Stellen.
beim Kaiser Wilhelm⸗Kanal betrugen im Monat Oktober Raumgehalt der abgabepflichtigen Schiffe, welche den Kanal gegen 158 574 im Septembe
. Thätigkeit berufen und heiße Sie herzlich willkommen. noch keine besonders glänzenden Erscheinungen dar, so mehren sich doch
“
wesen, von der für
abhängt und sich eine geordnete Finanzwirthschaft in den Bundes⸗ steaaten nicht erreichen läßt, so lange nicht deren finanzielles Ver⸗
—
unter Mitverwendung des anstoßenden, in seinen wesentlichen Theilen
Glleichgewicht zwischen den Einnahmen und den Ausgaben des ordent⸗ lichen Etats bei Fortgewährung der bisherigen Dotation an die
läßt sich doch nicht verkennen, daß diese hauptsächlich von der Ge⸗
Bestimmungen des Zivilstaantsdiener⸗Gesetzes betreffenden Vorlagen
ziehen werde.
kehrsanlagen vorgeschlagen werden.
Bahnen im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Köln und Essen sowie die Main⸗Neckarbahn an die ungünstigsten
1141“*“
Die Einnahmen an Kanalabgaben und Schleppgebühren
d. J. 112 748 ℳ gegen 88 182 ℳ im September. Der
benutzt haben, belief sich im Oktober auf 171 697 Reg.⸗Tonnen
8 “
Der Königlich württembergische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe Freiherr von Varnbüler ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.
Der Königlich rumänische Gesandte am hiesigen Aller⸗ höchsten Hofe Gregor J. Ghika ist vom Urlaub nach Berlin zuruͤckgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtse aft wieder übernommen. 3
Der Landtag ist heute von Seiner Majestät König mit folgender Thronrede eröffnet worden:
Meine Herren Stände! ch habe Sie zur Wiederaufnahme Ihrer verfassungsmäßigen
dem
Bietet auch die gegenwärtige Lage des wirthschaftlichen Lebens
erfreulicherweise in einzelnen Zweigen der Volkswirthschaft, besonders auf industriellem Gebiete, die Anzeichen einer erheblich günstigeren Gestaltung der Verhältnisse; der schädigende Druck, unter dem die hauptsächlichsten Erwerbsquellen zeither gestanden haben, ist augen⸗ scheinlich mehr und mehr gewichen. Es ist dies in erster Linie den vorhandenen Friedensgarantien zu verdanken.
Bedauerlicherweise bestehen dagegen die ungünstigen Konstellationen, unter denen die Landwirthschaft zu leiden hat, unverändert noch fort. Es wird nach wie vor das aufrichtige Bestreben Meiner Regierung bleiben, dem Umsichgreifen eines bedrohlichen Nothstandes auf diesem Gebiet nach Kräften entgegen zu arbeiten.
In Uebereinstimmung mit dem erkennbar gewordenen Auf⸗ schwung der Industrie zeigt auch die Finanzlage des Landes erfreulicher⸗ weise jetzt ein etwas freundlicheres Bild, als am Schluß der vorigen Es ist zwar im Hinblick auf das Anwachsen der stungen Sachsens für das Reich leider nicht zu umgehen ge⸗ f diesen Fall Meinem Finanz⸗Ministerium ertheilten Ermächtigung zur Erhebung eines Zuschlags zur Einkommensteuer im laufenden Jahre theil⸗ weise Gebrauch zu machen. Unter dem Einfluß einer günstigen Entwickelung der hauptsächlichsten eigenen Einnahmen des Landes und der Steigerung der Zuflüsse aus den Ueberweisungssteuern des Reichs ist es aber möglich gewesen, für die nächste Finanzperiode das
im Finanzgesetz
Schulgemeinden ohne Inanspruchnahme eines Steuerzuschlags herzu⸗ stellen. Berechtigt dieses Ergebniß auch zu einem gewissen Ver⸗ trauen auf die fernere günstige Entwicklung unseres Finanzwesens, so
staltung des finanziellen Verhältnisses der Bundesstaaten zum Reich
vor unerwarteten Schwan⸗ kungen schützende Grundlage gestellt ist. Die hierauf gerichteten Bestrebungen der verbündeten Regierungen haben zu Meinem Bedauern bis jetzt noch nicht zu einem Erfolge geführt. Meine Re⸗ gierung wird aber fortgesetzt bemüht bleiben, darauf hinzuwirken, daß eine annehmbare gesetzliche Regelung dieses Verhältnisses endlich erreicht und dabei auch den Bundesstaaten eine billige Entschädigung für die F g. Lasten nicht vorenthalten werde, die sie auf Grund der vom Reiche ausgegebenen Anregung und im Vertrauen auf die Fortdauer der ihnen früher in reichlichem Maße aus dem Reich zuge⸗ flossenen Zuschüsse auf ihre Etats dauernd übernommen haben. Neben einigen die Zusammenlegungs⸗Gesetzgebung sowie einzelne
hältniß zum Reich auf eine sichere,
wird Ihnen ein Gesetzentwurf über die ärztlichen Bezirksvereine zu⸗ sehen, der den Kreis der diesen Vereinen gestellten Aufgaben ent⸗ prechend zu erweitern und unter anderm die Grenzen der diesen Vereinen bezüglich ihrer Mitglieder und der Aerzte überhaupt zu⸗ stehenden Disziplinarbefugnisse einheitlich zu regeln bezweckt.
Die schon vor Jahrzehnten hervorgetretene und seitdem in immer steigendem Maße empfundene Unzulänglichkeit der im Landhause zu Ihrer Verfügung stehenden Räume, der auch durch einen Erweite⸗
rungsbau nur unvollkommen würde abgeholfen werden können, sowie andrerseits die Unmöglichkeit, das im Laufe des nächsten Jahres frei werdende alte Dienstgebäude des Finanz⸗Ministeriums in eeigneter Weise einem andern Zwecke dienstbar zu machen, aben Meine Regierung dazu geführt, an Stelle dieses Gebäudes
zu erhaltenden Brühl'schen Palais die Errichtung eines neuen Stände⸗ hauses in Aussicht zu nehmen, wodurch Ihnen ein Heim geschaffen werden soll, daß Ihrer hohen Bedeutung als der b Landesvertretung würdig ist. Eine hierauf bezügliche Vorlage wird Ihnen alsbald nach der Fertigstellung des noch in der Bearbeitung begriffenen Planes zugehen.
Auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens nimmt das Fortschreiten der hiesigen Bahnhofsumbauten das öffentliche Interesse noch immer in hervorragender Weise in Anspruch. Nachdem einige der neu⸗ eeschaffenen Anlagen bereits dem Betriebe übergeben worden sind,
eeht zu erwarten, daß sich der weitere Umbau planmäßig voll⸗
Obwohl hierzu die verfügbaren technischen Kräfte stark heran⸗ gezogen werden müssen, wird es sich Meine Regierung doch angelegen sein lassen, die Verkehrsbedürfnisse der übrigen Landestheile auch ferner entsprechend zu berücksichtigen. Es wird Ihnen der Bau verschiedener neuer Eisenbahnlinien sowie die Erweiterung einiger wichtiger Ver⸗
Auch ist es im Interesse der Abrundung unseres Eisenbahnnetzes räthlich erschienen, auf den Erwerb von zwei Eisenbahnlinien zurück⸗ zukommen, von denen die eine schon seither von unserer Eisenbahn⸗
verwaltung betrieben wurde, die andere aber innerhalb unseres Landes gelegen ist. Die hierauf bezüglichen Verträge werden Ihnen zur Ge⸗ nehmigung vorgelegt werden.
Auf Grund des zwischen Meiner Regierung und einem früheren
Landtage vereinbarten Gesetzes ist am 1. April dieses Jahres das neuerrichtete Amtsgericht Olbernhau in dem dafür neuerrichteten Ge⸗ bäude eröffnet worden.
1 Von den auf dem vorigen Landtage aus den verschiedensten
Landestheilen eingegangenen Petitionen um Errichtung weiterer Amts⸗
erichte waren die der Gemeinden Lausigk und Reichenau Meiner eegierung zur Erwägung überwiesen worden. Mit Rücksicht hierauf werden Ihnen die diesen beiden Petitionen entsprechenden Gesetzes⸗
und Bewilligungsvorlagen zugehen. 1 1
Ebenso ist die auf dem vorigen Landtage Meiner Regierung zur
Kenntnißnahme überwiesene Petition der Lehrer an den staatlich
unterstützten Realschulen um ht-se ihrer Gehalte für be⸗ gründet erachtet worden. Es ist daher eine anderweite Gehaltsskala
belastung der verpflichteten Gemeinden zu erleichtern, eine hierzu bestimmte Summe in den Staatshaushalts⸗Etat eingestellt worden. So mögen denn die Verhandlungen auch dieses Landtags zum
Heil und Segen des Landes gereichen!
Seine Majestät der König wird, wie das „Dr. Journal“ meldet, einer Einladung Seiner Majestät des Königs von Württemberg folgen und sich am 16. d. M. auf einige Tage nach Bebenhausen bei Tübingen begeben.
Baden.
In der gestrigen ersten Sitzung der Zweiten Kammer wurden Wahlen mit Ausnahme von sieben, gegen welche Protest erhoben worden ist, genehmigt. Die beanstandeten Wahlen werden heute geprüft werden.
Mecklenburg. Der Landtag beider Großherzogthümer ist gestern in Sternberg in herkömmlicher Weise eröffnet worden. Beide Regierungen schlagen für 1896/97 die Erhebung des vollen Steueredikts vor. Als Kommissare sind für Schwerin der Staats⸗Minister von Bülow und der Staatsrath von Amsberg, für Strelitz der Kammer⸗Direktor von Engell in Sternberg anwesend. 8
Sachsen⸗Altenburg. Der Landtag ist heute eröffnet worden. Den Haupt⸗ gegenstand der Berathung bildet der Etat. e““
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Budgetausschuß des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses hat gestern die Nothstandsvorlage der Regierung unverändert angenommen. Der in der Sitzung anwesende Ackerbau⸗Minister Graf Ledebur theilte die soeben eingetroffene Nachricht mit, daß in dem Franz⸗Joseph⸗Stollen bei Schwaz ein Einbruch von Schwemmsand stattgefunden habe, daß aber niemand dabei verunglückt und jede weitere Gefahr beseitigt sei. — Bei der Verhandlung über Resolutionen und Petitionen zum Justiz⸗Etat wurde eine Resolution, wonach an allen Gerichtsstellen im Küstenlande slovenische und kroatische Aufschriften und Amtstafeln anzubringen seien, nach längerer Debatte abgelehnt, dagegen die von dem Referenten Pietek vorgeschlagene Resolution, wonach solche Aufschriften bei den Gerichten, bei welchen die örtlichen Verhältnisse dies erforderten, anzubringen seien, angenommen. Der Justiz⸗ Minister Graf Gleisbach verwies auf die bestehende Verord⸗ nung, nach welcher diese Frage den jeweiligen Bedürfnissen gemäß zu regeln sei, und bemerkte, es seien über die Bevölke⸗ rungsverhältnisse in Istrien Erhebungen im Gange. Nach dem Ergebnisse derselben würden die entsprechenden Verfügungen getroffen werden. Der Abg. Malfatti erklärte sich gegen beide Resolutionen, da die Forderung weder einem berechtigten Wunsche, noch den thatsächlichen Bedürfnissen der dortigen Bevölkerung entspreche.
Nachdem gestern die Auflösung des Wiener Ge⸗ meinderaths bekannt geworden war, begaben sich etwa 80 bis 100 Menschen unter dem Rufe „Hoch Lueger!“ vom Rath⸗ hause vor die Hofburg, wurden aber von der Sicher⸗ heitswache zurückgewiesen. Einzelnen gelang es, durch ein Seitenthor in das Innere der Hofburg einzudringen, wo sie durch Leibgarde⸗Infanterie aufgehalten und hinaus⸗ wurden. In der Hofburg wurden keinerlei Rufe laut. Die gesammte Zahl der gestern anläßlich der bei der Bürger⸗ meisterwahl stattgehabten Demonstration Verhafteten be⸗ trägt 36. Seit Mittag sind keine weiteren Ruhestörungen vorgekommen. Die Stadt hat ihr gewöhnliches Aussehen. — Die Kundgebung des Statthalters, betreffend die Auflösung des Gemeinderaths, bestätigt den bisher mit der Leitung der Geschäfte der Gemeindevertretung betrauten Bezirks⸗Haupt⸗ mann von Friebeis in dieser Eigenschaft weiter, ebenso den ihm bisher zur Seite gestellten Beirath.
