1895 / 293 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Dec 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Familie Behrens, die Besitzer der großen Menzel⸗Galerie in Hamburg, von Defregger aus München, Friedrich Herberts⸗Köln, Georg Ebers⸗ München und viele Andere. Den Höhepunkt der Festlichkeiten, die dem Meister zu Ehren veranstaltet wurden, bildete das gestern Abend in den glanzvoll her⸗ gerichteten Räumen des Kroll’'schen Etablissements veranstaltete Huldigungsfest des „Vereins Berliner Künstler“. Die Ein⸗ gangssäle gaben ein Bild von Potsdam zur Zeit Friedrich's des Großen: Da war eine Ansicht des Schlosses Sanssouci und höchst anschaulich dargestellt durch gewaltige gemalte Prospekte des Potsdamer Lustgartens vor 100 Jahren, auf welchem die Hauptwache in der historisch überlieferten Uniform aufgezogen war und die vorschrifts⸗ äßigen Honneurs machte. Ihr gegenüber befand sich das von Bauern⸗ burschen umlagerte Werbebureau, das auf einer Tafel die Worte zeigte: „Es wird jedermann kund und zu wissen gethan, wer Lust und Belieben hbat, unter das hochlöblich Königlich Preußische Leibregiment Curassiers Dienste zu nehmen, können sich allhiero einfinden N. B. Es wird auch nach des Mannes Mas ein guth Hand⸗ Geldt gegeben.. Im Theatersaal harrte lange vor dem angesetzten Beginn des Festes eine zahlreiche und glän⸗ zende Gesellschaft des Jubilars, der um 7 ½ Uhr in Begleitung des Malers Professor Koner den Vorsaal betrat, um hier die Ankunft Seiner Majestät des Kaisers zu erwarten. Kurz darauf betraten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin und Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich die Hofloge, und durch das Festcomité begleitet, wurde der Jubilar nun zu seinem Ehrensitz geführt. Die Aufführung des von Julius Wolff gedichteten Festspiels nahm nun ihren Anfang. Die Scene zeigte zunächst ein Bildhauer⸗ Atelier zur Abendzeit. Ein Bildhauer und ein Maler (Hofschau⸗ spieler Hartmann und Heine), die von einer späten Comité⸗ situng, in welcher, wie man erfährt, lebhaft und resultatlos über die Vorbereitungen zum Menzelfest debattiert worden ist, heimkommen, führen ein launiges Gespräch. Schließlich läßt sich der Bildhauer, nachdem der Freund ihn verlassen, nieder und schlummert ein, um von einer würdigen Huldigung für den Altmeister zu träumen. Der Genius der Kunst (Frau von Hochenburger) und der der Natur (Fräulein Lindner) erscheinen und zaubern im Hintergrunde lebende Bilder nach Menzel's Meister⸗ werken hervor: „Das Eisenwalzwerk“, Scenen aus dem „Zerbrochenen Krug“, „Victoria“, „Friedrich II. in Rheinsberg“ und eine Reihe von Gruppen aus dem bekannten „Armeewerk“. Das letzte Bi „Friedrich der Große inmitten der Vertreter seines zsolks’“ war das gelungenste. Zur Ueberraschung Aller wurde die Gestalt des großen Königs plötzlich lebendig und trat zu einer eigenartigen Huldigung aus ihrer Umgebung hervor. In originellen Versen (hier erreichte auch die Dichtung ihren Höhepunkt) beauftragte der König die Kunst, die Natur und die Geschichte (Fräulein Poppe), dem Altmeister den verdienten Lorbeer zu überreichen. Friedrich der Große wurde durch den Königlichen Schau⸗ spieler Herrn Paris recht wirkungsvoll dargestellt. Nach Be⸗ endigung dieses vom Ober⸗Regisseur Herrn Grube und dem Maler Ehrentraut überaus wirkunge voll inscenierten Festspiels beschied Seine Majestät der Kaiser den Juͤbilar in die Hofloze, wo Alleerhöchstderselbe Sich längere Zeit mit ihm unter⸗ hielt. Dann verließen die Allerböchsten Herrschaften den Saal. Die Festlichkeiten nahmen hierauf ihren Fortgang. Die Landsleute Menzel's, die Schlesier, nabten nunmehr in ihrer Volkstracht, um unter Führung Richard Knötel's zu gra⸗ tulieren. Sie brachten als Angebinde einen Kuchen von unge⸗ heuren Dimensionen, an dessen Fuß 80 brennende Kerzen standen, während auf der böchsten Spitze das Lebenslicht sich befand. Hierauf folgte eine Pantomime von R. Schott: „Menzel als Ehestifter“, und zum Schluß rückte zu mitternächtiger Stunde ein Zug der Geistesheroen aller Nationen, durch Studierende der Akademischen Hochschule dargestellt, heran, um den jüngsten Groß⸗ meister gebührend zu feiern. Nach diesem letzten Huldigungsakt begann ““ 8 .““

Der Großgrundbesitz in Pommern nach den agrarstatistischen Untersuchungen von J. Conrad.

(Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Dritte Folge, Band 10. Heft 5.)

Da die Ergebnisse der diesjährigen Erhebungen noch nicht vor⸗ liegen, ist man, um ein Gesammtbild der Grundbesitzvertheilung in Pommern zu gewinnen, noch auf die Zahlen von 1882 angewiesen. Es ist aber anzunehmen, daß die seit letzterem Jahr eingetretenen Veränderungen zu unbedeutend sind, um das Bild wesentlich zu verschieben. 8

Die gesammte landwirthschaftliche Fläche in Pommern vertheilte sich 1882 auf die verschiedenen Größenklassen der Betriebe, wie folgt: 3

Es entfielen auf di

; 8 100 ha u. darüber 416 083 ha

10 100 1 HA 1 10 ha ha

10 985 ha 87 677 ha 308 195 ha

11 412 98 105 258 760 499 007

8 Stralsund 3 761 13 838 53 828 226 639

Provinz Pommern. 26 158 199 620 620 783 1 141 729 Nach Prozent berechnet ergiebt sich folgendes Bild:

Reg.⸗Bez. Stettin .. PEoEIEIIEII1I1 87 5

8 Köslin.. EELEI“ 29,8

8 Stralsund . 1,3 4,6 10,1

Provinz Pommern . . 188 31,2

Damit sind in Vergleich zu stellen

die 7 östlichen Provinzen 17* V 14,5 41,8 42,0

Reg.⸗Bez.

