88 82 8 8 3 * 2 8 4 3ℳ 1 2 88
gestrigen Sitzung der Stadtverordneten⸗Ver⸗ sammlung erstattete der Stadtverordnete Dr. Schwalbe den Be⸗ richt des Ausschusses, der zur Vorberathung der Magistratsvorlage über die Besoldungsordnung der ordentlichen Lehrer an den städtischen Realschulen eingesetzt worden war. Der Magistrat wünschte in seiner Vorlage, von dem Erlaß des Kultus⸗ Ministers, seminaristisch gebildete Lehrer an höheren Lehranstalten anstellen zu dürfen, Gebrauch machen zu können und dem⸗ entsprechend in den Lehr⸗Etat der höheren Schulen eine Anzahl Lehrerstellen mit dem Gehalt der Lehrer an höheren Mädchenschulen einstellen zu dürfen. Der Ausschuß beantragte indeß die Ablehnung der Magistratsvorlage, weil genügend akademisch vor⸗ gebildete Philologen vorhanden seien und ein Bedürfniß nach semina⸗ ristisch gebildeten Lehrern nicht vorliege. Ohne Debatte stimmte die Versammlung dem Ausschußantrage mit großer Majorität zu. — Sodann nahm die Versammlung Kenntniß von dem Beschlusse des Magistrats, die Chaussierung der Fahrstraßen des Thiergartens aufzu⸗ geben und den jährlich zu Unterhaltungs⸗ und Verschönerungszwecken gezahlten Zuschuß von 30 000 ℳ zur Asphaltierung desselben zu verwenden; dieser Beitrag soll, da die Ausführungsarbeiten 300 000 ℳ erfordern, 10 Jahre lang gezahlt werden. Bedingung ist die Kanalisierung und Entwässerung der Chausseen des Thierzartens. — Mit dem vom Magistrate e ten Abschlusse eines Vertrages mit der Gemeinde Boxhagen⸗Rummelsburg über die Lieferung von Gas erklärte sich die Versammlung einverstanden und bewilligte hierzu die Aufwendung von 65 750 ℳ zu Rohrleitungen u. s. w. — Ein Antrag des Stadtv. Sachs II. und Genossen: „den Magistrat zu er⸗ suchen, schleunigst eine Vorlage, betreffend die Festsetzung einer die spätere Errichtung einer Uferstraße ermöglichenden Baufluchtlinie zwischen Mühlendamm und Waisenbrücke am rechten Spreeufer zu unterbreiten“, wurde einem Ausschuß überwiesen. — Auf die öffent⸗ liche folgte sodann eine geheime Sitzung.
. Der geschäftsführende Ausschuß der Berliner Gewerbe⸗ Ausstellung 1896 theilt bezüglich der Beleuchtungsfrage Folgendes mit: „In der am Donnerstag Vormittag stattgehabten Sitzung der Vertreter des Berliner Maschinenbaues wurde einstimmig beschlossen, der Ausstellung im Bedarfsfalle bis 5000 Pferdekräfte und Kessel zu Beleuchtungszwecken zur Verfügung zu stellen, mit der Maßgabe, daß Maschinen und Kessel von außerhalb, in welcher Form es auch sei, nicht berangezogen werden dürfen. Der Maschinenbau liefert von diesen 5000 Pferdekräften 1800 Pferdekräfte als Ausstellungsobjekte kostenfrei, 1600 Pferdekräfte zu mäßigen Leihpreisen, verlangt aber jetzt für den Rest den vollen Ersatz aller Kosten.
Hieraus ergiebt sich gegenüber der in der Sitzung des Gesammt⸗ vorstands vom 30. Oktober mitgetheilten Vorlage, die allerdings nur auf einer maschinellen Kraftlieferung von 4300 Pferdekräften basierte, während zwischenzeitlich fernere Anforderungen von 700 Pferdekräften hinzugetreten sind, bei allgemeiner Beleuchtung eine weitere Mehr⸗ ausgabe von etwa 300 000 ℳ, sodaß der Gesammtaufwand für die gesammte Beleuchtung sich auf über eine Million belaufen würde.
