Im Palais weiland Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Alexander von Preußen erschienen gestern Abend um 7 Uhr Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit den Mitgliedern des Königlichen Hauses. Allerhöchstdieselben wurden von dem Bruder des Verewigten, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg von Preußen empfangen und in den Waffensaal des Palais geleitet, in welch m auf Allerhöchsten Befehl am Sarge des Hochseligen
Prinzen eine Trauerandacht abgehalten wurde.
bestand in Gebet und Segen, welche Militär⸗Oberpfarrer, Hof⸗ rommel sprach. Nach kurzem Verweilen am estäten das Palais.
stunden von 2 bis 4 Uhr war der Zutritt zum Palais dem Publikum freigegeben worden, welches in großer Zahl vor dem mit Blumen und Kränzen reich An diesem sowie am Eingang zum Waffensaal hielten Unteroffiziere des Kaiser Franz Garde⸗
prediger D. Sarge verlie
geschmückten Sarge defilierte.
en Ihre Ma In den Nachmittags
Grenadier⸗Regiments Wacht.
Um Mitternacht fand die Ueberführung der sterblichen Sel des Prinzen Alexander noch der Dom⸗Interimskirche tatt. Zwischn 11 und 12 Uhr Nachts Eskadron des Garde⸗Kürassier⸗ kommandiert
Majestät das
Palais eine Regiments ein,
Kurz vor
Kaiser vor Fehn Unteroffiziere vom Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗ trugen hierauf aus
schwarzen eichenen, mit einer großen, goldenen Krone, Palmen und Kränzen reich geschmückten Sarg auf Dieser war mit Decken eingehüllten Pferden bespannt. Trauerzug: dann der
egiment
wagen hinaus.
sich der Kürassiere,
intendenten,
ufbahrung beendigt war,
Feierlichkeit mit einem Gebet. gaben Sich hierauf nach dem Schlosse.
eute Mittag 12 Uhr folgte in der Dom⸗Interimskirche die feierliche Einsegnung der sterblichen Hülle weiland Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Alexander von Dieselbe wurde durch das Geläute sämmtlicher Kirchen Berlins ernsten Feier gemäß drapiert: Fenster und Pfeiler, Altarwand, Kanzel u. s. w. waren schwarz ausgeschlagen und die Wände mit Kränzen und Palmwedeln geschmückt. Der Sarg war auf einer Estrade vor dem Altar aufgebahrt und in einen Blumenhain gehüllt, ebenso die sechs Tabourets mit den Orden, dem Ritterhelm, den Ritter⸗ handschuhen und den Rittersporen sowie die sechs mächtigen Kandelaber, welche je drei an der Zahl, zu beiden Seiten Halbkreisförmig vor dem Sarge waren die roth⸗sammtnen Sessel aufgestellt für den Aller⸗ rinzen und Prinzessinnen des König⸗ ürstlichen Häuser und die Ver⸗ Von 11 Uhr ab ertönte
eingeleitet.
des Sarges placiert waren.
höchsten Hof und die lichen Hauses sowie arn treter auswärtiger Fürstlichkeiten. Orgelspiel. Kurz vor 12 Uhr betraten Ihre Majestät die das Gotteshaus, das diplomatische
Kaiserin
kombinierte welche zum Geleit
fuhren begaben
Hofprediger
nderer
der österreich sch ungarische
Friedrich
Ernst aucht Erbprinz von Ho laucht Prinz
burg, Seine Durchlaucht
25, 26 eingeleitet wurde. Choral: „Ich weiß, daß
aber gehaltene
voran Leichenwagen,
Umgebung
Faber mit
Kirche war der
und Königin sich bereits vorher der Reichskanzler, Corps, die Bevollmächtigten zum Bundesrath, die Staats⸗ Minister, die Generalität und zahlreiche Offiziere aller Grade und Waffengattungen eingefunden hatten. erschienen Seine Majestät der Kaiser und König, Ihre Majestät die Kaiserin Friedri nahmen in der ersten Sesselreihe Platz. und Königin hatten zur Linken Seiner M Neben Allerhöchstderselben weiter na Ihre die Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg⸗Schwerin, hre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl von Botschafter
Sachsen
Königliche
8
1
oheit
terben von nun an!“ sang sie ruhen von ihrer
Gedächtnißrede,
Diener in Frieden fahren,
Deinen Heiland gesehen“.