1 Köslin

2mᷣm 8S8.8'S O Oo Oo.

der preuß. Staat .. 9 19,8 46,3 31,7

e111“ 2,4 25,6 47,6 24,4 Es ergiebt sich aus diesen Zahlen, daß Pommern in jeder Kategorie

Feine eigenartige Stellung einnimmt und daß innerhalb der Provinz

wiederum der Regierungsbezirk Stralsund diese Eigenartigkeit am ausgeprägtesten aufweist. Während in Deutschland nur ein Viertel der landwirthschaftlichen Fläche von Grundstücken über 100 ha ab⸗

sorbiert wird und in Preußen noch nicht ein Drittel, sind es in

57 % und im Regierungsbezirk Stralsund 76 %. em entsprechend tritt der größere Bauer in den Hintergrund. Während in Deutschland und auch in Preußen 47 % der landwirth⸗ schaftlich benutzten Fläche durch Bauerngüter von 10 100 ha in Anspruch genommen sind, finden wir in Pommern nur 31 %, im Regierungsbezirk Stralsund sogar nur 18 % in dieser Kategorie.

Und auch die kleinen Bauern mit 1—10 ha sind im Regierungs⸗

bezirk Stralsund nur mit 4,6 % der Fläche vertreten, in ganz Pommern mit 10, in Preußen mit 20, in Deutschland mit über 25 %. In Pommern gerade hat nach neueren archivalischen Forschungen im 17. und 18. Jahrhundert das Legen der Bauern in großem Maß⸗ stabe stattgefunden, dem im damals preußischen Antheile die Regierung allerdings nach Möglichkeit entgegenwirkte, während dies seitens der schwedischen Regierung in Nen⸗Vorpommern und Rügen, dem heutigen Regierungsbezirk Stralsund, nicht geschah. Wenden wir uns nun zu den Gütern über 100 ha so umfaßt abgesehen von den weiter unten zu erwähnenden Domänen und 10 Gütern, deren Besitzverhältnisse dem Verfasser unbekannt geblieben waren die Conrad'sche Statistik Güter 2 363 1 633

1 488 559 ha

mit einer Gesammtfläche von. 316 871 1 012 380

davon Waldfläche... „Aeker⸗ und Wiesenfläche. 8 und einem Grundsteuerreinertrage von 15 029 530

Von den 1633 Besitzern gehörten 2 souveränen Häusern an mit 13 Gütern, dem Adel gehörten an 642 mit 1178 Gütern, bürgerlich waren 957 Besitzer mit 1038 Gütern. Dazu kommen 10 Städte mit 51 Gütern, ferner 14 Kirchen, Schulen und milde Stiftungen mit 75 Gütern und endlich 8 Aktiengesellschaften mit 8 Gütern. Von den Besitzern selbst bewohnt und bewirthschaftet wurden 1347 Güter, während 1016 von den Besitzern nicht bewohnt waren, zumeist deshalb, weil den Besitzern noch andere Güter gehörten. 620 Güter waren verpachtet, 395 als administriert bezeichnet.

Sondert man unter obigen 1633 Besitzern von mehr als 100 ha diejenigen aus, welche bis 1000 ha Fläche besitzen, und diejenigen mit mehr als 1000 ha, so ergiebt sich folgendes Bild:

100 1000 ha über 1000 ha Besitzer

11““ 1 200 433 Gesammtfläche .. 572 247 ha 916 312 ha Waldfläche

1“ 71 590 245 281 Acker⸗ und Wiesenfläche 448 432 563 948 Grundsteuerreinertrag. 6 674 200 8 355 330 Unter den 433 Besitzern von mehr als 1000 ha gehören 303 mit 795 Gütern dem Adel an, nur 116 Besitzer mit 164 Gütern sind bürgerlich. Die Gesammtfläche der Güter über 1000 ha beträgt über 60 % der Gesammtfläche der hier behandelten Güter über 100 ha und 30,5 % der Gesammtfläche überhaupt. Sondert man nun noch die Besitzer von mehr als 5000 ha, die „Latifundienbesitzer“, aus, so ergeben sich für diese folgende Zahlen: 111“ über 5000 24 239 182 751 ha

Gesammtfläche ... ͤöö.“]; Acker⸗ und Wiesenfläche. 102 21

SGSlrundsteuerreinertrag. .1 751 735 %ℳ

Unter diesen 24 Latifundienbesitzern befinden sich 2 Städte, die Universität Greifswald und 2 Stiftungen mit zusammen 54 Gütern und 27 165 ha. Es gehören außerdem hierher S. M. der König von Preußen mit 2 Gütern und 13 410 ha und der Fürst von Hohenzollern mit 11 Gütern und 13 105 ha, sodaß noch 19 Latifundienbesitzer übrig bleiben, von denen zwei bürgerlich sind. Obenan steht der Fürst zu Putbus mit 18 364 ha, darauf folgt Fürst Bismarck mit 9036 ha.

Eine verhältnißmäßig große Rolle spielen in Pommern die Fideikommisse. Es waren davon im Jahre 1888 an Grund und Boden 80 vorhanden. Von zweien fehlten dem Verfasser die Flächen⸗ angaben, so daß er nur 78 näher behandeln konnte. Diese 78 Fidei⸗ kommisse betreffen 76 Inhaber, welche 297 Güter mit einer Fläche von 175 588 ha und 21 ½ Millionen Reinertrag besitzen, wovon aber nur 248 Güter mit 140 000 ha und etwas über 2 Millionen Reinertrag fideikommissarisch festgelegt sind. Aus der Zeit vor Beginn dieses Jahr⸗ hunderts rühren her 11 Fideikommisse mit 48 Besitzungen und 27 453 ha, aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts 19 mit 36 421 ha, aus den Jahren 1851 1870: 19 mit 32 972 ha, aus den Jahren 1871 1880: 20 mit 32 474 ha, aus den Jahren 1881 1888: 9 mit 10 798 ha. Von den Fideikommißbesitzern sind 73 von Adel, 3 bürgerlich.

