Landsmann
Streichquintetts in Es-dur (op. 97) von il Dvorak, wobei sich für die - Herr Ferdinand Schleicher dem Quartett zugesellte. Die meist in lebhaftem Tempo gehaltenen Sätze wirkten durch ihre originelle, moderne Faktur und Erfindung sehr anziehend; auch der 3. Satz, ein Larghetto mit Variationen, bot viel Interessantes. Den 9 bildete das schöne Streichguartett in P-moll, ein posthumes Werk von Schubert. Die treffliche Bese erhielt im Laufe des Abends nach jedem Satze durch ausgiebige eifalls⸗ bezeugungen den deutlichen Beweis, wie sehr sie sich verdientermaßen die Gunft des hiesigen musikliebenden Publikums erworben hat.
ihrem böhmischen zweite Viola
Vielfach ausgesprochenen Wünschen entgegenkommend, beabsichtigt die General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele, neben dem bereits bestehenden Jahres⸗Abonnement für das Jahr 1896 ein Sonder⸗Abonnement A auf 40 Montags⸗ und B auf 40 Freitags⸗Vorstellungen im Königlichen Schauspielhause auszugeben. Das Sonder⸗Abonnement soll sich auf die Plätze des I. und II. Ranges, des Parquets und der Tribünen erstrecken. Der Preis für den Cyclus von 40 Vorstellungen beträgt pro Platz des 1. Ranges und des Parquets 160 ℳ, der Tribünen 120 ℳ und des II. Ranges 100 ℳ Bestellungen sind bis 1. Dezember d. J. an die General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele — Französische Straße 36 — zu richten, wo auch die allgemeinen Bedingungen ein⸗ esseehen werden können. 8 “ Berliner Theater wird das Lustspiel „Hasemann’s Töchter“ von Adolph l'Arronge in sein Repertoire aufnehmen. Die erste Aufführung wird voraussichtlich dNeer. nächster Woche stattfinden. — Auf dem Gebiet des nachklassischen Dramas wird eine Aufführung des Grillparzer'schen Trauerspiels „Des Meeres und der Liebe Wellen“ vorbereitet. b
Das Theater Unter den Linden beabsichtigt, in rascher Aufeinanderfolge die beliebtesten Repertoire⸗Operetten der letzten Jahre zur Aufführung zu bringen, um so den Spielplan abwechselungsreicher u gestalten. Dene afans macht am Sonnabend eine Aufführung des Zeller'schen „ eiger“. 8 8
Pen Bürgersaale des Rathhauses findet am nächsten Sonntag ein vom Schiller⸗Theater veranstalteter „Mozart⸗Abend“ statt. Das Programm desselben besteht aus folgenden vier Theilen: Vor⸗ trag, gehalten von Dr. Carl Krebs; Lieder, gesungen von Fräulein Sueßna und den Herren Severin und Zarneckow: lavierstücke, vor⸗ getragen von Fräulein Eugenie Reinhold; Arien und Duette aus Mozart's Meisterwerken „Figaro's Hochzeit“, „Don Juan“ und „Die Zauberflöte“.
Mannigfaltiges.
In neuester Zeit sind von Spanien aus mehrfach Be⸗ rugsversuche in der Weise versucht worden, daß in Deutschland lebende Leute französisch geschriebene Briefe
8
erhielten, auf deren erster Seite oben die Worte gedruckt waren „Iglesia Paroquial de San Mateo Apostol, Madrid“, während
ie Unterschrift lautete „José Andreun, Curé“ und daneben sich ein Stempel mit der Inschrift „Pedro J. Andreu, Cura, Madrid“ befand. In diesen Schreiben wurde den Empfängern ls tiefstes Geheimniß mitgetheilt, daß ein verstorbener spa⸗ nischer General, der jedesmal den Namen des Adressaten mit em Beisatze „de Villar“ trägt, letzterem ein Legat von 00 000 Peseten unter der Bedingung hinterlassen habe, daß r die Vormundschaft über seine verwaiste Tochter über⸗ ehme. Es wurde dann in dem Briefe weiter an⸗ edeutet, daß die Herausgabe der Erbschaft Schwierigkeiten egegnen werde, womit jedenfalls die in späteren Briefen u stellenden Geldforderungen motiviert werden sollten. Nach en angestellten Ermittelungen existiert in Madrid ebensowenig
8
““ ““ . eine Iglesia Paroquial de San Mateo Apostol wie ein Cura Pedro J. Andreu.