1 Dieser unvorhergesehenen und außerordentlich großen Anforderung gegenüber war man in der Sitzung des geschäftsführenden Ausschusses vom Donnerstag Nachmittag einstimmig der Meinung, daß es geboten sei, die Zahl der nothwendigen maschinellen Kräfte thunlichst ein⸗ zuschränken. Die Möglichkeit hierfür ergab sich zur allseitigen Genugthuung aus dem in Anbetracht der schwierigen Lage und im Interesse der Ausstellung gemachten Anerbieten einer in unmittelbarer Nähe des Haupt⸗Ausstellungsgebäudes domizilierenden elektrotechnischen Firma. Dieses Anerbieten geht von der Voraussetzung aus, daß das Syndikat der Elektrotechniker, welches die ausschließliche Ver⸗ sorgung der Ausstellung mit elektrischer Energie vertraglich über⸗ nommen hatte, seine Zustimmung dazu giebt, daß die oben erwähnte Firma die Beleuchtung des Hauptausstellungsgebäudes gemeinsam mit dem Betrieb der elektrischen Ausstellungsbahn aus eigenen, außerhalb der Ausstellung liegenden Kraftquellen leistet. Diese Leistung würde der Ausstellung die Möglichkeit gewähren, das Hauptausstellungs⸗ gebäude in glänzender und gleichzeitig verhältnißmäßig wenig kost⸗ W Weise zu beleuchten.
ie Verhandlungen mit dem Syndikat werden schon Freitag Vormittag stattfinden. Im Hinblick darauf, daß eine Schädigung ddes Syndikats nicht entsteht, ist zuversichtlich zu erhoffen, daß das
In der
Syndikat, den Verhältnissen Rechnung tragend, seine Zustimmung nicht versagen wird.“
Der Bau der von der Firma Siemens u. anzulegenden elektrischen Straßenbahn Behrenstraße — Treptow ist, wie hiesige Blätter melden, soweit gediehen, daß die Bahn in dem Bezirk der siebenten städtischen Bauinspektion bis auf die Strecke Kottbuser Ufer, auf der Linie Wasserthorbecken, Britzerstraße, Kott⸗ buser Damm, Grünauerstraße, Wienerstraße, über den Kanal im Zuͤge letzterer Straße, durch den Lohmühlenweg, den Schlesischen Busch bis zum Treptower Park, die Köpnicker Landstraße entlang bis 50 m von dem Karpfenteich fertiggestellt ist. Mit der Auf⸗ stellung der Masten für die elektrischen Leitungen ist ebenfalls begonnen worden. — Der Magistrat hat ferner derselben Firma jetzt die Genehmigung 12 Ausführung der elektrischen Stadt⸗(Hoch⸗) Bahn durch die Gitschinerstraße ertheilt. Nach dem genehmigten Entwurf verläuft die Bahn genau in der Axe der Mittelpromenade der Gitschinerstraße und erhält westlich von der v einen durch Anlegung beiderseitiger erhöhter Perrons gebildeten Bahnhof, welcher wiederum durch zwei in den Nachbarhäusern Nr. 72 und auf dem Terrain der englischen Gasanstalt zunächst der Bauflucht „anzu⸗ legende Treppen nebst Zugangssteigen für das Publikum zugänglich gemacht wird. Auf dieser Strecke der Bahn werden die Alexandrinen⸗, Brandenburg⸗ und Prinzenstraße unterführt.
Im Medizinischen Waarenhause, Berlin N., Friedrich⸗ straße 108, wurde am Sonntag, den 3. November, die Sonder⸗Aus⸗ stellung für Schulgesundheitspflege unter Theilnahme von Aerzten, Schulmännern und Verwaltungsbeamten eröffnet. Als Ver⸗ treter der Staatsregierung war der Gebeime Medizinal⸗Rath Dr. Pistor vom Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten erschienen. Die Eröffnungsrede hielt der Geheime Sanitäts⸗Rath Dr. Becher über den Werth der Schulgesundheitspflege für Staat und Gesellschaft. Nachdem darauf der Geheime Medizinal⸗Rath Dr. Pistor kurz ausgeführt hatte, daß die Unterrichtsverwaltung stets bestrebt sei, die Schulhygiene zu fördern, und Unternehmungen wie die Sonderausstellung richtig schätze, fand ein Rundgang durch die Räume statt. Die Ausstellung ist in 10 Abtheilungen gegliedert, einzelne von diesen sind in je einem Raum vereinigt. Am reichsten ist die Abtheilung für Schulbänke und Schul⸗ pulte beschickt, annähernd ebensogut diejenige für Schultafeln, Schreibmaterialien und Schriften. Andere Abtheilungen ent⸗ halten Muster und Modelle von Geradehaltern, Schulmappen, Haus⸗ und Schul⸗Turngeräthen, von Gegenständen zur Sauberhaltung der Schulräume, von Lampen, Lichtmeß⸗ und Sehprüfungs⸗Apparaten, von Heizungs⸗ und Lüftungsanlagen, Tafeln und Nachbildungen für den hygienischen und naturwissenschaftlichen Unterricht u. a. m. — Der Besuch der Ausstellung ist täglich ohne Entgelt gestattet. Mittwochs und Sonnabends, Nachmittags 4—6 Uhr, finden eingehende Erläute⸗ rungen statt. Dem erklärenden Verzeichniß der Sonderausstellung, welches kostenlos abgegeben wird, sind von bekannten Aerzten und Schul⸗ männern zusammengesetzte Leitsätze der Schulgesundheitspflege bei⸗ neoeen; ebenso ist eine Literatur⸗Uebersicht der Schulgesundheitspflege angefügt.
