1895 / 265 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Rom, 4. November. (W. T. B.) Am 20. November wird die Linie Genua La⸗Plata von der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Gesellschaft mit dem Dampfer „California“ eröffnet werden.

Bern, 4. November. (W. T. B.) In der Anwendung der Zemp'schen Eisenbahnnovelle auf die Gott hardbahn verfügt der Bundesrath in der Voraussetzung, daß die Gesammtzahl der Mit⸗ glieder des Verwaltungsraths der Gotthardbahn nicht über 35 erhöht werde, daß Luzern und Tessin je zwei, Schwyz, Zug und Uri je ein Mitglied in den Verwaltungsrath ab⸗ ordnen. Die Zahl der Vertreter des Bundes bleibt, wie bisher, auf acht festgesetzt. Hinsichtlich der Amtsdauer der staatlichen Vertreter ist von einer Bestimmung in den Statuten Abstand zu nehmen. Die ausländische Vertretung soll auch bei Fes ZZ“ des Verwaltungsraths nicht erhö

erde

Theater und Musik.

Schiller⸗Theater.

Der lustige Schwank der Gebrüder Franz und Paul von

Schönthan „Der Raub der Sabinerinnen“ ist nun auch in das Schiller⸗Theater übergesiedelt. Die gestrige zweite Auffüh⸗ rung zeigte, daß das unverwüstliche Stück nichts von seiner ursprünglichen vis comica eingebüßt hat; auf das empfäng⸗ liche Publikum des Volkstheaters wirkte es wie eine erfolg⸗ reiche Novität und entfesselte unbegrenzte Heiterkeit. Es steht zu erwarten, daß es hier vorläufig eine bleibende Stätte gefun⸗ den hat. Die Aufführung ließ an Munterkeit nichts zu wünschen. Herr Walden charakterisierte den Direktor Striese mit kräftigen Strichen und führte auch den sächsischen Dialekt ohne Ueber⸗ treibung durch. Vorzüglich war Frau Werner als ostpreußisches Dienstmädchen; Ton, Bewegung, und Mienenspiel waren der Natur bis ins kleinste abgelauscht. Herr Steinecke als Professor, Fräulein Wilke als dessen gestrenge Gemahlin, die Damen Illing und Lever⸗ mann als deren Töchter bildeten ein treffliches Ensemble, das durch die Herren Reimann, Pahlau und Berg angemessen ständigt wurde. Konzerte. v

Die Konzertsängerin Clementine Engelmann trat gestern

in der Sing⸗Akademie gemeinschaftlich mit dem Violinvirtuosen Theodor Krelle auf. Sie trug mit klangvoller, besonders in der Tiefe ausgiebiger Mezzosopranstimme mehrere Lieder von Brahms, Bungert, Winterberger, Krelle und Anderen vor. Am meisten gefielen Bungert’'s „Loreley“ und „Nimm mich doch“ sowie zwei Lieder von Krelle und Henning von Koß; indessen wäre der Ausdrucksweise beim Vortrage dieser und mancher anderen Gesänge mehr Lebendigkeit zu wünschen gewesen. Der Violinist, der in Gemeinschaft mit dem Pianisten Ed. Behm und dem Cellisten O. Lüdemann ein neues, hier noch nicht bekanntes Trio von H. Melcer unter großem Beifall ausführte, erfreute ferner durch die virtuose Wieder⸗ gabe der bekannten „Faust⸗Phantasie“ von Sarasate. Außerdem spielte der Cellist noch ein Konzertstück von Hubay. Der Königliche Kammermusiker W. Posse betheiligte sich an der Ausführung einer noch ungedruckten Sonate von Spohr für Violine und Harfe und zeigte hierin, wie in einer Serenade von Parish⸗Alvars große tech⸗ nische Fertigkeit und lobenswerthe Vortragsweise. Der Pianist Herr Ed. Behm be für seine geschickte Begleitung der Gesänge noch besondere Anerkennung. 1u.“

Zu gleicher Zeit gab die junge begabte Pianistin Céleste ainparé aus Antwerpen im Saal Bechstein einen Klavier⸗ bend, den sie mit der A-moll-Fuge von Bach⸗Liszt eröffnete. Ihr

schöner weicher Anschlag sowie die musterhafte Klarheit und verständ⸗ nißvolle Auffassung kamen auch in einem Chopin’'schen Nocturne (op. 62) und in Piécen von Brahms, Mendelssohn ꝛc. vortrefflich zur Geltung. Besonderes Lob verdient die Wiedergabe des wenig ge⸗ spielten Bach'schen Capriccios über die Abreise eines Freundes, welches in mehreren kurzen Sätzen den verschiedenen Auslassungen der Klage, abrathender Vorstellungen ꝛc. seitens der sich verabschiedenden

Freunde Ausdruck verleiht und mit einem Lied des Postillons sowie einer Fuge über das Posthornsignal schließt. Dieses interessante Werk sowie die Sonate op. 110 von Beethoven bildeten die Glanzpunkte des Abends. Lebhafter und wohlverdienter Beifall folgte allen künst⸗ lerischen Leistungen der Konzertgeberin.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Wilhelm Kienzl's musikalisches Schauspiel „Der Evangelimann“ in Scene. Die Herren Sylva und Bulß, die Damen Pierson und Götze treten in den Hauptrollen auf. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Den Schluß bildet das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“, in welchem die Damen Dell’'Era und Urbanska auftreten. Die Vor⸗ stellung beginnt um 7 Uhr. 3

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen Lothar's dreiaktiges Lustspiel „Frauenlob“ (6. Aufführung) und Goldoni's Possenspiel „Der Diener zweier Herren“ gegeben.