Es ist deshalb anzunehmen, daß man es mit einem den bekannten sogenannten Entierro-Schwindeleien ähn⸗
lichen, neuen Betrugsversuch zu thun hat, der voraus⸗ sichtlich in großem Maßstabe betrieben werden wird. Die Empfänger derartiger Schreiben werden daher gut thun, sich unter keinen Umständen auf einen Schriftwechsel mit dem Absender einzulassen, da sie sonst leicht dem geschickt inscenierten Schwindel zum Opfer fallen werden. Auf den Schutz der spanischen Behörden können sie nach den auf diesem Gebiete bisher gemachten Erfahrungen nicht rechnen. 8
Im städtischen Obdach befanden sich am 1. Oktober 22 Familien mit 72 Personen, darunter 9 Säuglinge, und 40 einzelne Personen. Am 1. November war der Bestand 15 Familien mit 49 Personen, darunter 7 Säuglinge, und 39 einzelne Personen. Das Asvl für nächtliche Obdachlose daselbst benutzten im Laufe des Oktober 15 562 Personen, und zwar 14 471 Männer, 1091 Frauen. Von diesen Personen wurden 12 dem Krankenhause am Friedrichshain, 51 dem Krankenhause Moabit, 8 der Charité überwiesen, 330 (311 Männer, 19 Frauen) der Polizei vorgeführt⸗
Im städtischen Arbeitshause betrug der Bestand am 30. September an Korrigenden 1718, an Hospitaliten 365, an Zög⸗ lingen des Erziehungshauses, für Rechnung der Waisenverwaltung, 160, zusammen also 2243 Personen. In der Schule des Arbeitshauses erhielten an demselben Tage 23 jugendliche Häuslinge Unterricht. Während der Monate Juli bis September 1895 befanden sich im Arbeitshause durchschnittlich täglich von den Korrigenden 1813 Per⸗ sonen, von den Hospitaliten 377 Personen; unter Hinzurechnung der durchschnittlichen Kopfstärke von 166 Zöglingen des Erziehungshauses waren im Durchschnitt täglich 2356 Personen von der Arbeitshaus⸗ verwaltung zu verpflegen.
Aus der Böhm'schen Stiftung werden alleinstehenden, ganz oder theilweise erwerbsunfähigen würdigen Personen weiblichen Ge⸗ schlechts, für welche Mittel der polizeilichen Armenpflege noch nicht aufgewendet sind, einmalige Unterstützungen gewährt. Die Vertheilung erfolgt am 10. Januar, 31. Mai, 12. Juni und 5. August k. J., und zwar in Raten von 100 bis 400 ℳ Die Einreichung von Bitt⸗ gesuchen hat an das Kuratorium der Simon, Hermann und Ella Böhm'schen Stiftung, Sofistkes 16, innerhalb acht Tagen mit voll⸗ Nationale der Bittsteller und Angabe der Religion zu
olgen.
Der II. Wissenschaftliche Abend, veranstaltet vom Wissen⸗ schaftlichen Zentralverein, findet am Sonnabend, Abends 8 Uhr, im Französischen Gymnasium, Dorotheenstraße 41, 2 Tr., statt. Den Vortrag hält Herr Dr. Adalbert von Hanstein über „Moderne Weltanschauung in der modernen Dichtung; hierauf folgt eine Disputation an der Hand gedruckter Thesen. Abonnementskarten auf die ganze Serie der wissenschaftlichen Abende (bis einschließlich März 1896) kosten für Nichtmitglieder 3 ℳ, Einzelkarten 1 ℳ und sind nebst den Thesen in den Bureaux der Humboldt⸗Akademie, in der Zentralbuchhandlung und der Buchhandlung von E. Haase und G. Vetter erhältlich.
Die Freunde und Hilfsvereine der Berliner Stadtmission rüsten sich wieder zur “ eines großen Bazars, der alle Sonderverkäufe der früheren Jahre in sich vereinigen und am Donnerstag und Freitag, den 21. und 22. November, von 11 bis 3 und 5 bis 8 Uhr in den Sälen des Anhalter Bahnhofs statt⸗ finden soll. Als Gaben zum Verkauf sind willkommen: praktische und Kunstgegenstände, Armensachen, Stoffe, ferner Lebensmittel aller Art,
und eingemachtes Obst. Zur Ece tetts 88 8 1
bureau der Berliner Stadtmission, SW. 61, Johanniterstraße 6,
part., bereit.
Darmstadt, 6. November. Der Reichstags⸗Abgeordnete Frei⸗ herr Heyl zu Hernsheim stellte, wie „W. T. B.“ meldet, aus Anlaß des gestrigen Besuchs Ihrer Königlichen Hoheiten des Groß⸗ herzogs und der Großherzogin in seiner bei Worms gelegenen Fabrik dem Rektor der hiesigen Technischen Hochschule ein Kapital von 10 000 ℳ zur Gründung eines Stipendiums für hessische Studierende zur Verfügung.
London, 6. November. Der deutsche Schooner „Otto“, mit Kohlen nach Bremerhaven unterwegs, ist in der letzten t an den Scoughall⸗Felsen in der Nähe von Rorth⸗Berwick (Schottland) gescheitert. Ein Mann von der Besatzung ist umgekommen. Die übrigen wurden gerettet.
London, 7. November. Nach einer bei Lloyds eingegangenen Drahtmeldung aus Quebec ist der deutsche Dampfer „Canadia“, von Hamburg nach Montreal bestimmt, bei Metis aufgefahren. Wie es heißt, ist derselbe leck geworden; Hilfe ist sofort abgegangen.
Rotterdam, 6. November. Heute wurde das Urtheil des Gerichtshofes in dem Prozeß wegen des Zusammenstoßes der „Elbe“ und der „Crutbhie⸗ gefällt. Das Gericht erklärte, dem „W. T. B.“ zufolge, die „Crathie“ für allein schuldig an dem Zusammenstoß. Die „Elbe“ habe allen Vor⸗ schriften Genüge geleistet und in der von ihr eingeschlagenen Richtung fahren dürfen. Es sei für die „Elbe“ kein Anlaß ge⸗ wesen, Signale zu geben, welche nur bei Nebel obligatorisch seien. Daher falle die ganze Verantwortlichkeit auf die „Crathie“. Alle durch den „Norddeutschen Lloyd“ gemachten Angaben seien be⸗ wiesen worden; daher müsse dessen Anspruch als zu Recht bestehend anerkannt werden, besonders der auf Schadloshaltung für den Ge⸗ sammtverlust der „Elbe“. Der Betrag sei noch festzustellen und 6 % Zinsen dazu zu rechnen. Die Eigenthümer der „Crathie“ wurden nach dem Verhältniß ihres Antheils verurtheilt. Die Beschlagnahme der „Crathie“ bis zur erfolgten Zahlung wurde für zulässig erklärt.
elsingfors. Der Vorstand des Fischerei⸗Vereins hat be⸗ schlossen, im September 1896 in Helsingfors eine Fischerei⸗Aus⸗ stellung zu veranstalten; ausländische Fischereigeräthschafts⸗Firmen sollen zur Theilnahme eingeladen werden.