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Hier wurde
jie Worte
oheit die
traf vor dem
einem Nebenportal
den Leichen⸗ schwarzen Nunmehr ordnete
Abtheilung Garde⸗ umgeben von be⸗ rittenen Marstallbeamten und Mannschaften mit Fackeln. Dicht hinter dem Sarge schritten Kaiser im Mantel mit Generalshelm; nähere militärische der Minister des Königlichen Hauses von Wedel. Schluß bildete wieder eine Abtheilung Garde⸗Kürassiere. sam bewegte sich der Zug die Linden entlang, am Schlosse vorbei, über die Burgstraße nach der Oranienburgerstraße zur Dom⸗Interimskirche. Eingange von der Domgeistlichkeit und dem General⸗Super⸗ den Worten der Offenbarung Johannis 2 V. 10 empfangen: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben“. Dann sprach Hofprediger Kritzinger einen Bibelspruch und nach ihm Hofprediger Schniewind V. 2: „Und die richtig vor sich gewandelt haben, kommen sum Frieden und ruhen in ihren Kammern“. Nachdem die schloß Hofprediger Faber die
Seine Majestät der Kaiser be⸗
Majestät alsdann folgte die Monarchen
die Leiche am
aus Jesaias 57
Präzise 12 Uhr
am Arme führend, und hre Majestät die Kaiserin ajestät Sich niedergelassen. links folgten: Ihre
0 0
Durchlaucht Seine
großherzog von Sachsen, bprinz von Sachsen⸗Coburg und Gotha, Seine Hoheit Herzog Johann Albrecht von Mecklen⸗ t rinz Aribert von Anhalt, Seine Poheit Prinz Albert zu Schleswig⸗Holstein⸗Sonderburg⸗Glücks⸗ urg und Seine Durchlaucht Prinz Friedrich von Hohenzollern. Die Ober⸗Hofmeisterin Gräfin von Brockvorff mit den H damen, sowie die Vertreter fremder Fürstlichkeiten hatten in der zweiten Sesselreihe Platz genommen. Sobald Seine Majestät Sich niedergela die erhebende Trauerfeier, welche von dem Ho mit der Verlesung von Ps. 90, 2, 3, 10 und 12 und Joh. 11, Der Domchor sang sodann den mein Erlöser lebt“, und nachdem Hofprediger Kritzinger die Worte gesprochen: „Seli Todten, die in dem Herrn „Ja der Geist spricht, da ihre Werke folgen ihnen nach“, worauf die Gemeinde den ersten Vers des Chorals „Jesus, meine Zuversicht“ anstimmte. Hierauf folgte die vom Hofprediger, General⸗Superintendenten F welcher der Text Ev. Luc. 2. 29 — 30 zu Grunde lag: „Herr, nun lässest Du Deinen Augen haben In erhebender Weise schilderte der
en hatten, begann prediger Kritzinger
rbeit, denn
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9 — Szögyényi, oheit Prinz Maximilian von Baden, Seine Hoheit onst von Sachsen⸗Weimar, Seine Hoheit Herzog Mecklenburg, ⸗ Altenburg, enzollern und Seine von Hohenzollern. Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich nahmen der Reihen⸗ folge nach Platz: Ihre Königliche riedrich Leopold, Ihre Durchlaucht nhalt, Ihre Durchlaucht Prinzessin Friedrich von H ollern, Seine Leopold, Seine Königliche Seine Königliche Hoheit
- Prinzessin rinzessin Aribert von
namentlich die christliche Demuth des Entschlafenen. Nach Beendigung der ergreifenden Rede sang die Gemeinde einen Vers des Chorals: „Wenn ich einmal soll scheiden“. Es folgte das Vaterunser und die Segens⸗Ertheilung durch den General⸗Superintendenten Faber, worauf das „Sei getreu bis in den Tod“, vom Domchor gesungen, die ernste Feier beschloß.
In dem Augenblick, als der Geistliche den Segen sprach, ertönte vom Lustgarten her der Donner der Geschütze und Ge⸗ wehrsalven. Nach der Feier wurde der Sarg von Unter⸗ offizieren des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments nach der Gruft unter der Kirche getragen und auf dem ersten Pla links vom Eingang beigesetzt. v
Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher berieth der Ausschuß für Fuseizwesen.
8 8 Kaiserliche Gesandte in Marokko Graf von Tattenbach ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Tanger zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.
Der hiesige Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbüler ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt die Geschäfte der Gesandtschaft übernomm
1““ 88
Oldenburg.
Das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Groß⸗ herzogin war im Laufe des gestrigen Tages besser als Tags zuvor. 8
Das heute ausgegebene Bulletin lautet:
Nach einer in der zweiten Hälfte gut durchschlafenen Nacht ist das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin ver⸗ hältnißmäßig gut. Die Ernährung ist ungenügend, daher hält die hochgradige attigkeit an.
Großbritannien und Irland. “
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, daß der deutsche Bot⸗ schafter Graf Hatzfeldt gestern Nachmittag dem Premier⸗ Minister Lord Salisbury im Auswärtigen Amt einen Besuch abgestattet und mit ihm eine längere Unterredung gehabt habe.
Die Meldung der „Times“ über die unverzügliche Bildung eines fliegenden Geschwaders ist amtlich bestätigt worden. Dasselbe besteht aus den Schiffen „Royal Oak“, „Revenge“, „Theseus“, „Gibraltar“, „Hermione“ und „Charybdis“.
Italien.
Der Kardinal Granniello ist gestern Abend in Rom gestorben. .
Spanien.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Madrid erhalten sich dort Gerüchte, wonach die Regierung beschlossen habe, den Marschall Martinez Campos auf Cuba durch den Kommandeur des VI. Armee⸗Korps, General Pola⸗ vieja oder den Kommandeur des IV. Korps, General Weyler zu ersetzen. Die sei entschlossen, in diesem Falle die Cortes aufzulösen und alsbald die Wahl und Ein⸗ berufung eines neuen Parlaments zu veranstalten, welches bereit sei, die Mittel zur energischen Unterdrückung des cuba⸗ nischen Aufstandes zu bewilligen. .“ Türkei.
Alus Konstantinopel ist in Wien die Meldung ein⸗ getroffen, das Konsularkorps in Aleppo habe telegraphisch berichtet, daß die Aufständischen in Zeitun die Vermittlung
der Konsuln angenommen hätten und die Feindseligkeiten nunmehr eingestellt seien.
Schweden und Norwegen.
Die Kronprinzessin, deren Befinden in der letzten Zeit wenig befriedigend war, ist, wie aus Rom gemeldet wird, infolge einer Erkältung wieberum genöthigt, das Bett zu hüten.
Amerika.
In einer Parteiversammlung der republikanischen Senatoren ist, wie „W. T. B.“ aus Washington erfährt, gestern nach einer stürmischen Sitzung beschlossen worden, das Finanzcomité anzuweisen, die Tarif⸗Bill ohne Abänderung dem Repräsentantenhause wieder vorzulegen. — Das Comité des Senats für Marine⸗Angelegen⸗ heiten hat sich in seinem Bericht zustimmend zu dem Antrage ausaesprochen, die Mannschaften der Marine zu vermehren. Der Sekretär für die Marine Herbert suchte die Genehmigung zum Bau von 12 Torpedobooten nach. — Eine Resolution, welche vorschlägt, Hawaii zu einem Staate der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika zu machen, ist an das Comité des Repräsentantenhauses für auswärtige Angelegen⸗ heiten verwiesen worden.
