1896 / 36 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Feb 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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liche Absicht dieser ganzen Organisation eine politische sei; sie hat mit der Politik absolut nichts zu thun. Wir unterscheiden garnicht zwischen den einzelnen Richtungen in den Genossenschaften. Uns sind die Raiffeisen'schen Genossenschaften ebenso lieb wie die Haas'schen, die Handwerksgenossenschaften ebenso lieb wie die ländlichen. Irgend

welche politische Rücksichten nehmen wir nicht. Wir haben nur eine

wirthschaftliche Aufgabe zu erfüllen. Ich habe die Hoffnung, Sie, meine Herren, die Sie im Geschäftsleben stehen, werden mir zugeben, daß hier eine große wirthschaftliche Aufgabe zu erfüllen ist im Interesse der Gesammtheit (sehr richtig!), und nicht allein im Interesse der Einzelnen, die hier Kredit haben wollen, im Interesse des Mittelstandes, für welchen die großen Kredit⸗ anstalten und ⸗Organisationen, die Reichsbank sowohl das ist auch selbst die Ansicht des Präsidenten der Reichsbank als auch die Seehandlung, nicht ganz geeignet sind. Ich hoffe, meine Herren, daß die Verwaltung der Bank in dem Sinne geführt wird, daß auch Herr von Eynern im nächsten Jahre seine Bedenken schwinden

lassen kann.

Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath Freiherr von Rheinbaben giebt näheren Aufschluß über die Geschäftsgebahrung der Kasse; dieselbe beruhe durchaus auf sachgemäßen Grundsätzen. Die Kreditwürdigkeit der Genossenschaften werde auf das eingehendste geprüft, und die Rückzahlung betrage 40 % der ausgeliehenen Gelder, was bis jetzt ein völlig zufriedenstellendes Resultat sei. 8

Abg. von Mendel⸗Steinfels (kons.) ist erfreut über die Unterstützung des Genossenschaftswesens durch die Zentral⸗Genossen⸗ sünüfrütäßen die landwirthse 8 Genossenschaften sind zur Be⸗ lebung des gesammten Verkehrs, Ermäßigung der Kreditbedingungen, Erleichterung des Absatzes ꝛc. berufen. Wenn die Kasse allen Fluktuationen des Geldverkehrs gewachsen sein soll, muß ihr Grundkapital erhöht werden. Nicht nur den Geldverkehr regelt die Zentral⸗Genossen⸗ schaftskasse, sie bietet der ganzen wirthschaftlichen Arbeit und Pro⸗ duktion einen Rückhalt. Der große Sec n der Geschäfte der Kasse war mir anfangs auch bedenklich, aber es handelt 18 hier doch nicht um ein Privat⸗Bankgeschäft, die Kasse konnte sich vielmehr sofort auf die große Organisation der vorhandenen Genossenschaften stützen. Die rasche Bildung so vieler neuer Genossenschaften ist nicht auf⸗ fällig, das Bedürfniß dazu war längst vorhanden, und die Gründung der Kasse hat die Befriedigung desselben natürlich beschleunigt. Unsere Befürchtung, daß der Geschäftsverkehr mit der Kasse ein bureaukratisch⸗ schwerfälliger sein werde, hat sich erfreulicher Weise nicht bestätigt; der Verkehr ist leicht und angenehm, und wir sprechen dem Leiter der Kasse Herrn von Huene unseren Dank dafür aus. .

Abg. Gothein (frs. Vgg.): Wie weit die 40 % Rückzahlung sich zusammensetzen aus der Rückzahlung von Darlehen und aus Spareinlagen, ist uns nicht gesagt worden. Es ist immer fraglich, ob die Kasse allen Anforderungen genügen kann. Die Kreditwürdigkeit der Genossenschaften will der Minister nach der Kreditwürdigkeit der einzelnen Genossen auf Grund der Steuerveranlagung zur Ver⸗ mögenssteuer ermessen; dazu würde ein ganzes Heer von Spitzeln er⸗ forderlich sein. Wenn jetzt mit solchem Hochdruck auf die Genossen⸗ schaftsbildung hingearbeitet wird, so ist zu befürchten, daß die eine oder andere Genossenschaft wieder zusammenbricht, und das bringt immer wirthschaftlichen Schaden mit sich. Es kann auf diesem Wege leicht Leuten Kredit gewährt werden, welche dessen nicht würdig sind und welche dadurch zu Unternehmungen verleitet werden, die sie nicht durchführen können. b .

Abg. von Puttkamer⸗Ohlau (kons.) widerspricht den Aus⸗ führungen der Abgg. von Eynern und Gothein. Es handle sich nicht um die künstliche Bildung von Genossenschaften. Diese Entwickelung ei vielmehr naturnothwendig aus den Praktischen Verhältnissen 11.“ Der Privatkredit stellte sich selbst bei ganz sicheren Leuten auf 6 %, und diese Dinge mußten gebessert werden. Eine gewisse Anregung zur Genossenschaftsbildung war natürlich in Landes⸗ theilen, wo das Genossenschaftswesen noch garnicht Eingang gefunden hat, nöthig. Sittlich und moralisch wird das Volk durch den wirthschaftlichen Zusammenschluß in Genossenschaften ge⸗

oben, das Genossenschaftswesen ist nur auf dem Boden der Hoenscen Nächstenliebe möglich. Leichtsinniges Schuldenmachen wird

durch die jetzige Organisation nicht gefördert, es handelt sich nicht

um Erleichterung, sondern um Verbilligung des Kredits.

Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath Freiherr von Rheinbaben: Nicht die Regierung will sich die Steuerlisten der Genossenschafter zu nutze machen, aber die Genossenschaften selbst begründen ihre Kreditwürdig⸗ keit damit. Die Summe der Kreditwürdigkeit der einzelnen Genossen⸗ schafter stellt doch die Kreditwürdigkeit der Genossenschaft dar.

Abg. Dasbach (Zentr.) legt die wirthschaftliche Nothwendigkeit des Genossenschaftswesens und der Zentral⸗Genossenschaftskasse dar und spricht sich für die Erhöhung des Grundkapitals der Kasse aus.

Abg. Parisius (frs. Volksp.) meint, daß man erst abwarten müsse, ob die zahlreichen neuen Darlehnskassen sich auch als leistungs⸗ fähig erweisen werden. In Handwerkerkreisen sei die Kasse noch nicht benutzt worden. Wissen möchte er, in welchem Umfange die Kasse Gelder verzinslich aufgenommen habe. Ferner solle sich die Kasse die Statistik der Darlehnskassen angelegen sein lassen.

Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath Freiherr von Rheinbaben verliest einen vom Genossenschaftsanwalt Schenck dem Minister überreichten Bericht über den Genossenschaftstag, nach welchem der Abg. Parisius gesagt habe, die Gründung der Genossenschaftskasse habe einen

olitischen Zweck. Redner hätte gewünscht, daß Herr Parisius auf 8. Genossenschaftstage die Sache ebenso ruhig und nüchtern beurtheilt hätte wie heute. Die Einzahlungen bei der Kasse seien aller⸗ dings noch nicht sehr umfangreich, auch die Statistik sei bisher noch ungenügend. Eine stärkere Theilnahme des Handwerks an den Ein⸗ richtungen der Kasse sei angebahnt und werde hoffentlich bald eintreten.

Die Abgg. von Tiedemann⸗Bomst (fr. kons.) und von Mendel⸗Steinfels treten den Ausführungen der Abgg. Gothein und Parisius entgegen und betonen besonders, daß durch die Spar⸗ und Darlehnsgenossenschaften der Sparsinn gefördert werde.

Der Etat wird bewilligt.

Schluß giges 4 ½ Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. (Justiz⸗Etat.)

Die Bau⸗ und Kunstdenkmäler in den Hohenzollernschen ELanden. *)

Das von seiten des preußischen Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten geleitete Unternehmen der Inventarisation aller in Preußen noch vorhandenen Alterthümer hat durch die jetzt vor⸗ liegende Beschreibung der Bau⸗ und Kunstdenkmäler in den Stammlanden vere Kaiserlichen und Königlichen Hauses eine neue erfreuliche Förde⸗ rung erfahren. Der Landesausschuß des Hohenzollernschen Landes⸗ kommunal⸗Verbandes sorgte, wie dessen Vorsitzender, der Landgerichts⸗ Präsident, Geheime Ober⸗Justiz Rath Evelt im Vorwort mittheilt, seinerseits dafür, daß nicht ein bloßes statistisches Verzeichniß geboten, sondern daß die textliche Darstellung ausführlicher gehalten und auch eeine große Anzahl von Abbildungen beigegeben wurde. Im allgemeinen wurden, dem 8de; der dazu niedergesetzten

Kommission entsprechend, bei der Ausarbeitung die Grandsahe

*) Die Bau⸗ und Kunst⸗Denkmäler in den egn. zol lern'schen Landen. Im Auftrage des Hohenzollern'schen Landes⸗Ausschusses bearbeitet von Dr. Karl Theodor Fiageten

ürstlich Hohenzollern'schem Hofrath, und Wilhelm Friedrich 188 Architekt. Mit 22 Lichtdrucken, 168 Abbildungen im Text und einer archäologischen Uebersichtskarte von Hohenzollern. Stutt⸗ gart, Paul Neff, 1896. *

befolgt, welche Dr. für die Inventarisation der Denkmäler in den Provinzen Brandenburg und Ostpreußen aufgestellt hat; speziell als Vorbild aber dienten die Veröffentlichungen über die Denkmäler des Großherzogthums Hessen. Den historischen Theil sowie die Abfassung des Textes übernahm Hofrath Dr. Zingeler, die Auf⸗ nahme und zeichnerische Darstellung sowie die baugeschichtliche Schilde⸗ rung Architekt“ Laur. Das nunmehr abeeschlossen vorliegende Werk bietet eine kritische Beschreibung aller in den Hohenzollern schen Landen in Staats⸗, Gemeinde⸗ oder Privatbesitz vorhandenen Denkmäler der Baukunst, Sculptur, Malerei und der verschiedenen Kunstgewerbe von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart, soweit solche in kunst⸗ oder kulturhistorischer Beziehung von Werth sind. Das mit großem Fleiß gesammelte Material ist nach den vier Ober⸗ ämtern Gammertingen, Haigerloch, Hechingen, Sigmaringen und innerhalb dieser Abschnitte nach den Ortschaften alphabetisch geordnet. Durch Stichworte am Rande des Textes wird die Uebersichtlichkeit außerdem noch in dankenswerther Weise erleichtert.

Die ältesten Spuren künstlerischer Thätigkeit in Hohenzollern reichen bis in die Urzeit der Kelten und ihrer germanischen Nach⸗ folger, der ihnen noch verwandten Sueben, zurück; Reste aus ala⸗ mannischer und fränkischer Zeit reihen sich an. Eine Anzahl von oft sehr ausgedehnten, durch gewaltige Wälle geschützten Volksburgen beweist, daß viele Jahrhunderte lang hier ein machtvolles Geschlecht gewohnt hat, und zahlreich sind auch die kunstgeschichtlich bedeutsamen Funde. An solchen bietet die älteste Kulturepoche freilich verhältniß⸗ mäßig nur wenig, die Grabstätten der folgenden Zeiträume sind dafür jedoch um so ergiebiger; neben Thongeräthen fand man in 8. viele Waffen und SSeenea8s ss t. Außer dem Donaugebiet war besonders die Gegend von Trochtelfingen und Frohnstetten reich an solchen Fundstätten. Allmählich setzten sich die Römer im Lande fest und verblieben darin bis in das 4. Jahr⸗ hundert. Mancherlei kleine Reste klassischer Kunstfertigkeit, auf⸗ gedeckte Fundamente von Steinbauten mit Heizanlagen und Spuren von Wandmalerei sind die spärlichen Zeugen ihrer einstigen Herrschaft. Besonders interessant ist ein im Text abgebildetes Kohortenzeichen, einen Hippokampen darstellend, jetzt in den Großherzoglich badischen Sammlungen zu Karlsruhe. Christliche Kirchenbauten werden schon aus dem 8. und 9. Jahrhundert erwähnt, von den noch bestehenden reicht aber keiner bis in das erste Jahrtausend zurück.