New⸗York, 6. November. In der letzten Nacht wüthete am Broadway und in der Bleekerstraße ein großes Feuer, welches einen Schaden von 2 Millionen Dollars verursachte. Viele Feuerwehrleute wurden verletzt. Drei Gebäude, in welchen sich mehrere Kaufläden, ferner eine Fabrik sowie die Manhattan⸗Bank befanden, wurden durch das Feuer zerstört.
Detroit (Michigan), 7. November. „W. T. B.“ meldet: Gestern früh 6 ½ Uhr stürzte infolge einer Kessel⸗Explosion ein Theil des Gebäudes einer Zeitung ein. Viele Personen wurden verschüttet; bisher sind 12 Leichen geborgen worden. In dem Gebäude waren viele Mädchen und Frauen beschäftigt; man fürchtet, daß 29 vermißte Personen unter den Trümmern umgekommen sind. Die Trümmer geriethen in Brand; die aufsteigenden Rauchwolken erschweren die Rettungsarbeiten.
Tunis, 6. November. Im Hafen von Mahedia sank ein griechisches Schiff mit 13 Mann Besatzung; sechs derselben wurden von einem österreichischen Segler gerettet.
als: Wild, Geflügel, frische und geräucherte Fleischwaaren, frisches
[46103]
om 7. November
Wetterberi 8 rgens.
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sius
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim. Temperatur 50 C. = 40 R.
in 0 Cel⸗
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757 755 754 751 765 760 766 764 768 762 758 764 761 768 EöE. I ZI11n still bedeckt 1¹) Abends Regen. Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gestern bei den Hebriden lag, ist ostwärts nach der nor⸗ wegischen Küste fortgeschritten und verursacht in Wechselwirkung mit einem über Italien lagernden
druckgebiet an der deutschen Küste und im innenlande lebhafte westliche und füdwestliche Winde. Auf den Britischen Inseln ist bei abnehmender Windstärke das Barometer stark gestiegen. In Deutschland dauert die warme, trübe Witterung mit Regenfällen fort; an der Küste liegt die Temperatur
m 5 bis 7, im Binnenlande um 7 bis 11 ½ Grad ber dem Mittelwerth; auf Sylt und Helgoland
wurde Wetterleuchten beobachtet. Deutsche Seewarte.
Theater.
Königliche Schanspiele. Freitag: Opern⸗ zus. 154. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. nenfestspiel von Richard gner.
Die Walküre in 3 Akten. Dirigent: Kapell⸗ meister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 244. Vorstellung. Frauenlob. Lustspiel in 3 Aufzügen von Rudolph Lothar. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Der Diener zweier Herren. Possenspiel in 1 Aufzug, nach dem Italienischen des Carlo Goldoni, von Emil Pohl. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 155. Vorstellung. Das Nachtlager in Granada. Oper in 2 Abthei⸗ lungen von Conradin Kreutzer. Text vom Freiherrn von Braun. — Phantasien im Bremer Raths⸗ keller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Stein⸗ mann. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 245. Vorstellung. Die Jung⸗ fran von Orleans. Eine romantische Tragödie in 1 Vorspiel und 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Freitag: Die Mütter. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Robinsons Eiland.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die Mütter. — Abends 7 ½¼ Uhr: Robinsons Eiland.
Berliner Theater. Freitag (10. Abonnements⸗ Vorstellung): König Lear. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Nachruhm.
Sonntag, -enz. 2 ½ Uhr: Götz von Ber⸗
lichingen. — Abends 7 ½ Uhr: Nachruhm.
Lessing-Theater. Freitag: Gräfin Fritzi. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Zum ersten Male: Die Venus von Milo. Dramatisches Gedicht in 1 Akt von Paul Lindau. — Die Romantischen. Lustspiel in 3 s2g von Edmond Rostand, deutsch von Ludwig
ulda.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Madame Saus⸗Géene. — Abends 7 ½ Uhr: Die Venus von Milo. — Die Romantischen.
Kefidenz-Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Der Rabenvater. Schwank in 3 Mhen von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. — Vorher: er die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. v. Uhr.
Sonnabend und folgende Tage: Rabenvater. — Vorher: Aber die Ehe!
Freitag: Abend 7½
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5. Freitag: Seine Gewesene. Schwank in 3 Akten von Fritz Brentano und Carl Tellheim. Regie: Siegfried Jelenko. — Vorher: Zehn⸗ tausend Fuß hoch! Plauderei in 1 Akt von Fritz Wangenheim. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Seine Gewesene. Vorher: Zehntausend Fuß hoch. 8 Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Schiller⸗Feier. Zu volksthümlichen Preisen: Kabale und Liebe.
Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Freitag: Mit neuer Aus⸗ stattung: Die Karlsschülerin. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger (Komponist von „Lachende Erben⸗-). In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. — Hierauf: Im Reiche der Mitte. Großes Ballet⸗Poem, ent⸗ worfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Jean Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr. .
Sonnabend: Der Obersteiger. Operette in 3 Akten von L. Held und M. West. Musik von Carl Zeller.
Adolph Ernst⸗Theater. Freitag: Parade⸗ bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bücers, Ne oken azo ügterk bllchaed Sbecnn
rnst, Julius Eyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnab’nd: Dieselbe Vorstellung.
Sonntag, den 10. November, Mittags 12 Uhr: Zum ersten Male: Der kleine Lord.
Bentral⸗-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.
Freitag: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Eine tolle Nacht.
Konzerte.
Konzert-Haus. Freitag: Karl Meyder⸗ Konzert, unter freundlicher Mitwirkung der Konzertsängerin Frau Betty Waibel und des Komponisten Herrn Thaddäus v. Borodzicz.
Sing-Akademie. Freitag, Anfang 8 Uhr: II. Klavier⸗Abend von Anton Foerster.
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Freitag,
Birkus Renz. Karlstraße. Freitag, Abende 7 ½ Uhr: Große außerordentliche Vorstellung. 1870/71. Großes militärisches Ausstattungsstück mit Tänzen, Gruppierungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde in zwei Abtheilungen vom Direktor Fr. Renz. Außerdem besonders hervorzuheben: Jou. jou hippique mit 76 Freiheitspferden. 1) Blondel. ostpreußischer Hengst. 2) Die Spazierfahrt eines Jagdherrn, ausgeführt von 5 Rapphengsten. 3) Monstre⸗Tableau mit 70 der edelsten Freiheits⸗ pferde. Sämmtliche Pferde dressiert und vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Auftreten der außerordent⸗ lichen Schulreiterin Mlle. Dudley mit dem Vollblut⸗ Wallach Monarch. Die weltberühmten Hochturn⸗ künstler The Silbons. Auftreten des anerkannt besten Schulreiters der Welt Mr. James Fillis mit seinem Vollblutpferde Markir. Gigerl- excentrique-Akrobaten auf zwei freistehenden Leitern, ausgeführt von den Gebrüdern Reinsch. Auftreten der Amerikanerin Miß Rita del Erido als Schulreiterin (im Herrensattel) mit dem Trakehner Vollblut⸗Fuchshengst „Aegir“. Humoristische Entrées und Intermezzi sämmtlicher Clowns und des be⸗ liebten August Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.
Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Parade⸗Gala⸗ Vorstellung: 1870/71.
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr: TIo Ni En mit dem beliebten Schellen⸗ spiel. Abends 7 ½ Uhr: 1870/71.
——— Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else Poll mit Hrn. Sec.⸗Lieut. ritz von Lucanus (Berlin). — Frl. Katharina imburg mit Hrn. Hauptmann von Schwichow
(Schricke⸗Halberstadt).
Verehelicht: Hr. Lieut. d. R. Ferdinand von Hell⸗ dorff mit Frl. Dorothea von Holy⸗Poniecitz (Runstädt).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Divisions⸗Pfarrer Pickert (Posen). — Hrn. Staatsanwalt Georg Stachow (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. Oberlehrer Dr. Gaede (Danzig). — Hrn. Ritter⸗ gutsbesitzer Max Schulz (Woiska). — Hrn. Pro⸗ fessor Dr. Draheim (Friedenau). — Hrn. W. von Wickede (Charlottenburg). 1 1
Gestorben: Hr. Otto von Thielau (Neudöbern). — Fr. Prem.⸗Lieut. Gräfin Emmy von Schwerin,
eb. van Eys (Berlin). — Hrn. Gerichts⸗Sekretär Bti⸗ Vogel Tochter Elfriede r. Verw. Fr. Pastor Thekla Brännert, geb. Körber (Breslau).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen
Anfang 7 ½ Uhr: III. Petschnikoff⸗Konzert.
Beilage)
zum D
Berlin, Donnerstag, den 7. November
8-Anzeiger.
8 Sbu 1895.
No 262.
Literatur.
ie Gewährleistung
Register der bei den Hausthieren vom Verkäufer Mängel (Hauptmängel) enthalten soll. Daß mängelliste einen wesentlichen Einfluß haben wird, ist nicht zu bestreiten. Aus sucht der Verfasser
stimmungen über
der
historischen Entwickelung sowie nach ihren wichtigsten kritisch besprochen, wodurch der Verfasser dem Leser
Beurtheilung der verschiedenen Währschaftssysteme ermöglicht. 1884 — 1894, heraus⸗
— Juristischer Literaturbericht egeben von A. von Kirchenheim, Professor Perlag der J. C. Hinrichs'schen Buchhandlung
3 . 6 g beim Viehhandel Währschaftssystem im Entwurf des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Von Dr. med. W. Dieckerhoff, Professor an der Thierärztlichen Hoch⸗ schule in Berlin. Verlag von Richard Schoetz, Berlin. Preis 3 ℳ — Bekanntlich sollen die Vorschriften des Entwurfs eines Bürger⸗ lichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich über die Gewährleistung beim Viehhandel durch eine Verordnung ergänzt werden, welche ein
auf den
des vorliegenden Buchs die lichen Folgen zu beleuchten, welche die in dem Entwurf enthaltenen Be⸗ Mängelgewähr bei den Hausthieren für den Vieh⸗ handel und die Pferdezucht herbeiführen werden, und durch eine tech⸗ nische Kritik dieser Vorschriften zu der für die Aufstellung der Haupt⸗ “ wünschenswerthen Klärung und allgemeinen Beachtung wird. Bei der Fülle der alljährlichen Neuerscheinungen ist es selbst
S für den Theoretiker außerordentlich schwer, bezüglich der Literatur auch nur eines Gebiets auf dem Laufenden zu bleiben. Ganz unmöglich aber erscheint es, daß der Praktiker aus der erdrückenden Zahl der in den juristischen Zeitschriften zur Anzeige gelangenden Werke diejenigen herausfinde, aus denen er die gewünschte Uebersicht über die Gesammt⸗ entwickelung der juristischen Literatur sich verschaffen kann. Allen solchen Bedürfnissen wird der „Juristische Literaturbericht“ in vor⸗
achlage beizutragen. In einer einleitenden Darstellung werden die Prinzipien der Gewährleistung beim Viehhandel nach ihrer
zu vertretenden diese Haupt⸗ Viehhandel diesem Grunde wirthschaft⸗ will, wird Bezüglich der geringwerthigeren Verfasser
Voraussetzungen die vergleichende
in Heidelberg.
