1896 / 37 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Feb 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Abg. Schwarze (Zentr.) tritt ebenfalls für die Kanzlei⸗ gehilfen ein.

Abg. von Eynern (nl.): Ich habe heute den Kulturkampf nicht angefangen, sondern Brandenburg; aber ich nehme es vollständig für mich in Anspruch, den Kulturkampf anzuschneiden, wenn ich es für nützlich halte. Mit der Statistik des Ministers bin ich nicht zufrieden; er nimmt die Bevölkerungsstatistik, und danach sind 8 die Katholiken bei den Richterstellen benachtheiligt, aber man muß die Berufsstatistik zu Grunde legen. Danach zählen die katholischen Studierenden der juristischen Fakultät 18,8 % der juristischen Studierenden. Der Minister hat uns aber bei den angestellten Richtern Zahlen von 23,5, 24,4, 18,3 und 22 % eenannt, die Klagen der Evangelischen über eine Bevorzugung der atholiken in den Richterstellen sind also begründet. Und diese Klagen bestehen seit Jahren nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch unter den richterlichen Beamten, von denen ich sie oft ge ört habe; um befördert zu werden, ist das beste Mittel, ein braver tüch⸗ tiger Ultramontaner zu sein. Ich hebe das nur hervor, um das Zentrum in eine Vertheidigungsposition zu bringen statt der An⸗ griffsposition, in welcher es sich bisher immer befunden hat. Unsere Beschwerdekommission soll jetzt richtig funktionieren, auch beim Kultus⸗Etat. Sie sollen sich jest fortgesetzt vertheidigen müssen, anstatt anzuklagen. Von einer Gefühlsrohheit habe ich in Thümmel’'s Reden nichts bemerkt. Nach dem, was wir heute gehört haben, muß ch aber sagen: Gott möge Thümmel davor bewahren, dem „objektiven“ Richterspruch der Herren Brandenburg oder Porsch unterstellt zu werden. Herr Thümmel ist ein sehr angesehener Pastor in meinem Wahlkreis, ich kenne persönlich seine ausgezeichneten, tüchtigen Eigen⸗ schaften; aber wenn er snun mal über die Stränge schlägt, so be⸗ weisen die richterlichen Erkenntnisse doch, daß Herr Porsch Unrecht hat, wenn er behauptet, Herr Thümmel habe in schamlosester Weise fortgesetzt die katholische Kirche angegriffen. Mein verehrter Herr Porsch, dann wäre er nach § 166 bei der letzten Anklage ver⸗ urtheilt worden. Wenn Sie solche Worte, wie Schamlosigkeit, in den Mund nehmen, welche Worte sollen wir dann gegen Ihre fort⸗ gesetzten Angriffe in den Mund nehmen? Hat doch selbst vor kurzem bei der Wahl in Dortmund ein hervorragender Zentrumsführer den Fürsten Bismarck einen Sabbathschänder genannt! Da sollen unsere Gefühle nicht verletzt werden! Hier habe ich ein Beispiel aus der Zentrumspresse, da heißt es: 8 fressen Freitags Fleisch, also sind sie keine Katholiken. Hunde feiern keinen Sabbath, also sind sie keine Juden, sie müssen also Protestanten sein. Das hat in einem katholischen Blatt gestanden, und gegenüber den Angriffen Thümmel's wollen Sie Ihren inneren Menschen knirschen lassen! Liebster Herr Porsch, machen Sie uns nicht solche Sachen! Wir fühlen uns durch Ihre fortgesetzten An⸗ griffe beleidigt. Dies auszusprechen, ist mir eine erwünschte Gelegen⸗ heit. Am 21. Januar fand im alten Rathhaussaal in Münster der verstorbene Abg. Berger sagte immer: in Münster, da ist es finster ein Kommers zur Erinnerung an die Ereignisse von 1870/71 statt, woran auch der Ober⸗Prätdent Studt und die katholischen Studentenverbindungen theilnahmen. Die Leitung des Kommerses hatte die katholische Verbindung Sauerlandia, und der Erste Char⸗ gierte derselben brachte auf den e. des Reichs, den Reichs⸗ schmied im Sachsenwalde, Fürsten Bismarck einen Toast aus, und niemals hat der alte historische Rathhaussaal solchen Jubel gehört wie hier, bei dem Jubel der katholischen Studenten. Die folgende Generation wird hoffentlich solche Reden nicht mehr halten, wie

Herr Porsch.

Justiz⸗Minister Schönstedt:

Meine Herren! Die Bemerkungen des Herrn von Eynern nöthigen mich nur zu einer ganz kurzen thatsächlichen Berichtigung. Ich habe die Bevölkerungsstatistik nach Konfessionen nur erwähnt, weil dies seitens des Herrn von Eynern geschehen ist. Für die hier in Frage stehende Vergleichung kann sie nicht in Betracht kommen, dafür ist die Berufsstatistik maßgebend, welche ich gleichfalls gegeben habe, nämlich das Verhältniß der Katholiken innerhalb der Gesammtzahl aller an⸗ gestellten höheren Justizbeamten und das Verhältniß innerhalb der verschiedenen höheren Rangklassen.

b Abg. Wolczyk (Zentr.) bedauert das zahlreiche Vorkommen der Meineide, das eine Folge des häufigen Schwörens sei, das man möglichst vermeiden sollte. Außerdem sollte man die Vereidigung mit einer gewissen Würde umgeben. Besonders zahlreich seien die Mieineide in den Gegenden mit gemischter Sprache; man zwinge die Polen, deutsche Protokolle zu unterschreiben, die sie nicht verstehen. . Abg. Kirsch (Zentr.): Herr von Eynern ist mit statistischem Material beladen in das Haus gekommen, war also vollständig vor⸗ ereitet zum Kulturkampf. Einen katholischen Priester, der so wie Thümmel vorgeht, konnte Herr von Eynern nicht anführen, er konnte 188 nur auf Zeitungsartikel berufen. Die Berufung hält Redner im Gegensatz zum Abg. Busch für nothwendig, und tritt für die Verminderung des Schreibwerks ein, die ja angestrebt werde, während ie Gerichte für statistische Zwecke, z. B. Verschuldungsstatistik, mit euen Arbeiten belastet werden. Auf eine Anfrage wegen der Reise⸗ kosten der Richter erklärt 8

