1895 / 269 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

London, 9. November. (W. T. B.) Wie das „Reuter /sche Bureau“ aus Teheran von gestern meldet, erhielt der deutsche Unterthan Felix Moral eine Konzession auf 75 Jahre für den Bau einer Chaussee von Teheran nach Bagdad und für die Er⸗ richtung eines Transportdienstes auf derselben, ferner eine Kon⸗ zession von 90 Jahren für eine etwa 10 Meilen lange Dampf⸗ oder elektrische Straßenbahn von Teheran nach den Dörfern nördlich der Stadt. 1

Konstantinopel, 8. November. (W. T. B.) Auf den Orientbahnen ist der regelmäßige Verkehr der Züge über die Kritschma⸗Brücke bei Philippopel wieder aufgenommen. Die Verkehrsstörung ist damit beseitigt.

Theater und Musik.

Konzerte. 8 Zwei hier noch wenig bekannte Künstler, Herr Fritz von Bose (Klavier) und Herr Otto Freytag (Gesang) gaben gestern im Konzertsaal, Potsdamerstraße 9, ein Konzert, das der vegn mit der Phantasie von Schumann, op. 17, eröffnete; er trug dieselbe mit weit entwickelter technischer Fertigkeit und mit lobenswerther Tiefe der Auf⸗ fassung vor. Noch besser gelangen dem Künstler die kleineren Stücke „Gondoliera“ von Reinecke und das B-moll-Scherzo von Chopin. Der Sänger ist im Besitz einer klangvollen und wohlgeschulten Baritonstimme, auch war der Vortrag lebendig und empfindungsvoll, wie dies am meisten in den Liedern von Schumann „Du bist wie eine Blume“ und „Mit Myrthen und Rosen“, sowie in einem altdeutschen Liede von O. H. Lange hervortrat. Das zahlreich erschienene Publikum spendete beiden Künstlern wohlverdienten Beifall.

Im Königlichen Opernhause gebt morgen Beethoven’'s „Fidelio“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung in Scene. Am Montag gelangt Rchard Wagner's „Siegfried“ (Der Ring des Nibelungen, zweiter Abend) in folgender Besetzung zur Aufführung: Siegfried: Herr Gudehus; Brünnbilde: Frau Sucher; Wanderer: Herr Betz; Mime: Herr Lieban; Alberich: Herr Schmidt; Fafner: Herr Möd⸗ linger; Erda: Frau Götze; Waldvogel: Frau Herzog. Kapellmeister Weingartner dirigiert. Die erste Aufführung der Oper „Ivanhoe“ von Arthur Sullivan findet am 19. d. M. statt. Der Komponist trifft Mitte nächster Woche aus London hier ein. Für den Monat Dezember wird Pietro Mascagni's „Ratgliff“ mit Herrn Sylva in der Titel⸗ rolle im Königlichen Opernhause vorbereitet. Herr Mascagni hat aus Wien die Mittheilung hierher gelangen lassen, daß er den Proben und der ersten Aufführung beiwohnen werde.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, am Ge⸗ burtstag des Dichters, Schiller's „Maria Stuart“ mit Fräulein

oppe in der Titelrolle Die übrige Besetzung lautet: eicester: Herr Ludwig; ortimer: Herr Matkowskvy; Burleigh: Klein; Königin Elisabeth: Frau Stollberg; Talbot: Herr Nesper; Paulet: Herr Kahle; Kennedy: Frau Seebach. Am Montag geht Lothar's dreiaktiges Lustspiel „Frauenlob“ und das Possenspiel Goldoni's „Der Diener zweier Herren“ in Scene.

In Kroll's Theater finden morgen Nachmittags 2 ½ Uhr Vorstellungen von „Hänsel und Gretel“ und „Die Puppenfee“, Abends 7 Uhr von Niemann's „Wie die Alten sungen“ zu ermäßigten Preisen statt.

Im Deutschen Theater wird morgen Abend „Robinson’s Eiland“ gegeben und am Dienstag wiederholt. Aufführungen der „Mütter“ finden morgen Nachmittag sowie am Montag Abend statt. Am Mittwoch geht „Der Meister von Palmyra“ in Scene, am Donnerstag ist die erste Aufführung der Komödie „Tedeum“ von Ernst Rosmer, die am Sonnabend und nächsten Sonntag wiederholt wird. Am Freitag wird „Romeo und Julia“ und am nächsten

Sonntag Nachmittag „Don Carlos“ gegeben.

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Alten sungen. Niemann.

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Wetter.

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Meeressp. red. in Millim.

Stationen. von Schiller.

u. d. Temperatur in 0 Cel⸗

50 C.

Bar. auf 0 Gr.

wolkig halb bed. wolkig Nebel 1S nee Regen

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von Regisseur

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mann. Anfang 7 Uhr.

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Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Minimum von mäßiger Tiefe liegt nördlich von Schottland, einen Ausläufer südsüdostwärts nach dem südlichen Nordseegebiet entsendend, während das Hochdruckgebiet im Süden an Höhe etwas abgenommen hat. Bei schwachen südwestlichen bis südöstlichen Winden ist das Wetter in Deutschland warm, trübe und regnerisch; an der Küste ist meistens, im Binnenlande überall Regen gefallen, in sehr erheblicher Menge, über 20 mm, zu Cassel und Wiesbaden. Fortdauer der trüben Witterung mit Regenfall demnächst wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Gast. Puppenfee.

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sons Eiland.

Töchter.

Theater.