Nach einer dem Madrider „Imparcial“ aus Havanna zugegangenen Depesche rückten die Aufständischen im Norden der Provinz Pinar del Rio weiter vor. Maximo Gomez soll sich in Alquizar befinden. — Von heute wird aus Madrid gemeldet, der General Navarro habe einer Schaar von Aufständischen in der Nähe von Ceiba Delagua ein Gefecht geliefert, wobei diese 23 Todte verloren hätten.
Aus New⸗York berichtet „W. T. B.“: Nach einer dort eingetroffenen Depesche aus Caracas habe die venezo⸗ lanische Regierung eine Anzahl hervorragender Persön⸗ lichkeiten unter dem Verdacht verhaften lassen, daß sie sich mit Guzman Blanco und der englischen Partei zum Sturz des Präsidenten Crespo verschworen hätten. Die Regierung habe die Landung und die Einschiffung aller Personen, welche nicht wirklich Reisende seien, verboten, um die Beziehungen zwischen den Verschworenen innerhalb und außerhalb des Landes unmöglich zu machen. — Die New⸗ Yorker „World“ veröffentlicht ein Telegramm aus Ca⸗ racas, wonach Venezuela als im Revolutions⸗ zustand befindlich erklärt worden sei. Die Regierung habe von den Kammern die Genehmigung eines Erlasses ver⸗ langt, durch welchen jede geheime Verbindung mit auswärtigen Regierungen, mit Ausnahme der amerikanischen Regierungen,
mit Todesstrafe bedroht wird. England werde beschuldigt, die Revolution angefacht zu haben. .““
Redner die Tugenden des verewigten Prinzen und betonte
Afrika.
Die „Agen ia Stefani“ berichtet aus Mas 1 0 wah von estern: Kundschafter, welche am 5. d. M. das Lager Ras
akonen's und Ras Mangascha's verlassen hätten und am 7. d. M. in Adigrat eingetroffen seien, klärten das Gerücht von der Ankunft Menelik’s im Lager der Schoaner für unrichtig. Am 5. d. M. sei es zu einem Gefecht zwischen italienischen und schoanischen Vorposten gekommen, bei welchem die Italiener keine, die Schoaner geringe Verluste erlitten hätten. — Der Kommandant von Kassala bestätige die Abreise des Emirs Achmed⸗Ali nach Khartum und melde weiter, daß der Posten von El⸗Fascer zwar verstärkt worden, jedo noch immer nicht genügend stark fel⸗ ein Korps sei zur Ver⸗ stärkung in Ghedares eingetroffen. Es werde keine Bewegun vor Ghedaref gegen den Atbara gemeldet.
Der britische Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain hat, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern eine aus Prätoria vom 7. d. M. datierte Depesche des Gouverneurs S Hercules Robinson erhalten, welche lautet: Johannes burg ergab sich heute Nachmittag bedingungslos. Die Waffen wurden übergeben. Präsident Krüger hat die Absicht kundgegeben, Dr. Jameson und die anderen Gefangene an den Gouverneur der Kapkolonie an der Grenze von Nata auszuliefern. Die Krisis ist vorüber und jede Gefahr weiterer Feindseligkeiten beseitigt. G
Eine spätere Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Kapstadt von demselben Tage besagt: nach einer Depesch aus Prätoria fordere die Regierung in Transvaal die Entfernung Sir Cecil Rhodes' und Jameson's aus Afrika und eine sehr hohe Entschädigung von der Chartered Company. Jameson sei bereits an Si “ Robinson ausgeliefert worden. Der Präsident Krüger habe sich bereit erklärt, die Frage bezüglich der Reformen in Erwägung zu ziehen.
„Aus Paris wird berichtet, die Regierung der Sü afrikanischen Republik habe den französischen Ingenieu .“ zum Abtheilungs⸗Ingenieur der Minenverwaltun ernannt.
Der britische Admiral am Kap ist an Bord seines Naaßgschiffs mit einem zweiten Schiffe von Kapstadt nach der Delagoa⸗Baäi abgegangen.
Parlamentarische Nachrichten.
Die heutige (11.) Sitzung des Reichstags, welcher de Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch der Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Nieberding und de Präsident der Reichsbank Dr. Koch beiwohnten, wurde dur den Präsidenten Freiherrn von Buol⸗Berenberg m folgenden Worten eröffnet:
Ich begrückwünsche die Herren von Herzen zum neuen Jahre. Unter der Voraussetzung der Genehmigung des Reichstags habe ich Seiner Majestät dem Kaiser namens des Reichstags die ehrfurchts⸗ vollste Theilnahme an der Trauer ausgesprochen, welche Seine Majestät und Sein Haus durch den Tod Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Alexander von Preußen erfahren hat. Seine Majestät. hat darauf folgendes Telegramm an mich gerichtet, welches ich zur Kenntniß des Reichstags bringe: 8
„Ich spreche Ihnen für Ihre im Auftrage des Reichstags zum Ausdruck gebrachte Theilnahme zu Meiner Trauer über das Hin⸗ scheiden des Prinzen Alexander von Preußen, Königliche Hoheit, Meinen wärmsten Dank aus. Wilhelm.“
Hierauf nahm zur Einleitung der ersten Berathung des Entwurfs eines Börsengesetzes und des Gesetz⸗ entwurfs, betreffend die Pflichten der Kaufleute bei Aufbewahrung fremder Werthpapiere, der preußische Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch das Wort. (SüSchluß des Blattes.)
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Statistik und Volkswirthschaft.
Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.
