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edor von Zobeltitz „Der Thron seiner Väter“. Die
andlung versetzt den Zuschauer in ein Milieu ähnlich wie in Moser's
chwank „Krieg im Frieden“. Die kleine märkische Stadt Zernow 8 zu der Würde einer Garnisonsstadt erhoben worden, und mit
ehnsucht erwarten die Einwohner den Einzug der zwei Eskadrons Ulanen, wels bei ihnen Quartiere beziehen sollen. Die feier⸗ liche Ankunft derselben und die komischen Ovationen, die ihnen bereitet werden, schließen wirkungsvoll den ersten ein⸗ führenden Akt ab. Nun entspinnt sich erst die eigentliche Handlung. Held derselben ist der Lieutenant Christian XXVIII., Graf und Edler von Hegenau⸗Samst, Freiherr von veew und zur Linden, Vetter des regierenden eines vom Dichter supponierten kleinen sou⸗ veränen Fürstenthums Hegenau. Der Tod des regierenden Fürsten und die Aufregungen, die Lieutenant Graf Christian als präsumtiver Thronfolger durchleben muß, bis die Annexion seines Ländchens durch
reußen ihn der landesväterlichen Sorgen enthebt und in den
tand setzt, eine ihm nicht ebenbürtige hübsche Cousine zu heirathen, machen, mit mancherlei lustigen Nebenepisoden und witzigen Schlagworten ausgeschmückt, den Inhalt der folgenden drei Akte aus. Trotz der harmlosen — liebenswürdigen Heiter⸗ keit dieses Stoffes — vielleicht auch infolge derselben, fand sich unter den an derbere und gewürztere Kost veesrtn Zuschauern des Lessing⸗ Theaters eine Oppositionspartei, die am Schluß der Vorstellun recht hörbar murrte. Die Mehrzahl der Anwesenden aber schien sich ausgezeichnet unterhalten zu haben. Als Regisseur wie als Träger der Hauptrolle zeichnete sich Ludwig Stahl aus, der eleganteste Offizierdarsteller, den Berlin augenblicklich besitzt. Auch die Herren Sauer, Merten, Burg und Kriete verdienen als Vertreter der übrigen in dem Stück enthaltenen Sol⸗ datentkypen und die Herren Suske, Vorwerk und Cramer als Ortseingesessene Zernows volle Anerkennung. Unter den Damen ist in erster Linie Frau von Pöllnitz zu nennen, welche als Vorsitzende der „Sektion Zernow der großen internationalen Friedensliga“ einen unwiderstehlichen Humor entwickelte, während die weibliche Jugend in den Damen Meta Jäger, Marie Elsinger und dem als Gast mit⸗ wirkenden Fräulein Wirth vortreffliche Vertreterinnen fand. Der anwesende Verfasser wurde mehrmals durch Beifall und Hervorruf ausgezeichnet.
Im Königlichen Opernhause werden im Laufe des Februar das Ballet „Laurin“ von Taubert⸗Graeb mit Musik von Mosezkowski und Adam's Oper „Die Nürnberger Puppe“, sowie unmittelbar darauf Mascagni's „Rateliff“ zum ersten Mal in Scene gehen.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shake⸗ speare’'s „König Richard der Zweite“, übersetzt von Schlegel, in der Bearbeitung von Wilhelm Oechelhäuser mit Herrn Matkowsky als König Richard gegeben. In nächster Zeit kommt daselbst ein neuer Schwank „Die Höllenbrücke“ von Wilhelm Wolff und Jaffé zur Aufführung.
Die Königliche Kapelle bringt in ihren beiden Konzerten am 11. und 12. Februar in der Alberthalle zu Leipzig unter Felir Weingartner’'s Leitung nachfolgende Werke zu Gehör:
endelssohn: Ouvertüre „Hebriden“; Mozart: Es-dur-Symphonie; Beethoven: Ouvertüre „Leonore III“, Symphonie V und VII; Weber: Ouvertüre „Freischütz“; Berlioz: Sinfonie fantastique; Strauß: „Tyll Eulenspiegel“; Wagner: „Tannhäuser“⸗Ouvertüre.
Mannigfaltiges.