Bei einem Bankett, welches in Temesvar zu Ehren des Kultus⸗Ministers Dr. Wlassics stattfand, hob der Minister in einer Rede hervor, die Durchführung der kirchenpoli⸗ tischen Gesetze sei im Geiste des Friedens erfolgt, und ver⸗ wies auf den Hirtenbrief des Episkopats, der von dem nothwendigen Frieden zwischen Staat und Kirche erfüllt sei. Der Minister bedauerte nur, daß unter dem niederen Klerus Viele seien, die nicht im Geiste dieses Hirtenbriefes handelten, sondern ein Kriegsgeschrei an⸗ stimmten. Das Kabinet habe mit der Erledigung der kirchenpolitischen Gesetze einen Theil seines Programms erfüllt. Der Minister besprach sodann das weitere Arbeitsprogramm des Kabinets, kündigte eine Reihe von Vorlagen an und sagte schließlich bezüglich der Parteifusionen: die Regierung sehe jeden gern, der ihr zur Durchführung ihres Programms hilf⸗ reiche Hand biete, aber sie trage niemandem eine Fusion an, und weder die liberale Partei noch die Regierung könnten Fusionsverhandlungen einleiten.
Im ungarischen Unterhause richtete gestern der Abg. Ugron, einer der Führer der äußersten Linken, die Auß forderung an den Grafen Apponyi und die National⸗ partei, die 1867 er staatsrechtliche Basis zu verlassen, da die liberale Partei ohnehin egoistischer Weise einer Fusion ab⸗ geneigt sei, und sich der Unabhängigkeitspartei und der Linken anzuschließen. Ein Theil der Partei des Grafen Apponyi soll, wie „W. T. B.“ berichtet, dieser Aufforderung zu entsprechen.
Großbritannien und Irland. In London verlautet, dem „W. T. B.“
lung der „Irish National Federation“ beschloß, die Parlamentsmitglieder Timothy Healy, Arthur O'Connor, Dr. Fox, sowie die beiden Schatzmeister Murph
zuschließen.
34
Frrrankreich.
Nach amtlicher Feststellung der Zolldirektion beziffert sich die Einfuhr für die ersten 10 Monate auf 2 980 340 000 Fr. gegen 3 205 327 000 Fr. im Vorjahre, die Ausfuhr auf 2 719 097 000 Fr. gegen 2 458 391 000 Fr.
Louise Michel ist gestern Abend aus London in Paris eingetroffen und wurde am Bahnhof von einer Menge Neu⸗
nicht abgeneigt sein
ufolge, rinz Christian Viktor, der älteste Sohn des Prinzen hristian zu Schleswig⸗Holstein, werde an der Expedition gegen die Ashantis theilnehmen. Eine gestern Abend in Dublin abgehaltene Versamm⸗
und Mooney aus der Leitung des Bundes aus⸗
und Tische und Stühle umgeworfen. Ein ernsterer Zwischen⸗
fall hat sich nicht ereignet. Italien.
Mehrere Blätter verzeichnen ein Gerücht, wonach die erste Division des aktiven Geschwaders unter dem Kommando des Admirals Accenni den Befehl erhalten habe, sich für eine etwaige Abfahrt nach dem Orient bereit zu halten.
Türkei.
Sämmtliche Botschafter haben, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel erfährt, am Montag dem Minister des Aeußern Tewfik Pascha gegenüber die Vorstellungen über die Lage in Anatolien wiederholt, welche früher schon Said Pascha gemacht worden waren. Tewfik Pascha versprach eine baldige Antwort.
Wie dem „Reuter'schen Bureau“ gemeldet wird, ist die Pforte fortgesetzt bemüht, die Ordnung in Anatolien herzustellen. Es sind zwei Generale entsandt worden, welche das Kommando über die Truppen in Erzerum und Bitlis übernehmen sollen.
Neue Kämpfe mit beträchtlichen Verlusten an Menschen⸗ leben, bei denen auch vier amerikanische Missionare getödtet wurden, sind aus Malatia, im Vilajet Mamuret Aziz, ferner aus dem Vilajet Siwas und mehreren Punkten des Flachlandes gemeldet worden; dagegen sind die Gerüchte vom Ausbruch einer ähnlichen Bewegung im öst⸗ lichen Theile des Vilajets Angora bisher von keiner Seite bestätigt.
In Wien vorliegenden Berichten aus Konstantinopel zufolge werden dort alarmierende Gerüchte verbreitet, welche augen scheinlich vielfach übertrieben sind, aber doch die allgemeine Erregung der Gemüther verrathen. Daß die Lage eine hoch⸗ ernste und entsprechende rasche Maßnahmen dringend ge⸗ boten seien, gestehen auch türkische Kreise ein unter Hinweis darauf, daß die Erregung auch die sonst apathischen Volksmassen zu ergreifen beginne, was für die Christen gefährlich werden könnte. Türkischen Versicherungen gegenüber, daß alle kleinasia tischen Metzeleien von Armeniern provoziert seien, besagen Kon⸗ sularberichte und Mittheilungen zuverlässiger Augenzeugen, daß mit Ausnahme einiger Fälle die geke ren und Angriffe von türkischer Seite erfolgt seien. Nur im Sandschak Marasch, wo das Zentrum der armenischen Bewegung liege, scheine der Angriff von Armeniern auszugehen.
Griechenland. 88 8 Der König und die Königin sind gestern Vormittag in Korfu eingetroffen und werden heute in Athen erwartet. Zu ihrem Empfang werden große Vorbereitungen getroffen.
Schweden und Norwegen.
