Mannstädt geleiteten Philharmonischen Orchesters. Die be⸗ gabte Künstlerin, die ihre Studien bei Kullak und Liszt gemacht hat, begann mit dem D-moll⸗Konzert op. 23 von Tschaikowsky. In dem Vortrag dieses Werks, wie in dem Es -dur⸗Konzert von Liszt bekundete sie Energie des Anschlags, voll⸗ kommene Beherrschung der technischen Schwierigkeiten, so⸗ wie eine geschmackvolle, stets fesselnde Ausdrucksweise, während in dem Konzert von Schumann op. 14 etwas mehr Wärme der Empfin⸗ dung zu wünschen blieb. Das Orchester, welches außerdem noch eine Andante aus dem Streichquartett op. 11 von Tschaikowsky zu Gehör brachte, bewies hierin, wie in der diskreten Begleitung der Klavier⸗ konzerte seine anerkannte Tüchtigkeit. Sämmtliche Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Im Königlichen Opernhause geht morgen Sir Arthur Sullvian's „Ivanhoe“ nach Walter Scott's gleichnamigem Roman, bearbeitet von Julian Sturgis, deutsch von H. Wittmann, in folgender Besetzung in Scene: König Richard Löwenherz: Herr Stammer; Prinz John: Herr Fränkel; Cedric: tr Schmidt; Wilfried van Ivanhoe: Herr Sylva; ady Rowena: Fräulein Weitz; Lucas de Beaumanoir: Herr Mödlinger; Brian de-⸗Bois Guilbert: Herr Bulß; Maurice de Bracy: Herr Philipp; Bruder Tuck: Herr Krolop; Locksley: Herr Sommer; Isaak von York:
err Krasa; Rebecca: Fräulein Hiedler; Ulrica: Frau Götze; Wamba:
ir Müller. — Neue Dekorationen: Halle in Cedric's Schloß auf Rother⸗ wood; Vorgemach der Lady Rowena; Vor den Turnierschranken bei Ashby; Einsiedelei im Walde von Copmanhurst; Thorweg auf Burg Torquil⸗ stone; Thurmgemach; Kammer und Burghof auf Torquilstone; Wald und Burg Templestowe gemalt von den Dekorationsmalern Herren Quaglio, Hartwig, Wagner und Bukacz in Berlin und Mettenleiter in München. — Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Die Oper ist vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff in Scene gesetzt; die dekorative Einrichtung hat der Ober⸗Inspektor Brandt besorgt. Preise der Plätze: I. Rang und Parquet 10 ℳ, II. Rang 7 ℳ, III. Rang 5 ℳ ꝛc.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Doktor Klaus“ von Adolf L'Arronge gegeben. Die Damen Schramm, Conrad, Hausner, von Mayburg, Abich und Stollberg sowie die Herren Keßler, Vollmer, Hertzer, Oberländer und Purschian treten darin auf.
Morgen Abend findet in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniß⸗ Kirche (7 ½ Uhr) das erste der drei Orgel⸗Konzerte (zum Besten des Baufonds der Kirche) von Dr. Heinr. Reimann unter Mitwirkung von Fräulein Magda Lossen (Gesang) und Professor Em. Wirth (Violine) statt, ferner in der Sing⸗Akademie (8 Uhr) ein Klavier⸗ abend von Professor Oscar Raif und im Saal Bechstein (7 ½ Uhr) ein Liederabend von Frau Lillian Sanderson.
Am Mittwoch, den 27. November, Mittags 12 bis 1 Uhr, ver⸗ anstaltet Herr Otto Dienel in der Marienkirche ein Orgel⸗ konzert unter Mitwirkung der Sängerin Frau M. Kornatis und des Organisten Herrn M. Jacobi. Auf dem Programm stehen u. a. ein Trauermarsch von Dienel, eine Orgel⸗Sonate von Rheinberger und mehrere Choral⸗Vorspiele ꝛc. Der Eintritt ist frei.