in Leipzig. — trefflicher Weise entsprechen.
Dieses Werk verfolgt den Zweck, einen nach Materien geordneten, zusammenfassenden Literaturbericht für das letzte Dezennium zu schaffen, in welchem die Entwickelung der Rechtswissenschaft, unter und das Hervorhebung der wesentlichen Gesichtspunkte, zur Darstellung ge⸗ langen soll. Vor uns liegen zwei Hefte: „Römisches Recht“ von H. Erman (Preis 1 ℳ) und „Literaturüber den Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das DeutscheReich“ von Justiz⸗ Rath C. F. Reatz, Rechtsanwalt in Gießen (Preis 1,60 ℳ). Das erste zählt die im letzten Jahrzehnt erschienenen führenden Werke über das römische Recht unter Mittheilung der 1 durchziehenden Grundge⸗ danken auf; und wer sich über
Gesetzeswerken früherer Zeiten nie dagewesene gewaltige Fluth von Betrachtungen und Aeußerungen über den Entwurf zum Bürgerlichen Gesetzbuch für das Deutsche Reich eine sich mit Vortheil des
V und Titel angegeben. 1 1 führung, daß man den Plan, Literaturübersichten für bestimmte Zeiträume zusammenzustellen, in weiten Kreisen mit Freuden begrüßen
Wohnungsfrage
die bei gleichen oder ähnlichen
Uebersicht verschaffen zweiten Hefts bedienen. Schriften sind nur kurz die — Es bedarf keiner Aus⸗
Anzeiger“.
— Nationale Wohnungs⸗Reform. und Dr. Albert Schäffle. in Berlin. Preis 1 %ℳ — In der vorliegenden, gediegen ausge⸗ statteten Schrift versucht Paul Lechler einen Weg zur
Von Paul Lechler Verlag von Ernst Hofmann u. Co.
ösung der
zu zeigen. Er beginnt in ihrem ersten Theil mit
einer Schilderung der Wohnungsnoth und ihrer Gefahren, bespricht im einzelnen die bisherigen Versuche und kommt dann zu der Schluß⸗ folgerung, daß nur mit Antheilnahme des Staats eine durchgreifende Abhilfe geschaffen werden könne. den ausführlichen Plan des Verfassers. In einem kürzeren zweiten Theil der Schrift — einem Sonderabdruck aus „Deutsche Kern⸗ und Zeitfragen⸗ — aus der Feder des bekannten Nationalökonomen, früheren Ministers Dr. Albert Schäffle, wird von diesem der Vor⸗ schlag des Verfassers noch weiter ausgeführt und begründet; Schäffle bezeichnet denselben „nicht bloß als kerngesund, sondern als den einzig praktischen, zum Ziele führenden Weg zur Lösung der Wohnungs⸗ frage im großen Stil.“
Die folgenden Kapitel enthalten
Verdingungen im Auslande.
Egypten.
2. Dezember. Kriegs⸗Ministerium in Kairo: 20 000 Getreide⸗ säcke, 20 000 Strohsäcke, 5000 Mehlsäcke. Näheres beim „Reichs⸗
23. Dezember. Verwaltung der Eisenbahnen und Telegraphen und des Hafens von Alexandrien in Kairo: Ausstattungsgegenstände für Eisenbahnwagen. Lastenheft beim „Reichs⸗Anzeiger“.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaftte.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[46099] K. “X“ Tübingen. Erledigt ist mein Ausschreiben vom 30. Oktober 1895, betreffend Nachforschung nach der 15 Jahre alten Mathilde Gugeller aus Stuttgart, angetretene Tochter des Polierers Robert Bausch in Nürtingen. Den 4. November 1895. J.⸗Nr. 2483. Fetzer, Erster Staatsanwalt.
2) Aufgebote, Zustellungen
Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 169 Nr. 7284 auf den Namen der geschiedenen Frau Hermine Schulze, geb. Salomon, hier eingetragene, in der Putbuserstraße, nach dem Kataster Nr. 11. belegene Grundstück am 6. Januar 1896, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zim⸗ mer 36, versteigert werden. Das Grundstück ist beiteiner Fläche von 12 a 22 qm mit 15 700 ℳ Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das eitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. Ja⸗ nuar 1896, Nachmittags 12 ༠Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 104/95 liegen Unnder Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Ein⸗ icht aus.