Das Theater Unter den Linden bereitet für den nächsten Monat die große Ausstattungs⸗Operette „König Chilpéric“ von Hervé vor. Die Inscenesetzung soll an Glanz alles übertreffen, was je im Linden⸗Theater geboten wurde; 300 Mitwirkende sind dazu nöthig. Da dem Ballet ein sehr weiter Raum in dem Werke gewährt ist, so wird dasselbe zu diesem Zweck verstärkt.

Das Programm des III. Philharmonischen Konzerts unter Arthur Nikisch's Leitung (am 11. November) bringt von rein orchestralen Werken Beethoven's C-moll-Symphonie, Liszt’s Préludes“ und (als Novität) die Orchestersutte Namouna“ von Lalo. Der Solist Herr Willy Burmester spielt Raff's II. Vislin⸗ Konzert. 3

Mannigfaltiges.

Die Vereidigung der Rekruten der Garnisonen Berlin, Spandau, Charlottenburg und Groß⸗Lichterfelde wird am Donnerstag, den 7. d. M., Vormittags 11 Uhr, in Gegenwart Seiner Majestät

des Kaisers und Königs im Lustgarten hierselbst stattfinden.

Die Festrede, die der General der Infanterie von Mischke zur Feier der Enthüllung des Denkmals für den Hochseligen Kaiser Friedrich bei Wörth gehalten hat, ist nunmehr im Ver⸗ lage des Königlichen Hofbuchbändlers Alexander Duncker hierselbst im Druck erschienen, und zwar als fein ausgestattete Luxusausgabe zum Preise von 70 und als Volksausgabe für 40 ₰. Letzterer Preis wird bei Bezug von größeren Posten für Vereine, Korporationen u. s. w. erheblich ermäßigt.

Die Termine zu den Stadtverordneten⸗Wabhlen sind, wie folgt, festgesetzt: a. für die III. Abtheilung auf Freitag, den 8. November d. J., von Vormittags 9 bis Nachmittags 7 Uhr; b. für die II. Abtheilung auf Sonnabend, den 9. November d. J., von Vormittags 10 bis Nachmittags 5 Uhr; c. für die I. Abtheilung auf Montag, den 11. November d. J., von Vormittags 10 bis Nach⸗ mittags 3 Uhr.

Die hier lebenden Mitglieder der Sociétéphilanthropique française versammelten sich am vorgestrigen Sonntag nach „Aller⸗ seelen“ auf dem Garnison⸗Kirchhofe in der Hasenhaide zu einer stillen Feier, die dem Gedächtniß der im Winter 1870/71 hier verstorbenen und beerdigten Offiziere und Soldaten der französischen Armee galt. In den Gräbern haben 3 Offiziere und einige 60 Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden. 1

Das Fest seines 75jährigen Bestehens gedenkt der Verei zur Be⸗ förderung des Gewerbfleißes in den preußischen Staaten am 20. Januar n. J. feierlich zu begehen. Geplant ist eine Fest⸗ sitzung und ein Festmahl; zu beiden Veranstaltungen sollen die Ver⸗ treter der staatlichen und städtischen Behörden sowie Deputationen aller

ewerblichen Vereine Berlins geladen werden. Vorsitzender des Vereins ist seit vielen Jahren Staats⸗Minister Dr. Delbrück, welcher

bereits die 50jährige Jubelfeier mitbegehen konnte.

aben

und Technik“ 1 einmal seinen Experimentalvortrag über „Gasglühlicht, glühlicht, Acetylen ꝛc.“ 8 rative Ausstattungsvortrag „Vom Fels zum Meer“ angesetzt.

Sprin und ließ dasselbe circa 7 Fuß hohe Barrièren nehmen. Leistung wurde der Debütantin verdienter Applaus zu theil. neue, sehenswerthe Künstler sind ferner zu nennen: die Silbons, zwei Damen und zwei Herren, welche an den festen und fliegenden Trapezen ein gymnastisches Potpourri von großer Wirkung ausführen, und die excentrischen Akrobaten Gebrüder Monfroid, welche eine staunenswerthe Gewandtheit entfalten; endlich sind es die Balancier⸗ künstler Gebrüder Reinsch, deren Vorführungen ebenfalls volle An⸗ erkennung verdienen.

heute enthüllt.

Der Verein für die Geschichte Berlius hält am Sonn⸗ d, den 9. November, Abends 7 Uhr, im Bürgersaal des Rath⸗ hauses eine außerordentliche Hauptversammlung ab, auf deren Tages⸗ ordnung ein Bericht über die Betheiligun Ausstellung „Alt⸗Berlin“ auf der Gewerbe⸗ Statutenänderungen 3 Sonnabend, den 23. November, (in demselben Saal) wird der Bau⸗ meister Herr Dr. D. Joseph einen Vortrag halten über das Thema: „Kunst und Künstler unter der Regierung des Großen Kurfürsten.“

des Vereins an der stellung 1896 sowie

stehen. In der Sitzung des Vereins am

In der Urania findet am Donnerstag Abend wieder eine

Premisre statt, und zwar wird Herr 1 Experi vortrag über „Die Lichtmeßkunst in ihrer Bedeutung für Wissenschaft halten. Am Freitag wiederholt Herr Dr. Naß

