1895 / 294 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Dec 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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nicht im stande, diese Pflicht irgend welchen handelspolitischen Inter⸗ essen anderer Länder unterzuordnen. (Lebhafter Beifall.)

Was dann die Frage der Versicherungsgesellschaften betrifft, so ist die Sachlage folgende: in Preußen sind von dem Ministerium des Innern eine Reihe von Vorschriften erlassen, welche für die Versicherungsgesellschaften Normen aufstellen bezüglich ihrer Rechnungs⸗ legung, bezüglich der Veröffentlichungen der Bilanz u. s. w. Diese Normen sind genau dieselben für die inländischen Gesellschaften

wie für die ausländischen; jede Gesellschaft muß sich denselben fügen. Nun haben amerikanische Versicherungsgesellschaften, nachdem längere Zeit mit ihnen verhandelt wurde, die Erklärung abgegeben, daß sie nach ihrer ganzen Geschäftsgebahrung nicht in der Lage wären, sich allen diesen Bestimmungen zu fügen, und darauf sind einzelne derselben geschlossen, bezw. ist ihnen die Konzession zum Abschluß weiterer Versicherungsverträge ent⸗ zogen worden. Wenn diese amerikanischen Versicherungsgesell⸗ sschaften einen so großen Werth darauf legen, wiederum in Preußen zugelassen zu werden, so bleibt es ihnen anheimgestellt, die Erklärung abzugeben, daß sie sich diesen Bestimmungen fügen wollen, die ich wiederhole es für die inländischen Gesellschaften genau so gelten wie für die ausländischen. (Bravo!) Also auch hier kann von einer differentiellen Behandlung der amerikanischen Gesellschaften nicht die Rede sein. Ob diese Bestimmungen zweckentsprechend sind, darüber hat lediglich die Königlich preußische Regierung zu befinden; ich bin der Ansicht, daß einem fremden Staate darüber das Recht einer Kritik nicht zusteht. (Lebhafter Beifall.) Das ist die Sachlage. Wir haben alle Zeit unsere vertragsmäßigen Verpflichtungen gegenüber den Ver⸗ einigten Staaten getreu und loyal erfüllt. Wir haben das st Ihnen bekannt uns dadurch recht lebhafte Angriffe von landwirthschaftlicher Seite zugezogen. (Sehr richtig! rechts.) Wir haben diesen Angriffen Stand gehalten und werden es auch in Zukunft thun. Wir werden aber andererseits auch uns durch Drohung mit Repressalien nicht einschüchtern und zum Zurückweichen bewegen lassen. (Bravo!) Die deutsche Regierung das kann ich hier erklären ist alle Zeit bereit, die Fragen, die aus den handelspolitischen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten entstehen, auf dem Boden unseres Vertrags in dem Geiste zu behandeln, wie es den weitverzweigten Verkehrsbeziehungen zweier großen befreundeten Nationen entspricht. Wir erwarten dabei aller⸗ dings von anderer Seite eine volle Gegenseitigkeit. (Bravo 0

Und darum, meine Herren, möchte ich Sie bitten, zu dem Aus⸗ wärtigen Amt das Vertrauen zu haben, daß es bei weiterer Be⸗ handlung dieser Angelegenheit mit der Festigkeit, welche unserem Rechte und unserer Pflicht entspricht, die Ruhe und die Mäßigung verbinden wird, auf welche unsere be⸗ theiligten Interessen einen wohlbegründeten Anspruch haben. (Lebhafter Beifall.)

Abg. von Kardorff (Rp.): Ich freue mich, daß nach dieser Erklärung die Regierung auf dem Wege beharren will, den sie glück⸗ licher Weise bisher noch nicht verlassen hat. Was die geschäftliche Behandlung des Etats betrifft, so brauchen wir immer nach der Er⸗ öffnung der Session einige freie Tage zur Prüfung desselben. Daher kommen die Herren zur Eröffnung hierher, reisen dann gleich wieder nach Hause und sind schwer wieder zu haben. Könnte der Etat nicht schon vorher den Abgeordneten zugehen, damit sie ihn zu Hause prüfen können 2 Unsere Finanzlage ist aller⸗ dings keine mißliche. Ich theile den Wunsch, Ersparungen zu machen, aber nicht bei der Entwicklung unserer Flotte. Wer verfolgt hat, wie andere Staaten ihre Flotten vermehrt haben, und berücksichtigt, daß wir damit zurückgeblieben sind, kann die Forderung von Ersparungen bei unserer Flotte nicht für ge⸗ rechtfertigt halten. Der Reichstag hat im vorigen Jahre anerkannt, daß unsere Kreuzerflotte zu klein ist und daß wir uns der Pflicht nicht entziehen können, neue Schlachtschiffe zu bauen, nachdem unsere Schlacht⸗ schiffe ein Alter erreicht haben, in dem sie nicht mehr leisten können, was sie leisten sollen. Im kleinen Publikum ist heute der Glaube verbreitet, daß man mit den gepanzerten Kreuzern dasselbe erreichen könnte wie mit Schlachtschiffen; wir können aber einen Theil Schlacht⸗ schiffe nicht entbehren. Es ist nützlich, die Dinge finanziell sorgfältig zu prüfen, aber nützlich auch die Frage nach unserem wirthschaftlichen Befinden. Wie hat sich ünsere Handelsbilanz in den letzten 20 Jahren gestellt? Als wir 1874 das Freihandelsexperiment machten, bekam das unserer Handelsbilanz außerordentlich schlecht. Unsere Unterbilanzen stellten sich auf 800 1000 Millionen Mark und dieser Umstand war viel mit daran Schuld, den Fürsten Bismarck von seinen freihändlerischen Anschauungen zu befreien, in welchen er aufgewachsen war. Später reduzierte sich unsere Unterbilanz auf 50 80 Millionen Mark, als wir das Schutzzollsystem einführten. Von 1889 bis heute ist es wieder dasselbe Elend wie früher. Diese Zahlen sind ja alle approximativ, aber niemand wird behaupten können, daß wir diesen Zustand dauernd ertragen können. Nach den Schätzungen englischer und französischer Autoren soll Deutschland etwa 12 bis 15 Milliarden Francs in auswärtigen Papieren besitzen, Frank⸗ reich etwa 20 bis 25 und England 70 bis 80 Milliarden Mark. Wenn England solche Unterbilazen hat, so kann es dies wohl ruhig mit ansehen, Deutschland aber kann es auf die Dauer nicht ertragen. Wenn man sagt, daß in den Städten und der Industrie nichts zu merken ist von einer dauernden Verarmung, so ist sie in der land⸗ wirthschaftlichen Bevölkerung sehr wohl zu bemerken. Heute beträgt in Preußen die industrielle und die städtische Bevölkerung 24 Millionen, und die landwirthschaftliche ist an Kopfzahl und Kapital ganz gewaltig zurückgegangen, während früher beide etwa gleich groß waren. Die heutige politische Lage erinnert in vielen Beziehungen an die von 1879. Eine Kriegsgefahr lag allerdings damals näher. Der große französische Krieg zitterte vielleicht noch mehr nach; insofern sind wir vielleicht heute besser daran. Aber die Unzufriedenheit ist eine allgemeine und die Sozialdemokratie erhob ihr Haupt damals ebenso keck wie heute. Der Kulturkampf war glücklicher Weise zu Ende ge⸗ führt und der konfessionelle Friede angebahnt. Es wurde in jener Zeit das Gesetz erlassen, welches die Sozialdemokratie wenigstens in einigen Schranken hielt. Damals wurde die Heeresmacht eschaffen, welche Deutschland die Weltmachtstellung und den