Der Verwaltungsrath des Kaiserin CT11111“ für deutsche Töchter berichtet über die Thätigkeit des Vereins im Jahre 1894 Folgendes: Die Ansprüche, welche von Töchtern der im Kriege von 1870/71 gefallenen oder infolge des Feldzuges verstorbenen Offiziere und Militärbeamten an die Beihilfe des Vereins im Berichtsjahre erhoben wurden, sind wiederum zurückgegangen — die natürliche Folge des Zeitraums, welcher seit dem Kriege bereits verstrichen ist. Regel⸗ mäßige Erziehungsbeihilfen wurden 6 Töchtern bewilligt, von denen eine wegen besonderer Dürftigkeit eine Unterstützung von 300 ℳ, fünf dagegen eine solche von 150 ℳ jährlich erhielten. Von diesen
Töchtern befanden sich im Alter von 13 Jahren eine, von 15 Jahren zwei, von 16 Jahren zwei und von 17 Jahren eine. Von Töchtern, welche das erziehungsbedürftige Alter von 17 Jahren bereits über⸗ schritten hatten, aber zu ihrer weiteren Ausbildung für das Lehrfach oder einen anderen Lebensberuf noch einer Beihilfe benöthigten, erhielten 6 eine außerordentliche Unterstützung von 5 300 ℳ. Die Gesammtsumme der hiernach von dem Vereine gewährten Unter⸗ stützungen betrug: im Jahre 1890 an 13 Töchter 2250 ℳ, 1891 an 13 Töchter 2250 ℳ, 1892 an 19 Töchter 3750 ℳ, 1893 an 14 Töchter 2400 ℳ, 1894 an 12 Töchter 3150 ℳ Die vom Schatzmeister des Vereins über das Jahr 1894 gelegte Rechnung stellt sich folgendermaßen: I. Einnahmen: Bestand aus dem Jahre 1893 1160 ℳ 95 ₰, Zinsen belegter Kapitalien 658 ℳ 75 ₰, eingezogene Kapitalien 2000 ℳ, Summe der Einnahmen 3819 ℳ 70 ₰; II. Ausgaben: regelmäßige Er⸗ ziehungsbeihilfen 1050 ℳ, außerordentliche Unterstützungen 2100 ℳ, Verwaltungsausgaben 25 ℳ 40 ₰, Summe der Ausgaben 3175 ℳ 40 ₰; mithin bleibt Ende 1894 ein Bestand von 644 ℳ 30 seni III. Vermögensbestand: an Effekten 15 000 ℳ, hierzu obiger Kassen⸗ bestand 644 ℳ 30 ₰, mithin Vermögensbestand Ende 1894 15 644 ℳ 30 ₰. Am Schlusse des Jahres 1893 betrug derselbe 18 160 ℳ 95 ₰, er hat sich also im Jahre 1894 vermindert um 2516 ℳ 65 ₰.
Das alljährlich von dem „Verein Berliner Presse“ ver⸗ anstaltete große Ballfest fand am Sonnabend, wie früher, in den Sälen der Philharmonie statt, aber selten ist wohl in den letzten Jahren die Betherligung eine so lebhafte gewesen wie dies⸗ mal. Schon um 10 Uhr herrschte in dem Hauptsaal ein dichtes, festliches Gewoge von Damen und Herren, ein farbenreiches Bild, welches sich durch die Uniformen vieler Offiziere aller Waffen⸗ gattungen noch glänzender gestaltete. In der zwölften Stunde war der Zudrang ein so bedeutender, daß selbst demjenigen, der die hervorragendsten Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft kennt, die Uebersicht fast unmöglich wurde. Etwa um diese Zeit erschien der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst im Saale. Seine Durchlaucht trat mit dem Vorsitzenden des Vereins, dem Schriftsteller Hermann Sudermann, und dessen Schriftführer, dem Redakteur und Hauptmann d. R. Geen Schweitzer, einen Rundgang an und besichtigte dann die „Reimschmiede“ nebst der in Thätig⸗ keit vorgeführten amerikanischen Setzmaschine. Unter den hoch⸗ gestellten Ehrengästen des Vereins befanden sich ferner: der preußische Kriegs⸗Minister, General der Infanterie Bronsart von Schellendorff, der Minister des Königlichen Hauses von Wedel⸗Piesdorf, der General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele Graf von Hochberg, und der österreichisch⸗ ungarische Botschafter von Szögyényi⸗Marich. In großer Zahl war die hiesige Schriftstellerwelt auf dem Ball erschienen, die König⸗ lichen sowohl wie die anderen hiesigen Theater hatten zu dem Fest Vertreter entsandt und auch Maler und Musiker hatten ein größeres Kontingent gestellt. Im Konzertsaal wies nur das mit einer Freitreppe versehene Orchester⸗ Podium eine besondere Ausschmückung auf. Dort befanden sich in einem geschmackvoll hergerichteten und mit Topfgewächsen gezierten Fütes die für die Tombola gestifteten Gewinne, welche zumeist aus
emälden und Zeichnungen der Mitglieder des befreundeten Vereins Berliner Künstler und aus Prachtwerken und Büchern bekannter Autoren und Verlagsfirmen bestanden. Unter den ersteren bildeten eine Federzeichnung Adolf Menzel's, eine Porträtzeichnung Ihrer Königlichen Hoheit der Großhe zogin Alexandrine von Mecklenburg⸗Schwerin von dem auf dem Balle an⸗ wesenden Frofefsor Conrad Freyberg, Werke von Knaus u. A. die begehrenswerthesten Gewinne. Nach Mitternacht gelangte auch die übliche Damenspende zur Vertheilung. Sie bestand diesmal aus einem Fächer, zu dem Professor Ehrentraut den malerischen und Ernst von Wildenbruch, Ernst Wichert, Hermann Sudermann, Julius Stinde, Friedrich Spielhagen und Ludwig Fulda den poetischen Schmuck geliefert hatten.