P. Spies einen Experimental⸗ noch as Spyviritus⸗ Für Sonnabend und Sonntag ist der deko⸗

Der Zirkus Renz hat die Zahl seiner Schulreiterinnen aber⸗

haute

München,

mals um eine außerordentlich tüchtige Kraft vermehrt. Es ist dies die Französin Mlle. Dudley, eine anmuthige Erscheinung von graziöser Haltung und Bewegung. ebut ·

ihren sehr exakt geschulten Hengst „Florial“ meisterlich und verrieth 27] im Sitz und in der Zügelführung sofort das Prinzip der franzö⸗ sischen N*8— beifällig aufgenommenen Leistung führte Mlle. Dudley das irländische ferd „Gazelle“, von ihr selbst in Freiheit dressiert, vor

Sie ritt bei ihrem Debut am Sonnabend

école. Nach dieser vom Publikum sehr

Auch für diese Als

5. November. Heute Vormittag stürzte, wie

„W. T. B.“ meldet, ein überlastetes Baugerüst des Kuppelbaues der neuen Pracht⸗Passage an der Schwanthalerstraße ein. Arbeiter wurden getödtet, drei lebensgefährlich verletzt.

Zwei

Mailand, 3. November. Das Garibaldi⸗Denkmal wurde

Cagliari,

heftiger Sturm gewüthet. . getroffen; ein Matrose wurde vom Blitz erschlagen. Ein Kohlen⸗ magazin wurde in Brand gesteckt.

Vor einer großen Zuschauermenge, unzähligen Militär⸗, Gewerkschafts⸗ und politischen Vereinen mit Tausenden von Fahnen hielt Cavalotti unter großem Beifall die Festrede, in der er Gari⸗ baldi und seiner Zeit das höchste Lob spendete.

4. November. Heute hat hier unter Donner ein

Mehrere Häuser wurden vom Blitz

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Rom, 5. November. 3 1b 1 Deputirtenkammer sind auf den 21. d. M. einberufen.

Depeschen. 1“

(W. T. B.) Der Senat und die

Washington, 5. November. (W. T B.) Den amtlichen

Berichten zufolge, welche dem venezolanischen Gesandten zu⸗ gegangen sind, war der Schooner „Myosotis“, dessen Kapitän von der Besatzung eines venezolanischen Küstenschiffs getödtet wurde (siehe die gestrige Nr. d. Bl.), kein eng⸗ lisches Schiff, sondern ein venezolanischer Schmuggler; auch der getödtete Kapitän sei aus Venezuela gewesen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

A.

Perche, großartige Kraftproduktion von den Ge⸗

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Wetterbericht vom 5. November WMRathskeller. 8 8

Uhr Morgens.

Adolf Steinmann.

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Wilhelm Hauff, von Emil Steinmann. Anfang 7 Uhr. Schauspielbaus.

Phantastisches Tanzbild, frei nach Voranzeige: Sonntag, Schiller⸗Feier. Zu

Graeb. Musik von 1— Kabale und Liebe.

Musik⸗Direktor

242. Vorstellung. Frauenlob.

Dirigent:

Theater Unter den Linden.

Nachmittags 2 ½ Uhr: volksthümlichen

Preisen:

Direktion:

=4 R.

0 C.

Bar. auf 0 Gr. d. Meeressp Temperatur in 0 Celsi⸗

1s red. in Millim.

Wind. V Wetter.

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Neufahrwasser

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Nebel. ⁴) Nachts Gewitter.

Uebersicht der Witterung. Ein tiefes Minimum ist westlich von Irland er⸗ schienen und hat sein Wirkungsgebiet über die

Britischen Inseln und das Nordseegebiet ausgebreitet.

Am höchsten ist der Luftdruck über Südost⸗Europa.

Bei schwacher, meist südlicher Luftströmung ist das

Wetter in Deutschland mild, im Westen vorwiegend

trübe, im Osten stellenweise heiter; an der Küste ist

meistens im Binnenlande stellenweise Regen gefallen.

Memel hatte Nachts Gewitter. Mildes, trübes

Wetter mit Regenfällen und auffrischenden Winden

demnächst wahrscheinlich.

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Deutsche Seewarte.

Theater. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗

haus. 152. Vorstellung. Der Evangelimann. Musikalisches Schauspiel in 2 Aufzügen, nach einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗

Lustspiel in 3 Aufzügen von Rudolvh Lothar. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Der Diener zweier Herren. Fesege in 1 Aufzug, nach dem Italienischen des Carlo Goldoni, von Emil Pohl. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Opernhaus. 153. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Vorabend: Das Rheingold. Anfang 7 ½ Ubr.

Schauspielhaus. 243. Vorstellung. Faust von Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lind⸗ paintner. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch: Robinsons Eiland. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Die Weber.

Freitag: Die Mütter.

Berliner Theater. Mittwoch: Nachruhm. Anfanz 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Freitag (10. Abonnements⸗Vorstellung): König Lear.

Lessing ⸗Theater. Mittw Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Gräfin Fritzi.

Freitag: Gräsin Fritzi.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Der Rabenvater. Schwank in 3 Akten von H. Fr. 2 und Josef Jarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Der Rabenbvater. Vorher: Aber die Ehe!