Im wissenschaftlichen Theater der Urania hielt Herr P. Spies gestern Abend einen Experimentalvortrag über „Die Lichtmeßkunst in ihrer Bedeutung für die Wissenschaft und Technik.“ Der Redner ging zuerst auf die verschiedenen Bestrebungen der Ge⸗ lehrten ein, eine Lichteinheit zum Messen des Lichts festzustellen. Die Verschiedenartigkeit in der Zusammensetzung der einfachen Kerze ließ diese zum Lichtmaß wenig tauglich erscheinen; auch Viol’'s Vorschlag, schmelzendes oder erstarrendes Platin als Lichteinheit zu verwenden, entsprach nicht allen Anforderungen; gegenwärtig bildet die nach ihrem Erfinder benannte Hefnerlampe die anerkannt gleich⸗ mäßigste und untrüglichste Lichteinheit. Da das menschliche Auge schon wegen der natürlichen Verschiedenheit bei verschiedenen Indi⸗ viduen allein nicht ausreicht, den Unterschied zwischen verschiedenen Füchtiteften genau festzusetzen, hat man verschiedene Apparate zum Lichtmessen erdacht. An sehr interessanten Experimenten wurde die Theorie des Fettfleck⸗Photometers erörtert: zwischen zwei gleiche Licht⸗ stärken in gleicher Entfernung von der Lichtquelle gestellt, muß ein Fettfleck auf einem weißen Blatt Papier verschwinden, und um eine
8 Gleichheit der Lichtstärken an einem bestimmten Punkte zu erzeugen, müssen Lichtquellen verschiedener Stärke der zu beleuchtenden Fläche näher oder ferner gerückt werden; nach dieser Entfernung werden die Lichtstärken berechnet; auch der „ideale“ Fettfleck, der Schatten⸗ Photometer und der Rotations⸗Photometer, mit dem bei dem Berliner Magistrat die Lichtstärke der elektrischen Bogenlampen emessen wird, wurden vorgeführt. Da die Helligkeit einer ichtauelle mit der Entfernung quadratisch abnimmt, hat für die Lichtmessung auch eine räumliche Einheit, das Meter, festgesezt werden müssen; daher spricht man von einer Meterkerze. Als hygienisches Minimum für das Lesen wurde von Professor Cohn eine Lichtstärke von 10 Meterkerzen fest⸗ gestellt, obgleich das normale Auge große schwarze Buchstaben auf weißem Grunde auch noch bei ¼1200 Meterkerze zu unterscheiden vermag. Ein Beweis für die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Auges liegt in der Thatsache, daß dies Organ sich auch der von der Sonne erzeugten Helligkeit accommodiert, die auf 288 000 Meterkerzen Stärke bestimmt wurde, obgleich die Erde gegen die Lichtfluthen der Sonne durch die Luftschicht wie durch einen Schleier gedeckt ist. Schon am äußersten Rande der Luftschicht soll sich die Lichtstärke der Sonne verdoppelt haben. Im zweiten Theil des Vortrags ging der Redner auf die Messungen des verschiedenfarbigen Lichts und zu dem Behufe auf die Zerlegung des weißen Lichts im Spektrum ein. Um stärkeres Licht zu erzeugen, muß die Temperatur der Lichtquelle ge⸗ steigert werden; die Temperatur der verschiedenen Farben des Spektrums wurde experimentell an der Thermosäule gemessen; dabei wurde das Thema der hellen und dunklen Lichtstrahlen erörtert und praktisch nachgewiesen, wie auch im Brennpunkt dunkler Lichtstrahlen Stoffe entzündet werden können. Alsdann wies der Redner auf den schon durch die verschiedene Färbung bedingten verschiedenen Wirkungsgrad von Gaslicht, Gasglühlicht und elektrischem Licht hin; ihre Lichtstrahlungen wurden durch Kurven und Tabellen erläutert. Mit Bemerkungen über das „Zukunftslicht“, das Teslalicht, das keiner Wärmeentwickelung zu seiner Herstellung bedarf, da es ein Phosphorescenzlicht ist, schloß der interessante Vortrag. und wohlverdienter Beifall lohnte dem Redner.
Detroit (Michigan), 7. November. Von den Gebäudeeinsturz (vergl. Nr. 267 d. Bl.) verschütteten Perfonen wurden, wie „W. T. B.“ meldet, bis jetzt vierzehn als Leichen auf⸗ gefeeren. Elf Personen werden noch vermißt, neunzehn sind schwer verletzt.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene 8
Depeschen.