Bei der Invaliditäts⸗ und Altersversicherungsanstalt Berlin sind im Laufe des Vierteljahrs Oktober⸗Dezember 189
116 Anträge auf Gewährung von Altersrente eingegangen; aus der
Zeit vor dem 1. Oktober 1895 lagen noch 32 Antraäge vor, über d noch keine Entscheidung getroffen war. Von diesen 148 Anträgen wurden bewilligt 93, abgelehnt 28, anderweit erledigt 1 und unerledigt auf das folgende Vierteljahr übertragen 26 Bis zum 31. Dezember 1895 waren insgesammt bewilligt an Altersrenten 3017. Von diesen sind aus⸗ geschieden durch Tod 551, aus anderen Gründen 49, zusammen 600, sodaß am 1. Januar 1896. 2417 Altersrentenempfänger vor⸗ waren. — Innerhalb des gleichen Vierteljahrs sind ferner 366
nträge auf E“ von Invalidenrente eingegangen und 105 un⸗ erledigt aus dem Vorvierteljahr übernommen worden. Von diesen 471 Invalidenrentenanträgen wurden 229 bewilligt, 127 abgelehnt, 16 anderweit erledigt und 99 unerledigt auf das folgende Quartal übertragen. An Invalidenrenten sind bis zum 31. Dezember 189 überhaupt 2493 bewilligt worden. Ausgeschieden sind inzwischen dur Tod 528, aus anderen Gründen 48, zusammen 576. Mithin war am 8 öG ein Bestand von 1917 Invalidenrenten⸗Empfänger vorhanden.
Zur Arbeiterbe -. 8
In Berlin ist, wie die Zeitungen melden, der Ausstand der Kutscher der Toͤxameterdroschken in einer Versammlung am Dienstag für beendet erklärt worden, da wegen des Mangels an Unterstützungsgeldern der Ausstand nicht weiter geführt werden konnte. (Vgl. Nr. 307 v. 1895 u. flgde. d. Bl.) — In einer Versammlun der der „Zentralorganisation“ angehörigen Schneider wurd am Dienstag, wie die Berliner „Volks⸗Ztg.“ berichtet, über den Lohntarif, welcher als Grundlage für die geplante allgemeine Lohnbewegung gelten soll, sowie über das fernere Verhalten der Organisation zu dieser Frage verhandelt. Die Verhandlungen der Lohnkommission mit den Delegirten der keiner Organisation ange⸗ hörigen Schneider sind resultatlos verlaufen. Der Tarif, welcher in drei Abstufungen (für die bessere, mittlere und billi e Konfektion) aufgestellt ist, verlangt für Nebenarbeiten . der ersten Stufe 45 ₰, in der zweiten Stufe 35 für die Stunde. Die Höhe des Stücklohnes soll bei Uebergabe der Stoffe zur Verarbeitung bekannt gegeben werden. Lohnzahlung soll stets am Sonnabend stattfinden. Der Lohntarif ist in den Werkstätten auszuhängen. Bei Einführung neuer Moden sind sofort die nöthigen Tarifänderungen gemeinschaftlich vorzunehmen. Der Tarif wurde von den Versammelten einstimmig angenommen.
Aus London meldet „W. T. B.“ vom 9. d. M.⸗: Die Au sichten auf Beilegung des Ausstandes der Schiffsbauarbeiter in Belfast und am Clyde erschienen gestern Abend günstiger, da die Ausständigen in Glasgow jetzt mehr geneigt sind, sich auf Ausgleichs⸗ bedingungen einzulassen.
Kunst und Wissenschaft.
3 „Verein Berliner Künstler“ hielt, wie die N. A. Ztg.“ meldet, am Dienstag in seinem Vereinslokal, Wil⸗ helmstraße 92, seine ö ab. Nach dem Jahresbericht für 1895 zählte der Verein am 31. Dezember 17 Ehren⸗, 440 ordent⸗ liche und 147 außerordentliche Mitglieder. Im Laufe des Jahres 1895 wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Fürst Bismarck und Professor Anton von Werner. Durch den Tod hat der Verein verloren die ordent⸗ lichen Mitglieder: Bennewitz von Loefen, Brodwolf, W. Martens, Timm, Warthmüller, und die außerordentlichen Mitglieder Aldenhoven, Bernhard, Franke, Friedel, von Laer, Leutz und Friedrich Puls; ferner den eschäftsführer des Vereins Hermann Preckle, an 88 Stelle der bisberige Vize⸗Sekretär der Wiener Künstlergenossen⸗ schaft Edwin Klobasser berufen wurde. An Festlichkeiten beging der Verein im verflossenen Jahre die 80. Geburtsfeste seiner Ehrenmitglieder, des Fürsten Bismarck am 1. April und Seiner Excellenz des Professors Dr. Menzel am 8. Dezember. In den Aus⸗ stellungen des Vereins wurden im Vorjahre 128 Kunstwerke für den Gesammtbetrag von 62 412 ℳ und auf der „Großen Berliner Kunst⸗ ausstellung“ 340 Werke für zusammen 377 495 ℳ käuflich erworben. Der Erfolg dieser letzteren Ausstellung war im allgemeinen ein sehr günstiger. — Die diesjährige internationale Kunst⸗ ausstellung zur Feier des 200 jährigen Bestehens der Königlichen Akademie der Känste in Berlin, welche der „Verein Berliner Künstler“ im Einvernehmen mit derselben veranstaltet, wird am 2. Mai eröffnet und am 29. September geschlossen werden. Es wurde beschlossen, in Verbindung mit dieser Ausstellung eine Lotterie von Kunstwerken in vier Serien zu 200 000 Stück Loosen à 1 ℳ zu veranstalten, zu welcher die Genehmigung nachgesucht