an das Amtsgericht in Springe und der Landrichter Dr. in Gleiwitz als Amtsrichter an das Amtsgericht in wreslau. Dem Landgerichts⸗Rath Scharfenort in Glogau ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt. der Liste der Rechtsanwalte sind Klöscht⸗ der Rechts⸗ anwalt Willers bei dem Landgericht in Breslau, der Rechts⸗ anwalt Lex bei dem ö und dem Amtsgericht in Essen und der Rechtsanwalt Grimsehl bei dem Amtsgericht
in Einbeck.
In die 82 der Rechtsanwalte sind 8,4 der Notar Dr. Westenberg bei dem Amtsgericht in Ahrweiler, der Gerichts⸗Assessor Dr. Becherer bei dem Landgericht II in Berlin, der Gerichts⸗Assessor Bernau bei dem Amtsgericht in Minden und der Gerichts⸗Assessor Dr. Moritz bei dem Amts⸗
gericht in Bonn.
Richtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 21. Dezember.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten im Neuen Füvee. heute Vormittag die Vorträge des Kriegs⸗ Ministers, des Chefs des Generalstabs der Armee und des Chefs des Militärkabinets
Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs⸗Ergebnisse deutscher Eisenbahnen im Monat November 1895 ergiebt für 60 Bahnen, die schon im No⸗ vember 1894 im Betriebe waren, Folgendes:
Gesammtlänge: 39 479,65 km.
im gegen auf gegen Ganzen das Vorjahr 1 km das Vorjahr für alle Bahnen im November 1895
zdus dem Per⸗ sonenverkehre 24 643 876 + 1 210 11 18 + 2,91 aus dem Güter⸗ verkehre .83 164 326 + 5 597 627] 2 114 + 98 + 4,86 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April — 31. März in der Zeit vom 1. April 1895 bis Ende November 1895
Einnahme
637 +
aus dem Per⸗ sonenverkehre 230568372 + 17 294 014 7 247 + 415 + 6,07
aus dem Güter⸗ 8 verkehre . 514816479 + 22 634114 15 909 + 410 + 2,65
für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. Januar — 31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar bis Ende November 1895
aus dem Per⸗
sonenverkehre 62 587 046 + 2 616 652 9 732 + 302 + 3,20 aus dem Güter⸗
verkehre. .118833407 + 7 036 281] 18 196 + 837 + 4,82
Eröffnet wurden: am 1. November die Strecke Lissa —
Luschwitz 17,89 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in Posen); am 10. November Benau— Christianstadt 10,76 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in Breslau); am 16. November Rostock Ll. — Sülze 37,62 km und Sanitz— Tessin 8,75 km (Groß⸗ herzoglich mecklenburgische Friedrich Franz⸗Eisenbahn).
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Rath von Heller ist von hier abgereist. ““ 88. “
Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Hyäne“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Deubel, gestern in Sao Thomé angekommen und beabsichtigt, am 27. Dezember cr. nach Kamerun in See zu gehen; S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur See Rötger, ist gestern in Kingston (Jamaica) eingetroffͤeren.
Württemberg. . Der Landtag ist gestern durch ein Königliches Rescript vertagt worden. “
Baden.
Bei der gestrigen Landtagswahl im Wahlkreise Lahr⸗ Land wurde Fluege (nationalliberal) mit 63 Stimmen ge⸗ wählt; auf Heimburger (Demokrat) fielen 62 Stimmen. Die Nationalliberalen haben dadurch im Landtag eine Majorität von einer Stimme erhalten.
Anhalt.
Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin sind am 19. d. M. von Dresden nach Dessau zurückgekehrt.
ͤͤ22*““ Der hisherige bayerische Gesandte am österreichisch⸗unga⸗ rischen Hofe Graf von Bray⸗Steinburg überreichte gestern Mittag in einer Abschieds⸗Audienz dem Kaiser sein Ab⸗ berufungsschreiben.
Das österreichische Abgeordnetenhaus nahm die Vorlage, betreffend das Budgetprovisorium
is Ende März 1896, in zweiter und dritter Lesung an.
Frankreich. 8 Der Dampfer „St. Petersburg“ mit dem Großfürst Thronfolger von Rußland an Bord ist gestern Nach⸗ mittag 3 Uhr auf der Rhede von “ ein⸗ Freßen Ein offizieller Empfang fand nicht statt; die in illefranche anwesenden russischen Fürstlichkeiten, sowie der Maire des Orts erwarteten den Dampfer am Quai, wo eine zahlreiche Menschenmenge eingefunden hatte. ——
111“ 11““
8 Pie Zollkommission der Deputirtenkammer ge⸗
nehmigt⸗ ültig den Ges „betreffend den Zoll⸗
verschluß für ide, Weine, geschlachtetes Vieh und Fleisch. Der Prinz
Italien.
und die Prinzessin Heinrich von Preußen haben sich mit dem Prinzen Waldemar in der vergangenen Nacht an Bord des englischen Avisos „Surprise“ von Neapel nach Malta begeben. 8
Gestern Vormittag fand in Rom in der Hofkirche del Sudario für die in Afrika Gefallenen eine Trauermesse statt, welcher der König, die Königin, der Herzog von Aosta und der gesammte at beiwohnten.
i einem weiteren in derselben Kirche auf Befehl des Königs abgehaltenen Trauergottesdienst nahmen viele Beamte des Hofes, sowie andere hervorragende Persönlichkeiten
il. In vielen Städten des Königreichs wurden aus dem gleichen Anlaß Trauermessen unter Theilnahme der Behörden, vieler “ sowie eines zahlreichen Publikums I.öen
Im Senat l gestern die — den Gesetzentwurf über die Afrika⸗Kredite vor; elbe wird heute berathen
An Bord des „Gottardo“ gingen gestern Abend ein Bataillon Alpenjäger und Artillerie von Neapel nach Massowah ab. Ein zahlreiches Publikum wohnte der Ein⸗ schiffung unter patriotischen Kundgebungen bei.
Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Smyrna, daß die italienische Schiffsdivision unter dem Kommando des Vize⸗Admirals Accinni zur Abfahrt nach Italien bereit liege. Das Geschwader, welches nur die Schiffe „Piemont“
und „Partenope“ im Archipel zurücklasse, werde wahrscheinlich
Der neuern Montgelas überreichte gestern dem Bundes⸗Präsidenten sein Beglaubigungsschreiben. Nachdem auch der Ständerath das deutsch⸗ schweizerische Abkommen, betreffend das badische Dorf Büfingen, genehmigt hat, ist die Ratifikation dieses Ab⸗ kommens seitens der Schweiz beschlossen worden.
Belgien.
Im Senat interpellierte am Donnerstag Bara die Regierung über die Handhabung des neuen Schulgesetzes bezüglich der Ertheilung des Religionsunterrichts und des den Geistlichen übertragenen Aufsichtsrechts. Der Minister des Innern und des öffentlichen Unterrichts Schollaert erklärte, der Religionsunterricht solle nicht die wissenschaftlichen Fächer dogmatisch berühren. Das Aufsichtsrecht der Geistlichen beschränke sich auf den Religionsunterricht. — Die Repräsentanten⸗ kammer setzte die 18 über die Armeevorlage für 1896 fort. Der Abg. Helleputte erklärte, der „Köln.
tg.“ zufolge: das sei nothwendig zur Sicherung der
rdnung. Die Aufrufe der Sozialisten zu einer inter⸗ nationalen Solidarität und Brüderlichkeit seien Lügen. Redner erinnerte an die Perpeiehshss belgischer Arbeiter im Pas de Calais seitens der französischen Sozialisten und sagte, er sei ein Gegner der persönlichen Dienstpflicht, die nach ihm ein Aus⸗ druck der Enteignung der persönlichen Rechte sei. Der Minister⸗ Präsident de Burlet bemerkte: die Erklärungen des Kriegs⸗
Ministers seien klar, loyal und kategorisch gewesen, und es sei
nicht möglich, die Frage der Heeresreform jetzt gründlich zu erörtern. Deshalb 2 die Vorlage aber nicht 82 - Zeit särscg es worden; sie werde im nächsten Jahr wieder eingebracht werden. Der Abg. Poremans, der Vertreter von Ant⸗ werpen, sprach sich gegen die Vorlage aus und beantragte die der Heeresstärke auf 10 000 Mann. Der Kriegs⸗
inister General Brassine erklärte sich gegen den Antrag des Antwerpener Abgeordneten. Der Antrag wurde darauf mit 73 gegen 51 Stimmen abgelehnt und die Gesammtvorlage mit 74 Stimmen angenommen.
Türkei. Die gestern mitgetheilte Absicht der türkischen Regierung, einige türkische Schiffe neben den Stationsschiffen ankern zu lassen, scheint, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Konstantinopel, aufgegeben zu sein. Ein neuerer Befehl geht nur dahin, das am Goldenen Horn liegende türkische Geschwader in Stand zu setzen; doch ist auch die Ausführung dieser Maßregel keineswegs gewiß. — Die Verpflegung der einberufenen Redifs stößt infolge der herrschenden Geldnoth auf Schwierigkeiten; im Bereiche
des vierten Korps stehen daher theilweise größere Ent⸗
lassungen bevor.
Nach Berichten, welche aus Kreta in Konstantinopel eingegangen sind, beginnt die Bewegung im Distrikte Apo⸗ korono auch auf Kydonia und Ss überzugreifen: die bisherige Zahl der Aufständischen wird auf ungefähr 500 geschätzt. Die Verluste der türkischen Truppen in den letzten Gefechten betrugen 9 Todte und 30 Verwundete. Die zur Verstärkung der Garnisonen der Insel bestimmten 4 Bataillone sind bereits aus Syrien abgegangen. — Die „Times“ meldet, die Minister hätten gestern ein Kaiserliches Irade erhalten, welches die Entsendung von Verstärkungen nach Kreta unter dem Befehl eines Generals anordne.
Amerika.
Die in Canada erscheinenden Blätter fordern, wie aus Halifax berichtet wird, Vertheidigungsmaßregeln gegen eine etwaige Invasion seitens der Vereinigten Staaten.
In einer gestern von dem Präsidenten Cleveland an den Kongreß gerichteten Botschaft über die Finanzlage heißt es, dem „W. T. B.“ zufolge: Die fortgesetzten Ent⸗ nahmen von Gold für die sfuhr verlangten unverzüg⸗ liche Schritte zum Schutz der Goldreserve des Schatzes. Die Lage habe sich durch den Einfluß ungewöhnlicher Besorg⸗ nisse der Geschäftskreise zugespitzt. Wenn die Lage durch die venezolanische Frage beeinflußt sei, so zeige dies, daß der Patriotismus des Volks kein genügender Ersatz sei für eine gesunde Finanzpolitik. Die Botschaft spricht die Hoffnung aus, der Kongreß werde sich nicht vertagen, ehe er die nöthigen gesetzgeberischen Schritte gethan habe zur Vermeidung einer Schädigung der Interessen des Volks und der öffentlichen Fonds oder einer Schwächung des öffentlichen Kredits.
