85b.
1
8.
8 8
8 —
EEEII
Gesammtsumme der Verpflegungstage betrug 57 231. Poliklinisch behandelt wurden 8831 Kinder, 1711 mehr als im Vorjahr. 2590
Kinder waren innerlich, 3493 äußerlich krank, 2194 kranke, 326 Ohrenkranke und 228 orthopädische Kran 5 von 158 493 ℳ standen 86 497 ℳ
und Verpflegungskosten
gegenüber.
waren Infektions⸗ ke. Den Ausgaben
Rückerstattungen 50 000 ℳ
die Stadt, 21 9955 ℳ mußten aus Mitteln des
ereins gedeckt werden. An Vermögen besitz
t der Verein
178 053 ℳ, wovon allerdings nur 74 000 ℳ zur wirklich freien Ver⸗ fügung stehen. Um den gesteigerten Bedürfnissen genügen zu können,
ist der Reubau einer erforderliche Land bereits überlassen.
aracke geplant. Der Magistrat hat das
Der erste deutsche Samariter⸗Kongreß findet Ende
September d. J. in Berlin statt. Eine vorbereite
inde Konferenz des
Ausschusses wird am 8. April ebenfalls hier abgehalten werden.
Die letzten warmen Tage und der darauf folgende Regen haben
das Wachsthum der Pflanzen mächtig gefördert, und schon das zarte Grün aus den Knospen hervortreten
überall sieht man ; häufig aber sind
auch schon die Blüthen entwickelt, welche uns als die ersten Fnn e
boten besonders lieb und werth geworden sind.
Eine sehr große
Febhl dieser lieblichen Frühlingsblüher finden wir im Botanischen arten, und in allen Abtheilungen desselben begegnen wir einzelnen Vertretern. Im dürren Grase der Grabenränder treten in dichten
den die weißen oder fleischfarbenen, dicht mit
Blüthen besetzten
rauben der Petasites⸗Arten (Pestwurz) auf, jetzt noch völlig blattlos, erst nach dem Verschwinden der Blüthe ihre möchtien. schöngeformten
und schönfarbenen Blätter entwickelnd. Unter Bü
cheen versteckt zeigt
sich überall die reizende, violettblaue Leberblume (Hepatica triloba), welche sehr häufig gefüllte Blüthen bildet, ohne daß
hierfür irgend ein Grund angegeben werden könnte. partien ist stellenweise der Boden förmlich überdeckt
In den Wald⸗ mit dem herrlich
tiefblau blühenden Lungenkraut (Pulmonaria), dessen Blüthen sich sofort
nach der erfolgten Befruchtung schön roth verfärben. „Alpenanlage’ ist schon das Leben erwacht. An vielen Ste
Aber auch in der mllen erheben sich die
mit den violettrothen, seltener schneeweißen, süßduftenden Blüthen bedeckten
Büsche des Seidelbast (Daphne Mezereum); die
Felspartien sind
zum theil überzogen mit einem zarten Rosa, das von der über und
über mit Blüthen bedeckten Heide (Erica carnea)
entstammt, und
hier und da hebt ein Exemplar der Nießwurz (Helleborus niger)
seine glänzenden, großen, reinweißen Blüthen empor, welche trotz
ihrer scheinbaren Zartheit gegen Kälte sehr widerstandsfähig sind und
oft, dichte Schneelagen durchdringend, oberhalb derselben sich entfalten.
Die meisten der bisher angeführten Gewächse entstammen unserer weiteren
deutschen Flora und blühen auch schon an ihren 5 Stand⸗ i
orten, allerdings nie oder wenigstens nur ausnahmswe
e mehrere
Arten nebeneinander. Noch viel mehr Frühlingsblüher finden wir
jedoch unter den Vertretern südlicher, wärmerer Kl
imate und unter
diesen wieder am meisten unter der Pflanzenklasse der Monokotyledonen.