Morgen, Dienstag, findet Königliche Parforce⸗Jagd statt. Stelldichein: 12 ¾¼ Uhr im Jagdschloß Grunewa 1 ¼ Uhr am Saugarten.
1 Mannigfaltiges.
Der neue städtische Hafen am Urban ist heute Mittag um 12 Uhr feierlich eröffnet worden. Dem Akte wohnten bei: der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen mit dem Ober⸗Baudirektor Wiebe Wund dem Geheimen Regierungs⸗Rath Francke, der Regierungs⸗ Präsident Graf Hue de Grais, der N räsident von Windheim mit dem Ober⸗Regierungs⸗Rath Friedheim, dem Regierungs⸗ und Geheimen Baurath, Professor Garbe und dem Regierungs⸗Rath Steifensand, sowie der Dirigent der
Ministerial Baukommission Kayser. Von den städtischen Behörden waren erschienen: der Ober⸗Bügermeister Zelle, der Chef der Tief⸗ bauverwaltung, Baurath Hobrecht mit sämmtlichen städtischen Bau⸗ inspektoren, die Stadträthe Voigt und Meubrink als Vorsitzende der beiden städtischen Baudeputationen für Tief⸗ und Hochbau; auch die beiden Stadtverordneten⸗Vorsteher Dr. Langerhans und Michelet und der Stadtverordnete Löwel als Dezernent der zuständigen 7. Bau⸗ inspektion waren zugegen. Nachdem die Herren zunächst die ganze Anlage und die maschinellen Einrichtungen, die Krahne und Hubbrücken, die in 8 Minuten zu heben und zu senken sind, eingehend besichtigt hatten, begab man sich in ein improvisiertes Festzelt, wo Stadt⸗Baurath Hobrecht und der mit der Oberleitung des Baues betraute Chef der 7. Bauinspektion, Bauinspektor Rohde die technischen Erläuterungen gaben. Der eigentliche Akt der Eröffnung vollzog sich in der Weise, daß ein bekränzter Kahn das den Hafen sperrende Seil durchschnitt.
Der neue Hafen, mit dessen Bau im Jahre 1892 begonnen wurde, bietet insgesammt 69 Schiffen Raum zum Anlegen. Die Insel, welche die Mitte der ganzen Anlage einnimmt, hat einen Flächen⸗ raum von 9900 qm. Der Ladekanal, der zwischen der Insel und dem Südufer liegt, ist 12 m breit; in diesem Kanal selbst haben 12 Schiffe, im großen Hafen nördlich der Insel 50 Schiffe Platz. Außer einem festen Krahn mit 120 Zentnern Tragkraft sind vier fahrbare Krahne mit je 30. Zentnern Tragkraft vorgesehen. Der feste Krahn und einer der fahrbaren befinden sich auf der Insel, die drei übrigen fahrbaren auf dem Süd⸗ ufer an der hier belegenen großen Ladestraße. Hier steht auch, und zwar in der Mitte, das geschmackvoll ausgeführte Wagehaus, das die große Brückenwage mit 200 Zentner Tragkraft, sowie Bureauräume enthält. Westlich davon liegt das stattliche Maschinenhaus. Sämmt⸗ liche Krahne werden hydraulisch bewegt, ebenso wird auch die dreitheilige breite Brücke, die vom Südufer nach der Insel führt, hydraulisch ge⸗ hoben, wenn Schiffe durchgelassen werden sollen. Die Baukosten be⸗ laufen sich auf rund 1 ½ Millionen Mark; außerdem hatte die Stadt noch 3 Millionen Mark für Grunderwerb aufzuwenden. Die Tiefbau⸗ arbeiten sind unter Leitung des Baumeisters Windschild ausgeführt, den Hochbau leitete Bauinspektor a. D. Milczewski. Die maschinellen Einrichtungen lieferte die Firma Hoppe.