In der gestrigen Sitzung des Senats beantragte Morgan: statt des vom Revpräsentantenhause an⸗ genommenen Gesetzentwurfs über eine Kommission für die Untersuchung der Grenze von Venezuela eine Bill anzunehmen, wonach 100 Doll. für die Kosten einer solchen Kommission zu bewilligen seien, die
inte bayerische Minister⸗Resident Graf
aus drei von dem Präsidenten der Union unter dem Beirath und der Zustimmung des Senats zu ernennenden bestehen solle. Der Senator Plart bekämpfte den während der Senator herman dafür eintrat acen8 “ „Amerika habe selbst die Monroe⸗Doktrin habe, u
als es Texas und Californien annektiert
* Ixer die in der 81““ Tage tret u Erregung. achdem no andere Redner “ hatten, . der Senat, unter Ahb⸗ lehnung des Antrags Morgan, den vom Reprã hause genehmigten Gesetzentwurf unverändert an. Auf An⸗ beg,ngs Senators Allen wurde ferner eine Resolution, be⸗
eine Untersuchung über die Räthlichkeit der freien Silberprägung, angenommen.
Der mexikanische Kongreß genehmigte gestern einen Gesetzentwurf, die Aenderung der Bestim⸗ mungen über die Wahl des Präsidenten von Mexiko.
Eine Depesche des Madrider „Liberal“ aus Havanna meldet, daß die Insurgentenchess Gomez, Maceo, Lacret, Suarez, Periquito und Perez mit zehntausend Auf⸗ ständischen in die Provinz Matanzas eingedrungen seien. Man glaube, daß es dabei zu einem ernsten Kampf sein müsse, da . spanische Truppen die Grenze be⸗ wachten. — Die Erntearbeiten in der Provinz Matanzas seien eingestellt worden und 3000 Arbeiter infolge dessen ohne Beschäftigung. — Nach einer Depesche des „Heraldo“ seien die Insurgenten infolge von Schwierigkeiten, denen sie beim Einfall in die Provinz Matanzas begegnet seien, gezwungen worden, sich zu theilen. Die Insurgenten unter der Führung Mirabal'’'s seien in der Nähe von Remedios zersprengt
worden.
Aus Massowah wird berichtet, der Major Galliano habe unter dem 18. d. M. Abends gemeldet, in Makalle herrsche Ruhe. Ras Makonen habe an den General Baratieri Entschuldigungsbriefe geschrieben. Im Lager der Abessinier befänden 8 unter den Gefangenen zwei italienische Korporale, denen kein Leid widerfahren sei.
alt: Ankündigung. 2
Nr. 51 der „Veröffentlichungen des Gesundheitsamts“, vom 18. Dezember, bat fo Arbeiten a. d. Kais. Gesundb.⸗A., Bd. XII, Heft 2. Gesundbeitsstand ꝛc. Volkskra en. — Zei ige Maßre gegen Cholera ꝛc. — Desgl. Leßen Gelbfieber. — Jahrbuch der Medizinalverwaltung in Elsaß⸗Lothringen, 1893/94. — Gesund⸗ heitsverhältnisse im Kanton Basel⸗Stadt, 1893. — Gesetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich). — Schweineseuche ꝛc. — (Preußen.) Privatirrenanstalten. — (Hamburg.) Gifte. — Vieh⸗Quarantäne⸗ anstalt. — (Oesterreich. Böhmen.) Todtenbeschau. (Schluß.) — (Ost⸗Indien). — Pilgerverkehr. — Gang der Thierseuchen in ne⸗ mark, 3. Vierteljahr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thier⸗ seuchen. ( ß Reg.⸗Bezirke Schleswig, Aurich, Düsseldorf, Bayern, Schweiz, Großbritannien, Belgien.) — Verhandlungen von gesetz⸗ Körperschaften. (Deutsches Reich.) Heilanstalten für Geistes⸗
anke. — Impfgesetz. — Butter, Käse ꝛc. — Betäuben der Schlacht⸗ thiere. — (Sachsen) — Entschädigung bei Milzbrand. — Wochen⸗ tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Nach Art. 153 des Vereinszollgesetzes vom 1. Juli 1869 haften Eisenbahnverwaltungen und Dampfschiffahrtsgesellschaften für ihre Angestellten und Bevollmächtigten rücksichtlich der Geld⸗ bußen ꝛc. 8 Zollübertretungen bei Ausführung der ihnen übertragenen Verrichtungen. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, I. Strafsenat, durch Urtheil vom 1. Juli 1895
„Als Angestellte im Sinne dieser Vorschrift sind alle die⸗ jenigen zu betrachten, welche im A der Eisenbahnverwaltung (bezw. Dampfschiffahrtsgesellschaft) eine bestimmte Art von Dienst⸗ verrichtungen, sei es Dauer, sei es zeitweise, versehen, die zum eigentlichen Betriebe der Bahn gehören. Es fallen sonach solche Personen, welche für die Eisenbahnverwaltung Dienste anderer Art versehen, nicht unter den Begriff der Angestellten. — Es kommt ferner für die Anwendung des § 153 cit. nicht darauf an, ob die An⸗ stellung schriftlich oder mündlich erfolgt ist, ob der Angestellte gerade auch von derjenigen Bahnverwaltung, in deren Dienst er thätig ist, direkt beauftragt worden ist oder ob diese Bahnverwaltung etwa die An⸗ und Aufstellung einem Dritten, einer anderen hnverwaltung überlassen hat, wer die Disziplinar⸗ gewalt über den Angestellten ausübt und von welcher Seite die Be⸗ oldung erfolgt. — Die Haftbarkeit der Bahnverwaltung für die Defraudation des Angestellten oder Bevollmächtigten macht § 153 cit.