Was sich von Werken aus der romanischen Zeit erhalten hat, sind meist kleine Bauten von einfacher Grundform ohne reichere Aus⸗ bildung; nur die Kirche zu Veringendorf, wohl der älteste Steinbau des Landes überhaupt, zeigt eine reichere Grundrißanlage. Die eben⸗ falls dem 12. Jahrhundert angehörige sogenannte Weilerkirche bei Owingen mit ihrer bemerkenswerthen E1““ geht leider stark dem Verfall entgegen. n sonstigen romanischen Bauten sind noch vorhanden die kleinen Kapellen zu Lausheim und Rosna, sowie die Burgkaäpelle in Veringenstadt. Die Bild⸗ hauerkunst dieser Epoche hat nur ein, aber freilich sehr interessantes Werk hinterlassen, nämlich drei zusammengehörige Relieftafeln aus röthlichem Sandstein, welche im Schutt der 1423 bei der Belagerung zerstörten Burg Hohenzollern gefunden wurden und jetzt in der Michaelskapelle daselbst aufgestellt sind. Die mittlere Tafel zeigt den Erzengel Michael als Drachentödter, darunter die heiligen drei Könige, dem huldigend und Gaben darbringend; auf den beiden anderen Tafeln sind zwei Figuren zu sehen, die man für CEvangelisten oder Apostel halten möchte. Zahlreicher als die Kirchenbauten sind die Werke des Profanbaues, die sich in den Burgen und Ruinen, denen man allenthalben im Lande begegnet, erhalten haben. Meist sind es kleine Anlagen auf hohen Bergrücken oder schroffen Felsspitzen mit aus mächtigen Bossenquadern gefügten Thürmen, großentheils quadra⸗ tischen Grundrisses, die als letzte Zuflucht der Insassen dienten. Be⸗ deutendere Reste dieser Art zeigen Schloß Sigmaringen, die Ruinen in Veringenstadt, Dietfurt und Haigerloch (der sogenannte Römer⸗ thurm), der Lichtenstein bei Neufra, Ringelstein bei Ringingen, Sal⸗ mendingen und die Burg Straßberg.

Um die Mitte des 13. Jahrhunderts macht sich auch in Hohen⸗ zollern der gothische Stil geltend. Das älteste Denkmal dieser Epoche ist das Frauenkloster Stetten in Gnadenthal (bei Hechingen), welches Graf Friedrich von Zollern und seine Gemahlin errichteten, das aber leider zu Ende des 15. Jahrhunderts durch Brand größtentheils zerstört wurde. In der hochgewölbten Kirche, die mit ügeen strengen, edlen Formen und dem trefflichen Maßwerk der schlanken Fenster noch heute von der einstigen Größe und Schönheit der Anlage zeugt, wurden das Stifterpaar sowie nachmals viele andere Glieder des Zollernhauses beigesetzt, im Jahre 1804 aber ihre Gebeine in die Pfarrkirche zu

echingen übertragen. Die Baureste aus der Zeit der Hochgothik ind nur unbedeutend, um so reizvollere Werke hat die Periode der Spätgothik in Hohenzollern hinterlassen. Ausgedehnt sind freilich auch diese Anlagen nicht; die einzige dreischiffige Kirche ist die zu Lainz, alle übrigen sind einschiffig mit kleinem Langhaus, die Chöre polygon mit reich ausgebildetem Netzgewölbe und zierlichem Fenstermaßwerk. Geräumigere Maße zeigt allein die Kirche in Trochtelfingen. An reicheren spätgothischen Kirchenbauten, die sich ziemlich unverändert erhalten haben, sind ferner zu nennen: die Kirche in Hettingen mit einer angebauten Kapelle und die Kirche in Bingen (beide, wie es scheint, von denselben Bauleuten Ende des 15. Jahrhunderts erbaut), ferner die Kirche in Glatt, die Heiligkreuzkapelle bei Hechingen und die Michaelskapelle auf der Burg Hohenzollern. Hübsche Chorbauten sind noch erhalten in Dettensee, Dießen, Haigerloch (untere Stadtkirche), Zimmern und Einhart. An sonstigen größeren Resten sind beachtenswerth das Refektorium des Klosters Stetten und der Kreuzgang nebst Refektorium des Klosters Wald. Ein hervorragender spätgothischer Profanbau ist das jetzige Rathhaus (frühere Schloß) zu Trochtelfingen; interessante Einzelheiten bieten ferner die Rathhäuser zu Hechingen, Veringenstadt und das Schloß zu Sigmaringen. Die Kirchen haben im Innern, namentlich im Chor, manches beachtenswerthe Einzelkunstwerk aufzuweisen. Besonders kunstvoll sind die Sakramentshäuschen, die sich von der einfachen flachen Wandnische bis zu phantastischen thurmähnlichen Aufbauten entwickeln und oft bis in die Spitze der Gewölbe reichen. Ein schönes Beispiel dieser Art findet man in der Kirche zu Hettingen, neben Ueberresten eines Lettners; kaum minder zierlich und reich ausgestattet sind diejenigen in der Klosterkirche zu Stetten und in der Kirche zu Dettensee. Die Sculptur dieser Zeit hat in der Grabplatte des Grafen Eitel Friedrich II. von Hohenzollern und seiner Gemahlin Magdalena, Markgräfin von Brandenburg, in der Pfarrkirche zu Hechingen ein hervorragendes Werk aufzuweisen, das aber allerdings schon unter dem Einfluß der Renaissance entstanden ist und dem Peter Vischer zugeschrieben wird. Leider ist es nur ein Ueberrest des prächtigen monumentalen Werks, das einst als großer, von wappen⸗ und leuchterhaltenden Engeln umgebener Sarkophag in der Kirche stand, dann aber bei dem Umbau derselben, im Jahre 1779 zerstört worden ist. Die obere Platte wurde sodann hoch oben in die Chorwand eingelassen. Ein beachtenewerthes Werk ist ferner die sogenonnbe „Fidelisthür“ in der Pfarrkirche zu Sigmaringen: eine stark versilberte zweiflügelige Bronzethür aus dem Anfang des XVI. Jahr⸗ hunderts mit 16 Feldern, welche auf gemustertem Grunde die 14 Noth⸗ helfer, die heilige Jungfrau in einer Aureole und einen knienden Ritter mit dem Werdenbergischen Wappen, wahrscheinlich den Stifter, zeigen. Die Thür befand sich früher im Schloß und wurde von dem Fürsten Josef Friedrich in die Pfarrkirche gestiftet zum Ve schluß der Nische, in welcher die Wiege des hl. Fidelis, eine Eichenholzschnitzerei, aufbewahrt wird. Von spätgothischen Steinbildwerken ist noch zu erwähnen das Grab⸗ mal des Grafen Johann von Werdenberg in der Kirche zu Trochtel⸗ fingen Hier und da finden sich auch künstlerisch vortrefflich

ausgeführte Holzsculpturen und Reste von Flügelaltären, welche

großentheils der Ulmer Schule entstammen: so die herrlichen Figuren im Hochaltar zu Bingen, ferner einzelne Gruppen und Figuren in den Kirchen zu Harthausen, Veringendorf, Veringenstadt und an anderen Orten. Einen fast vollständig erhaltenen Flügelaltar besitzt die Kirche zu Dettlingen (in Lichtdruck abgebildet), das Mitteltheil eines solchen die Kapelle zu Kaiseringen. Wandgemälde aus dieser Zeit wurden in der Kirche zu Laiz aufgedeckt.