Stuttgart, 7. Der Württembergische In⸗ genienrverein hielt gestern Abend im großen Saal des oberen Museums eine außerordentlich zahlreich besuchte Ver⸗ sammlung ab. Eine hohe Auszeichnung wurde dem Verein dadurch zu theil, daß Seine Majestät der König zu derselben er⸗ schienen war. Unter den Anwesenden bemerkte man den Herzog Wilhelm von Urach, die Staats⸗Minister Dr. von Faber, Fereehe Schott von Schottenstein, Dr. von Riecke, den abinets⸗Chef. Geheimen Rath Freiherrn von Griesinger, den General⸗Adjutanten General⸗Lieutenant Freiherrn von Falkenstein die Generale von Dettinger, von Pfaff, von Schlotheim u. A. Der Redner des Abends, General⸗Lieutenant z. D. Graf von Zeppelin, sprach, wie schon telegraphisch gemeldet, über seine Entwürfe für lenkbare Luftfahrzeuge. Graf Zeppelin (derselbe, der im Jahre 1870 den berühmten Rekognoszierungsritt ausführte) ist der Ueberzeugung, daß sein Projekt alle Bedingungen erfüllen werde, die man an das „Fahrzeug der Zukunft“ zu stellen habe. Er hat das Gewicht aller zum Bau verwendeten Materialien genau festgestellt; die Herstellung der Seide für die Gas⸗ hüllen wird nach einem von ihm angegebenen Verfahren bewirkt, und ein Wasserstoffgas von ungewöhnlich starkem Auftrieb soll zur Ver⸗ wendung kommen. Die Triebkraft wird erzeugt durch einen Daimler⸗ schen Petroleummotor von einer Pferdestärke und 49 kg Gewicht, der ein Paar symmetrisch zur Fahrzeugachse angeordneter Schrauben⸗ räder mit je vier Flügeln treibt. Da die Berechnungen unanfechtbar seien, müsse das von dem Erfinder projektierte Luftschiff sich in die Luft erheben. Das Schiff wird durch ein Ruderwerk ge⸗ steuert und durch ein Triebwerk in jeder Richtung weitergeführt. Die schwierigste Aufgabe war, genügende Festigkeit des Schists mit erheb⸗ licher Fahrgeschwindigkeit zu vereinigen. Es gelang, durch eine
Horizontalversteifung des Ballons, mittels Einführung eines Güter⸗
trägers in die Konstruktion, verbunden mit einer gleichzeitigen Herabminderung des Motorengewichts diese Aufgabe zu lösen, so⸗ daß der Ballon, der die Form eines 70 m langen Zylinders hat, noch über 400 kg überschüssige Triebkraft besitzt. Durch ein Laufgewicht wird die Stabilität gesichert, beziehungs⸗ weise die Längsachse des Ball ons in wagerechter oder schräger Richtun
gehalten. Der Erfinder ist der Ueberzeugung, daß dieser Ballon dur
Wind und Wetter mit einer Geschwindigkeit von 12,5 m in der Se⸗ kunde sich fortbewegen werde, bei völliger Lenkbarkeit und ohne Ge⸗ fahren bei der Landung. Die Herstellung des durch den Ballon getragenen Fahrzeugs ist aus Aluminium mit Kupferlegierung gedacht. Zum Schlusse seiner Ausführungen bemerkte der Redner: „Wenn alles stimmt, so würden meine Fahrzeuge thatsächlich verwirklichen, was die Menschheit so lange Lrlreir hat. Mit einer Geschwindig⸗ keit von über 1000 km im Tage würden sie wochenlang dahinschweben. Dabei würde ihre Fahrt eine weit sicherere sein, als die der Seeschiffe; denn weder Klippen noch Stürme wären ihnen ge⸗ fährlich. Ich überlasse es — nicht der Phantasie —, wohl aber praktischem Ueberlegen eines jeden, sich auszudenken, welchen Nutzen solche Fahrzeuge dem Weltverkehr jeder Art bringen müßten, der Post, der Schiffahrt, der Kriegführung, der Erforschung des Erden⸗ rundes bis in das Innerste der noch unaufgeklärten Welt⸗ theile und bis an die eiserstarrten Pole.. — An den Vortrag knüpfte sich eine kurze Diskussion, an der Professor Ernst, Präsident von Leibbrand, Graf Zeppelin und Pro⸗ fessor Bach theilnahmen. Im allgemeinen trat die Ansicht her⸗ vor, daß die Vorschläge des Grafen Zeppelin volle Beachtung und auch Erprobung verdienten. Insbesondere werde das lenkbare Luft⸗ schiff bei der Kriegführung eine wfehtife Rolle zu spielen haben. Die von einer Seite vorgeschlagene Herstellung eines Fahrzeuges von ge⸗ ringeren Dimensionen oder eines „Modellballons“ wurde von dem Er⸗ finder selbst und von Professor Bach als unthunlich bezeichnet. Der Erfinder berechnet die Kosten für Herstellung des Luftfahrzeuges auf circa 300 000 ℳ, während allerdings andere Schätzungen weit höher (1 Million Mark) lauteten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Wetterbericht vom 10. Februar, 8 Morgens.
Schlegel. Wilhelm Wind.
