h Krei .. 761
Zum gestrigen zweiten und letzten Klavierabend der Miß Mabel Seyton war der Konzertsaal, Potsdamerstraße 9, fast gänzlich gefüllt. Daß die Künstlerin dieses gesteigerte Interesse des musik⸗ liebenden Publikums verdient, bewies sie gleich in dem ersten Vortrag, dem „italienischen Konzert“ von J. S. Bach. Mit leichtem Anschlag bildet sie auch im Fortissimo die Töne angenehm, ihre Geläufigkeit ist bedeutend und perlend sauber, die Stimmführung klar und durch⸗ sichtig. So bot ihr Spiel dem Hörer Genuß, wenn auch eingewendet werden darf, daß die Sonata appassionata von Beethoven und die Cmoll-Etude von Chopin, dieser in Töne gebannte gewaltige Schmerzensruf, mit mehr Leidenschaft, das Des-dur-Nocturne des⸗ selben Komponisten dagegen noch zarter und träumerischer hätte
dergegeben werden können.
Im Königlichen Opern hause gelangt morgen Bizet's „Carmen“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung zur Aufführung. Die Carmen singt Fräulein Rothauser, den Don José Herr Naval.
Zu der Nachmittags⸗Vorstellung von „Hänsel und Gretel“ und dem Ballet „Karneval“ am nächsten Sonntag in Kroll's Theater findet der Vorverkauf morgen und am Sonnabend von 11 bis 1 Uhr im Königlichen Schauspielhause statt. 1
Richard Wagner's Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ ge⸗ langt im Königlichen Opernhause an folgenden Tagen zur Auf⸗ führung: Donnerstag, den 7. November: „Das Rheingold“, Freitag, den 8.: „Die Walküre“, Montag, den 11.: „Siegfried“, Mittwoch, den 13.: „Götterdämmerung“.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Otto von der Pfordten's Schauspiel „1812“* in folgender Besetzung in Scene: Napoleon I.: Herr Kahle, General York: Herr Molenar, Luise: Fräulein Lindner, Rittmeister Hertling: Herr Matkowsky, Freiherr von Stein: Herr Klein. Am Sonntag wird Rudolf Lothar's drei⸗ gktiges Lustspiel „Frauenlob“ mit dem Goldoni'schen Schwank „Der Diener zweier Herren“ gegeben.
Im III. Philharmonischen Konzert, am 11. November, bringt Arthur Nikisch Beethoven's C-moll⸗Symphonie, ferner Liszt's symphonische Dichtung „Les préludes“ und eine Suite für großes Orchester, „Namouna“ (Novität) von Lalo zur Aufführung. „Namouna“, das letzte Werk des bekannten französischen Komponisten, ist der Titel eines Ballets, welches zur Zeit an der Großen Over in Paris mit bedeutendem Erfolg gegeben wird. Der Solist des III. Konzerts ist der Violinvirtuose Willy Burmester.
Die öffentliche Hauptprobe für die Aufführung des Oratoriums „Paulus“ durch den Stern'schen Gesangverein Dirigent: F. Gernsheim) findet am Sonnabend, den 2. November,
bends 7 Uhr, in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniß⸗Kirche statt; der Kartenverkauf (2 ) ist bei Bote u. Bock, sowie beim
Küster, Tauenzienstraße 9, eröffnet.
8
Morgen, Freitag, den 1. November, findet Königliche Parforce⸗Jagd statt. Stelldichein: 12 ¾ Uhr Jagoschloß Grunewald, 1 ¼ Uhr am Saugarten.
Nach einem kürzlich erschienenen offiziellen Bericht wurden im vorigen Jahre in Schweden an Ra uübthieren erlegt: 21 Bären, 73 Wölfe, 120 Vielfraße, 35 Luchse, 19 409 Füchse, 325 Adler, 14 220 Habichte und 116 109 Krähen. An Prämien für erlegte Riaubthiere wurden aus der schwedischen Staatskasse 58 546 Kronen bezahlt. Die Bären und Luchse vermindern sich von Jahr zu Jahr;
nimmt die ahl der Füchse, Habichte und Kräh
11u 1““
Mannigfaltiges.