Der Deutsche Schriftsteller⸗Verband hielt gestern bier unter Vorsitz von Julius Wolff seine Generalversammlung ab. Der seitens der Deutschen Schriftsteller⸗Genossenschaft angestrebten Ver⸗ einigung mit dem Deutschen Schriftsteller⸗Verband stimmte die General⸗ versammlung grundsätzlich bei. Auch dem Anschluß des Verbandes an den Allgemeinen Deutschen Journalisten⸗ und Schriftstellertag wurde die Zustimmung der Versammlung unter der “ entsprechender Statutenänderung des letzteren ertheilt. Von einer Erhöhung der Mit⸗ gliederbeiträge wurde abgesehen. Die Neuwahlen ergaben die Wieder⸗ wahl Julius Wolff's zum Ersten und Richard Redlich's zum Zweiten Vorsitzenden. Zum Schatzmeister wurde Geheimer Regierungs⸗Rath Karl Brämer, zu Beisitzern des geschäftsführenden Ausschusses die Herren Dr. Teschen und Hauptmann Tanera gewählt.
Das von den katholischen „Marienschwestern“ aus Breslau hier in der Ferfseseeärc. (Nr. 41) errichtete St. Eduard⸗Stift ist gestern Vormittag feierlich eingeweiht worden. Das Stift will sich der Krankenpflege in der Michaelsgemeinde widmen. Die zunächst von fünf Schwestern bewohnten Stiftsräume liegen im Fe wo sich auch die Kapelle befindet, welche 200 Personen Platz bietet.
Vor dem Deutschen Sprachverein Berlin („Vier Jahres⸗ zeiten“, Prinz Albrechtstraße 9) spricht morgen, Dienstag, Abends 8 ½ Uhr, Herr Schulrath Dr. Grabow aus Bromberg über die Aus⸗ sprache des „G“ im Deutschen. Gäste sind willkommen.
In der Urania wird morgen Abend Herr P. Spies seinen Vortrag über die wichtigsten Methoden und Resultate der Lichtmeß⸗ kunst wiederholen. Es wird dies die letzte Vorführung der betreffen⸗ den Versuche sein, da eine andere wichtige Experimentalreihe in Aus⸗
sicht genommen ist. Für die übrigen Abende dieser Woche ist der dekorative Ausstattungsvortrag „Vom Fels zum Meer“, der bereits seine 50. Aufführung erlebt hat, auf das Programm gesetzt.
Hof (Bayern), 25. November. In dem nahen Ort Moschen⸗ dorf brachen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag e zwei Knaben beim Schlittschublaufen auf der Saale durch das Eis. Ein Porzellanmaler Namens Gantz eilte ihnen zu Hilfe, brach aber selbst ein und fand mit den beiden Knaben den Tod. Die drei Leichen sind noch nicht gefunden.
Bamberg, 25. November. Auf der „schiefen Ebene“ ist am Sonnabend in dem Güterzuge 1713 ein mit Baumwolle beladener Waggon in Brand gerathen. Dadurch wurde der doppelgleisige Verkehr längere Zeit gestört; der Schnellzug und die Personenzüge erlitten längere Verspätungen.
Weimar, 23. November. Der Schiller⸗Stiftung ist von Fräulein Sibylle von Wittgenstein, Schwester des am 6. Ok⸗ tober verstorbenen Herrn Friedrich von Wittgenstein in Köln, früheren Vorstandes der dortigen Betrage von 10 000 ℳ gemacht worden.