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26. Mittwoch: Gastspiel der Liliputauner. Jeden Abend 7 ½ Uhr: Die Reise nach dem Mars.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 43./5. Mittwoch: Seine Gewesene. Schwank in 3 Akten von Fritz Brentano und Carl Tellheim. Regie: Siegfried Jelenko. Vorher: Zehn⸗ tausend Fuß hoch! Plauderei in 1 Akt von Fritz Wangenheim. Anfang 7 ½ Uhr.

Julius Fritzsche. Mittwoch: Mit neuer Aus⸗ stattung: Die Karlsschülerin. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger (Komponist von „Lachende Erben-). In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Im eiche der Mitte. Großes Ballet⸗Poem, ent⸗ worfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Jean e Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Die Karlsschülerin. Hierauf: Im Reiche der Mitte.

Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch: Parade⸗ bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bäckers, Josesine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernst, Julius Eyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag, den 10. Nsvember, Mittags 12 Uhr: Zum ersten Male: Der kleine Lord.

Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.

Mittwoch: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

Konzert-Haus. Mittwoch: Karl Meyder⸗ Konzert. I. Berliner Komponisten⸗Abend, unter freundlicher Mitwirkung der Konzertsängerm

brüdern Reinsch. Auftreten der Schulreiterin Frau Robert Renz mit dem Schulpferde Feruccio. Hierauf: Neu! Der Baguettesprung. Neu! Auf⸗ treten der Gebrüder Monfroid, akrobatisch⸗excentrische Teufel. Miß Blanche Eooke mit dem Schulpferde Sylvan und dem Springpferd Harras. Auftreten der renommierten Künstlerfamilie Jee, sowie sämmt⸗ licher Clowns und des beliebten Original⸗August Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.

Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: 1870/71. Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr: Tjo Ni En mit dem beliebten Schellen⸗ spiel. Abends 7 ½ Uhr: 1870/71.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else Müller mit Hrn. Assistenz⸗ Arzt I. Kl. Dr. Hans Giese (Berlin— Schießplatz b. Kummersdorf). Frl. Marie von Gerlach mit Hrn. Landrath Rudolf von der Schulenburg (Nordhausen). Verw. Oberlehrer Lina Schneider, geb. Lehmann, mit Hrn. Pfarrer Matei Urban (Bautzen —Weigersdorf O.⸗L.). Frl. Toni Barth mit Hrn. Sec.⸗Lieut. Heinrich Schlittgen (Merseburg Halberstadt). Frl. Caroline von Zenner mit Hrn. Prem.⸗Lieut. von Memerty Neu⸗Ruppin). Frl. Elly Bergemann mit Hrn.

ieut. Schirmer (Görlitz). Frl. Elisaberh Jezierska mit Hrn. Dr. med. Wladistaw von Potworowski (Breslau Zürich).

Geboren: Ein Sohn: Hen. Hauptmann a. D. henning von Kameke (Berlin). Eine Tochter: rn. Hauptmann Siegfried von La Chevallerie Hannover). Hrn. Verwaltungsgerichts⸗Direktor

Reich (Gumbinnen).

Gestorben: Fr. Hauptmann Klara von der Borch, geb. Freiin Quadt⸗Wykrat⸗Hüchtenbruck (Falken⸗ stein). Hrn. Kunz von Prittwitz und Gaffron Tochter Katharina (Berlin)z. Hr. Major a. D. Emil Jaeger (Wittstock i. d. Prignitz). Fr. General⸗Lieut. Maria von Claer, geb. Spitz (Berlin). Fr. Ida von Zanthier, geb. Langematk (Stralsund). Hr. Kommerzien⸗Rath Max

Wagner und Fink.

Lehmann (Kl.) und aus Paris.

Frau Betty Waibel, der Komponisten Herren

Saal Bechstein. Linkstraße 42.

Anfang 7 ½ Uhr: Konzert nfang 7 ½ Achile Vandveunvre (Cello)

Miltsch (Apolda). Hr. Landgerichts⸗Rath Julius Klose (Gleiwitz). Hr. Kalkulator a. D. Friedrich Schneider (Oberhausen). Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Mittwoch, von Auguste Goetz⸗

theilungen vom Direktor 6 Trakehner Rapphengste

richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Phantasien im Bremer

Donnerstag und folgende Tage: Seine Gewesene. Vorher: Zehntausend Fuß hoch. 8

Birkus Renz. Karlstraße. Mittwoch, Abends

7 ½ Uhr: Große brillante Vorstellung. 1870/71. Großes militärisches Ausstattungsstü

geführt vom Direktor Fr. Renz. A es erkannt besten Schulreiters der Welt Mr. James Fillis mit seinem Vollblutpferde Germinal. La -— b

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. b Sechs Beilagen in, zmeh abö. (einschließlich Börsen⸗Beilage,

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche

is 2. November 1895

r. Renz.

(Driginal⸗Dressur), vor⸗ en des an⸗

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags. 8

8

265.

zum Deutschen Reichs⸗Anz

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 5. November

eiger und Königlich Preußischen S

Literatur.