Nach der Vorfeier des Gedenktages von Le Bourget, über welche schon kurz berichtet wurde, fand gestern Mittag 1 Uhr im
Exerzierhaufe des Garde⸗Schützen⸗Bataillons zu 8*
Lichterfelde Festgottesdienst statt, welchem die Offiziere, die ehe⸗ maligen Schützen und die Veteranen beiwohnten. Nachdem der Chor das Niederländische Dankgebet gesungen hatte, hielt Pfarrer Brück von der Haupt⸗Kadettenanstalt die Festrede, welcher er den 1. und 2. Vers des 103. Psalms zu Grunde legte. Nach dem Gottesdienst nahm das Bataillon vor dem Exerzierhause Aufstellung, dem Bataillon gegenüber die Veteranen und ehemaligen Schützen. Oberst⸗Lieutenant “ hielt hierauf eine An⸗ sprache, die in kurzen Zügen ein Bild der ruhmreichen Ereignisse vor 25 Jahren sowie des Antheils der Garde⸗Schützen an denselben entwarf und mit einem Hoch auf den Allerhöchsten Kriegs⸗ herrn schloß. Mit Begeisterung stimmten alle Anwesenden dreimal ein. Hierauf formierte sich das Bataillon zum Parademarsch, der in Zügen vor den Veteranen ausgeführt wurde. Um 2 Uhr schloß sich ein gemeinsames Frühstück des Offizierkorps und der ehemaligen Schützen in Fichtel's Klubhaus an, während die Mannschaften in der Kaserne gespeist wurden. — Seine Majestät der Kaiser hatte dem Bataillon schon in früher Morgenstunde folgendes Glückwunsch⸗ Telegramm übersandt: „Dem “ Neues Palais, 30. Oktober 1895. Ich erinnere Mich heute dankbar der braven Garde⸗Schützen am Tage von Le Bourget. Wilhelm I. R.“ Zahlreiche fernere Glücwunsch “ liefen im Laufe des Tages ein. Seine Königliche Hoheit der Fen Friedrich August von Sachsen hat dem Offizierkorps sein Porträt in der Uniform des Bataillons mit dem Bande des Schwarzen Adler⸗Ordens zum Geschenk gemacht. — Am Abend fand im Offizier⸗Kasino ein Festmahl statt, zu welchem Seine Majestät der Kaiser Allerhöchstsein Erscheinen hatte ansagen lassen. Die Straße vom Potsdamer Bahnhof bis zur Kaserne war von 5 Uhr an festlich erleuchtet, und trotz des regnerischen Wetters harrte eine große Menschenmenge der Ankunft Seiner Majestät. Zum Empfange hatten sich auf dem Potsdamer Bahnhof die Feuerwehr mit Fackeln, der Krieger⸗ und der Turnverein aufgestellt; in der Nähe der Kaserne standen die Garde⸗Schützen. Nachdem der Kaiserliche Zug kurz vor 6 Uhr in den Bahnhof eingelaufen war, bestieg Seine Majestät den zweispännigen Hofwagen und fuhr unter begeisterten Hurrah⸗ und Hochrufen der Bevölkerung nach der Kaserne. Dort hatte sich das gesammte Offizierkorps vor dem Portal aufgestellt und geleitete den Kaiser in den Korridor, in welchem bis zum Kasino die Veteranen Spalier bildeten. Kurz nach 6 ½ Uhr betrat Seine Majestät, Allerhöchstwelcher den Ueberrock der Garde⸗Schützen trug, den reich dekorierten Speisesaal. Zur Rechten Seiner Majestät nahm der Kommandeur des Garde⸗Schützen⸗Bataillons, Oberst⸗Lieutenant von Pawlowski, zur Linken der General der Infanterie von Gölieu Platz. Gegenüber dem Kaiser saß Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August von Sachsen zwischen dem kom⸗ mandierenden General von Winterfeld und dem General Grafen von Schlieffen. Während der Tafel erhob sich Oberst⸗Lieutenant von Pawlowski und brochte das begeistert aufgenommene Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus, welches Allerhöchstderselbe durch einen Trinkspruch auf das Garde⸗Schützen⸗Bataillon erwiderte.
8 1 * 15 8* Die heutige Feier seines 80. Geburtstags brachte dem Pro⸗ fessor Dr. Weierstraß eine reiche Sag⸗ von Ehrungen. Im Auf⸗ trage Seiner Majestät des Königs Oskar von Schweden und Nor⸗ wegen erschien der hiefige Gesandte von Lagerheim, um dem Jubilar das Großkreuz des Nordstern⸗Ordens zu überbringen. J Mittag⸗Leffler aus Stockholm gratulierte im Namen der Redaktion der Acta mathematica, der Universität Stockholm und verschiedener anderer wissenschaftlicher Institute Skandinaviens. Die preußische Staats⸗ regierung ehrte den Jubilar dadurch, daß auf besondere Anordnung des Ministers der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten heute früh das von R. von Voigtländer im Staatsauftrag gemalte Bild des Jubilars in der linken Querhalle der National⸗Galerie aufgestellt wurde. Von der Akademie der Wissenschaften erschien in der Wohnung des Jubilars der Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Auwers. Ferner wurden dem⸗
selben zahlreiche Adressen und Ehrengeschenke durch Abordnungen dentscher. Universitäten und verschiedener wissenschaftlicher Institute überreicht.
Die städtische Sparkasse hat in dem Vierteljahr Juli⸗ September d. J. bedeutend günstiger abgeschlossen als in dem gleichen Vierteljahre des Vorjahres. Während damals die Einzahlungen die Rückzahlungen nur um rund 581 996 ℳ Überschritten, beträgt das Plus diesmal rund 1 703 099 ℳ Es wurden nämlich eingezahlt 10 016 302,01 ℳ und abgehoben 8 313 202,27 ℳ Die Interessenten belief sich Ende September d. J. auf 166 813 710,39 ℳ, welche sich auf 521 046 Sparkassenbücher vertheilt. Das Gesammt vermögen der Sparkasse inkl. des Werthes der beiden Grundstücke Klosterstraße 68 und Zimmerstraße 90/91 betrug zu diesem Zeit⸗ punkte 183 090 345,60 ℳ
„Eckernförde, 30. Oktober. Pnt⸗ Nachmittag 5 Uhr wurde, wie „W. T. B.“ meldet, das von Seiner Majestät dem Kaiser ge⸗ stiftete Denkmal für die bei Missunde im Jahre 1864 gefallenen S eußen feierlich eingeweiht. Die Weiherede hielt Hauptpastor An der Feierlichkeit nahmen der Landrath von Buͤlow, Bau⸗ rath Kirstein, Vertreter der Stadt und der Kriegervereine sowie eine beträchtliche Volksmenge theil. 8 Schwäbisch Gmünd, 30. Oktober. Heute Nachmittag 4 Uhr explodierte mit einer gewaltigen Detonation ein großer Dampf⸗ kessel in dem neuen Wasserwerk. Drei Arbeiter wurden völlig zerschmettert, einer wurde in den Wasserschacht geschleudert und ge⸗ tödtet; drei Arbeiter wurden schwer, zwei leicht verletzt. Unter den Todten befinden sich: Monteur Friedrich Erbsleben aus Magdeburg Karl Kröger aus Dortmund und Emil Müller aus Görlitz. 8 Fiume, 30. Oktober. In der Ortschaft Grohovo wurde durch einen Erdabsturz ein Haus zum Einsturz ge⸗ bracht. Die Bewohner mehrerer anderer Häuser wurden infolgedessen veranlaßt, dieselben zu räumen, und es wurden Maßregeln getroffen, damit die ganze Einwohnerschaft den gefährdeten Ort verlassen könne. 8
London, 30. Oktober. Wie nunmehr endgültig festgestellt ist 8 kam bei der gemeldeten Explosion in der New⸗Church⸗Court⸗ Straße (vgl. Nr. 260 d. B.) niemand zu Tode.