Auch an Domänen besitzt Pommern eine verhältnißmäßig große Zahl: 138 mit 153 Gütern und 62 589 ha, das sind 21,6 % der Domänenfläche der 7 östlichen Provinzen. Der Durchschnittsertrag mit 28,4 pro ha bleibt hinter dem Gesammtdurchschnitt, welcher fast 40 beträgt, nicht unerheblich zurück. Der Verfasser konnte nicht für alle Domänen die Größe und Pachtverhältnisse genügend weit zurückverfolgen, immerhin aber ist die Zahl der in nachstehender kleinen Tabelle herangezogenen Güter so bedeutend, daß die Ent⸗ wicklung der Pacht wohl als typisch für den betreffenden Regierungs⸗ bezirk angesehen werden kann.

Reg.⸗Bez. Reg.⸗Bez. Reg.⸗Bez. V Köslin Stettin Stralsund Zahl Pacht Zahl Pacht Zahl Pacht der Do⸗ pro ha der Do⸗ pro ha

der Do⸗ pro ha der⸗ 8 mänen mänen mänen

1o“ 9,15 40 V 9,71

11“ 40 13 8,35 40 1890ö . 15 8,40 40 1““ . 15 10,87 40 b11I1n 11“1““ 27,47 40 30,01 ü168 1899 15 26,55 40 28,21 28,22 In allen drei Regicrungsbezirken ist die Pacht in den vorliegenden Perioden auf das Dreifache gestiegen. Die Steigerung von 1860 zu 1870 tritt überall scharf hervor. Nach 1880 erfolgt in allen drei Bezirken der ausgesprochene Rückgang, welcher durch nachstehende, bis 1894 reichende Zahlen über die Neuverpachtungen noch deutlicher illustriert wird.

Zahl der

Pachtbeginn Güter

1870 74 30

1875 79 29

1880 84 90,9

1885 89 8 84 9

1889 94 8 C88

Während also der Gesammtdurchschnitt bis 1880 noch keinen Rückgang, sondern noch einen theilweisen Fortschritt in der Pachthöhe aufweist, ja sogar bis 1890 die rückläufige Bewegung nur unbedeutend hervortritt, ist bei den Neuverpachtungen schon 1880 84 ein Rückgang um 9 % ersichtlich, der bis 1894 sich sogar bis 17,6 % erhöht hat.

Bezüglich aller Details müssen wir auf die ausführlichen Tabellen des Conrad’schen Aufsatzes am oben angegebenen Orte verweisen, indem wir uns hier mit vorstehenden Grundzügen des Bildes begnügen.

1820

. 10,64 1830.

12,04 12.73 14,63 19,83

7,67 10,52 13,62 18,98 25,60 31,88

Die Neuverpachtung erzielte Prozent der vorherigen Pacht

Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens⸗ und Futtermittel

betrugen im Monat November im Durchschnitt für das Königreich Preußen: 1000 kg Weizen 141 (Oktober 137), Roggen 120 (118), Gerste 126 (125), Hafer 118 (118), Kocherbsen 197 (201), Speise⸗ bohnen 275 (276), Linsen 378 (367), Eßkartoffeln 40,5 (40,4), Richt⸗ stroh 39,3 (38 4), Heu 46 (45,3), Rindfleisch im Großhandel 1067 (1086), 1 kg Eßbutter 2,26 (2,27), 1 Schock Eier 4,07 (3,71).

Invaliditäts⸗ und Alters⸗Versicherung.

Bei der Versicherungsanstalt Baden sind im Monat November 1895 176 Rentengesuche (47 Alters⸗ und 129 In⸗ validenrentengesuche) eingereicht und 153 Renten (38 + 115) bewilligt worden. Es wurden 35 Gesuche (10 + 25) abgelehnt, 111 (42 + 69) blieben unerledigt. Außerdem wurden im schiedsgerichtlichen Verfahren 1 Alters⸗ und 4 Invalidenrenten zuerkannt. Bis Ende November sind im Ganzen 9982 Renten (5252 Alters⸗ und 4730 Invaliden⸗ renten) bewilligt, beziehungsweise zuerkannt worden. Davon kamen wieder in Wegfall 2953 (1455 + 1498), sodaß am 1. Dezember 1895 7029 Rentenempfänger vorhanden waren (3797 Alters⸗ und 3232 Invalidenrentner). Verglichen mit dem 1. November 1895, hat sich die Zahl der Rentenempfänger um 68 (11 Alters⸗ und 57 Inbvalidenrentner) vermehrt. Die Renten⸗ empfänger beziehen Renten im Gesammtjahresbetrage von 880 966 11 (mehr seit 1. November 1895 8892 56 ₰). Der Jahresbetrag für die im Monat November bewilligten 39 Alters⸗ renten berechnet sich auf 5231 40 und für 119 Invalidenrenten auf 15 015 ℳ, somit Durchschnitt für eine Altersrente 134 14 ₰, für eine Invalidenrente 126 18 ₰. Für sämmtliche bis 1. Januar 1895 bewilligten Renten betrug der durchschnittliche einer Altersrente 129 50 ₰, einer Invalidenrente