Die Tafelmalerei ist durch vier Bilder von dem Ulmer Meister Bartholomäus Zeitblom in der Kirche zu Bingen (Geburt Christi Anbetung der Heiligen drei Könige erfiatung Felu im Tempel und Tod Mariä) in hervorragender Weise vertreten, ferner durch zwei Bilder in der Kirche zu Dießen (Krönung und Tod Mariä, Meister unbekannt), die schönen Flügel des schon oben erwähnten holzgeschnitzten Altars in Dettlingen und mehrere Bilder in der Klosterkirche zu Stetten. Gheeee nd fast sämmtlich auf vorzüglich ausgeführten Lichtdrucktafeln veranschaulicht.)

Statistik und Volkswirthschaft.

1 Zur Arbeiterbewegung.

Aus Karlsruhe wird der „Frkf. Ztg.“ telegraphiert, daß von den Arbeitern der Steinbearbeitungsfabrik von Rupp und Möller der Schiedsspruch des Srg angenommen worden ist Der Ausstand ist somit beendet. (Vgl. Nr. 35 d. Bl.).

In Berlin fand, wie die Berliner „Volksztg.“ berichtet, an Sonnabend Abend unter dem e des Regierungs⸗ und Gewerbe⸗ Raths Dr. Sprenger die Konferenz der Groß⸗Konfektionäre und der von den Arbeitern und Arbeiterinnen beauftragten Kommission statt. Von den Konfektionären wurde betont, daß sie an einer Beseitigung der Uebelstände in der Branche mitzuarbeiten bereit seien. Zu der Forderung der Betriebswerkstätten äußerten sich jedoch die Arbeitgeber durchaus ablehnend. hern Timm erklärte im Namen der Kommisssion, daß er sich auf diese Forderung nicht versteifen wolle, und versprach, in versöhnendem Sinne wirken zu wollen. Die Vertreter der Kon⸗ fektionsfirmen erklärten sich ferner bereit, die Verhandlungen mit den Arbeitnehmern unter Theilnahme der Zwischenmeister fortzusetzen.

Aus Wien meldet „W. T. B.“: Eine am Sonnabend abge⸗ haltene Versammlung von Schmiedemeistern berieth über die von den Schmiedegehilfen aufgestellten Forderungen einer zehnstündigen Arbeitszeit und Lohnerhöhung. Die Meister erklärten die Forderungen für unerfüllbar und beschlossen die Sperrung der Werkstätten. Der Re⸗ gierungsvertreter erklärte, die Sperrung werde behördlich gehindert werden; die Vertrauensmänner beschlossen 1 später, diesen Beschluß aufrecht zu erhalten und die Meister aufzufordern, ihre Werkstätten so lange geschlossen zu halten, bis die Gehilfen ihren Widerstand aufgeben. Ueber 100 Meister haben bereits dieser Auf⸗ forderung Folge geleistet. 1

In Lemberg haben die ausständigen Setzer, wie die Wiener „Presse“ berichtet, den Wiener Normaltarif angenommen und sind am Freitag Nachmittag zur Arbeit zurückgekehrt.

Aus Basel meldet „W. T. B.“: In der Konferenz des Am⸗ schusses des Initiativ⸗Comités der Beamten und Angestellten d Schweizerischen Zentralbahn mit den Delegirten des Dir⸗ toriums wurde kein endgültiger Ausgleich erzielt. Das Comité mwih seine Forderungen dem Direktorium nochmals schriftlich vorlegen mi dem Ersuchen, bis Ende der Woche zu antworten. Sollte die Antwott bis dahin nicht erfolgen oder verneinend ausfallen, so würde die M⸗ gelegenheit dem Zentralcomité unterbreitet werden.

In Solothurn wurde, einer Meldung des „W. T. B.“ zu⸗ folge, das Gesetz über den Arbeiterinnenschutz mit 6798 Stimmen gegen 743 Stimmen angenommen. bX“

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Ungarn. en anfangs Februar bei dem ungarischen Acke Ministerium eingelangten Berichten war, wie die „Wi berichtet, der Winter für die Vegetation nicht von gleichmäßig bf Wirkung, da nach schneeigem und kaltem Wetter unmittelbar Regen folgte. Zur Zeit ist eher als winterliches Wetter, und die landwirthschaftlichen Arbeiten dürften alsbald aufgenommer werden. Den aus verschiedenen Landestheilen eingelangten Berichten ist zu entnehmen, daß, obzwar in zahlreiche Gegenden die Saaten noch schneebedeckt sind, die Getreidesorten bisher zufriedenstellend überwinterten; stellenweise haben aber Weizen, Roggen, Gerste, hauptsächlich aber Raps, Schaden erlitten. Letztere Pflanze ist längs der Theiß und im Alföld zum großen Theil schütter henotbe und stellenweise zu Grunde gegangen. Am schwächsten, d. i. kaum zu⸗ friedenstellend, sind derzeit die Saaten in einigen Theilen des Preßburger Komitats, dann in den Komitaten Zolyom und Baränya, weiter in einigen Bezirken des Bihärer Komitats, endlich in den rößeren Theilen der Komitate Temes und Torontal, an welchen Vrken der Schnee die Pflanzungen nicht genügend vor der Kälte schützte. Schwach sind noch die Getreidearten in den Komitata Unter⸗Alba, Udvarhöly und Szolnokdoboka. Trotz der vorjährigen mittleren Futterernte wird stellenweise Futtermangel gemeldet, stellen⸗ weise herrscht aber solcher Ueberfluß, daß die Oekonomen denselba selbst zu niedrigen Preisen kaum verwerthen können. Der Preis des Heues schwankt im Lande zwischen 1 und 3 Fl. per Meterzentner.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kok⸗ an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 11 776, nicht rechtebg gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 4321, nicht uce⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen an 6. und 7. Februar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Bergstraße 66, dem Fräulein Martha Jähns gehbörig; Nutzungswerth 10 620 ℳ; Fläche 6,64 a; mit dem Gebot von 127401 blieb der Fabrikant Osk. Conrad zu Berli Meistbietender. Marienburgerstraße 10, dem Maurer⸗ meister F. Goldschmidt gehörig; Nutzungswerth 15 100 4 Fläche 11,10 a; mit dem Gebot von 168 400 blie der Holzhändler Otto v. d. Heyden, Friedenstraße 2, Meistbietender. Greifenhagenerstraße 73, dem Malermeister Carl Hein⸗ rich gehörig; Fläche 6,93 a; für das Meistgebot von 56 000 4 wurde der Thierarzt Carl Fischer zu Franz.⸗Buchholz Eisteher.