Auf der dieser Gruppe im Botanis
chen Garten zugewiesenen Abthei⸗
lung sieht man schon überall den Boden bedeckt mit jungen, eben hervor⸗ gesproßten gelbgrünen Trieben, zwischen welchen sich stellenweise in mehr oder minder großer Fülle die lieblichen Frühlingsblüthen erheben. Fast ihnen allen ist eigenthümlich, daß sie zuerst wenig oder gar keine Blätter entwickeln, sondern, sobald F. durch zunehmende Sonnenwärme oder
einen warmen Regen zum Leben erweckt werden, ihre facenden Blüthen hervorsprossen lassen, wodurch älliger sich auf dem sonst noch von jeder Vegetation
schönen und auf⸗ diese um so auf⸗ entblößten Boden
bemerkbar machen. In allen Farben und Schattierungen, gelb, blau,
violett, weiß und rosa, veigen sich uns die zahllosen sämmtlich dem wärmeren 1
Klima gut ertragen und häufig sogar auf grasigen Plätze als ein Relikt des Mittelalters verwildert sind.
Krokusarten, die
ittelmeergebiet entstammen, aber auch unser
n um alte Burgen icht neben ihnen
steben in Menge, schon fast verblüht, zwei bekannte, liebliche, rein⸗
weiße Frühjahrsblüher, das Schneeglöckchen und das
mit diesem nahe
verwandte Leucojum. Weiterhin finden wir stellenweise den Boden
wie mit einem prächtigen blauen Teppich überzogen,
Wetterbericht vom 30. März, 8 Uhr Morgens.
Stationen.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Millim
098
Belmullet.. 2halb bed. Aberdeen .. heiter Christiansund ill wolkenlos Kopenhagen. V Regen Stockholm. bedeckt aranda. 2 N 2 wolkenlos Petersburg wolkenlos Moskau... Schnee
Cork, Queens⸗ ““ bedeckt Cherbourg. 3 NO halb bed. EEö“ N bedeckt LELEö“” NO bedeckt burg.. NW 4 bedeckt ¹) inemünde 2 SSO 2 bedeckt⸗ Neufahrwasser NNW 1 wolkenlos Memel... SO 1 bedeckt Ers N. 2 bedeckt ünster.. NW 1Reßen Karlsruhe. 57 NO 4 wolkenl. ²) Wiesbaden 56 NW 3 wolkig“) München W 4 halb bed. Chemnitz. SW 3 Schnee Berlin... W 2 Regen vee. NNW 4 halb bed. Breslau.. 2 NW 2 bedeckt
d 2—NnRO H wolkig 9 v 9 O 1 halb d.
¹) Gestern und Nachts Regen. 2²) Gestern und Nachts Regen. ³) Reif. ⁴) Thau.
Uebersicht der Witterung.
Barometrische Maxima lagern auf dem Ozean, westlich von Irland und über Lappland, gegenüber einer tiefen Depression über der Adria. Dement⸗ sprechend sind über Mittel⸗Europa nördliche Winde vorherrschend geworden, welche in Dänemark und Umgebung stark auftreten. In Deutschland ist das Wekter trübe, zu Niederschlägen geneigt und, außer im Osten, kalt; nur im südlichen Deutschland, wo stellenweise Nachtfröste vorkamen, herrscht heitere Witterung. In Nordost⸗Europa herrscht strenge Kälte. Nach der gegenwärtigen Wetterlage ist für
nz Deutschland kaltes Wetter mit nördlichen bis Ffilichen Winden wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte.
Ooo oÆ ⁸8mnbeenne P oobtotbo† o
Theater.
Aönigliche Schauspiele. Dienstag: Overn⸗ haus. 83. Vorstellung. Der Evangelimann.
der alle Farben⸗
Einrichtung vom
Mittwoch:
Märchen⸗Drama
Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag:
Gast.)
hafen.
rektion: Musikdirektor Wegener. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Don Carlos. brochene Krug.
Berliner Theater. Dienstag: bauer. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: König Heinrich.
Donnerstag: König Heinrich
(Marie Posvischil als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. 1 Mittwoch: Comtesse Guckerl. (Erstes Wieder⸗ an der Kasse entgegengenommen.
auftreten von Jenny Groß.)