London, 24. November. „W. T. B.“ meldet: Seit 24 Stunden herrscht an der britischen Küste ein starker Nordoststurm. Der Postdampferverkehr Folkestone Boulogne wurde eingestellt. Die Postdampfer von Calais, Ostende und Vlissingen hatten eine sehr gefährliche Ueberfahrt. Der von Dover nach Calais gehende Post⸗ dampfer konnte in den letzteren Hafen nicht einfahren und kehrte Abends 7 ½ Uhr mit den Passagieren nach Dover zurück. Man b fürchtet, daß eine Anzahl Fischerboote bei Lowestoft untergegangen is
London, 25. November. Ein verheerendes Feuer suchte, wie
„W. T. B.“ meldet, am Sonnabend Abend die Druckerei der Gebrüder Unwin zu Chilworth in Surrey heim Eine außerordentlich große Menge von Schriftwerken, deren Veröffentlichung bevorstand, verbrannte. Der Schaden wird auf annähernd 100 000 Pfd. Sterl. geschätz
140 Angestellte sind brotlos geworden. In einem benachbarte
Magazin lagerten 60 Tons Schießpulver; durch die Anstrengungen der Feuerwehr wurde jedoch eine Explosion verhindert.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Bern, 25. November. (W. T. B.) Der deutsche Ge⸗ sandte in Bern, Wirkliche Geheime Rath Dr. Busch ist heute Morgen an Herzschwäche gestorben.
Konstantinopel, 25. November. (W. T. B.) In türkischen Kreisen wird versichert: seit 4 Tagen seien keinerlei Meldungen von irgend welchen bedeutenderen Ausschreitungen in den “ an amtlicher Stelle eingelaufen.
Aus amtlicher türkischer Quelle wird mitgetheilt: Die Be⸗ hörden des Vilajets Mamuret⸗Aziz meldeten, bei den durch armenische Aufständische in Kharput hervorgerufenen Ruhe⸗ störungen hätten die Aufständischen Explosivstoffe, die sie in dem Hause eines Armeniers verborgen gehabt hätten, entzündet. Die in Häusern und Kirchen verbarrikadierten Aufständischen seien auch bewaffnet gewesen.
Mit der Unterdrückung der Bewegung in Hauran ist Edhem Pascha, welcher sich bei Plewna ausgezeichnet hat, betraut worden; demselben stehen 27 Linien⸗ und Redif⸗ Bataillone, 5 Eskadrons und 6 Batterien zur Verfügung.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
1 vom 25. November Morgens.
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Klaus. L'Arronge.
Max Grube.
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Ober⸗Inspektor Brandt. Dr. Muck. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. Lustspiel ¹ In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur
Anfang 7 ½ Uhr.
Kapellmeister
261. Vorstellung. Doktor in 5 Aufzügen von Adolph
Dirigent: Neues Theater.
Dienstag: 4 Akten Trotha. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Fernande. von Victorien Sardou.
Schiffbauerdamm 4 a. /5.
Der Millitärstaat. von Gustav von Moser und Thilo von
Schauspiel in 4 Akten
Birkus Renz. Karlstraße. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Große brillante Vorstellung. 1870/71. Großes militärisches Ausstattungsstü⸗ vom Direktor Fr. Renz. Außerdem: 6 Trakehne Rapphengste, Original⸗Dressur, vorgeführt von Herr
Schwank in
weig⸗Schiller⸗Stiftung, eine Schenkung im
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in 0 Celsius
Temperatur 5° C. = 4⁰0 R.
Aberdeen. EChristiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda . Moskau.
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München. Chemnitz. Berlin ... Wien... Breslau ..
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Wiesbaden. I tzza. 1
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Uebersicht der Witterung.
Eine breite Zone hohen Luftdrucks mit einem Maximum über dem nördlichen Nordseegebiet er⸗
streckt sich von den F
arören südostwärts nach dem
Schwarzen Meere hin, sodaß der Luftdruck über Nordost⸗ und Südwest⸗Europa am niedrigsten ist. Ueber dem westlichen Mittel⸗Europa wehen lebhafte,
stellenweise
stürmische
nordöstliche und östliche
Winde. Bei wenig veränderten Wärmeverhältnissen und ohne meßbare Niederschläge dauert in Deutsch⸗ land die trübe Witterung fork, und ist demnächst
eine wesentliche Aenderung nicht zu erwarten.
Im
Binnenlande, außer in den südwestlichen Gebiets⸗ theilen, herrscht leichter Frost.
Deutsche Seewarte.
haus. Mit aufgehobenem Abonnement Male: Ivauhoe.