rieden sicherte. Ich glaube, daß wir eingesehen haben, daß wir uns wechselseitig ein möglichst weites Entgegenkommen zeigen müssen. In Bezug auf die Sozialdemokratie hat mir jemand, der die Ver⸗ hältnisse genau kennt, gesagt: Sie beurtheilen die Kraft der Sozial⸗ demokratie viel zu gering, sie ist die einzige Partei, welche über ganz gvroße Kapitalien verfügt; sie erhebt Steuern, die um das Zehn⸗ und Hendetfhe das übersteigen, was andere Parteien für ihre Parteizwecke aufbringen. Etwa fünf Millionen Mark werden jährlich für Parteizwecke bezahlt. Die Lage ist eine sehr ernste, ich warne davor, mit dem Feuer zu spielen; Pastoren, Aerzte, Juristen und Professoren sind für die sozialistischen Ideen heute ebenso begeistert wie die Gebildeten vor der Revolution für die Ideen Rousseaufs. Ich habe das Gefühl, daß man in diesen Kreisen die Gefahr der Sczialdemokratie gar nicht erkennt. Wenn Sie hinzufügen, daß die Unzufriedenheit eine allgemeine ist, viel größer als 1879, denn die Nothlage der Landwirthschaft ist eine weit schwierigere —, wenn Sie das tiefe Herabsinken des monarchischen Gefühls in ganz Deutschland berücksichtigen, so kann ich nur wünschen, daß es unserer Regierung gelingen möge, Ruhe, Ordnung und Wohlhabenheit wiederherzustellen, wie das seiner Zeit dem Fürsten Bismarck, dem großen Staatsmann, gelungen ist. Dazu gehört,

* sich diejenigen, welche in ihrer hohen Stellun berufen sind, dahin zu wirken, nicht untereinander befehden. Wenn heute in den Zeitungen gehetzt wird, ein Ministerium gegen das andere, so geht mir daraus eine Nichteinheitlichkeit der Regierung hervor. Eine einheitliche, geschlossene Regierung ist noch heute in der Lage, Deutschland vorwärts zu bringen und auf der hohen Stellung zu erhalten, die es einnimmt. Eine Regierung, in welcher die Mit⸗ glieder nicht gemeinsam ihre Aktion betreiben, wird dazu nicht fähig sein. Ich hoffe, daß die Regierung die Energie finden wird, um Deutschland vor den Gefahren zu bewahren, vor welchen zu warnen ich für meine Aufgabe erachtete.

Darauf wird die weitere Berathung auf Dienstag 1 Uhr vertagt.

Literatur.

Mittheilungen über nordamerikanisches Wasser⸗ bauwesen. Im Auftrage des Ministers der öffentlichen Arbeiten nach amtlichen Reiseberichten bearbeitet ven Roloff, Königlichem Regierungs⸗Baumeister in Berlin. (Ergänzungsheft zur „Zeitschrift für Bauwesen“, Jahrgang 1895.) Mit 48 Abbildungen im Text und 23 Tafeln. Berlin, Verlag von Wilhelm Ernst u. Sohn. Von dem preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten waren zum Besuche der Weltausstellung in Chicago der Elbstrom⸗Baudirektor, Regierungs⸗ und Baurath von Doemming in Magdeburg, der Wasser⸗Bauinspektor Eger in Berlin und der Hafen⸗Bauinspektor Wilhelms in Neufahrwasser entsandt worden, um von den dort ausgestellten, auf das Wasserbauwesen bezüglichen Gegenständen Kenntniß zu nehmen. Der mit der Entsendung verbundene Auftrag lautete im einzelnen dahin, daß der Regierungs⸗ und Baurath von Doemming den Flußregulierungen, Kanalisierungen und Schiffahrts⸗ Kanälen, der Wasser⸗Bauinspektor Eger den Binnenhäfen und Ein⸗ richtungen zum Betrieb der Binnenschiffahrt sowie dem Wasser⸗ versorgungs⸗ und Entwässerungswesen der Städte, der Hafen⸗Bau⸗ inspektor Wilhelms endlich den Seehäfen, einschließlich ihrer Ein⸗ richtungen, den Seeuferbauten und dem Beleuchtungswesen der See⸗ küsten seine besondere Aufmerksamkeit zu widmen habe. Dabei sollten auch einige der wichtigeren vollendeten oder im Entstehen begriffenen Bauanlagen an Ort und Stelle be⸗ sichtigt werden. Die von den genannten Beamten über das Ergebniß ihrer Reise erstatteten Berichte sind zu der vorliegenden Veröffent⸗ lichung in einheitlicher Bearbeitung zusammengefaßt, wobei auch der Bericht des Regierungs⸗Baumeisters Häsler in ünster i. W. über seine zum theil mit Hilfe einer staatlichen Reiseprämie im Jahre 1893 ausgeführte Studienreise nach Amerika mit benutzt worden ist. Auch einzelne Angaben aus den Berichten, welche von den der Kaiser⸗ lich deutschen Botschaft in Washington beigegebenen Baubeamten erstattet sind, haben bei der Bearbeitung Verwerthung gefunden. Es wird im wesentlichen eine Darstellung des nordamerikanischen Wasser⸗ bauwesens und unter Außerachtlassung alles Nebensächlichen in kurzen Zügen ein Bild der gesammten Wasserbauthätigkeit Nord⸗Amerikas in ihren zur Zeit bemerkenswerthesten Erscheinungen geboten, soweit diese auf der Ausstellung vertreten waren oder von den Berichterstattern am Ort der ehben besichtigt werden konnten. Für den größten Theil der beigefügten Abbildungen, die der Arbeit einen besonders hohen Werth verleihen, haben amtliche Unterlagen benutzt werden können, da den Berichterstattern sowohl in der Ausstellung als auch bei Be⸗ sichtigung der Bauten von den amerikanischen Fachmännern in bereit⸗ willigster Weise Zeichnungen wie auch Drucksachen zur Verfügung ge⸗ stellt worden sind; nur ein geringer Theil der Abbildungen ist nach an Ort und Stelle aufgenommenen Handskizzen angefertigt worden.