Das Polizeiverordnungsrecht in Preußen. Ver⸗

waltungsrechtlich entwickelt und dargestellt von Dr. Heinrich

Rosin, ord. Professor der Rechte an der Universität Freiburg i. B. Zweite, neubearbeitete Auflage. Verlag von J. Guttentag, Berlin. Mit Recht darf der Verfasser diese zweite Auflage als eine völlige Neubearbeitung seines Werkes bezeichnen; wie gründlich dieselbe ist, geht schon aus der äußeren Thatsache hervor, daß der Text des Buches um die Hälfte seines früheren Umfanges gewachsen ist. Die fort⸗ eeschrittene Gesetzgebung ist überall verarbeitet, die Literatur und Judikatur, die des Kammergerichts wie namentlich die hochbedeutsame des Ober⸗Verwaltungsgerichts, kritisch verwerthet worden; auch ist wohl kaum eine wesentliche Frage des Polizei⸗Verordnungsrechts, welche Theorie oder Praxis bisher beschäftigt hat, ohne eingehende Erörterung geblieben. Das Werk zerfällt in zwei Theile, von denen der erste die verwaltungsrechtlichen und die geschichtlichen Grundlagen enthält, und der zweite die rechtliche Natur, den Gegenstand und Inhalt der Polizeistrafverordnungen, die zum Erlaß derselben berech⸗ tigten Behörden, Erlaß und Aufhebung der Strafverordnungen und die Kontrolen des Polizei⸗Verordnungsrechts behandelt. Der Verfasser bekennt sich als Anhänger der Normentheorie Binding's; wie dieser, vertritt auch er die neuerdings immer mehr zur Geltung kommende Auffassung, daß die Polizeiverordnung Rechtsvorschriften enthält, also materiell, d. h. ihrem Inhalt nach, Gesetz ist und, wie alle sogenannten Rechtsverordnungen, nur formell ake Verordnung bezeichnet werden kann. Dagegen widerspricht er der herrschenden Meinung hinsichtlich des Begriffs der Polizei und des Umfangs des polizeilichen Verfügungs; und Verwaltungsrechts in einem sehr wichtigen Punkt. Bekanntlich ist es eine alte Streit⸗ frage, ob der Begriff der Polizei auf die zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung, ferner zur Abwendung der dem Staat, anderen öffentlichen Körperschaften oder einzelnen Personen drohenden Gefahren abzulenkende Verwaltungsthätigkeit zu beschränken sei, oder ob dieser Begriff überhaupt die gesammte innere Verwaltung (lediglich mit Ausschluß der Justiz⸗, Finanz⸗ und Militär⸗ verwaltung) umfasse. Solange es sich hierbei nur um die Feststellung der juristischen Terminologie handelt, hat der gedachte Streit lediglich akademische Bedeutung; derselbe gewinnt jedoch ein hervorragendes praktisches Interesse, wenn in Betracht gezogen wird, daß zahlreiche Gesetze mit dem Begriff der Polizei die Abgrenzung der den betreffenden Behörden zustehenden Verordnungs⸗ und Verfügungsgewalt verknüpfen, woraus sich die Nothwendigkeit ergiebt, die zur Zeit des Erlasses jener Gesetze maßgebende Nomenklatur sicherzustellen und auf Grund dieser Feststellung die vermuthliche Absicht des Gesetzgebers klarzulegen. Der Verfasser hat seine 1882 in der ersten Auflage des vorliegenden Werkes niedergelegten Ausführungen einer neuerlichen Ueberprüfung unterzogen und durch Untersuchung der ferneren Frage nach dem Um⸗ fange des polizeilichen Verfügungsrechts wesentlich erweitert. Das Resultat seiner eingehenden Untersuchungen läßt sich kurz in folgende Sätze zusammenfassen: 1) Der Begriff der Polizei im allgemeinen um⸗ faßt nach preußischem Recht die gesammte nach Innen gerichtete, dem Gemeinwohl der Unterthanen, ihrer Sicherheit und Wohlfahrt, gewidmete staatliche Thätigkeit; demgemäß ist die Polizei nicht lediglich als Sicherheits⸗, sondern auch als Wohlfahrtspolizei aufzufassen; 2) der Umfang des polizeilichen Verordnungsrechts ist (im Gegensatz zu der im Erkenntniß des Ober⸗Verwaltungsgerichts vom 14. Juni 1882 niedergelegten Anschauung) nicht durch den § 10 II, 17 des Allgemei⸗ nen Landrechts beschränkt, sondern er besteht im Rahmen des allge⸗ meinen Polizeibegriffs als ein delegiertes Gesetzgebungsrecht praeter legem; 3) die Zulässigkeit polizeilicher Verfügungen im Einzelfall bestimmt sich zunächst nach Maßgabe der besonderen Polizeigeseze und gesetzmäßigen Verordnungen; darüber hinaus aber kommt den Orts⸗Polizeibehörden zu, gemäß § 10 II, 17 des Allgem. Landrechts und nach dem er⸗ läuterten Inhalt desselben „die nöthigen Anstalten zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung und zur Abwendung der dem Publikum oder einzelnen Mitgliedern desselben bevorstehenden Gefahren zu treffen.“ Die darin liegende Begrenzung des polizei⸗ lichen Amts ist für die Ortspolizeibehörden niemals gesetzlich auf⸗ ehoben worden. Eine werthvolle Bereicherung ist der zweiten uflage des vorliegenden Werks dadurch zu theil gewordeu, daß das Königliche Ministerium des Innern dem Verfasser die ministeriellen Vorentwürfe (nebst Erläuterungen) zum Polizeigesetz vom 11. März 1850 abschriftlich zur Verfügung gestellt hat, die in einem Anhang zum vollständigen Abdruck gebracht sind. Ihre Benutzung ist für das Verständniß des Gesetzes vielfach von besonderem Werth, wenn auch bei derselben eine gewisse Vorsicht geboten ist, um nicht in das geltende Gesetz Auffassungen hineinzutragen, welche zwar während der internen Vorstadien der Legislation hervorgetreten, aber im Gesetz selbst nicht zum Ausdruck gelangt sind. ö“ Der „Lahrer Hinkende Bote“ für das Jahr 1896 ist schon jetzt erschienen (Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr). Auch dieser neue Jahrgang des bekannten Volkskalenders steht inhalt⸗ lich seinen Vorgängern ebenbürtig zur Seite und läßt es begreiflich erscheinen, derselbe immer einer der beliebtesten und am weitesten verbreiteten deutschen Kalender ist. Der „Hinkende Bote“ bietet seinen besonders auf dem Lande sehr zabl⸗ reichen Freunden wieder eine Fülle vortrefflichen Lesestoffs für die langen Winterabende, wie Erzählungen ernsten oder humoristischen Inhalts und eine Darstellung der Weltbegebenheiten des verflossenen Jahres in der hergebrachten volksthümlichen Form. Der elegant