Theater. . Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗
von Arthur Sullivan.
deutsch von H. Wittmann.
Zum ersten
Romantische Oper in 4 Akten
Nach Walter Scott's gleich· namigem Roman bearbeitet von Julian Sturgis,
In Scene gesetzt vom
Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom
Mittwoch: Opernhaus. 171. Vorstellung. Der Evangelimann. Musikalisches Schauspiel in 2 Auf⸗
zügen, nach einer von Dr. Leopold Florian Meißner⸗
erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. — Phantasien im Bremer Rathskeller. Phan⸗ tastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von E. Graeb. Musik von Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 262. Vorstellung. Die Jour⸗ nalisten. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. (Adelheid Runeck: Frau Clara Mexyer, “ des Königlichen Schauspiels.) Anfang
4 Uhr.
Opernhaus. Donnerstag: Der fliegende Hol⸗ länder. Freitag: IJvanhoe. Sonnabend: Konzert des Königlichen Opernchors. Sonntag. (Opern⸗ haus): Ivanhoe. (Kroll’'s Theater), Nachmittags 2 ½ Uhr: Hänsel und Gretel. Die Puppenfee.
Schauspielhaus. Donnerstag: Besonderer Um⸗ stände halber. Frauenlob. Freitag: Doktor Klaus. Sonnabend: 1812. Sonntag: (Schau⸗ spielhaus): Besonderer Umstände Franenlob. Anfang 7 ½ Uhr. (Kroll'’s Theater): Wie die Alten sungen. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater.
Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Die Jüdin von Toledo. Donnerstag: Tedeum.
Dienstag: Tedeum.
Berliner Theater. Dienstag: Hasemann’s Töchter. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Nachruhm.
Donnerskag: Zum ersten Male: Pan Cezar.
Lessing-Theater. Dienstag: Gräfin Fritzi. Anfang 7 ½ Uhr. 1.“
Mittwoch: Madame Saus⸗Gene.
Donnerstag: Die Venus von Milo. Romantischen.
Die
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Der Rabenvater. Schwank in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. — Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch und folgende Tage: Der Rabenvater. — Vorher: Aber die Eyel
Theater.
Jeden Die Reise nach dem Mars.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Chausseestraße 25—26.
Dienstag: Gastspiel der Lilipntauer. Abend 7 ½ Uhr:
halber.
Regie: Hermann Haak. Donnerstag: Fernande.
Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Wohlthätigkeits⸗Vor⸗ stellung. Zum Besten der Christbescheerung des Kindergartens der Hamburger Vorstadt: Der Zigennerbaron. Operette in 3 Akten nach einer Erzählung M. Jokay’s von J. Schnitzer. Musik von Johann Strauß. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. — Hierauf: Großes Ballet⸗Diver⸗ tissement, arrangiert und entworfen vom Ballet⸗ meister Jean Reisinger. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Wohlthätigkeits⸗Vorstellung. Zigennerbaron. — Ballet.
Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Der kleine Lord. Lebensbild in 3 Akten, nach dem gleichnamigen Roman von Mrs. Hodgsen Burnett, übersetzt von Bolten⸗Bäckers. — Hierauf: Die ewige Braut. Operette in 1 Akt von W. Mann⸗ städt und Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Der
Zentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30 Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.
Dienstag: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Eine tolle Nacht.
Konzerte.
Konzert-Haus. Dienstag: Karl Meyder⸗ Konzert. Ouv. „Maximilien Robespierre“ von Litolff. „Die Felsenmühle“ von Reissiger. Vor⸗ spiel zur „Loreley“ von Bruch. Phantasie aus „Rienzi“ von Wagner. „Souvenir de Bade“ für Violine von Leonard (Herr Carnier). „Ach könnt ich noch einmal so lieben“ für Piston von Aletter o ““
Sing-Akademie. Dienstag, Anfa
Klavier⸗Abend von Oscar Rait. Saal Bechstein. Linkstraße 42. Anfang 7 ½ Uhr: Sanderson.