Beim Königlichen Amtsgericht zu Köpenick wurde 5 Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Köpenn Band 10 Blatt Nr. 437 auf den Namen der Wittwe Ida Grell, eb. Lellau, zu Köpenick eingetragene, zu Köpenick, Lindenstr. 2. elegenen Grundstücks aufgehoben. ie Termine am 12. un 13. März d. J. fallen fort.

Die Einnahmen der Warschau⸗Wiener Cisenbatg betrugen im August 1895 1 208 379 Rbl. gegen den gleichen Men⸗ im vorhergehenden Jahre mehr 138 241 Rbl. Die Einnahmen 4 1. Januar bis 31. August 1895 beliefen sich auf 8 735 620 Rbl. g den gleichen Zeitraum im vorherigen Jahre mehr 525 905 Rbl. 5

Breslau, 8. Februar. (W. T. B.) Getreide⸗ und 68 duktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 Verbrn abgaben pr. Februar 51,20, do. do. 70 Verbrauchsabgaben pr. bruar 32,00. iät.

Magdeburg, 8. Februar. (W. T. B.) Zuckerberahn Kornzucker exkl., von 92 % 12,40 12,65, Kornzucker exkl 98- Rendement 11,80 12,20, Nachprodukte exkl. 75 % Rendement Hen 9,85. Stetig. Brotraffin. 1 24,25 24,50. Brotraffin. II 24,00. 978. Raffinade mit Faß 24 24,50 Gem. Melis 1 mit Faß 23,50 brum Fest. Rohzucker I. Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr ehcxil 11,80 Gs., 11,82 ½ Br., pr. Marz 11,80 Gd., 11,90 Br., prß cba⸗ 11,95 Gd., 11 97 ann 12,00 Gd., 12,05 Br., pr. Dezember 11,15 Gd., 11,2 in⸗ Letpzig, 8. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Lermin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Februar 3,35 ℳ, Zun März 3,37 ½ ℳ, pr. April 3,37 ½ ℳ, pr. Mai 3,40 ℳ, Sorre 3,42 ℳ, pr. Juli 3,42 ½¼, ℳ, pr. August 3,45 ℳ, pr. S8 3,47 ½ ℳ, pr. Oktober 3,47 ½ ℳ, pr. November 3,47 ½ ℳ, pr.

3,50 ℳ, pr. Januar 3,50 Umsatz 95 000 kg. Ruhig.

voollständig, Kinn rund, Gesicht länglich v

esandene Kennzeichen: Der Nag

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Montag, den 10. Februar

Handel und Gewerbe.

Berlin, 8. Februar. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗

8 Liverpool, 8. Februar.

Verkäuferpreis, Mai⸗

ier⸗Kuleur 30— 32 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, lIa. 20 21 ℳ, fest, 88 % loko 31 à 31 .

Weizenstärke (großst.) 35 —88 ℳ, Hallesche und Fls che tober⸗JFanuar 31 %.

46 47 ℳ, aisstärke 28 ℳ, abestärke 32 33 ℳ, ; 8 Vittoria Erbsen 10.—18 ℳ, Kocherbsen 14 19 *., vröuge dhen - err Zühehtinn 548.

Erbsen 114—19 ℳ, Futtererbsen 12 ½ 13 ℳ,

Bohnen 24 25 ℳ, weiße Flachbohnen 24 26 ℳ, ungari

do.

Bohnen 21 22 ℳ, galizische und russische Bohnen 18—20 ℳ, 149 000 Stück.

große Linsen, neue 26 —36 ℳ, mittel do. neue 18 24 ℳ, kleine do. neue 13 —17 ℳ, Mohn, blauer 22 28 ℳ, do. weißer 40 50 ℳ, Hirse, mweiße 18 20 ℳ, gelber Senf 12 20 ℳ, Hanfkörner 17 ½ bis 18 Cocce LEb 6 TI Pt. rohrnn

uchweizen 8 icken 12 ½ ℳ, erdebohnen Bai eine klei ie j 12 212 ℳ, Leinsact 19 -20 ℳ, Mais loto 10 —10 ℳ, ein, die jedoch den lebhaften Ver Kümmel 50 56 ℳ, Leinkuchen 12 14 ℳ, Rapskuchen 9 ½ 10 ½ ℳ, pa. marseill. Erdnußkuchen 12 ½ —913 ½ ℳ, pa. doppelt wollensamenmehl 58 62 % 12 ½ - 13 ½ ℳ, pa. helle getr.

30 % 8 ½ 9 ½ ℳ, pa. getr. Getreideschlempe 31 34 % 11 ½ 12 ½ ℳ, herbei.

a. digene . Sütvs Iihn 4 3 ℳ, pa. getr. aisschlempe 40 42 % 12 ½˖ -13 ℳ, Malzkeime 8—9 ℳ, Roggen⸗ in New⸗Orleans 7 ⅞, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,60, kleie 8 —9 ℳ, Weizenkleie 8 ½ —9 (Alles per 100 kg ab Bahn do. do. in Philadelphia 7,55, do. rohes (in Cases) Se9. Vor⸗ Pixe line Certific. pr. März 142 ½, Schmalz Western steam 5,80, do. Manamheim, 8. Februar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Rohe u. Brothers 6,15. Mais per Februar 37, Eehg br een 16,1401 rS n 19565 pr. 0s 19zb. Khhel. d0. brüar ibt., ve hin 768, tet 1 t 13,10. Hafer pr. März 12,50, pr. Mai 12,75. is pr. „„pr. März 76 ⅛, per Mai 73v ⅞, per Juli 73 ⅜. Getreide⸗ V1eg. t I 8 fracht nach Liverpool 2 ¾. Kaffee fair Rio Nr. 7 13 per März 12,40, do. do. per Mai 11,90. clears 2,80, Zucker 3 ½ (auch am 7.

Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

März 9,80, pr. Mai 9,85.

Bremen, 8. Februar. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offtzielle otierung

der Bremer 8 8 4 1 8 Kupfer 10,40. Nachbörse: Weizen Pc.,

g. 5 8₰ 4 8 oko 6,05 Br. Schmalz. Ruhig. Wilcor 31 9. Armour Waaren betrug 11 245 502 Doll., gegen 9 845 125 Doll. in der Vor⸗

shield 30 ½ 3, Cubaky 31 ₰, Choice Grocery 32 ₰, White label woche; davon für Stoffe 3 026 038 Doll., gegen 3 014 466 Doll. in

32 ₰, Fairbanks 26½ 3. Speck. Ruhig. Short clear middling

loko 27 ¾ ₰. Reis unverändert. Kaffee unverändert. der Vorwoche. . Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 42 ¾ 4. Taback. Chicago, 8. Februar. (W. T. B.) Weizen anfangs fallend

Umsatz: 24 Foaß Kentucky, 962 Kisten Kentucky.

Hamburg, 8. Februar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko fest, aber ruhig, holsteinischer loko neuer loko fest, aber mhig, hiesiger —,—, mecklenburger loko neuer 144 148, russischer loko fest, 89 92. Hafer fest, aber ruhig. Ger Rüböl (unverzollt) behauptet, loko 48. Spiritus ruh

156 158. Roggen te fest, aber ruhig.

Br., pr. Februar⸗März 17 ½¼ Br., pr. April⸗Mai 17 ½ Br., pr. ein; der Schluß war stetig.

Mai⸗Juni 17 Br. Kaffee fester. Umsatz 1500 Sack. Petroleum

ruhig, Standard white loko 6,10.

„Hamburg, 8. Februar. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. März 65 ¼, pr. Mai 64, pr. September 61, pr. Dezember 58 ¼. Behauptet. Zuckermarkt. verereensesn. Verdingungen im Auslande.

Weizen pr. Februar 65 ½,

(Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement newemeekaaxdvereeheS,

neue Usance, i an Bord Hamburg pr. Februar 11,72 ½, pr. März ven 11,82 ⅛, per Mai 12,02 ½, pr. August 12,27 ⅞, per Oktober 11,25, per

Dezember 11,20. Ruhig.

Pest, 8. Februar. (W. T. B.) Produktenmarkt.

8 79. 2 druckerei er 8 bz drl 8 r7,09 ,e.5 Sr. 83 Hart 1Ses Ingenieur auf dem Rathhaus, Zimmer Nr. 106, Vormittags von

Frühjahr 6,04 Gd., 6,06 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 4,40 Gd., 10 12 Uhr, während der der Verdingung vorangehenden Woche. 4,41 Br. Kohlraps pr. August⸗September 10,90 Gd., 11,00 Br. London, 8. Februar. (W. T. B.) 96 % Javazucker 13 ¾

stetig, Rüben⸗Rohzucker loko 11¹1⁄¾⁄16 Verkäufer.

von Andernach'schen Kieselsteinen.

fremde 19 429, waltungsgebäude der Gesell

8 Baumwolle Hanfaß S vghon 8 ve.. do.ns S 500 B. . 4- 3 uhig. 2 amerikanische Lieferungen: Stetig. Februar⸗März 42/16 fabrikale und Hülsenfrüchte von Max Sabersly, Berlin W. 8.) 5 ärz⸗April 427⁄14 47 Avril⸗

be Käuferpreis, März e 4²⁷ ⁄64 4 ⁄16 do., April⸗Mai 41¹3/⁄32— 427/⁄44 IIa. Kartoffelmehl 11 ½ 12 ½ ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ 7,60 B8 acfsf 85 8

yrup 17 ½ ℳ, ap.⸗Export ℳ, elzucker 9/ 2 9 4

Alber 16—16% ℳ. do. Kap. 178 18 , Nrm⸗Lruleur 31. 32 ℳ, November 4 64 do., November Dezember 4 ⁄164 d. Verkäuferpreis.

3, Juni 425⁄64 —413⁄32 Käuferpreis, Juni⸗Juli 42²5⁄64 41 ⁄2 Verkäuferpreis, Juli⸗August 42 ⁄64 Käuferpreis, August⸗Sep⸗ tember 4112 2 4²3⁄64 do., September⸗Oktober 41364 4 ⁄22 do., Oktober⸗

Wasserleitun Näheres an

Paris, 8. Februar. (W. T. B.) (Schluß.)

do. sekunda 17 19 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 30 32 ℳ, 100 kg, pr. Februar 33 ¼, pr. März 33 ⅛, pr.

Rohzucker Nr. 3, vr. ai⸗August 34 ¼, pr. Ok⸗ tücken) Amsterdam, 8. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good New⸗York, 8. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete

inländische meche mit nachgebenden Kursen, im weiteren Verlauf trat eine Erholung sche ein; der Sclab war unregelmäßig. Der Umsatz in Aktien betrug

Weizen eröffnete in schwacher Haltung und ging im weiteren Verlaufe infolge des günstigen Wetters und der Zunahme der unter⸗ wegs befindlichen Zufuhren von Argentinien im Preise noch mehr zurück. Dann trat zwar auf bessere Kabelberichte und Deckungen der

kaufon gegenüber, de 8 einen 8. vufübten, nn t onnte. er war flau. ais schwächte sich, infolge der e Baum⸗ Mattigkeit in den Weizenmärkten, nach Eröffnung etwas 1eg

iertreber 28 bis späteren Verlauf führten Käufe der Baissiers theilweise eine Besserung

Waarenbericht. B Preis in New⸗ 560. arenberich aumwolle⸗Preis in New⸗York 8 ¼, do. do 7. Februar

8 do. per März —, do. per Mai 36 ¾, Rother Winterweizen 83 ⅞, Weizen per Fe⸗

do. Rio Nr. 7 Spring⸗Wheat ebruar 3 ½), Zinn 13,35, ais c. niedriger.

infolge schwächerer Kabelberichte und Zunahme der auf dem Ozean schwimmenden Zufuhren sowie infolge großer Ankünfte im Nordwesten; dann führten weitere Berichte über Ernteschäden in Argentinien eine Reaktion und theilweise eine Aufbesserung der Preise h jedoch im späteren Verlaufe infolge der lebhaften Verkäufe wieder verloren ging; der Schluß war erregt. Mais anfangs niedriger; g, pr. Jan.⸗Febr. dann trat im Einklang mit dem Weizen eine vorübergehende Besserung pr. März —, Mais per Februar 28, Schmalz per Februar 5,47, do. per Mai 5,67. Speck short clear 5,35. Pork per Februar 10,12.