₰.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Barmen wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Nach mehr⸗ wöchiger Dauer ist am letzten Donnerstag der Ausstand, in den mehrere hundert Sattler in Barmen und Elberfeld eingetreten waren, beendet worden. Die Ausständigen hatten höhere Löhne für Militäreffekten verlangt, sie nehmen die Arbeit jedoch zu den alten 2 wieder auf. Demnach hat der Ausstand mit einer Nieder⸗ age der Sattler geendet. 8 In Budapest wurde, wie „W. T. B.“ meldet, gestern eine Arbeiterversammlung aufgelöst. Zwei Personen wurden verhaftet. Arbeiterversammlung in Alt⸗Ofen wurde ebenfalls aufgelöst. Aus New⸗York berichtet die „Voss. Ztg.“: Die längst er⸗ wartete Spaltung unter den „Rittern der Arbeit“ ist nunmehr eingetreten. Von den zur Ritterschaft gehörenden 30 000 Mann haben am 3. Dezember 20 000, die zur Sozialistenvereinigung zählen, ihren Austritt erklärt; sie wollen einen selbständigen Verband gründen, der mehr den Grundsätzen der sozialistischen Arbeiterbewegung ent⸗

Handel und Gewerbe.

Berlin, 7. Dezember. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersty, Berlin W. 41). Ia. Kartoffelmehl 14 ½ 14 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 14 ¼ 14 ½ ℳ, IIa. Kartoffelmehl 11 ½ 12 ½ ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ paritäat Berlin 7,50 ℳ, gelber Sprup 16 ½ 17 ℳ, Kap.⸗ Syrup 17 ½ 18 ℳ, Kap.⸗Export 18 ½ 19 ℳ, Kartoffelzucker gelber 16 17 ℳ, do. Kap. 17 17 ½ ℳ, Rum⸗Kuleur 31 32 ℳ, Bier⸗Kuleur 30 32 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, la. 20 21 ℳ, do. sekunda 17 19 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 30 32 ℳ, Weizenstärke (großst.) 35 36 ℳ, Hallesche und Schlesische 36 37 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 47 48 ℳ, do. (Stücken) 46 47 ℳ, Maisstärke 32 34 ℳ, Schabestärke 32 34 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 15 19 ℳ, Kocherbsen 14 —19 ℳ, grüne Erbsen 14 19 ℳ, Futtererbsen 11 ½ 13 ℳ, inländische veihe Bohnen 24 25 ℳ, weiße Flachbohnen 24 26 ℳ, ungaris Bohnen 21 22 ℳ, galizische und russische Bohnen 18 20 ℳ, große Linsen, neue 26 36 ℳ, mittel do. neue 18 24 ℳ, kleine do.

neue 13 17 ℳ, Mohn, blauer 24 32 ℳ, do. weißer 40 50 ℳ,

Hirse, weiße 18 20 ℳ, gelber Senf 14 22 ℳ, Hanfkörner 17 ½ bis 19 ℳ, Winterrübsen 18 ½ 19 ℳ, Winterraps 19 19 ½ Buchweizen 13 15 “ℳ, Wicken 12 ½ 13 ½ ℳ., Pferdebohne 12 12 ½ ℳ, Leinsaat 20 21 ½ ℳ, Mais loko 10 ½ 11 ½

Kümmel 50 58 ℳ, Leinkuchen 12 14 ℳ, Rapskuchen 9 ½¾ 10 ½ ℳ,

pa. marseill. Erdnußkuchen 12 ¼ 13 ½ ℳ, pa. doppelt gesiebtes Baum wollensamenmehl 58 62 % 12 ½ 13 ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 bi 30 % 8 ½¼- 9 ½ ℳ, va. getr. Getreideschlempe 31 34 % 11 ½ 12 ½ pa. getr. Mais⸗Weizenschlempe 35 40 % 12 ¼ 13 ℳ, pa. getr Maisschlempe 40 42 % 12 ¼ 13 ℳ, Malzkeime 8 9 ℳ, Roggen

kleie 7¼¾ —88 ¼ ℳ, Weizenkleie 8 —8 ½ (Alles per 100 kg ab Bahn

Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg).

Mannheim, 7. Dezember. (W. T. B.) Produkten markt Weizen pr. März 14,95, pr. Mai 14,90. Roggen pr. März 12,60 pr. Mai 12,60. Hafer pr. März 12,60, pr. Mai 12,60.

März 10,00, pr. Mai 10,00. 8 Bremen, 7. Dezember. (W. T. B.) Börsen⸗Schlusbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer etroleum⸗Börse.) Fester. Loko 6,70 Br. Russisches Petroleum Loko 6,30 Br. Schmalz. Matt. 30 ¼ ₰, Cudahy 31 ¼ , Choice Grocery 31 ¼ ₰, 31 ¼ ₰, Fairbanks 26 Speck. 24 ½ ₰, Extralongs 26 ₰. . unverändert. Baumwolle Stetiger. Upland middl. loko 43 ½ ₰. Taback. Umsatz: 600 Packen Brasil. 1 Hamburg, 7. Dezember. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittaas⸗ bericht.) Good average Santos pr. Dezember 73 ¼, pr. März 69 ¾, pr. Mai 67 ¾, pr. September 64. Ruhig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, f pr. März 11,15, per Mai 11,30, pr August 11,47 ½. Wien, 9. Dezember. (W. T. B.) Orientbahnen betrugen in der 47. Woche (vom 10. November is 25. November 1895) 237 108 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 1 338 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis

White label

Ruhiger.

Mais pr

Wilcox 30 ¾ ℳ£, Armour shield

Ruhig. Short clear middling loko Reis unverändert. Kaffee

8

8 G 85

frei an Bord Hamburg pr. Dezember 10,80,

Die Brutto⸗Einnahmen der

25. November 1895) die Brutto⸗Einnahmen 10 332 446 Fr.,

r 403 971 Fr. (W. T. B.) Produktenmarkt. loko besser, pr. Frühjahr 6,86 Gd., 6,87 Br., pr. Herbst 7,12 Gd., 7,14 Br. Roggen pr. Frühjahr 6,16 Gd., 6,18 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,07 Ed., 6,09 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 4,46 Gd., 4,48 Br. Kohlraps pr. August. September 10,70 Gd., 10,80 Br. London, 7. Dezember. (W. T. B.) fest, behauptet. An der Küste 2 Weizenladungen angeboten. 96 % Javbazucker 12 ½ fest, 10 ¾ fest. 1 9. Dezember. (W. T. B.) Die betrugen in der Woche vom 30 November bis 6. Dezember: Weizen 1905, fremder 35 631, engl. Gerste 1396, fremde 14 437, engl. Malzgerste 16 884, fremde 150 engl. Hafer 1409, fremder 52 510 QOrts., engl. Mehl 24 361 Sack, fremdes 60 905 Sack und

1655 Faß. 8 Amsterdam, 7. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good Die Börse eröffnete

ordinary 54. Bancazinn 388.