Donnerstag: Die Erste. (Marie Posvischil als
Residenz⸗Theater.
Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26.
Dienstag: Mit großartiger Ausstattung an
Kostümen, Dekorationen und Requistten: Der
schattierungen vom tiefsten Blau bis zum zartesten Weiß aufweist. Dieser wird zusammengesetzt von den reizenden Sternen zahlreicher Arten von Scilla, von denen nur eine bei uns einheimisch ist, während die übrigen dem sonnigen Mittelmeergebiet ent⸗ stammen. Derselben Heimath gehören noch viele der hier blühenden Pflanzen an, so das herrliche Bulbocodium, das einigermaßen an die Hensa lg erinnert, aber eine viel größere und zarter ge⸗ färbte Blüthe besitzt, und das auffallende Ornithogalum nanum, das seine kleine weiße Blüthendolde nur wenig über den Boden erhebt und so kleine weiße Polster bildet.
Im Museum für deutsche Volkstrachten und Erzeug⸗ nisse des Hausgewerbes (Klosterstraße 36, geöffnet täglich) erregen egenwärtig viel Interesse drei kürzlich von Herrn Professor Dr. Küster in Marburg geschenkte, außerordentlich schöne Frauen⸗ und Mädchentrachten aus Marburg, Blanckenstein und Fritzlar in Hessen. eee buntseidene Bänder, weiße Handschuhe und Unterärmel owie ein rothseidenes Mützchen geben dem Kostüm aus Marburg ein elegantes Aussehen. Der Anzug aus der oberen Lahngegend (Blanken⸗ stein) besteht aus blauem Rock, schwerem Tuch mit Stickerei, weißen
wickelstrümpfen und schwarzer Mütze. An dem Fritzlarer Anzuge nd besonders die mit eingestickten Rosen und Kornblumen versehenen ndbänder bemerkenswerth, während die dazu gehörige spitze Mütze dem Ganzen ein höchst charakteristisches Gepräge verleiht. Trotz ihrer Einfachheit sehr kleidsam ist ferner eine aus dunklem Lodenrock mit ebensolcher ürze, schwarzem Jäckchen mit grünen Aufschlägen und dunkelrothem Sammtmieder bestehende Tiroler Frauentracht, welche das Museum ebenfalls dem vorgenannten Gönner verdankt.
München, 28. März. Zur Erinnerung an die Waffen⸗ thaten des 1. Schweren Reiter⸗Regiments im Kriege 1870/71 und zugleich zur Erinnerung an den vor 25 Jahren erfolgten Eintritt Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Leopold in das genannte Regiment fand heute Vormittag auf dem Hofe der Kaserne eine erhebende Feier statt, an welcher außer dem Kommandeur des Regiments, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Alfons von Bayern, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Leopold, Arnulf und Ludwig Ferdinand sowie der Kriegs⸗Minister Freiherr von Asch, viele höhere Offiziere und Veteranen theilnahmen. Prinz Alfons hielt eine bisens Ansprache an das Regiment, in welcher er der Waffenthaten desselben im Feldzuge 1870/71 sowie des Eintritts des Prinzen Leopold gedachte. Der Prinz schloß mit einem Hoch auf Seine Königliche Hoheit den Prinz⸗Regenten.
Augsburg, 28. März. Eine in der Nähe eines Keller⸗ neubaues befindliche Mauer stürzte gestern Nachmittag zusammen und begrub drei Maurer. Zwei derselben wurden todt aus dem Schutt hervorgezogen.
Brest, 28. März. Infolge Sturmes auf dem Meere erlitt ein Fischerboot Schiffbruch; zehn Personen ertranken.