In dem gestern in Stockholm abgehaltenen Ministerrath wurden die schwedischen Mitglieder der gemeinschaft lichen schwedisch⸗norwegischen Kommission ernannt, welche über eine friedliche Lösung der Unionsfrage berathen soll. Von den sieben norwegischen Mitgliedern gehören drei der Rechten, drei der Linken und eines der Partei der Moderaten an. Unter den schwedischen Mitgliedern befinden sich die früheren Minister Themptander und Ehrenheim. v11“ 8
Die „Agenzia Stefani“ berichtet aus Massowah: Vom Atbara seien keine Bewegungen der Derwische gemeldet worden. Einige Häuptlinge aus Gudara hätten gebeten, sich mit ihren Familien in Kassala niederlassen zu dürfen. Jenseits der Grenze von Tigre herrsche Ruhe. Der Negus Menelik solle daran arbeiten, sich in Voreilu (2) zu befestigen; er habe keine Hilfe aus Godjam “ und die in Harrar zur Ueberwachung der Haussa zurückgebliebenen Truppen seien nicht zu ihm gestoßen.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Hier in Berlin hatten, wie die Blätter berichten, die Brauer der Aktiengesellschaft Münchener Brauhaus wegen Lohnstreits und vergeblicher “ der Abstellung der Ueberstunden die Arbeit eingestellt. Doch sind, wie die Agitationskommission heute im „Vorwärts“ mittheilt, die Differenzen inzwischen beigelegt worden Der Ausstand ist also beendet. — Die der Berliner lokalen Organisation angehörigen Arbeiter der Konfektionsbranche haben der „Post“ zufolge in einer Versammlung am Dienstag beschlossen, die Erfurter Konferenz, in der über die Errichtung von Betriebswerk⸗ stätten berathen werden soll, nicht zu beschicken, weil der Zentralverband es abgelehnt hat, die der Lokalorganisation an⸗ gehörigen Arbeiter im Fall eines Ausstandes zu unterstützen. — Im Ausstande befinden sich nach demselben Blatt auch die Arbeiter der Lampenfabrik von Max Jakoby jr., weil sie mit der Entlassung des Werkführers nicht einverstanden sind, sowie die Klavierarbeiter der Firmen P. Scharff und Schleifer u. Co. wegen Lohnstreits.
Aus Glasgow wird dem „W. T. B.“ zur Lohnbewegung der Schiffsbauarbeiter vom gestrigen Tage gemeldet, daß die baldige Beendigung des Ausstands am Clyde und in Belfast zu er⸗ warten sei, da die Arbeitgeber und die Arbeiter des Ausstandes müde zu sein schienen. — Vom heutigen Tage wird aus Glasgow berichtet: Die Vermittelungsversuche Sir Donald Curriess zwischen den Maschinenbauern und den Arbeitgebern sind erfolglos geblieben.
Aus Paris meldet „W. T. B.“, daß Rochefort und Jaurèés heute 100 000 Franes nach Carmaux bringen wollten; die Gabe soll von einer Persönlichkeit, die ungenannt bleiben will, zum Zwecke der Errichtung eines Glaswerks für die Glasarbeiter in Carmaux zur Verfügung gestellt worden sein.
Kunst und Wissenschaft.
† Die November⸗Ausstellung in Schulte's Kunst⸗ ralon führt die neuesten Arbeiten einer Reihe jüngerer Berliner Maler vor und legt damit rühmliches Zeugniß ab von der Regsam⸗ keit, die in der jugendlichen Künstlergemeinde der Reichshauptstadt herrscht. Der lebhafte Zuspruch, den die Ausstellungen des Schulte⸗
schen Salons finden, läßt hoffen, daß unser kunstliebendes Publikum b
mehr und mehr sich mit den Zielen der aufstrebenden Generationen befreundet und aus der Zurückhaltung, mit der man den ersten Vor⸗ stößen der Jungen begegnete, herauszutreten beginnt. Unter den aus⸗ gestellten Arbeiten befinden sich zabhlreiche, die eine aufmerksamere Beachtung verdienen, als ihnen in dem zerstreuenden Gewühl des Eröffnungstags zu theil wird. So Max Uth's sonnige, in kräftigen Tönen gemalte Landschaften, die eine besonders glückliche Entwicklung in dem Talent ihres Schöpfers verrathen. Uth malt ohne Sentimentalität und ohne Geziertheit, was seinem Künstlerauge sich bietet. Keine Halbstimmungen, kein dekoratives Abtönen der
gieriger erwartet. Bei dem entstehenden Gedränge wurden in
für diese Lehrer entworfen und, um die hierdurch entstehende Mehr⸗
einem benachbarten Café einige Fensterscheiben zertrümmert
fhürbenweqife sondern frische, gesunde Natur spricht aus einen Bildern zum Beschauer; alles blinkt und blitzt
ihnen nicht selten etwas Gequältes an.
im Licht der Ge. ohne daß “ etwas Un⸗ ruhiges in die Gesammthaltung des Bildes kommt. Einige Aquarellstudien mit flämischen Motiven aus der Umgebung Brügges seien noch als ganz besonders gelungene Arbeiten Uth's hervorgehoben. Wesentlich anspruchsvoller geben sich die Bilder und Pastellstudien von Kurt Herrmann, der seit einigen Jahren seinen Wohnsitz von München nach Berlin verlegt hat. Herrmann experimentiert mit den Farben, oft mit Glück, wie in seinen schillernden Stillleben, oft auch ohne Glück, wie in den auf roth gestimmten Interieurs; stets aber hat der Beschauer das Gefühl, daß der Maler mit seinen Versuchen eine bestimmte These der Koloristik verfechten will. Diese Absichtlichkeit raubt seinen Arbeiten die Frische; trotz aller gewandten Mache haftet en w Hoffentlich arbeitet sich der zweifellos begabte Künstler durch dieses gefährliche Frhe slhde stadium durch, ohne an seinem Talent Schaden zu nehmen. Philipp Frank beweist mit seinen großen, breit und in gesunden Farben ge⸗ malten Landschaften, daß eine solche Entwicklung von unsicher tastenden Anfängen zu schlichter Auffassung sehr wohl möglich ist. Im Gegensatz zu seinen älteren, etwas kleinlichen und unsicheren Arbeiten macht sich hier ein zielbewußtes Streben nach kraftvoller Natur⸗ wiedergabe vortheilhaft geltend. An die vollsaftige Vortragsweise, die R. Kaiser s Landschaft „Am Würmkanal“ zu einer Meisterleistung erhebt, reicht Frank allerdings noch nicht heran. Kaiser's farbenleuchtendes Bild würde übrigens bei einer Aufstellung im Oberlichtsaal statt der jetzt beliebten im elektrisch erleuchteten Vorderraum erheblich gewinnen. Im Mittelpunkt des Interesses stand für die Mehrzahl der Besucher unserer Ausstellung Herkomer's große Leinwand mit dem Merkwort: „All beautiful in naked purity“, eine in hüllenloser Schönheit prangende Quellnymphe in einer Waldlandschaft. Die Gestalt der versonifizierten Schönheit ist nicht ohne akademische Härten, der Kopf ausdrucslos, die Landschaft süßlich⸗dekorativ. Die Gemüther zu leidenschaftlicher Schönheitsliebe zu entflammen, ist diese gemalte These sicher nicht geeignet; schwerlich ist sie auch ein Erzeugniß schönheitsdurstigen Schaffensdranges, vielmehr kühl abwägender Ueber⸗ legung entsprungen. Gleichwohl drückt sich in dieser Schöpfung Herkomer's unvergleichlich mehr Persönlichkeit aus als in der charakter⸗ losen dreitheiligen Malerei Bodenmüller's, welche die drei Sätze von Beethoven’'s Cis-moll-Sonate zum Vorwande hat. Für die Treppenwangen des Rathhauses in Erfurt sind Kämpfer's Darstellungen aus der Tannhäusersage bestimmt; knapp und klar in der Komposition, kräftig im Vortrag, erfüllen sie ihre dekorative Aufgabe, ohne den Anspruch auf tiefere selbst⸗ ständige Wirkung zu erheben. Deutsche Sagen⸗ und Märchen⸗ stimmung durchweht auch die Bilder H. Hendrichs', der durch kühne Farbenstellung die Einbildungskraft des Beschauers stets zu fesseln und zu beschäftigen weiß. Ein reichgestimmtes Strandbild von Kroyer erinnert an seine Meisterleistung auf der diesjährigen Sommerausstellung. Von Bildnissen seien noch das feinsinnige Frauenporträt von Dora Hitz und eine Reihe charakterisierter Porträts von O. Krumhaar genannt: Wilhelm Trübner hat zwei ernstaufgefaßte Bildnisse eines Ehepaars ausgestellt, die aber nicht zu seinen glücklichsten Leistungen zu zählen sind. Die tiefe Künstlernatur Joseph Sattler's offenbart sich in zwei kleineren Arbeiten, deren eine der modernen, apanisierenden Stilrichtung Zugeständnisse macht, während eine Todten⸗ anzscene in Technik und Stil durchaus den altdeutschen Meistern nacheifert. Schließlich sei auf die interessanten plastischen Arbeiten von Henny Geiger⸗Spiegel hingewiesen, die stets individuellen Stil in ihren technisch gewandten Werken bekundet. .