sind, wie „W. T. B.“ meldet, jetzt ermittelt; 27 Verletzte fanden im 8
Hospital Aufnahme. Ein Feuerwehrmann liegt im Sterben.
Athen, 30. Oktober. In Corfu wurde heute ein heftiger Erdstoß verspürt, der jedoch keinen Schaden verursachtte.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
St. Petersburg, 31. Oktober. (W. T. B.) Nach
einer Meldung der „Nowoje Wremja“ räumen die Japaner
die Halbinsel Liaotong und ziehen ihre Truppen in großen Abtheilungen von dort zurück. — Die Lan⸗tschou, die Residenz der Provinz Kan⸗su (Nordchina), ist von muhamedanischen Insurgenten erobert worden. Die Insurgenten schlagen überall die chinesischen Regierungstruppen; sie beabsichtigen, ein unabhängiges König⸗ reich zu bilden. Aus Kaschgar und den anderen Provinzen sollen Truppen gegen die Insurgenten ausrücken. Die ge⸗ Peen Gesellschaften in Zentralchina vereinigen sich mit den uhamedanern. .
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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Wetterbericht vom 31. Oktober esetzt
Uhr Morgens.
elsius 50 C. = 40 R.
Stationen. Anfang 7 ½ Uhr.
Temperatur
Diavolo.
7 wolkig Anfang 7 ½ Uhr. 3 bedeckt 2 wolki 3 Dun
2 wolkenlos wolkenlos bedeckt bedeckt
halb bed. Regen bedeckt Regen wolkig ¹) wolkig wolkig wolkig²) wolkig wolkig bedeckt halb bed. wolkigs) wolkenlos heiter4) bedeckt Dunst bedeckt wolkenlos bedeckt
2) Abends Regen.
Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. randa.
t. Petersbrg. Moskau ...
Cork, Queens⸗ ommn . Cherbourg. Iö. 762 759 imburg .. 763 winemünde 764 Neufahrwasser 763 Memel 760
2 767 ünster. .. 764 Karlsruhe .. 769 Wiesbaden 768 München .. 767 Chemnitz .. 769 Berlin. 767 Wien.. 767 Breslau 764 le dAix .. 768 öö3638
Alten sungen. Niemann.
Anfang 7 ½ Uhr.
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Carneval. Pe e der
Vorstellung): Anfang 7 ½ Uhr.
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StoPlbobeeeSerors booe e . eCe S-
¹) Gestern Regen. ³) Reif. Geue.
) Gestern Regen. Uebersicht der Witterung. Eiin Depressionsgebiet erstreckt sich von Südengland ostnordofstwärts über die Nord⸗ und Ostsee hinaus nach Finland hin, während barometrische Maxima über Südfrankreich, nordwestlich von Schottland und Ost⸗Europa lagern. In Deutschland wehen bei kühlem, aufklarendem Wetter schwache, meist südliche bis in westliche Winde; an der Küste ist allenthalben, im Binnenlande stellenweise Regen gefallen, 26 mm zu Rügenwaldermünde. S dürfte heiteres Wetter, nachher aber wieder Trübung zu erwarten sein. Deutsche Seewarte.
Theater.
Kbönigliche Schanspiele. Freitag: Opern⸗ haus. 148. Fsen Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Graeb. In Scene
Freitag:
vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: apellmeister Weingartner. 8 Schauspielhaus. 237. Vorstellung. 1812. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube.
Sonnabend: Opernhaus. 149. Vorstellung. Fra Komische Oper in 3 Akten von Auber. Text von Eugoͤne Scribe, bearbeitet von Carl Blum.
Schauspielhaus.
(Annalise: vom Herzoglichen Hof⸗Theater in Coburg, als Gast.)
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: In Theater: Häusel und Gretel. 3 Bildern von Ballet⸗Burleske von Emil Graeb. Plätze: EE 5 ℳ Mitttel⸗ arquet und Mittel⸗ und Seiten⸗Balkon 2 ℳ Stehplatz 1 ℳ
Deutsches Theuter. Freitag: Eiland. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Robinsons Eiland. .
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Talisman. — Abends 7 ½ Uhr: Robinsons Eiland.
Berliner Theater. Freitag (9. Abonnements⸗ Der
Sonnabend: Zum ersten Male: König Lear. Sonntag, Nachmittag 2 ½ Uhr: Die Grille. — Abends 7 ½ Uhr: Nachruhm.
Lessing ⸗Theater. Freitag: Madame Sans⸗ Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Gräfin Fritzi.
Sonntag, 3 Uhr Nachmittags (volksthümliche Preise): Ein Tropfen Gift.
Sonntag, 7 ½ Uhr Abends: Gräfin Fritzi.
Residenz⸗Theater. Lautenburg. Freitag: Der Nabenvater. Schwank 3 Akten von Jarno. — Vorher: Aber die 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7 ½ ÜUhr.
Sonnabend und folgende Tage: 8 — Vorher: Aber die Ehe!
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26.