davon abhängig, daß dieser die Defraudation bei Ausführung der
ihm übertragenen Verrichtungen sangen hat. Es beschränkt die Haftbarkeit nicht auf den Fall, daß die Verletzung des Zollgesetzes gerade durch eine §
der übertragenen Verrichtungen fällt. Es muß vielmehr angenommen werden, daß das Gesetz solche Delikte im Auge hat, in un⸗ mittelbarer Beziehung zu den Dienstverrichtungen stehen, sodaß ohne letztere das einzelne ikt in seiner konkreten Erscheinung garnicht hätte verübt werden können. (1252/95.)
— Der Eigenthümer eines Hauses, welcher einen Ein⸗ dringling mit einer Mißhandlung bedroht, wenn er nochmals in sein Haus komme, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 5. Juli 1895, deshalb nicht ohne weiteres wegen Nöthigung (§ 240 Strafgesetzbuchs) zu bestrafen. Gegen⸗ über der Ausführung einer Gewalthandlung erscheint die Drohnng mit einer dieser gleichen Handlung stets als das geringere U und wenn die Vorinstanz dem Angeklagten den Glauben an seine Be⸗ rechtigung, das Eindringen des Anderen durch Gewalt zu verhindern, zugesteht, so erscheint es nicht verständlich, warum sie seine An⸗ schauung über die Anwendbarkeit einer Drohung mit einem Vergehen abweichend beurtheilen will, obgleich solche Drohung der Gewalt⸗ anwendung im § 240 Strafgesetzbuchs als gleichwerthig zur Seite ge⸗ stellt ist.“ (2259/95.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegun
Aus Berlin berichtet die „Post“: Die Zentralorgani⸗ sation der Schneider bat den von ihr ausgearbeiteten Tarif für Damenkonfektion als einen Vorschlag den Interessenten zur Begut⸗ achtung zugestellt. Am 27. d. M. soll eine öffentliche Versamm⸗ lun hattseder⸗ in welcher die keiner Vereinigung angehörenden Schneidermeister Vertreter zur gemeinschaftlichen Feststellung der tarifmäßigen Lohnsätze ernennen sollen. Der 2 dem Gewerk⸗ verein und dem Verein selbständiger Schneidermeister erbehn . geben worden, jeder für sich, Delegirte zu , die an den rathungen theilnehmen. — In den Berliner Gewerkschaften ee die Streitigkeiten zwise der lokalen und der
ganisation an Ausdehnung. ie Möbelpoliere
1“ 8 u“ “
dlung e wurde, welche in den Kreis
ihre Bezieh zu der Ivertr der
2Aah üesecasen, dr Feeleaweffscn de FensFaten Deutschlands, abgebrochen. — Die auf Holz⸗ und Kohlenplätzen heschäftigten Arbeiter haben in einer ammlung beschlossen, die Zöschaffung des Accordlohns, Zahlung fester Wochenlöhne und den Fortfall der Ueberstundenarbeit von ihren Arbeitgebern zu fordern.
Aus Budapest meldet „W. T. B.“: Der von den ungarischen Sozialisten für Weihnachten angemeldete Kongreß ist von der Polizei nicht gestattet worden, weil die Anmelder nicht der von der vorjäbrigen ischen Landesparteiversammlung gewählten Parteileitung
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 8. bis infl. 14. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 859 Lebendgeborene, 228 Ebeschließungen, 27 Todtgeborene, 661 Sterbefälle.
Kunst und Wissenschaft.
Die Wintersitzungen des Kaiserlichen Archäolo⸗ ischen Instituts in Rom und Athen sind mit der ierlichen Sitzung zum Winckelmannstage in Rom am 6., in
am 11. Dezember wieder eröffnet worden, an beiden Orten unter zahlreicher Betheiligung von Besuchern. In Rom trug zuerst Herr Viola über das im Original vorliegende Stück einer Bronzeurkunde mit der Ler municipalis Tarentina vor. Sodann sprach Herr Löwy über ein antikes Vorbild Raffael scher Kompositionen unter Vorlage eines reichen An⸗ schauungsmaterials. Hierauf folgte der Vortrag des Ersten Sekre⸗ tars, Herrn Petersen, üͤber den Stand der Herausgabe⸗Arbeiten der Reliefs von der Marc⸗Aurels⸗Säule auf Piazza Colonna. Es waren Proben der Abbildungen des im Verlage von Fr. Bruckmann in München erscheinenden Werks ausgestellt. Der Vortragende führte an ihnen den Nachweis des Vorkommens von zwei Haupt⸗Racen⸗Typen unter den Gegnern der Römer und er⸗ läuterte die Kompositionsweise der Reliefbilder. In Athen gab zuerst der Erste Sekretar, Dörpfeld, eine Uebersicht der Institutsthätigkeit im letzten Jahre, worauf Schrader einen Vo über die Giebelgruppe der igantomachie am alten npel auf der Akropolis hie Die Reste der Gruppe sind kürzlich im Akropolis⸗ Museum zur Aufstellung gelangt. Seit Studniezka die ersten Sparen dieser statuarischen Komposition ent⸗ deckte, haben die Ausgrabungen zahlreiche neue Bruch⸗ stücke ans Licht gebracht, mit deren Hilfe mehrere Figuren ziemlich vollständig sich haben wieder zusammensetzen lassen, vor allem die der Athena mit