werden soll. Als Delegirte wurden von feiten des Vereins Berliner Künstler entsendet und zwar in die Länder Belgien: Professor Eugen Bracht, Frankreich: Professor F. Skarbina, Großbritannien: Professor A. Lutterroth, München und Schweiz: Ludwig Manzel, Italien: Professor A. Hertel, Schweden⸗ Norwegen: Müller⸗Kurzwelly, Spanien: Felix Possart, Ungarn und Polen: Julian Falat. Der Ausstellung wird von seiten des Auslandes großes Interesse entgegengebracht. Um den ein⸗ zelnen Staaten möglichst viel Raum zu geben, erfolgt ein erheblicher Umbau des Landesausstellungsgebäudes, welcher vor allem den Zweck verfolgt, die Seitensäle mit vorzüglichem Licht zu versehen. — Zur Annahme eines Legats von 10 000 ℳ, welches das außerordentliche Vereinsmitglied Ernst Springer dem Verein machte, wurde die Allerhöchste Genehmigung ertheilt. — Nach den abgeänderten Satzungen des Vereins, welche den Vorstand um ein Mitglied, einen Zweiten Vorsitzenden, vermehren, wurden gewählt: Professor Ernst Koerner zum Ersten, K. Hoffacker zum Zweiten Vorsitzenden, Ernst Hausmann I. zum Ersten, Dr. H. Seeger zum Zweiten Schriftführer, Professor F. Schwenke zum Ersten, Richard Rusche zum Zweiten Säckeln eister und Hans Dahl zum Archivar. Sämmtliche Vertrauensmänner wurden wieder⸗ und für bgn verstorbenen Bennewitz von Loefen Maler Karl Koch neu⸗ gewählt. — In der Konkurrenz des Vereins für Deutsches Kunst⸗ gewerbe um Entwürfe für Thür⸗ und Fensterbeschlags. Garnituren, welche auf Veranlassung der Firma G. H. Speck ausgeschrieben war, haben erhalten: den 1. Preis (400 ℳ) Architekt Alfred Grenander, den 2. Preis (250 ℳ) Arthur Peschel, den 3. Preis (150 ℳ) Archit kt William Müller. Mit lobender Erwähnung wurden bedacht: Architekt Conrad Hörisch, Zeichner Karl Winter⸗ halter und Zeichner Wilhelm Schwedler. Die Entwürfe der ersten Gruppe gelangen in der Vereinssitzung am 22. Januar d. J. zur Ausstellung; für die zweite Gruppe wird ein neuer Wettbewerb aus⸗ 1g b werden. Der Einlieferungstermin wird noch bekannt egeben. .“ In der am 3. Januar in Danzig zur Feier des 153. Stif⸗ tungsfestes abgehaltenen Sitzung der „Naturforschenden Ge⸗ sellschaft“ hielt, wie die „Danz. Sü. berichtet, Professor Dr. Conwentz einen Vortrag über ein Boot aus der Wikinger⸗ zeit, das auf der Besitzung des Herrn von Riesen in Baumgarth, Kreis Stuhm, gefunden worden ist. Der Fundort des Bootes war eine Moorwiese, die häufig unter Wasser steht. Es wurden Nach⸗ grabungen auf einem Gebiet von 10 am Umfang in einer Tiefe von 1 bis 2 m angestellt, sodaß im Ganzen gegen 300 chm Boden herausgeschafft worden sind. Es gelang, von dem Boot, das den Zusammenhang verloren hatte, den größten Theil des Kieles, fast sämmtliche Spanten und zahlreiche andere Bootstheile zu finden, sodaß die Wiederherstellung vorge⸗ nommen werden konnte. Der Vortragende kam auf Grund seiner Untersuchungen zu dem Ergebniß, daß das Boot ein geklinkertes, see⸗ tüchtiges Segelboot gewesen sein müsse von der Gattung, die man „Wikingerboote“ nennt und die im neunten Jahrhundert im Gebrauch gewesen sind. Das Schiff ist aus Eichenholz im Auslande erbaut und vor Ankunft der Brüder vom Deutschen Ritterorden, nachdem es 89 Weg durch den Drausensee, der damals bis Elbing gereicht at, genommen hatte, an den Fundort gelangt. Das Boot wäre sonach das erste Wikingerschiff, das in Deutschland gefunden worden ist.
— Der französische Dichter Paul Verlaine ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Paris gestorben. Verlaine war am 30. März 1844 zu Metz geboren und der Hauptvertreter der poetischen qqq “
Land⸗ und Forstwirthschaf
Der belgische Ackerbau⸗Minister hat durch Verordnung
vom 24. v. M. bestimmt, daß bei der thierärztlichen Untersuchung von niederländischem Rindvieh, dessen Ein⸗ und Durchfuhr über gewisse, namentlich bezeichnete Grenzzollämter gestattet ist, die Grundsätze des Reglements vom 30. Oktober v. J. über die Bekämpfung der Rindvieh⸗ Tuberkulose zur Anwendung zu kommen haben.
Bezüglich der Ein⸗ und Durchfuhr von Schafen und Schweinen verbleibt es bei den bisherigen Bestimmungen.
Die direkte, ohne Umladung erfolgende Durchfuhr aller Vieharten auf dem Eisenbahnwege unterliegt keiner Be⸗ schränkung.
Die in Rede stehende Verordnung ist am 6. d. M. in Kraft getreten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Spanien.
Durch Königliche Verordnung vom 3. d. M. ist für Schiffe aus Alexandrien Cholera⸗Quarantäne angeordnet worden. Gleichzeitig elten alle Häfen, welche nicht weiter als 165 km von dem genannten
rt entfernt sind, als choleraverdaͤchtig. “
Cholera.