Lille, 29. März. Die Kirche St. Sauveur ist heute Nacht vollständig niedergebrannt, auch das daranstoßende Hospital ist zum theil zerstört. Das Feuer wurde erst heute Nachmittag gelöscht. Die im Hospital befindlichen Kranken wurden gercttet; einem Gerücht zufolge sind jedoch drei Kranke infolge des Schreckens gestorben. Der Brand soll durch Unvorsichtigkeit von Arbeitern ent⸗ standen sein. — Fünfzehn Soldaten, welche in einer Apotheke Geneper trinken wollten, zogen sich, wie „W. T. B.“meldet, eine Ver⸗ e19, dadurch zu, daß man ihnen irrthümlicherweise Gift statt
enever reichte. Sie wurden sofort in das Militär⸗Lazareth gebracht, wo sechs derselben gestorben sind.
Neapel, 30. März. Mit Genehmigung Seiner Majestät des Deutschen Kaisers gab das Musikkorps S. M. BVacht „Hohen⸗ zollern“ gestern Abend im Theater San Carlo ein Konzert zum Besten der italienischen Gesellschaft vom Rothen
Musikalisches Schauspiel in 2 Aufzügen, nach einer Hungerleider. Ausstattungs⸗Komödie mit Gesang 1 von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten und allet in 10 Bildern von Julius Keller und liches Konzert, unter Mitwirkung des Gesangcher wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. In Scene Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer des Mohr schen Konservatoriums. Dirigent: Leoy. gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. Carl Wolf. 5 8 Brandt. Dirigent: In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 7 ½ Uhr. Herr Kapellmeister Winns. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 89. Vorstellung. Das Winter⸗ Mittwoch: Der Hungerleider. 8 märchen. Schauspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare, nach der Uebersetzung von Franz von Dingelstedt und Schlegel⸗Tieck. Musik von Friedrich von Flotow. Tanz von Emil Graeb. Regie:
Ober⸗Inspektor
In Scene gesetzt vom Ober⸗
in 4 Aufzügen von Georg Engel. meister Winné. — Hierauf:
Die zur Handlung gehörende Musik von Ferdinand arrangiert vom Balletmeister J. Reisinger. Anfang Hummel. Anfang 7 ½ Uhr.
7 ½ Uhr.
— Geschlossen. Liebelei. — Vorher: Der zer⸗ 82 Male: Madame Herzog.
Vorbereitung: Keine Vorstellung. flotte Berlin. Gesangspo
Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Eine tolle Nacht.
Theater Unter den Linden. vorgeführt vom Higeftor Ff. Pfsns mn enmg Regisseur Tetzlaff. (Wilhelm Tell: Herr Theodor Julins Fritzsche. Dienstag: Die Fledermaus. Ameritanerin — ita Erido im Perre Reichmann, K. K. Kammersänger, von der Hofoper Komische Operette in 3 Akten von Meilhac und 24 ihrem Schulpferde Aegir. Debuk des N. in Wien, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Halévy, bearbeitet von C. Haffner und Rich. Gense. Loyal mit seiner Original⸗Erfindung, Schauspielhaus. 90. Vorstellung. Hadasa. Ein Musik von Johann Strauß. Diri
nt: Herr Kapell⸗ Divertissement, arrangiert vom Balletmeister J. Reisinger.
Sonnabend: Mit neuer Ausstattung: Zum ersten Operette in 3 Akten von Albert Millaud. Musik von Jacques Offenbach.
dolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Wegen
Sonntag, den 5. April: . ersten Male: Das
e in 3 Akten von Leon 1 Treptow und Ed. Jacobson. Kuplets und Quodlibets 8 1— 2 Lessing Theater. Dienstag: Die Erste. von Gustav Görß. Musik von Gustan Steffens. Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Rudolf vo
Vorbestellungen auf Billets zur Novität werden mit Frl. Mergasch. Schnackenburg (
Kreuz. Dasselbe nahm, wie „W. T. B.“ meldet, einen zutee glänzenden Verlauf. Viele Fremde waren bei der Aufführwanben wesend, besonders Deutsche. Im Auftrage Seiner Majestin Kaisers wohnte der Botschafter von Bülow der Aufführu des Die Aristokratie Neapels war vollzäblig erschienen, das große B. Die Ariftatreübe,n Zlatz zefullt Hie Leistungen des Vrchestee haun reichen Beifall. Als der italienische „Königsmarsch“ und die prensün Nationalhymne gespielt wurden, erhoben sich sämmtliche Anwesende . ihren Plätzen und hörten dieselben stehend an, unter den Rufen vomn lebe der König!“ und „Es lebe der Kaiser!“ Die Konzert⸗Auffü hatte auch einen glänzenden finanziellen Grfolg. 8
Athen, 29. März. Der englische Dampfer „Norseking⸗ ist am Eingang zum Hafen von Zante gesunken; die Mannsches und die Passagiere wurden gerettet. t
Baltimore. In der alten deutschlutherischen Dreieinigke kirche zu Baltimore fand, wie von dort berichtet wird, tag, den 8. März, eine patriotische Gedenkfeier zur Erinnerne⸗ an Kaiser Wilhelm I. statt, zu welcher der daselbst wirkan n Sterger die umfassendsten Vorbereitungen getroffen bath
as dieser Feier einen ganz besonderen Charakter verlieh, war rith nur die einmüthige Betheiligung der Deutschen, auch nicht die 8 haft erhebenden Chorgesänge, die Rede oder der reiche Blumenschmat der das Kaiserbild vor dem Altar umgab, sondern die große Fe⸗ theiligung der Schuljugend, die einen hervorragenden 1 an der Ausführung des Festprogramms nahm. Der sis⸗ akt wurde mit den Klängen der ationalhymne en⸗ geleitet; dieser folgte ein Prolog, nach welchem die Festhe⸗ sammlung den Choral: „Harre, meine Seele“ sang. Paftn A. F. Sterger hielt darauf die eindrucksvolle Gedächtnißrede über de Bibeltert: Jesaias 49, Vers 8; sodann stimmte der gemischte Cle⸗ das schöne Lied: „Durch Nacht zum Licht“ aus Runkt „Polyhymnia“ an. Die Schulkinder sangen: „Seh'n wir un⸗ und „Näher, mein Gott, zu Dir.“ Unter dem reichen Schmuck da Blumen und Kränzen wurden besonders die Gaben der Herren Alben Doncke und Julius Walter Mt. Washington, sowie der Frau Man⸗ Heinemence und des Herrn Leonh. Ritz bewundert. Den Schluß da
eier bildete der Gesang des alten protestantischen Chorals: „ sn
meine Zuversicht.“
Lima, 29. März. Gestern fand hier ein heftiges Erdbeben statt, welches die Einwohner in große Besorgniß versetzte. 8
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Konstantinopel, 30. März. (W. T. B.) Die offtziell Besuche des Fürsten Ferdinand von Bulgarien an der Pforte und bei den Botschaftern haben gestern stattgefunde Der Großvezir erwiderte den Besuch. An dem gestrigen Dime bei dem österreichischen Botschafter Freiherrn von (Celic⸗ nahmen theil: der Fürst Ferdinand, der Großvezir, der Erxarch, türkische Würdenträger und Mitglieder des diplomatischer Korps. Heute empfängt der Fürst Ferdinand die tüͤrkischer Minister und die Botschafter.
Der hiesige. französische Botschafter Cambon hatte gestern eine Audienz beim Sultan.
Zur Verhinderung des Waffenschmuggels nach Zeitun und zur Bewachung der Küste bei Mersinae werden vier Kriegsfahrzeuge ausgerüstet.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Freitag, den 3. April, Abends 7 ½ Uhr: Geit
Zirkus Renz. Karlstraße. Dienstag⸗ Aberd 7 ½ Uhr: Benefiz⸗Vorstellung für die beliete excentrischen Clowns Gebr. Villand. Luftige Blätter! Eigens vom Direktor Franz Renz und den
„SPar 1 8 ienstag: Fer 8 rise en ems fü er
üaans 8 1r . ihe. Dekaeetbe ühec 4 Akten von Victorien Sardou, deutsch von Eduard neuen ebr scen Apparaten und Beleuchtar⸗ 83 — Mauthner. Regie: Herrmann Haack. Anfang 7 ½ Uhr. Einrichtungen inscenierte Original⸗Vorstellunz Mittwoch und Donnerstag: Winterschlaf. — in 2 Abtheilungen mit den Ausstattungs dee
Opernhaus. 84. Vorstellung. Neu 3 1 einstudiert: Wilhelm Tell. Große romantische Vorher: Ihre erste Liebe.