Budapest, 8. November. (W. T. B.) Das Unter⸗ haus hat heute nach längerer Debatte, an welcher sich auch der ehemalige Kultus⸗Minister Baron Eötvös als Urheber
des kirchenpolitischen Programms betheiligte, den vom Ober⸗
hause abgeänderten Text des Gesetzes über die freie Religions⸗ übung angenommen. Das Gesetz wird nunmehr unverzüglich dem König zur Sanktion unterbeitet werden. Hiermit ist die Gesammtheit der von der Regierung in Aussicht genommenen kirchenpolitischen Reformen endgültig erledigt. Kconstantinopel, 8. November. (W. T. B.) Wie aus offizieller türkischer Quelle gemeldet wird, gelang es den von den Behörden Erzerums entsandten Streit⸗ kräften, die Ortschaft Manis im Bezirk Terdjan, welche von Mohamedanern und Christen bewohnt wird und von ungefähr 200 in Kurden⸗ und Lasentracht ge⸗ kleideten “ belagert wurde, zu entsetzen und die Angreifer zu zerstreuen. Derselben Quelle zufolge wurde ein angesehener Armenier verhaftet, als er im Begriff war, in seinem Wohnhause Patronen anzufertigen; auch mehrere andere als Soldaten und Regiebedienstete verkleidete Armenier wurden verhaftet.
Wetterbericht vom 8. November Granada.
8.
Oper in 2 Abtheilungen von Conradin
Neues Theater.
Schiffbauerdaunmm 4 a. /5.
Zirkus Renz. Karlstraße. Sonnabend, Abends
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Wetter.
Temperatur in o Cel
50 C.
757 756 749
halb bed. heiter bedeckt 756 wolkig 750 Schnee 756 % S 749 % Nebel 753 bedeckt
Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
Pe Fenbohr, St. Petersbrg. Moskau . . . Cork, Queens⸗
town.. Cberbourg. “
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760 763 761 758 759 758 756 752
765 760 767 764 769 762 759 765 760 766 771
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1773 stil Dunst
¹) Nachts Regen. 2²) Gestern Regen. Uebersicht der Witterung. Weährend das Hochdruckgebiet im Süden wenig verändert ist, hat sich das gestern erwähnte baro⸗ metrische Minimum von der norwegischen Küste ost⸗ wärts nach dem Finischen Busen fortgepflanzt, wobei das Wetter im Nord⸗ und Ostseegebiet wieder ruhiger eworden ist. In Deutschland dauert bei meist swacher westlicher Luftströmung die warme Witte⸗ rung mit Regenfällen noch fort; fast überall ist Regen gefallen, besonders reichlich im mittleren Deutschland, Berlin meldet 28 mm. Zu München liegt die Morgentemperatur 11, zu Breslau 13 Grad über dem Mittelwerth. Nach und nach dürfte wieder kälteres Wetter mit veränderlicher Bewölkung zu
erwarten sein. Deutsche Seewarte.
———— 1 Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 155. Vorstellung. Das Nachtlager in
1““ u“
SolESebo Smreo obdo 80 0⸗
reiherrn von Braun. Diri⸗ gent: Musikdirektor Wegener. — Phantasien im Bremer Rathskeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Die Jung⸗
Kreutzer. Text vom
Schauspielhaus. 245. Vorstellung. fran von Orleaus. Eine romantische Tragödie in 1 Vorspiel und 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 156. Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 246. Vorstellung. Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend: Robinsons Eiland. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die M Abends 7 ½ Uhr: Robinsons Eiland. Montag: Die Mütter. 1
Berliner Theater. Sonnabend: Nachruhm. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittag 2 ½ Uhr: Götz von Ber⸗ lichingen. — Abends 7 ½ Uhr: Nachruh
Montag: Nachruhm. “
Lessing-Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Die Venus von Milo. Dramatisches Gedicht in 1 Akt von Paul Lindau. — Die Romantischen. Lustspiel in 3 Akten von Edmond Rostand, deutsch von Ludwig Fulda. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Madame Sans⸗Geéene. — Abends 7 ½ Uhr: Die Venns von Milo. — Die Romantischen.
Montag: Gräfin Fritzi.
Residenz⸗Theater. Dinektion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Der Rabenvater. Schwank in 3 en von 82 Fr. Fischer und Josef Jarno. — Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Der Rabenvater. — Vorher: Aber die Ehe!
Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26. Sonnabend: Gastspiel der Lilipntaner. Jeden Abend 7 ¼ Uhr: Die Reise nach dem Mars
Sonnabend: Seine Gewesene. Schwank in 3 Akten von Fritz Brentano und Carl Tellheim. Regie: Siegfried Jelenko. — Vorher: Zehn⸗ taunsend Fuß hoch! Plauderei in 1 Akt von Fritz Wangenheim. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu Schhiller's Geburtstag: Kabale und Liebe. Ein bürgerliches Trauerspiel von Friedrich von Schiller. Volks⸗ thümliche Preise. — Abends 7 ½ Uhr: Seine Gewesene. — Vorher: Zehntausend Fuß hoch.
Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Sonnabend: Der gere, es Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr Evstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. — Hierauf: Im Reiche der Mitte. Großes Ballet⸗Poem, entworfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Jean Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Der Obersteiger. — Hierauf: Im Reiche der Mitte.
Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Parade⸗ bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernst, Julius Eyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Sonntag, den 10. November, Mittags 12 Uhr: Zum ersten Male: Der kleine Lord.
Bentral⸗-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.
Sonnabend: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Eine tolle Nacht.
Konzerte.
Konzert-Haus. Sonnabend: Karl Meyder⸗
Fe Offenbach⸗Millöcker⸗Suppé⸗Zeller⸗ end.
Mittwoch, den 20. November, Abends 7 ½ Uhr: Geistliches Konzert.
Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Ubr: I. Klavier⸗Abend von Ferruccio B. Bussoni.
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Sonnabend, nn 7 ½ Uhr: II. Klavier⸗Abend von Ignaz r 2
1“ 1“
7 ½ Uhr: Parade Gala⸗Vorstellung. 1870/71. Großes militärisches Ausstattungsstuͤck mit Tänzen, Gruppvierungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde in zwei Abtheilungen vom Direktor Fr. Renz. Außer⸗ dem besonders hervorzuheben: Jou. jou hippique mit 13 Freiheitspferden. 1) Bagdad, arab. Voll⸗ blutschimmelhengst. 2) 6 Trakehner Rapphengste (Original⸗Dressur). 3) Die Spazierfahrt eines Jagdherrn, ausgeführt von 5 Rapphengsten. 4) Der Favorit Donner. Sämmtliche Pferde dressiert und in Freiheit vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Auftreten des anerkannt besten Schulreiters der Welt Mr. James Fillis mit seinem Vollblut⸗ Rapphengst Povero. Die vier Jahreszeiten, Schule, geritten von 4 Damen. Herr Ritter von Renroff mit seinem Schulpferde Skobeleff. Zum Schluß der Schule: Original! Der phänomenale Baguettesprung. Auftreten der renommierten Künstlerfamilie James Jee, sowie sämmtlicher Clowns und des beliebten Original⸗August Mr. Lavater Lee.
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr: Tjo Ni En mit dem beliebten Schellen⸗ spiel. Abends 7 ½ Uhr: 1870/71. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Carola Weyland mit Hrn. Dr. hil. Heinrich Brandenburg (Uerdingen a. Rh.) — ber Irmgard Koch mit Hrn. Majoratsherrn, jeut. d. R. Horst von Farenheid Beynuhnen (Dresden). — Marie Freiin von Seherr⸗Thoß mit Hrn. Pastor Ludwig Gottwald (Ober⸗Röhrs⸗ dorf— Hohenfriedeberg). — Frl. Käthe Waldau mit Hrn. Oberlehrer Anton Hübsch (Breslau — Schönlinde i. Böhmen). 1“
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Stabsarzt Dr. Korsch (Berlin). — Hrn. Hauptmann von Gaertner (Köln). — Hrn. Prem.⸗Lieut. d. L. A. Müller (Villa Dorotheenhof b. Sagan). — Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. Grafen zu Rantzau I (Merse⸗
urg).
Gestorben: Hr. Hauptmann a. D. Herrmann Leopold Frhr. von Keyserlingk (Lemförde i. 2 — Hr. General⸗Lieut. z. D. Julius Carl Adolph. von Schulz (Dresden). — Fr. Auguste von Wangenheim, geb. Lobedan (Stargard i. Pomm.). — Verw. Fr. Rechnungs⸗Rath Cretius, geb. Weinsch (Schmiedeberg i. R.).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen Zörsen⸗Beilage)
zum Deutschen Rei
268S.
“ 83
“
Beilage
über die Ergebnisse des Steinkohlen⸗Bergbaues in Preußen in d
Statistik und Volkswirthschaft.
Uebersicht en ersten 3 Vierteljahren 1895, verglichen gegen die ersten 3 Vierteljahre 1894.
(Nach vorläufigen Ermittelungen.)
In den ersten 3 Vierteljahren 1895.
8
In den ersten 3 Vierteljahren 1894.