kartonnierte Große Volkskalender des „Lahrer Hinkenden Boten“

bringt noch umfassenderen unterhaltenden Lesestoff. Mit welchem Eifer

die Verlagshandlung beflissen ist, den Lesern des Kalenders wirklich Ge⸗ diegenes zu bieten, Le. sich auch daraus, daß dieselbe einen Preis von 1000 für die

heste Erzählung ausgesetzt hatte.

Handel und Gewerbe.

yIZwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stan am 1. und 2. November die nachbezeichneten Grundstücke zur Ver⸗ steigerung: Blumenstraße 37 a., dem Fabrikanten Joh. Eiggert gehörig; Nutzungswerth 8430 ℳ; für das Meistgebot von 136 500 wurden der Kaufmann Osc. Rieß und der Lederhändler Ernst Goernitz zu Berlin Ersteher. Brunnenstraße 100, dem Kaufmann Herm. Semmel gehörig; Nutzungswertb 14 000 ℳ; Ersteher wurde der Architekt Georg Burow, Charlottenburger⸗ straße 18 a, mit dem Gebot von 211 000 Kolberger⸗

raße 24, dem Töpfermeister Leo Banket gehörig; Nutzungswerth

5880 ℳ; Ersteherin wurde die Frau Johanna Hoffmann, Memelerstraße 45, mit dem Gebot von 74 800

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin gelan zur Versteigerung: Grundstück zu Schöneberg, Stubenrauchstraße 6 und Erdmannstraße 7, dem Kaufmann Wilhelm Fleher gehörig; Flächenraum 8,64 a; Nutzungswerth 15 180 ℳ; Meistbietender blieb der Rentier Carl Heinrich Wilhelm Vielitz zu Berlin, Hede⸗ mannstraße 16, mit dem Gebot von 250 000 Grundstück zu Schöneberg, Sedanstraße 46, dem Bauunternehmer Michael Lukas gehörig; Flächenraum 5,84 a; Nutzungswerth 7200 ℳ; Meist⸗ bietende blieb die Norddeutsche Handelsgesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung zu Berlin, Leipzigerstraße 135, mit dem Gebot von 100 000 Grundstück zu Neu⸗Weißensee, Lothringerstraße 12, dem Gutsbesitzer Valentin Fintak zu Popowoiguarewo bei Hohenau, Kreis Gnesen, gehörig; Flächenraum 5,27 a; Nutzungswerth 4175 ℳ; Meistbietender blieb der Wachtmeifter a. D. August Wentzel zu Berlin, Stettinerstraße 24, mit dem Gebot von 56 000 Grund⸗ stück zu Reinickendorf belegen, dem Bauunternehmer Karl Hörnig zu Reinickendorf gehörig; Flächenraum 6,57 a; Nutzungswerth 120 Meistbietende blieb die Frau Kaufmann Ottilie Jahn, geb. Schomann, zu Berlin, Neu⸗Kölln am Wasser 9, mit dem Gebot von 380 Grundstück zu Reinickendorf, Scharnweberstraße 90, dem Kaufmann Oskar Schneidewind zu Weißensee in. Flächenraum 13,16 a; Nutzungswerth 2052 ℳ; mit dem Gebot von 35 600 blieb der Rentier Albin Schmidt zu Berlin, Tresckow⸗ straße 15, Meistbietender. Grundstück zu Schönerlinde, dem Schneidermeister Franz Paschke und dem Kaufmann Julius Ernst Schlott, beide zu Berlin, gehörig; Flächenraum 32,36 a; Meistbietender blieb der Kaufmann Friedrich Schlott zu Berlin, Breslauerstraße 13, mit dem Gebot von 2050 Aufgehoben wurden die Termine wegen der Zwangsversteigerung der nachbezeichneten Grundstücke: Zu Schöneberg, Sedanstraße, Parz. 15, der Handels⸗ gesellschaft Schmidt u. Brennicke zu Berlin gehörig. Zu Wilmersdorf, Eislebenerstraße 16, dem Blumenfabrikanten Paul Fraederick gehörig. Zu Schöneberg, Menzelstraße 34, dem Tischlermeister K. Richter gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht zu Rixdorf wurden in der Meske’schen Zwangsversteigerungssache die Termine am 4. und 7. Dezember d. J. aufgeben.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 2. Novem ber 1895. Auftrieb und Markt⸗ preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3435 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 112 116 ℳ, II. Qualität 100 108 ℳ, III. Qualität 90 96 ℳ, IV. Qualität 80 86 Schweine. Auftrieb 7473 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 94 96 ℳ, Landschweine: a. gute 88 92 ℳ, b. geringere 80 86 ℳ, Galizier —,— ℳ, leichte Ungarn —,— bei 20 % Tara, Bakonyer bei kg. Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 851 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,20 1,26 ℳ, II. Qualität 1,06 1,18 ℳ, III. Qualität 0,94 1,04 Schafe. Auftrieb 6352 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,90 1,12 ℳ, II. Qualität 0,80 0,88 ℳ, III. Qualität —,—