New⸗York, 7. Dezember. (W. T. B.) i in träger Haltung, wurde im weiteren Verlaufe schwach und schloß lustlos. Der Umsatz in Aktien betrug 184 000 Stück. Weizen eröffnete in ruhiger Haltung, mußte aber dann infolge günstiger Witterung und bedeutender Ankünfte im Preise etwas nach⸗ geben. Im weiteren Verlaufe befestigten sich die Kurse, da ungünstige

inteberichte aus Ohio gemeldet wurden und große Käufe in Mehl für inländische Rechnung stattfanden. Der Schluß war ruhig, aber behauptet. Das Geschäft in Mais verlief infolge reichlicher Käufe der Exporteure in allgemein fester Stimmung. Der Schluß blieb behauptet.

Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 8ꝛ ⅞, do. do. in New⸗Orleans 8, Petroleum Stand. white in New⸗York 750, do. do. in Philadelvhia 7,45, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Januar 131 ½, Schmalz Western steam 5,60, do. Rohe u. Brothers 5,85. Mais per Dezember 35 ½, do. ver Januar 34 V⅜, do. ver Mai 35 ½. Rother Winterweizen 72 ½, Weizen per Dezember 66 ⅝, do. per Januar 67 ⅝, do. pr März 69 ⅜, do. per Mai 68ꝛ ů¾. Getreidefracht nach Liverpool 3 ¼, Kaffee fair Rio Nr. 7 14 ½, do. Rio Nr. 7 per Januar 14,00, do. do. per März 13,80, Mehl. Spring⸗Wheat clears 2,60, Zucker 3 ½, Kupfer 10,65.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 952 896 Doll., gegen 7 335 143 Doll. in der Vor⸗ vwoche, davon für Stoffe 2 587 916 Doll., gegen 1 969 968 Doll. in der Vorwoche. 8 8

Chicago, 7. Dezember. (W. T. B.) Weizen fiel einige Zeit nach Eröffnung, da die Ernteschäden in Argentinien in Abrede gestellt und bedeutende Ankünfte in den westlichen Plätzen gemeldet wurden. Da aber die Haussiers am Platz kauften und auch umfang⸗ reiche Käufe in Mehl stattfanden, so zogen die Preise an und konnten sich einige Zeit lang gut behaupten. Schließlich trat auf Abgaben der Baissiers eine abermalige Abschwächung ein. Mais änderte sich im Verlauf des Verkehrs nur wenig, da sich kein besonderer Einfluß geltend machte.

Weizen pr. Dezember 57 ⅛, pr. Januar 588i. Mais per De⸗ zember 26 t. Schmalz per Januar 5,17, do. per Mai 5,30. Speck short clear nom. Pork per Januar 7,7

Mexiko, 7. Dezember. Ein⸗ und Aus⸗

7 000 Doll., gegen

Zunahme gegen das Vorja Pest, 7. Dezember.

Getreidezufuhren

5. 1— (W. T. B.) Di fuhrzölle betrugen im Monat November 2 2 031 000 Doll. im Monat Oktober.

e 23

Weizen

Wollauktion: Preise Rüben⸗Rohzucker loko

Engl.

Zweite Beilage

Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Montag, den 9. Dezember

Staats⸗Anzeiger

1895.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Ernteergebniß Rußlands im Jabre 1895. Das amtliche Blatt des russischen Ackerbau⸗Ministeriums hat vor kurzem eine vorläufige Schätzung der Ergebnisse der diesjährigen Getreideernte Rußlands veröffentlicht, woraus wir folgende Angaben

ntnehmen:

Die hauptsächlichsten Getreidearten haben im Berichtsjahre 1895 m Großen und Ganzen einen mittleren oder doch annähernd mittleren Im einzelnen sind Roggen, Winterweizen, Hafer und Gerste etwas über Mittel, die übrigen Kornarten etwas unter

rtrag ergeben.

Mittel gerathen.

Was zunächst die Erträge an Winterkornarten anbetrifft, so ist Roggen, nach den Probeerdrüschen zu urtheilen, beziehungsweise auf Grund endgültiger Feststellung in den Gegenden des südlichen Ruß⸗ lands, wo das Korn bereits im Monat September fertig gedroschen

war, etwas über Mittel gerathen.

Der Winterweizen hat gleichfalls im Ganzen einen Ertrag etwas beziehungsweise

über Mittel ergeben. Schlecht ist der Winterweizen im Donschen Gebiet, vernements Tschernigow, Wolhynien,

Bessarabien, Chersson, Charkow und Woronesh. Eine schlechte beziehungsweise unbefriedigende

Woronesch, im Donschen Gebiet, Ssamara, im südlichen Theil des Gouvernements weise in den Gouvernements Kasan, Wjatka,

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Taurien, in der Mehrzahl derjenigen Gouvernements im erdestrich gerathen, welche diese Kornart anbauen. erdestrich, mit Ausnahme der genannten Gouvernements, Winterweizenernte eine gute, ganz besonders in den Gouvernements

hl Haferernte ergab sich im Kreise Bendery (Gouvernement Bessarabien), in den süd⸗ lichen Theilen des Gouvernements Chersson, Jekaterinoslaw und südlichen Theil des Gouvernements in dem westlichen Theil des Ssaratow, stellen⸗ . Kostroma, Nishnij⸗ Nowgorod, Wladimir und Pensa, sowie in den nördlichen Gouverne⸗