Berlin, den 28. Oktober 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.
[46104] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Berlins Umgebungen Band 73. Nr. 3715 auf den Namen des Maurermeisters Ernst Mudrack eingetragene, hier, Strelitzerstraße 62, be⸗ legene Grundstück in einem neuen Termin am 13. Dezember 1895, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrich⸗ straße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 0,10,01 ha mit 13 550 ℳ Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 17. Dezember 1895, Vormittags 11 ½ Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 102/95 liegen in der Ge⸗ richtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus. Berlin, den 29. Oktober 1895.
Koönigliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
11“
[46105]
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Fe finden zur Zwangsversteigerung des zum
achlasse des weil. Arbeitsmanns Prange gehörenden Wohnhauses Nr. 408 an der Wallstraße hieselbst mit Zubehör Termine 1
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Re⸗
gulierung der Verkaufs⸗Bedingungen am
Donnerstag, den 16. Januar 1896,
Vormittags 11 Uhr,
2) zum Ueberbot am Donnerstag, den 6. Fe⸗ bruar 1896, Vormittags 11 Uhr,
im Schöffengerichtszimmer des hiesigen Amtsgerichts⸗
gebäudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 2. Januar 1896 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Secquester bestellten Referendar Kittel hie⸗ selbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.
Biützow, den 1. November 1895. b Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. 8
[4611602 Aufgebot. Das Aufgebotsverfahren haben beantragt:
geb. Giesecke, hier wegen des vierprozentigen Pfand⸗ briefs der Braunschweig⸗ SHrnegnescben Hvpotheken⸗ bank Serie 12 Litt. E. Nr. 16 863 über 300 ℳ,
2) der Hausbesitzer Heinrich Schreiber zu Breslau wegen des Antheilscheins der Herzoglich Braun⸗ schweigischen Prämien⸗Anleihe, d. d. 1. März 1869 Serie 8704 Nr. 18,
3) der Kupferschmied Carl Willgeroth in Bünd⸗ heim als Vormund des minderjährigen Otto Müller zu Oker wegen des im Monat August d. Js. aus⸗ gestellten Hinterlegungsscheins Litt. H. Nr. 283, inhalts dessen von der Wittwe Müller, Minna, geb. Schmidt, in Oker als derzeitigen Vormünderin des minderjährigen Otto Müller bei der Herzoglichen Leihhauskasse hieselbst 2 Stück 3 ½ %ige preußische konsolidierte Staats⸗Anleihe Litt. E. Nr. 195 774 und Litt. E. Nr. 557 736 über je 300 ℳ hinter⸗ legt sind.
Gerichtsseits werden die unbekannten Inhaber der bezeichneten Urkunden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Mai 1896, Morgens 9 ½ Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte, August⸗ straße 6, Zimmer Nr. 24, angesetzten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklär werden sollen. 8
Braunschweig, den 1. November 1895. KHSHerrzogliches Amtsgericht. I.
Hildebrand.
[4616633 ““
Der Staatsfiskus im Königreiche Sachsen hat das Aufgebot
A. der unter Nr. 3— 26 und 31 nachverzeichneten Depositen,
B. der unter Nr. 1, 2, 28, 29, 30, 38, 39, 40 und 41 nachverzeichneten, anscheinend erblosen Nach⸗ lässe und
C. der nachstehend unter Nr. 27, 32, 33, 34, 35, 36, 37 aufgeführten Personen, von deren Leben seit über 20 Jahren keine Nachrichten vorhanden sind und für welche die dabei verzeichneten Gelder ver⸗ wahrt werden, beantragt, als:
1) 3325 ℳ, Nennwerth von Werthpapieren und Sparkasseneinlage, 82
1 Kasten mit Reliquien und 1 Packet Schriften:
Diese Werthgegenstände stammen aus dem Nach⸗ lasse des am 20. Mai 1845 in Pillnitz verstorbenen emeritierten Königl. und Prinzl. Beichtvaters Pater Bartholomaeus Gracchi, eines Priesters der Gesell⸗ schaft Jesu, her. Die eingesetzten Testamentserben waren seine „Ordensbrüder in Köthen“. Ob beim Tode des Erblassers in Cöthen Jesuiten gelebt und wer solchenfalls diese gewesen, hat sich nicht fest⸗ stellen lassen. Die Intestaterben haben sich vom Nachlasse losgesagt. 1
2) 12 370 ℳ, Nennwerth von Werthpapieren und Sparkasseneinlage:
Dieselben bilden den Erlös eines Kuxantheils, welcher zum Nachlasse der am 11. August 1806 in Dresden verstorbenen Frau Magdalene Christiane verw. Freifrau v. Zehmen, geb. du Buvy, gehörte. Letztere hatte zu ihren Erben eingesetzt:
a. die Kinder des verstorbenen Kurfürstl. hess. Oberst Johann Christian du Buy, nämlich:
1) Frau Charlotte, verehel. Major v. Bünau, eb. du Buy, — welche jedoch mit einer bestimmten
umme abgefunden wurde —,
2) Wilhelm du Buy, .
3) Karoline du Buy, nachmals vermählte Ober⸗ e. von der Malsburg — das dieser zu⸗ ommende %1 des Kux⸗Erlöses ist deren Erbin, Frau v. Keudell auf Schwebda, gewährt worden — un
b. die vier mit Namen nicht genannten Kinder des Königl. Preuß. Lieutenants Paul dn Buy.
Es handelt sich sonach um Nachlaßtheile der zu a. 2 und b. Genannten.
