ Ritter von Renroff. Hierauf: Das Die vier In Scene ge⸗ Jahreszeiten, Schule, geritten von 4 Damen.
Hierauf: Im Welt Mr. James Fillis mit seinem Vollblutpferde
uftreten sämmtlicher Clowns und des beliebten „August“ Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.
Freitag, Abends 7 ½ Uhr: 1870/71.
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr
ber uptrollen: nna jebten S sspi 7 ½ : 0/71. Josefine Dora, Ida Scchluter Adolod beliebten Schellenspiel. Abends 7 ½ Uhr: 1870/7
eater 2 1 Ernst, Julius Eyben, Hugo erl, Richard Jürgas, ——, Deutsches Th .Donnerstag: Die Mütter. Guido Tielscher, Carl ges Georg Worlitssch.
Familien⸗Nachrichten.
Lieut. Otto Burchard (Rasselstein b. Neuwied — Friedrichsort). — Frl. Elisabeth Lehmann mit Hrn. Bank⸗Assistenten und Lieut. d. R. Bruno Goy (Mannheim). — Frl. Carola Hollitscher Hrn. Kämmerer und ung. Rittmeister Emerich Große Aus⸗ Vladär von Nagy⸗Csepesény und Mutna (Berlin).
mit Frl. Elfriede von Alten (Criwan). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗-Lieut. von
Direttor Richard Schult. Die Tanz⸗Arrangements Scherer (Sagan). — Eine Tochter: Hrn. Forft⸗
vom Balletmeister Gundlach. Freitag: Eine tolle Nacht.
Anfang 7 ½ Uhr
meister Frhrn. von Brandenstein (Doberan). Gestorben:
Konzert.
Auber. „Semiramis“, Rossini. „Leichte Kavallerie“, Suppé. Walzer aus „E kowsky. Potpourri „Ein Walzer „Berceuse“ für Cello von Renard (Herr Smit). für Piston von Hoch (Herr
Mohr.
„Der Liebestraum“
Werner).
Saal Bechstein. Linkstraß 42. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Konzert des Holländischen Ter⸗ zetts: Jeannette de Jong, Marie Suyyders.
Konzerte. Konzert-Haus. Donnerstag: Karl Meyder⸗
Anna Corver,
(Friedland, Bez. Breslau). — Hrn. von Lieres Tochter Anna (Giebichenstein). — Hr. Ober⸗Amt⸗ mann Eduard Perl (Dyhernfurth). — Hr. Fabrik⸗
von Portici“, Hal 1d von Stockhausen (Königsberg i. Pr.).
en Onegin“ von Tschai⸗ 8 trauß von Strauß“ von Paegcs
von Ziehrer. LSeens Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth
in Berlin.
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). j
141083]
Erste Beilage
Deutschen Keichs⸗Anzeiger und Känigich Prenbischen Staats⸗Anzeige.
2 42
Berlin, Mittwoch, den 30. Oktober
8 1895.
Literatur.
Vpon dem bekannten, hochgeschätzten Werke „Die preußischen Verwaltungsgesetze“ von M. von Brauchitsch, nach dem Tode des Verfassers umgearbeitet, fortgeführt und heraus⸗ gegeben von dem Wirklichen Geheimen Rath, Ober⸗Präsidenten der Fevehm Westfalen Studt und dem Unter⸗Staatssekretär im inisterium des Innern Braunbehrens, ist soeben, nachdem die zwölfte Auflage des ersten Bandes vergriffen war, eine Neubearbeitung desselben erschienen (Verlag von Karl Heymann, Berlin; Preis „8 ℳ). Sie umfaßt die der Verwaltungsorganisation: Landesverwaltungsgesetz, Zuständigkeits⸗ gses und Anhang. Die Herren Herausgeber ha die vorliegende usgabe, nach Inhalt und Methode zwar im wesentlichen der vorigen folgend, aber unter Berücksichtigung aller Vorgänge der letzten Jahre auf den Gebieten der Gesetzgebung, Verwaltung und Verwal⸗ tungsrechtsprechung, von Grund aus neu aufgebaut, wofür sie des Dankes vieler preußischen Verwaltungsbeamten sicher sind. Diese Neubearbeitung des ersten Bandes dürfte dem großem Gesammtwerke in Theorie und Praxis viele neue Freunde erwerben.
— Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 16. April 1871 nebst verfassungsrechtlichen Nebengesetzen, Verträgen u. s. w. Mit Anmerkungen und Sachregister herausgegeben von Dr. Max Pegn. Regierungs⸗Rath im Königlich bayerischen Staats⸗
inisterium des Innern. Zweite, neubearbeitete Auflage. München, C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung. Preis 1,80 ℳ — Der Ver⸗ fasser bietet eine kurze und bequeme Handausgabe der Verfassungs⸗ urkunde und derjenigen Verträge und Reichsgesetze, welche zur Ergänzung derselben dienen oder Abänderungen derselben enthalten. Zur Erläuterung sind bei den einzelnen Artikeln kurze Anmerkungen beigefügt, welche auf diejenigen Bestimmungen der Reichsgesetze verweisen, deren Kennt⸗ niß zu dem Verständniß der Sätze der Verfassungsurkunde erforderlich ist; auch sind an geeigneten Stellen Hinweise auf die Literatur ge⸗ geben. Von theoretischen Feitterxmmeen hat sich der Verfasser zwar mit Rücksicht auf den Zweck des Buches grundsätzlich ferngehalten; viele seiner kurzen Bemerkungen lassen aber erkennen, daß er die theoretischen Kontroversen, welche sich an die Worte der Verfassung anschließen, beherrscht und zu ihnen Stellung nimmt; sie wirken dadurch viel anregender als eine bloße Kompilation von Zitaten. In die vorliegende zweite Auflage hat der Verfasser auch eine dankenswerthe Uebersicht über den Territorialbestand der Schutz⸗ ebiete und die gesetzliche Regelung ihrer Verhältnisse aufgenommen. Bei der Auswahl und Reichhaltigkeit des Stoffs, bei der Umsicht und Vollständigkeit, mit welcher in den Anmerkungen die Reichs⸗ esetzgebung verarbeitet ist, und bei der Korrektheit der Zitate empfiehlt sich das Buch namentlich für Studierende und Praktiker, die sich mit dem Inhalt der Reichsverfassung vertraut machen wollen.
— Allgemeine deutsche Wechselordnung mit Kommentar in Anmerkungen und der Wechselprozeß nach den Reichs⸗Justizgesetzen. Von H. Rehbein, Reichsgerichts⸗Rath. Fünfte, verbesserte Auflage. Berlin, Verlag von H. W. Müller. (Kart. 3,60 ℳ) — Das 204 Seiten umfassende Buch ist zum Gebrauch der Handel⸗ und Gewerbe⸗ treibenden wie der Juristen bestimmt; es stellt die durch die Recht⸗ sprechung entwickelten Grundsätze kurz und leicht verständlich dar und bietet durch stete Quellenangabe die Möglichkeit, die einzelnen Entscheidungen, deren Quintessenz hier mit außerordentlicher Präzision mitgetheilt ist, nachzuschlagen und vollständig einzusehen. Der den Prozeß behandelnde Exkurs giebt ausführlich den Gang des neuen Wechselprozesses. Ein Abdruck des Wechselstempelgesetzes und ein Sachregister bilden den Schluß des empfehlenswerthen Handbuchs. Gegenüber den früheren
Auflagen ist hervorzuheben, daß die neuesten Urtheile des höchsten Gerichtshofs sowie das neueste ausländische Recht in der jetzt vor⸗ liegenden Bearbeitung vollauf berücksichtigt sind.
— Der Reichs⸗Zivilprozeß. Eine Darstellung nach Zivil⸗ prozeßordnung und Gerichtsverfassungsgesetz, von Dr. G. Hirschfeld. Verlag von Paul Nitschmann, Berlin. — Das vorliegende Werkchen verfolgt den Zweck, dem Rechtskandidaten das für die erste juristische Prüfung Erforderliche zu bieten, und soweit eine Durchsicht dafür Gewähr leisten kann, ist das Buch geeignet, auf die Vorbildung der jungen Juristen günstig einzuwirken. Namentlich wird die einfache, — wo es wünschenswerth erscheint, sich an den Gesetzestext anschließende Darstellungsweise das Verständniß der immerhin komplizierten Kon⸗ struktion des Zivilprozeßrechts sehr erleichtern.