Von den Guttentag'schen Sammlungen deutscher Reichs⸗ und preußischer Landesgesetze ist das Reichsgesetz, betreffend die Kommanditgesellschaften auf Aktien und die Aktien⸗ gesellschaften, vom 18. Juli 1884, mit Sachregister und An⸗ merkungen von Hugo Keyßner, Kammergerichts⸗ und Geheimer Justiz⸗Rath, und Dr. H. Veit Simon, Rechtsanwalt am Kammer⸗ gericht, in vierter Auflage (Preis 1 ℳ) und das preußische Jagd⸗ scheingesetz vom 31. Juli 1895, mit Erläuterungen (nebst Aus⸗ führungsverfügung vom 2. August 1895 und Gesetzgebungsmaterialien) von F. Kunze, Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath, (Preis 1,60 ℳ) neu erschienen. 8

„Die Gedichte des Großfürsten Constantin.“ In freier Nachbildung von Julius Grosse. II. Theil. Mit dem Bilde des hohen Dichters. Großenhain und Leipzig. Verlag von Baumert u. Ronge. Beigegeben ist dem Buch ein Vorwort des Uebersetzers, dessen stilistische Gewandtheit hinreichend bekannt sein dürfte. Er giebt den Lesern obengenannter Gedichtsammlung zu bedenken, welche Schwierigkeiten seiner Aufgabe sich ent⸗ egenstellten, zumal er nicht aus dem Russischen direkt, ondern nach einer wortgetreuen Prosaverdeutschung des Herrn von Rosanow die Nachbildung der überaus melodischen Verse auszuführen unternommen hatte. Außerdem ist eine kurze Biographie des erlauchten Poeten in diesem Vorwort enthalten und gesagt, wie schon der I. Band seiner Dichtungen, der (übertragen von 5. Autor) vor vier Jahren erschien, sich seitens der sach⸗ verständigen Kritik beifälligster Aufnahme und rühmender Auszeichnung zu erfreuen hatte. Tiefe Religiosität und liebevolles Zusammen⸗ klingen mit geistverwandtem Empfinden bilden zwar in den rein lyrischen Gedichten den Grundton; diese nehmen aber auch hier und da den Charakter von reizvollen Stimmungsbildern an. Drei Abschnitten solchen Inhalts aus den Jahren 1886, 1887, 1888 folgen Hexameter und eine balladenartige Dichtung legendenhaften In⸗ halts, die das Märtyrerschicksal des heiligen Sebastian unter römischer Justiz in weihevoller und lebendiger Darstellung schildert. Die Episteln an befreundete Regiments⸗Kameraden und Andere zeigen, welche freundschaftliche Zuneigung der Fürstliche Dichter denen bewahrt, die seine Sympathie zu gewinnen vermochten. Doch auch mit feiner, treffender Satire charakterisiert er in einem der Stücke („Aus dem Feldleben“*) die kleinen Eigenheiten und menschlichen Schwächen seiner Kasernenuntergebenen. Ergreifend wirkt das letzte Poem „Ent⸗ lassen“. Der Nationalcharakter russischer Dichtung der weiche, schwermüthige Hauch macht sich auch in diesen Liedern geltend.

„Ausgewählte Gedichte“ von Adolf Brieger. Verlag von Baumert u. Ronge, Großenhain und Leipzig. In diesem aus „Liedern“, „Balladen“ und „Zeitgedichten“ zusammengestellten Bande giebt der durch frühere Veröffentlichungen bereits vor⸗ theilhaft bekannt gewordene Verfasser die Summe poetischen Stimmungsgehalts seines an inneren und äußeren Eindrücken reichen Lebens. Allerdings erwartet man von dem gereiften Mann auch ein in Bezug auf Form und Gedankenspiegelung aus⸗ gereiftes Werk. Adolf Brieger rechtfertitt mit seiner (Julius Grosse gewidmeten) Gedichtsammlung nicht nur dieses Vertrauen, sondern be⸗ weist auch in einzelnem’ besonders Gelungenem, daß er ein wirklicher Dichter, kein Nachempfinder ist. Wenn seine Lyrik der Ein⸗ theilung nach aus verschiedenen Lebensabschnitten herstammend jene als Originalität hervorstechende, eigenartig geprägte Physiognomie so mancher unserer Modernen auch vermissen läßt, so ist doch ihr Aus⸗ druck vornehm, ihr Motiv herzerfreuend. Was die Natur⸗ bilder beseelt, ist neben der subjektiven Empfindung des Dichters dem „Erinnern“ an Gluck und Liebe mit elegischem Grundton doch auch wieder das Sicheinsfühlen mit der aufs Künftige gerichteten frohen Bewegung und athmet Bewunderung des Schönen und Kraftvollen. Hier und da findet sich, bei ziemlich gewandter Reimführung, eine kleine rhythmische Unebenheit, wovon aber gewiß nur das verwöhntere Ohr sich verletzt fühlen wird. Die meisten dieser warm aus dem Herzen quellenden Poesien sind auch mustergültig gebaut. Bedeutender als in seiner Lyrik, der in einem übrigens grandios angelegten Reflektionspoem „Es lohnt sich nicht“ auch pessimistische Schatten zur Folie dienen, zeigt sich der Poet als Balladendichter, in welcher Eigenschaft er neben historischen ganz

moderne, aus dem vollen Menschenleben gegriffene Stoffe recht glück⸗

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lich zu behandeln wußte, Schließlich verdient auch noch der letzte,

die „Zeitgedichte“ umfassende Abschnitt warmes Lob.