ihrem Gegner und zweier vornüberstürzender Giganten, en von zwei anderen kämpfenden Göttern nur geringere e vorhanden sind. Der Vortragende versuchte das Gesammtbild der Komposition zu ermitteln und charakterisierte die Giebelgruppe als das ent⸗ wickelteste Werk der altattischen Werkstatt aus den letzten Jahr⸗ zehnten des sechsten Jahrhunderts vor Christo. ieran schloß sich ein Vortrag des Herrn Dörpfeld über den Markt von Alt⸗Athen. Mit Benutzung der Ergebnisse seiner eigenen Ausgrabungen suchte er den Nachweis zu führen, daß der älteste Markt zwischen Akropolis und Pnyx gelegen habe, von da aus schon früh nach Norden erweitert sei, sodaß er dann seinen Schwerpunkt nördlich vom Westende des Areopags gehabt habe, woran sich endlich Erweiterungen in hellenistischer und römischer Zeit ostwärts bis gegen den Nordabhang der Akropolis hin geschlossen hätten. Hierbei wurde die Vermuthung ausgesprochen, daß ein ansehnliches altgriechisches Gebäude, das jetzt eben bei den Ausgrabungen zwischen dem alten Dionysosheiligthum und dem Amyneion ans Licht trete, das Prytaneion sein möge, und es wurde mitgetheilt, daß mit Mitteln, welche dafür von Alterthumsfreunden zur Verfügung gestellt seien, der Ankauf eier Grundstücke am östlichen Fuß des sogenannten Theseion⸗ Hügels bewirkt sei, um auch dort mit der Ausgrabung ein⸗ zusetzen, in der Hoffnung, weitere Anhaltspunkte für die vorher erwähnte Ansetzung des Stadtmarktes zu finden.
Schon vor der Wiedereröffnung der Sitzungen war die
Institutsthätigkeit sowohl in Rom als auch in Athen durch besondere Unternehmungen in gesteigertem Maße in Anspruch genommen: in Rom während des Sommers durch die Be⸗ mheilisung an der vorher erwähnten Aufnahme der Reliefs an der Marc⸗Aurels⸗Säule, welche, vornehmlich durch gnädige Be⸗ willigung von Mitteln seitens Seiner Majestät des Kaisers ermöglicht, in angestrengter Arbeit bis Ende August dauerte. Darauf folgte ein Kursus zur Anschauung antiker Kunst in Italien für Gymnasiallehrer aus dem Deutschen Reich, welcher vom 2. Oktober bis 7. November stattfand. Es betheiligten sich 21 Herren und zwar aus Preußen, Bayern, Sachsen, Württem⸗ berg, Baden, en, Mecklenburg⸗Schwerin, Oldenburg, Braun⸗ schweig, Sachsen⸗Altenburg, Anhalt, Reuß ä. L., Hamburg und Elsaß⸗Lothringen. Dieser seit 1891 jährlich wiederholte Kursus steht, gleichen Zwecken dienend, in einer Reihe mit den von der Königlich preußischen, bayerischen und sächsischen und der Großherzoglich hessischen Regierung veranstalteten Ferien⸗ kursen. An diesen gesammten Kursen haben seit ihrer Ein⸗ richtung bereits etwa 500 Gymnasiallehrer aus verschiedenen Ländern des Reichs theilgenommen
. in Athen waren um Anfang November die Ausgrabungen im Westen der Akropolis wieder aufgenommen, welche, aus der Initiative des Herrn Dörpfeld hervorgegangen, unter seiner Leitung vom Institut mit Mitteln ausgeführt werden, die in dankenswerthester Weise durch eine Bewilligung Seiner Durch⸗ laucht des Reichskanzlers und durch Privatbeiträge von Förderern deutscher Forschung auf griechischem Boden dargeboten sind. Die ausführlichen Berichte darüber erscheinen in den „Mitthei⸗ lungen“ der athenischen Abtheilung des Instituts.
8 Die diesjährige Weihnachtsnummer der „Modernen Kunst“ (Verlag von Rich. Bong, Berlin; Preis 3 ℳ, für Abonnenten 1 ℳ) reiht sich den früheren in jeder Beziehung würdig an. Der ganze des prächtig ausgestatteten Hefte athmet Festfreude. In goldener auf blauem, besternten Grunde erstrahlt auf dem Umschlage die Ueberschrift „Weihnacht’; durch einen von Eis⸗ zapfen und Stechpalme umrahmten Autschnitt eröffnet sich der Blick eine anziehende Strandlandschaft, aus deren Schneedecke eine hell htete Kirche aufragt: ein „Friedenstraum“ nach dem „Winter⸗ ber wie es in den begleitenden Versen von mrich Vollrat⸗ sechvmacher beißt. Text und Illustrationen bringen dann in stets steigernder Folge lustige Winter, und Festtagsbilder von modernen Künstlern. Zwei große doppelseitige Kunstbeilagen in uarell⸗Farbendruck, Antonia de Baüuelos’ „Mein Liebling“ und Friese’s „Elch in der Schneeschmelze“, tragen in besonders glän⸗ Weise zu dem festlichen Schmuck der Nummer bei. Unter den itt⸗Beilagen nimmt die erste Stelle ein die große dreiseitige
— roduktion des berühmten Bildes von A. von WernerDie Eröffnung Deutschen Reichstags durch Kaiser Wilhelm II. am 25. Juni 1888“.
lene „Menzelnummer“ der „Modernen
Nanch die soeben ers⸗ ist außerordentlich reich an werthvollen künstlerischen Beiträgen.