Stationen. Wetter.
in 0 Celsius 5⁰⁰ C. = 40 R.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp Temperatur
red. in Millim
Anfang 9 Uhr.
bedeckt
3 wolkig Regen Dunst wolkenlos Nebel Schnee Regen
bedeckt bedeckt wolkenlos halb bed. bedeckt ¹) wolkig ²) Dunst;) heiter bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt
3 bedeckt
2 Regen
4 bedeckt ⁴) 3 bedeckt
4 bedeckt5) 3 bedeckt
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Christiansund Kopenhagen. Stockholm. 8 aranda . St. Petersburg Moskau 746 Cork, Queens⸗ b770 Cherbourg . 773 h777722 7677
burg.. 770 winemünde 767 763 758
774 1221 775 774 sti 765 SSW 774 SW 770 W 773 W 771 W 2
d'Aix. 776
8 89 “ 773 2 wolkenlos 7755 still wolkenlos ¹) Gestern Regen. ²) Abends Regen. ³) Abends Regen. ⁴) Abends Regen. ⁵) Nachts hen
Uebersicht der Witterung.
Unter der Wechselwirkung eines Hochdruckgebiets über Südfrankreich und einer S. . De a über Nord⸗ und Nordost. Europa wehen im Noedse⸗ und südlichen Ostseegebiete lebhafte, stellenweise und stürmische Fesstt Winde, unter deren Einfluß über
der ganzen Nordhälfte Europas die milde Witte⸗ rung fortdauert; nur am Weißen Meer und Umgebung herrscht noch strenge Kälte. In Deutsch⸗ land ist das Wetter mild und vorwiegend trübe, meist ist Regen gefallen; die Morgentemperatur liegt überall, außer am Bodensee, wo noch leichter Frost herrscht, über dem Mittelwerthe, bis zu 8 Grad im nordöstlichen Deutschland. Fortdauer der milden Wittterung wahrscheinlich.
kowronnek.
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Donnerstag:
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Guckerl.
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hafen.
Kostümen, Hungerleider.
vom K. u. K.
abrice Carré.
n Sce Theater. Anfang 9 Uhr.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ haus: Geschlossen.
Schauspielhaus. 42. Vorstellung. König Richard der Zweite. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William . 7 Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von
388 die deutsche Bühne bearbeitet von
echelhäuser. Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative vom Ober⸗Inspektor Brandt.
Mittwoch: Opernhaus.
chauspielhaus. eit. Lustspiel Anfang 7 ½ Uhr.
Dentsches Theater. Dienstag: Der Meister von Palmyra. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Die Der Hierauf: Liebelei.
Berliner Theater. Dienstag: König Hein⸗ rich. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Zum ersten Male: Nora.
Donnerstag: König Heinrich.
Lessing · Theater. Anfang Mittwoch: Der Donnerstag: Comtesse Guckerl.
Residenz⸗Theater. Lautenburg. Dienstag: (L'Hôtel du Libre Echange.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, übersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson.
Mittwoch und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗
Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. lach. Chausseestraße 25 — 26.
Dienstag: Mit Dekorationen und Requisiten: Der Ausstattungs⸗Komödie mit Gesang allet in 10 Bildern von Julius Keller und Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer dee des Mark Twain.
n Scene gesetzt von Julius F
err Kapellmeister Winné.
Mittwoch: Der Hungerleider.
Nenes Theater.
Dienstag: Gastspiel des Herrn Fran err Direkt 2* Leeee Directeur)
rektor (Monsieur le Directeur). Deutsche Seewarte. Hefrea in 3 Akten von Alexandre Bisson und
gesetzt
Mittwoch: Der Herr Direktor. Donnerstag: Der Herr Direktor. — Vorher: en zwischen zwei Feuern.
Ein Zündhölzch “ 8* 1 8
In Scene gesetzt vom aoeh Julius Fritzsche. Dienstag:
nrichtung Petterson Norrie. Die
Anfang 7 ½ Uhr. Subskriptions⸗Ball.
43. Vorstellung. in 4 Aufzügen von
Die kranke eligent: Richard mann. — Hierauf: Großes Ballabile, J. Reisinger. Anfang 7 ½ Uhr.
Norrie. Die schöne
Weber. vom Balletmeister J. Reisinger. zerbrochene Krug. —
in 3 Akten von F. Zell und von Carl Millöcker.
Tante. Brandon. London. In Vorher: Die Bajazzi.
Schwank
Dienstag: Comtesse
. Uhr.
hron seiner Väter. Benno Jacobson.
Direktion: Sigmund Hotel zum Freihafen.
Nacht.
Anfang 7 ½ Uhr. Tanz
ee Tanz⸗Arrangements vom Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Eine tolle Nacht.
Freitag: Der Herr Direktor. — Vorher: Ein Zündhölzchen zwischen zwei Fenern.
Theater Unter den Linden. Gastspiel der Frau
schöne
Komische Operette in 3 Akten von Meil Halévy, deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ Musikalische arrangiert vom Balletmeister
Mittwoch: Gastspiel der Frau Helena.
Musikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert
Sonntag, den 16. Februar, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelstudent. Operette
Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Charley’s in 3 Akten Repertoirestück des Globe⸗Theaters in
cene gesetzt von Adolph Ernst. — Parodistiscce Posse mi —— Gesang und Tanz in 1 Akt von Ed. Jacobson und Ihs Musik von F. Roth. Anfang
hr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Dienstag: Emil Thomas a. G. Eine tolle roße Ausstattungsposse mit Gesang und
in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. i Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz.
i lletmeister Gund⸗
1
Zirkus Renz. Karlstraße. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Gala⸗Sport⸗Vorstellung. Großartiger Erfolg! Ein Künstlerfest. Auf das Glänzendste insceniert vom Direktor Fr. Renz. Neue Einlage: Die Katastrophe des Riesendampfers „Cir⸗ centia“. Außerdem: Auftreten von nur Künstler⸗ Spezialitäten allerersten Ranges. Vorführen und Reiten der bestdressierten Freiheits⸗, Spring⸗ und Schulpferde. Komische Entrées und Intermenzi. Uenaclicer Clowns und des beliebten Original⸗ ugust Mr. Lavater Lee. ittwoch: Abends 7 ½ Uhr: Große Komiler⸗ Vorstellung zum Benesiz für den beliebten „Original⸗August Mr. Lavater Lee. Mr. 8 vater Lee stellt eine Flasche mit Geld im Schar⸗ fenster des Zigarrengeschäfts des Herrn Louis Kraft, Feredricüf⸗ 116 (am Oranienburger vöe aus. Der nhalt dieser Flasche wird demjenigen Besucher der Vorstellung überliefert werden, welcher den Werth des Geldes am genauesten erräth. Es wird gebeten, die geschätzte Summe, auf einem Zettel verzeichnet, mit Namensunterschrift und Angabe der genauen Wohnungs⸗Adresse bei Vorzeigung des Billets ab⸗ zugeben. Ein Künstlerfest. Neue Einlage: Die Katastrophe des Riesendampfers „Circentia“.
Direktion: elena. c und
Scherze. Petterson
— Hierauf:
Genée. Musik
von Thomas
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Dorothea Girodz von Gaudi mit Hrn. Rittergutsbesitzer und Prem.⸗Lieut. d. L. Wilhelm von Klitzing (Berlin —Kolzig). — fir Isolde von Arnim mit Hrn. Landstallmeister Grafen Ernst zu Münster⸗Langelage (Dresden). — — Frl. Hanna von Lindeiner mit Hrn. Lieut. Georg Kranold (Schweidnitz).
Verehelicht: Hr. Oberst⸗Lieut. z. D. Johannes Kreß mit Antonie, verw. von Bargen, geb. Bolle 1I6 — Hr. Lieut. d. R. Hans
one von Schwerin mit Ida Gräfin von Bern⸗
großartiger Ausstattung an
Konzerte.
Musik von Louis Roth. ritische. Dirigent: Anfang 7 ½ Uhr.
Wagner.
Carnier). (Herr Werner).
Schiffbauerdamm 4a./5. skriptions⸗Ball.
Tewele Hauses. 1 n Wien. Der
Deutsch von Ferdinand Groß. von Sigmund Lautenburg. Carl Mayer.
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Anfang 7 ½ Uhr:
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Konzert-HHaus. Karl Meyder⸗Konzert. Dienstag: Duvert. „Maritana“, Wallace. „Rienzi“, Walzer „Sirenenzauber“ von Waldteufel. Air varié“ für Violine von Vieuxtemps (Herr „Der Liebestraum“ für pif
Dienstag, den 18. Februar: Fastnachts⸗Sub⸗ Karten à 3 ℳ im
Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Lieder⸗ und Balladen⸗Abend des Kammersängers
Saal Bechstein. Linkstraße 42. II. Abonnements⸗Soirée des Böhmischen Streich⸗Quartetts
storff (Ankershagen). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Wasser⸗Bauinspektor Roloff (Oppeln). — Eine Tochter: Hrn. Feeehe⸗ E. von Esmarch (Königsberg i. Pr.). Gestorben: Fr. Oberst Katharine Gräfin vol Bredow, geb. von Wedemeyer (Charlottenburg). — Fr. Clara von Rabiel, geb. Nernst (Berlin). — Hr. Superintendent Theodor (Prettin). Hr. Rittergutsbesitzer, Lieut. a. lexander von Witowski (Schloß Mokrau). “
ston von Hoch
ureau des 1u1eue“
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Dienstag,
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No. 36.
oaͤ14X4“”ꝝ zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Montag, den 10. Februar
.
Königreich Preußen.
Privilegium
wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihe⸗
scheine der Stadt Elmshorn im Betrage von 1 500 000 ℳ
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.
Nachdem die städtischen Kollegien zu Elmshorn am 8. März 1895 beschlossen haben, die theils zur Abtragung älterer Schulden, theils zur Erbauung einer Realschule, zur Kanalisation der Stadt und zu Erweiterungsbauten am Krankenhause, an der Gasanstalt und den Mädchenschulhäusern erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Stadtvertretung,
u diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Beetrage von 1 500 000 ℳ ausstellen zu dürfen, 8 da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldnerin etwas zu erinnern gefunden hat, gemäß § 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 (G.⸗S. S. 75) und der Königlichen Verordnung vom 17. September 1867 (G.⸗S. S. 1518) zur Ausstellung von Anleihescheinen im Gesammtbetrage von 1 500 000 ℳ, in Buch⸗ staben: „Einer Million fünfhundert Tausend Mark“, welche in fol⸗ genden Abschnitten: vX 900 Stück zu 1000 ℳ = 900 000 ℳ 1000 „ „ 500 868660 000 „ 1909090 100 zusammen 1 500 000 ℳ nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungsplan mittels Verloosung oder Ankaufs vom 1. April 1896 ab jährlich mit wenigstens einem und einem halben Prozent des Kapitals unter Zurechnung der durch die fortschreitende Tilgung ersparten Zinsen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber der Anleihescheine die daraus sich ergebenden Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet ein. 2 seceg vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht über⸗ nommen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und
beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Berlin im Schloß, den 20. Januar 1896. (L. S.) Wilhelm R. Miiquel. Freiherr von der Recke.