Breslau, 4. November. (W. T. B.) Getreide⸗ und Produktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 Ver⸗ brauchsabgabe pr. November 50,80, do. do. 70 Verbrauchsabgabe 8 “”“ do. do. Rüböl pr. November 45,40, pr. Mai —,—. Zink —.

Magdeburg, 4. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 11,25 11,35. Kornzucker erxkl. 88 % Rendem. 10,70 10,80, neue 10,75 10,85. Nachprodukte exkl., 75 % Rendem. 7,60 8,50. Ruhig, stetig. Brotraffinade I 23,25. Brot⸗ raffinade II 23,00. Gem. Raffinade mit Faß 23,50 23,75. Gem. Melis I mit Faß 22,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr. Novemder 10,67 ½ Gd., 10,70 Br., pr. Dezember 10,82 ½ bez., 10,85 Br., pr. Januar⸗März 11,00 Gd., 11,07 ½ Br., pr. April⸗Mai 11,20 Gd., 11,25 Br. Ruhig.

Leipzig, 4. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 3,12 ½ ℳ, pr. Dezember 3,15 ℳ, pr. Januar 3,17 ½ ℳ, pr. Februar 3,17 ½ ℳ, pr. März 3,20 ℳ, pr. April 3,22 ½ ℳ, pr. Mar 3,25 ℳ, pr. Juni 3,27 ℳ, pr. Juli 3,27 ℳ, pr. August 3,30 ℳ, pr. September 3,30 ℳ, pr. Oktober 3,30 Umsatz 5000 kg. Behauptet.

Bremen, 4. November. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer

oleum⸗Boörse.) Fest. 6,65 Br. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 45 ₰4. Schmalz. Fest. Wilcor 31¼ ₰, Armour shield 31 ₰, Cudahy 32 ¼ ₰, Fairbanks 26 ½ ₰. Wolle. Umsatz: 64 Ballen. Speck. Ruhig. Sbhort clear middling loko 27. Taback. Umsatz: 10 Faß Kentuckp.

Hamburg, 4. November. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. Dezember 75 ¼, pr. März 72 ¾,

pr. Mai 71 ¼, pr. Juli 69 ¼. Ruhig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 10,65, pr. Dezember 10,80, pr. März 11,10, per Mai 11,25. Behauptet. London, 4. November. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten. t 96 % Javazucker 12 ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko 10 ⁄6 ruhig. Chile⸗Kupfer per 3 Monat 45 ¼. Glasgow, 4. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5111 Tons gegen 4255 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. 5 Bradford, 4. November. (W. T. B.) Wolle fester, ge⸗ fragter, Preise unverändert, Mohairwolle ruhig, fest. 3 „Paris, 4. November. (W. T. B.) Von der Börse wird berichtet: Die Liquidation nahm einen leichten Verlauf; die Ge⸗ sammthaltung war recht fest, schließlich jedoch auf große Wiener Ver⸗

käufe allgemein wieder matter.

St. Petersburg, 4. November. (W. T. B.) Ruß⸗ lands Getreide⸗Export. In der Woche vom 27. Oktober bis 2. November sind über die Haupt⸗Zollämter 10 038 000 Pud Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen 5 415 000 Pud (gegen 3 993 000 Pud in der Vorw 3. Roggen 1 179 000 Pud (gegen 1 790 000 Pud in der Vorwoche), Gerste 2 624 000 Pud (gegen 2 056 000 Pud in der Vorwoche), Hafer 800 000 Pud (gegen 799 000 Pud in der Vorwoche), Mais 20 000 Pud (gegen 153 000 Pud in der Vorwoche).

„Amsterdam, 4. Nosvember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55 ¼. Bancazinn 39 i. Saäaloniki, 4. November. (W. T. B.) Der hiesige Platz er⸗ scheint durch die Finanzkrisis in Konstantinopel ganz un⸗ berührt, da hier keinerlei Effekten⸗Engagements vorhanden sind. Vor⸗ aussichtlich wird eine große Majorität der hiesigen Firmen von dem Moratorium keinen Gebrauch machen; daher ist denn auch die Stim⸗ mng in finanziellen und kommerziellen Kreisen ruhig und zuver⸗ sichtlich.

„New⸗York, 4. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete träge; im späteren Verlauf wurde die Haltung schwankend und un⸗ regelmäßig. Der Schluß war schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 317 000 Stück.