Justiz⸗Minister Schönstedt:

Was den letzten Punkt betrifft, so kann ich nur mittheilen, daß ddie Frage einer Abänderung des Staats⸗Ministerialbeschlusses nach Maßgabe der reichsgerichtlichen Entscheidung zur Zeit im Schoß des Sctaats⸗Ministeriums erwogen und daß aller Wahrscheinlichkeit nach eine Richtigstellung des Regulativs im Sinne dieser Entscheidung er⸗ folgen wird. Vorläufig ist von seiten des Justizressorts Anordnung dahin getroffen, daß Liquidationen, die auf dem Boden der reichs⸗ gerichtlichen Entscheidung stehen, nicht entgegengetreten werden soll.

Was die übermäßige Inanspruchnahme der Gerichte durch statistische Aufstellungen anlangt, so bin ich dem Herrn Abg. Kirsch dankbar dafür, daß er diesen Punkt hier zur Sprache gebracht hat. Es wird allerdings schwer empfunden, daß in zunehmender Weise den Gerichten statistische Erhebungen zu allen möglichen anderen Zwecken zugemuthet werden. Die Justizverwaltung sucht sich deren nach Möglichkeit zu erwehren, aber es gelingt ihr nicht immer, namentlich da nicht, wo höhere staatliche Interessen in Frage kommen oder Unter⸗ lagen für andere Ressorts gewonnen werden müssen, die auf anderem Wege sich nicht gewinnen lassen. Insbesondere bezieht sich das auf die Frage der landwirthschaftlichen Ver⸗ schuldung; es werden aber auch im Interesse der Steuerverwaltung, und zwar sowohl der staatlichen wie der Kommunalverwaltung, bedeutende Anforderungen an die Gerichte gestellt. Soweit uns der Nachweis erbracht wird, daß sie unentbehrlich oder wenigstens von hoher Bedeutung für andere Behörden sind, werden wir uns wohl lassen müssen, das auch fernerhin zu leisten; gern thun wir es nicht.

Abg. Parisius (fr. Volkep.) verlangt Eintragungen in das Genossenschaftsregister.

Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Vierhaus erklärt, Statistik nicht so nützlich sei, belasten sollte.

Abg. Gerlich (frkons.) behält sich vor, bei der dritten Lesung des Etats den neuen Minister des Innern zu bitten, daß er die Wünsche der Amtevor teher, die Abg. von Waldow vorgetragen, dem Justiz⸗Minister zur Berücksichtigung empfehlen möge.

Abg. de Witt (Zentr.): Die Dienstalterszulagen werden den Klagen der Richter wegen der Niedrigkeit der Anfangsgehälter nicht ab⸗ helfen; der Rock wird nur gewendet, aber nicht besser werden; ja,

eine Statistik der

, daß diese daß man deswegen die Gerichte damit

man befürchtet sogar eine Benachtheiligung der Richter namentlich

im Bezirk des Ober⸗Landesgerichts Köln. Redner verlangt eine Ver⸗

mehrung der Richterstellen bei den Amts⸗ und Landgerichten im Rhein⸗ land, entsprechend der Vermehrung der Bevölkerung. ““

Justiz⸗Minister Schönstedt: v

Meine Herren! Der Herr Abg. de Witt hat zunächst eine ihm noch unbekannte Gesetzesvorlage bereits in den Bereich seiner Kritik gezogen. Ich denke, daß wir gut thäten, später darauf zurück⸗ zukommen.

Was die Vermehrung der Richterstellen bei den rheinischen Ge⸗ richten angeht, so sind mir die Abschluß⸗Zahlen, die er für das vorige Jahr vorgebracht hat, noch nicht bekannt. Bezüglich der Beschäftigung der Gerichte in Köln besteht eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Landgerichts⸗ und dem Ober⸗Landesgerichts⸗Präsidenten. Von seiten des letzteren wird das Bedürfniß nach einer Vermehrung insbesondere der Stellen beim Landgericht bis jetzt aus guten Gründen verneint. Es bleibt vorbehalten, in eine nähere Prüfung der Frage einzutreten, wenn die nöthigen Materialien vorliegen. Eine Entlastung des Amtsgerichts durch Neubildung von Amtsgerichten, namentlich in Kalk, ist auch schon angeregt. Ich glaube, daß die Sache sich in Bearbeitung befindet.

Für Düsseldorf scheint allerdings eine Vermehrung der Kräfte geboten zu sein. Ein Bericht und Antrag liegt aber dem Justiz⸗ Ministerium bisher nicht vor. Nach den hier bekannten Zahlen scheint es, als wenn die Kräfte dort nicht als ausreichend angesehen werden können. Ich glaube nicht, daß von seiten der Zentralstelle der Ver⸗ mehrung ein Hinderniß in den Weg gelegt werden wird.

Abg. Brandenburg (Zentr.): Es besteht eine alte Anekdote. Ein protestantischer Geistlicher fragt einen Rabbiner: Welche Konfes⸗ sion hat dieser Hund? Der Rabbiner antwortet: Er ißt Schweine⸗ fleisch, also ist er kein Jude; er ißt auch Freitags Fleisch, also ist er kein Katholik, also muß er wohl ein Protestant sein. Diese Anekdote ging durch die Presse, auch durch katholische Blätter. Daraus macht Herr von Eynern uns einen Vorwurf! Das ist seine Kampfesweise! Das ist Herr von Eynern.