Regierungsbezirk
Schleswi Anleiheschein J““ der Stadt Elmshorn — te Ausgabe, Buchstabe Nr. über ℳ Reichswährung. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 1 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Schleswig vom . 19 N86 und Gesetz⸗Sammlung für 18. Seite .. , laufende Nr. . ).
Auf Grund des von dem Bezirksausschusse zu Schleswig ge⸗ nehmigten Beschlusses der städtischen Kollegien zu Elmshorn vom 8. März 1895 wegen Aufnahme einer Schuld von 1 500 000 ℳ be⸗
kennen sich der Bürgermeister, der Beigeordnete, der Stadtverordneten⸗ Versteher und sein Stellvertreter namens der Stadt durch diese, für jeden Inhaber hrtig; seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung
zu einer Darlehnsschuld von ℳ, welche an die Stadt haar gezahlt worden und mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen ist.
Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 1 500 000 ℳ erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittels Verloosung oder Ankaufs der Anleihescheine in den Jahren 1896 bis spätestens 1931 einschließlich aus einem Tilgungsstock, welcher mit wenigstens einem und einem halben Prozent des Kapitals 1aeh unter Zu⸗ wachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschiebt in dem Monat Januar jeden Jahres zur Auszahlung am 1. April jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmt⸗ 1 noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu ündigen.
Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben⸗ falls dem Tilgungsstock zu. 1 88
Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Ftric6, sowie des Termins, an welchem die Ruͤckahlung erfolgen soll, spätestens nen Monate vor dem Termin der Einlösung öffentlich bekannt ge⸗ macht.
Diese Bekanntmachung erfolgt in dem „Dentschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗Anzeiger““, dem Amtsblatt der König⸗ cen Regierung zu Schleswig und den in Elmshorn jetzt erscheinenden eitungen.
Wird die Tilgung der Schuld durch Ankauf von Anleihescheinen bewirkt, so ist dieses unter Angabe des Betrags der angekauften Anleihescheine alsbald nach dem Ankauf in gleicher Weise bekannt zu machen. Geht eines der vorbezeichneten Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Stadtvertretung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗Präsidenten zu Schleswig ein anderes Blatt bestimmt.
Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 1. April und am 1. Ok⸗ sebers von sestte an gerechnet, mit drei und einem halben Prozent
rlich verzinst.
Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine beziehungsweise dieses An⸗ leihescheins bei der Stadtkasse zu Elmshorn, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit.
Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihe⸗ scheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeits⸗ termine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche inner⸗ halb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermin nicht erhoben werden, owie die innerhalb vier Jahren, nach Ablauf des Kalenderjahres, n welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung ver⸗ lorener oder vernichteter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der §§ 838 ff. der Zivilprozeßordnung für das Deutsche 8. vom 30. Januar 1877 Reichs⸗Gesetzblatt Seite 83) beziehungsweise nach
0 des Ausführungsgesetzes zur Deutschen Zivilprozeßordnung vom 4. März 1879 (Gesetz⸗Sammlung Seite 281).
Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Stadtver⸗ waltung anmeldet und den stattgehabten Besitz des Zinsschein
durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise darthut, 8 Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung aus⸗ gezahlt werden.
Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum Schlusse des Jahres .... ausgegeben; die ferneren Zinsscheine werden für fünfjährige Zeiträume ausgegeben werden.
Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadtkasse in Elmshorn gegen Ablieferung der der älteren Zinsschein⸗ reihe beigedruckten Anweisung.
Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sösen dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.
Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.
Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.
Elmshorn, den .. ten Der Bürgermeister. Der Stadtverordneten⸗Vorsteher.
Der Beigeordnete. Der stellvertretende Stadtverordneten⸗Vorsteher.
Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den vor⸗ stehenden Unterschriften mit dem Siegel der Stadt zu versehen.
Provinz Regierungsbezirk Schleswig⸗Holstein. — Schleswig. Zinsschein
... Reibe zu dem Anleihescheine der Stadt Elmshorn,... te Ausgabe, Buchstabe Nr.. über ℳ zu 3 ½ Prozent Zinsen über .. .. Mark. . Pfennig.
Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. April (beziehungsweise 1. Oktober) .... ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom... bis it Mark Pfennig bei der Stadtkasse zu Elmshorn.
Elmsbhorn, den .. ö“
Der Bürgermeister. Der Stadtverordneten⸗Vorsteher Der Beigeordnete. Der stellvertretende Stadtverordneten⸗Vorsteher.
Slan Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht bnnerbal 85 Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. 1
Anmerkung. Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver⸗ sehen werden.
8
Provinz 1 Regierungsbezirk Schleswig⸗Holstein. 1 8 Schleswig. Anweisung zum Anleihescheine der Stadt Elmshorn, .. Ausgabe, Buchstabe. Nr. „ über . Mark.