Weizen anfangs schwach, gab im Preise etwas nach auf schwächere Kabelberichte, auf Zunahme der Eingänge und der sichtbaren Vorräthe; später wurde das Sinken der Preise auf Berichte von Ernteschäden in Argentinien theilweise wieder ausgeglichen. Der Schluß war stetig. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, erholte sich jedoch später auf Deckungen und schloß stetig. Wagrenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗Pork 9, do. do in New⸗Orleans 8 ⅜, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,10 do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pip line Certific. pr. November 127 nom., Schmalz Western steam 5,95, do Rohe u. Brothers 6,20. Mais per November 36 ½, do. per Dezember 35 ¼, do. per Mai 35 ½. Rother Winterweizen 69, Weizen per November 64 ⅞, do. per Dezember 65 ⅞, do. pvr. März —, do. p Mai 69 ½. Getreidefracht nach Liverpool 3 ½, Kaffee fair Rio Nr. 7 15, do. Rio Nr. 7 Dezember 14,90 do. do. per Februar 14,70. Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,85, Zucker 31⁄16, Kupfer 11,75. Morgen Feiertag.

Visible Supply an Weizen 52 990 000 Bushels, Mais 4 854 000 Bushels.

Chicago, 4. November. (W. T. B.) Weizen anfangs etwas nachgebend auf Zunahme der sichtbaren Vorräthe und matte Kabelmeldungen, erholte sich später und schloß behauptet. Mais fest und etwas steigend nach Eröffnung, dann Reaktion auf Verkäufe, darauf wieder steigend; der Schluß war fest. 1b

Weizen pr. November 58, pr. Dezember 58 ¾. Mais per No vember 28 ½. Schmalz per November 5,55, do. per Januar 5,65. Speck short clear nom. Pork per November 8,20. Morgen Feiertag.

do. an

Verdingungen im Auslande.

Britische Besitzungen.

17. Dezember. Eisenbahn⸗ und Kanal⸗Departement in QOuebec: Lieferung von 1000 t stählerner Eisenbahnschienen zu 50 englischen Pfund per Yard und von 3000 t dgl. zu 67 englischen Pfund per Pard

Italien.

22. November, 10 Uhr. Ministerium für öffentliche Arbeiten in Rom und Präfektur in Livorno: Errichtung einer Landungsbrücke für die Zollverwaltung des Hafens Livorno. Voranschlag 240 000 Francs. Vorläufige Kaution 15 000 Francs. Endgültige Kaution 10 % des Angebotwerths. Endgültiger Zuschlag 8 Tage nach Ver⸗ kündigung des Ergebnisses des ersten Zuschlags.

Rumänien.

24. November. Präfektur in Bralla: Bau der Distrikts⸗ Chaussee Bralla —Romnic —Sarat, mitinbegriffen der Theil zwischen den Kommunen Cazasu und Tudor Vladimiresco. Voranschlag 106 502 Fr.

15. Dezember. Ministerium für Kultus und öffentlichen Unter⸗ richt in Bukarest: Bau eines anatomischen Instituts für die medi⸗ zinische Fakultät in Bukarest. Voranschlag 2 002 428 Fr.

8 Verkehrs⸗Anstalten. b

London, 4. November. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Doune Castle“ ist am Sonntag auf der Ausreise in Kapstadt und der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“ auf der Heimreise heute in London angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Hawarden Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, ü.en u. S⸗

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ t. Segellschasten s⸗Genossenschaften.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

8— 1““

möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der

8 2 [45577] 1) Untersuchungs⸗Sachen. †Die diesseits unterm 11. September 1888 in diesem Blatte Stück Nr. 257 pro 1888 sub Nr. 34495 hinter die Militärpflichtigen Ernst Julius Heinrich Otto Welle und 26 Genossen erlassene offene Strafvollstreckungs⸗Requisition wird hierdurch erneuert. IV. M ¹ 36/88.

Landsberg a. W., den 31. Oktober 1895. Der Erste Staatsanwalt.

145580] Der gegen die ledige Johanna Fischer aus Schlitz, Großherzogthum Hessen, unterm 18. Ok⸗ tober d. J. erlassene Steckbrief wird zurückgezogen. Hanan, den 31. Oktober 1895. vG Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. 8

145579] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Gerber Carl Holstein zu Suleyken 19 Majestätsbeleidigung unter dem 20. April 1 erlassene und unter dem 26. Januar 1885 er⸗ euerte Steckbrief wird zurückgenommen. Akten⸗ eeichen J. 1354/80. Lyck, den 16. Oktober 1895.

[45578]

In der Strafsache gegen den ndlungskommis Hermann Grimm, zuletzt in N. pin wohnhaft, wegen Vergehens gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 St.⸗G.⸗B. wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen § 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§ 480, 325, 326 der Straf⸗ prozeßordnung zur Deckung der den Angeschuldigten

Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche be⸗ findliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag

belegt.

Neu⸗Ruppin, den 15. Oktober 1895. Königliches Landgericht. Strafkammer III. (gez) Rhenius, v. EE““

ell, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Ausgefertigt: (L. S.)

Namen des

barnim Band 43 Nr. 2118 auf die Schlosser⸗

Schlossermeisters Ernst Kraft und des meisters Carl Flegel, beide zu Berlin, zu gleichen Antheilen eingetragene, zu Berlin, Schulstraße 24, Ecke Marstraße, belegene Grundstück am 30. De⸗ zember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß. Flügel C., immer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 7 a 10 qm groß und mit 10 020 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer

veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an

der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung

. f Zu s Zuschlags wird am u 2) Aufgebote Zustellungen (ze saze, igene d. Zdehres Leze

und dergl.

[45645] Zwa

Im Wege der Zwangsvoll

sversteigerung. ing soll

Die Akten 87 K. 97,95 liegen in der Gerichts⸗ schreiberei, Zimmer 42, zur Emmficht aus. Berlin, den 29. Oktober 1895. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Ni 8 8 8