— Die Reichsgesetze, betreffend die privatrecht⸗ lichen Verhältnisse der Binnenschiffahrt und Flößerei, vom 15. Juni 1895. Textausgabe mit Inhaltsverzeichniß und er⸗ schöpfendem Abdruck der in den Gesetzen zitierten Bestimmungen älterer Gesetze, herausgegeben von C. Zander. Verlag von Albert Berger in Leipzig. Preis 1,25 ℳ — Beide Reichsgesetze treten be⸗ kanntlich am 1. Januar 1896 in Kraft und sind sowohl für sämmt⸗ liche Schiffahrtskreise des Inlandes als auch für die Justiz⸗ und Ver⸗ waltungsbehörden von Wichtigkeit. Die vorliegende Ausgabe ent⸗ hält neben dem Text des Gesetzes auch sämmtliche einschlägigen Paragraphen des Handelsgesetzbuchs, der Zivilprozeßordnung, der Ge⸗ werbeordnung und anderer Gesetze. Zur besseren Handhabung ist dem Ganzen ein sehr ausführliches Sachregister beigefügt.
— Eine neue Serie der im Verlage von Ernst Hofmann hierselbst unter dem Titel „Geisteshelden (Führende Geister)“ erscheinenden vortrefflichen Biographien⸗Sammlung wird eröffnet mit „Darwin“ von Professor Dr. Wilhelm Preyer (Preis 2,40 ℳ). Der Ver⸗ fasser giebt aus langjährigen persönlichen und brieflichen Beziehungen, sowie auf Grund der von Darwin's Familie veröffentlichten Urkunden ein umfassendes Lebensbild des genialen Naturforschers. Er weist im einzelnen überzeugend nach, daß Darwin nicht nur in der Wissen⸗ schaft bahnbrechend, sondern auch in Charakter und Lebensführung ein Mann von schlichter Größe gewesen. Als Muster eines nur der Arbeit und Wahrheit dienenden Forschers aber tritt Darwin dem Leser in den seinem wissenschaftlichen Wirken gewidmeten Abschnitten ent⸗ gegen. Darwin'’s Schicksale, seine Jugend und seine Reisen werden ebenso wie sein der Begründung seiner Theorie gewidmetes, welt⸗ abgeschiedenes Landleben anschaulich geschildert. Klar und faßlich er⸗ örtert der Verfasser die Grundprinzipien der weltbewegenden Lehren Darwin's, ihre Entfaltung, ihr Reifen. So gelangen der Mann und seine Lebensarbeit gleicherweise zu ihrem Rechte. Eine erschöpfende Chronologie des Reise⸗ und Lebenskalenders sowie eine genaue Biblio⸗ graphie der Werke Darwin's werden den Fachmännern willkommene Zugaben sein. Das Buch ist mit einem trefflichen, dem Verfasser von Darwin selbst gewidmeten Porträt sowie einer Handschriftprobe aus⸗ gestattet. Als erste authentische vollständige Biographie des großen Naturforschers dürfte das Buch einer guten Aufnahme sicher sein.
— Preußische Jahrbücher, herausgegeben von Hans Del⸗ brück. 82. Band, erstes (Oktober⸗) Heft. Verlag von Hermann Walther in Berlin. — Als in den siebziger Jahren die französischen Staatsmänner darüber stritten, wodurch sich Frankreich eigentlich im Jahre 1870 habe in den Krieg treiben lassen, da sagte der Prinz Napoleon: das letzte Geheimniß dieses Krieges besitze der General Lebrun, auf dessen Publikation solle man warten. Vor kurzem ist nun die erwartete Veröffentlichung in Paris erfolgt, und auf Grund dieses neuesten, an Enthüllungen reichen Aktenstücks sucht Professor
Hans Delbrück in einem längeren, beachtenswerthen Aufsatz des vor⸗ liegenden Hefts den Ursprung des Krieges von 1870 dazulegen er gelangt hierbei zu wesentlich anderen Resultaten als von Sybe in seinem großen Werk über die Begründung des Deutschen Reich — Aus dem übrigen Inhalt des Oktoberheftes mag noch ein Aufsa hervorgehoben werden, den der Ober⸗Regierungs⸗Rath im Königlich sächsischen Kultus⸗Ministerium W. von Seidlitz der neuesten, viel angefochtenen Kunstrichtung in der Person eines ihrer Hauptvertreter, Max Liebermann's, widmet. Andere Artikel handeln von Henrik Ibsen, dem Herzog Ferdinand von Braunschweig, Mitkämpfer Friedrich's des Großen, dem nimmer ruhenden Problem der home⸗ rischen Gedichte, der merkwürdigen archäologischen Entdeckung der riesigen trajanischen Siegessäule in der Dobrudscha, der neuen Kuns zeitschrift „Pan“ ꝛc.