Land⸗ und Forftwirthschaft.
Saatenstand in den Niederlanden. Die während des Monats September und Anfang Oktober
berrschende warme Witterung hat auf den Stand der Saaten günstig gewirkt. Der in den letzten Wochen überreichlich gefallene Regen hat isher Schaden nicht verursacht. “ 18 .“
8
Nach einer Bekanntmachung im „Niederländischen Staatscourant“ vom 27. v. M. ist die Einfuhr von holländischem Vieh nach Italien durch Verordnung der italienischen Regierung vom 25. v. M. gegen eine vom italienischen Konsulat auszustellende Be⸗ c-sesess über die Seuchenfreiheit des Herkunftsorts wieder gestattet
rden.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregeln. Cholera.
Oesterreich⸗Ungarn. In Galizien wurden, dem, Oest. San.⸗W.“ zufolge, vom 29. Oktober bis 4. November 66 Erkrankungen (und 41 Todesfälle) gemeldet, darunter in der Stadt Tarnopol 2 (1), in 5 Ortschaften des gleichnamigen Bezirks 15 (10), in 6 Gemeinden des Bezirks Trembowla 20 (10), in 2 Gemeinden des Bezirks Czortkow (2), ferner in Chorostkow im Bezirk Husiatyn 8 (7) und in Radziechow im Bezirk Kamionka strumilowa 15 (11).
Frankreich. In Paris wurde, nach dem „Bull. hebd. de stat. mun.“, vom 27. Oktober bis 2. November 1 Erkrankung an raffections cholériformes“ festgestellt.
Rußland. Dem Meodizinaldepartement wurden bis zum 12. Oktober nachstehende Erkrankungen und Todesfälle gemeldet: für die Zeit vom 15. bis 21. bezw. vom 22. bis 28. September in den Gouvernements Wolhynien 2330 (903) und 1919 (798), Kiew 16 (3) und 41 (18), Podolien 28 (15) und 9 (3), ferner im Küstengebiet (Sibirien) vom 18. bis 24. September 8 (11) und vom 25. bis 30. September 2 (1). — Einer Mittheilung vom 6. November zufolge sind in Wiborg (Finland) 4 ee
angezeigt worden.
„ Egypten. Es wurden nachstehende Erkrankungen (und Todes⸗ fälle) angezeigt: in Damiette vom 23. bis 28. Oktober 8 (6), in Menzaleh vom 22. bis 24. Oktober 18 (22), in Matarieh bei Menzaleh vom 20. bis 24. 21 (9), in el⸗Kurdi vom 23. bis 27. 5 G in Seneita vom 26. bis 27. 12 (4), ferner in Bonsrate am 25. Oktober 4 (4), in Gheit el⸗Nassara am 27. 1, in Ahmadieh am 24. 22 (10), in Mansurah am 25. (1), sowie in Ezbet el⸗Borg am 25. Oktober 1 Todesfall, am 29. 6 Neu⸗
erkrankungen. Marokko. Einer Mittheilung aus Tanger vom 3. November zufolge sind daselbst seit dem 29. Oktober Neuerkrankungen nicht annt geworden. Ostindien. Kalkutta. Vom 15. September bis 5. Oktober
sind 81 Personen an Cholera, 2 an Pocken und 611 an Fiebern
gestorben.
. Gelbfieber. “
In Rio de Janeiro wurden, den „Abstr. init. rep.“ mufolge, vom 8. bis 14. September 4, vom 15. bis 21. September ¹0Todesfälle festgestellt, in St. Johns (Antigua) vom 24. bis 89 September 3, ferner auf Cuba in Cienfuegos vom 30. Sep⸗ ember bis 6. Oktober 4, vom 7. bis 13. Oktober 2, in Santjago vem 29. September bis 12. Oktober 19, in Havanna vom 11. bis
.Oktober 22 bei etwa 80 Neuerkrankungen, in Sagua la b rande vom 28. September bis 12. Oktober 30 Erkrankungen und n San Juan (Portorico) vom 21. September bis 5. Oktober
Neuerkrankungen mit 2 Todesfällen.
Verschiedene Erkrankungen.
lich Pocken: St. Petersburg 4 Todesfälle; Berlin 6 (in der König⸗ nn Charité und im Krankenhause Friedrichshain je 3, in ersterer E Todesfall), Budapest 2, London 29 (Krankenhaͤuser), Odessa 2, ö85 Petersburg 8 Erkrankungen; Flecktyphus: Reg.⸗Bez. Posen
St. Petersburg je 2 Erkrankungen; Rückfallfieber: St.