88
Sbe getroffen (Ballsouper, Flöten⸗Konzert ꝛc.). In län
en „ en⸗Konz 3 em Essay theilt H. Vollmar interessante E eiten aus dem — A. Menzel's mit und läßt seinen Werken eine eingehende Würdigung zu theil werden.
Gesundhei eiten und Ab S⸗ heitswesen Pbeen eäeahn
— Anlaß Auftretens de olera in ürkei, in Egypten, Beßland und Geken hat der bulgarische Gesundheitstath folgende ungen en: 1) Es gelten als rein und werden in den bulgarischen Häfen zu freier Praktik zugelassen diejenigen aus Egypten und Kleinasien kom⸗ mit Sne h vntcne in Kenft “ bee an e ehenen un en sind, sowie solche Schiffe, welche aus nicht verseuchten Hä und weder vor der Abfahrt, noch während der Reise Fälle von Cholera
an Bord gehabt haben.
2) Schiffe aus verseuchten Häfen, welche bei der Abfahrt Cholera⸗ fälle an Bord gehabt. seit Tagen aber keinen neuen Fall auf⸗ zuweisen haben, unterliegen folgenden Maßnahmen:
a. ärztliche Untersuchung,
b. Desinfektion der schmutzigen Wäsche und Kleidungsstücke so⸗ wie der sonstigen Effekten der Reisenden und Schiffsmannschaft, sofern dieselben als mit Cholera beschmutzt zu erachten sind,
c. Auspumpen und Desinfektion des Kielraums, sowie Aufnahme von reinem Wasser,
d. die Reisenden unterliegen einer fünftägigen ärztlichen Beobachtung an ihrem Bestimmungsort, die Schiffsmannschaften während fünf Tagen einer ärztlichen Untersuchung,
e. die Schiffsmannschaft darf nicht an Land gehen, es sei denn, daß Gründe des Dienstes es erfordern.
3) Als verseucht gelten die Schiffe, welche Cholera an Bord haben oder auf denen während der letzten sieben Tage Cholerafälle vorgekommen sind. Dieselben unterliegen folgenden Maßnahmen:
a. die Kranken werden isoliert (im Lazareth),
b. die übrigen Reisenden sollen sich, wenn dies möglich ist, an Land begeben und werden im Lazareth einer fünftägigen bachtung unterworfen.
c. Im übrigen gelten die unter 2a bis e aufgeführten Be⸗ stimmungen. 8 4) Die Einfuhr folgender Gegenstände aus verseuchten Ländern ist verboten:
a. Gebrauchte Wäsche, getragene Kleider und gebrauchtes Bett⸗ zeug, wie Matratzen, Deckbetten ꝛc.,
b. Hadern und Lumpen, ausgenommen hiervon sind solche, welche direkt aus einer Fabrik kommen und in mit Eisenband zusammengehaltenen und mit “ und Nummern versehenen Ballen zur Versendung 9
allgemeinen ist die Einfuhr aller neuen und gebrauchten Gegenstände, welche direkt aus einer Fabrik kommen, in Bulgarien
gestattet. Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks G an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 13 485, nicht recht⸗ zeitig gestellt 151 Wagen. 8 In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 5096, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 20. Dezember die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Hussitenstraße 58, dem Maurermeister Benedikt Pürschel gehörig; Fläche 4,52 a; Nutzun b 5920 ℳ; Meistbietende lieb die Frau Wittwe Detmar, Adalbertstraße 93, mit dem Gebot von 101 000 ℳ — Charlottenstraße 70, dem Kaufmann Julius Erxleben gehörig; Nutzungswerth 15 570 ℳ; Ersteher wurde der Kaufmann Adolph Löwy, rlottenstraße 70, für das Meistgebot von 230 100 ℳ — Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangs⸗ versteigerung we der ideellen Grundstücks⸗Hälfte von Link⸗ straße 13, dem Kaufmann Max Meyer gehörig.
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Groß⸗ Lichterfelde Band 12 Blatt Nr. 340, auf den Namen des Architekten Karl August Langer zu Berlin eingetragenen, zu See. Lichterfelde, an der Hobrechtstraße belegenen Grundstücks auf⸗ gehoben. Die Termine am 16. und 20. Januar 1896 fallen fort.
Beim Königlichen Amtsgericht zu Charlottenburg wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung ü. des im Grund⸗ buch von der Stadt Charlottenburg Band 152 Blatt Nr. 5362, auf den Namen des Maurermeisters Friedrich Friedrich zu Spandau, Bismarckstr. 8, eingetragenen, zu Charlottenburg, angeblich Kantstr. 93 a, belegenen Grundstücks ohne Aufbebung der erfolgten Vollstreckungs⸗ maßregeln aufgehoben. Der Versteigerungs⸗ und der Zuschlagstermin vom 10. Januar 1896 fallen fort.