— Eine Fülle praktischer Fragen werden in der Oktobernummer der Monatsschrift „Die Frau“ (Verlag von W. Moeser, Hofbuch⸗ handlung, Berlin S., Stallschreiberstr. 34/35), mit der ein neuer Jahrgang derselben beginnt, erörtert. Professor Dr. Fitting (Halle) giebt eingehende Aufschlüsse über Altersversorgung und ihre besondere Bedeutung für Frauen; Theodor Lange bespricht die Pflege der Blumen am Fenster, Dr. Schiller⸗Tietz schreibt über das Einheizen, Dr. Hans Buch über die schädlichen Nachwirkungen gewisser von Frauen allzugern gebrauchter schmerzstillender Arzneimittel. Unter der Rubrik „Erwerbsthätigkeit der Frau“ erörtert Paul Schettler die Aussichten für Schriftstellerinnen. Den Eingangsartikel der Nummer bildet ein Essay von Professor Harald Höffding (Kopenhagen) über die Frauenfrage und die Theilung der Arbeit, der in seinen Ausführungen interessante Gegensätze zu den von Professor Waldeyer auf dem letzten Anthropologenkongreß geäußerten Ansichten enthält. Wie sich diese Fragen in literarischen Gestalten, besonders der ausländischen verkörpern, ist Gegenstand eines Aufsatzes der Herausgeberin (Helene Lange): „Moderne Frauencharaktere in literarischer Konstruk⸗ tion“. Auf ästhetisches und literarisches Gebiet führen uns auch der Artikel „Die Erziehung des Geschmacks“ von Hans Schliepmann und ein Essay von Lou Andreas⸗Salomé über das Buch: „Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren“, dem ein Bild der Verfasserin des Buchs, Ricarda Huch, beigegeben ist. Der literarische Theil bringt eine Novelle von Claus Zehren, „Frau Hanna“, und eine Skizze von E. Vely, „Taufe“.⸗Den ständigen Rubriken: „Frauenvereine“, „Frauenleben und ⸗Streben“, „Bücherschau“ hat sich noch eine neue
esellt, welche „Für Haus und Familie“ betitelt ist. — Die reich⸗ altige, vornehm ausgestattete Monatsschrift ist für 2ℳ pro Quartal durch jede Buchhandlung zu bezieben. .
— „Der Volksbote“, der bekannte, von der Schulze'schen Hof⸗ buchhandlung (Inh. A. Schwar;) zu Oldenburg alljährlich heraus⸗ gegebene gemeinnützige Volkskalender, ist für 1896 erschienen und hat damit den 59. Jahrgang erreicht. Der billige Preis von 50 ₰ sichert diesem an Erzählungen und Gedichten, ernsten, belehrenden und humoristischen Beiträgen reichen Kalender ein weites Absatzgebiet. Aus dem Inhalt des vorliegenden Jahrgangs heben wir folgende Bei⸗ träge hervor: „Aus dem Gedenkbuch der Getreuen in Jever,“ „Der Todesritt von Vionville“ von Th. Rocholl und „Das Vierblatt“ von Hermann Allmers. In der „Durstigen Weinfahrt“ führt der Volksbote den Leser durch das Stromgebiet des Rheins und seine Nebenthäler, indem er alle hervorragenden, dort gezeitigten Weine in eigenartigen Sprüchen charakterisierend vorführt. Zum Schluß lernt man den Volksboten auch noch als Erfinder der illustrierten Postkarte kennen, und als Beweis dessen sind die ersten vor 20 Jahren von ihm an⸗ gefertigten Originalkarten in faksimilierter Nachbildung abgedruckt.
1114“
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
8 6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
Oeffentliche Ladung. Wilhelm Eduard Paul Kotza, geboren am 6. Juli
belegene Grundstück; am 20. Dezember 1895, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichtsgebäudes statt. Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. ist bei einer Fläche von 0,04,52 ha mit 5920 ℳ
im Zimmer Nr. 7 (Schöffengerichtssaal) des hiesigen Gerichte, Lindenstraße 54/55, Zimmer 10 (Vorder⸗
haus eine Treppe hoch), anberaumten Aufgebots⸗
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 12. November termin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden Das Grundstück 1895 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er⸗ Sequester bestellten Herrn Gerichtsvollzieher Schmidt folgen wird. Potsdam, den 24. Oktober 1895.