Oesterreich⸗Ungarn. In Galizien wurden vom 23. bis 30. Dezember in 2 zu 2 politischen Bezirken gehörenden Gemeinden 5 Erkrankungen (und 5 Todesfälle) angezeigt, davon 1 (1) im Bezirk Przemysl und 4 (4) im Bezitk Trembowla. Egypten. Einem von einer Kommission des internationalen Gesundheitsraths in Alexandrien unter dem 15. November 1895 erstatteten Bericht zufolge scheint die Seuche zuerst in Salkieh, einem etwas südlich vom Menzaleh⸗See gelegenen Ort, aufgetreten zu ein, wo der Ausbruch einer unter den Erscheinungen des Brechdurch⸗ alls verlaufenden Krankheit am 20. September festgestellt wurde. ehnliche Erkrankungen waren daselbst schon vorher eine Zeit lang beobachtet, auch kamen verschiedentlich Todes⸗ 82 vor. Infolge des negativen Ausfalls der bakteriologischen Unter⸗ uchung wuͤrde die Krankheit nicht als Cholera aufgefaßt, sondern
—
dem übermäßigen Genuß unbekömmlicher Lebensmittel, u. a. unreifer Datteln, zugeschrieben. Anfang Oktober scheint dieselbe in Salkieh er⸗ loschen, jedoch nunmehr in benachbarten Orten aufgetreten zu sein. Vom 4. bis 8. Oktober wurde in Damiette ein religiöses Fest ge⸗ feiert, zu welchem sich mehrere hundert Personen aus den umliegenden Ortschaften, besonders auch Anwohner des Menzaleh⸗Sees einfanden. Hierdurch oder durch den ständigen Handelsverkehr, der sich nach Damiette bewegte, ist die Cholera vermuthlich in diese Stadt gelangt. Der erste Erkrankungsfall wurde daselbst am 9. Oktober festgestellt. Ueber die Einschleppung der Seuche nach Salkieh hat sich nichts ermitteln lassen, da die ersten Fälle wabrscheinlich längere Zeit vor der amtlichen Feststellung der Brechdurchfallepidemie vorgekommen sind. Von den aus Mekka zurückgekehrten Pilgern soll der Ansteckungsstoff nicht mitgebracht worden sein. — Nach einer Mit⸗ theilung vom 27. Dezember erkrankten (und starben) in Damiette vom 18. bis 23. Dezember 10 (10) Personen, in Faraskour vom 17. bis 22. Dezember 7 (6), in Zarka vom 17. bis 24. Dezember 4 (1), in Borachia vom 17. bis 24. Dezember 2 (4), in Kafr el⸗ Battikh vom 18. bis 24. Dezember 4 (9), in Kafr Galailah vom 19. bis 24. Dezember 6 (5), in Abu⸗el⸗Chekuk am 23. De⸗ zember 1 (1). Laut Meldung vom 30. Dezember ist in Alexan⸗ drien ein Cholerafall vorgekommen.
Japan. Amtlicher Mittheilung vom 20. November zufolge sind seit dem 27. Oktober in der Stadt Hiogo in dem zugehörigen Bezirk seit dem 6. November Cholera⸗Erkrankungen nicht mehr fest⸗
gestellt worden. Gelbfieber.
In Rio de Janeiro wurden in den 3 Wochen vom 20. Ok⸗ tober bis 9. November wöchentlich 4 bezw. 9 bezw. 11 Todesfälle festgestellt, in Ceara vom 25. bis 31. Oktober 2, in Vera Cruz vom 22. bis 28. November 1, ferner auf Cuba in Santjago vom 24. bis 30. November 21, in Cienfuegos vom 25. November bis 1. Dezember und in Cardenas vom 17. bis 23. November je 1. Laut Meldung vom 30. Dezember hat die Seuche in Rio de Janeiro epidemische Ausbreitung angenommen.
Verschiedene Erkrankungen.
Pocken: St. Petersburg 4, Warschau 3 Todesfälle; London 12 (Krankenhäuser), Paris 14, St. Petersburg 12 Erkrankungen; Rück⸗ fallfieber: St. Petersburg 6 Todesfälle und 191 Erkrankungen; Milzbrand: Moskau 1 Todesfall; Influenza: Berlin, Essen je 2, London 8, Moskau 3 Todesfälle; Frankfurt a. O. 16, Ham⸗ burg 14, Kopenhagen 83 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichts⸗ orte 1881/90: 1,30 %): in Görlitz und Metz, — Erkrankungen kamen vor in Berlin 69, in den Regierungsbezirken Arnsberg 145, Düsseldorf 166, Hildesheim 130, Schleswig 125, in München 277, Lübeck 27, Hamburg 35, Budapest 261, St. Petersburg 129, Wien 327 — an Scharlach (1881/90: 1,39 %): in Königshütte — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 78, in Breslau 36, im Regierungsbezirk Königsberg 104, in Budapest 49, Edinburg 73, London 184 (Krankenhäuser), Paris 68, St Petersburg 64, Wien 78 — an Diphtherie und Croup 1188 4,49 %): in Barmen, Beuthen, Gera, M.⸗Glad⸗
ach, Karlsruhe, Osnabrück, Zwickau. — Erkrankungen sind
vorgekommen in Berlin 112, im Regierungsbezirk Düsseldorf 112, in München 60, Hamburg 34, Kopenhagen 31, London 93 (Kranken⸗ häuser), Paris 127, St. Petersburg 85, Wien 68 — an Unter⸗ leibstyphus (1881/90: 1,09 %): in Harburg — Erkrankungen wurden in Paris 35, St. Petersburg 206 gemeldet.
Handel und Gewerbe.