Gedichte von Wilhelm Hosäus, Dessau 1896, Verla von C. Dünnhaupt. Preis geb. 3 Der Verfasser, der sich au als Dramatiker sowie als Dichter einer Balladen⸗ und Elegiensamm⸗ lung bereits bekannt gemacht hat, bietet in diesem neuen Bändchen eine Sammlung vorwiegend lyrischer Gedichte und Gelegenheits⸗ arbeiten dar. Die Gelegenheitsdichtungen sind von warmem 2ve durchdrungen, die Lieder von zarter Empfindung erfüllt.

i den Bildern erfreuen der Humor sowie die männliche Anschauung. Gewandtheit in der Behandlung der Verse zeigen die Ghaselen, Sonnette, Terzinen und Distichen. Die „Alttestamentlichen Weisen“, sowie „Amor und Psyche“ deuten wie einzelne der „Lieder“ auf des Verfassers nahe Beziehungen zur Musik hin. Unter den letzteren sind ihm die im Volkston gehaltenen, wie „In der Schenke“, „Trinkspruch der Alten“, „Hat dich die Welt betrogen“, „Frühlingsnacht“ am besten gelungen. Die Verlagsbuchhandlung hat das anziehende Ge⸗ dichtbuch gefällig ausgestattet.

Die Schulze'sche Hofbuchhandlung (A. Schwartz) in Olden⸗ burg hat soeben eine vierte Auflage der „Winternächte“ von Arthur Fitger (Preis 4 ℳ) veranstaltet: ein Beweis für den Erfolg dieser Dichtungen des Bremer Maler⸗Poeten. Scharfe, moderne Weltanschauung ohne Pessimismus; männliche, warme, aber nie weichliche Empfindung bei Energie des Gedankens kennzeichnen dieselben. Auch von Fitger's in demselben Verlag erschienenen Trauerspielen „Die Hexe“ (Preis 2 ℳ) und „Von Gottes Gnaden“ (Preis 2 ℳ) sind, trotz des harten Widerspruchs, dem sie anfänglich begegneten, neue Auflagen (die 6. bezw. 3.) nöthig geworden.

Ornithologisches Taschenbuch für Jäger und Jagdfreunde. Von Dr. Ernst Schäff. Mit achtzehn vom Verfasser gezeichneten Abbildungen. Zweite Auflage. Neudamm, Verlag von J. Neumann. Preis 2 Seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 1891 hat dieses Taschenbuch sich in Jägerkreisen viele Freunde erworben und sich als nützlicher Berather für ein schnelles und sicheres Bestimmen des erlegten Flugwildes erwiesen. Die in dem Buche enthaltenen Bestimmungstabellen sind so leicht verständlich, daß auch der Laie ohne Mühe aus den darin angeführten Merkmal i sicheren Schluß auf die betreffende Vogelart ziehen wird.

Weihnachts⸗Publikationen.

„Kriegserinnerungen: Wie wir unser Eisern Kreuz erwarben.“ Nach persönlichen Berichten der Inhaber bearbeitet vom General⸗Major z. D. Fr. Freiherrn von Dincklage⸗Campe. Mit 350 Illustrationen und 15 farbigen Kunstbeilagen. Berlin W., Deutsches Verlagshaus Bong u. Co. Preis elegant gebunden 10 Dieses stattliche Prachtwerk, auf welches wir beim Erscheinen der einzelnen Lieferungen bereits öfter hingewiesen haben, ist nunmehr ab⸗ geschlossen. Im Gegensatz zu den vielen anderen Vexröffentlichungen, die sich mit den Ereignissen der Kriegsjahre 1870/71 beschäftigen, handelt es sich hier nicht um eine nachträgliche Schilderung der Kriegsvorgänge, sondern um eine Darstellung der Einzelerleb⸗ nisse der Ritter des Eisernen Kreuzes durch diese selbst. Tapfere Männer sind es, die in dem Buch ihre Kriegserinnerungen erzählen, und schlicht ist ihre Darstellungsweise; doch wenn sie der Momente gedenken, in denen sie Leben um Leben dem Feind gegenüberstanden, bricht das Feuer der Begeisterung in ihnen hervor. Mitten in die Einzelheiten der Schlacht versetzt sieht sich plötzlich der Leser, und vor seinen Augen breitet sich das Schlachtfeld aus. Es war ein glücklicher Gedanke, der diesem eigenartigen, vortrefflichen Werk seine Entstehung gab, und wenige erscheinen wie dieses geeignet, durch seine Lektüre Mannes⸗ muth, Pflichtgefühl und Nationalbewußtsein zu wecken. Das Buch sei daher besonders für die reifere männliche Jugend als Festgeschenk warm empfohlen.

Der von der Schlesischen Buchdruckerei, Kunst⸗ und Verlags⸗Anstalt von S. Schottlaender in Breslau heraus⸗ gegebene, mit Porträts geschmückte Weihnachts⸗Katalog enthält eine reiche Auswahl von literarischen Erzeugnissen für jeden Geschmack, von denen sich viele zu Festgeschenken eignen. Als Neuerscheinungen auf dem Büchermarkte seien besonders hervorgehoben die originellen, elegant ausgestatteten Bändchen der Bibliothek „Unterwe gs und Daheim“, welche für den billigen Preis von nur pro Band Werke von Autoren wie Ernst Eckstein,

ansson, Moritz Jökai, Paul Lindau, Otto Ro nette,

Strindberg, Konrad Telmann, Friedrich Fürst u. bringt. Ferner sind darin verzeichnet: die Volksausgabe von Kar Biedermann's „Dreißig Jahre deutscher Geschichte“; „Briefe eines Vaters an seinen Sohn nach dessen Abgang auf die Universität“; „Aus Heinrich Heine’s Ahnensaal“ von Professo Dr. D. Kaufmann; „Auf den Stufen zum Thron“, historischer Roman von Gregor Samarow (Oskar Meding); „An der Grenze Roman von H. von Nostiz; „Malchow“, Oberschlesischer Roman von

Martin Bauer; „Moderne Nippes“ von Max Viola. Der Katalog ist gratis durch jede Buchhandlung und direkt von der Verlagshandlung

zu beziehen.