„Abg. Dr. Porsch (Zentr.): Die Anekdote ist in Abwesenheit des leitenden Redakteurs in das Blatt gekommen (Zwischenruf des Abg. v. Eynern), der Redakteur hat den Schuldigen entlassen; wollen Sie nicht wieder eine Bemerkung machen, Herr von Eynern? und der verantwortliche Redakteur ist mit 14 Tagen bestraft worden. Ver⸗ gleichen Sie also die Hundegeschichte und die Thümmelgeschichte, und dann sagen Sie, ob Sie Grund haben, sich aufzuregen, oder wir. Wenn Fürst Bismarck in einer politischen Rede Sabbathschänder genannt ist, was hat das hier mit der Sache zu thun? Fürst Bismarck ist doch keine Einrichtung der evangelischen Kirche. Der Ausdruck ist in einer politischen Versammlung gegen einen politischen Gegner gebraucht worden, und wir können Ihnen ganze Massen von Sätzen unserer politischen Gegner anführen, die damit mindestens gleich⸗ bedeutend sind. So hat Herr Thümmel in der Versammlung des Evangelischen Bundes in Breslau gesagt: „Die Kirche hat noch mancherlei Verzauberung und Entzauberung aus dem Mittelalter, und ihr Zauberwerk werden Sie daran ermessen können, daß sie aus einer gebackenen Oblate einen Gott machen zu können glaubt.“ Das ist ein Ausdruck, für den die Bezeichnung schamlos noch zu gering ist. Und Thümmel fährt fort: „Wenn man einen Ritter aus alten Zeiten mit Panzer, Visier, in poller Rüstung, oder einen Sänger mit der Leier auf der Straße sähe, wie würden wir einen solchen Mann nennen? Einen Narren! Wie nennen wir also die römische Kirch? So, wie ich es nach § 166 des Strafgesetzbuches nicht sagen kann.“ Herr Thümmel kommt allo mit dem § 166 vollständig aus, seinetwegen brauchte er nicht geändert zu werden. Den preußischen Richterstand in seiner Objektivität anzugreifen, hat mir vollständig ferngelegen. Für die Paritätsfrage ist die eine Zahl von 18,8 % noch nicht maßgebend. Die Zahlen der augenblicklichen Studierenden und der augenblicklich angestellten Richter genügen dafür nicht. Wir sehen dem weiteren Strauß muthig entgegen, und eine so gute Sache wie die unserige zu vertheidigen, ist noch besser, als in einer bedenklichen Sache anzugreifen. Die katholischen Juristen wären dankbar und zufrieden, wenn sie in der Justizverwaltung genau so behandelt würden wie die evangelischen. Wie kann Herr von Eynern sich über den Toast des katholischen Studenten wundern? Unsere Glaubensgenossen haben sich überall gern an diesen Erinnerungsfeiern betheiligt und so gesprochen, wie der Student in Münster. Aus der heranwachsenden Jugend brauchen Sie keine Hoffnungen für die Zukunft zu entnehmen; Sie können mit der deutschen und preußischen patriotischen Gesinnung der katholischen Studenten ganz zufrieden sein.

Abg. von Eynern (nl.): Beim Zentrum kommen zwei Seelen zum Vorschein; Herr Porsch freut sich, daß die katholischen Studenten in Münster den Fürsten Bismarck feiern, aber die Reichstagsfraktion lehnt die Ehrung desselben ab. Herr Brandenburg hält die Hunde⸗ geschichte für harmlos, aber Herr Porsch für so bedenklich, daß der Redakteur entlassen werden mußte. Bezeichnend ist es, daß der Chef⸗ redakteur nur mittheilte, er sei zur Zeit der Aufnahme der Anekdote verreist gewesen, aber kein Wort der Entschuldigung und des Be⸗ dauerns hatte. Das von Herrn Kirsch bewunderte Material ist mir von der in Permanenz erklärten Beschwerdekommission der National⸗ liberalen geliefert worden. Um nicht mit einer Dissonanz zu schließen, will ich meiner Befriedigung darüber Ausdruck geben, daß es im Zentrum tagt. Herr Kirsch hat einem Ausspruch des Fürsten Bismarck eine autoritative Bedeutung beigelegt; das ist bedeutungsvoll.

Abg. Freiherr von Heereman (Zentr.): Ich habe nicht den Wunsch, Herrn von Eynern zu rektifizieren oder mit ihm in Streit

8 ““

sammte politische Thätigkeit desselben anerkennen wollte; dazu war die Sache gestempelt worden. Die Gründung des Reichs haben wir stets zu ehren gewußt, aber die unendlichen Schäden des Kultur⸗ kampfs können wir unmöglich preisen.

Abg. Dr. Sattler (nl.): Auf Grund welchen Rechts befindet sich der Vorredner in der Lage, Herrn von Cynern zu rektifizieren? Wie kann er auf ihn den Ausdruck „ungehörig“ anwenden? Wir unterstehen der Disciplin des Herrn von Heereman, die er sich jetzt anmaßt, nur, wenn er als Präsident fungiert. Eine Ehrung der ge⸗ sammten politischen Thätigkeit des Fürsten Bismarck ist nicht beabsichtigt gewesen. Das ö hat die Sache nur so ausgelegt, als auch innerhalb der Zentrumspartei im Lande Mißbilligung und Entrüstung sich zeigee. Dem Fürsten Bismarck zu seinem 80. Geburtstage den Schatz der Dankbvarkeit des deutschen Volks für ihn zum Ausdruck zu bringen, dessen hat sich das Zentrum ge⸗ weigert. Darüber kommt es nicht hinweg.