Unter dem Protektorat Seiner Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Karl von Oesterreich findet in der Zeit vom Mai bis Oktober d. J. in Innsbruck eine internationale Ausstellung für köͤrperliche Erziehung, Gesundheitspflege und Sport sowie für die einschlagenden Industrie⸗ und Gewerbezweige statt. Der Anmeldetermim zu dieser lediglich von lokalen Faktoren veranstalteten Ausstellung ist mit Rücksicht auf die ausländischen Aussteller bis zum 15. Februar d. J. verlängert. Die Einsendung der zur Ausstellung zugelassenen Gegenstände hat unter der Adresse „Internationale Ausstellung, franko Bahnstation Innsbruck“ bis spätestens zum 15. April zu er⸗ folgen. Nach Schluß der Ausstellung sind die Ausstellungs⸗ gegenstände binnen 14 Tagen zu entfernen. “
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 11 983, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. “
85
Zwange Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am
7. und 8. Januar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Soldinerstr. 11, dem Töpfermeister Aug. Günther gehörig; Fläche 9,90 a; Nutzungswerth 9050 ℳ; mit dem Gebot von 1000 ℳ blieb die Preußische Hypotheken⸗Aktien⸗Bank, Dorotheen⸗ straße 42, Meistbietende. — Altonaerstr. 24, der Frau Th. Zaevpernink gehörig; Fläche 5,25 a; Nutzungswerth 7650 ℳ; Meistbietende blieb die Frau Architekt Em ma Zöllner, Altonaer⸗ straße 14, mit dem Gebot von 83 701 ℳ — Stargarder⸗ straße 18, der Frau Milchhändler Emilie Sachs, geb. Fincke, gehörig; Fläche 6,47 a; Nutzungswerth 7650 ℳ; mit dem Gebot Pin ℳ wurde der Rentier H. Nitschke zu Schöneberg rsteher.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 8. Januar 1896. Marktpreise nach Schlachtgewicht; nur Schweine werden nach Lebendgewicht ehandelt. inder. Auftrieb 254 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität —,— ℳ, II. Qualität —,— ℳ, III. Qualitaät 94 — 100 ℳ, IV. Qualität 84 —- 99 ℳ — Schweine. Auftrieb 7786 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 96 ℳ, Landschweine: a. gute 92 — 94 ℳ, b. geringere 86 — 90 ℳ, Galizier —,— ℳ, leichte Ungarn —,— ℳ bei 20 % Tara, Bakonyer — ℳ bei — kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1252 Stück. (Durchschnittspreis für 1 82 I. Qualität 1,30 — 1,36 ℳ, II. Qualität 1,20 — 1,28 ℳ, III. hualität 1,10— 1,18 ℳ — Schafe. Auftrieb 269 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität —,— ℳ, II. Qualität —,— ℳ, III. Qua⸗-
— Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Dezember 1895 nach vorläufiger Feststellung 177 000 ℳ gegen 199 000 ℳ nach vorläufiger Feststellung im Dezember 1894, mithin weniger 22 000 ℳ
— Das 10. (Dezember⸗) Heft der „Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes, 1895° ent⸗ hält das Sach⸗ und der Jahrgänge 1882 bis 1895. — Dem Hefte angefügt ist der Sitzungs⸗Bericht vom 2. Dezember 1895 mit folgendem Inhalt: Vereinsnachrichten. — 1) Elektrische Bahnen. — 2) Ueber einige Fortschritte im Eisenhüttenwesen. G
Breslau, 8. Januar. (W. T. B.) Getreide⸗ und Pss eeen Sptritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 ℳ Ver⸗ rauchsabgaben pr. Januar 49,30, do. do. 70 ℳ Verbrauchsabgaben pr. Januar 29,80, do. do. Rüböl nicht mehr notiert.
Magdeburg, 8. Januar. (W. X. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % 11 35 — 11,50, neue —,—, Kornzucker exkl. 88 % Rendement 10,80 — 11,05, neue —,—. Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 7,80 — 8,75. Ruhiger. Brotraffinade 1
23,25. Brotraffinade 1I1 23,00. Gem. Raffinade mit Faß 23,25 — 23,50. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. Fest. Roh⸗ zucker I. Produkt Trans. f. a. B gã pr. Januar 10,77 ⅞ bez., 10,80 Br., pr. Februar 10,87 ½ Gd., 10,90 Br., pr. März 11,00 bez., 11,02 ½ Br., pr. Avril 11,07 ½ Gd., 11,10 Br., pr. Oktober⸗ Dezember 10,70 Gd., 10,80 Br. Schwächer. Leipzig, 8. Januar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Januar 3,15 ℳ, pr. ebruar 3,15 ℳ, pr. März 3,17 ½ ℳ, pr. April 3,17 ½ ℳ, pr. Mai ;17 ½ ℳ, pr. Juni 3,20 ℳ, pr. Juli 3,22 ℳ, pr. August 3,25 ℳ, pr. September 3,27 ½ ℳ, pr. Oktober 3,30 ℳ, vpr. November 3,30 ℳ, pr. Dezember 3,30 ℳ Umsatz 60 000 kg. Ruhig. .
Mannheim, 8. Januar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. März 15,15, pr. Mai 15,10 oggen pr. März 12,70, pr. Mai 12,70. Hafer pr. März 12,40, pr. Mai 12,40. Mais pr März 9,90, pr. Mai 9,90.
Bremen, 8. Januar. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Ptrogensm (Offizielle Notierung der Bremer Hö e.) Ruhig. Loko 6,75 Br. Russisches Petroleum.
oko 6,40 Br. — Schmalz. Fest. Wilcox 30 ¼ 4à Armour sbield 30 ₰, Cudahv 30 ¾ ₰, Choice Grocery 31 ¼ ₰, White label 31 ½ ₰, Fairbanks 26 4. — Speck. Fest. Short clear middling loko 25 ₰, Extralongs 26 ₰. — Reis fest. — Kaffee unver verändert. — Baumwolle. “ Upland middl. lok 42 ¼ . Taback. Umsatz: 87 Seronen Carmen, 23 Faß Kentucky.
Hamburg, 8. Januar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko fest, holsteinischer loko neuer 142 — 148, Roggen loko fest, hiesiger —,—, mecklenburger loko neuer 138 — 142, russischer loko fest, 82—84. Hafer ruhig. Gerste fest. Rüböl (unverzollt) behauptet, loko 48. Spiritus still. pr. Januar⸗Februar 16 ⅜ Br., pr. Februar⸗März 16 ⅝ Br., pr. April⸗Mai 16 ½ Br., pr. Mai⸗Juni 16 ½ Br. Kaffee ruhig. Umsatz 1500 Sack. Petroleum matt, Standard white loko 6,80. .
Kaffee. (Nachmittagsbericht’) Good average Santos pr Januar 70 ¼, pr. März 69 ½, pr. Mai 68, pr. September 64 ½ Schleppend. — Zuckermarkz. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I.
rodukt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord mburg pr. Januar 10,72 ½, pr. März 10,97 ½, per Mai 11,12 ½ pr. August 11,37 ½. Ruhig.
Wien, 8. Januar. (W. T. B.) Die Wiener Börsen kammer wählte einstimmig ihr bisheriges Präsidium wieder un beschloß, bekannt zu machen, daß Türkenloose, deren Nummern in amtlichen Nummernverzeichniß nicht enthalten sind, nicht lieferba seien. Schließlich wurden die Anträge des Börsenkarten⸗Comités au
Nichtertheilung von Börsenkarten an drei Börsenfirmen, welche ihren
Verpflichtungen im Auslande nicht nachgekommen sind, genehmigt. Pest, 8. Januar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko matt, pr. Frühjahr 6,89 Gd., 6,90 Br., pr. Herbst 7,11 Gd., 7,12 Br. Roggen pr. Frühjahr 6,20 Gd., 6,22 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,06 Gd., 6,08 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 4,43 Gd., 4,45 Br. Kohlraps pr. August, September 10,65 Gd., 10,75 Br.