Gastspiel
Abend 7 ¼ Uhr: Die Reise nach dem Mars.
Neues Theater.
Freitag: Der tapfere Cardunois. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsch von
burg. — Vorher: Plauderei in 1 Akt von F Siegfried Jelenko.
Anfang 7 ½ Uhr Anfang 7 ½ Uhr.
4 Akten Trotha.
Vorher: Zehntausend 3 238. Vorstellung. Wie die Zeb hoch Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Fräulein Adele Wienrich,
Julius Fritzsche.
Freitag: „In Ksroll’'s Märchenspiel in Humperdinck. —
von Hugo Wittmann. Engelbert
5 Kapellmeister Federmann. alkon 3 ℳ Seiten⸗Parquet eich
Jean Reisinger. Dirigent: Federmann. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Die Karlsschülerin.
Robin Reiche der Mitte.
Besetzun Josefine “
bummler. Bäckers,
Pfarrer von Kirchfeld.
Guido Tielscher, Carl Anfang 7 ½ Uhr.
Direktion: Richard Schultz. Emil Freitag: Eine tolle Nacht.
von Wilh. Mannstädt und Julius von Julius Einödshofer. Direktor Richard Schultz. vom Balletmeister Gundlach.
Sonnabend: Eine tolle Nacht.
Lou Brion. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ Zehntaunsend Fuß hoch! ritz Wangenheim. Regie:
Sonnabend: Der Militärstaat. Schwank in von Gustav von Moser und Thilo von
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fraucillon. — (im Abends 7 ½⅛ Uhr: Der tapfere Cardunois. —SI
Theater Unter den Linden. Direktion: Mit stattung: Die Karlsschülerin. Operette in 3 Akten — Musik von Carl Weinberger (Komponift von „Lachende Erben*). In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Epstein. — Hierauf: Im
iche der Mitte. Großes Ballet⸗Poem, ent⸗ worfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Herr Kapellmeister
Adolph Ernst⸗Theater. Freitag: Parade⸗ de Heeprkon e, Adol e
8 a Schlüter, olp ““ Ernst, Julius Eyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Weiß, Georg Worlitzsch.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung. In Vorbereitung: Der kleine Lord.
Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.
stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern
In Scene gesetzt vom Die EE „Is. Anfang 7 ½ Uhr. Gest
rungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde in zwei Abtheilungen von Direktor Fr. Renz und dem Großherzoglichen Hof⸗Balletmeister A. Siems. Außerdem: Donner und Darius, Rapphengste, in kurzer Zeit auf eine originelle Art dressiert und vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Auftreten der Amerikanerin Miß Rita del Erido als Schulreiterin errensattel) mit dem Trakehner Vollblut⸗ Fuchshengst „Aegir“. Mephistophela’s Höllen⸗ ritt, ausgeführt von Frl. Wally Renz. Herr Ritter von Rentoff mit seinem Schulpferde Skobeleff. Zum Schluß der Schule: Original! Der phäns⸗ menale Baguettesprung. Auftreten des anerkannt besten Schulreiters der Welt Mr. James Fillis mit seinem Schulpferde Markir. Auftreten der renom⸗ mierten Künstlerfamilie James Jee, sowie der her⸗ vorragendsten Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Komische Entrées von sämmtlichen Clowns und dem beliebten „August“ Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.
Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Novitäten⸗Vor⸗ stellung mit vollständig neuem Programm. 1870/71.
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr! T.o Ni En mit dem beliebten Schellenspiel. Abends 7 ½ Uhr: 1870/71.
Aus⸗
neuer
Dirigent:
— Hierauf: Im
Anna
Familien⸗Nachrichten. 8 6 8
Verlobt: Bertha Gräfin von Geldern⸗Egmond mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Alfred von Keßler (Dieuze). — Frl. Lilly Müller mit Hrn. Prem.-Lieut. Edmund Eylmann (Rochus b. Neisse — Graudenz). — Frl. Elsbeth Kauschke mit Hrn. Oberförster R. Fröhlich (Glatz — Dittersbach). — Frl. Elfriede Bonnet mit Hrn. Staatsanwalt Emil Cuny (Berlin—Gleiwitz).
Verehelicht: Hr. Curt von Zerboni di Sposetti mit Frl. Margarethe Gaebel (Ratibor).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Fabrik⸗ und Berg⸗ werksbesitzer Hermann Guͤttler (Reichenstein). —
Tochter: Hrn. Professer Dr. Roehl
(Breslau). — Hrn. Major Seger (Berlin).
orben: Hr. Hermann von Wenden (Dargen).
— Hr. Oberst⸗Lieut. a. D. Eduard Schultze
Thomas a. G. Große’ Aus⸗
Freund. Musik
ischer und Josef
H. Fr. e! Komödie in
Konzerte. Konzert-Haus.
Konzert.
er Rabeuvater. Sei Freitag:
Saal Bechstein. Linkstraße
der Lilipntaner. Jeden
Karl III. Wagner⸗Abend.
Anfang 7 ½ Uhr: Klavier⸗Abend von Ignaz Brüll.
(Berlin). — den. Prem.⸗Lieut. Lothar von Bernulh Sohn Hans⸗Egon (Berlin). — Fr. Emilie von Meibom, geb. Neumann (Breslau). — Hr. Ober⸗ Steuer⸗Kontroleur a. D. Georg Friedrich Linke
Meyder⸗ (Sagan).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
42. Freitag,
Schiffbauerdamm 4a./5. Birhus Renz. Karlstraße.
militärisches
Freitag, Abendd—
7 ½ Uhr; Große Vorstellung. 1870/7 1. Großes usstattungsstück emit Tänzen, Gruppie⸗
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen
Alle Vermißten
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Stadt
111“
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags. .
Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Donnerstag, den 31. Oktober
— —
Staats⸗An
.“
Literatur.
.
Das Stempelsteuergesetz vom 31. Juli 1895, erläutert von J. Böhm, Rechtsanwalt und Notar, nebst einem Anhang, ent⸗ “ das Erbschaftssteuergesetz und das Reichs⸗Stempelgesetz. Ver⸗ ag von Karl Heymann, Berlin. Preis 3 ℳ — Die vorliegende Ausgabe berücksichtigt neben der Begründung der Regierungsvorlage und den Kommissionsberichten auch die bisherige Rechtsprechung und die noch heute zutreffenden Entscheidungen der höchsten Verwaltungs⸗ behörden und dürfte dadurch das Verständniß der einzelnen Be⸗ stimmungen des neuen Stempelgesetzes in den Kreisen der Steuer⸗ pflichtigen wesentlich erleichtern.
— Die Vorberichte und Verhandlungen der am 22. April d. J. in Düsseldorf zusammengetretenen Konferenz der Zentralstelle für Arbeiter⸗Wohlfahrtseinrichtungen über die zweckmäßige Ein⸗ richtung und Ausgestaltung der Krankenkassen und über Volksernährung sind jetzt bei Karl Heymann, Berlin, im Druck erschienen und dadurch weiteren Kreisen in einem stattlichen Band zum Preise von 6 ℳ zugänglich gemacht worden.
— Zahlreiche Romfahrer verknüpfen mit der Erinnerung an ihre Studienreisen eine dankbare Anerkennung für die zuverlässige und kunstverständige Führung, deren sie sich an der Hand des Gsell “ „Rom und die Campagna“ (Meyer's Reisebücher,
erlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien) zu er⸗ freuen hatten. Aber auch heute noch, nach 25 Jahren, ist das Buch Vielen ein unentbehrlicher Cicerone, der, fern von trockner Gelehrsam⸗ keit, dem Wißbegierigen mit umfassendem Sachverständniß und prak⸗ tischer Erfahrung schnelle und zuverlässige Auskunft ertheilt. Die neue vierte Auflage ist auf Grund eigener Anschauung unter Be⸗ nutzung der modernen Forschungsergebnisse völlig neu bearbeitet. Eine willkommene praktische Neuerung hat das Buch ferner durch eine Einrichtung erfahren, die es ermöglicht, den starken Band in
rissen, 94 Ansichten und einem Panorama ausgestattete Buch beträgt 13 ℳ
— „Engelhorn's Allgemeine Roman⸗Bibliothek“ er⸗ öffnet ihren 12. Jahrgang mit einem zweibändigen Roman von Ernst von Wolzogen, betitelt „Die Erbschleicherinnen“. Der beliebte Autor entfaltet auch in dieser seiner neuesten Schöpfung alle die Eigen⸗ schaften, die seinen Werken eine so weite Verbreitung verschafft haben: sprudelnden Humor und eine überaus frische, naturwahre Schilderung von Menschen und Dingen. — Die zweite neue Erscheinung ist aus dem Englischen des Roͤdriguez Ottolengui übersetzt Wund „Der Kameenknopf“ („An artist in crime“) be⸗ nannt. Sie bietet eine geschickt erzählte Detektipgeschichte, die den Leser aufs äußerste spannt und ihn nicht eher los⸗ läßt, als bis er zu der überraschenden Lösung des Geheimnisses gelangt ist. — Französischer Herkunft ist der, vierte Band: „Die Zigarette und andere Geschichten“ von Jules Claretie. Mit der unnachahmlichen Grazie und Leichtigkeit der französischen Schreibweise erzählt der bei uns schon wohlbekannte Verfasser darin eine Reihe fein beobachteter, den verschiedensten Lebensgebieten entnommener Geschichten. — Die Engelhorn’sche Bibliothek (Stuttgart, J. Engelhorn; Preis pro Band 50 ₰) sei Freunden einer gewählten Unterhaltungslektüre für die Winterabende empfohlen.