8 .“ 8 . — 8
Petersburg 72 Erkrankungen; Tollwuth: St. Petersburg 1 Todes⸗ fall; Prichinosis: Leipzig 1 Erkrankung. — Mehr als 22 Zebnse⸗ aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90 1,30 %): in Rixdorf — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 36, Breslau 37, in den Reg.⸗Bezirken Arnsber 134, Düsseldorf 131, Hildesheim 163, in München 456, Budapest 103, St. Petersburg 53, Wien 178 — an Diphtherie und Croup (1881/90: 4,49 %): in Bielefeld, Dessau, Görlitz, Mannheim, Posen ₰ Erkrankungen kamen in Berlin 181, Breslau 24, in den Reg.⸗ Bezirken Arnsberg 102, Düsseldorf 95, in München 113, Hamburg 32, Kopenhagen 30, London 102 (Krankenhäuser), Paris 90, St. Peters⸗ burg 66, Wien 67 zur Anzeige. — Erkrankungen an Scharlach sind in Berlin 112, Breslau 73, im Reg.⸗Bez. Posen 106, in Hamburg 34, Budapest 72. Edinburg 78, Kopenhagen 29, London 215 (Kranken⸗ häuser), Paris 48, St. Petersburg 64, Wien 93 vorgekommen — an Unterleibstyphus (1881/90: 1,09 %): in Essen — Erkrankungen daran sind im Reg.⸗Bez. Düsseldorf 121, in St. Petersburg 112 ge⸗ meldet — desgl. an Keuchhusten in Kopenhagen 6.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für bKeor. n 11 EEEEEIö 88 der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 12 803, ni . Festig genesh kine Wägen 89 nig weche Ff er esien sind am 12. d. M. llt 6364, ni t⸗ zeitig gestellt keine ee
8 Zwangs⸗Versteigerungen. eim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am
12. und 13. November die nachbezeichneten Grundstücke zur Ver⸗ steigerung: Soldinerstraße, Parzelle 18, dem Maurerpolier Franz Grabandt gehörig; Fläche 10,20 a; Nutzungswerth 11 660 ℳ; mit dem Gebot von 174 100 ℳ blieb der Kaufmann Max Mühlenthal, Schiffbauerdamm 29, Meistbietender. — Kur⸗ straße 36, dem Kaufmann Herm. Müllerheim gehörig; Nutzungs⸗ werth 13 840 ℳ; Meistbietende blieben die Kaufleute Hermann Sternberg zu Berlin und Julius Joelsohn, Rauchstraße 4, mit dem Gebot von 218 000 ℳ — Yorkstraße 41, der Frau Marie Dunkelberg gehörig; Fläche 3,62 a; Ersteher wurde der Baumeister . Schacht, Derfflingerstraße 19 a., mit dem Gebot von 139 100 ℳ — Graudenzerstraße 5, den Töpfermeistern Paul Wolff und Herm. Graf gehörig; Fläche 6,60 a; 8 9820 ℳ; mit dem Gebot von 156 000 ℳ blieb der Kaufmann J. Ohlrich, Köpenickerstraße 10a, Meistbietender. — Naunynstraße 9, dem Kaufmann Fr. Jul. Haese gehörig; Fläche 6,96 a; Nutzungswerth 11 800 ℳ; Ersteher wurde der Kaufmann G. Cohnitz zu Char⸗ lottenburg, Fasanenstraße 5, mit dem Gebot von 178 000 ℳ
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Schöne⸗ berg, Gustav Freptagstraße 8, dem Maurermeister Joseph Mink⸗ fitz gehörig; Flächenraum 7,79 ha; mit dem Gebot von 61 000 ℳ blieb der Baurath Ludwig Heim zu Berlin, Voßstraße 6, Meist⸗ bietender. — Grundstück zu Schöneberg, Sedanstraße 26, dem Musik⸗ lehrer Rudolf Winter gehörig; Flächenraum 6,05 a; Nutzungswerth 4050 ℳ; Meistbietender blieb der Maurermeister Paul Gerlach zu Berlin, Kurfürstenstraße 2, mit dem Gebot von 1500 ℳ — Grundstück zu Mariendorf, Langestraße (Südende), dem Zimmermeister Hein⸗ rich Zimmermann zu Schöneberg gehörig; Flächenraum 14,49 a; Nutzungswerth 3100 ℳ%; Meistbietender blieb mit dem Gebot von 40 000 ℳ der Klempnermeister Otto Zeller zu Berlin, Köthenerstraße 34. — Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des zu Schöneberg, Goltzstraße 30, belegenen, der Frau Anna Busse gehörigen Grundstücks.
Beim Königlichen Amtsgericht zu Charlottenburg wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg Band 116 Blatt Nr. 4293 auf den Namen des Maurermeisters Theodor Beckmann zu Charlottenburg und des Zimmermeisters Albert Marbach zu Berlin eingetragenen, zu Charlottenburg, Bayreutherstraße 18 belegenen Grundstücks auf⸗ gehoben.
— Das Ergänzungsheft zu „Saling's Börsen⸗Jahr⸗ buch 1895/96“ (Haude u. Spener'sche Buchhandlung, F. Weidling, Berlin), das alljährlich im Herbst nachgeliefert wird, ist soeben er⸗ schienen. Der reiche Inhalt des diesmaligen Ergänzungshefts beweist aufs neue seine Nothwendigkeit. Das Heft bringt außer den Nach⸗ trägen die Besprechungen der neuen Emissionen aus der Zeit vom 1. Juli bis Oktober 1895. Aus dem In⸗ halt sind als neu hinzugekommen hervorzuheben: Brasilianische Bank für Deutschland, A.⸗G. für Montan⸗Industrie, A.⸗G. für chemische Industrie (Mannheim), Chemische Werke, vorm. H. u. E. Albert, Sangerhäuser A.⸗Maschinenfabrik und Eisen⸗ gießerei vorm. Harnung u. Rabe, Vogtländische Maschinenfabrik (vor⸗ mals J. C. u. H. Dietrich), Gladbacher Spinnerei und Weberei, Norddeutsche Vers.⸗Ges. (Hamburg), Kreis Altenaer Schmalspur⸗ Eisenbahn, Süddeutsche Eisenbahn⸗Gesellschaft, Kenneh⸗Assouan⸗Eisen⸗ bahn. Außerdem enthält das Ergänzungsheft noch über 120 Artikel, welche das Hauptwerk nunmehr bis zum Oktober vervollständigen. Das Ergänzungsheft ist für die Käufer von Saling's Börsen⸗Jahr⸗ buch 1895/96 unentgeltlich zu beziehen, und zwar durch diejenige Buch⸗ handlung, welche das Hauptwerk lieferte.
— Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Der rheinisch⸗westfälische Eisenmarkt war im Verlauf der letzten Woche ununterbrochen lebhaft und man zweifelt, nach dem Drängen der Käufer auf längere Ab⸗ schlüsse zu urtheilen, durchaus nicht, daß die gute Geschäftslage auch von Dauer sein werde. Die Lagerbestände vermindern sich sichtlich und die Betriebe sind mit wenigen Ausnahmen in voller Thätigkeit. Wenn auch die Preise nur in sehr langsamem Tempo nachkommen, so hält die steigende Tendenz doch an und man darf auf Nachlässe nicht hoffen. 8In Eisenerzen haben sich die Absatzverhältnisse im Ver⸗ lauf der letzten Woche wenig geändert; die Förderung geht schlank ab. — Auf dem Roheisenmarkt herrscht noch nach wie vor lebhafte Nach⸗ frage, sowohl vom Inlande wie vom Auslande, und viele Hochöfen haben ihre Erzeugung bis in das zweite Quartal 1896 hinein ver⸗ schlossen, sodaß für das nächste Halbjahr ein regelmäßiger Betrieb gesichert ist. Die Lagervorräthe sind abnehmend und die Preise in durchaus bester Haltung. — Auf dem Walzeisenmarkt herrscht allenthalben noch sehr reger Verkehr. Abschlüsse werden stetig gebucht. Stabeisen fand in der letzten Woche sowohl für das Inland wie für das Ausland flotten Absatz, doch besteht noch immer das Mißverhältniß zwischen Roheisen und den Fertig⸗ erzeugnissn. Das Geschäft in Bandeisen ist unverändert lebhaft, weniger gilt dies für Träger. Grobbleche haben stetigen Absatz und die erhöhten Preise, welche gleichwohl den Gestehungskosten noch nicht entsprechen, werden meist von den Käufern anstandslos be⸗ willigt. Feinblesche sind gleichfalls lebhaft begehrt; der Absatz ist augenblicklich ein recht befriedigender und die Preise behalten ihre entschiedene steigende Tendenz. Für Walzdraht, gezogenen Draht und Drahtstifte hat sich die Konjunktur wesentlich günstiger gestaltet. Die Käufer scheinen auch hier aus ihrer bis⸗ herigen e herauszutreten. Nieten gehen leidlich, doch läßt der Absatz sowohl als die i noch viel zu wünschen übrig. In den Eisengießereien verspürt man wohl die bessere Geschäfts⸗ periode, jedoch nicht in dem Maße wie in den übrigen Zweigen der Eisenindustrie. Auch bei den Maschinensabeisen und Kon⸗ struktionswerkstätten macht sich im allgemeinen ein lebhafterer Eingang von Aufträgen bemerkbar; dabei sind die Preise im Ver⸗ hältniß zu den heutigen Gestehungskosten ungünstige zu nennen. Die Bahnwagenanstalten sind augenblicklich noch genügend beschäftigt, doch werden die vorhandenen Aufträge binnen kurzem erledigt sein.
— Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ vom 10. d. M. berichtet in ihrer wirthschaftlichen Wochenschau: Der vor einer Woche
auf dem Baumwollmarkt eingetretene beträchtliche Preisrückgang,
der inzwischen wieder verschwunden ist unter einer Erholung keinen Einfluß gehaht. Die Fabrikanten und ihre Agenten halten an den höheren Preisen fest, und sie beherrschen den Markt vollständig, wobei ihnen der thatsächliche, unaufschiebbare Bedarf zu Hilfe kommt. Während das Geschäft sich in einem engen, für die Jahres⸗ zeit ungewohnten Umfang bewegt, ist doch kein Stillstand zu ver⸗ zeichnen. Aus der Umgebung von New⸗York laufen anhaltend mäßige Aufträge ein. Auch im ferneren Westen entbehrt das Ge⸗ schäft nicht ermuthigender Zeichen der Erholung. In der Wollwaarenbranche ist Bedarf in Stapel⸗ und Halbstapelfabrikaten. Modestoffe und Novitäten sind in lebhafter Nachfrage bei festen Preisen. — Der in dieser Woche stattgehabte Auktionsverkauf von hier fabrizierten Seidenstoffen war bei günstiger Stimmung des Handels ein großer Erfolg. Die mannigfaltigsten Sorten fanden willige Nehmer zu Preisen, welche die Verkäufer befriedigten. In Spitzen, Besatzartikeln, Leinenwaaren, Stickereien herrscht ein stilles Teähs Im Detailgeschäft regt es sich gewaltig im Hinblick auf den Weihnachtsbedarf. Die Lager werden mit Energie ergänzt; ohne Zweifel steht ein bewegtes Geschäft in Aussicht. — Die Tendenz des Eisenmarkts ist eine festere. In den Connellsviller Koksöfen er⸗ wartet man eine weitere Aufbesserung der Löhne. Daneben scheint die Grenze der Preissteigerung der Kohlen noch nicht erreicht zu sein. Die Eisenwerke sind überall in höchstem Grade mit der Ausführung der alten Aufträge in Anspruch genommen. In der Drahtstift⸗ produktion macht sich ein bedeutender Rückgang geltend, während die Anstrengungen vieler Eisenbahnverwaltungen zur Erweiterung ihres Betriebsmaterials die Fabriken in lebhafter Thätigkeit erhalten.
Breslau, 13. November. (W. T. B.) Getreide⸗ Prohzuktenmarkt Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 4½ — rauchsabgaben pr. November 50,30, do do. 70 ℳ Verbrauchsabgaben pr. November 30,70, do. do. Rüböl pr. November 45,50, pr.