Breslau, 20. Dezember. (W. T. B.) Getreide⸗ und ö Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 ℳ Ver⸗ rauchsabgaben pr. Dezember 49,80, do do. 70 ℳ Verbrau pr. Dezember 30,30, do. do. Rüböl pr. Dezember 45,00. Magde burg, 20. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. ber exkl., von 92 % —,—, neue 11,00 — 11,10, Kornzucker erkl. 88 % Rendem. 10,45 — 10,65, neue 10,50 — 10,65. Nach⸗ produkte erkl. 75 % Rendement 7,65 — 8,65. Matt. Brot⸗ raffmade I 23,25. Brotraffinade II 23,00. Gemischte Raffinade mit Faß 23,25 — 23,50. Gem. Melis I mit Faß 22,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Trans. f. a. B. vr. Dezember 10,50 Gd., 10,55 Br. pr. Januar⸗März 10,72 ½ Gd., 10,77 ½ Br., pr. April 10,90 Gd., 10,95 Br., pr. Juni⸗Juli 11,12 ½ Gd., 11,17 ⅞ Br. Ruhig. — Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft 160 000 Ztr. Leipzig, 20. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ bandel. La Plata. B. pr. Dezember 3,12 ½ ℳ, pr. Januar 3,15 ℳ, pr. Februar 3,15 ℳ, pr. März 3,17 ½ ℳ, pr. April 3,20 ℳ, pr. Mai 3,22 ½ ℳ. pr. Juni 3,25 ℳ, pr. Juli 3,25 ℳ, pr. August 3,27 ½ ℳ, pr. September 3,30 ℳ, pr. Oktober 3,30 ℳ, pr. November 3,30 ℳ Umsatz 80 000 kg. Ruhig. Bremen, 20. Dezember. (W. T. B. Lüe e ax eee⸗. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der remer etroleum.Börse.) Ruhig. Loko 7,15 Br. Russisches Petroleum. 0 6,75 Br. — Schmalz. Ruhig. Wilcox 30 ¼ ₰, Armour shield 29 ½ , Cudahy 30 ½ ₰, Choice Grocery 31 ₰, White label 31 ₰, Fairbanks 26 4. — Speck. Ruhig. Sbort clear middling 24 ₰, Extralongs 25 ₰. — Reis unverändert. — Kaffee un⸗ verändert. — Baumwolle. Niedriger. Upland middl. loko 43 ¼ ₰. — “ Umsatz 297 elens WE“ am burg, 20. Dezem 1 B affee. . bericht.) Good average Santos pr. Dezember 74 ¼, pr. März . pr. Mai 68 ¼, pr. September 64 ½¼. Behauptet. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Dezember 10,52 ½, pr. März 10,85, per Mai 11,02 ½⅛, pr. A 11,27 ½. Behauptet. London, 20. Dezember. (W. T. B.) An der Küste ladung angeboten.
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Javazucker 12 ⅞ stetig, Rüben⸗Rohzucker loko lot Fot n. E e anner (ch. . B.) Merst Hersc
London, 8 zember. 3 erichten der „Daily News“ aus New⸗York schätzt man die durch die Panik verursachten Verluste auf rund 1000 ionen Dollars. Eine große Vermehrung der Goldausfuhr steht zu erwarten. — Mehrere Londoner Blätter verzeichnen ein Gerücht, welches gestern Nachmittag an der hiesigen Börse verbreitet war, wonach sich die Firma Rothschild ent⸗ schlossen hätte, 5 Millionen Pfund Sterling von den Vereinigten Staaten zurückzuziehen.
Der „Times wird aus New⸗York gemeldet, die Panik an der dortigen Fondsbörse sei fast eine finanzielle Katastrophe. Bis Mittag waren vier Fallissements zu verzeichnen. 400 000 Aktien wurden zu jedem Preise auf den Markt geworfen; nicht nur Spekulationsfonds fielen, sondern auch viele der gesundesten Eisenbahnpapiere verloren 10 % am Werth.
2 — (W. T.
ochen beri e vorige Woche 75 000), do. von v 62 000 (63 000), do. für Speku⸗ lation 1000 (3000), do. für Export 3000 (2000), do. für wirklichen Konsum 58 000 (58 000), do. unmittelb. ex. Schiff 76 000 (79 000), wirklicher Ervort 5000 (9000), Import der Woche 72 000 (108 000), davon amerikanische 46 000 (98 000), Vorrath 965 000 (974 000), davon amerikanische 818 000 (834 000), schwimmend Aöäö— 222 000 (287 000), davon amerikanische 215 000
Manchester, 20. Dezember. (W. T. B.) 12 Water Taylor 5 ¼, 30r Water Tayplor 7 ¼, 20r Water Leigh 6 ⅞, 30r Water Clapton 7 ½, 32r Mock Brooke 7 ½. 40r Mavoll 7 ⅞, 40r Medio Wilkinson 8 ⅞, 32r Warpcops Lees 6 ⅞, 36r Warpcoys Rowland 7 ¾, 36r Warpcops Wellington 8, 40r Double Weston 8 ⅞, 60r Double courante Qua⸗ lität 11 ⅝, 32 116 vards 16 % 16 grey Printers aus 321,461 161. Fest.
Glasgow, 20. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 341 046 Tons gegen 288 044 Tons im vorigen Jahre. — Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen betrat 78 gegen 71 im vorigen Jahre.
St. Petersburg, 20. Dezember. (W. T. B.) Produkten⸗ markt. Weizen loko 8,00. Roggen loko 4,90. Hafer loko 3,30. Leinsaat loko 10,40. Hanf loko —,—. Talg loko 47,00, pr.
st —.
Mailand, 20. Dezember. (W. T. B.) Auf der italieni⸗ schen Meridional⸗Eisenbahn betrug in der ersten Dezember⸗ Dekade 1895 auf dem Hauptnetz die Einnahme von 1895 2 585 256 (+ 61 972) Lire, seit 1. Januar 1895 91 678 912 (+ 182 751) Lire. — Im änzungsnetz betrug die Einnahme seit 1. Januar 1895 6 814 823 (+ 374 648) Lire.