Hnö Niederlande. ETZ 17. Februar, 12 Uhr, im Rathhaus zu Amsterdam: Lieferung ind bei Franko⸗ Weizen Anfrage gegen Bezahlung von 0,15 in der Stadt⸗

ältlich. Nähere Aufschlüsse zu bekommen bei dem Stadt⸗

17. Februar, 2 Uhr (Greenwichzeit). Zentralstation in Amster⸗ dam in dem Zimmer neben dem Wartesaal III. Klasse] (Vestibül⸗ eingang): Lieferung von stählernen Lasch⸗, End⸗ und Trageplatten, - 1 eisernen Hakenbolzen, stählernen Schraubenbolzen und Holzschrauben

10. Februar. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren und Gegenschienen mit Kleineisentheilen in 11 Lieferungen. betrugen in der Woche vom 1. Februar bis 7. Februar: Engl. gungsheft Nr. 646 ist gegen Bezahlung von 1 Fl. im Zentralver⸗ Weizen 1504, fremder 102 407, engl. Gerste 4439, 1 engl. Malzgerste 22 670, fremde —, engl. Hafer 6363, 38 979 Orts., engl. Mehl 22 315 Sack, fremdes 70 731 Sack. be

chaft am Droogbak zu Amsterdam, Bureau fremder Weg en Werken, Zimmer 154, und bei Franko⸗Anfrage unter Ueber⸗ weisung des Betrages per Postanweisung erhältlich. Briefmarken

1896.

werden nicht in Zahlung genommen und Anfragen ohne Postanweisung bleiben unberü 2

chtigt. Rumänien.

5. und 6. März. St. Spiridon⸗Stift zu Jassy: Gußeiserne im Badeorte Slanik. Kostenvoranschlag 45 637 Lei. rt und Stelle.

22. Februar, 2 Uhr. Statsbaneanlaegenes Contor, Revent- lowsgade 10, Kopenhagen: Lieferung von 38 000 Stück = ca. 4,35 Tons Winkellaschenbolzen mit Schraubenmuttern (Mötrikker) und 167 000 Stück = ca. 15,8 Tonnen Nägeln für den Bau einer Eisenbahn von Kolding nach Egtved. Bedingungen an Ort und Stelle, bei Landinspektor Pingel in Kolding,

Anzeiger“ lin dänischer Sprache).

Dänemark.

owie beim ‚Reichs⸗ Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Goch ist die erste englische Post über Plisstng en vom 9. Februar ausgeblieben. Grund: Nebel au 8 über Vlissingen vom 9. Februar i Schiff konnte wegen dichten Nebels nicht landen.

See. Auch die zweite englische Post 1 ausgeblieben. Grund:

Bremen, 8. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Llopyd. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“ hat am 6. Februar Nach⸗ mittags die Reise von Genua nach Southampton fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Saale“ ist am 7. Februar Vormittags auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Preußen“ hat am

orgens Gibraltar passiert. 9. Februar. (W. T. B.) Der Peftoanpfr „Straßburg“ hat am 7. Februar Vormittags die Reise von Vi fortgesetzt. Der Postdampfer „Roland“ ist am 7. Februar Nach⸗ mittags in Baltimore angekommen. Der Schnelldampfer „Werra“ ist am 8. Februar Vormittags von Genua nach New⸗York abge⸗ Der Postdampfer „München“ hat gestern Abend Dover passiert. Der Reichs⸗Postdampfer „Prinz⸗Regent Luitpold“ ist heute Nachmittag in Genua angekommen.

London, 8. Februar. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunottar Castle“ ist am Donnerstag auf der Ausreise in (Natal) angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ ist am Mittwoch auf der Heimreise von Kapstadt ab⸗

gegangen. 9. Februar. (W. T. B.) Heute fand in Zürich eine Versammlung der Vertreter der meisten in der Schweiz bestehenden und projektierten Nebenbahnen statt. Nach etwa einstündigem Referate Guyer⸗Zellers und zweistündiger, meist zustimmender Be⸗ rathung nahm die aus den verschiedensten Kreisen und Landesgegenden besuchte 1“ mit 130 gegen 6 Stimmen folgende Entschliezung an: „Die heutige Nebenbahnen, der Simplon⸗ und der Engadin⸗Orientbahn erklärt sich mit dem von Guyer⸗Zeller entwickelten Programm einverstanden, nämlich Organisation eines Nebenbahn⸗Comités zu gemeinsamer Anstrebung folgender Ziele:

igo nach Brasilien

eersammlung von Vertretern der schweizerischen

Schaffung eines einheitlichen Finanzplans, nach dem

unter gewissen se wteh die großen Bahnen die Nebenbahnen in

ausgiebiger Weise unterstützen sollen, Erleichterung der gesetzlichen Bestimmungen für den Vorbild der Gesetzgebun

au und Betrieb von Nebenbahnen nach dem 6 7 in Deutschland und Oesterreich, Hin⸗ eine solche Gestaltung des neuen Eisenbahn⸗

rechnungsgesetze, daß die Finanzlage der großen Bahnen nicht geschwächt und ihnen die Subventionierung der Neben⸗ bahnen nicht unmöglich gemacht werde, eventuell energische Organi⸗ sation des Referendums gegen dieses Gesetz.’ Die Versammlung beschloß die Einsetzung einer neungliedrigen Kommission zur Erreichung der genannten Zwecke, beschloß ferner, mit den großen Bahnen über den erwähnten Finanzplan ins Einvernehmen zu treten und beim Bundesrath auf den Erlaß einer besonderen Gesetzgebung für Neben⸗

zu dringen. Dieser Kommission vöhgsrh auch Guyer⸗

Ottawa, 8. Februar. (W. T. B.) Die Regierung von Canada hat angekündigt, daß sie eine Entschließung einbringen werde über die Zahlung einer jährlichen Subvention von 50 000 Doll. auf 5 Jahre für den direkten, vierzehntägigen Dampferdienst zwischen Canada, Frankreich und Belgien.