Dienstag, Anfang 7 ½ Uhr: I. Orgel⸗Konzert von Dr. Heinrich Reimann — zum Besten des Baufonds —, unter gütiger Mitwirkung von Frl. Magda Lossen (Ges.) und Herrn Professor Emannel Wirth (Viol.). ..
ng 8 Uhr:
Dienstag, Lieder⸗Abend von Lillian
Kaiser Wilhelm ⸗Gedächtniß-Rirche.
Rob. Renz. Auftreten des Herrn Ritter von Renro mit seinem Schulpferde Skobeleff. Zum Schlu der Schule: Original! Der phänomenal Baguettesprung. Die vier Jahreszeiten, Schul geritten von 4 Damen. Auftreten des Schulreiter ersten Ranges Mr. Gaberel mit seinem Vollblut Rayphengst Chicago. Herr und Madame Denis komische Reitscene. Miß Amalie und Mr. Jame Jee auf 2 gespannten Telephondrähten. La Perche großartige Kraftproduktionen, ausgeführt von de Gebr. Reinsch. Auftreten der hervorragendste Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Komisch Entrées und Intermezzi sämmtlicher Clowns und de beliebten Original⸗August Mr. Lavater Lee. Alle Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: 1870/71. Sonntag: Zwei Vorstellungen. Nachmittag 4 Uhr: Tio Ni En. Abends 7 ½ Uhr: 1870/71
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elise Schulz mit Hrn. Gymnasial Oberlehrer Heinrich Wegener (Zoppot — Danzig) — Frl. Elisabeth von Zedlitz mit Hrn. Landrat Arthur Bartels (Berlin— Glatz).
Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Münzer mit Fe⸗ Anna Samel (Kosten). — Hr. Professor Rober Diez mit Frl. Lise Calberla (Dresden).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Sec.⸗Lieut. Ott von Gerlach (Berlin)h. — Hrn. Hauptmann a. D. Wilhelm von Otterstedt (Kötzschenbrod a. Elbe). — Hrn. Prem.⸗Lieut. Vahlbruch (Posen) — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Vivigen von Wedel (Landsberg a. W.). — Hrn. Kammer herrn Frhrn. von Rössing (Oldenburg). 8
Gestorben: Verw. Fr. General⸗Major Louis Theodora Charlotte von Winkler, geb. von Zychlinska (Dresden). — Hr. Bernhard Gra Matuschka Toppolczan, Frhr. von Spättgen au Arnsdorf (Schloß Arnsdorf). — Verw. F General⸗Lieut. Elise von Holwede, geb. von Sanitz (Görlitz). — Hr. Rittmeister a. D. und Amts⸗ rath Richard Roenckendorff (Süßwinkel, Kr. Dels). — gr Justiz⸗Rath Benno Morgenroth (Beuthen O.⸗S.). — Fr. Rittergutsbesitzer Louise Walter geb. Jaeschke (Brockau).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
leinschließlich Böͤrsen⸗Beilage). (1890)
281.
No.
Berlin, Montag, den 25. November
Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten um die Mitte des Monats November 1895 und die Ernte
Klee (auch Luzerne) und Wiesen im Jahre 1895. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
1895.
von Hafer, Kartoffeln, 8
Um die Mitte des Monats November war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 but Nr. 3 mittelgut, Nr. 4
Ernte⸗Ertrag nach vorläufiger Schätzung.
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Klee Landestheile. (euch Wiesen.⸗*)
zerne).*)
Kar⸗ eooffeln.
Um die Mitte des Monats November war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittelgut, Nr. 4 schlecht, Nr. 5 sehr schlecht.
Ernte⸗Ertrag nach vorläufiger Schätzun 100 kg vom Hektar.
Junger 8 au Lu⸗ zerne).
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Klee V Wiesen.*)
zerne).*)
Preußen. Reg.⸗Bez. Königsberg.. Gumbinnen..
Danzig. Marienwerder..