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die .. te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre .... bis.... bei der Stadtkasse zu Elmshorn, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird. .“
Elmshorn, den.. t Der Bürgermeister. Der Stadtverordneten⸗Vorsteher. Der Beigeordnete. Der stellvertretende Stadtverordneten⸗Vorsteher.
Anmerkung. Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern
in nachstehender Art abzudrucken: ... ter Zinsschein. V ... ter Zinsschein.
Anweisung.
Deutscher Reichstag. 35. Sitzung vom 8. Februar, 1 Uhr.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der Nummer d. Bl. vom Sonnabend berichtet. kanzlers Fürsten zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst hatte folgenden Wortlaut:
Ich habe vor Eintritt in die Tagesordnung das Wort erbeten, um dem Reichstag auf seine vorjährige Resolution wegen Einberufung einer Münzkonferenz eine Mittheilung zu machen.
Meine Herren, im Verfolg der von mir in der Sitzung des Reichstags vom 15. Februar v. J. abgegebenen Erklärung habe ich die Frage der Hebung und Befestigung des Silberwerths mit den ver⸗ bündeten Regierungen in eingehende Erwägung gezogen. Dabei leitete mich die Ueberzeugung, daß das Schwanken und das starke Sinken des Silberpreises auch für uns ungeachtet unserer auf der Basis der Goldwährung befestigten monetären Situation wirthschaft⸗ liche Nachtheile mit sich bringe. (Bravol rechts.)
Wie der Herr Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts in der Reichstagssitzung vom 16. Februar v. J. ausführte, kommt in dieser Hinsicht zunächst die empfindliche Schädigung in Betracht, die der deutsche Silberbergbau durch den Preisrückgang des Silbers erleidet.
Die deutsche Silberproduktion umfaßt etwa 9 % der Silber⸗ gewinnung der Erde. Für den überwiegenden, aus aus ländischen Erzen dargestellten Theil dieser Produktion ist der Preisrückgang nicht von Belang; für den aus in ländischen Erzen gewonnenen Rest bedingt er jedoch eine Werthverminderung, die so erheblich ist, daß sie die Rentabilität des auf Gewinnung von Silber gerichteten heimischen Bergbaues in Frage stellt.
Dazu tritt die Beeinflussung unseres Exports nach den Silber⸗ ländern. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Verkehr mit diesen
Ländern durch das Sinken und die Schwankungen des Silberwerths
erschwert wird (sehr richtig! rechts), wenngleich die Schwankungen während der letzten Zeit sich in verhältnißmäßig engen Grenzen gehalten haben, und wenngleich für die Interessenten die Möglichkeit ng gegen etwaige Verluste zu sichern.
Silberländer
Die nur im 1b- mitgetheilte Erklärung des Reichs⸗
1896.
arbeitet, ist durch jene Valutaverhältnisse in Mitleidenschaft ge⸗ zogen. Ich unterschätze die Bedeutung dieser Einwirkung nicht; man wird sie aber auch nicht zu hoch veranschlagen dürfen. Unser Export nach den Silberländern beträgt seinem Werthe nach nur 3 bis 4 % unserer gesammten Ausfuhr (hört, hört! links), und hat sich ungeachtet der im Rückgange des Silberpreises liegenden hemmenden Momente im Ganzen günstig entwickelt. (Hört, hört!)
Die freilich kaum ein völlig umfassendes Bild der Verhältnisse liefernden Ziffern der Reichsstatistik beweisen dies.
Das Sinken der Valuta, wie solches für die Silberwährungs⸗ länder aus dem Rückgang des Silberwerths folgt, kann aber auch bis zu dem Zeitpunkt, wo eine Ausgleichung durch entsprechende Erhöhung der Inlandspreise und Löhne sich vollzogen hat, zur Erleichterung der konkurrierenden Ausfuhr aus jenen Ländern beitragen.
Endlich liegt in der durch den Silberfall herbeigeführten starken Unterwerthigkeit unserer Silbermünzen eine fortschreitende Deklassie⸗ rung derselben zu Kreditgeld.
Allerdings glaube ich betonen zu sollen, daß diese metallische Unterwerthigkeit eine Gefährdung unserer Reichswährung nicht dar⸗ stellt, denn unser Verkehr ist mit Gold ausreichend gesättigt. Die Noten der Reichsbank finden in dem Goldschatze der Bank eine ge⸗ nügende Deckung, und die Menge des umlaufenden Silbergeldes geht nicht über das Maß des Bedarfs hinaus. Selbst in kritischen Zeiten dürfte dieser Bedarf eine Abnahme kaum erfahren.
Wohl aber erscheint die Gefahr verbrecherischer Nachprägung durch die Unterwerthigkeit der Stücke näher gerückt. Bis jetzt ist zwar innerhalb Deutschlands nur in einem Falle aus dem Jahre 1893 eine derartige qualitativ sehr unvollkommene, quantitativ be⸗ deutungslose Nachprägung festgestellt worden. Wenn aber auch die seitherigen Erfahrungen weitgehende Befürchtungen nicht rechtfertigen, immerhin kann der Preisrückgang des Silbers zur Nachprägung anreizen.
Erscheint nach alledem die Hebung und Befestigung des Silber⸗ preises als wirthschaftlich und münztechnisch werthvoll und demgemäß als ein erstrebenswerthes Ziel (hört, hört! rechts), so waltet doch kein Zweifel darüber ob, daß dieses Ziel sich nur international ver⸗ folgen läßt (sehr richtig! rechts), und daß seine Erreichung nur dann erhofft werden kann, wenn unter den sämmt⸗ lichen, an dem Weltverkehr wesentlich betheiligten Kulturvölkern über den einzuschlagenden Weg und die anzuwendenden Mittel Einverständniß besteht. Für ein solches Einverständniß bietet sich nach meiner Kenntniß der Ver hältnisse zur Zeit keine Aussicht. (Hört, hört! links.)
Von bimetallistischer Seite ist anerkannt, daß als Vorbedingun jeder internationalen Maßregel zu Gunsten des Silbers die Wieder eröffnung der indischen Münzstätten für die unbeschränkte Silber prägung gelten muß. Ich kann dieser Auffassung nur beipflichten Ich halte dafür, daß ohne dieses Zugeständniß alle Versuche, den Silberpreis zu heben, vergeblich sein würden. Ich habe aber auf Grund eines vorläufigen Meinungsaustausches, der gemäß meiner Weisung mit der englischen Regierung gepflogen worden ist, die Ueberzeugung gewinnen müssen, daß auf die Wiedereröffnung jener Münzstätten in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. (Hört, hört! links.)
Nach alledem läßt sich von einer Münzkonferenz zur Zeit nicht erwarten, daß sie die Frage der Hebung und Befestigung des Silberwerths ihrer Lösung praktisch näher rücken würde. Es er⸗ scheint daher auch nicht rathsam, daß Deutschland die Initiative zur Einberufung einer solchen Konferenz ergreift. (Sehr wahr! links.)
Von dieser Ueberzeugung geleitet, haben die verbündeten Regierun⸗- gen einstimmig beschlossen, dem Beschluß des Reichstags vom 16. Februar vorigen Jahres auf Einberufung einer Münzkonferenz zur Zeit keine Folge zu geben. Ich darf jedoch hinzufügen, daß, wenn von seiten eines anderen Staats annehmbare, Erfolg versprechende programmatische Vorschläge gemacht werden sollten, ich meinerseits gern bereit sein würde, die Betheiligung Deutschlands an einer inter⸗ nationalen Berathung solcher Vorschläge in Aussicht zu nehmen. (Bravo! rechts.)
Auf der Tagesordnung steht die dritte Berathung des von den Abgg. Barth, Rickert und Gen. eingebrachten Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung des Wahl⸗ gesetzes für den Deutschen Reichstag.
Abg. Graf von Mirbach (dkons.): Bei der früheren Berathung haben verschiedene Herren mich genannt und liebenswürdig meiner Aeußerungen im preußischen Herrenhause gedacht. Ich acceptiere dieses Wohlwollen, aber ich muß Verwahrung dagegen einlegen, daß man aus meinen Aeußerungen Schlußfolgerungen zieht auf die Partei, der ich angehöre; ich habe ausdrücklich erklärt, daß ich nur für meine Person gesprochen habe. Ich glaube aber, ich stehe in meiner Partei nicht ganz allein da. Ich ging damals von einem Ausspruche des früheren Reichskanzlers aus, der mir gesagt hatte, wir sollten die Majorität nicht über die Autorität stellen. Darauf erwiderte 4 ich, wie man die Autorität gegenüber dem Reichswahlrecht, welches auf der Majorität beruht, imn fübeen könne. Ich habe damals auch, vom Staatsstreich sprechend, ausdrücklich erklärt, daß ich dabei nicht an das Schwert denke. Ich habe auch ausdrücklich gesagt, daß auf Grund des bestehenden Wahlrechts niemals ein Reichstag zu erlangen wäre, welcher die Initiative zur Aenderung des Wahlrechts ergneft Ich habe gemeint, daß das vorsichtige Zusammenwirken aller be⸗ sonnenen Elemente eine Wahlrechtsresorm herbeiführen müsse. Ich würde den Vorschlag machen, daß man das Wahlrechtsalter hinauf⸗ sestr da das jugendliche Alter nicht geeignet ist, die Tragweite politischer Akte zu übersehen. Ich möchte jeden der Herren an sein jugendliches Alter erinnern. Die ganze Wahlagitation, die jetzt direkt zum Stimmenkauf geführt hat, würde einen anderen Charakter annehmen, wenn das Waßlrecht nicht geheim wäre. Die Regierung und alle Parteien würden ihre Ansicht geltend machen, das ist ihr gutes Recht. Es würden dann keine perfiden Mittel mehr angewendet werden. Es sind da Leute zu mir gekommen, die erklärten, daß sie ja mit mir einverstanden seien, aber sie hätten eine Mark bekommen für eine anderweite Abstimmung. Ich habe den Leuten gesagt, sie sollten das Geld behalten und eg wie sie wollten. Aber die . haben nicht genug Vertrauen zur Ueberzeugungskraft ihrer
nsichten. Ich habe nur meine persönliche Ansicht ausgesprochen: Aend wird in der nächsten Zeit nicht efolgen Ich bin