1872 in Neisse, letzter Aufenthaltsort Königsberg N.⸗M., Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das in Schwerin, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das 3g
militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ 2a I ebietes W Vergehen gegen § 140 88 K. 128 /95 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Derselbe wird auf den 19. Dezember 1895, Vormittags 9 ¼ Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Küstrin zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn
[44370]
liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. 3 Landsberg a. W., den 7. Oktober 1895. Königliche Staatsanwaltschaft.
[44235] Bekanntmachung.
3. Oktober 1871 zu Wallendorf, Sohn der Eheleute Johann Hoffmann und Katharina Concemius, durch Beschluß des Königlichen Landgerichts zu Trier vom
g. g S. 88 7 „ Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem 10 ½ Uhr, Re..n. . liegen in Zimmer 17, zur Einsicht aus. Berlin, den 20. Oktober 1895. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
ivilvorsitzenden der Kreis⸗Ersatzkom⸗ durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗ 3 1 mission zu Neisse über die der Anklage zu Grunde machtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung kowska, geb. Pawlicka, zu Posen, 5) die Frau des dem Konditor Heinr. Jiencke zu Ludwigslust und der Wittwe Jiencke, geb. Winterfeld, daselbst ge⸗ hörigen Wohnhauses c. p. Nr. 636 der neuen Charte zu Ludwigslust Termine 6 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ F. W. lierung der Verkaufsbedingungen am Frei⸗ Die gegen Johann Hoffmann, geboren an tag, den 17. Januar 1896, Vor⸗ mittags 11 Uhr, zum Ueberbot am Dienstag, den 11. Fe⸗ bruar 1896, Vormittags 11 Uhr, im
Zubehör gestatten wird.
1895, Vormittags
Die Akten der Gerichtsschreiberei, 144419]
Fleischer Johann Stephani zu
Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit
Schwerin, den 24. Oktober 1895. Großherzogliches Amtsgericht.
Kotyrba, zu Kattowitz, 2) a. das
Josefine Rehm, verwittwete Hayard, geb. Frisch, zu Unterliederbach, 6) der Apotheker Gottlieb Emil Nye⸗ borg, früher zu Terndrup, jetzt zu Chicago, 7) der Kerkow 12 2 11 durch den Justiz⸗Rath Engels und den Rechtsanwalt Auf bot des Sparkassenbuches Nr. 10 826 der Averdunk zu Potsdam, haben das Aufgebot der nach⸗ Aufgebot. Svarkaßse aff Puche über 1175,20 ℳ, stehend bezeichneten angeblich verloren gegangenen ausgefertigt für seinen minderjährigen Sohn Bern⸗ Policen der Deutschen Lebens⸗, Pensions⸗ und Renten⸗ hard Wagner in Suhl, beantract. Der Inhaber versicherungs⸗Gesellschaft auf Gegenseitigkeit in des Sparkassen buchs wird aufgefordert, spätestens in
[44414] Aufgebot.
Der pensionierte Bergmann Fieesch Gebhard I. aus Sinnerthal hat das Aufgebot des ihm angeblich verloren gegangenen Sparbuches der Kreissparkasse Ottweiler Nr. 10 511 und auf seinen Namen lautend beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗
Aufgebot. 1) Die Frau Seens F gefordert, spätestens in dem auf den 20. Mai räulein e 3 1 1 4b& 1 8. b. 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ Bähnisch, b. die verehelichte Stellenbesitzer hekr⸗ neten Gerichte im Piwungssaale anberaumten A 8. 8 8 Auguste; geb. Bähnisch, beide zu Donau bei Kroitsch, gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach Kreis Liegnitz, 3) die Wittwe Marie Pfeiffer, kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung geb. Schirlich, zu Brieg, 4) die Frau Helene Las⸗ der Urkunde erfolgen 82 2 N
ukirchen, den 26. Oktober 1895. Königliches Amtsgericht. Abth. I. Brogsitter.
Aufgebot. Der Mechaniker Albert Wagner in Suhl hat das
Hr. Lieut. Lothar von Koenigsegg
Hr. Kanzlei⸗Rath Julius Hentschel (Breslau). — Hr. Hepet brff Wilhelm Schöbel
besitzer, Stadtrath a. D. Ernst Gustav Wolfgang
stadt (Görlitz). — Hr. Landeshauptmann 6
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
15. Dezember 1894 angeordnete Vermögensbeschlag⸗ nahme ist durch Beschluß desselben Gerichts vom 18. Oktober 1895 aufgehoben. Trier, den 23. Oktober 1895. . Königliche Staatsanwaltschaft.