Eine hübsche Weihnachtsgabe für junge Mädchen ist das von Frau Anna Jäger in Stuttgart verfaßte Buch „Haus⸗ töchterchens Kochschule“ (Verlag von Otto Maier in Ravens⸗ burg). „Für Spiel und Leben“ lautet das Motto. In leichtem Plauderton wird den Kleinen Unterricht ertheilt, sodaß sie danach Suppen, Fische, Fleischspeisen, Gemüse, Saucen, sowie Backwerk und

Getränke selbständig bereiten können. Das Buch ist auch sehr ge⸗

fällig illustriert.

Handel und Gewerbe.

St. Petersburg, 9. Dezember. (W. T. B.) Ruß⸗

lands Getreide⸗Export. In der Woche vom 1. Dezember bis 7. Dezember sind über die Haupt⸗Zollämter 9 885 000 Pud

Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen

e), Roggen 1 655 000 Pud (gegen 1 317 000 Pud in der Vorwo 9 Gerste 1 863 000 Pud (gegen 2 196 000 Pud in der Vorwo 2, Hafer 832 000 Pud (gegen 1 485 000 Pud in der Vorwoche), Mais

4 323 000 Pud (gegen 4 858 000 Pud in der Hermes

1 212 000 Pud (gegen 198 000 Pud in der Vorwoche).

New⸗York, 9. Dezember. (W. T. B.) Die Börse eröffnete

mit niedrigeren Kursen und war später erholt. Der Schluß war recht fest. Der Umsatz in Aktien betrug 268 000 Stück.

Weizen anfangs schwach, schwächte sich infolge von reichlichem Angebot noch weiter ab, erholte sich jedoch später, da der Visible Supply geringer geschätzt wurde, als man erwartet hatte, und weil die Baissiers reichlich deckten. Der Schluß blieb sehr fest. Mais

schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf große Ankünfte und war später erholt. Waagrenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 87/16 do. do. in New⸗Orleans 81/16, Petroleum Stand. white in New⸗Yͤork 7,50, do. do. in Philadelphia 7,45, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Januar 133, Schmalz Western steam 5,50, do. Rohe u. Brothers 5,80. Mais per Dezember 35, do. per Januar 34 ⅛, do. per Mai 35 ⅞. Rother Winterweizen 71 ¼, Weizen per Dezember 67 ⅜, do. per Januar 68 ¼, do. pr. März 70 ½, do. per Mai 69 ¼. Getreidefracht nach Liverpool 3, Kaffee fair Rio Nr. 7 14 ½, do. Rio Nr. 7 per Januar 13,70, do. do. per März 13,55, Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,60, Zucker 8. Kupfer 10,70. Visible Supply an Weizen 63 786 000 Bushels, do. an Mais 5 207 000 Bushels. 1 Chicago, 9. Dezember. (W. T. B.) Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab; später trat eine Erholung ein, weil die sichtbaren Vorräthe sich mehr vermindert haben als erwartet wurde. Schluß sehr fest. Mais ging anfangs im Preise zurück, später verursachten Abnahme der sichtbaren Vorräthe eine Steigerung des Preises. Der Schluß war behauptet. Der Markt wurde durch die Fluktuationen in Wetzen beherrscht. Weizen pr. Dezember 59 ⅜, pr. Januar 59 ¼. Mais per De⸗ zember ö Januar 5,27 ½, do. per Mai 5,50.

Speck short

294.

Zweite

1. Untersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, ingen 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. V 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

5. Verloosung ꝛc. von

Bersicherung. erthpapieren.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Dienstag, den 10. Dezember

nzeiger.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Schuhmacher

gesellen Johann Skrzypek aus Lublinitz, geboren am

14. Mai 1846 zu Ostrow, Kreis Lublinitz, katholisch, ledig, bis zum 19. August 1895 in Beuthen O.⸗S. wohnhaft gewesen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen ver⸗ schiedener im August 1895 zu Lublinitz begangener Es wird ersucht denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern und zu den Akten IV D. 39 züglich Nachricht zu geben.

Lublinitz, g

Betrugsfälle verhängt. 8/95 unver⸗

4. Dezember 1895. igliches Amtsgericht.

den Schmiedemeister Konrad Kaissa von Fechenheim am 9. September 1882 erlas Steckbrief wird hiermit wiederholt erneuert. Hanau, den 27. November 1895. Der Erste Staatsanwalt: 1t Fbekl.

Der in act. 88 D. 332. 84 am 28. November 1885 gegen den Schuhmacher Julius Günther, ge⸗ boren am 12. Dezember 1850 zu Neuenburg, er⸗ lassene Stecksrief wird hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 6. Dezember 1895.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 130.

(53706] Strafvollstreckungs⸗Ersuchen.

Der Arbeiter Friedrich Lange, geboren am 3. Mai 1866 in Groß⸗Fahlenwerder, zuletzt wohnhaft in ist durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schöffengerichts Berlinchen vom 24. Ja⸗ nuar 1895 wegen Uebertretung der §§ 1, 11 der Verordnung vom 3. Oktober 1890 zu einer Geld⸗ strafe von drei Mark, im Nichtbeitreibungsfalle zu einem Tage Haft verurtheilt. .“ und Nachricht zu den Akten C. 41. 94

Berlinchen, den 5. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht.

Berlinchen,

Es wird um Straf⸗

Erneuerung des Strafvollstreckungs⸗Ersuchens.

Das diesseits in Nr. 86 dieses Blattes für 1889 erlassene offene Strafvollstreckungs⸗Ersuchen vom 2. März 1889 bezüglich der 123 Wehrpflichtigen Bolduan und Genossen wird hierdurch erneuert.

Landsberg a. W., 30. November 1895. Der Erste Staatsanwalt.

Vermögensbeschlagnahme.