Mithin in den ersten 3 Vierteljahren 1895 mehr (+), weniger (—).
Ober⸗ Bergamtsbezirk. Betriebene
Werke. Förderung.
t
Absatz. t
1
Arbeiter⸗ zahl.
trieb Betriebene Förderung.
t
Absatz. t
Arbeiter⸗ zahl.
Betriebene
Arbeiter⸗
örd 1 Förderung b zahl.
t %
5 480 672 4 925 887
Breslau 5 552 526
4 914 130 4 356 531 5 134 239
72 407 70 699 71 547
5 113 982 4 753 690 5 346 978
4 541 069 4 237 800 4 948 183
72 763 70 241
70 714 —
—
366 600 + 7,17 172 197 + 362 205 548 + 3,84
356 458 833
90 88
118 731 186 056
15 959 085
IL. 2 502 II. 5 2 156 III. 8 2 014
14 404 900
1 635 785 2 191
15 214 650
1 714 1 596 1 970
13 727 052
1 348 915 1 827
71 239
47 47
S= do 012
744 435 4,89 677 848 312 788 45,97 560 35,09
44 2,23
f6
Summe 6 672
125 177 129 281 139 279
4 611
113 944 120 991 133 464
120 097 124 896 137 469
3 447 3 439
5280
4 090 112 607
119 618 132 794
47
1 392
26,36 5 080 4,23 4 385 3,51 1 810
393 737
10 044 374 9 571 298 10 514 291
368 399
9 990 518 9 579 821 10 523 111
3 446
154 383 152 851 153 367
382 462
10 089 455 9 619 787 10 337 835
365 019
10 054 363 9 579 326 150 pis —
10 323 709
53 349 152 119
FArArrFhhrr ꝓIs rEEbE
dodoro 1 E;
1,32 11 275
2,95
45 081 0,45
48 489 0,50 176 456
199 402
30 129 963
2 171 956 2 019 541 2 265 580
30 093 450
2 118 222 1 995 302 2 187 674
30 047 077
2 105 429 2 083 308
153 534
40 070 39 757 40 090
2 179 333 %
29 957 398
2 041 110 2 002 981
2 112 914
152 139
1,71 82 886
0,28 66 527 3,16 63 767 3,06 86 247
136 052
77 112 7 679
— IDlSbdbon⸗ α †st†
—
Summe 6 457 077
J. 268 17 824 681 II. 16 648 163 III. 262 18 473 690
6 301 198
17 138 449 ¼ 16 053 430 17 980 679
6 368 070
17 430 677 16 583 277 18 003 585
39 972
270 357 266 802 268 488
6 157 005
16 750 497 15 940 640 17 519 427
268 654 —
265 263
265 38s6 —
F†I sI
3,96 89 007
1,40
394 004 2,26 64 886
470 105 461 252
144 193
387 952 112 790
1
9 10 13
Summe 265 52 946 534
127 778 105 117 116 136
51 172 558 Uebersicht über die Ergebnisse des Braunkohlen⸗Bergbaues in
98 836 83 373 99 1949
276
268 550
127 718 108 045
1 299 1 210 1 258
52 017 539
Preußen in den ersten 3 Vierteljahren 1895, (Nach vorläufigen Ermittelungen.)
112 975
50 210 564
90 169 83 165 85 233
266 434
— 11
0,39 2,61 928 995 961 994 gegen die ersten 3 Vierteljahre
+ 2. n + 74 760 + + — + 82* +
EAIEISEEEET rHI
F EE
1,79 verglichen
208 + 0,25 13 961 +
49 031
4 400 855 3 916 610 4 272 891
281 403
3 388 234 3 171 572 3 505 894
348 738
3 720 951 3 630 671 3 869 899
1 256
24 421 24 765 24 443
258 567
2 814 107
2 990 811 3 138 536
22 836 +
574 127 180 761 367 358
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402 992
12 590 356
102 459 76191 90 1099
10 065 700
86 424 82 524
11 221 521
78 676 69 219
24 543
1 236 1 191
8 943 454
78 006
1 200 73 871
st†
1 368 835
23 783 6 972 16 234
1 122 246
21 982 6 944 13 284
268 755
385 235 355 678 380 736
226 954
266 097 168 898 247 004
221 766
276 883 248 788 289 621
1 209
2 758 2 798
2 595 168 574
46 989
108 373 106 888 91 115
42 210
77 675 24 761 78 430
1 121 647
5 016 327 4 453 594 4 859 868
681 999
3 839 591 3 486 367 3 930 098
501 133
3 157 140 3 273 693 3 457 065
815 271
4 204 207 4 056 723 4 346 366
2 717
29 714 29 964 29 496
5 28
306 376
812 120 17 396 871 18 513 502
180 866
682 451 212 674 473 033
α†α wH † FhHEErEhEI
Summe 14 329 789
11 256 056
29 725 387 12 607 296 9 887 898 28 489
K.8G — — + — cg + ¼ + 77 28 8 8 ‧+— + — +
ITT
FFHrEE
21 + 1 722 493 1 368 158
Handel und Gewerbe.