Damit schließt die Debatte. Persönlich bemerrt

„Abg. Freiherr von Heereman, daß er mit dem Worte „rekti⸗ fizieren“ keinen Angriff beabsichtigt, sondern er habe damit nur eine Richtigstellung gemeint; ihm sei ein schlimmerer Vorwurf, der der Anmaßung gemacht. Nach dem, was man uns gesagt, war das Wort „ungehörig“ wohl angebracht. Wenn dem Zentrum vorgeworfen wird, daß es erst nachträglich die Motivierung für die Ablehnung der Ehrung gefunden, so liegt darin ein Vorwurf der Unehrlichkeit, den ich mir nicht gefallen lassen kann.

Abg. Dr. Sattler: Im Auslegen ist Herr von Heereman immer groß: sowohl bezüglich des Worts „rektifizieren“, wie darin, daß er aus meinen Worten heraus deduziert hat, daß ich ihm Unehrlichkeit vor⸗ geworfen; er wollte damit wohl nur eine Art der Entrüstung gegen mich hervortreten lassen.

Abg. von Eynern: Herrn von Heereman ist

rektifizieren, nicht gelungen. Da 5

pr. Mai⸗Juni 178 Br.

seinem leidenschaftlichen Naturell ruhig hin. Ich habe scho Ungehörigkeiten vom Zentrum hören müssen und sücle conz sodia nicht im mindesten davon an egriffen. „„„Das Gehalt des Ministers wird bewilligt, ebenso die übri 8 Ausgaben für das Ministerium und die Ober⸗Landes⸗ gerichte.

Gegen 4 Uhr wird die weitere Berathung bis Dienstag 11 Uhr vertagt.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und an der Ruhr und in Oberschlesien.

Koks

An der Ruhr sind am 10. d. M. gestellt 11 913, nicht rechtzeitig

88 d 8 8— b n Oberschlesien sind am 8. d. M. gestellt 3196, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. gef⸗ nicht recht

3 Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1. Berlin standen am 8 und 8. Februar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Stargarderstraße, dem Kaufmann Paul Bochenek zu Char⸗ lottenburg gehörig; Fläche 10,44 a; Ersteher wurde der abrikant

ugo Arndt zu Berlin für das Meistgebot von 176 000 tendalerstraße 17, dem Maurermeister Gustav Scheidler gehörig; Fläche 3 a; Nutzungswerth 4910 ℳ; für das Meistgebot von 87 800 wurde die Neue Berliner Baugesellschaft Roonstraße 12, Ersteherin. Vertagt wurde das Verfahren der wangsversteigerung, betreffend das Küßner ssche Grundstück Bellermannstraße 71 a./72 belegen. 8

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht. viehmarkt vom 8. Februar 1896. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebend⸗ sentit gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3935 Stück. (Durch⸗ chnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 110 116 ℳ, II. Qualität 96 106 ℳ, III. Qualität 86 92 ℳ, IV. Qualität 74 84 Schweine. Auftrieb 9629 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 84 86 ℳ, Landschweine: a. gute 80 82 ℳ, b. ge⸗ ringere 76 78 ℳ, Galizier —,— ℳ, leichte Ungarn —,— ℳ, bei 20 % Tara. Bakonyer —,— bei kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 1325 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,08 1,16 ℳ, II. Qualität 0,96 1,06 ℳ, III. Qua⸗- lität 0,86 0,94 ℳ%ℳ Schafe. Auftrieb 8644 Stück. (Durch⸗ schnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,86 0,96 ℳ, II. Qualität 0,80 0,84 ℳ, III. Qualität —,—

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Eme Januar 1896 18 785 100 3 ½ % 21 577 800 4 % 45 741 600 4 ½ %, 9 717 900 5 % alte Pfandbriefe und 17 684 900 3 ½ % und 6 584 300 3 % neue, zusammen 120 091 600 Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 13 569 000 3 ½ %, 10 615 200 4 %, 10 685 100 4 % 1 972 800 5 % alte Pfandbriefe und 17 684 900 3 ½ % und 6 513 800 3 % neue, zusammen 61 040 800 Pfandbriefe von den Grundstückseigenthümern zu verzinsen sind. Angemeldet zur Be⸗ leihung in Neuen Berliner Pfandbriefen sind bis zum 31. Januar d. ü- 124 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 26 314 550 Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 10 461 600

Der Aufsichtsrath der Berliner Dampfmühlen⸗Aktien⸗ gesellschaft hat beschlossen, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 5 % vorzuschlagen; im Vorjahre konnte keine Dividende vertheilt werden.

Der Aufsichtsrath der Norddeutschen Gummi⸗ u. Gutta⸗ perchawaarenfabrik vorm. Fonrobert u. Reimann hat be⸗ schlossen, der zum 24. März d. J einzuberufenden Generalversamm lung eine Dividende von 6 ¼ % für das Geschäftsjahr 1895 in Va schlag zu bringen (gegen 5 % für 1894).

Breslau, 10. Februar. (W. T. B.) Getreide⸗ und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 Verbrauchs⸗ abgaben pr. Februar 51,20, do. do. 70 Verbrauchsabgaben pr. Fe⸗ bruar 32,00.

Magdeburg, 10. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker erkl., von 92 % 12,40 12,65, Kornzucker exkl 88 Rendement 11,80 12,20, Nachprodukte exkl. 75 % Rendement 8,80 9,80. Ruhig. Brotraffin. 1 24,25 24,50. Brotraffin. 1I1 24,00. Gen. Raffinade mit Faß 24,50 Melis I mit Faß 23,62 ½ 23,75. Fest. Rohzucker I. Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr. Februar 11,85 Gd., 11,90 Br., pr. März 11,95 bez., 11,97 ½ Br., pr. Avpril 12,02 ½ bez., 12,05 Br., pr. Mai 12,10 Gd., 12,12 ½ Br., pr. Oktober⸗ Dezember 11,27 ½ Gd., 11,30 Br. Fest.