London, 8. Januar. (W. T. B.) 96 % Javazucker 13 ½ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loto 10¹1/⁄18 matt. — Chile⸗Kupfer 415/16, pr. 3 Monat 411116. .
Liverpool, 8. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsa 10 000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Williger. Amerikaner ⅛32, Indier ⁄16 niedriger. Middl. amerikanische Liefe⸗ rungen: Sehr stetig. Januar⸗Februar 4²1⁄4 — 4 ½ Verkäuferpreis, Februar⸗März 411⁄32 - 42 94 Käuferpreis, März⸗April 411 ⁄32 bis 42²3⁄64 Verkäuferpreis, April⸗Mai 411/12 do., Mai⸗Juni 411⁄32 do Juni⸗Juli 411/32— 423 64 Verkäuferpreis, Juli⸗August 4¹12 b 423⁄4 Käuferpreis, August⸗September 421 64 Verkäuferpreis, Se tember⸗Oktober 4 /32 — 41 ⁄64 Käuferpreis, Oktober⸗November 483, d. Verkäuferpreis. 1
Paris, 8. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % loko 28,00 à 28,50. Weißer Zucker matt, Nr. 3, pr. 100 kg, pr. Januar 30,37 ½, pr. Febr. 30,75, pr März⸗Juni 31,50, pr. Mai⸗August 31,75.
St. Petersburg, 8. Januar. (W. T. B.) E markt. Weizen loko 8,00. Roggen loko 4,80. Hafer loko 3,30. Füetsscnt loko 10,40. Hanf loko —,—. Talg loko 47,00, per
ugust —.
Amsterdam, 8. Januar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 53. — Bancazinn 36.
New⸗York, 8. Januar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit einer allgemeinen Steigerung und blieb während des späteren Verlaufs fest. Gegen den Schluß herrschte träge Stimmung vor. Der Umsatz in Aktien betrug 171 000 Stück.
Weizen war anfangs fest und einige Zeit im Preise anziehend auf große Käufe und beunruhigende politische Gerüchte; später führten unerwartet ungünstige Kabelberichte, unterstützt durch Verkäufe des Auslands sowie das Fehlen von Exportnachfrage und Realisierungen eine Abschwächung und ein Sinken der Preise herbei. — Mais allgemein fest während des größeren Theils des Börsenverlaufs; schließlich trat entsprechend der Mattigkeit in den Weizenmärkten theilweise eine Abschwächung ein; der Schluß war kaum behauptet.
Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 85/16, do. do. in New⸗Orleans 713⁄16, Petroleum Stand. white in New⸗York 8,00, do. do. in Philadelphia 7,95, do. rohes (in Cases) 8,75, do. Pipe line Certific. pr. Februar 174, Schmalz Western steam 5,70, do. Rohe u. Brothers 6,00. Mais per Januar 35 ¾, do. per März 35 %, do. per Mai 35 ⅛, Rother Winterweizen 70 ⅛, Weizen per Ja⸗ nuar 67 ½¼, pr März 69, do. per Mai 67t per Juli 67. Getreide⸗ fracht nach Liverpool 3 ½. Kaffee fair Rio Nr. 7 14, do. Rio Nr. 7 per Februar 12,90, do. do. per April 12,55. Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,55, Zucker 3 ⅜, Kupfer 10,00.
Chicago, 8. Januar. (W. T. B.) Weizen zog einige Zeit nach Eröffnung auf Berichte über Ernteschäden in den Weizen⸗ gebieten und auf beunruhigende politische Gerüchte im Preise etwas an, gab aber später auf reichliche Verkäufe und erwartete Zunahme der Ankünfte im Nordwesten nach. Der Schluß blieb schwach. — Mais, bei Eröffnung sehr fest auf Deckungen, gab später auf Reali⸗ sierungen nach und schloß kaum behauptet.
Weizen pr. Januar 57 ½, pr. Februar 57 ¾. Mais per Januar 26 ¾, Schmalz per Januar 5 45, do. per Mai 5,75 Spech short clear nom. Pork per Januar 9,47 ½.
Mexiko, 8. Januar. (W. T. B.) Die Ein⸗ und Aus⸗ fuhrzölle betrugen im Monat Dezember 1 890 000 Doll., gegen 2 237 000 Doll. im Monat November.
Verdingungen im Auslande.
8 Rumänien. 22. Januar a. St. General⸗Direktion der Eisenbahnen in Bukarest: 5500 eichene Schwellen für normalspurige Bahnen.
29. Januar a. St. Ebendaselbst: 60 000 kg Mineralöl.
Verkehrs⸗Anstalten.
Es wird von neuem darauf hingewiesen, daß in Rußland nach dem im Jahre 1893 erlassenen Rubelsteuergesetz russische Kreditbillets sowohl bei der Einfuhr wie bei der Ausfuhr den zollpflichtigen Gegenständen beigezählt werden, und daß daher die Versendung solcher Werthpapiere in gewöhnlichen oder ein⸗ E Briefpostgegenständen nach oder aus
ußland verboten ist. Bei Zuwiderhandlungen behalten die Kaiserlich russischen Zollbehörden 25 % vom Werthe der entdeckten Rubelnoten als Strafe ein, zu Gunsten des russischen Beamten, welcher die verbotene Versendung entdeckt hat. — Der Ver⸗ sendung von veee in Briefen mit Werth⸗ an gabe im Verkehr mit Rußland steht nichts entgegen; in solchen Fällen tritt eine andere Belastung als diejenige mit der allgemein zu statistischen Zollgebuhr 1 Kopek für je 100 Rubel nicht ein.
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