— (mit St. Berlin)
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Dagegen 1894 (nach vorläufiger Schätzung)
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*⁴) In Heu angeschlagen, alle Schnitte zusammen.
Auf die vorherrschend trockene und vielfach kühle Witterung in der zweiten Hälfte des Oktober folgten in den ersten Novemberwochen häufige und ergiebige Regenfälle bei ungewöhnlich milder, selbst warmer Temperatur. In einzelnen, besonders nordwestlichen Bezirken war zur Berichtszeit schon übermäßige Nässe eingetreten.
Die Bestellung des Wintergetreides, die infolge der Trocken⸗ heit des Vormonats vielfach verzögert war, ist nunmehr fast überall ungestört zu Ende geführt worden. Die jungen Saaten, von denen die spät bestellten erst eben aufgelaufen sind, haben sich unter dem Einfluß des feuchtwarmen Wetters in den letzten Wochen günstig ent⸗ wickelt. War der Stand der früheren Trockenheit halber bisher nur dünn, so sind jetzt die Felder, da viele Pflanzen nachgewachsen sind, zumeist voll I8. und vielfach sind die Saaten schon kräftig ent⸗ wickelt und reich bestockt; früh aufgegangene aber fangen in manchen Gegenden an gelb zu werden und stehen zum theil zu üppig. In sehr vielen Gegenden richten Feldmäuse noch immer erheblichen Schaden
Bemerkungen. S an; auch durch anderes Ungeziefer, besonders Schnecken, werden mancherorts die Saaten geschädigt.
Ueber den Stand des Hn sen Klees und der jungen Lu⸗ zerne lauten, besonders in Norddeutschland, die Berichte vielfach noch ungünstig; doch zeigt er im allgemeinen e Besserung und ist im Ganzen befriedigend zu nennen. Auch auf den Kleefeldern, auf jungen wie auf alten, ist der Mäuseschaden zumeist noch ein beträchtlicher.
Die Ernteschätzungen, deren Ergebnisse hier mitgetheilt wer⸗ den, sind ebenso, wie die im September für Roggen und im Oktober für Weizen, Spelz und Gerste angestellten, nur vorläufige; die end⸗ gültigen Ermittlungen erfolgen zu einer späteren Zeit. Für Hafer wird im Ganzen ein befriedigender, wenn auch gegen das Vorjahr etwas zurückbleibender Ertrag angenommen; in vielen norddeutschen Bezirken sind die Körner großentheils flach und leicht geblieben, aus süddeutschen Bezirken wird berichtet, daß eine gute Marktwaare er⸗ zielt wurde.
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Auch die Kartoffelernte ist im Ganzen gut, theilweise recht gut ausgefallen. Doch konnten in Norddeutschland die Kartoffeln nicht überall völlig reif eingebracht werden und faulen daher in den Mieten und Kellern nach; immerhin ist der Verlust durch Erkrankungen bei weitem geringer als im Vorjahre. In Süddeutschland ist die Qua⸗ lität meist gut; kranke Knollen sind selten. 1
Klee, Luzerne und Wiesen haben in den westlichen Gebiets⸗ theilen des Reichs eine sehr reiche Ernte ergeben. In den östlichen, mittleren und südlichen Theilen lieferte der erste Schnitt ebenfalls ungewöhnlich hohe Erträge, an Herbstfutter jedoch wurde infolge der Trockenheit im Spätsommer und Herbst nur wenig gewonnen. und Grummet waren im allgemeinen von guter Beschaffenheit.