Leipzig, 10. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termir⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Februar 3,35 ℳ, dr. März 3,37 ½ ℳ, pr. April 3,37 ½ ℳ, pr. Mat 3,40 ℳ, pr. Junj 3,42 ½ ℳ, pr. Juli 3,45 ℳ, pr. August 3,45 ℳ, pr September 3,47 ½ ℳ, pr. Oktober 3,47 ½ ℳ, pr. November 3,47 ½ ℳ. vr. Dezembe 3,50 ℳ, pr. Januar 3,50 Umsatz 110 000 kg. Ruhig.

Bremen, 10. Februar. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußberit Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Brm Petroleum⸗Börse.) Fest. Loko 6,15 Br. Russisches Petrolem. Loko 6,05 Br. Schmalz. Niedriger. Wilcox 30 ½ ₰. Armem shielt 30 43, Cudahy 31 ₰, Choice Grocery 31 ½ ₰, White lakbcl 31 ½ 4, Fairbanks 26 Speck. Ruhig. Sbort clear middlig lote 27 ½ . Reis fest. Kaffee unverändert. Baun⸗ wolle. Ruhig. Upland middl. loko 42 ¾ 4. Wolle. Umsat: 128 Ballen.

Hamburg, 10. Februar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko fest, aber ruhig, holsteinischer loko neuer 156 158. Roggen

zu kommen, da ich immer annehme, daß er mich falsch versteht. Die loko fest, aber ruhig, hiesiger —,—, mecklenburger loko neuer 144 148,

Reichstagsfraktion, die man ganz ungehörig hineingezogen hat, hat die Ehrung des Fürsten Bismarck abgelehnt, weil man damit die ge.

russischer loko fest, 89 92. Hafer fest, aber ruhig. Gerste fest aber ruhig. Rüböl (unverzollt) fest, loko 48 ½. Spiritus ruhig, pr. Februar⸗März 17 ½¼ Br., März⸗April 17 ¼ Br., pr. April⸗Mai 17 ½ Br. Kaffee fest. Umsatz 1500 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 6,10.

Hamburg, 10. Februar. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Goos avperage Santos pr. März 66 ¾1, pr. Mai 65 ¼., pr. September 62 ¼, pr. Dezember 59. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker 1. Produtt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Februar 11,85, pr. Män 11,97 ½, per Mai 12,10, pr. August 12,37 ½, per Oktober 11,32 ½, per Dezember 11,30. Stetig. 1

London, 10. Februar. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten.

96 % Javazucker 13 ¾ fest, Rüben⸗Rohzucker loko 11 . Stramm. Chile⸗Kupfer 43ã ⅜, pr. 3 Monat 44 ⅛½.

Liverpool, 10. Februar. (W. T. B.) Baumwolle Fransat 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export 500 B. Ruhig. Middl. amerikanische Lieferungen: Ruhig, stetig. Februar⸗ März 427/64 47/16 Vertäuferpreis, März⸗April 427/⁄64 do., Ayril⸗ Mai 4 ‧12 do., Mai⸗Juni 425⁄64 Käuferpreis, Juni⸗Juli 4 ½˖ - 45/11 do., Juli⸗August 4 ½ 42 ⁄64 do., August⸗September 41⁄32 Verkäufer⸗ preis, September⸗Oktober 4¹⅛4 Werth, Oktober⸗November 4 ,64 do., November⸗Dezember 4 ½ 4 ¾4 d. Verkäuferpreis. 8 b

Bradforo, 10 Februar. (W. T. B.) Wolle ruhig, Pris. zu Gunsten der Käufer, Mohairwolle fest; Garne fester; Stoffe

belebter.

Paris, 10. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker fest, 88 % loko 31 ¼ à 31 ¼. Weißer Zucker fest, . 100 kg, pr Februar 33 ½, pr. März 33 ¾, pr. Mai⸗August 34 ½, tober⸗Januar 31 ⅞. 2

Amsterdam, 10. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffele goo⸗

dinary 50 ½. Bancazinn 37t. 8

zum Deu No. 32.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel ch Preußen betrugen im Januar 1896: für 1000 kg Weizen 146 (im Dezember 1895: 143), Roggen 122 (120), Gerste 126 (125), Fefsr 118 (118), Kocherbsen 197 (196), Speisebohnen insen 386 (383), Eßkartoffeln 43,7 (41,8), Richtstroh u 46,6 (46,6), Rindfleisch im Großhandel 1055 (1065); indfleisch im Kleinhandel von der Keule 135 (135) ₰, vom Bauch 114 (114), Schweinefleisch 124 (125), Kalbfleisch 130 131), Hammelfleisch 120 (120), inländischer Speck 152 (155), Eß⸗ b inländisches Schweineschmalz 150 (151), 8 chock Eier 428 (432) ₰.

im Königrei

278 (277), 40,2 (39), für 1 kg

utter 210 (224), 1 mehl 28 (27), Roggenmehl 23 (22); für 1 S

Zur Arbeiterbewegung. Aus Breslau wird der „Voss. Ztg.“ zu dem der Herrenkonfektionsbranche berichtet,

lten dagegen an dem Ange ba bereit, jeden Ausständigen au b nehmen. An diese Bedingungen wollten sich die heute früh gebunden halten (vgl. Nr. 35 d. Bl.). In Dresden hat eine

arbeitern den Ausstand erklärt. Einige Firmen

ben. ö noch fortgesetzt werden.