— Die Redaktion der „Illustrierten Frauen⸗Zeitung“ (Verlag von Franz Lipperheide in Berlin W., Potsdamerstraße 38) läßt es sich stets angelegen sein, aus den Schöpfungen der neueren Kunst das Erlesenste in meisterhaften Holzschnitt⸗Reproduktionen dar⸗ zubieten. Das beweist aufs neue die Nr. 19 des laufenden Jahrgangs, in welcher des Grafen Harrach ergreifendes Bild „Seekönigs Grab“ in xylographisch vollendeter Wiedergabe vorgeführt wird. Aber auch in literarischer Beziehung merkt man die glückliche Hand; dafür zeugt die neue Novelle Hermine Villinger’'s „Aus dem Fexenreich“, die von den Leserinnen freudig begrüßt werden dürfte. Der Modetheil dieses
dern ebenso von dem beschreibenden Inhalt und den begleitenden Text⸗
Illustrationen. — Heft 20 bietet die würdige Fortsetung. Aus diesem i
sei vor allem ein eindrucksvolles Porträt der italienischen erin Vittoria Colonna, der Freundin Michelangelo's, hervorgehoben, welches hier in einem Holzschnitt nach dem Lefebvre'schen Bilde zur Anschauung ge⸗ bracht wird. Ein anziehendes „Stillleben“ von Elise Hedinger, ein Gruß zum 70. Geburtstag Conrad Ferdinand Meyer's, eine Würdi⸗ gung der diesjährigen Kopenhagener Ausstellung von Frauenarbeiten und so manches Andere machen auch diese Nummer zu einer außer⸗ ordentlich interessanten. 1
— Die Nr. 3 des neuen Jahrgangs der illustrierten Oktavhefte von „Ueber Land und Meer“ widmet dem Philanthropen Henri Dunant, dem Gründer des internationalen Bundes vom Rothen Kreuz, einen warmherzigen Artikel. Ein Kämpfer auf anderem Gebiete ist R. Peary, der amerikanische Nordpolforscher, der gegenwärtig auf der Rückreise von seinem gefahrvollen Unternehmen begriffen ist, und mit erhöhtem Interesse wird man von den Fahrten und Mühsalen des kühnen Forschers lesen. In das Reich der Poesie gelangt man mit dem Aufsatz über Schloß Zdislawic, in dem die beliebte Dichterin Marie von Ebner⸗Eschenbach lebt und schafft. Die jüngst entdeckten Ueberreste einer noch wenig erforschten Rasse im ältesten Egypten bilden den Gegenstand eines weiteren Beitrags. Auch der Entwurf eines Bürger⸗ lichen Gesetzbuchs, welcher demnächst den Deutschen Reichstag beschäftigen wird, gelangt zur Erörterung. Nebenher gehen Romane und Novellen tüchtiger Autoren. An die Fortsetzung von „Pave, der Sünder“ von Bernhardine Schulze⸗Smidt reihen sich der Schluß der heiteren Novelle „Flittergold“ von C. Schröder und eine Humoreske von Olga Wohlbrück. Eine große Fülle von Abbildungen, theils im Text, theils ganzseitig, begleitet den Inhalt. Auch finden wir wieder eine reizvolle Kunstbeilage in Farbendruck „Oleander“, nach einem Aguarell von Katharina Klein. Mit dieser Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit verbindet sich als weiterer Vorzug der billige Preis von 1 ℳ für das
fünf selbständige, mit je einem besonderen Inhaltsverzeichniß ver⸗ sehene Hefte zu zerlegen, die bequem in die Brusttasche gesteckt werden
können.
Hefts wird allen
Anforderungen gerecht, der Herbst⸗Saison von einem tonangebenden Mode⸗Organ verlangen
die man beim Beginn
fassende Heft.
nicht weniger als 112 Text⸗ und Bildseiten nebst 6 Kunstbeilagen um⸗
Der Preis für das mit 4 Karten, 49 Plänen und Grund⸗
darf. Das gilt nicht nur von den prächtigen, farbigen Kupfern, son⸗
1. Untersuchungs⸗Sachen.
Uusgcbote, Zuftellungen u. 3
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Berfäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlich er Anzeiger.
8. Niederlassung ꝛc. von 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
echtsanwälten.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[44697] Steckbrief. t
Gegen den unten beschriebenen Schäftearbeiter Jofeph Cohn, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. 402. 95 die Untersuchungshaft wegen Meineides verhängt. Es wird ersucht, den ꝛc. Cohn zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß hier, Alt⸗Moabit 12 a., abzuliefern.
Berlin, den 28. Oktober 1895.
B Der Untersuchungsrichter
8 beim Königlichen Landgericht I.
Beschreibung: Alter 20 Jahre, geboren am 14. No⸗ vember 1874 in Biestritz in Oesterreich, Größe 1 m 70 cm, Statur schlank, Haare dunkel, Augenbrauen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne 8 . oval, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund.
[44507] e Maees nen.
Der gegen den Kaufmann Friedrich Wilhelm Hein⸗ rich Eduard Schulz, geboren am 7. Dezember 1845 in Berlin, in den Akten J. IV. B. 774. 84. behufs EITö unter dem 19. Juli 1887 erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, den 21. Oktober 1895. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
[43731] 6 DOffenes Strafvollstreckungsersuchen. Die Militärpflichtigen: 1) Kurt Karl Paul von Bülow⸗Frankenberg, geboren zu Rathenow am 2. Januar 1872, 2) Fritz Otto Paul Littmann, geboren zu Rathe⸗ nogh am II. Zanuar. 122eh In P ranz Friedri ilbelm Plage, geboren zu Rathenow am 7. Januar 1872, 4) Reinhold Wilhelm Otto Bülo, geboren zu Potsdam am 16. November 1872, evangelisch, 5) Friedrich Ludwig Adolf Bensdorf, geboren zu Hatenpoth in Kurland am 12. Februar 1872, 6) Michael Fischer, geboren zu Petersburg am 24. Dezember 1871, griechisch⸗katholisch, 7) Adolf August Paul Goetze, geboren zu Pots⸗ dam am 10. Juni 1872, evangelisch, 8) Carl Friedrich Hausmann, geboren zu Lu⸗ ganski (Rußland) am 10. Januar 1872, 9) Heinrich Otto Rudolf Johst, geboren zu Grobin (Rußland) am 15. März 1872, 10) Wilhelm Carl Otto Kauert, geboren zu Potsdam am 21. März 1872, evangelisch, 11) Carl Friedrich Reinhold Schulze, geboren zu Potsdam am 10. April 1872, evangelisch, 12) Max Wilhelm Heinrich Richard, geboren zu Alt⸗Geltow am 24. Oktober 1872, 13) Gustav Adolf Arthur Friedrich Meier, ge⸗ boren zu Breslag am 25. Oktober 1867, b Naa- durch Urtheil der Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts Potsdam vom 20. September 1895 wegen Verletzung der ööö je zu einer Geld⸗ fnse von 180 ℳ, an deren Stelle im Unvermögens⸗ alle 36 Tage Gefängniß treten, verurtheilt worden. Es wird ersucht, von den Verurtheilten, wo sie be⸗ troffen werden sollten, die Geldstrafe beizutreiben, im Unvermögensfalle aber die betreffende Freiheits⸗ trafe zu vollstrecken, auch zu den Akten von Bülow⸗ rankenberg und Genossen — M 38.95. — Nachricht vonfathehn etwaigen Erfolge dieses Ersuchens gelangen zu lassen. Potsdam, den 19. Oktober 1895. Der dee Staatsanwalt heim Königliche Landgericht.