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Berlin, den 23. November 1895
11.“
Die Verhandlungen der am 26. und 27. September .J. in Leipzig abgehaltenen 15. Jahresversammlung es deutschen Vereins für Arm enpflege und Wohl⸗ hätigkeit, über die in Nr. 233 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ aus⸗ führlich berichtet worden ist, sind jetzt in zwei Heften bei Duncker u. Humblot, Leipzig, im Druck erschienen. werthvollen Vortrag von Dr. Richard Freund, Vorsitzendem der Invaliditäts⸗ und Artersversicherungsanstalt Berlin, über die Ein⸗ wirkung der neueren sozialen Gesetzgebung auf die Aufgaben der Armengesetzgebung und Armenpflege. Es wird darin ein reich⸗ altiges, von 110 Armenverbänden Deutschlands eingegangenes stati⸗ stisches Material zusammengestellt und auf Grund desselben im einzelnen ie Einwirkung der drei Arten der Arbeiterversicherung auf die Armen⸗ yflege objektiv erörtert. Im zweiten Hest folgen dann die Referate von Stadtrath Jakstein⸗Lotsdam über „die Stellungnahme der Landes⸗ gesetzgebung zu den gegen alimentationspflichtige Angehörige zu treffenden Zwangsmaßregeln“, von Dr. C. Münsterberg⸗Hamburg und dem Geheimen Regierungs⸗Rath C. von Massow über „die Fürsorge
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Das erste Eft enthält den
für Obdachlose in den Städten“ und von Stadtrath Dr. Flesch⸗ Frankfurt a. M. über die Frage: „In welchen Fällen ist die Abnahme von Kindern der Gewährung von Familienunterstützung in offener Pflege vorzuziehen?“
— Die Ausgestaltung der Volksschule nach den Be⸗ dürfnissen der Gegenwart. Von E. von Schenckendorff, Mitglied des Hauses der Abgeordneten. In Kommission bei P. W. Sattig, Görlitz. — Das preußische Abgeordnetenhaus nahm am 10. Mai d. J. den Antrag an: „der Unterrichtsverwaltung die Er⸗ wartung auszusprechen, daß sie in der Erziehung 1) der Pflege der Leibesübungen auch fernerhin ihre unausgesetzte und volle Aufmerksamkeit zuwende, und daß sie 2) den Handfertigkeits⸗ Unterricht für Knaben und die hauswirthschaftliche Unterweisung für Mädchen in Orten, wo das Bedürfniß vorhanden ist, und bei Unvermögen der Gemeinden auch durch vermehrte Aufwendung von Staatsmitteln kräftig fördern und unterstützen werde. Der An⸗ trag ging von den Mitgliedern der Freien Vereinigung für körper⸗ liche und werkthätige Erziehung aus, welcher gegenwärtig 231 Ab⸗ geordnete angehören. „Der erste vünser Abg. von Schencken⸗ dorff, hat jetzt den Mitgliedern des Abgeordnetenhauses die vor⸗
bezeichnete, 20 Seiten umfassende Druckschrift überreicht, welche ein weiteres Material für die Begründung dieses Antrags liefern und zugleich in knappster Form diejenigen Forderungen an die Volksschule zusammenfassen wollte, die sich nach seiner Ansicht aus dem Bedürfniß der Gegenwart ergeben. Der Verfasser betont darin die hohe ideale Auf⸗ gabe der Volksschule, wie ihre Bestimmung, dem praktischen Leben in ver⸗ stärkter Weise zu dienen, und erörtert Fragen von weitgehender Be⸗ deutung. Als zur Zeit völlig spruchreif erklärt er jedoch nur die⸗ jenige Forderung, die in dem Antrage des Abgeordnetenhauses zum Ausdruck gekommen ist. Für diese Volksschuleinrichtungen lägen in einer Reihe in⸗ und ausländischer Schulen bereits reiche Erfahrungen und vielfach schon völlig betretene Wege vor. — Die neu bearbeitete und reich illustrierte 4. Auflage der „Kulturgeschichte in ihrer natürlichen Entwickelung bis zur Gegenwart“ von Friedrich von Hellwald, welche vor einiger Zeit angekündigt wurde, beginnt jetzt im Verlage von 8. Friesenhahn in Leipzig zu erscheinen. Die Neubearbeitung hat eine Reihe von Gelehrten übernommen, unter denen sich solche von weitbekanntem Namen befinden; sie bürgen dafür, daß sie das Werk im Geiste der letzten Auflage, die der früh verstorbene Verfasser