Hier in Berlin hatten am Sonntag bereits acht Versamm⸗ lungen von Schneidern und Schneiderinnen stattgefunden, die

beschäftigten, die vierzehn In diesen Zeitungen

mit der Lohnbewegung über den Ausstand aber behielten, die gestern stattfanden. sammlungen nun, wie die

welcher der allgemeine Ausstand bis

der Arbeiterforderungen, die sich auf die

schlo

s Ausstand in der angebotenen Lohnerböb 810 geh. an ändigen mit der angebotenen Lohnerhöhung von v. H. einst⸗ belene zufrieden sind; sie verlangen aber zum 1. April und 1. Juli nochmals je eine vehnor entig⸗ Erhöhung. Die Konfektionsfirmen ot der einmaligen Erhöhung fest und Wunsch wieder in Firmen aber nur bis

Versammlung von Konfektions⸗ legraph d, die Ford d vdlee weeidimn

rwärts“ telegraphiert wird, die Forderungen der Arbeiter bewillig Mit den Arbeitgebern der Mäntelbranche werden die Ver⸗

Versammlungen vierzehn melden, eine im Wortlaut gleiche Entschließung angenommen worden, mit zur vollständigen Erringung Errichtung Betriebswerkstätten und Lohnerhöhung beziehen, verkündigt wird. Die Zimmerleute hatten in einer Versammlung am Sonntag be⸗ Fi auf allen Arbeitsstätten den Ausstand zu erklären, wo nicht die Forderungen der Arbeiter: neunstündige Arbeit und 55 Mindeststundenlohn bewilligt würden. Dieser Ausstand hat gestern

Berlin, Dienstag,

H zugestanden haben.

ihrer Nachtdienst. Beamtenpersonal geforderten Maße.

Weizen⸗ Handel und

Die Einnahmen der

Wetzlar, 11. Februar. Aus⸗

Wien, 11. Februar.

rbeit zu 28. Januar 1896) 1860 805 Fr.,

London, 11. Februar. Transvaal⸗Goldminen

Januar 1895.

St. Petersburg, Getreide⸗Export. In der Entscheidung

vor⸗ Ver⸗ überall

(Vorwoche 939 000), Mais 340 000 (Vorwoche 57 000) von Gläubiger der Firma J. E

geben. New⸗York, 10. Februar.

in Aktien betrug 424 000 Stück.

bereits begonnen; eine größere Anzahl von Arbeitgebern soll die For⸗

us Luzern meldet „W. T. B.“: Die Direktion der Gotthardbahn veröffentlicht ein Antwortschreiben auf das Ge Angestellten um Lohnerhöhung. mähliche Gehaltserhöhungen, verweigert aber Zulagen für Im laufenden Jahre werden die Gehälter gemäß Beschlüssen vom Herbst 1895 erhöht werden, jedoch nicht in dem vomn

Lübeck⸗Büchener trugen im Januar 1896 nach vee Feststellung 341 846 gegen 333 371 im Monat Januar 18

1 (W. T. B.) Ein Großfeuer zerstörte die Gerberei von Ferdinand Ruebsamen mit allen Ma⸗ schinen; mehr als 1000 Felle sind verbrannt. bedeutend, aber durch Versicherung gedeckt.

1 (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 4. Woche (vom 22. Januar bis

25 760 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 28. Januar 1896) betrugen die Brutto⸗Einnahmen 595 627 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 472 Fr.

(W. T. B) belief sich 148 178 Unzen gegen 178 428 Unzen im Dezember und

10. Februar.

8. Februar 1896 sind über die Haupt⸗Zollämter 4 309 000 Pud Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen 2 029 000 Roggen 794 000 (Vorwoche 592 000), Gerste 340 000 (Vorwoche 705 000), Hefeph - (Vorwoche 1 171 000),

u

St. Petersburg, 11. Februar. Guenzburg voll befriedigt sind,

wurden die verbleibenden Aktiva dem Baron Horace Guenzburg über⸗

(W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft und schloß nach Pe Reaktion recht fest. Der Umsatz

Vierte Beilage en Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeige

den 11. Februar

St. Dasselbe gewährt

Gewerbe. Eisenbahn be⸗

5, mithin mehr 8475

Der Schaden ist

Zunahme gegen das Vorjahr

Das Erträgniß der 1ch. im Januar 1896 auf

177 463 im

Rußlands

(W. T. B.) b bis

Woche vom 2. Februar Doll. im Monat 1895

(W. T. B.) Nachdem alle

abgegangen.

Rotterdam, 10. Februar.

Amerikanische Dampfer „Amsterdam“ ist am Sonnabend Nachmittag von New⸗

York abgegangen.

8

Weizen eröffnete schwach und schwächte sich im Verlauf des Verkehrs auf Realisierungen, matte Kabelmeldungen, sowie auf Ver⸗ käufe des Auslandes und weil die sichtbaren Vorräthe weniger abge⸗ nommen haben, als erwartet wurde, noch mehr ab. dall. Exportkäufe und Berichte von einer ö eine Erholung. b Mais schwäͤchte ff 1

der Ankünfte, war aber später infolge der Festigkeit des Weizens erholt.

Waarenbericht. in New⸗Orleans 713⁄16, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,60, do. do. in Philadelphia 7,55, do. rohes Pipe line Certific. pr. März 163, Schmalz Rohe u. Brothers 6,05. Mais per Februar 36 ⅞, 36 ½, do. per Juli 37 ⅛, Rother Winterweizen 82 ⅛, Weizen per Fe⸗ bruar 73 ¾, pr. März 74 ¾, per Mai 72 ⅛, per Juli 72 ⅛. Getrei fracht nach Liverpool 2 ¾. Kaffee fair Rio Nr. 7 13, do. Rio Nr. 7 per März 12,60, do. do. per Mai 12,10. clears 2,80, Zucker 3 ½, Zinn 13,40, Kupfer 10,40.