Breslau, 7. November. (W. T. B.) Getreide⸗ und Prozuktenmarkt Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 ℳ Ver⸗ rauchsabgaben pr. November 50,50, do do. 70 ℳ Verbrauchsabgaben pr. 8 do. Rüböl do. pr. November 45,50, pr.
ai —,—. Zink —.
Magdeburg, 7. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 11,10 — 11,20. Kornzucker exkl. 88 % Rendem. 10,55 — 10,70, neue 10,60 — 10,70. Nachprodukte exkl., 75 % Rendem. 7,60 — 8,40. Ruhig. Brotraffinade I 23,00 — 23,25. Brotraffinade II 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 23,25 — 23,50. Gem. Melis I mit Faß 22,25 — 22,50. Still. Rohzucker I. Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr. November 10,57 ½ bez., 10,60 Br., pr. Dezember 10,70, Gd., 10,75 Br., pr. Januar⸗März 10,90 Gd., 10,95 Br., pr. April⸗Mai 11,12 ½ bez., 11,15 Br. Stetig.
Bremen, 7. November. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht.
Raffiniertes etroleum. (Offizielle Notierung der Bremer etroleum⸗Börse.) Steigend. Loko 6,80 Br. — Baumwolle. tetig. Upland middl. loko 44 ½ 4. — Schmalz. Fest. Wilcox 31 ¼ ₰, Armour shield 31 ₰, Cudahy 32 ¼ ₰, Fairbanks 26 ½ ₰. Speck. Fest. Short clear middling loko 27. Taback. Umsatz: 152 Seronen China, 408 Packen St. Felix.
„Hamburg, 7. November. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. Dezember 75, pr. März 72 ½, pr. Mai 71 ½, pr. Juli 69 ½. Ruhig. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 10,57 ⅛, pr. Dezember 10,72 ½, pr. März 11,02 ½, per Mai 11,17 ½. Stetig.
London, 7. November. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten.
96 % Javpazucker 12 ⅛½ ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko 10 ⅛ ruhig. — Chile⸗Kupfer 44 ¼, per 3 Monat 44 ⅛.
Liverpool, 7. November. (W. T. B.) Offizielle Notierungen. American good ordin. 417⁄22, do. low middling 421⁄12, do. middling 4 ¼, do. good middling 4 ⅞, do. middling fair 55/⁄16, Pernam fair 413/16, do. good fair 5 ½, Ceara fair 415/16, do. good fair 5, Egyptian brown fair v do. do. good fair 5 ¾, do. do. good 6 ⅞, Peru rough good fair 6 ⁄1⁄16, do. do. good 67/⁄186, do. do. fine 6 ¾el, do. moder. rough fair 5, do. do. good fair 5 ½, do. do. good 515⁄16, do. smooth fair 4 ¼, do. do. good fair 5, M. G. Broach good 4 ½4, do. fine 411⁄16, Dhollerah good 41 ⁄18, do. fully good
4 ⁄16, do. fine 4 ⅞, Domra gsod 41⁄18, do. fully good 4 ⁄16, do. fine
8
4 ⅞, Seinde good fair 3 ¼, do. good 3 ½, Bengal fully good 3 ⅜, do. fine 3 ⅛.
Bradford, 7. November. (W. T. B.) Wolle fest, Garne ruhig, Spinner noch beschäftigt.