[44506] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Unteroffizier der Landwehr⸗Pioniere I. Aufgebots Josef Fischer aus Leonberg, zuletzt städtischer Aufseher in Stuttgart, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 12./21. Ok⸗ tober 1895 zu Recht erkannt:
Es solle das dem Josef Fischer gegenwärtig zu⸗
stehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet
der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. Stuttgart, den 28. Oktober 1895.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (I1. K. Württ.).
2) Aufgebote, Zustellungen “ und dergl.
Auf den Antrag des Kaufmanns Fritz Heyser hier, als Konkursverwalter über das Vermögen der Kom⸗ manditgesellschaft Braunschweigische Konservenfabrik
ellwig & Co. hier, ist Termin zur Zwangsver⸗ teigerung der der Gemeinschuldnerin gehörigen Nr. 3 2, 38 und 31 Blatt VIII des Feldrisses Altewiek an der Helmstedterstraße und dem Raut⸗ heimerwege belegenen Grundstücke zu 4 a 32 qm, 30 a 14 qm und 4 a 62 qgm sammt Zubehör, auf denen sich eine Konservenfabrik und eine Honigkuchen⸗ Bäckerei mit allen zum Betriebe erforderlichen An⸗ lagen und Maschinen befinden, auf den 25. Fe⸗ bruar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor
erzoglichem Amtsgerichte hierselbst, Auguststraße 6,
immer Nr. 39, angesetzt. Die hypothekarischen
läubiger haben die Hypothekenbriefe im Termine zu überreichen.
Braunschweig, den 23. Oktober 1895.
Herzogliches ve. IX. abe. 8
[44539] 28
In Sache der Herzoglichen Leihhau mi⸗ nistration in Blankenburg H., Klägerin, wider die Ehefrau des Kreiszimmermeisters Carl Nürnberg, Minna, geb. Schilling, daselbst, Beklagte, wegen Hypothekenzinsen ꝛc., wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme der der Beklagten ge⸗ hörigen in und bei Allrode belegenen Grund⸗ stücke, als:
1) des Wohnhauses No. ass. 65 sammt Zubehör zu Alcrode,
2) eines Gartens dahinter,
3) 12 Morgen, weniger 17 Qu.⸗Ruthen 32 Qu.⸗ Fuß und resp 55 Qu.⸗Ruthen 86 Qu.⸗Fuß Acker über dem Dorfe,
4) 6 Morgen Acker vor der hohen Birke,
5) 12 Tagewerk, weniger 97 Qu.⸗Ruthen und resp. 32 Qu.⸗Ruthen Wiesen im Stockborne,
6) 64 Qu.⸗Ruthen vom herrschaftlichen Forstorte Breitehagen,
7) der Antheile vom Iken’'schen Gute, als:
a. 1 Morgen 54 Qu.⸗Ruthen Acker vor dem mittelsten Mittelberge,
b. 159 Qu.⸗Ruthen 70 Qu.⸗Fuß Acker in der Sellbreite,
c. 1 Morgen 56 Qu.⸗Ruthen 50 Qu.⸗Fuß Acker vor der Lehmkuhlenbreite,
d. 1 Morgen 32 Qu.⸗Ruthen 45 Qu.⸗Fuß Acker vor der Stiegerstraße,
8 e. 67 Qu.⸗Ruthen 48 Qu.⸗Fuß Acker im oberen rruge,
* f. 52 Qu.⸗Ruthen 52 Qu.⸗Fuß Acker im unteren ruge,
9 Grummtwiese hinter dem Kruge, Stück
r. —₰,
h. eine Herbstwiese daselbst, Stück Nr. 19,
8) 17 Qu.⸗Ruthen 32 Qu.⸗Fuß Wiesenfläche von der Pfarrwiese neben dem Snge egen eh,
9) 55 Qu.⸗Ruthen 86 Qu.⸗Fuß vom Acker der Gemeinde auf der Schinderkuhle, neben Schilling belegen,
19) 34 a 7 m Obere Brunshals, Plan Nr: 79,
11) 39 a 9 m Langehaufen, Plan Nr. 178, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 21. d. Mts. verfügt, auch die Eintragung
dieses Füglagses im Grundbuche am gleichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerun
8 B
auf den 12. Februar 1896, Nachmittags 3 ½ Uhr, vor Herzsglichem Amtsgerichte hieselbst in der Lerche'schen Gastwirthschaft zu Allrode an⸗ gesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo⸗ thekenbriefe zu überreichen haben. Die Versteigerungs⸗ Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Ver⸗ langen eines Betheiligten Sicherheit bis zu 10 % seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung kursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen een leisten hat, sowie der Grundbuchauszug köntlen innerhalb der letzten zwei Wochen vor dem Ver⸗ steigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei ein⸗ gesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden.
Hasselfelde, den 23. Oktober 1895.
Herzogliches Amtsgericht.
egener.
[44538]
In Sachen des Rentners Georg Tolle jun. in Braunschweig, Klägers, wider 9) den Gastwirth Curths, 2) dessen Ehefrau, Marie, geb. Ochsendorf, in
Helmstedt, Beklagte,
wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten ge⸗ hörigen, im Grundbuche von Helmstedt Band XI. Blatt 9 verzeichneten, an der Beguinenstraße daselbst sub No. ass. 177 belegenen Wohnhauses sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 14. Oktober 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche von Helmstedt erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 4. Februar 1896, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Helmstedt angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Die Versteigerungs⸗Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Be⸗ theiligten Sicherheit bis zu 10 % seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung kursfähiger Werth⸗ papiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchausfug können innerhalb der letzten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden. 8*
Helmstedt, den 23. Oktober 1895.