Oeffentlicher Anzeiger.

sogar gut ausgefallen.

ergeben, stellenweise, wie z. B. in

und Ssamara gerathen.

befriedigend gerathen,

2 Tschetwert oder unbefriedigend 1

den Gou⸗ F. sowie Nicht⸗Schwarz⸗ Im Schwarz⸗ war die

Sommerweizen

Hirse

weniger;

Hafer und Gerste eine mittlere

Kiew, im

Gouvernements Winterweizen,

weizen. 170 000 Tschetwert Hirse

ments des Weichselgebiets. In den übrigen Gouvernements ist die Haferernte befriedigend, in vielen Gegenden des Nicht⸗Schwarzerdestrichs

Die Gerste hat im Großen und Ganzen einen Ertrag über Mittel den Gouvernements Charkow, Po⸗ dolien, Wolhynien, sogar einen guten. Unbefriedigend war die Gerste in den Gouvernements Moskau, Kostroma, Wjatka, Ssaratow, Pensa

Der Sommerweizen ist in dem Hauptrayon seines Anbaues un⸗

dagegen gut in den Gouvernements Kiew,

Charkow, Chersson und Bessarabi

An Roggen sind im europäischen Rußland in dem Berichtsjahre 114 217 000 Tschetwert geerntet worden, d. h. um 4 465 000 Tschet⸗ wert mehr als durchschnittlich in dem Jahrzent 1883/92 geerntet wurden; an Winterweizen 14 297 000 Tschetwert oder 2 007 000 Tschetwert mehr als im Jahrzehntsdurchschnitt; an Hafer 94 573 000 Tschet⸗ wert oder 5 980 000 Tschetwert mehr; an schet 1 741 000 Tschetwert wichtigsten Kornarten haben Erträge unter dem Mittel geliefert: 25 860 000 Tschetwert chetwert oder 2 657 000 Tschetwert

en.

weniger; Buchweizen 6 787 500 Ts 6 354 000 Tschetwert weniger; Mais 3 619 000 Tschetwert oder 138 000 Tschetwert weniger und Erbsen 2 445 900 Tschetwert oder 99 700 Tschetwert weniger als im Durchschnitt für das Jahrzehnt 1883/92.

In den Weichsel⸗Gouvernements ergaben Roggen, Winterweizen,

übrigen Kornarten annähernd das Mittel erreicht haben. läufigen Schätzungen sind von den einzelnen Kornarten folgende Mengen geerntet worden: 8 120 000 Tschetwert Roggen, 2 686 000 Tschetwert 1 5 885 000 Tschetwert Gerste, 40 000 Tschetwert Sommerweizen, 447 000 Tschetwert Buch⸗ und 660 000 Tschetwert Erbsen. ist

Wenn man die Ertragsziffern der vorjährigen Ernte mit dem gekommen.

8

Gerste 27 347 000 mehr. Die übrigen

oder 1 503 000 Tschetwert oder 1 959 500 Tschetwert

Ernte, während die Erträge der 1 Laut vor⸗

passiert.

Hafer, 2 275 000 Tichetwert

Bremen, Der Reichs⸗Postdampfer „Prinz Heinrich“ hat am 7. Dezember Morgens die Reise von Neapel nach Genua fortgesetzt. dampfer „H. H. Der Postdampfer „Bonn“ mittags die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt.

London, 7. Dezember. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer

Durchschnittsmittel vergleicht, so ergiebt sich zu Gunsten des vorigen Jahres ein Ueberschuß von 42 217 000 Ts⸗ Jahre ein Ueberschuß von nur 7 835 800 Tschetwert über das Durch⸗ schnittsmittel erzielt worden ist, d. h. 34 382 000 Tschetwert weniger gegen 1894 beziehungsweise 59 914 000 Tschetwert weniger gegen 1893.

Im nördlichen Kaukasus, in den Gebieten von Kuß sowie im Gouvernement Stawropel wurde, wie auch im vorigen Jahre, eine Ernte über Mittel erzielt. mittlerer Durchschnittsertrag nicht berechnet ist, so kann nur annähernd muthmaßlich geschätzt werden, daß hier die diesjährige Ernte quantitativ etwa der vorjährigen gleich ausgefallen ist.

Im vorigen 1 392 300 Tschetwert Roggen, 7 434 800 Tschetwert Winterweizen, 3 052 200 Tschetwert Sommerweizen, 2 904 700 Tschetwert Gerste, Tschetwert Buchweizen, 680 000 Tschetwert Hirse, 627 100 Tschetwert Mais, 20 400 Tschetwert Erbsen, 14 000 Tschetwert Sommerroggen, zusammen 17 741 800 Tschetwert.

Zu vorstehenden Schätzungen bemerkt die Veröffentlichung, ob nicht, wie dies sonst schon öfter der Fall gewesen sei, die späteren end⸗ sültigen Ertragsziffern sich etwas niedriger stellen würden

chetwert, während in diesem

an und Terek,

Da für diesen Rayon ein

ahre waren nun folgende Beträge erzielt worden:

1 622 700 Tschetwert Hafer, 7200 Tschetwert Spelzweizen, 36 400

85

Verkehrs⸗Anstalten * 8. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Post⸗

Meier“ hat am 7. Dezember Vormittags Dover hat am 7. Dezember Vor⸗

gestern auf der Heimreise in Plymouth an⸗

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch

7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

=

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[52994] Steckbrief.

Gegen den Buchhändler Michael Koß, geboren am 23. Dezember 1869 zu Powalzin, Kreis Ortels⸗ burg, evangelisch, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Danzig vom 10. April 1895 erkannte Geld⸗ strafe von dreißig Mark, im Nichtbeitreibungsfalle eine Haftstrafe von 2 Tagen und eine Gefängnißstrafe von 4 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben, falls er nicht Zahlung nachweist, zu ver⸗ haften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern, nn aber zu den Akten XD. 1636/94 Nachricht zu

Danzig, den 22. November 1895.