1. Untersuchungs⸗Sachen. 8 2. Uufas ote, Zustellungen u. derrll. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aftien u. Aktien⸗Gesellsch 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗ enossenschaften. 8 . Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 1 Bank⸗Ausweise. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

167909] Steckbrief.

Gegen die unten beschriebene separierte Luise

Rapp, früher geschiedene Dellmann, geb. Burggraf,

geb. 29. November 1851, zuletzt in Berlin, Raupachstraße 5 wohnhaft, welche sich verborgen

hält, ist in den Akten U. R. I 568. 95 die Unter⸗

uchungshaft wegen Beihilfe zum betrüglichen Bankerutt verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu

verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß zu

Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 12 a., abzuliefern. Berlin, den 3. Februar 1896. Der Untersuchungsrichter 18 beim Königlichen Landgericht I. Beschreibung: Alter 44 Jahre, Größe 1 m 60—

65 cm, Statur sehr untersetzt, Haare dunkelblond,

Stirn gewöhnlich, Augenbrauen dunkelblond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund klein, Fücne. 8 oll, Gesichts⸗ farbe sehr gesund, Sprache deutsch. Besondere Kenn⸗ zeichen: auffallen starte Böfte.8 8

67908]

Gegen den unten beschriebenen Arbeite

r oder

Gärtner Franz Ritter, geboren am 31. Juli 1874

n Berlin, welcher flüchtig ist, ist in den Akten U. II. 426. 95 die Unkersachungshaft wegen schweren

Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, den ꝛc. Ritter

u verhaften und in das hretfrsgehamos-Gefangent ier, Alt⸗Moabit 12 a., abzuliefern. Berlin, den 4. Februar 1896. Der Untersuchungsrichter „beim Königlichen Landgericht. Beschreibung: Alter 21 Jahre, Größe 1,60 m Statur untersetzt, Haare dunkelblond, Stirn gewölbt,

Angenbrauen warz, Nase stumpf, etwas dick,

Kinn rund, Gesicht oval (volles esicht), Gesichtsfarbe frisc, Sprache deutsch. el eines Zeigefingers

Mund gewö rundes & 9

warz.

[673841 Steckbriefs⸗Zurückug

27. März 1877 zu schlagung in den Akten J. II F. 590. 95 am 16. September 1895 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.

[67906] Steckbrief. Gegen den Arbeiter Gustav Luckwald, geboren

am 26. Dezember 1864 zu Angermünde, wangernsch. ei

welcher sich verborgen hält, soll eine durch ÜUrt des Königlichen Schöffengerichts I zu Berlin, Ab⸗ theilung 135 vom 6. Januar 1896 erkannte 8n nißstrafe von 3 drei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu perhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern, und uns zu den Akten 135 D. 1183. 95 zu benachrichtigen. Berlin, den 4. Februar 1896. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 135.

[67910] Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der gegen den Fabrikanten L. Laseck aus Warschau unterm 12. Dezember 1882 wegen Be⸗ trugs erlassene Steckbrief wird hierdurch mit dem Ersuchen erneuert, den ꝛc. Laseck im Betretungsfalle zu verhaften und in das Königliche Gefängniß zu Elberfeld abzuliefern.

ꝛc. Laseck ist mosaischen Glaubens, ungefähr 34 Jahre alt, von schlanker Gestalt, etwa 1,71 m groß, trug zur Zeit der Flucht Schnurbart und dunkles reiches Kopfhaar, derselbe hat einen guten Unterricht genossen und macht den Eindruck eines

gebildeten Mannes. 8

Elberfeld, den 31. Januar 1896. Der Untersuchungsrichter II bei dem Königlichen Landgericht.

me. Der gegen den Küh Joseph, am erlin geboren, wegen Unter⸗

Berlin, den 31. Januar 1896. Königliche Staatsanwaltschaft

Der in act. 88 D. 98. 90 gegen den Glasschleifer boren am 8. September 1869 in öhmen unterm 21. August 1890 erlassene Steckbrief wird hiermit als erledigt zurück⸗ genommen. Berlin, den 5. Februar 1896. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 130.

iedrich Löbel, eistersdorf in

905] K. Staatsanwaltschaft Tübinge

Zurückgenommen wird der unter dem 21. April Amtsgericht Neuenbürg gegen den Kandidaten der Medizin Alfred Herntrich von gen Betrugs erlassene Steckbrief.

Hilfs⸗Staatsanwalt: Mayr.

1893 vom K. Borna (Sachsen) w D

Der Kanonier Urbanowicz ist festgenommen, der in Nr. 5 d. Bl. erlassene Steckbrief daher er⸗

Stettin, 7. Februar 1896. cht des 1. Pommerschen

eld⸗Artillerie. RMesuvente Nr. J.

2 Der Schuhmacher Ernst Ewert, geboren am Kreis Grimm, chuldigt, als ß ausgewandert zu sein.

25. April 1863

Potsdam wohnha der Landwehr ohne Erlaubn gegen § 360 Nr. 3 des Stra ordnung des Königl

Uebertretun Derselbe w gerichts hier mittags 9

st auf den 17. Uhr, vor das Köni zu Potsdam, Lindenstraße 54, 8 Heh gerh 6 Bei unentschuldigtem

usbleiben wird etselke auf Grund der nach

wehr⸗ Bezirks⸗Kommando zu Potsdam ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. 1.“ Potsdam, den 30. Dezember 1895. (L. S.) Balke, Gerichtsschreiber 8 des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[67919] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 80 Nr. 3381 auf den Namen des Tischlermeisters Georg Vierk zu Berlin einge⸗ tragene, in der Wittstockerstraße 2 zu Berlin belegene Grundstück am 30. März 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 2 a 72 qm. san und mit 4200 Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aus⸗ hang an der Gerichtstafel. Das Ürtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 31. März 1896, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet vernns chi Ses 87 K. Ern in der

e reiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 1. Februar 1896. 8n

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[67988] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der dem Schuhmacher W. Behrens bisher gehörigen Büdnerei Nr. 5 in Nienhagen, hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der bge des Se⸗ questers, zur Erklärung über den Theilungsplan sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Sonnabend, den 29. Februar 1896, Vor⸗ mittags 9 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan

der Strafprozeßordnung von dem Königlichen

und die Rechnung des Sequesters werden vom