KHKerrzogliches Amtsgericht.
Kruse.
[44540] In der Zwangsvollstreckungssache der Firma Ge⸗
brüder Muͤller in Helmstedt, Klägerin, wider die Wittwe des Bergmanns Friedrich Fischer, Louise, geb. Mühlenberg, daselbst, Beklagte, wegen Anfech⸗ tung, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre orderungen unter Angabe des Betrages an
apital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen
binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden. Zur Erklärung über den Ver⸗ theilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kauf⸗ gelder wird Termin auf den 10. Dezember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit geladen werden. 8 Helmstedt, den 23. Oktober 1895.
Herzogliches Amtsgericht.
Kruse.
8 [44695] Bekanntmachung.
Im gerichtlichen Theilungsverfahren über den Nachlaß der am 19. Januar 1890 zu Ensisheim verstorbenen Magdalena Voegele, Wittwe von Johann Rumbach, ist zur Vornahme einer neuen Verhand⸗ lung bezüglich erfolgter Abänderung des früheren Antrags, betreffend die zwei Schatz Reben im Wolf⸗ haag und die Verwendung des Geldes für Messen Termin auf Montag, den 30. Dezember 1895, Vormittags 11 Uhr, in des Notars Amtsstube zu Ensisheim und zur Vornahme der Liegenschaften⸗ versteigerung Termin auf den gleichen Tag, Nachmittags 2 U im Gemeindehause
44682] Auf Antrag der nachstehend genannten Personen werden die nachstehend verzeichneten, angeblich per.
Ensisheim anberaumt, zu welchen Terminen der Anton Richard, Knecht, früher in Sausheim, z. Zt. ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort ab⸗ wesend, hiermit vorgeladen wird.
Ensisheim, Elsaß, den 29. Oktober 1895.
Der Amtsgerichts⸗Sekretär: Wagner. [44615]21 Aufgebot. —
Die Frau Wittwe Katharina Letz, geb. Weyer⸗ müller, ohne Gewerbe, in Reichshofen wohnhaft, ver⸗ treten durch die Rechtsanwalte Justiz⸗Rath Ott und Dr. Vonderscheer in Straßburg, hat das Aufgebot der folgenden angeblich am Samstag, den 19. Oktober 1895, am hiesigen Bahnhof ihr entwendeten auf 3 ½ % konvertierten Pfandbriefe der Aktiengesellschaft für Boden⸗ und Kommunalkredit für Elsaß⸗Lothringen beantragt: Anl. 1882 Litt. A. Serie II Nr. 751, 3258, 3259, 4541, lautend jeder zu 500 ℳ, sümmtlic auf den Inhaber ausgestellt. Dabei befinden si eine ganz neu ausgestellte Kuponserie für 10 Jahre und ein Kupontalon. Der erste der Kupons ist fällig am 1. Juli 1896. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 5. Februar 1900, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, im Bevirfizungefgale anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die ÜUrkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Straßburg, den 28. Oktober 1895.
Kaiserliches Amtsgericht. [44688]
Das Königl. Amtsgericht München I, Abth. A. f. Z.⸗S., hat unterm 26. ds. Mts. folgendes Auf⸗ gebot erlassen:
Es sind zu Verlust gegangen:
1) ein von der Firma Schlag u. Sohn dahier am 1. September v. Irs. ausgestellter, mit Blanko⸗
Indossament versehener, am 4. k. Mts. erter, an
von Alois und Maria Bader dahier accept Kaufmann Ponge in Berlin und von diesem an Fabrikant P. Böhme daselbst weitergegebener Prima⸗ Wechsel über 40 ℳ; G
2) ein Interimsschein der B. Hypotheken⸗ und
Wechselbank dahier vom 31. Dezember 1855 Nr. 10 Fol. 1, gezeichnet von Brattler & Gottschall, mcae Barbara Kagerer in Neukirchen, Hl. Blut, dur eine theilweise Einlage von 25 Fl. Mitglied der III. Klasse der neunten Jahresgesellschaft 1855 der Rentenanstalt genannter Bank geworden ist. —
Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Marcuse I in Berlin, namens des Fabrikanten P. Böhme da selbst, und des K. Pfarrers A. Hornauer in Neu kirchen, Hl. Blut, namens der Meßnerswittw Barbara Schönberger, geb. Kagerer, werden nun die allenfallsigen Inhaber der bezeichneten Urkunden auf gefordert, ihre Rechte hierauf bis spätestens im Auf⸗ gebotstermin am Montag, den 18. Mai 1896, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäfts⸗ zimmer Nr. 40/I1I (Augustinerstock) anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraft⸗ loserklärung erfolgen wird.
München, 28. Oktober 1895. 1
Der Königl. Sekretär: (L. S.) Störrlein.
8
Aufgebot.
loren gegangenen Sparkassenscheine bezw. Sparkassen⸗ bücher Fvechs Ungültigkeitserklärung hiermit auf⸗ eboten: 3 1) Auf Antrag der unverehelichten Wilhelmine Koch auf der alten Hütte bei Dornitz: 6
1) das auf den Namen derselben ausgestellte Spar⸗ kassenbuch der Sparkasse des Saalkreises zu Halle Nr. 304 Litt. A. über die am 22. Januar 1894 er⸗ folgte Einzahlung von 80 ℳ,
2) das über die auf den Namen des Kossaten Christoph Koch zu Dornitz bei der Sparkasse des Saalkreises zu Halle erfolgten öö von