[43467] Bekanutmachung. 1
Durch Urtbeil der Strafkammer hier im Wieder⸗ aufnahmeverfahren vom 19. Oktober d. J. wurde die durch Beschluß derselben Kammer vom 21. Januar 1891 angeordnete Vermögensbeschlagnahme des zu Monsweiler am 15. März 1869 geborenen Leo Halftermeyer aufgehoben.
Zabern, den 22. Oktober 1895. 8
Kaiserliche Staatsanwaltschaft.
2) Aufgebote. Zustellungen und dergl.
[ĩ44369] Zwangsversteigerung. 1b
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Berlins Umgebungen Band 166 Nr. 7192 auf den Namen des Maurermeisters
Benedikt Pürschel eingetragene, hier Hussitenstraße 58
Schöffengerichtssaal des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 3. Ja⸗ nuar 1896 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Segquester bestellten Herrn Hof⸗Posamentier Th. Josephy, welcher Kaufliebhabern nach vorgän⸗ giger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.
Ludwigslust, den 26. Oktober 1895. 1 Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.
[44371 8 1 Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem
Proklam finden zur Zwangsversteigerung der dem
Häusler und Gastwirth F. Prosch zu Stralendorf gehörigen Häuslerei Nr. 13 daselbst mit Zubehör Termine 1. 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der eeeb“ am Mittwoch, den 27. November 1 . 2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 18. De⸗ zember 1895, jedesmal Vormittags 10½ Uhr, 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben ge⸗ hörenden Gegenstände am Mittwoch, den 27. No⸗ vember 1895, Vormittags 10 Uhr,
Potsdam (jetzt genannt: Deutsche Lebensversicherung Potsdam) beantragt, nämlich: zu 1 der Nr. 22 343 vom 28. April 1874 über 400 Thlr. = 1200 ℳ, zahlbar nach dem Tode der Antragstellerin zu 1, zu 2 der Nr. 6066 vom 1. Juni 1870 über 50 Thlr. = 150 ℳ, zahlbar nach dem Tode des Stellen⸗ besitzers Karl Bähnisch zu Bärsdorf, zu 3 der Nr. 14 003 vom 18. Juli 1872 über 100 Thlr. = 300 ℳ, zahlbar nach dem Tode der Antragstellerin zu 3, zu 4 der Nr. 79 130 vom 10. April 1891 über 5000 ℳ, zahlbar nach dem Tode des Kaufmanns Hieronymus von Laskowski zu Posen, zu 5 der Nr. E. 23 976 vom 26. September 1882 über 3755 ℳ, zahlbar am 24. Juni 1899, wenn Antrag⸗ stellerin zu 5 diesen Tag erlebt, zu 6 der Nr. 14 927 vom 8. März 1875 über 300 ℳ, zahlbar am 13. Juli 18955, wenn Oskar Jens Nyeborg, ge⸗ boren am 13. Juli 1874, diesen Tag erlebt hat, zu 7 der Nr. 3905 vom 5. Februar 1870 über 200 Thlr. = 600 ℳ, zahlbar nach dem Tode des Antragstellers zu 7, zu 8 der Nr. 9905 vom 12. Mai 1871 über 100 Thlr. = 300 ℳ, zahlbar nach dem Tode des Zimmermanns Friedrich Wilhelm Eppert zu Potsdam an den Inhaber der Police. Die In⸗ haber der vorbezeichneten Urkunden werden deshalb aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. Mai 1896, Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten
dem auf den 11. April 1896, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Markt Nr. 1, Zimmer Nr. 12, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. Suhl, den 21. September 1895. Königliches Amtsgericht. [32332] Aufgebot. 8 Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Insterburg Nr. 3928 über 47,24 ℳ, ausgefertigt für Bertha Auguste Nebel, ist angeblich verloren gegangen und soll zum Zweck der Neuausfertigung amortisiert werden. Es wird daher der Inhaber dieses Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 17. März 1896, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmner Nr. 23, seine Ansprüche anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen. wird. Insterburg, den 6. August 1895. Königliches Amtsgericht. Nebelung.