Königliches Amtsgericht. XII.

152991] 8

Folgende Personen: 8

1) August Albert Schlegel aus Erfurt, geboren am 14. September 1867 daselbst,

2) Otto Karl August Bierwisch aus Erfurt, ge⸗ boren daselbst am 4. August 1870, 1

3) Hermann Georg Hans Vater aus Erfurt, ge⸗ boren daselbst am 12. Juni 1872, 3

4) Karl Franz Arthur Bertuch aus Erfurt, ge⸗ boren am 16. November 1873 daselbst,

5) August Hermann Ottomar Römpler aus Erfurt, geboren daselbst am 9. November 1873,

6) Eduard Rose aus Erfurt, geboren daselbst am 25. März 1873, 1

7) Friedrich Ernst Silberschlag aus Erfurt, ge⸗ boren am 23. Dezember 1873 daselbst,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 11. Februar 1896, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Erfurt zur Hauptverhandlung geladen. Bei un⸗ entschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Ersatzkommission zu Erfurt über die

dder Anklage zu Grunde ve. Thatsachen ausge⸗ sttellten Erklärung verurthei

t werden. Erfurt, den 2. Dezember 1895. Königliche Staatsanwaltschaft. Beglaubigt: Schildmacher, Aktuar.

[52992]

Nachstehend verzeichnete Personen werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ lassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 St.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf Samstag, den 25. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor die Straf⸗ kammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhausen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von der mit der Kontrole der Wehrpflichrigen beauftragten Behörde über die der Anklage zu Grunde liegenden That⸗ sachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden, nämlich:

1) Schneider, Joseph, geb. am 30. Mai 1874 zu Hirsingen, 8

2) Gentine, Josef Cölestin Camill, geb. am 1. Januar 1875 zu Schaffnatt,

3) Ruetsch, Arthur Franz, geb. am 9. Februar 1875 zu Buchsweiler,

4) Kohler, Emil, geb. am 13. Februar 1875 in Mansbach,

5) Albisser, Josef, geb. am 22 März 1875 in Hirzbach,

6) Mattler, Johann Stephan, geb. am 9. April 1875 zu Dürlinsdorf,

7) Zimberlin, Ambrosius, geb. am 25. April 1875 in Mörnach,

8) Leuck, Peter Jakob, geb. am 29. April 1875 in Hirsingen,

9) Ley, Paver, geb. am 4. Mai 1875 in Ueber⸗

aß,

10) Erbland, Josef Adolf, geb. am 15. Mai 1875 in Sondersdorf,

11) Groff, Karl, geb. am 29. Mai 1875 in Steinsulz,

12) Wittig, Philibert Anton, geb. am 12. Juni 1875 zu Oltingen,

13) Jacquet, August, geb. am 12. Juni 1875 zu Mansbach,

14) Dinten, Josef Ernst, geb. am 7. Juli 1875 zu Dammerkirch,

15) Winniger, Aloisius, geb. am 22. Juli 1875 zu Füllern,

16) Schlimgen, Wilhelm 22. August 1875 zu Altkirch,

10 Berger, Julius Adolf Sebastian, geb. am 19. September 1875 zu Boncourt, Schweiz, heimath⸗ berechtigt in Bisel,

18) Doppler, Eugen, geb. am 29. September 1875 zu Waldighofen,

19) Büchel, Philibert, geb. am 2. Oktober 1875 zu Tagolsheim,

20) Maegerlin, Eduard, geb. am 9. November 1875 zu Altkirch,

21) Werth, Eugen Emil, geb. am 22. November 1875 zu Füllern,

22) Lipp, Peter, geb. am 25. November 1875 zu Hirsingen,

23) Ley, Theophil, geb. am 4. Dezember 1875 zu Wolschweiler,

24) Wagner, Adolf, geb. am 22. Juli 1872 zu Altkirch, zuletzt in Mülhausen,

1egg-. Leo, geb. am 5. August 1872 zu

Spach,

26) Ott, Leo Eugen Valerian, geb. am 30. Ja⸗ nuar 1873 in Hirsingen,

27) Leunck, Bernhard Augustin, geb. am 15. Fe⸗ bruar 1873 zu Hirsingen, zuletzt in Mülhausen,

28) Groelly, Anton, geb. am 17. Januar 1874 in Lümschweiler,

29) Grumbach, Leo, geb. am 9. Februar 1874 in Ensisheim, zuletzt in Altmünsterol,

30) Dietner, Julius, geb. am 22. Mai 1874 in Waldighofen,

31) Tschan, Josef Ludwig Alfred, geb. am 19. April 1875 zu Grandfontaine, heimathberechtigt in Pfetterhausen,

32) Lustenberger, Franz, geb. am 19. Sep⸗ tember 1873 in Dagsburg, zuletzt in Mülhausen,

33) Roggenstein, Johann Baptist, geb. am 4. April 1872 zu Owingen, zuletzt in Mülhausen,

34) Hecht, Alfred, geb. am 30. Juni 1875 zu Markirch, Uhrmacher, zuletzt in Mülhausen,

Alle, soweit nicht anders angegeben ist und wie die Ermittelungen ergeben haben, in ihren Geburtsorten zuletzt wohnhaft gewesen, z. Zt. ohne bekannten Wohn. und Aufenthaltsort abwesend.

Zugleich wird bekannt gemacht, daß zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reich befindliche Vermögen derselben durch Beschluß der Kaiserlichen Ersten Strafkammer vom 20. November 1895 mit Beschlag belegt und die Veröffentlichung dieses Beschlusses im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ und in der „Neuen Mülhauser Zei⸗ tung“ angeordnet worden ist.

Mlilhausen, den 4. Dezember 1895. 18 Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt: Vogt.

Johann, geb. am

.“

[52993] Beschluß.