Die Großh. Strafkammer III des Landgerichts Karlsruhe hat mit Beschluß vom 2. De⸗ zember 1895 Nr. 8469 die unterm 10. Februar 1885 Nr. 881 verfügte Beschlagnahme über das Vermögen stermann von Nuppensturm wieder

Nr. 52 163.

des Josef We

aufgehoben. Karlsruhe, den 4. Dezember 1895 Der Gr. Staatsanwalt

In der Strafsache Sebastian Heinrich Mötzing von Wüstensachsen, geboren am 13. Juli 1867, wegen Verletzung der Wehrpflicht ist infolge Zahlung von Strafe und Kosten der am 20. Sep⸗ tember 1888 veröffentlichte Beschluß der Straf⸗ kammer dahier vom 6. August 1888, betreffend die Beschlagnahme des Vermögens des Mötzing, hin⸗ fällig geworden. 8 Hanan, den 2. Dezember 1895. Der Erste Staatsanwalt. J. A.: Mackeldey.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Zwangsversteigerung.

Zwangsvollstreckung soll das im bungen Berlins im Kreise kr. 3791 auf den Namen des Architekten Arthur Weller hier eingetragene, in der Cöslinerstraße, nach dem Kataster Nr. 8 belegene 3. Februar 1896, Vormittags vor dem unterzeichneten Gericht, Neue e 13, Erdgeschoß, Flügel C, Zimmer 36, Das Grundstück ist bei einer Fläche von 18 a 62 am mit 15 750 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. über die Ertheilung des Zus bruar 1896, verkündet werden. in der Geri

Im Wege der Grundbuche von de Niederbarnim Band 94

Grundstück am 10 ½ Uhr, Friedrichstraß

versteigert werden.

Das Urtheil chlags wird am 3. Fe⸗ Nachmittags 12 ¼¾ Uhr, ebenda Die Akten 85 K. 114/95 liegen chteschreiberei Zimmer 41 zur Einsicht aus. den 30. November 1895.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.

Nach heute erla durch Anschlag roklam finden zur hefrau des früheren B Helene, geb. Lewerenz, Wohnhauses Nr.

ssenem, seinem ganzen Inhalt nach chtstafel bekannt gemachtem Zwangsversteigerung des der ürgermeisters Kahle zu Zaschendorf ge 260 hieselbst mit Zubehör Termine: 1) zum Verkauf nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den 21. Februar 1896, Vormittags 10 1 2) zum Ueberbot am 1896, Vormitta

an die Geri

den 20. März,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben ge⸗ hörenden Gegenstände am Freitag, den 21. Fe⸗ bruar 1896, Vormittags 10 Uhr, im Termins⸗ zimmer des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 6. Fe⸗ bruar 1896 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Apotheker Wiese hie⸗ selbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger An⸗ meldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zu⸗ behör gestatten wird.

Brüel, den 30. November 1895.

Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.

In Sachen der Herzoglichen Leihhaus⸗Anstalt hier⸗ selbst, Klägerin, gegen den Maler Karl Göhmann bier, für sich und als Vertreter seiner Kinder: Friedrich, Karl, Marie und Caroline Göhmann, Beklagten, wegen Forderung, wird der auf den 11. April 1896 anberaumte Verkaufstermin wieder aufgehoben. [53817) Holzminden, den 6. Dezember 1895. Herzogliches Amtsgericht. Schönemann.

o

In Sachen der Herzoglichen Leihhaus⸗Administration zu Helmstedt, Klägerin, wider die Wittwe des Arbeiters August Schelm, Gertrude, geb. Trutmann, zu Schöningen, Beklagte, wegen Hypot hekkapital⸗ zinsen, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des der Beklagten gehörigen Wohn⸗ hauses No. ass. 45 hierselbst zum Zwecke der Zwangs⸗ versteigerung durch Beschluß vom 29. v. Mts. ver⸗ fügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. März 1896, Morgens 10 ¾ Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ gerichte Schöningen angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über⸗ reichen haben.

Schöningen, den 4. Dezember 1895.

Herzogliches Amtsgericht. [53816]

In Sachen der Association der Schuhmacher zu Wolfenbüttel, E. G. m. u. H., Klägerin, wider den Schuhmacher Gustav Schrader hierselbst, Beklagten, wegen Forderung, ist der auf den 18. d. Mts., Vor⸗ mittags 10 Uhr, zur Zwangsversteigerung des dem Beklagten gehörigen Wohnhauses No. ass. 194 hier⸗ selbst anberaumte Termin aufgehoben.

Schöppenstedt, den 3. Dezember 1895.

Herzogliches Amtsgericht. lindemann

[53717]

Das Königl. Amtsgericht Friedberg hat in Sachen des Rechtsanwalts von Wedel⸗Parlow, zuletzt in Wörishofen, gegenwärtig unbekannten Aufenthalts, und Genossen, Gläubiger, gegen die Kaufmannsehe⸗ leute Salomon und Sofie Kahn in Lindenau, Schuldner, wegen Forderung, hier, Vertheilungs⸗ verfahren betreffend, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Ausführung der Vertheilung auf Samstag, den 8. Februar 1896, Vor⸗ mittags 10 Uhr, im Sitzungssaale Termin an⸗ beraumt und ladet hierzu den eingangs genannten Gläubiger.

Friedberg, 7. Dezember 1895.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts: Mayberger, Kgl. Sekretär.

[53826] 8 8

In Sachen, das Aufgebotsverfahren über die dem Arbeiter Andreas Kauers in Velpke gehörigen Zins⸗ scheine betreffend, ist der auf den 3. Oktober 1896, Vormittags 10 Uhr, anberaumte Aufgebotstermin aufgehoben. 8

Vorsfelde, den 4. Dezember 1895.

Herzogliches Amtsgericht. [53822] Aufgebot.