Visible Sup Mais 12 174 000

Chicago, 10. Februar. öffnung auf schwächere ausländi nahme der Ankünfte und da die sichtbaren Vorräthe weniger ab⸗ genommen haben, als erwartet wurde, im Preise zurück, 11S sich jedoch Petgr theilweise auf

Eröffnung etwas a beherrscht durch die

Weizen pr. 28, Schmalz per Februar 5,47 ½, do. per Mai 5,65. clear 5,30. Pork ver Februar 10,05.

Mexiko, 10. Februar. fuhrzölle .5 im Januar 2 153 000 Doll.,

Später brachten nach Eröffnung etwas ab auf erwartete Zunahme Baumwolle⸗Preis in New⸗York 83⁄16, do. do. in Cases) 8,60, do.

estern steam 5,77 ½, do. do. per Mai

Mehl, Spring⸗Wheat 9. an Weizen 66 119 000 Bufhels, do. an ufhel

8. —.. T. B.) Weizen ging nach Er⸗ che Märkte sowie auf erwartete Zu⸗

ute Platznachfrage. Mais schwächte 8 war später erholt. Der Markt wurde in Möhen. 66 ½, Mais 8 ebruar pr. März 66 ⅞, ais per Februar ge short

(W. T. B.) Die Ein⸗ und Aus⸗ gPßen 1 823 000

ezember und 1 823 000 Doll. im Monat Januar

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 10. Februar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Greek' ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton

Niederländisch⸗

W. T. B. Be Rilsgrl. Der

Dampfschiffahrts

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. d. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

6. Kommandit⸗Ge Aschasten auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirt

8. Niederlassung ꝛc. von 9. Bank⸗Ausweise.

schafts⸗Genossenschaften. echtsanwälten.

8 8

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[68193] Steckbrief. 1 Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Julius Jacob Lewin hier, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I 18. 96 die Untersuchungs⸗ haft wegen Anstiftung und Beihilfe zum Betruge und gewerbsmäßiger Hehlerei verhaängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 12 a., ab⸗ zuliefern. 8 Berlin, den 5. Februar 1896. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. Beschreibung: Alter 22 Jahre, Größe 1 m 64 cm, Statur schlank, Haare braun, Stirn hoch, etwas schräg, Bart starken braunen Schnurrbart, Augen⸗ brauen braun, Augen braun, Nase schmal, lang, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn oval, Gesicht lang, oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch, Kleidung grauer Havellock, schwarz weich eingedrückter Hut. Vesondere Kennzeichen, kine.

(68190] Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unverehelichte Prosti⸗ tuierte Anna Schadewald hier, welche sich verbor⸗ hen hält, ist in den Akten U. R. I 18. 96 die Unter⸗ uchungshaft wegen gewerbsmäßiger Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 12 a., abzuliefern. Berlin, den 5. 88 1896. 8 Der Untersuchungsrichter 1 8 beim Königlichen Landgerich .. Beschreibung: Alter 29 Jahre, Größe 1,5 m, Statur untersetzt, Haare dunkelblond, Stirn breit, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase dick, Mund grwöhnlich Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe laß, Sprache deutsch. Kleidung: graues langes Jacket, se ere⸗ Kleid, schwarzes Kopftuch. sondere Kennzeichen: keine. uu““

e⸗

““

[68191] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Handelsmann Moses Lustig hier, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I 18. 96 die Untersuchungshaßt wegen gewerbsmäßiger Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 12 ., abzuliesern Berlin, den 5. Februar 1896. Der ÜUntersuchungsrichter b beim Königlichen Landgericht I. 8 Beschreibung: Alter 39 Jahre, Größe 1 m 62 cm, Statur schlank, Haare blond, Stirn hoch, Bart kurz geschnittener Voll⸗ und Schnurrbart, Augen⸗ rauen braun, Augen blau, Nase schmal, krumm, Mund Heebeig, Frisne gesund, Kinn oval, Gesicht neng, schmal, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Feidung: braunen Ueberzieher, schwarzen Tuchrock, chwarze Hose, grauen steifen Hut. Besondere Kenn⸗ zeichen: keine.

[68192²] Steckbriefs⸗Ernenerung.

din 5. befen den 8 ade erneale Fer⸗ a wegen wiederholter Unterschlagung

uter dem 10. Februar 1891 in den Akten U. R. II.

104. 1891 erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗

neuert. vrsghe. . vs Berlin, den 7. Februar 1896. Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht I.

[68186] Steckbriefs⸗Zurücknahme.

Der unter dem 3. Januar 1884 hinter den Kauf⸗ mann Robert Heymann, geboren am 10. April 1859 zu Königsberg i. Pr., in den Akten n wegen Unterschlagung und Be⸗ truges erlassene Steckbrief wird hiermit zurück⸗ genommen.

Berlin, den 5. Februar 1896. Königliche Staatsanwaltschaft I.

[681872 Steckbriefs⸗Zurücknahme.

Der unter dem 22. Februar 1884 hinter den Ver⸗ sicherungsbeamten Hugo Richard Rudolph Tobe, geboren am 24. Dezember 1850 zu Berlin, in den Akten wegen Hehlerei erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 5. Februar 1896.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[68189] Steckbriefs⸗Zurücknahme. Der unter dem 22. Februar 1884 hinter den Por⸗ tier Friedrich Gottlieb Hönicke, geboren am 27. Ja⸗

nuar 1833 zu Coplin, in den Akten P. E

wegen wiederholten Diebstahls erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, den 5. Februar 1896. Königliche Staatsanwaltschaft I.

[68188]8 Steckbriefs⸗Zurücknahme. 3

Der unter dem 22. Februar 1884 hinter die ver⸗ ehelichte Portier Hönicke, Bertha, geb. Müller, geboren am 27. September 1832 zu Scheibelsburg, in den Akten 1“ Sge Diebstahls erlassene Steckbrief wird hiermit zurück⸗ genommen.