Königliche Schanspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 156. Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Fran⸗

schen von Ferdinand Treitschke. Neu in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Zu Beginn: „Duverture Leonore (Nr. 3)“. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: In Kroll’s Theater: Häusel und Gretel. eehe in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. (Gretel: Frl. Martha Thorsen als Gast.) Die Puppen⸗ in 3

8

Romantischen.

Im Berliner Theater geht morgen Nachmittag „Götz von Berlichingen“ in Scene, Abends „Nachruhm“ von Robert Misch. Das letzgenannte Lustspiel wird in kommender Woche noch am Montag,

ittwoch und Sonntag, den 17. November (Nachmittags), wiederholt. Das vieraktige Volksstück „Hasemann's Töchter“ von Adolph l'Arronge wird am Dienstag zum ersten Male aufgeführt und am Donnerstag, Freitag und Sonntag, den 17. November (Abends), wiederholt. Die erste Aufführung des Grillparzer'schen Trauerspiels „Des Meeres 2 der Liebe Wellen“ ist auf Sonnabend, den 16. November, fest⸗ ebh Lessing⸗Theater gelangen die beiden Novitäten „Die Venus von Milo“ und „Die Romantischen“ morgen, am Dienstag, Donnerstag und am nächsten Sonntag zur Aufführung. Oskar Blumenthal's Lustspiel „Gräfin Fritzi“ wird am Montag und Freitag wiederholt, während am Mittwoch das Schauspiel „Ein Tropfen Gift“ zum ersten Mal in den Abendspielplan wieder aufgenommen und am nächsten Sonnabend „Madame Sans⸗Géne“ gegeben wird. Als Nachmittagsvorstellung zu volksthümlichen Preisen gelangt morgen Ieesas Sans⸗Géne“, am nächsten Sonntag „Heimath“ zur Auf⸗ führung.

Das Schiller⸗Theater bringt, wie schon gemeldet, zur

Schiller⸗Feier Nachmittag „Die Räuber“ und Abends den „Wil⸗ helm Tell“. In beiden Vorstellungen spricht Herr Ewald Bach den 2 Am Montag, Mittwoch und Donnerstag finden Wieder⸗ olungen des Schwanks „Der Raub der Sabinerinnen“ statt. Am Dienstag werden „Die Maler“ wiederholt, und am Sonnabend wird das Lust piel „Durchs Ohr“ in Verbindung mit „Ohne Liebe“ wieder aufgenommen. .

Im Residenz⸗Theater wird das Repertoire der ganzen nächsten Woche von dem Schwank „Der Rabenvater“, dem allabendlich die Komödie „Aber die Ehe!“ vorangeht, beherrschtV.

Das Repertoire des Neuen Theaters für die kommende Woche lautet: Morgen, Nachmittags: „Kabale und Liebe“; Abends: „Seine Gewesene“, vorher zum ersten Male: „Illusionen“, Plauderei in 1 Akt von Arpad von Berzik, deutsch von Josef Jarno; Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag: „Seine Gewesene“, vorher: „Illusionen“; Sonnabend: Zum ersten Male: „Die neue Zeit“, Schauspiel in 4 Akten von Richard Voß; Sonntag, Nachmittags: „Frau Müller“, Abends: „Die neue Zeit“. 1

Im Theater Unter den Linden bleibt Zeller’s „Ober⸗ steiger“ bis einschließlich Dienstag auf dem Spielplan. Am Mitt⸗ woch geht in neuer Einstudierung Arthur Sullivan's populärste Operette „Der Mikado“ in Scene. Die drei Schwestern werden von den Damen Fischer, Kramm und Wünsch dargestellt; Fräulein Cornelli singt die Rolle der Katischa. Die männlichen Hauptrollen werden wieder durch die Herren Wellhof, Klein, Hanno und Broda vertreten sein. Als Nanki⸗Poo tritt Herr Bruch ein. Den musika⸗ lischen Theil der Vorstellung leitet Herr Kapellmeister Federmann.

Das dritte Symphonie⸗Konzert der Königlichen Kapelle ist wegen der Vorbereitungen zur Oper „IJvanhoe“ auf Mittwoch, den 20. d. M., verlegt worden. Das große Konzert des Königlichen Opernchors findet am Sonnabend, den 23. d. M., Abends 7 ½ Uhr, im Königlichen Opernhause statt. Kapellmeister v dirigiert beide Konzerte. Billets sind bei Bote u. Bock zu erhalten.

Am 6. November Abends fand im Stadtverordneten⸗Sitzungssaal unter dem Vorsitz des Stadtraths Dr. Weigert und in Gegenwart des Kommissars des Königlichen Polizei⸗Präsidiums, Regierungs⸗Raths Liber eine Versammlung der für die bevorstehende Volks⸗ zählung gewählten Revier⸗Deputirten statt. Nach einem Referat

des Direktors des städtischen Statistischen Amts, Geheimen Regi ngs- Raths Böckh wurden die Organisation und die Formulare ein⸗ gehend besprochen. Es wurde Hehegesbben daß die Zählung sich auf die ortsanwesende ö“ erstrecken werde und auch sonst vereinfacht sei. Entscheidend für die Ausstellung der Zähl⸗ papiere ist der Ort, an eine Person die vom 1. zum 2. Dezember zubringt. Wer diese Nacht hindurch auf Reisen ist, wird dort gezählt, wo er am 2. Dezember Vormittags ankommt.

Die Urania hat für die nächste Woche ein sehr reichhaltiges Pemen aufgestellt. Am Sonntag, Montag, Donnerstag und onnabend wird der neue dekorative Ausstattungsvortrag „Vom els zum Meer“ gehalten werden. Am Dienstag wiederholt Herr Spies seinen Experimentalvortrag über „Die Lichtmeßkunst in ihrer Bedeutung für Wissenschaft und Technik“, am Mittwoch Herr Dr. Naß den Experimentalvortrag über „Gasglühlicht, Spiritus⸗ glühlicht, Acetylen ꝛc.“, und am Freitag wird Herr Dr. M. Wilhelm Mevyer, der Direktor der Urania, persönlich über seine amerikanischen Reiseerlebnisse unter dem Titel „Vom PVellowstonepark bis zum Ozean“ sprechen.

Im Deutschen Sprachverein Berlin („Vier Jahres⸗ zeiten“, Prinz⸗Albrechtstraße 9) gelangen am Dienstag, den 12. No⸗ vember, Abends 8 ½ Uhr, neue Erscheinungen auf sprachlichem Gebiete zur Besprechung. Ferner sollen Vorschläge zu wirksamer Thätigkeit im einzelnen erörtert werden. Gäste sind willkommen.

diesmal nur

Für die morgige Sonntags⸗Nachmittags⸗Vorstellung im Zirkus Renz ist ein größtentheils aus tumpriftise len Nummern bestehendes Programm zusammengestellt worden, welches besonders auf das Ver⸗ mügen der Kinderwelt berechnet ist; außerdem geht das chinesische

usstattungsstück: „Ein Neujahrsfest in Peking“ mit dem Schellen⸗ ballet wieder in Scene. Am Abend findet eine glänzende eguestrische Paradevorstellung statt, deren Schluß die große militärische Panto⸗ mime „1870/71“ bildet.

Köln. In der Geschichte der Entwicklung der erweiterten Stadt Köln bildet der von den Stadtverordneten gefaßte Beschluß, auf dem Gelände zwischen Lindenthal und Melaten in einer Ausdehnung von 400 Morgen einen Stadtwald anzulegen, ein hocherfreuliches Ereigniß. Bereits vor 5 Jahren war das Projekt der Errichtung eines Stadtwaldes aufgeworfen, damals aber beschlossen worden, demselben nicht näher zu treten. Nunmehr, nachdem sich die finanziellen Verhältnisse der Stadt gebessert, andererseits das Bedürfniß nach einer solchen An⸗ lage sich mit der wachsenden Bevölkerung immer fühlbarer gemacht hat, wurde das Projekt der Stadtverordneten⸗Versammlung von neuem vorgelegt und nahezu einstimmig genehmigt.

Bensberg (Reg.⸗Bez Köln). Der mit Eintritt des Sommers wieder fühlbar gewordene Wassermangel bat dem Gemeinderath von Bensberg Veranlassung gegeben, einen Quellenfinder zur Vornahme von Untersuchungen in der Umgebung auf das Vor⸗ handensein von Wasseradern zu berufen. An der von dem Quellen⸗ finder bezeichneten Stelle, wo reichlich Wasser vorhanden sein soll, wird gegenwärtig ein Schacht ausgeführt.

Neubrandenburg, 8. November. Gestern fand hier die Enthüllung des dem Fürsten Bismarck von den Einwohnern der Stadt errichteten Denkmals statt. Dasselbe besteht aus einem 2 m hohen polierten Granitstein mit dem Reliefbilde des Fürsten und der Inschrift „Bismarck, 1. April 1895.“

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

von

Jarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in

Sonntag, Mittags 12 Uhr:

Pantomimis Ballet⸗Divertissement

Haßreiter und Gau Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl

Schauspielhaus. Rari Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Anfang 7 Uhr. 3

Montag: Operhaus. 157. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Wagner. 2. Abend: Siegfried. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 247. Vorstellung. Frauenlob. Lustspiel in 3 Aufzügen] von Rudolph Lothar. Der Diener zweier Herren. 1ehe. nach dem Italienischen des

mil Pohl. In Scene gesetzt vom Ober⸗ ax Grube.

Opernhaus. Dienstag: Herr Emil Götze als Gast. Mittwoch: Der Ring des Nibelungen. Anfang 6 ½ Uhr. Phantasien im Bremer Rathskeller. Freitag: Alessandro Stradella. hantasien im Bremer Rathskeller. Stradella:

r Emil Götze als Gast. valleria rusticana. Sonntag. (Ovpernhaus): Lucia von Lammermoor. Lucia: Fräulein Mary Howe aus New⸗York als Anfang 7 Uhr. mittags 2 ½ ÜUhr:

Berliner Theater. Sonntag, Uhr: Götz von Berlichingen. 7 ne; 1 ontag: Na 8 Dienstag: Zum ersten Male:

Residenz-Theater. Direttion: Lautenburg. Sonntag: Der RNabenvater. Schwank Akten von H.

Abends 7 Uhr: Wie die

246. Vorstellung. Maria

Bühnenfestspiel von Richard

ossenspiel in arlo Goldoni,

Anfang 7 ½ Uhr. 8 Carmen. Don José: 3. Abend: Götterdämmerung. Donnerstag: Der Evangeli⸗

Sonnabend: Ca⸗- Das goldene Kreuz.

Nach⸗

(Kroll's Theater), Die

Hänsel und Gretel.

Schauspielhaus. Dienstag: Wallenstein’s Lager. Die Piecolomini. Donnerstag: eier Herren. Sonnabend: 1812. Sonntag: spielbaus): Zum 1. Male: Doktor Klans. An⸗ fang 7 ½ Uhr. (Kroll's Theater): Wie die Alten sungen. Anfang 7

Mittwoch: Wallenstein's Frauenlob. Der Diener Freitag: Egmont. Anfang (Schau⸗

Uhr.