St. Petersburg, 7. November. (W. T. B.) Die „Hand. u. ö schreibt: Der Finanz⸗Minister Witte eröffnete gestern die erste Sitzung der Kommission für die Ausarbeitung eines Börsen⸗Reglements. Der Minister hielt eine kurze Ansprache, in welcher er darauf hinwies, daß der der Kommission zur Berathung vorgelegte Entwurf, den das Mit⸗ lied des Konseils des Finanz⸗Ministeriums Zsitowitsch ausgearbeitet buke, nur das Ausgangsmaterial darstelle, über welches der Börse nahestehende Männer der Praxis sich äußern sollen. Er zweifle nicht daran, daß dieser Entwurf, wie es immer geschehe, werde verschieden beurtheilt werden; er weise jedoch darauf hin, daß das Streben nach absoluter Vollkommenheit häufig die Möglichkeit ausschließe, wirkliche Verbesserungen zu erzielen. ie Frage einer “ und der Ausarbeitung eines normalen Börsenreglements sei schon mehrfach aufgeworfen worden, dies bezeuge das Archiv des Finanz⸗Ministeriums; ernstliche “ seien jedoch bisher nicht erzielt worden. Man müsse bedenken, daß ein Reglement ein Symbol der sei. Die gegenwärtigen Ver⸗ hältnisse seien anormal. Wenn diese Anormalität sich im Waaren⸗ geschäft nicht so e geäußert habe, so sei dies im Fondgeschäft umsomehr geschehen, zumal bei einer bestimmten Gruppe von Papieren und besonders in letzter Zeit in schon zu fühlbarer Weise, als daß die Frage der Festsetzung neuer, den regelmäßigen Geschäftsgang sichernder Normen noch länger hätte aufgeschoben werden Fomten. Hierauf entwickelte Zsitowitsch das Programm der von der Knmmission zu berathenden Fragen. — Das Programm enthält folgende acht Punkte: Börsenbulletin für Fonds und Waaren⸗ Börsenhandel und für Börsenabschlüsse in Fonds und Waaren; Börsenmakler, ge etzlich zulässige und unalafsige. Börsenverein und Börsenbesucher; örsendiscivlin; die Börse als juristische Person, Börfeneigenthum, Bestand und Bildung desselben; Uebergang zur neuen Börsenordnung. Die Kommission zur Berathung des neuen Börsenstatuts wird sich jeden Tag versammeln.
Den Inhabern russischer 4 % Rente ist ein neuer Vorzug eingeräumt worden. Von jetzt an bis zum 1. Juli 1896 werden die Rentenzertifikate bei Sicherstellung von Kronslieferungen und Accise⸗ beneen mit Ausnahme von Zollzahlungen zum vollen Nominalwerth
erechnet werden, statt wie bisher zu 94 %.
8 E11“
Eine Depesche der „Nowoje Wremja“ meldet aus Wladiwostok, das Kriegsschiff „Jakut“, welches den russischen Robbenfang im Ochotskischen Meere beschützt, beschlagnahmte auf der Seehund⸗ insel 17 ausländische Robbenfänger mit einer Menge getödteter Robben; ein Robbenfänger und ein Schooner entkamen.
Amsterdam, 7. Nsvember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55 ¼. — Bancazinn 39 ½.
New⸗York, 7. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft; im weiteren Verlauf trat theilweise Reaktion ein. Der Schluß war wieder fest. Der Umsatz der Aktien betrug 302 000 Stück.
Weizen eröffnete in stetiger Haltung, fiel dann aber heftig, da der sehr nothwendige Regen jetzt eingetreten ist und die Eingänge zugenommen haben. Im weiteren Verlaufe trat auf umfangreiche Käufe und Deckungen vorübergehende Besserung ein, die aber gegen Schluß infolge allgemeiner Liquidation wieder verloren ging. Per Schluß war schwach. Mais anfangs günstig; später trat infolge der niedrigen Weizenpreise Abschwächung ein. Der Schluß war träge.
Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 81516, do. do. in New⸗Orleans 8 ½, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,25, do. do. in Philadelphia 7,20, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. November 142, Schmalz Western steam 5,92, do. Rohe u. Brothers 6,20. Mais per November 36 ¼½, do. per Dezember 35 ⅞, do. per Mai 35 ⅛. Rother Winterweizen 68 ¼, Weizen per November 64 ½, do. per Dezember 65 ¼, do. pr. März —, do. per Mai 68 ½. Getreidefracht nach Liverpool 3 ¼, Kaffee fair Rio Nr. 7 15 %⅜, do. Rio Nr. 7 per Dezember 14,80, do. do. per Februar 14,60. Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,65, Zucker 3 ⁄6, Kupfer 11,55.
Chicago, 7. November. (W. T. B.) Weizen anfangs be⸗ hauptet, mußte dann aber infolge des günstigen Wetters und der großen Ankünfte im Nordwesten nachgeben. Im späteren Verlaufe 1 zogen die Preise infolge reger Kauflust etwas an, aber auch diese Aufbesserung ging auf Realisierungen wieder verloren. Der Schluß war schwach. — Mais setzte etwas höher ein, gab aber dann im Preise nach und schloß behauptet. Der Markt wurde beeinflußt durch die Fluktuation in Weizen. b
Weizen pr. November 57 ½, pr. Dezember 58 ½. Mais per No⸗ vember 29 ⅛. Schmalz per November 5,55, do. per Januar 5,62. Speck short clear nom. Pork per November 8,15.
Mexiko, 7. November. (W. T. B.) Die Ein⸗ und Aus⸗ fuhrzölle betrugen im Monat Oktober 2 031 000 Doll., gegen 1 758 000 Doll. im Monat September.