Nachstehende von der Lebensversicherungs⸗Aktien⸗ Gesellschaft Germania zu Stettin ausgestellte Ur⸗ kunden und zwar:

I. Policen.

1) Nr. 437 615 über 2000 Kronen vom 11. Juli 1888 für Handelsborger Anton Olaf Andresen zu Christiania, 1

2) Nr. 267 675 über 3000 vom 18. Mai 1878 für den Lokomotivheizer bei der Königlichen Staats⸗ bahn August Johann Wilhelm Gerhard Steil zu Vsnabrüch 8

3) Nr. 141 470 über 1000 Fl. S. W. vom 25. Juni 1866 für den Weißgerber Franz Sporner zu München,

4) Nr. 355 727 über 6000 vom 25. November 1893 für den Kaufmann Hans Weihtag zu Barmen,

5) Nr. 249 808 über 3000 vom 24. Dezember 1874 für den Hauptamts⸗Assistenten Leonard Zimmer⸗ mann zu Prostken, Kreis Lyck;

II. Depositalscheine:

1) vom 10. Februar 1894 für Frau Bertha Auguste Mewes, geb. Kühl, zu Stettin zur Police Nr. 445 559,

2) vom 13. März 1892 für Joseph Stephan zur Police Nr. 258 387, 8 1

3) vom 17. November 1893 für Gustav Heinrich Ludwig Gaertner zur Police Nr. 443 971,

4) vom 24. August 1881 für den Lehrer Itzig Joseph zu Sensburg zur Police Nr. 229 167,

5) vom 8. Dezember 1891 für Peter Neuhaus zur Police Nr. 289 252, .

sind angeblich verloren gegangen, und es ist deren Aufgebot und zwar: ““

Kommandit⸗G Erwerbs⸗ und 8. Niederla 9. Bank⸗Auswe 10. Verschiedene

sellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 0 8

Bäleaefe

ssung ꝛc. von Rechtsan e.

insen für den Grünzeughändler Friedrich Wilhelm

Diese Posten, welche auf die Grundstücke von Nr. 959, 960 und 965 Vorstadt L stücke von Nr. 19 übertragen wor etilgt und sollen im Grundbuche gel uf den Antrag des Grundstücks⸗Eigenthümers von Nr. 19 werden deshalb die unbekannten Rechts⸗ nachfolger der verstorbenen, vorstehend benannten Gläubiger aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Posten spätestens im Aufgebotstermine den 27. Februar 1896, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren An werden ausgeschlossen werden. en 13. November 1895.

Königliches Amtsgericht

8 Aufgebot. Die Eheleute Steinbrucharbeiter Rudolf und Elise, geb. Kipp, zu Alstedde haben das Auf⸗ Ibbenbüren Band VII neweber Hermann Hein⸗ b. Kümper, eingetragenen

Oeffentlicher Anzeiger.

Kaufmann Anton Olaf Andresen rtreten durch den Rechtsanwalt

zu I 1 von dem zu Christiania, ve Freude zu Stettin, zu I 2 von dem Pensionär Gerhar zu I 3 von de

als Trenn⸗ iUnd angeblich öscht werden.

Lokomotivheizer a. D. d Steil zu Eisenach,

m Weißgerber Franz Sporner zu fmann Hans Weihtag in

Inspektor Leonard Zimmer⸗

zu I 4 von dem Kau Firma Wesser & Co. zu

zu I5 von dem Steuer⸗ mann zu Lötzen, O

zu II 1 von der Wittwe des Arbeiters Bertha Auguste, geb. Kühl, von hier,

zu II 2 von dem praktischen zu Ober⸗Glogau, Freude hier,

zu II 3 von dem

Arzt Dr. Stryczek

sprüchen auf die Po vertreten durch den Rechtsanwalt

4 Liegnitz, d Kaufmann G. H. L. Gaertner 9

Kultusbeamten J. Joseph zu zu II 5 von dem Lehrer Christian Hartmann zu

zu II 4 von dem Sensburg, Ostpr.,

Grundbuch von Blatt 103 für die Eheleute Lei rich Beermann und Theresia, ge Grundstücks Flur 19 Nr. 221/36 auf'm Scha Holzung und Acker groß 77 a beantragt. daher alle Diejenigen, Grundstücks

gebot des im Inhaber der Urkunden werden dem auf den 10. Juli vor dem unterzeichneten r. 42, Zimmer Nr. 50, an⸗ mine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Stettin, den 26. November 1895. 86 Königliches Amtsgericht. Abth. XI.

aufgefordert, späteste 1896, Mittags 12 Uhr, Gerichte Elisabethstr. N beraumten Aufgebotster welche das Eigenthum des aufgefordert, ihre Rechte ns im Aufgebotstermine Vormittags 11 Uhr, cheinigen, widrigenfalls sie mit chlossen und die Antragsteller als Grundstücks im Grundbuch ein⸗

Ibbenbüren, den 25. November 1895. Königliches Amtsgericht.

8 Aufgebot. Der südlich des Schloßgartens in der G g gene Wiesenplan Nr. 282, Kartenblatt 3 38, von 20 a 90 qm steht im Grund⸗ itel laufende Nr. 1

beanspruchen,

auf das Grundstück späteste den 4. Februar 1896,

anzumelden und zu bes ihren Rechten ausges⸗ Eigenthümer des getragen werden.

Alufgebot. 8

Das Sparkassenbuch der Sparkasse der Stadt Bromberg Nr. 9572 über 504,36 für Frau Eva Pansegrau, egangen und soll auf den Antrag derselben zum wecke der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird daher spätestens im Aufgebotstermine, den ttags 10 Uhr, bei immer Nr. te anzumelden und falls die Kraftlos⸗

4,36 ℳ, ausgefertigt ist angeblich verloren

Schubin bele Parzelle Nr. uche von Schubin Blatt 578 als Eigenthum der verstorbenen Eheleute

a. Joachim Philipp Bry und Sarah, geb. Leh⸗

b. Joachim Müller

eingetragen.

Auf Antrag des Kaufmanns Adolph Leßner in Schubin werden alle Eigenthumsprätendenten hier⸗ ihre Ansprüche und Rechte auf ätestens im Aufgebotstermine, den .Februar 1896, Vormittags 10 ½ Uhr, m unterzeichneten Gericht an falls der Ausschluß der Eigenthu die Eintragung des Besitztitels für den

Schubin, den 4. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht.

effentliche Ladung. teuermutterrolle des G Igel, Artikel 314, ist auf die Namen Thiel zu Bernkastel“ die

in den Dulgärten, Weide, Als Erben des

aufgefordert, 12. Juni 1896, Vormi dem unterzeichneten Gericht Landgerichtsgebäudes) seine Re das Buch vorzulegen, erklärung desselben erfolgen wird Bromberg, den 2. November 1895. Königliches Amtsgericht.

und Esther, geb. Jakob

Aufgebot.