Deutsches Theater. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die Mütter. Abends 7 ½ Uhr: Robin⸗

Montag: Die Mütter. Dienstag: Robinsons Eiland.

Nachmittag Abends

Hasemann’s

Lessing⸗Theater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Madame Saus⸗Géene. Abends 7 ½ Uhr: Die Benus von Milo. Die

Montag: Gräsin Fritzi. Dienstag: Die Venns von Milo. Hierauf: Die Romantischen.

8

Sigmund

Fr. Fischer und Josef

1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7 ½ Uhr. Montag und folgende Tage: Der Rab Vorher: Aber die Ehe!

Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26. Sonntag: Gastspiel der Liliputaner. Jeden Abend 7 ½ Uhr: Die Reise nach dem Mars.

11“

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5.

Sonntag: Seine Gewesene. Schwank in 3 Akten von Fritz Brentano und Carl Tellheim. Vorher: Zum ersten Male: Illusionen. Plauderei in 1 Akt von Arpad von Berzik. Deutsch von Josef Jarno. Anfang 7 ½ Ubr.

Sonntag, Nachmittag: Zu Schiller’'s Geburtstag: Kabale und Liebe. Ein bürgerliches Trauerspiel von Friedrich von Schiller. Volksthümliche Preise. Die Nachmittags⸗Vorstellung beginnt um 2 ½ Uhr.

Montag (11. Abonnements⸗Vorstellung): Seine Gewesene. Vorher: Illnsionen.

In Vorbereitung: Die neue Zeit. Schauspiel in 4 Akten von Richard Voß.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Sonntag: Der Ob er. Operette in 3 Akten von M. West und Id. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr Exstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Im Reiche der Mitte. Großes Ballet⸗Poem, entworfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Jean Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Der Obersteiger. Hierauf: Im Reiche der Mitte.

b Adolph Ernst-Theater. Sonntag: Matinée. Anfang 12 Uhr. Zum ersten Male: Der kleine Lord. Cedric Errol Frl. Frieda Brock a. G. Kinder in Begleitung Erwachsener zahlen die Hälfte. Abends 7 ½⅞ Uhr: Paradebummler. Gesangs⸗ posse in 3 Akten von Ed. Jacobson und Leon Treptow. Musik von Gustav Steffkers. ontag: Paradebummler.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.

Sonntag: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ sta osse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr.

Montag: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

Konzert-Hans. Karl Meyder⸗Konzert. Sonntag Anfang 6 Uhr. M. 1 g 7 S honie. Konzert, unter freundlicher Mitwirkung der Konzertsängerin Fräulein Burkhardt. Sym⸗ phonie Nr. 4 B-dur von L. v. Beethoven

Montag Anfang 7 Uhr.

Philharmonie. Oeffentliche Hauptprobe zum III. Philharmon. Konzert.

„Montag, Anfang 7 ½ Uhr: III. Philharmo⸗ nisches Konzert. Dir.: Arthur Nikisch. Sol.: W. Burmester.

Birkus Renz. Karlstraße. Sonntag: Zwei

Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr: Große Vorstellung mit besonders zur Belustigung der Jugend gewähltem Programm. Tjo Ni En mit dem beliebten Schellenspiel. Preise der Plätze zur Nachmittags⸗Vorstellung: Logensitz 4 ℳ, Sperr⸗ sitz 2 ℳ% 50 ₰, Tribünensitz 2 ℳ, Kinder unter 10 Jahren in Begleitung Erwachsener auf den drei vorgenannten Plätzen 1 Erster Rang⸗Balkon 2 Zweiter Platz 1 % Dritter Platz (Galerie⸗ Stehplatz) 50 ₰. Inhaber von ersten Rang⸗ Balkon⸗, zweiten und dritten (Galerie) Platz⸗Billets haben das Recht, ein Kind unter 10 Jahren unent⸗ geltlich einzuführen. Jedes weitere Kind zahlt auf dem ersten Rang⸗Balkon und zweiten Platz die Hälfte. Abends 7 ½ Uhr: Außerordentliche Vor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise.) 1870/ 71. Großes militärisches Ausstattungsstück. In beiden Vorstellungen: Auftreten sämmtlicher Künstler⸗ Spezialitäten. Komische Entrées von sämmtlichen Clowns.

Montag 7 ½ Uhr: Extra⸗Vorstellung. 1870/71.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Wendler mit Hrn. Amts⸗ richter, Lieut. d. R. Arthur Scheller (Bernstadt i. Schl. Friedland O.⸗S.). Frl. Jeanette Rosenfeld mit Hrn. Professor Alois Kraus (Berlin Prag).

Verehelicht: Hr. Hugo Palm mit Frl. Dorothee von Graevenitz (Görlitz). Hr. Amtsrichter Ulke mit Frl. Hedwig Pachur (Frankenstein).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Marine⸗Intendantur⸗ Rath von Coelln (Danzig). Hrn. Amtsrichter Dr. Schneider (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Forst⸗Assessor und Prem.⸗Lieut. Wilhelm Ebert (Königsberg i. Pr.).

Gestorben: Hr. Kammerherr Oswald von Schön⸗ berg auf Ober⸗Reinsberg (Dresden). Konven⸗ tualin Konradine Gräfin zu Rantzau⸗Breitenburg (Kloster Preetz). Hr. Rechnungs⸗Rath Nathan Schreiber (Berlin). Hrn. Intendantur⸗Sekretär Littig Tochter Erna (Posen). Hr. Diakonus emerit. Dr. phil. Gustav Heimich Bruder (Leipzig). Hr. Fabrikdirektor a. D. und Stadt⸗ rath Ferdinand Lindemann (Jauer).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlegk⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

und das Verzeichniß der gezogenen Pfand⸗ briefe der Bayerischen Hypotheken⸗ und Wechselbank.

(einschließlich; Börsen⸗Beilagel,

utschen Reichs⸗An

Berlin, Sonnabend, den 9. November

zeiger und Königlich Preußi

nzeiger.

8

Deutsches Reich. Uebersicht

der in den deutschen Münzstätten bis Ende Oktober 1895 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.

1) Im Monat Oktober Goldmünzen

Silbermünzen

Nickelmünzen Kupfermünzen

1895 sind geprägt worden in:

Doppel⸗ Halbe

Kronen kronen Kronen

Fünf. Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig.. Zwanzig⸗ markftlicce, märkstücke maristäcke pfeamiasttcke pfemigftücke

4

Zwanzig⸗ pfennigstücke 8

Ein⸗

Zwei⸗ pfennigstücke

Fünf⸗ pfennigstücke

Zehn⸗ pfennigstücke

pfennigstücke

Berlin. 7 683 660 Stuttgart. Süsrn Karlsruhe... Hamburg ..

7683660

351 480 9— 200 000

8

Summe 1. 7 683 660

76885660

5NNe 2— 1

184 992 554 35 717 922 80

5 005 860/ 80 31 261 081 80

2 Vorher waren geprägt*) 2 398 205 260/1537 692 27 969 925 1640814960[90 094 1951111 966 2 27 969 925 [16484986

E 6751111 966 26 119

3) Gesammt⸗Ausprägung 2 405 888 9208537 692 280

4) Hiervon sind wieder eingezogen

5) Bleiben

1 491 080 2 550 3 12 035 2 404 397 840[535 141 890[127 957 890

2 967 497 620

*) Vergl. den „Reichs⸗Anzeiger“ vom 11. Oktober 1895 Nr. 244.

erlin, den 8. Nov⸗ 8 W“

35 717 922 80

13 004 966 20

184 992 554 10 565 12 700

500 85O

16 345 970 6 213 207 44 .

326]d0S 8016 355 97=2207

46 40 1 930 70 612 40 6154

2655 T0sI11 957 308187 979 857 E27’958 50

5 005 814 40

5213155900 57758882

31 259 151 10 16 345 357 60

481 763 941,60

Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. iester.

52 610 323,10 12 988 982,17

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältnisse während des Monats September 1895.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes sind während des Monats September cr. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 20,0, in Breslau 26.2, in Altona 17,9, in Frankfurt a. M. 15,1, in Hannover 21,8, in Cassel 12,6, in Köln 23,7, in Königsberg 28,1, in Magdeburg 17,8, in Stettin 27,0, in Wiesbaden 17,1, in Rünchen 31,1, in Nürnberg 22,3, in Augsburg 29,9, in Dresden 21,4, in Leipzig 24,2, in Stuttgart 16,5, in Karlsruhe 16,9, in Braunschweig 16,2, in Hamburg 17,4, in Straß⸗ burg 19,3, in Metz 17,9, in Amsterdam 14,6, in Brüssel 20,0, in Budapest 23,1, in Christiania 14,0, in Dublin 23,5, in Edinburg 16,6, in Glasgow 18,3, in Kopenhagen 16,2, in Krakau 34,9, in Liverpool 26,5, in London 16,4, in Lyon 17,5, in Moskau 30,6, in Odessa 24,6, in Paris 19,6, in St. Petersburg 23,3, in Prag 22.8, in Rom g 19,0, in Stockholm 13,8, in Triest 27,0, in Turin t) 17,3, in Venedig 21,7, in Warschau 29,9, in Wien 20,1, in New⸗York 21,9. (Für die nichtdeutschen Städte ist der Zeitraum .2. vom 1. bis einschl. 28. September, zusammengefaßt worden.

Der Gesundheitsstand im Monat September ge⸗ staltete sich in der überwiegenden Mehrzahl der deutschen sowohl, wie der nichtdeutschen Städte wesentlich günstiger, und auch die Sterblichkeit nahm im allgemeinen erheblich ab, obgleich sie durch⸗ schnittlich immer noch etwas größer blieb als sonst im September, wozu wohl die anhaltend außergewöhnlich hohe Temperatur der Luft während des Monats das Wesentlichste beitrug. Die Zahl der deutschen Orte mit sehr geringer Sterblichkeit (Sterblichkeitsziffer unter 15,0 per Mille) stieg auf 18 von 8 im August, und zwar erfreuten sich Barmen, Celle, Hanau, Cassel, Koblenz, Minden, Quedlinburg, Rathenow, St. Johann, Siegen, Soest, Wandsbeck, Wesel, Kaiserslautern, Ludwigslust, Konstanz, Gießen, Freiburg i. B. und von nichtdeutschen Städten Amsterdam, Christiania und Stockholm einer solch niedrigen Sterblichkeit. Da⸗ gegen ging die Zahl der deutschen Städte mit hoher Sterblichkeit (Sterblichkeitsziffer über 35,0 pro Mille) von 25 im August auf 6 herab, und zwar zeigten Rixdorf, Herne, Langenbielau, Ueckendorf, Zabrze und Annaberg i. S. eine solch hohe Sterblich⸗ keit. Das Sterblichkeitsmaximum, das im August 65,0 pro Mille betrug, erreichte im September Ueckendorf mit 47,9 pro Mille und

ahr. Etwas größer als im August war auch die Zahl der deutschen

rte mit günstiger Sterblichkeit (Sterblichkeitsziffer unter 20,0 pro Mille), 55 (gegen 50 im Vormonat), und nennen wir aus der Zahl derselben hier nur Altona, Bielefeld, Bochum, Duisburg, Elberfeld, Essen, Fefee a. M., lle, Insterburg, ö. Magdeburg, Mülheim a. Rh., horn, Trier, Wiesbaden, Bamberg, Bayreuth, . Speyer, Meißen, Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Darmstadt, Mainz, Güstrow, Schwerin i. M., Eisenach, eimar, Braunschweig, Coburg, Bern⸗ burg, Lübeck, Bremen, Hamburg, Metz, Mülhausen i. E., und Straßburg, und von nichtdeutschen Städten: Edinburg, Glasgow, Kopenhagen, London, Lyon, Paris, Rom und Turin (für die beiden letzteren Städte war der Berichtsmonat der August). Auch die Zahl der deutschen Orte mit mäßig hoher Sterblichkeit (Sterblich⸗ keitsziffer unter 23,0 pro Mille) stieg von 42 im August auf 54 im September, und wollen wir aus der Zahl derselben hier nur Aachen, Berlin, Charlottenburg, Dortmund, Erfurt, Flensburg, Gleiwitz, 11 Hildesheim, Krefeld, Nordhausen, Potsdam, Schles⸗ wig, Tilsit, Amberg, Kempten, Landshut, Nürnberg, Würzburz, Bautzen, Dresden, Reichenbach, Eßlingen, idelberg, Rostock, Dessau, Greiz, Bremerhaven, und von nichtdeutschen Städten Brüssel, Prag, Venedig, Wien und New⸗York anführen. Die Theiln ahme des Säuglingsalters an der Gesammt⸗ sterblichkeit war im allgemeinen eine verminderte, aber immer noch größere als sonst um diese Jahreszeit. Von je 10 000 Lebenden star een, aufs Jahr berechnet, in Hamburg 78, in Stuttgart 82, in Berlin 88, in Dresden 95, in München 185 Säuglinge. Diese Ab⸗ nahme beruhte auf dem im Ganzen erbeblich seltneren Vorkommen von akuten Darmkrankheiten mit tödtli Ausgängen, obwohl dieselben infolge des bereits erwähnten anhaltend warmen Wetters immer noch viel häufiger vorkamen als sonst im September. Besonders war in Barmen, Beuthen Q.⸗S., Z e nc— Kiel. Krefeld,

rg, Rheydt, Fürth, Ingolstadt, München, Pirmasens, eensburg, Annaberg, Ulm, Karlsruhe, Metz, Amsterdam, Brüssel, Pudapest⸗

taur. Kopenhagen, Krakau, Paris, Triest, Glasgow, Liverpool die Zahl der an diesen Krankheitsformen gestorbenen Personen eine als im August; dagegen hat in Aachen, Altona, Berlin, Rix⸗

„Breslau, Charlottenburg, euig Düseldo „Elberfeld, Frank⸗ furt a. M., e, Hannover, Köln, Königsberg, Münster, Potsdam, Stettin, Augsburg, Nürnberg, Würzburg, Dresden, Leipzig, Stutt⸗ Prt⸗ Mannheim, „Bremen, Hamburg . E.,

ublin, London, Mostau, Odessa, St. Petersburg, Stockholm,

n, Wien u. a. die Zahl der Todesfälle an Darmkrankheiten wohl erheblich abgenommen, blieb immer noch eine bedeutende. Die Gestorbenen befanden sich in der

überwiegend großen Mehrzahl dem Alter nach im Alter von noch nicht

zwei Jahren. Die Sterblichkeit in den höheren Alters⸗ klassen blieb eine kleine, insbesondere führten akute Entzün⸗ dungen der Athmungsorgane fast allgemein seltener zum Tode; nur in wenigen Orten (Berlin, Breslau, Düsseldorf, Hannover, Leipzig) war die Zahl der Sterbefälle ein wenig größer als im August. An Grippe kamen nur wenige, meist vereinzelte Todes⸗ fälle zur Anzeige, nur aus Moskau und Rom (August) werden je 2, aus Berlin 3, aus London 10 Todesfälle an Grippe mitgetheilt. Die Zahl der Sterbefälle an Lungenschwindsucht blieb fast die gleiche wie im vorangegangenen Monat.

Bezüglich der gefürchteten Weiterverbreitung der Cholera in Euxopa ist es bis jetzt gelungen, die Ausdehnung zu beschränken. In Galizien hat die Cholera in Tarnopol vom 3. bis 30. September 45 Erkrankungen und 14 Todesfälle, im Bezirk Tarnopol 24 (16), in den Bezirken Brody, Rohatyn, Zbaraz, Skalat und Kamionka Strumilowa nur wenige Erkrankungen, im Ganzen seit Beginn der Epidemie (23. August) 94 Erkrankungen mit 59 Sterbe⸗ fällen hervorgerufen. In Rußland berrschte die Epidemie in Wolhpnien noch stark; in Podolien ist sie seit Mitte September im Erlöschen, im Gouvernement Kiew war die Stadt und der Kreis Berditscheff noch befallen. In der Türkei sind in Konstantinopel im Stadttheil Balat in einigen Häusern Cholerafälle vorgekommen; in Pera starb die Oberin des Jeremia⸗Hosprtals an Cholera, in Kassim Bascha kamen einige, im Stambul 10 Fälle zur Feststellung. Um Mitte September wurde der Ausbruch der Epidemie in Mossul konstatiert; in den Vilajets Hudavendkiar, Aleppo, Diar⸗ bekir, Konia (Adalia), Adana ist die Evpidemie noch nicht erloschen, scheint aber in der Abnahme begriffen zu sein. In Marokko (Tanger) trat die Epidemie zu Ende des Monats heftig auf, verbreitete sich auch Ende des Monats nach Tetuan. In Hawaii (Honolulu) herrscht die Cholera seit Mitte September. In Japan und China waren Cholerafälle häufig; in Tientsin (China) und in Nordformosa (Japan) seit Mitte August epidemisch. In den Straits Settlements (Singapore) wurden Anfang November nur noch vereinzelte Fälle beobachtet. Das Gelbfieber zeigte im August in Rio de Janeiro und Anfang September in Vera Cruz Nachlaß; auch in Sant Jago (Cuba), Cienfuegos und Matanzas nahmen Todesfälle an Gelbfieber ab; dagegen wüthete die Epidemie in Havanna Ende August und Anfang September noch heftig; auch in Santi Spiritus, Santa Clara, Santo Domingo, Manzanillo kamen Fälle von Gelbfieber vor. b 88

Von den anderen Infektionskrankheiten wurden Sterbefälle an Masern, Keuchhusten und Pocken weniger, an Scharlach, Diphtherie, Unterleibstyphus zahlreicher als im August mitgetheilt. So war die Zahl der Sterbefälle an Masern in Berlin, Dresden, Liverpool, London, Paris, Warschau, Wien, New⸗York, St. Rom (August) vermindert, in Altendorf, Malstatt Burbach, Budapest ver⸗ mehrt. Auch Erkrankungen an Masern kamen aus Berlin, Wien, St. Petersburg, den Regierungs⸗Bezirken Arnsberg, Posen erheblich seltener als im August zur Anzeige. Das Scharlachfieber hat in Berlin, Beuthen O.⸗S., Breslau, Königsberg, Leipzig, Moskau, St. Petersburg, Warschau, Wien mehr, in Ham⸗ burg, Posen, Stettin, Glasgow, London, Paris, Triest, New⸗York weniger Opfer gefordert. Erkrankungen kamen aus Berlin, Wien, Edinburg, London, St. Petersburg und dem Regierungsbezirk 199 in gesteigerter Zahl zur Meldung. Die Sterblichkeit an

iphtherie und Croup war in Berlin, Frankfurt a. M., Guben,

alle, Posen, München, Dresden, Leipzig, Greiz, Budapest, Krakau, London, Paris, Prag, St. 1““ esteigert, dagegen in Köln, Königsberg, Liverpool, Triest, Wien, New⸗York vermindert und blieb in Breslau, Hamburg, Magdeburg, Odessa, Warschau, Moskau nahezu die ees- große wie im Vormonat. Erkrankungen haben in Berlin, 1en. urg, London zu⸗, dagegen in Paris, St. Petersburg, Wien abgenommen. Häufiger als im August kamen in vielen Großstädten Erkrankungen an Unterleibstyphus zum Vorschein und führten auch in Berlin, Breslau, Hamburg, Leipzig, Liverpool, London, Moskau, Odessa, Paris, St. Prag, New⸗York häufiger zum Tode. An us wurden aus Hamburg, Krakau und Warschau einzelne Todesfälle, aus Berlin, St. Peters⸗ burg und aus den Regierungsbezirken Düsseldorf, Osnabrück, Stral⸗ sund vereinzelte Erkrankungen mitgetheilt. An Genickstarre wurden aus New⸗York 16 Sterbefälle, aus München, Kopen⸗ hagen und dem Regierungsbezirk Posen vereinzelte Er⸗ krankungen berichtet. Dem Keuchhusten erlagen in Berlin und SH mehr, in Dublin, Glasgow, Kopenhagen, Liverposl, is weniger Kinder als im August. Todes⸗ fälle an Pocken kamen aus Antwerpen, Mailand, Moskau, Paris je 1, aus St. Petersburg und Warschau je 2, aus Odessa 3, aus Dublin 4, aus Lemberg 6, aus London 11 zur Meldung. Er⸗ krankungen wurden aus Hamburg, Wien und dem Regierungsbezirk Minden je 1, aus Budapest 2, aus Paris 4, aus dem Regierungsbezirk Aachen 6, aus St. Petersburg 12, aus London 101 mitgetheilt. An Milzbrand kam aus Wien 1 Todesfall, aus dem Regierungsbezirk Marienwerder 1 Erkrankung zur Anzeige. In Rom starb (im Auguft) 1 Person an Tollwuth.

Handel und Gewerbe.

Breslau, 8. November. (W. T. B.) Getreide⸗ und Produktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 Ver⸗

1“ 1

brauchsabgaben pr. November 50,50, do do. 70 Verbrauchsabgaben 8 ö’““ do. do. Rüböl pr. November 45,50, pr. Mal —,—. ink —.

Hamburg, 8. November. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.), Good average Santos pr. Dezemben 75, pr. März 72 ¼, pr. Mai 71 ¼, pr. Juli 69. Schleppend. Zuckermarkr. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 10,65, pr. Dezember 10,77 ½, pr. März 11,10, per Mai 11,22 ½. Behauptet.

Wien, 8. November. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 29. Oktober bis 4. November 857 381 Fl., Minder⸗ einnahme 22 398 Fl.

Hier sind 3 Insolvenzen von Coulissenfirmen vor⸗ gekommen, jedoch ist nur eine derselben bedeutender. Die Differenzen belaufen sich angeblich auf 55 000 Fl.

London, 8. November. (W. . B.) An der Küste 6 Weizen⸗ ladungen angeboten.

96 % Javazucker 12 ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko 10 ½ fest. Chile⸗Kupfer 43 ⅜, per 3 Monat 44.

London, 8. November. (W. T. B.) Aus Mexiko wird dem „R. B.“ gemeldet: Die Konversion der in neren Schuld hat einen großen Erfolg, namentlich hinsichtlich der garantierten Obli⸗ gationen. Die erste Serie der fünsprozentigen Silberbonds ist erschöpft. Die Regierung wird die Ermächtigung der Kammern nach⸗ suchen, eine zweite Serie auszugeben, womit dann die ganze innere Schuld konsolidiert wäre.

Liverpool, 8. November. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Wochenumsatz gegenwärtige Woche 60 000 (vorige Woche 71 000), do. von amerikanischen 51 000 (63 000), do. für Speku⸗ lation 3000 (4000), do. für Export 3000 (1000), do. für wirklichen Konsum 45 000 (58 000), do. unmittelb. er. Schiff 68 000 (64 000), wirklicher Export 5000 (8000), Import der Woche 104 000 (66 000), davon amerikanische 81 000 (50 000), Vorrath 912 000 (881 000), davon amerikanische 792 000 (769 000), schwimmend xr. 171 000 (191 000), davon amerikanische 165 000

0 .

Manchester, 8. November. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ¾¼, 30r Water Taylor 7 ¾, 20r Water Leigh 6 ¾, 30r Water Clapton 7 ⅜, 32r Mock Brooke 7 R, 40r Mavoll 7 ⅝, 40r Medio Wilkinson 8 ⅛, 32r Warpcops Lees 7, 36r Warpcops Rowland 7 ½, 36r Warpcops Wellington 8, 40 r Double Weston 9, 60r Double courante Qua⸗ lität 11 ½, 32*9 116 vards 16 % 16 grey Printers aus 32r/46 1 164. Stetig.

Glasgow, 8. November. (W. T. B.) Die Vorrathe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 317 384 Tons gegen 291 164 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen Fteft 78 gegen 66 im vorigen Jabre.

Paris, 8. November. (W. T. B.) An der Börse herrschte tiefe Mißstimmung, hervorgerufen durch Exekutionsverkäufe in Ottomanbank und einzelnen Minenaktien, welchen nur sehr unzuläng⸗ liche Kauflust gegenüberstand. Die Kurse waren theilweise wieder bedeutend niedriger, wodurch neue große Differenzen entstanden und das Mißtrauen erhöht wurde.

St. Petersburg, 8. November. (W. T. B.) Produkten⸗ markt. Weizen loko 8,00. Roggen loko 4,80. Pafer loko 3,25. Leinsaat loko 10,50. Hanf loko —,—. Talg loko 46,00.

Amsterdam, 8. November. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55 ½3. Bancazinn 39 ½.

New⸗Yörk, 8 November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit weichender Tendenz, wurde durchweg schwach und schloß schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 254 000 Stück.

In Weizen begann der Verkehr recht schwach, und je weiter sich das Geschäft entwickelte, desto mehr gewann die matte Stimmung die Oberhand. Man begründete sie einestheils mit den großen An⸗ künften, anderntheils schrieb man sie der augenblicklich herrschenden günstigen Witterung zu. Gegen Schluß des Markts schlug jedoch die Stimmung um, als die Msöglichkeit politischer Wirren in Frage kam und Gerüchte über ausgedehnte Exportnachfrage in Umlauf gesetzt wurden. Erfuhren hierdurch die Preise auch momentan eine Aufbesserung, so gaben sie doch wieder nach, als jene Gerüchte in Abrede gestellt wurden. Der Schluß war stetig. Mais infolge ungünstigen Wetters im Westen allgemein fest.

Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 813/16, do. do. in New⸗Orleans 8 7⁄16, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,50, do. do. in Philadelphia 7,45, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. November 146, Schmalz Western steam 5,92, do. Rohe u. Brothers 6,20. Mais per November 36 ⅞, do. per Dezember 35 ⅛, do. per Mai 35 ¾. Rother Winterweizen 69 ¼, Weizen

November 64 ¾, do. per Dezember 65 ¼, do. pr Jan. do. per

ai 68 ⅞. Getreidefracht nach Liverpool 3 ½, Kaffee fair Rio Nr. 7 15 ½, do. Rio Nr. 7 Dezember 14,60, do. do. per Februar 14,30. Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,65, Zucker 3, Kupfer 11,50. Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ äfen 187 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 66 000 Ballen, usfuhr nach dem Kontinent 98 000 Ballen, Vorrath 909 000 Ballen.

Chicago, 8. November. (W. T. B.) Weizen schwächte 8 auf niedrigere etwas ab, erholte sich aber später au gute Platznachfrage. Schluß sehr fest. Mais durchweg fest.

Weizen pr. November 57 ⅛, pr. Dezember 58 ½. Mais per No⸗ vember 29 ⅞. Schmalz per November 5,55, do. per Januar 5,65. Speck short clear nom. Pork per November 8,22.