I. In der Untersuchungssache gegen den Bäcker Johann Born aus Homberg a. Ohm, welcher zur Zeit unter dem Namen Johannes Becker in London leben soll, wird in Erwägung: daß gegen den Ange⸗ schuldigten die öffentliche Klage erhoben ist, „er habe in der Zeit vor und bis zum 15. März 1885 zu Wetzlar durch eine fortgesetzte Handlung dem Bäcker Karl Münch daselbst gehörige Geldbeträge, fremde bewegliche Sachen, in der Absicht rechtswidriger Zu⸗ eignung weggenommen, und zwar aus der Wohnung des Münch, einem Gebäude, nachdem zur Eröffnung eines in dessen Innern befindlichen Pultes, eines Behältnisses, ein falscher Schlüssel angewendet wurde“, Verbrechen gegen §§ 242, 243 Nr. 3 Str.⸗G.⸗B., daß der Angeschuldigte unmittelbar nach Verübung der vorgedachten That die Flucht ergriffen hat und sich im Auslande verborgen hält, nach Einsicht der §§ 332, 333, 334 Str.⸗P.⸗O. das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlog belegt.

Limburg, den 4. Dezember 1895. Königliches Landgericht. Strafkammer 2. (gez.) Schmidt. Frensberg. Born.

Ausgefertigt:

Limburg, den 5. Dezember 1895.

( S.) Brambach, 8 Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Nenss nfHees Msgeee xEe IUAmnE 2) Aufgebote, Zustellungen

[53314) Zwangsversteigerung 1

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 50 Nr. 2734 auf den Namen des Fräuleins Martha Jähns einge⸗ tragene, zu Berlin, Bergstr. Nr. 66, belegene Grund⸗ stück am 6. Februar 1896, Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichftraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 6 a 64 aqam groß und mit 10 620 Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urthbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 10. Februar 1896, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 109/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 2. Dezember 1895.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[53316]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Bäckermeister August Martens seither gehörigen Wohnhauses Nr. 499 hierselbst hat das hiesige Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters Termin auf den 18. De⸗ zember d. J., Mittags 12 Uhr, bestimmt. Die Rechnung des Sequesters wird vom 6. d. M. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts⸗ schreiberei niedergelegt sein.

Grabow, den 5. Dezember 1895.

Bobzin, Ger.⸗Dtr., Gerichtsschreiber

des Großherzogl. Meckl. Schwerinsch. Amtsgerichts.

[53315] 1 8

In Sachen, die Zwangsversteigerung der früher sub No. ass. 51 und 52 hierselbst belegenen Grundstücke des Brauereibesitzers Fr. Westphal be⸗ treffend, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzu⸗ melden. Zur Erklärung über den Vertheilungsplan,

sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin

auf den 15. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. Wolfenbüttel, den 2. Dezember 1895. Kerrzogliches Amtsgericht. 18 Kaulitz. [52015] Auf Antrag der Rentier Wilhelm Schreivogel⸗ schen Eheleute zu Wendemark werden die Inhaber der im Aktienbuche der Eisleber Diskontogesellschaft

1“

zu Eisleben auf den Namen des Rentiers Wilhelm Schreivogel unter Nr. 296 über 600 und auf den Namen der Ehefrau Schreivogel, Johanne, geb. Dietrich, unter Nr. 504, 505, 695 über je 600 und Pr. 271, 272, 273, 404 über je 150 ein⸗ Aktien, welche angeblich verloren gegangen sind, aufgefordert, ihre Rechte auf diese Aktien spätestens im Aufgebotstermine am 19. Septembe 1896, Vormittags 10 Uhr, bei dem unte zeichneten Gericht anzumelden und die Aktien vor zulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklär werden. Eisleben, den 26. November 1895. Ksönigliches Amtsgericht.

[53101] Aufgebot. 6 Auf Antrag der Wittwe des Kapitäns Heinri Grobrügge, Adelheid Margarethe, geb. Wissel, hier⸗ selbst, wird der unbekannte Inhaber der Schuld⸗ scheine der Anleihe des Norddeutschen Lloyd hier selbst von 1883, Serie XLVII Nr. 12 511 bis Nr. 12 522, beide Nummern eingeschlossen groß je 500, und Serie XXXIII Nr. 8882, groß 200, hiermit aufgefordert, die bezeichneten Urkunde unter Anmeldung seiner Rechte auf dieselben spätesten in dem hiermit auf Dienstag, den 11. 1899, Nachmittags 5 Uhr, im Gerichtshauf hierselbst, Zimmer Nr. 70, anberaumten Aufgebots termin dem Gericht vorzulegen, widrigenfalls die selben für kraftlos erklärt werden sollen. Bremen, den 3. Dezember 1895. Das Amtsgericht. (gez.) Arnold, Dr. 8 Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

[28815050 Aufgebot. 8

Der Justiz⸗Rath W. Graff in Osnabrück als Testamentsvollstrecker der weil. Eheleute Oberamts⸗ SS. Graff hier hat das Aufgebot folgender Ur⸗

nden: 1 1) Aktie des hiesigen Schützenhofs⸗Vereins Nr. 51 1 ůüber 500 8 buch der hiest

2) Sparkassenbu er hiesigen städtischen Spar⸗ kasse Litt. A. Nr. 61 996 enthaltend am 1. Ja⸗ nuar 1894 = 203,72 ℳ,

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 19. Februar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird.

Osnabrück, den 20. Juli 1895.

Königliches Amtsgericht. II.

[53268 Aufgebot.

Die Frau Lina Tenge, geb. Bauendahl, in Nieder⸗ barkhausen bei Oerlinghausen hat das Aufgebot des ihr auf unerklärliche Weise abhanden gekommenen, im Gewerkenbuch Seite 140 auf ihren Namen ver⸗ zeichneten Kuxscheins Nr. 649 der Gewerkschaft Hercynia in Wernigerode vom 22. Mai 1895 be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. Iunni 1896, Vor⸗ mittags 9 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 17, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen,

widrigenfalls in demselben auf Antrag der g 8-