Inhaber der auf den Schiepzig lautenden, zu Nr. 26 581 M. gehörigen angeblich Sparkassenscheine der Sparkasse

über 80 und

über 70

jetzt in Leipzig wohnhaften

estens im Termin vom 9. Juli

1896, Mittags 12 Uhr, Zimmer 33, kleine

Steinstr. 8, hier ihre Rechte anzumelden und die

Scheine vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung

der letzteren erfolgen wird.

Halle a. S., den 29. November 1895.

Königliches Amtsgericht. 8.

Namen des durch aufgefordert, Kellners Ernst Kolze aus das Grundstück sp dem Einlagebuch verloren gegangen des Saalkreises Nr. 209 924 E. Nr. 222 706 E. werden auf Antrag d Kolze aufgefordert, spät

zumelden, widrigen⸗ msprätendenten und Antragsteller

emeindebezirks „Brewer und Parzelle Flur 17 Nr. 91,

groß 25 a 82 m, einge⸗ Artikelinhabers Thiel sind ge Eigenthümer der Parzelle ermittelt worden: 1) Karl Fischer, Kaufmann zu Trier, Adelheid Fischer, zu Hamburg, auch i 3) Wilhelm Thiel, Kaufm 4) Mathilde Thiel, Heinrich Kratz zu Neuwied,

5) Anna Thiel, Ehefrau des Kaufmanns Clamor Wiegand zu Charlottenburg,

6) Maria Thiel, Ehefrau des Kaufmanns Lützelberger zu Traben,

7) Susanna Thiel, Wittwe zu Monzelfeld,

8) Mathias Roth, Ackerer daselbst,

9) Margaretha Thiel, Ehefrau des Kommunal⸗ Oberförsters Pfeiffer zu Bullay.

Die Erben des Artikelinhabers Brewer sind ermittelt worden.

Behufs Eintra werden die etwai

Bernkastel,

In der Grunds

Aufgebot.

Der Ackersmann Friedrich Söthe zu H vertreten durch den Rechtsanwalt Hattenhauer in Minden, hat das Aufgebot des ihm angeblich ab⸗ handen gekommenen auf seinen Namen und über 65,58 lautenden Svarkassenbuchs der Kreis⸗Spar⸗ kasse Minden Nr. 28 842 beantragt. des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Juni 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anbe⸗ raumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls seine Kraftloserklärung erfolgen wird.

Minden, den 2. Dezember 1895.

Königliches Amtsgericht.

Aufgebot. Nachdem die Büdnerin Huckstorff, zu Baumgarten dargelegt hat, daß die und Hypothekenbuchs ihrer

Büdnerei Nr. 10 zu Baumgarten auf den Erbpächter Joachim Marten zu Passin unterm 12. Oktober 1886 umgeschriebenen 900 dem Gläubiger gezahlt sind, das über diesen Posten ertheilte Umschreibungsattest aber wegen Verlustes desselben nicht beigebracht werden kann, werden antragsmäßig alle diejenigen, welche der Tilgung dieses Hypothekenpostens wider⸗ glauben, hierdurch aufgefordert,

n London wohnhaft, hann zu Berlin,

des Gymnasial⸗ Der Inhaber

Oberlehrers

Johann Josef Götten

arie Leopoldi, gung der Parzelle ins Grundbuch gen weiteren Erben und Rechtsnach⸗ Artikelinhaber Brewer und Thiel zu sowie alle diejenigen, welche das bezeichnete Grundstück machen, 15. März 1896, Vor hiesigen Gerichts öffentlich geladen

Fol. 11 des

Ansprüche an zu dem auf den mitags 10 Uhr, an der stelle anberaumten Termine hierdurch

und aufgefordert, in demselben ihre an das Grundstück geltend hend aufgeführten Personen in

Absatz 2 des Einführungs⸗ ril 1888 als Eigenthümer in das

widrigenfalls die vorste Gemäßheit des § 58 gesetzes vom 12. Ap Grundbuch eingetragen werden. Trier, den 5. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 5b.

Oeffentliche Ladung. Bei den Verhandlungen, der Grundbücher für die 2 Waldbröl gehörigen Katastergemeinden Dattenfel und Windeck, haben die na Eigenthum an den daselbst stücken beansprucht. Die im Flurbuch eingetragenen, unten aufgeführten Artikeleigenthümer haben niche ermittelt werden können. Gemäß § 58 Abs. 2 des Gesetzes vom 12. April 1888 werden Artikeleigenthümer bezw. die etwaigen, und Aufenthaltsorte nach unbekannten hiermit öffentlich zu dem auf den 1896, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine Amtsgericht, Abtheilung V, in Gerichtsstraße Nr. 2, mit de spätestens in diesem Termin ihre etwaigen Ansprüche an den unten bezeichneten

sprechen zu können

30. Januar 1896, Vormittags 11 Uhr, unterzeichneten Amtsgericht anstehenden Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls der be⸗ regte Hypothekenposten wird für erloschen erklärt Umschreibungsattest Wirksamkeit wird gesetzt werden. Bützow, den 4. Dezember 1895. Großherzogliches Amtsgericht.

J Aufgebot. Im Grundbuche des dem Julius Oswald Reinsch gehörigen Grundstücks Vor⸗ stadt Liegnitz Nr. 19 stehen eingetragen: a. in Abth. III Nr. 2 aus dem Erbreze 30. März 1816 infolge Verfügung vom 29. Mai 1816 noch 422 Thlr. 21 Sgr. 2 ⁄12 Pf. Erbtheil für die Geschwister Menzel: Friedrich August, Johanne Friedericke Henriette, Christiane Charlotte, 3

für jedes 140 Thlr. 27 Sgr. 1 12 Pf., 8

b. in Abth. III Nr. 4 auf Grund der Verfügung vom 12. März 1828 400 Thlr. Darlehn nebst 5 %

betreffend die Anlegun zum Amtsgerichtsbezi

chgenannten Personen das

Kräutereibesitzer Carl näher bezeichneten Grund⸗

daher diese dem Namen Erben derselben 15. Februa

vor das unterzeichnete dessen Geschäftslokal, Aufforderung geladen,