Wilhelm du Buy ist im Jahre 1811 verstorben, die Kinder des Paul du Buy würden jetzt sämmtlich über 90 Jahre alt sein.
3) 1266 ℳ, Sparkasseneinlage, jetziger Bestand der im Nachlaßschuldenwesen des Kaufmanns und
ndschuhfabrikanten Christoph Friedrich Bommer
1) die Ehefrau des Reisenden Behrenhoff, Auguste,
ier der Karoline Susanne, verw. Rektor Klengel, v“ 8 v111“
eb. Redon, zuletzt in Tula in Rußland, zugewiesenen
erzeptionsrate, welche seit 1851 zur Auszahlung be⸗ reit liegt. Seit dem Jahre 1847 fehlt jede Nach⸗ richt über die verw. Klengel. Die bekannt ge⸗ wordenen Erben Bommer's haben sich vom Nach⸗ lasse desselben losgesagt.
4) 1833 ℳ, Nennwerth von Werthpapieren und Sparkasseneinlage, jetziger Bestand von nicht zur Auszahlung gelangten Lizitalgeldern, welche der Frau Charlotte verehel. Riedel, verw. gew. Toussaint, geb. Meyer, in Dresden auf ihre auf dem Grund⸗ stücke Fol. 99 Friedrichstadt Dresden, innerhalb der Schläge, hypothekarisch eingetragene Forderung zuge⸗ fallen waren.
Dieses den Erben des Advokat Karl Ernst Wil⸗ helm Plesch gehörig gewesene Grundstück war am 20. Juni 1848 zwangsweise zur Versteigerung ge⸗ kommen. 1
Weder die Erben der verehel. Riedel, noch die des Advokat Plesch sind bekannt.
5) 239 ℳ 86 ₰ und 41 ℳ 21 ₰, Sparkassen⸗ einlagen:
Bei Realisierung eines im Nachlaßschuldenwesen des Premier⸗Lieutenants Karl Friedrich Ehrenreich v. Schönberg auf Maxen getroffenen Vergleichs sind bei der im Jahre 1836 bewirkten Schluß⸗ vertheilung dem Kammerdiener Johann Gottfried Bretschneider — im Dienste der verw. Hofmarschall v. Schönberg — 40 Thlr. 2 Ngr. 2 Pf. und den „Michael Schmidt'schen Erben“ — eine nähere Be⸗ zeichnung geben die Akten nicht — 7 Thlr. 14 Ngr. 1 Pf. zugewiesen worden. Weder Erben der be⸗ zeichneten Empfangsberechtigten, noch die des Premier⸗ Lieutenants v. Schönberg sind bekannt.
6) 15 ℳ 87 ₰, Sxparkasseneinlage:
In dem zum Vermögen des Tischlermeisters Jo⸗ hannes Liesenberg in Dresdem 1840 entstandenen Schuldenwesen sind bei der Massenvertheilung auf den Tischlermeister Pfützner in Pulsnitz 4 Thlr. 23 Ngr. 7 Pf. und auf „Gäbler in der Schwarz⸗ kolmer Schneidemühls bei Hoyerswerda“ 3 Thlr. 9 Ngr. entfallen. Als Erben Pfützner's kommen gegen⸗ wärtig noch in Betracht: Karl Gotthold Pfützner, Tischlermeister in Pulsnitz, Salome, verw. Brückner, geb. Pfützner, daselbst, Charlotte, verw. Ewig, geb. Pfützner, daselbst, und Julius Pfützuer, Tischlermeister in einem Dorfe bei Chemnitz. Ob dieselben noch leben, ist nicht aktenkundig, dasselbe ist der Fall bez. der Gäbler’schen Erben.
D2,87 ℳ 16 ₰, Sparkasseneinlage:
Dieser Bestand ist aus nicht erhobenen Perzep⸗ tionsraten in dem Nachlaßkreditwesen des Viertel⸗ meisters Johann Samuel Kögel hierselbst erwachsen, welche nachgenannten Personen:
a. dem Bürger Johann Gottfried Goldammer in Dresden mit 3 Thlr. 9 Gr. 1 Pf.,
b. der Johanne Julians Eleonore verehel. Richter, verw. gew. Löschke, daselbst, mit 4 Thlr. 8 Gr. 11 Pf.,
c. den Erben Johann Gottlieb Hentzschel’s mit 5 Thlr. 16 Gr. 5 Pf.,
d. dem Königl. Schanzschmiede Christian Friedrich Hildebrand, hierselbst, mit 6 Thlr. 23 Gr. 11 Pf.,
e. dem Hausbesitzer Johann Christoph Domschke, ebenda, mit 3 Thlr. 1 Gr. 7 Pf.,
zugewiesen waren.
Als Erben des zu c. zenannten Hentzschel sind Eleonore Sophie Miethling in Dresden und Frau Therese Kronfeld daselbst bekannt geworden. Der zu d. genannte Hildebrandt ist nach den Akten von Juliane Wilhelmine, Heinrich Eduard, Mathilde Amaglie und Emma Karoline, Geschwister Hilde⸗ brandt beerbt worden.
Weder die vorgenannten Berechtigten, noch die Erben des Gemeinschuldners Kögel haben ermittelt werden können. 8.