85 — Magdeburg, 13. November. (W. T. B.) uckerberi Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 11,05 — 11,20. E“ 88 % Rendem. 10,55 — 10,65, neue 10,55 — 10,65. Nachprodukte erxkl., 75 % Rendem. 7,60 — 8,30. Schwächer. Brotraffinade I 23,00 — 23,25. Brotraffinade II 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 23,25 — 23,50. Gem. Melis 1 mit Faß 22,25. Still. Robzucker 1. Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr. November 10,47 ½ bez. u. Br., pr. Dezember 10,57 ½. bez. u. Br., pr. Januar⸗März 10,77 ½ Gd. 10,82 ½ Br., pr. April-Mai 10,97 ½ bz. u. Br. Matt. G Essen a. d. Ruhr, 13. November. (W. T. B.) „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ meldet, betrug die thatsächliche Förderungs⸗ einschränkung der Zechen des Kohlensyndikats im Oktober 12 % statt der beschlossenen 10 %. Der Grund liege in dem niedrigen Wasserstand und hauptsächlich in der unzureichenden Wagengestellung Leipzig, 13. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termtn⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 3,00 ℳ, pr. Dezember 3,02 ½ ℳ, pr. Januar 3,05 ℳ, pr. Februar 3,07 ½ ℳ, pr. März 3,07 ½ ℳ, pr. April 3,10 ℳ, pr. Mat 3,12 ½ ℳ, pr. Juni 3,15 ℳ, pr. Juli 3,15 ℳ, pr. August 3,17 ½ ℳ, pr. September 3,20 ℳ, pr. Oktober 3,22 ½ ℳ Umsatz 20 000 kg. Ruhig.
Mannheim, 13. November. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. November 14,75, pr. März 14,70, pr. Mai 14,70. Roggen pr. November 12,55, vr. März 12,65, pr. Mai 12,65. Hafer pr. November 12,45, pr. März 13,00, pr. Mai 13,00. Mais pr. November 18589 pr. Mai 10,00.
Bremen, 13. November. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offtzielle Kotierung Petroleum. Börse.) Fest. Loko 7,20 Br. Russisches Petroleum. Loko 6,80 Br. — Schmalz. Ruhig. Wilcox 31 ½ ₰, Armour shield 302 ½ ₰, Cudahy 31 ¾ ₰, Choice Grocerv 31¾ ₰, White label 31 ¾ ₰, Fairbanks 26 ½ 4. — Speck. Ruhig. Short clear middling loko 27 ₰, Extra longs 28 J. — Reis unverändert. — Kaffee unverändert. — Baumwolle. Fester. Upland middl. loko 43 ¾˖ ₰. Taback. Umsatz: 562 Kisten Seedleaf, 1200 Packen Brasi.
Hamburg, 13. November. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. Dezember 73 ½, pr. März 2 pr. Mai 69 ¼, pr. Juli 67 ¼. Behauptet. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 10,42 ½ pr. Dezember 10,55, pr. März 10,87 ½, per Mai 11,02 ½. Ruhig.
Peßt⸗ 13. November. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen 8s ha E Gd., ga 85 Roggen pr. Frühjahr Gd., 6,36 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,08 eS:) Br. Mais pr. Mai⸗Juni 4,57 Gd- 4,59 Br. 8n-e e. e. September 10,85 Gd., 10,90 Br.
E . 96 % Javazucker 12 ½ ruhig. Rüben⸗Rohzucker
10 ⅛ ruhig. — Chile⸗Kupfer Ee 3 Monat 44½8 — London, 13. November. (W. T. B.) Von der Glasgower Fonds börse werden Schwierigkeiten gemeldet; ein Makler ist offiziell als insolvent erklärt worden, andere dürften bei der morgigen Liqui⸗ dation fallieren.
Paris, 13. November. (W. T. B.) Von der Börse wird größere Zuversicht. Die Kapitalistenkäufe in Renten und guten Goldshares fanden heute in vermehrtem Grade statt. Türkenwerthe vorübergehend flau auf Wiener Verkäufe, später jedoch gleich anderen Werthen fest.
Amsterdam, 13. November. ordinary 55 ½4. — Bancazinn 39 ½.
New⸗York, 13. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest, später wurde die Haltung unregelmäßig; der Schluß war im all⸗ gemeinen schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 320 000 Stück.
dation und Zunahme der Eingänge etwas ab. nachfrage, unterstützt durch ausländische Käufe, sowie Berichte über Schaden an der Wintersaat und Deckungen der Baissiers brachten im weiteren Verlauf eine entschiedene Festigkeit hervor. Der Schluß
fest “ 8 ieee . agrenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 8 ½⅞, do. do.
in New⸗Orleans 8 ⁄6, Petroleum Stand. white vhrhee 7,75, do. do. in Philadelphia 7,70, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. November 155, Rohe u. Brothers 6,15. Mais per November 36 ⅞, do. per Dezember 35 ¾, do. per Mai 36. Rother Winterweizen 68 ½, Weizen per November —, do. per Dezember 65, do. pr. März 68 ½, do. per Mai 67 ⁄⅛. Getreidefracht nach Liverpool 3 ½, Kaffee fair Rio Nr. 7 15 ⅛, do. Rio Nr. 7 per Dezember 14,55, do. do. per Februar 14,35, Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,65, Zucker 3, Kupfer 11,50. Chicago, 13. November. (W. T. B.) Weizen schloß nach vielen Schwankungen fest auf abnehmende Ankünfte im Nordwesten und bessere Kabelberichte. — Mais während des ganzen Börsen⸗ verlaufs im Preise anziehend mit wenigen Reaktionen.
Weizen pr. Nobember 57 ⅛, pr. Dezember 57 ¾. Mais per No⸗ vember 29 ¼4. Schmalz per November 5,45, do. per Januar 5,65. Speck short elear nom. Pork per November 8,15.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande.
22. November, 10 ½ Uhr, im Provinzial⸗Verwaltungsgebäude zu Hertogenbosch: Erneuerung des Unterbaues und Umbau des Oberbaues der Drehbrücke über die Donge am Reichsweg der Slees⸗ wyk'schen Fähre nach Breda bei der Gemeinde Raamsdonk. Vor⸗ anschlag 10 500 Fl. Bedingungsheft Nr. 186 im Ministerium van Waterstaat, Handel en Nyverheid, im Provinzial⸗Verwaltungsgebäude zur Einsicht und auf Frankoanfrage gegen Bezahlung der Kosten erhältlich bei Gebrüder van Cleef im Haag, Spui Nr. 28 a. Am
15. November, 11 Uhr, Anweisung an Ort und Stelle. Fernere Auf⸗
(W. T. B.) Java⸗Kaffee good
des Preises dieses Stapelartikels, bat auf den Baumwollwaarenmarkt
Wie die
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Kohlraps pr. August⸗ 8 London, 13. November. (W. T. B.) An der Küste 7 Weizen⸗
berichtet: Der Markt scheint nun gereinigter zu sein und zeigt wieder in den letzten Tagen wahrnehmbaren
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Weizen anfangs stetig, schwächte sich dann auf allgemeine Liqui- Ausgedehnte Export⸗
blieb fest. — Mais entsprechend der Festigkeit des Weizens allgemein
Schmalz Western steam 5,90, do. 8