Zürich, 20. Dezember. (W. T. B.) Die Betriebs⸗Einnahmen der Schweizerischen Nordostbahn betrugen im November 1895 für den Personenverkehr 600 000 (1894 570 942) Fr., für den Güterverkehr 1 126 000 (1894 1 101 642) Fr., verschiedene Ein⸗ nahmen im November 1895 90 865 (1894 88 037) Fr. Gesammt⸗ einnahme im November 1895 1 816 865 (1894 1 760 621) Fr. Die Betriebs⸗Ausgaben betrugen im November 1895 1 036 586 (1894 964 385) Fr. Demnach Ueberschuß im November 1895 780 279 (1894 796 236) Fr.
Amsterdam, 20. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 54. — Bancazinn 37 ½.
Konstantinopel, 21. Dezember. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabackregie⸗Gesellschaft in Konstantinopel betrugen im Monat November 1895 17 000 000 Piaster gegen 19 800 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.
New⸗York, 20. Dezember. (W. T. B.) Die Fondsbörse war panikartig erregt infolge des Preisfalles der amerikanischen Papiere auf den europätschen Märkten. Es fand der stärkste Kurs⸗ sturz seit 1893 statt. Die hiesigen Inhaber von Papieren verkauften
Geld rangierte von 5 —80 %. — 5 Maklerfirmen — zahlungsunfähig. Drei davon sind hochangesehene Börsen⸗ gäuser
3 100 000 Doll. Gold sind für morgen zur Verschiffung nach Europa bestimmt.
Die Stimmung für Weizen war bei Eröffnung des Markts eine recht schwache, da sofort sroße Verkäufe stattfanden. Zwangs⸗ liguidationen und die in Wallstreet herrschende Depression sowie brei Kabelberichte führten einen weiteren Rückgang der Preise
bei. Gegen Schluß gingen jedoch die Exporteure mit großen Käufen vor, wodurch sich die Haltung wieder etwas befestigte. — Mais schwächte sich anfangs etwas ab, erholte sich aber später und loß stebig Der Markt wurde durch die Fluktuationen in Weizen scht.
Die hiesige Handelskammer hat ihre Spezialsitzung ver⸗ schoben, da gewünscht wird, das Vorgeben des Senats abzuwarten.
Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗Pork 8 1s, do. do. in New⸗Orleans 8, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,75, do. do. in Philadelphia 7,70, do. rohbes (in Cases) —, do. Pipe line Certisic. pr. Januar 130, Schmalz Western steam 5,45, do. Rohe u. Brothers 5,70. Mais per Dezember 33 ⅜, do. per Januar 33 ⅛, do. per Mai 34 ⅞. Rother Winterweizen 67 ⅞, Weizen per Dezember 63 , do. per Januar 64 ½, do. pr März 66 ⅛, do. per Mai 64 ⅞. Getreidefracht nach Liverpool 3. Kaffee fair Rio Nr. 7 14 ½, do. Rio Nr. 7 per Januar 13,70, do. do. per März 13,50, Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,60, Zucker 3 ½, Kupfer 10.50.
hicago, 20. Dezember. (W. T. B.) Infolge der Mattig⸗ keit des Weizens in New⸗York siel er auch hier während des ganzen Börsenverlaufs. Die eine Zeit lang andauernden panikartigen Reali⸗ sationen förderten außerdem den Rückgang der Preise. Der niedrige Preisstand wurde von den Baissiers zu Deckungskäufen benutzt, und da auch die Exporteure zu umfangreichen Käufen schritten, zogen die Preise wieder etwas an. Die erung ging jedoch infolge dringen⸗ den Angebots bald wieder verloren. — Mais erlitt infolge der Mattigkeit in den Weizenmärkten anfangs ebenfalls eine Einbuße, konnte sich aber später wieder gut erholen, da eine Abnahme der Zu⸗ fuhren und starke Regengüsse in den Anbaudistrikten gemeldet wurden.
Weizen pr. Dezember 54 ½, pr. Januar 54 ½. Mais per
25. Schmalz per Januar 5.22, do. per Mai 5,45. Speck short clear nom. Pork per Januar 8,37.
Montreal, 20. Dezember. (W. T. B.) Wie „R. B.“ meldet, verursachten die Befürchtungen wegen der Venezuela⸗Angelegenheit heute an der hiesigen Fonds börse eine Panik. 1e6“
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Auflieferung von Packeten bei den hiesigen .S. Postämtern ist erfahrungsgemäß in der Zeit von 6 bis Uhr Abends seitens der Geschäftstreibenden so groß, daß Personen welche nur ein Packet oder solche in geringer Zahl der Post zur Beförderung übergeben wollen, nicht so schnell, als es ihnen erwünscht ist, abgefertigt werden können. Im eigenen Interesse muß den Einzel
auflieferern daher empfohlen werden, die Auflieferung ihrer möglichst nicht in den letzten Abendstunden, sondern in der Zeit vor 6 Uhr Abends zu rten. 8
Laut Telegramm aus Herbesthal sind die erste und zweite englische Post über Ostende vom 20. Dezember ausgeblieben. Grund im ersten Fall: Zugverspätung in Eng⸗ land und Belgien, im zweiten Zugverspätung in England.
Laut Telegramm von Goch ist auch die zweite englische ost über Vlissingen vom 20. Dezember ausgeblieben.
rund: Verspätung infolge Aufnahme der Passagiere un Post von der „Spree“. 1
Bremen, 20. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Postdampfer „Preußen“ ist am 19. Dezember Vormittags
in Colombo angekommen. Der Postdampfer „München“ ist am 19. Dezember Mittags auf der Weser angekommen. Die Schnell⸗
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um jeden Preis.