8) 312 ℳ 08 ₰ Sparkasseneinlage:
Dieses Depositum ist gebildet worden aus dem Restbetrage einer von Anna Katharine verw. Fasold, geb. Ruderbolz, an das Dr. Nicolai Helferich'sche
reditwesen geltend gemachten, zum Depositum ein⸗ gezahlten Konkursforderung, welche durch Zession auf den Geheimen Lehnssekretär Georg Gottfried Viol übergegangen und an dessen Erben zur Auszahlun gelangt ist, bis auf die dem George Karl Friedri Viol und dem Lieutenant Georg Heinrich Günther — als Erben seiner Mutter Johanne Friederike,
“ 1
verehel. Dr. Günther, geb. Viol — zukommenden Antheile. Nur diese Beiden kommen gegenwärtig als Berechtigte auf das gedachte Depositum in Betracht.
9) 25 ℳ 30 ₰ Sparkasseneinlage,
gegenwärtiger Bestand einer dem Diener Johann Friedrich Matthaei in dem im Jahre 1817 er⸗ öffneten Schuldenwesen des Traiteurs Karl Friedrich Härtel zugewiesenen Perzeptionsrate, welche seit 1853 zur Erhebung bereit liegt.
Weder die Erben des Matthaei, noch die des Ge⸗ meinschuldners Härtel sind bekannt.
10) 176 ℳ 26 ₰ Sparkasseneinlage, Betrag einer im Luigi Sala'schen, zu Anfang dieses Jahr⸗ hunderts eröffneten Kreditwesen, dem Kaufmann Ullrich Moller, oder wohl richtiger der Firma Ullrich Moller & Co., in Bordeaur zuerkannten Konkursforderung, welcher Betrag seit 1826 zur Er⸗ hebung bereit liegt.
Die angestellten Erörterungen nach den Berechtigten sind erfolglos geblieben.
11) 79 ℳ 17 ₰ Sparkasseneinlage:
In dem im Jahre 1825 beendeten Konkurse über das Vermögen des Oekonomen August Leberecht Reinhardt war dem Konditor Friedrich Wilhelm Stahr in Dresden ein Geldbetrag zugewiesen wor⸗ den. Als Erbin Stahr'’s ist Karoline Wilhelmine Richter aufgetreten, ohne sich jedoch als Erbin zu legitimieren, nachmals ist sie nicht ausfindig zu machen gewesen. Auch die Erben des Gemeinschuld⸗ ners Reinhardt sind nicht bekannt.
12) 34 ℳ 12 ₰ unerhobene Perzeptionsrate welche dem Hausknecht Johann Karl Gottlieb Schuster in Dresden in dem Schuldenwesen des Königl. Jagdzeugdieners Johann Gottlieb .½ Rein⸗ hardt hierselbst zugewiesen worden war und seit 1846 zur Erhebung bereit liegt.
Weder die Erben Schuster's, noch die des Ge⸗ meinschuldners Reinhardt sind hier bekannt geworden.
13) 2125 ℳ% 10 ₰ Nennwerth von Werthpapieren und Sparkasseneinlage:
In dem Schuldenwesen des bereits Ausgang der 1770 er Jahre verstorbenen Kaufmanns Bartholomaeo Brentano Chiappone sind aus einem nachträglich bildefn Depositalbestande nachgenannten Gläu⸗ igern des Gemeinschuldners Theilbeträge in nach⸗ gedachter gegenwärtiger Höhe zugewiesen worden:
a. der Maria Antonie verw. Brentano, zuletzt 1786 in Prag, 1713 ℳ 19 ₰,
b. dem Obrist⸗Wachtmeister Cajetan Brentano de Chiappone, zuletzt 1800 in Dresden, 8 ℳ 88 ₰,
c. der Marie Theodore Brentano de Chiappone, zuletzt 1800 in Dresden, 117 ℳ 51 S,
d. der Marie Anna unverehel. Brentano de Chiappone, zuletzt 1800 in Dresden, 120.ℳ 78 ₰,
e. der Frau Eleonore Friederike verw. Kammer⸗ Kommissar Sandig, geb. Eigenwillig, hierselbst, 60 ℳ 20 ₰,
f. der Firma Quartironi & Bagotti in Genua, 8 ℳ 11 ₰,
g. dem Giovanni Patuzzi in Limona, 8 ℳ 10 ₰,
h. dem Kaufmann Gottfried Freitag in Bremen, 8 ℳ 69 ₰,
i. der Firma Brentano Bovari & Greppi in Hamburg, 52 ℳ 26 ₰ und
k. dem Markthelfer Gottfried Grezschel in Dres den, 27 ℳ 38 ₰.
Sämmtliche vorgenannte Berechtigte sind bereit im Jahre 1845 ohne Erfolg öffentlich vorgeladen worden.
14) 242 ℳ 90 ₰ Sparkasseneinlage:
Dieses Depositum ist erwachsen aus einem Geld betrage, welcher in dem Nachlaßkonkursverfahren des Kupferdruckers Johann George Schmidt der De moiselle Louise Broder oder Broders „in Nöden
im Herzogthum Sachsen“ im Jahre 1827 zugewiesen
worden war. Die Berechtigte ist aber bereits im genannten Jahre nicht ausfndi zu machen gewesen; auch di Erben des Gemeinschuldners Schmidt sind nicht be kannt geworden. 8 * 15) 246 ℳ 66 ₰ Sparkasseneinlage: Dieser Bestand ist erwachsen aus bereits vor dem Jahre 1837 bei Gericht niedergelegtem Gelde. Wer auf dasselbe empfangsberechtigt ist, war nicht zu er⸗ mitteln. Wahrscheinlich rührt dieses Geld aus dem