Berlin, den 5. Februar 1896.

Koönigliche Staatsanwaltschaft I.

[68195] Bekauntmachung. 1

Der unter dem 10. Oktober 1894 hinter die un⸗ verehelichte Rosine Potschies aus Tilsit erlassene Steckbrief, abgedruckt in Stück Nr. 244 des Reichs⸗ Anzeigers pro 1894 Nr. 41 370 ist erledigt.

Tilsit, den 31. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht.

[68197] Bekanntmachung. uöu“ Der unter dem 8-. 85 S. 88 Altsitzersohn Jons Boltz von Hoitlingen erlassene Altstcgerset abgedruckt in Stück Nr. 246 des Reichs⸗Anzeigers pro 1894, Nr. 41 803 ist erledigt.

Tilsit, den 3. Februar 1896. G Königliches Amtsgericht.

2) Aufgebote, Zustellungen und derll.

[68366] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im

Grundbuche von Berlins Königstadt Band 103 Nr. 4948

auf den Namen des Schlossermeisters Adolph Geduld zu Berlin eingetragene, hier Lychenerstraße Nr. 5 belegene Grundstück am 24. April 1896, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, eG Flügel C., Zimmer Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei Fläche von 0,1010 ha mit 11 530 Nutzungs⸗

werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 28. April 1896, Vormittags 11 ¼ Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 7/96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Ein⸗ sicht aus. Berlin, den 31. Januar 1896. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[68365] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im CCett. von der Königstadt Band 15 Nr. 1029 auf den Namen des in Berlin domizilierenden Bau⸗ vereins Kaiser Wilhelmstraße (Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung) eingetragene, in der Münzstraße Nr. 21 und Kaiser Wilhelmstraße nach dem Kataster Ecke Kaiser Wilhelmstraße belegene Grundstück in einem neuen Termin am 14. März 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß,

lügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das

rundstück ist bei einer Fläche von 13 a 43 qm mit 48 300 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. März 1896, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 86 K. 106/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.

Berlin, den 1. Februar 1896.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.

[68363] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche des Amtsgerichts I zu Berlin von der Königstadt Band 76 Nr. 4057 auf den Namen des Schlossermeisters Adolf Geduld eingetragene, zu Berlin in der Danzigerstraße, nach dem Kataster Nr. 91 sowie hinter der Danzigerstraße belegene Grundstück am 28. April 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Erdgeschoß, Eingang C., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 0,94 Thalern Reinertrag und einer Gesammt⸗ fläche von 0,09,26 ha zur Grundsteuer, dagegen zur Gebäudesteuer nicht veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 1. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. Die Akten 88 K. 6/96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.

Berlin, den 1. Februar 1896.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[68364] 8ngevene ersg.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche des Königlichen Amtsgerichts I Berlin von Alt⸗Köln Band II Nr. 141 8 den Namen des Kaufmanns Carl Zehnpfund hier eingetragene, hier in der Brüderstraße Nr. 19 und Scharrenstr. Nr. Ha.

mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Frshen C. Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 13 870 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 1. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 10/96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.

Berlin, den 5. Februar 1896.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[68368] 8 Auf Antrag des Kaufmanns B. Mielziner hier, als Konkursverwalter über das Vermögen des früheren Bauunternehmers, jetzigen Maurerpoliers Carl Lilge hieselbst wird Termin zur Zwangsversteigerung des dem Gemeinschuldner gehörigen, Nr. 78 b. Blatt II des Feldrisses Altewiek an der Korfesstraße zu Braun⸗ schweig belegenen Grundstücks zu 4 a 70 qm auf den 29. Mai 1896, Vormittags 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht hieselbst, Auguststraße 6, immer Nr. 39, angesetzt. Die hypothekarischen läubiger haben die Hypothekenbriefe im Termin zu überreichen. Braunschweig, 28. Januar 1896.

Herzogliches Amtsgericht. IX.

Rabe.

11“

[68369 .“ In Uachen des Rentners Heinrich Voges hierselbst, Klägers, wider den Tischlermeister Heinrich Bielstein hierselbft, Beklagten, wegen Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der dem Be⸗ klagten gehörigen ideellen Hälfte des Blatt III Nr. 92 des Feldrisses Altewiek an der Ecke der Helmstedter⸗ und Kurzenstraße zu Braunschweig belegenen Grund⸗ stücks zu 7a sammt Wohnhause No. ass. 3947 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom J1. Januar 1896 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 3. Februar 1896 er⸗ folgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 9. Juni 1896, Morgens 10 Uhr, vor Her⸗ zoglichem Amtsgerichte Braunschweig, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 39, angesetzt, in welchem die Hypothek⸗ gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben⸗ Braunschweig, den 7. Februar 1896. 8 M. abe.

wangsversteigerung 8 8 er Zwangsvollstreckung sollen die im ronau Band XA. Artikel 434

Im Wege Grundbuche von auf den Namen des Kaufmanns Alex Schmidt in Gronau eingetragenen Parzellen 86, 87, 234/88

Kartenblatt 9 der Gemarkung Gronau Papier⸗ fabrik in Gronau, Hofraum, Wasser und Acker am 21. April 1896, Vormittags 10 Uhr. vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗ stelle versteigert werden. Die Grundstücke sind mit 16,50 Thlr. ;Reinertrag und einer Fläche von 0,9360 ha zur Grundsteuer, mit 906 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. dneenn aus der Steuer⸗ rolle, becdeeege⸗ Abschrift des Grundbuchartikels, etwaige Abschätzungen und andere die Grund⸗ stücke betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiber

belegene Grundstück am 28. April 1896, Vor⸗

eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden