1895 / 272 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

18 26. Oktober. Dr. Baumann, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Garn. Arzt beim Gouvernement der Festung Ingolstadt, Dr. Bierling, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Cbefarzt des Garn. Lazareths Neu⸗Ulm, unter Charakteris. als Gen. Aerzte 2. Kl., mit der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit den für Perabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. Dr. Baumbach, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regiments⸗Arzt vom 12. Infanterie⸗Regiment

Arnulf, als Chefarzt zum Garnison⸗Lazareih Neu⸗

unter Beauftragung mit Wahrnehmung der Geschäfte des Garn. Arztes dortselbst; die Ober⸗Stabsärzte 2 Kl.: Dr. Petri, Regts. Arzt vom 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von erreich, als Garn. Arzt zum Gouvernement der Festung Ingolstadt, unter Be⸗ förderung zum überzähl. Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., Dr. Niedermayr von der Kommandantur Nürnberg, als Regts. Arzt zum 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Dr. Härtl, Bats. Arzt vom 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskana, als Regts. Arzt zum 13. Inf. Regt. Kaiser Franz E“ 11“¹“ Fe: vom 13. Inf. R aiser Franz Joseph von Oesterreich, zum 16. Inf. 8 2 Srae5 von Toskana, Dr. Port, Assist. Arzt

Regt. Großherz 1 2-i vom . Regt. Prinz Leopold, zum 1. Feld⸗Art. Regt. vom 8. Inf.

rinz⸗Regent Luitpold, Dr. Marc. Assist. Arzt 2. Frin vakant Pranckb, zum 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, versetzt. Dr. Lichtenstern, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum überzähl. Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., Dr. Bögler, Stabs⸗ und Bats. Arzt im 9. Inf. Regt. Wrede, Dr. Schrauth, Stabsarzt bei der Leib⸗Garde der Hart⸗ schiere, zu ähligen Ober⸗Stabsärzten 2. Klasse, Dr. Melzl, Assist. Arzt 1. Klasse vom 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, als Bats. Arzt im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Dr. Kolb, Assist. Arzt 1. Kl. vom 1. Feld⸗Art. Regt. hrinz⸗Regent Luitpold, bei der Kommandantur Nürnberg, zu

tabsärzten, Dr. Ott, Assist. Arzt 2. Kl. im 16. Inf. Regt. Groß⸗ herzog Ferdinand von Toskana, Dr. Barthelmes, Assist. Arzt K. in 18. Frf. t. Prinz Ludwig Ferdinand, zu Assist. Aerzten 1. Kl., Steidl, Unterarzt vom 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, zum Assift. Arzt 2. Kl. im 2. Pion. Bat.,

befördert. Beamte der Militär⸗Verwaltung. 25. Oktober. Nehmann, Rechnungs⸗Rath, Sekretär bei der Intendantur II. Armee⸗Korps, mit Pension in den erbetenen Ruhe⸗

stand getreten. ““ 26. Oktober. Ney (Landau), Ober⸗Apotheker der Landw. 1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Ab⸗

schied bewilligt.

Im Sanitäts⸗Korps.

Bats

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 13. November.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen gestern Vormittag im Neuen Palais noch die Meldung des auf Urlaub befindlichen General⸗Konsuls Pelldram entgegen und empfingen darauf den Bezirksamtmann in Ost⸗Afrika Freiherrn von Eltz in Audienz. 11

eute früh um 8 ¼ Uhr begaben Sich Seine Majestät vom Bahnhof Wildpark nach dem Schießplatz bei Tegel, wohnten daselbst einem Gefechtsschießen bei und fuhren nach Beendigung desselben nach dem hiesigen Königlichen Schlosse, wo um 1 ¼ Uhr Frühstückstafel stattfand. 3

Der Ausschuß des Bundesraths für Justizwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen.

Das Staats⸗Ministerium trat Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, itzung zusammen. . G

heute Nachmittag zu einer

Die eisenbahnfachwissenschaftlichen Vorlesungen finden im Winter⸗Halbjahr 1895/96 in folgender Weise statt: In Berlin werden in den Räumen der Universität Vor⸗ lesungen über preußisches Eisenbahnrecht in Verbindung mit praktischen Uebungen sowie über die Verwaltung der preußi⸗ schen Staatseisenbahnen, ferner in den Räumen der Technischen Hochschule Vorlesungen über Elektrotechnik gehalten. In Breslau erstrecken sich die Vorträge auf den Betrieb der Eisenbahnen und auf Technologie. In Köln und Frankfurt a. M. werden Vorlesungen über Elektrotechnik in Elberfeld über Technologie ge⸗ vv“ .

Der Kaiserliche Gesandte in Lissabon, Geheime Legations⸗ Rath von Derenthall ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

S

Die hiesige Gesandtschaft der Republik Uruguay hat ihre Geschäftsräume nach dem Hause Kronprinzen⸗Ufer Nr. 25 verlegt

Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän ur See Rötger, am 11. November in St. Thomas (West⸗

Leg und 8 8 25 Hupfeld zu Casse stellvertretenden ur 3v

wurde die Sitzung ges

Maäjestät des Königlichen Residenzschlosses zu Dresden erfolgen.

worden. Die Feierlichkeit fand, dem ausgegebenen Programm

und sodann die Mitglieder der Ersten Kammer, die t 8. Ministeriums eingetreten waren, hielt der Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. Nokk folgende

Ansprache:

zu beauftragen geruht, den Landtag in Seinem Namen Die Allerhöchste Entschließung lautet:

nung Ausdruck geben, daß dieser Landtag bei allseitiger treuer Hin⸗ gebung an die Interessen des Landes seiner bedeutsamen Aufgabde für die Wohlfahrt unserer theuren Heimath werde gerecht werden.

wird Ihnen nebst den Nachweisen über die finanziellen Ergebnisse der

*

Zuruf gewählt waren, Die feierliche Eröffnung des Landtags durch Seine den König wird morgen Nachmittag im Thronsaale

Baden. 8 Der Landtag ist gestern Vormittag in Karlsruhe eröffnet

weiten Kammer statt. eingenommen hatten darauf Staats⸗

emäß, im Sitzungssaale der . achdem deren Mitglieder ihre Pl. Großherzoglichen

Mitglieder des

Durchlauchtigste, bochgeehrteste Herren! Seine Königliche Hobeit der Großherzog haben mich gnädigft zu eröffnen.

Friedrich, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden,

Herzog von Zähringen.

Wir beauftragen hiermit Unseren Präsidenten des Staats⸗

Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. Nokk, die auf den 12. No⸗

vember d. J. einberufene Ständeversammlung in Unserem Namen

zu eröffnen. 6 81

Gegeben Schloß Baden, den 29. Oktober 1895.

(gez.) Friedrich. 1—

(gez.) Nokk. Auf Seiner laiass w-c) . Höchsten Befehl:

gez.) Gantz. 1 Seine Königliche Hoheit lassen Ihnen, durchlauchtigste, hoch⸗ geehrteste Herren, Seinen freundlichen Gruß entbieten und der Hoff⸗

Der Voranschlag für den Staatshaushalt der Budgetperiode 1896/97

letzten Jahre zur Berathung und Beschlußfassung unverweilt zugebhen. Zu unserer Befriedigung schließt der Voranschlag im ordentlichen Etat erstmals wieder ohne nennenswerthen Fehlbetrag ab. Diese erfreuliche Her⸗ stellung des Gleichgewichts ist wesentlich dem Umstande zu verdanken, daß im Hinblick auf den günstigen Abschluß der Eisenbahn.Betriebsverwal⸗ tung der letzten Jahre der Zuschuß zur Eisenbahn⸗Schuldentilgungs⸗ kässe aus allgemeinen Staatsmitteln einer nambaften Herabminderung fähig ist ferner die Einnahmen aus den Domänenwaldungen erheblich höher als in den vorausgegangenen Budgetperioden veranschlagt, end⸗ lich Ausgabesteigerungen in dem in den letzten Jahren zu Tage ge⸗ tretenen Umfang vermieden werden konnten. Für die end⸗ gültige Feststellung des außerordentlichen Etats war mit der Thatsache zu rechnen, daß die Betriebsüberschüsse früherer Perioden Schluß dieses Jahres großentheils aufgezehrt sein werden. Ungeachtet der hierdurch gebotenen Zurück⸗ haltung trägt der außerordentliche Etat den Bedürfnissen der Staats⸗ verwaltung, sowie den im Bereich der erwerbenden Thätigkeiten und im Gebiet von Wissenschaft und Kunst hervorgetretenen Ecfordernissen in weitem Maße Rechnung. Allerdings wird es sich nicht vermeiden lassen, zur Deckung dieser außerordentlichen Bedürfnisse die Bestände der Amortisationskasse in beträchtlichem Umfange beranzuziehen. Die auf dem letzten Landtag von der Regierung ausgesprochene Hoff⸗ nung, daß es zu einer Reform des Reichsfinanzwesens im Sinne der finanziellen Selbständigmachung des Reichs und der Beseitigung der Matrikularbeiträge kommen werde, hat sich nicht erfüllt. Bei dieser Sachlage und um unsern Staatshaushalt den mißlichen Schwankungen zu entziehen, die sich aus der wechselnden Größe der Anforderungen für die Zwecke des Reichs ergeben, glauben wir Ihnen vorschlagen zu sollen, bis auf weiteres die Deckung der reinen Matrikularbeiträge in der Form von Zuschlägen zur Einkommen⸗ steuer zu bewirken, sofern nicht verbältnißmäßig niedrige Matrikular⸗ beiträge in Frage stehen oder deren Bestreitung aus dem Mehrbetrag der Ueberweisungen des dem Umlagejahr vorausgegangenen Jahres sich ermöglichen lassen sollte. Ob darnach eine Erhöhung der Einkommen⸗ steuer und in welchem Umfange im Laufe der Budgereriode erforderlich werden wird, bleibt von dem Ergebniß der Abschlüsse der Reichs⸗Etats abhängig; unter dem Gesichtspunkt der Deckung der badischen Staats⸗ bedürfnisse allein wäre zu einer Steuererhöhung kein Anlaß gegeben. Im Gebiet der Steuergesetzgebung wird Ihnen ein Entwurf vorgelegt werden, der die Ersetzung der bisberigen Kesselsteuer durch eine Braumalzsteuer und in Verbindung mit dieser Reform eine schonliche steuerliche Behandlung der kleinen und mittleren Brauereien in Aussicht nimmt, deren bedauerlicher Rückgang durch den Ge⸗ setzesvorschlag hoffentlich bintangehalten werden kann. Die in Anregung gebrachte Reform der direkten Steuern, ins⸗ besondere der Grund⸗ und Gebäudesteuer, hat den Gegenstand ein⸗ gehender Erwägungen gebildet, kann aber bei der großen Schwierig⸗ keit einer befriedigenden Lösung als völlig spruchreif noch nicht er⸗ achtet werden. Wohl aber wird Ihnen eine die Frage behandelnde Denkschrift zugehen, die im Zusammenhang mit den Erhebungsergeb⸗ nissen zur Klärung der Ansichten über diese wichtige und in ihren steuerlichen Wirkungen bedeutungsvolle Angelegenheit sowie zur För⸗ derung des Reformplans, wie wir hoffen, wesentlich bei⸗ tragen wird. ur Vervollständigung unseres Staatsbahnnetzes sind in dem Staatsvoranschlag Mittel vorgesehen. lUeber die Fortsetzung der Höllenthalbahn von Neustadt nach Donaueschingen und den Bau einer Verbindungsbahn von Walldürn nach Amorbach werden Ihnen Vorlagen unterbreitet werden. Die Ausführung von Neben⸗ dahnen beabsichtigt die Regierung durch Gewährung staatlicher Bei⸗ hilfen nach bisherigen Grundsätzen auch fernerhin thunlichst zu fördern. Die Städteordnung und das Gesetz vom 22. Juni 1890 haben in den größeren Gemeinden die bis dahin den Gemeindebürgern vor⸗ behaltene Betheiligung an der Gemeindeverwaltung allen Einwohnern des Gemeindebezirks eingeräumt. Diese in ihrer Wirkung erprobten esetzlichen Bestimmungen sollen nun in allen Gemeinden zur Hehsüerune gelangen, worüber Ihnen ein Gesetzesvorschlag zugeben wird. Die auf dem letzten Landtag in der Zweiten Kammer be⸗ handelte Frage einer Aenderung der Verfassung unterliegt einer der hohen Bedeutung der Sache entsprechenden, sorgfältigen Prüfung. Die Arbeiten über die hierbei in Betracht kommenden gewichtigen Gesichtspunkte und die Erwägungen über die Durchführbarkeit im enwärtigen Zeitpunkt sind noch nicht zum Abschluß gelangt. Das blgebeimniß bei den Abgeordnetenwahlen soll, den auf dem letzten Landtag laut gewordenen Wünschen entsprechend, durch neue Be⸗ stimmungen über das Wahl ren wirksam geschützt werden. Eine

—q und die Kreuzer⸗Division, Chef Kontre⸗Admiral

Hoffmann, am 12. November in Amoy eingetroffen.

Cassel, 12. November. m tag des Regierungsbezirks Cassel ist heute durch den Ober⸗Präsidenten Magdeburg mit einer Ansprache eröffnet worden. 8 Der Alters⸗Präsident, Bürgermeister Winter aus Hom⸗ gab in seiner Erwiderung den ehrfurchtsvollen Ge⸗

ber 2 süechmcen des Kommunal⸗Landtags gegenüber Seiner

Der 21. gommnnal⸗Land⸗

Majestät dem Kaiser und König Ausdruck, und die Ver⸗

ml schlo di Ku ö Marscha

an.

ung in einem auf Seine

hierauf der Königliche Kammerherr und Vize⸗ von der Malsburg auf Escheberg zum Vor⸗

Vorlage hierüber wird Ihnen unterbreitet werden. Einige kleinere Gesetzentwürfe zur Ausfüllung von Lücken und Anbahnung von Fort⸗ schritten auf verschiedenen ieten der Staatsverwaltung werden hnen zugehen. Die ge, wie die künftigen Grundbuchämter zu organisieren sind, wir⸗ diesem Landtag zur abschließenden Erörte⸗ rung kommen können, da jetzt die Hoffnung besteht, daß der kommende Reichstag bei der nothwendigen weisen Beschränkung bezüglich der Einzelberathung, wie sie die verbündeten Regierungen im Hinblick auf das zu erreichende hohbe Ziel üben, dem deutschen Volk das für eine neue, gesunde Rechtsentwicklung unentbehrliche gemeinsame bürgerliche Recht geben wird. 1 1 Hierauf wurden die anwesenden neu eingetretenen Mit⸗ glieder beider Kammern zur verfassungsmäßigen Eidesleistung aufgerufen; sodann erklärte der Präsident des Staats⸗ Ministeriums im Namen Seiner Königlichen Hoheit des e den Landtag für eröffnet. Mit einem drei⸗

Mecklenburg⸗Schwerin. v“ Aus Cannes von gestern wird den „Mecklenb. Nachr.“ berichtet, daß in der weiteren 8 und Wiederherstellung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ein Stillstand eingetreten sei, der zum größten Theil durch das herrschende ungünstige Wetter verursacht sein dürfte. Die asthmatischen Anfälle hätten sich seit dem 11. d. M. an Zahl und Stärke vermehrt, das Allgemeinbefinden sei jedoch bisher befriedigend Schwarzburg⸗Sondershausen. Der Landtag ist auf den 18. d. M. nach Sondershausen einberufen worden. Als wichtigste Vorlage wird demselben der Staatshaushalts⸗Voranschlag für die am 1. Januar 1896 beginnende vierjährige Finanzperiode zugehen.

Elsaß⸗Lothringen. Nr. 20 des Gesetzblattes für Elsaß⸗Lothringen

vom 11. November enthält eine Verordnung, betreffend die landwirthschaftlichen Vereine und den Landwirthschaftsrath.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kronprinz von Dänemark stattete dem Minister des Aeußern Grafen Goluchowski heute einen läng ren Besuch ab.

Bei der heute in Wien vorgenommenen Bürgermeister⸗ wahl erhielt Dr. Lueger 92 Stimmen, 45 Stimmzettel wurden leer abgegeben. Dr. Lueger erklärte, er nehme die Wahl an. Hierauf verkündete der Bezirkshauptmann von Friebeis namens des Statthalters die Auflösung des Gemeinderaths. Während der Wahl waren die zum Rathhause führenden Straßen polizeilich abgesperrt. Nach Beendigung der Wahl drängte eine große Menge gegen das Rathhaus. Berittene Polizei und die Sicherheitswache zu Fuß räumten die Straßen. Die Demonstration wiederholte 18 als Dr. Lueger in geschlossenem Wagen das Rathhaus verließ. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Gegenüber der Meldung des Triester „Mattino“, daß sich das österreichisch⸗ungarische Winter⸗Geschwader behufs gemein⸗ samen Vorgehens mit der englischen und italienischen Flotte nach der Levante begeben werde und überdies zwei Panzerfregatten zum Schutze der österreichisch⸗ungarischen Staatsangehörigen nach dem Orient entsandt werden würden, stellt die „Neue Freie Presse“ nach Erkundigungen an bestinformierter Stelle fest, daß die Entsendung des Winter⸗Beshwabers in die levantinischen Gewässer, welche ausschließlich das Er⸗ scheinen der österreichisch⸗ungarischen Flagge daselbst bezwecke, bereits in Aussicht genommen gewesen sei, ehe die Unruhen im Orient ausgebrochen waren. Oesterreich⸗Ungarn werde, falls es die Lage im Orient nothwendig mache, gleich den anderen Staaten noch durch weitere Schiffe vertreten sein. Vor der Hand werde die politische Lage im Orient nicht für so akut erachtet, daß sie ein derartiges Vorgehen erheische.

Großbritannien und Irland.

Die „London Gazette“ von gestern veröffentlicht die Er⸗ nennung von Sir F. C. Lascelles zum Botschafter am Berliner Hofe.

Frankreich.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte der Marine⸗Minister Lockroy mit, daß eine aus dem Panzerschiff „Devastation“, den Kreuzern „Admiral Charner“ und „Faucon“ und dem Aviso „Linois“ gebildete Division gestern Mittag unter dem Kommando des Admirals de Mai⸗ gret nach dem Piräus abgegangen ist.

Die Deputirtenkammer wählte gestern mit 213 Stimmen den früheren Minister Poincaré zum Vize⸗Präsidenten; die Radikalen enthielten sich der Abstimmung. Zum Schrift⸗ führer wurde Ernest Carnot mit 192 Stimmen gewählt.

Bulgarien. Der Minister des Aeußern Natschewitsch ist gestern Sofia ins Ausland abgeresisit.

Schweiz.

Der Bundesrath hat in Uebereinstimmung mit der badischen Regierung das Gesuch des Gemeinderaths in Laufen⸗ burg, betreffend die Einschränkung des Verbots des Salmfanges mit Reusen für die Zeit vom 11. November bis 24. Dezember, abgewiesen.

Belgien.

Die parlamentarische Session ist gestern wieder eröffnet worden. Im Senat brachte Lejeune einen Antrag auf ein Gesetz ein, welches die Unterdrückung der Hazardspiele und der Wetten bei Pferderennen bezweckt. Der Senat beschloß einstimmig, den Antrag in Erwägung zu ziehen. Die Repräsentantenkammer wählte Beernaert mit 79 gegen 3 Stimmen wieder zum Präsidenten.

Türkei.

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Konstantinopel unter dem 11. d. M.: Iafolge der gleichlautenden Noten, welche die Botschafter Deutschlands, Oester⸗ reich⸗Ungarns und Italiens der Pforte überreicht und in welchen sie die offizielle Mittheilung der Reformen für Armenien verlangt hatten, habe die Pforte geantwortet, sie würde ohne Verzug diese Mittheilung gemacht haben.

Dem „Reuter'schen Bureau’ wird aus Konstantinopel von gestern gemeldet: die Lage in Kleinasien sei fort⸗ dauernd sehr ernst; neue Unruhen, würden aus Marasch und Bitlis gemeldet. Das in Zeitun garnisonierende türkische Bataillon habe mit Waffen und Munition kapituliert, die armenischen Aufständischen hielten die Kasernen besetzt.

Amerika.

Wie eine der „Correspondenzia de Espasa“ aus Cuba zugegangene Depesche meldet, ist Maxime Gomez auf dem Vormarsch nach Norden in die Gegend der Zucker⸗ Plantagen von Sagua la Grande begriffen; starke Detache⸗ ments suchen die Wege von der Provinz Matanzas nach Macwo (2) abzusperren. Masso marschiert mit etwa 1000 Mann gegen Camaquey (2), ist aber unzufrieden mit der Regierung

Aufständischen und der Suprematie Maceo's, welcher

maligen Hoch der Versammlung auf den Landesherrn fand die Feierlichkeit ihren Abschluß. 8

absoluter Führer der Separatisten sein will. Die spanische

7. württembergischen Wahlkreise (Nagold⸗Neuenburg)

Santa Clara; die

Armee n sich in der Provi er, Leveque marschieren

Generale Valder, Alcave, Olivet un gegen den Feind. Afrika.

Aus Accra wird dem „Reuter’'schen Bureau“ gemeldet: der dem König Kumasis für die Antwort auf das britische Ultimatum gestellte Termin sei vor zwölf Tagen elaufen. Der König habe keine Antwort ertheilt, sondern suche im mit den benachbarten Häuptlingen Bündnisse ab⸗ zuschließen. b

Obgleich der Krieg gegen die Aschantis noch nicht erklärt ist, so sind doch, wie „W. T. B.“ aus London erfährt, die Befehle zur Einleitung der Expedition bereits er⸗ lassen; übrigens werde die Zahl der dabei zur Verwendung kommenden englischen Truppen 300 Mann nicht übersteigen. Die als Vorhut bestimmte Truppe werde am Sonnabend von Liverpool abgehen.

Nach einer amtlichen Depesche aus Lourenço⸗Marques

—5 am 5. d. M. 577 Portugiesen der Streitmacht u

ngunhaun'’s eine schwere Niederlage beigebracht.

Die Portugiesen hatten nur 5 Todte und 35 Verwundete.

Parlamentarische Nachrichten.

Das Gesammtergebnißs der Reichstagswahl im ist, nach dem „W. T. B.“, folgendes: Freiherr von Gült⸗ lingen (Reichspartei) erhielt 7171 Stimmen, Schuster (Demokrat) 5760 Stimmen, Schmid (Antisemit) 157 Stimmen,

Benz (Sozialist) 735 Stimmen, zersplittert sind 72 Stimmen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Hier in Berlin haben, wie die „Post“ mittheilt, die Tischler der Henkel'schen Werkstatt wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt. Zum Ausstande der Metallarbeiter in Gent (val. Nr. 256 d. Bl.) wird der „Voss. Ztg.“ aus Brüssel geschrieben: Seit zehn Wochen sind die Metallarbeiter Gents im Ausstand. Alle Genter Konstruktionswerkstätten haben sich solidarisch erklärt und ihre Betrieb eingestellt; sie wollen ibre Werkstätten erst wieder öffnen, wenn die Arbeiter der Fabrik Van den Kerchowe, die zuerst aus⸗ ständig waren, die Arbeit wieder aufgenommen haben werden. Dazu ist keine Aussicht vorhanden. Die Arbeiter fordern Lohn⸗ erhöhungen, welche die Fabrikbesitzer verweigern. Von den Be⸗ börden wurde die Einsetzung eines Schiedsgerichts vorgeschlagen. Die Fabrikbesitzer und die Ausständigen wollten dem zustimmen; als aber die Besitzer forderten, daß die Arbeiter sofort nach dem Zu⸗ sammentreten des Schiedsgerichts die Arbeit wieder aufnehmen sollten, lehnten die Ausständigen das Schiedsgericht überhaupt ab. Die Sozialistenpartei unterstützt diesen Ausstand. Die am Sonntag zu⸗ sammengetretenen Ausständigen haben die Fortdauer des Ausstandes beschlossen. Dieser Genter Ausstand ist besonders bemerkenswerth, weil zum ersten Male in Belgien die Arbeitgeber eines Industrie⸗ zweiges sich vereinigt haben, um den Arbeiterausstand mit der Schließung aller Werkstätten zu beantworten. Aus Glasgow wird der „Köln. Ztg.“ zum Ausstande der Schiffsbauarbeiter unter dem 11. November telegraphiert: 800 dem rkverein nicht angehörige Arbeiter sind dem Ausstande bei⸗ getreten und haben sich verpflichtet, mit den Gewerkvereinen gemein⸗ same Sache zu machen. Mehrere Arbeitgeber haben ihre Absicht an⸗ gezeigt, mit den Arbeitern zu unterhandeln. .

Land⸗ und Forstwirthschaft. Anbauflächen in Großbritannien und Irland.

Nach der von dem Board of Agriculture in London im vorigen Monat veröffentlichten letzten vorläufigen Uebersicht betrugen die Anbauflächen des Vereinigten Königreichs (einschließlich der I. of Man und der Kanalinseln) in Acker:

1895 1894

1 980 228 2 268 193 4 524 167 102 676 247 062 243 551

1 232 055 102 622 59 535.

2

für Weizen.

Gerste Hafer. Roggen. Bohnen. Erbsen .. Kartoffeln Flachs Hopfen

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Die Köaiglich . eIEebe 2

Die Königlich rumänische gierung hat für Herkünfte aus Egypten folgende Bestimmung getroffen: G 8 Alle aus den egyptischen Häfen durch das Mittelländische Meer eintreffenden Fahrzeuge, welche den sanitären Maßregeln in keinem der mit Lazareth vpersehenen türkischen Häfen genügt haben, werden im Hafen von Sulina den Maßregeln unterworfen, die durch das I. Kapitel der Instruktionen für die Desinfizierung der Fahrzeuge, der Reisenden und deren Effekten in den See⸗ und Flußhäfen vor⸗ geschrieben sind. Die gedachten Fahrzeuge werden gemäß Artikel I der obigen Instruktionen zum Einlaufen in den Hafen von Konstanza nur dann zugelassen, wenn seit ihrem Verlassen des verseuchten Pafens mindestens sieben Tage verstrichen sind und an Bord derselben kein verdächtiger Krankheitsfall vorgekommen ist.

9 Der Gesundheitsstand in Berlin blieb auch in der Woche vom 27. Oktober bis 2. November ein günstiger und die Sterblichkeit eine eine; von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 15,1. Unter den Todesursachen haben akute Darmkrankbeiten eine weitere Abnahme erfahren und führten nur noch in 38 Fällen (gegen 44 der Vorwoche) zum Tode. Die Betheiligung des Säuglin ers an der Sterblichkeit war eine geringe; von je 10000 Lebenden 8. Sn aufs Jahr berechnet, 35 Säuglinge. Akute Entzündungen ker Athmungsorgane kamen dagegen etwas häufiger zum Vorschein, doch nahmen sie überwiegend einen milden Verlauf; auch Erkrankungen an Grippe wurden mehrfach beobachtet, jedoch vnr 1 Todesfall an Grippe gemeldet. Von den Infektionskrankheiten blieben Erkrankungen an Unterleibstyphus und Masern in beschränkter Zahl und traten in keinem Stadttheil in nennenswerther Weise zu Lage. Erkrankungen an Scharlach und Diphtherie waren zahlreich, und zwar wurden Erkrank jen an Scharlach aus der jenseitigen buisenstadt, dem Stralauer Viertel, der Rosenthaler und Oranien⸗ durger Vorstadt, an Diphtherie aus dem östlichen Theil der Tempel⸗ ofer Vorstadt, den beiden Luisenstädtischen Stadttheilen, dem Stralauer und dem Königstädtischen Viertel, der Rosenthaler und Oranienburger bes. wir. in großer Zahl mitgetheilt. Erkrankungen an Kindbettsieber A 10 bekannt; rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der

zut blieben selten. Es kamen ferner 7 Erkrankungen an Pocken, 88 denen 1 tödtlich endete, zur Anzeige, und zwar je 3 aus dem t ligstädtischen und dem Spandauer Viertel und 1 aus der Rosen⸗

aler Vorstadt. Erkrankungen an Keuchhusten, die wieder häufiger

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und K An de e 1nn ie Sberschtefien, 242 er uhr sind am 12. d. 8 t 12 9, v. b zetieg geftelt 18 gestellt 12 449, nicht recht In Oberschlesien sind am 11. d. M. g. 1 zeitig desicht ie 1 m 8. gestellt 6469, nicht recht

Im Namen des Präsidiums des Deutschen tags ruft der Geheime Kommerzien⸗Rath Frentze Montag, den 2. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr, die Müglieder des Ausschusses zu einer Sitzung nach dem in der Neuen Friedrich⸗ straße 53 und 54 belegenen Sitzungssaale ein. Auf der Tagesordnung stehen: 1) Einführung eines offiziellen Wörterbuchs für Handels⸗ telegramme (Berichterstatter: Kommerzien⸗Rath Weidert (München) und Kommerzien⸗Rath Barthels (Barmen): 2) Stellung⸗ nahme zu dem Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs (Bericht⸗ erstatter: Geheimer Kommerzien⸗Rath Michel (Mainz); 3) Antrag der Handelskammer zu Metz. betreffend Abänderung der Konkurs⸗ ordnung (Berichterstatter: der General⸗Sekretär des Deutschen Handels⸗ tags, Konsul z. D. Annecke (Berlin); 4) Antrag der Cbemnitzer Handelskammer, betreffend Abänderung des § 136 der Gewerbe⸗ ordnung (Berichterstatter: Kommerzien⸗Rath Vogel (Chemnitz); 5) Antrag der Laubaner Handelskammer, betreffend Besprechung über die Erbhöbung des belgischen Zolltarifs (Berichterstatter Konsul z. D. 9; 6) Antrag der Thorner Handelskamm er, betreffend Stellungnabme gegen eine Einführung direkter deutsch⸗ polnischer Tarife (Berichterstatter: Konsul z. D. Annecke): 7) Neu⸗ wahl eines Mitaliedes in den Ausschuß der Verkehrs⸗Interessenten; 8) Besprechung über die Behandlung bevorstebender neuer Gesetzes⸗ vorlagen (Unlauterer Wettbewerb, Depot⸗Gesetz, Gewerbenovelle); 9) Schreiben des Königlich preußischen Ministers der öffentlichen Ar⸗ beiten. betreffend die Einführung von Ausnahmetarifen für Eilgut nach den Seehäfen; 10) Bestellung zweier Kassenrevisoren; 11) Herausgabe einer zweiten Auflage des Export⸗Adreßbuchs; 12) Festsetzung der Jahresbeiträge des neu eingetretenen Vereins der Kaufmannschaft zu Stargard in Pommern, des Mecklenburgischen Handelsvereins zu Rostock und des Verhandes der Handels⸗ und Gewerbevereine in Oldenburg. Die Verhandlungen des Ausschusses finden laut Statuten unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. b

In der gestrigen Generalversammlung der Märkischen Maschinenbauanstalt Kamp & Co. zu Wetter a. R. wurde die Dividende, welche sofort zahlbar ist, auf 7 ½ % festgesetzt, Ent⸗ lastung ertheilt und das ausscheidende Aufsichtsrathsmitglied wieder⸗ gewählt. Der Geschäftsgang im laufenden Jahr wurde als erfreulich bezeichnet.

In Leipzig fand gestern im Sitzungszimmer der All⸗ gemeinen deutschen Kreditanstalt die konstitulerende Versammlung der Kunstweberei Claviez und Co., Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung, statt. Der Sitz der Gesellschaft ist Leipeig. Zweigniederlassungen oder Agenturen können auch an anderen Orten des Deutschen Reiches oder des Auslandes errichtet werden. Der Gegen⸗ stand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwertbung sämmt⸗ licher Herrn Emil Claviez (z. Z. in Chemnitz) zustehenden Er⸗ finderrechte auf verschiedenen Gebieten der Terxtilindustrie. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 5 Millionen Mark. Hieran sind hervorragend betheiligt: Die Allgemeine Deutsche Kredit⸗ anstalt, die Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co., die Firmen Fr. Arnold in Greiz, Louis Hirsch in Gera und andere der Textilindustrie an⸗ gehörige oder ihr nahestehende angesehene Firmen. Als Mitglieder des ersten Aufsichtsraths wurden gewählt: Paul Arnold (in Firma Fr. Arnold in Greiz), Favreau, Direktor der Allgemeinen deutschen Kreditanstalt, Georg Hirsch (in Firma Louis Hirsch in Gera), Rechts⸗ anwalt Dr. jur. Herm. Alfr. Penzig, Ed. Stöhr (in Firma Kamm⸗ garnspinnerei Stöhr u. Co.). Letzterem wurde der Vorsitz übertragen; zum Geschäftsführer wurde Herr Emil Claviez ernannt.

Aus Konstantinopel wird dem Londoner „R. B.“ vom Montag gemeldet, daß die Finanzlage noch unbefriedigend sei. Das Börsengeschäft sei faft ganz eingestellt, einige kleine Banken mißbilligten das Moratorium. 8 8

Königsberg, 12. November. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen weichend, Roggen weichend, do. pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 110. Gerste ruhig, Hafer fest, do. loko pr. 2000 Pfs. Zollgewicht 110,00,. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 105 ½, Spiritus pr. 100 Liter 100 % loko 32,40 bez., do. pr. No⸗ vember 32 ¼ Gd., do. pr. Frühjahr 32 ½ Gd. 8

Danzig, 12. November. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko niedriger, Umsatz 200 t, do. inländ. hochbunt und weiß 142 do. inländ. hellbunt 139,00, do. Transit hochbunt und weiß 109, do. hellbunt 105,00, do. Termin zu freiem Verkehr pr. April⸗Mai

Handels⸗

beobachtet wurden, endeten in 13 ödtli 1 ällen tödtlich. Rheumatische Be⸗ chwerden aller Art waren häufig. c 1

143,50, do. Transit pr. April⸗Mai 109,50, Regulierungspreis zu freiem Verkehr 139. Roggen loko schwächer, do. vrgan 110— 111, do. russischer und polnischer zum Transit 75,00, do. Termin pr. April⸗Mai 117,00, do. Termin Transit pr. April⸗Mai 82,50, do. Regulierungspreis zum freien Verkehr 111. Gerste, große (660 700 Gramm) 110 114. Gerste, kleine (625 660 Gramm) 110. Hafer, inländischer 105 110. Erbsen, inländische 110,00. Spiritus loko kontingentiert 51,50, nicht kontingentiert 31,50.

Breslau, 12. November. (W. T. B.) Getreide⸗ und Produktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 % exfl. 50 Ver⸗ brauchsabgaben pr. November 50,30, do do. 70 Verbrauchsabgaben 2 aünag do. do. Rüböl pr. November 45,50, pr. ““ 11

Magdeburg, 12. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker erkl., von 92 % —, neue 11,10 11,25. Kornzucker exkl. 88 ¾ Rendem. 10,60 10,70, neue 10,60 10,70. Nachprodukte exkl., 75 % Rendem. 7,60 8,40. Ruhig. Brotraffinade I 23,00 23,25. Brotraffinade II 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 23,25 23,50. Gem. Melis 1 mit Faß 22,25 22,37 ½. Ruhig. Rohzucker I. Produk⸗ Trans. f. a. B. Hamburg pr. November 10,50 Gd., 10,55 Br., pr. Dezember 10 62 bez. u. Br., pr. Januar⸗März 10,87 bez. u. Br., pr. April⸗Mai 11,02 ½ Gd., 11,05 Br. Schwach.

Leipzig, 12. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 3,00 ℳ, pr. Dezember 3,02 ½ ℳ, pr. Januar 3,05 ℳ, pr. Februar 3,05 ℳ, pr. März 3,05 ℳ, pr. April 3,07 ½ ℳ, pr. Mai 3,10 ℳ, pr. Juni 3,12 ½ ℳ, pr. Juli 3,15 ℳ, pr. August 3,17 ½ ℳ, pr. September 3,20 ℳ, pr. Oktober 3,22 ½ ℳ%ℳ Umsatz 75 000 kg. Behauptet.

Bremen, 12. November. (W. T. B.) Börsen⸗Schlunbericht. Raffmiertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer h Höher. Loko 7,20 Br. Russisches Petroleum.

8o 6,80 Br. Schmalz. Ruhig. Wilcor 31 ½ ₰, Armour shield 30 ½ 4, Cudahy 31 ¾ ₰, Choice Grocery 31 ¼¾ ₰, Wbite label 31¾ ₰, Fairbanks 26 ½ . Speck. Ruhig. Shbort clear middling loko 27 ₰, Extra longs 28 ₰. Reis unverändert. Kaffee flau. Baumwolle. Weichend. Uypland middl. loko 43 ½ ₰. Wolle. Umfatz: 107 Ballen. Taback. Umsatz: 17 Faß Kentucky. 1

„Hamburg, 12. November. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. Dezember 73 ¼, pr. März 70 ⅛, pr. Mai 6699 pr. Juli 66 ¾. Flau. Zuckermark:. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 10,42 ⅛, pr. Dezember 10,57 ½, pr. März 10,87 ½, per Mai 11,02 ½. Matt.

Wien, 12. November. (W. T. B.) Wie eine Budapester Meldung der „Pol. Korr.“ feststellt, hat die ungarische Regierung die Ueberzeugung gewonnen, daß der Börsensturz eine Rückwirkung der Vorgänge an den ausländischen Börsen sei. Die Lage der In⸗ dustrie und des Handels sei eine durchaus gesunde. Die Bankleiter erachteten die Einberufung einer Konferenz fur unnöthig, da die in⸗ dividuellen Aktionen der Institute genügten. Für die Regierung liege bisher kein Anlaß vor, er. h zu ergreifen.

„London, 12. November. (W. T. B.) Ein Vertreter der italienischen Regierung begab sich vor kurzem nach Glasgow, um Aufträge zum Bau von drei Kanonenbooten und zwölf

orpedobooten in den Werften am Clyde zu ertheilen. Die beiden ersten Schiffsbaufirmen erklärten jedoch, sie könnten eine prompte Lieferung nicht verbürgen wegen der durch die Streitigkeiten zwischen den Werftbesitzern und Angestellten hervorgerufenen Arbeits⸗ einstellung. Der italienische Vertreter kehrte dann nach London zurück.

London, 12. November. (W. T. B.) 96 % Javpazucker 12 ¾ rubig. Rüben⸗Rohzucker loko 10 matt. Chile⸗Kupfer e, 18. n

anchester, 12. November. T. B.) 12r Water Taylor 5 ¼, 30r Water Taylor 7 ¼¾, 20 r Water Leigh 6 ⅜, 30r Water Clayton 3. 32r Mock Brooke 7 ¼½, 40 r Mavoll 7 ½, 40r Medio Wilkinson 8 ¼, 32r Warpcops Lees 7, 361 Rowland 7 ⅞, 36r Warpcops Wellington 8, 40 r Double Weston 8 ⅞, 60r Double courante Qua⸗ lität 11 ⅛. 32“* 116 vards 16 %✕ 16 grer Printers aus 321/461 164. Fest. Paris, 12. November. (W. T. B.) Von der Börse wird berichtet: Anfänglich herrschte wieder ganz gedrückte Stimmung bei hestig schwankenden Kursen; der Verlauf war aber wesentlich besser auf die Wahrnehmung, daß das Kapital mit Käufen eingreift, nament⸗ lich für Rente und andere Staatsfonds.

St. Petersburg, 12. November. (W. T. B.) Produkten⸗ markt. Weizen loko 8,00. Roggen loko 4,90 Pafer loko 3,30. Leinsaat loko 10,40. Hanf loko —,—. Talg loko 47,00.

Bern, 13. November. (W. T. B.) Die Aktionäre der Gott⸗ hardbahn sind auf den 2. Dezember zu einer außerordentlichen Generalversammlung nach Luzern einberufen zur Genehmigung der revidierten Gesellschaftsstatuten über das Stimmrecht der Aktionäre und des Staats in der Verwaltung.

(W. T. B.) Java⸗Kaffee good

Amsterdam, 12. November. ordinary 55 ¼. Bancazinn 39 ¼

New⸗York, 12. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete ruhig, wurde lebhaft und im allgemeinen fest und schloß fest. Der Umsatz der Aktien betrug 219 000 Stück. 1“ . Weizen eröffnete schwach und gab unter der Einwirkung um⸗ fangreicher Verkäufe für auswärtige Rechnung und Zunahme der Ein⸗ gänge im Preise noch weiter nach. Nach dem Bekanntwerden der Bra s Meldungen trat aber eine wesentliche Erholung ein, un da auch die erschreckten Baissiers reichliche Deckungen vornahmen befestigte sich die Stimmung immer mehr, der Markt schloß seh fest. Mais nahm nach Eröffnung eine steigende Tenden an, der jedoch durch das Eintreffen des Regierungsberichts und infolg erheblicher Verkäufe Einhalt geboten wurde. Die hierauf folgend Reaktion war nur von kurzer Dauer, da die Festigkeit des Weizen für die weitere Preisbildung ausschlaggebend blieb. Der Schlu war fest. Waagrenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York in New⸗Orleans 8 ¼, Petroleum Stand. white in New⸗* do. do. in Philadelphia 7,70, do. rohes (in Cases) —, line Certific. pr. November 154. Schmalz Western steam Rohbe u. Brothers 6,15. Mais per November Dezember 35 ⅞, do. per Mai 35 ¾. Rother Winterweizen 68 ½, Weizen per November —, do. per Dezember 64 ⅛⅝, do. pr. März 67 ¾, do. per Mai 67 ³. Getreidefracht nach Liverpool 3 ½, Kaffee fair Rio Nr. 7 128 do. Rio Nr. 7 per Dezember 14.40, do. do. per Februar 14,20, Mebl. Spring⸗Wheat clears 2,65, Zucker 3, Kupfer 11,50.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten

Produkte betrug 7 461 548 Doll. gegen 6 985 947 Doll. in der

Weizen, Verschiffungen der leßten atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten dritannien 80 000, do. nach Frankreich —, do. na Häfen des Kontinents 37 000, do. ven Kalifornien und Oregeon nach Großbritannien 104 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Amnss. Chicago, 12. November. (W. T. B.) Für Weizen war die Stimmung anfangs matt, da große Zufuhren gemeldet wurden. Ia folge dessen schritten die erschreckten Baissiers zu umfangreiche Deckungen, die wieder ein Anzieben der Preise zur Folge hatten er Schluß war sehr fest. Mais durchweg fest.

Weizen pr. Novpember 56 ⅞⅝, pr. Dezember 57 ¼. Mais per No⸗ mber 28 ⅞. Schmalz per November 5,47 ½, do. per Januar 5,60. peck short clear nom. Pork per November 8,05.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

5. Dezember, 11 Uhr, im Provinzial⸗Verwaltungsgebäude zu Haarlem: Lieferung und Aufstellung zweier eiserner Laufkrahne in der neuen Dampfmühle zu Schellingwoude. Schätzung 3350 Fl. Bedingungsheft Nr. 193 liegt nach dem 21. November d. J. im Ministerie van Waterstaat, handel en Nyverheid und bei den Provinzialverwaltungen zur Einsicht und ist auf Franko⸗Anfrage gegen Bezablung der Kosten erhältlich bei Gebrüder van Cleef im Haag Spui 28a. Am 28. November 1895, Nachmittag 1 Uhr, Anweisung an Ort und Stelle. Fernere Aufschlüsse beim Hauptingenieur zu Haarlem, bei dem Ingenieur Kemper in Amsterdam und bei dem In⸗ genieur Baucke in YPamuiden.

1 Schweden⸗Norwegen.

27. November. Eisenbahn⸗Verwaltung in Christiania: Liefe⸗ rung von 22 geschlossenen Güterwagen Litt. G. für die Bahn von Christiansand nach Byglandsfjord. Angebote in geschlossenem Brief umschlag, mit der Bezeichnung „Güterwagen“ (Godsvogne) werde im Expeditionskomtor der Verwaltung, Jernbanetorvet 8 9, bis Mittwoch, den 27. November, 7 Uhr Abends, entgegengenommen. Für die richtige Ablieferung der Angebote wird eine Bescheinigung ausgestellt. Für Angebote, welche abgegeben werden, ohne daß über dieselben quittiert wird, wird keine Verantwortung übernommen. Angebote, welche tele⸗ graphisch eingesandt werden, oder Telegramme, welche bereits einge⸗ reichte Angebote modifizieren, müssen unmittelbar hinter der Adresse mit der oben angegebenen Bezeichnung versehen sein. Angebote oder hierauf bezügliche Telegramme, welche nicht in der vorgeschriebenen Weise bezeichnet sind oder nach Ablauf der Frist eingeliefert werden bleiben unberücksichtigt.

Theater und Musi

Berliner Theater. 8 ge's prächtige Volksstücke, welche in gewissen periodischen Zeiträumen auf dem Spielplan dieser oder jener Berliner Bühne erscheinen, erfreuen sich augenblicklich einer solchen Wiederaufnahme. Den Anfang machten gestern im Berliner Theater „Hase⸗ mann’'s Töchter“, diesen folgt am Sonntag im König⸗ lichen Schauspielhause „Doktor Klaus⸗ und im Schiller⸗ Theater wird „Mein Leopold“ eine Wiederbelebung erfahren. Die „Wohlthätigen Frauen“ sind bekanntlich schon seit geraumer Zeit ein Repertoirestück der Königlichen Bühne. Das Hublikum nahm gestern die vier Akte voll gesunden Humors und ehrlicher Rührung dankbar hin und bezeugte sein Behagen an den ungekünstelten Vorgängen durch lebhaften Beifall, der den anwesenden Verfasser mehrmals vor die Rampe rief. Die von L'Arronge selbst in Scene gesetzte Aufführung konnte im allgemeinen durchaus befriedigen, einzelne Leistungen gingen sogar weit über das Mittelmaß hinaus. Letzteres gilt insbesondere von Herrn Formes, der den alten Hasemann mit einer Fülle von heiteren und gemüthvollen Zügen ausstattete und der ganzen Figur ein einheitliches und charakteristisches Gepräge zu verleihen wußte. Seine über ihren Stand hinausstrebende, herrschsüchtige Gattin fand hingegen in Frau Hermany⸗Benedix leider keine ganz ebenbürtige Vertreterin; hier wäre Frau Baumeister, die solche Rollen meisterlich darstellt, weit er am Platze gewesen ist. Unter den Töchtern Hasemann’'s hnete sich das vom Lessing⸗Theater her bekannte, neuengagierte Fräulein Tilly Waldegg aus. Sie überraschte durch den warm⸗ blütigen Ton ihrer Rede und durch die Anmuth ihrer äußeren Er⸗ scheinung und lieferte den Beweis dafür, daß sie bisher nicht richtig beschäftigt gewesen ist. Frau Leuthold spielte die verheirathete Tochter

mit Geschick und Verständniß, während die jüngste von Fräulein

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