Oper in 4 Akten von Gioachimo Rossini. Text ·¶Q——HMBↄ nach dem Französischen von Theodor Haupt. Ballet von Paul Taglioni.
komponierte, mit
tissements Weltstadtbilder! Aus dem equestrisce Theil des Programms sind hervor uheben: Derac⸗ und Darius, Rapphengste, in Freibeit dressiert e. Direktion: vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Auftreten a.
betitelt „ch⸗
beae h. „svertreib eines Sportsman“. Markir, in der de “ Schule, geritten von dem anerkannt besten Schal
reiter der Welt Mr. James Fillis. Ferner Auftreimn der Benefiziaten in ihren wirkungsvollsten Enkreh.
16 8 Mittwoch und Donnerstag: Der Obersteiger. Auftreten der vorzüglichsten Künstler und Kürf⸗ in 1 Arteg 828 F. Wef Deutsches Theater. Dienstag: Die Mütter. 28J1 “
est und L. Held. lerinnen.
Mittwoch und folgende Tage: Lustige Blätteꝛ Donnerstag, den 9. April: Abschieds⸗Vorstelmn
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Frieda Holtzinger mit Hrn. Assessor a. D., Lieut. d. R. Dr. Ernft schläger (Berlin). — Frl. Ida von 1
rn. Sec.⸗Lieut. Hellmuth Endell (Havelbemt,
rl. Elara Eckhoff mit Hrn. Georg von (Lübeck. Berlin)). — Frl. Hedwig Reichelt Hrn. Pastor Adolf Land (Kreuzburg 8⸗S5.,
Hr. refesorg n5 FSH mit Frl. von Kathen (Greifswald).
Geboren: 88 Sohn: Hrn. Rittmeister Reue (Schleswig).
Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Gesto b N 8 2 2 8 rben: Hr. Kreisphvsikus Dr. FiR 8 WeewLen 8. 82 1-1-g. 8& § 728
E“ ne tolle Na roße Aus ngsposse mi Direktion: Sigmund Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wild. Mann⸗ Lautenburg. Dienstag: Hotel zum Freihafen. städt und Julius Freund. Musik von Julius Ein⸗ (L'Hôtel du Libre Echange.) Schwank · ödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard in 3 Akten von Georges Feydeau, übersetzt und Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗
(Kulm a. Weichsel). — Fr. Geheime Hellwich (Breslau).
——
Verantwortlicher Redakteur: Siem enteih in Berlin. 8b Verlag der Expedition (Scholz) in Ber
Konzert-Haus. Karl Meyder Dienstag: Virtuosen⸗Abend.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstalt Berlin 8W., Wilbelmftraße Nr. 2.
Neun Beilagen 91 (einschließlich Börsen⸗Beilage)
8
Königreich Preußen.
— Privilegium . Ausgabe von 6 000 000 ℳ dreieinhalbprozentiger geerbescheine der Dortmund⸗Gronau a⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft, Ausgabe von 1896.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛc. Nachdem die Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft u Dortmund darauf angetragen hat, ihr zur Erweiterung und Ver⸗ besserung der Bahnanlagen, sowie zur Vermehrung und Ergänzung der Betriebsmittel die Aufnahme einer dreieinhalbprozentigen Anleihe der Zetrage von 6 000 000 ℳ durch Ausgabe auf die Inhaber lautender Anleihescheine zu gestatten wollen Wir in Gemäßheit des § 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 (Gesetz⸗Samml. S. 75) durch gegen⸗ wärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung zur Aus⸗ gabe jener Anleihescheine unter den folgenden Bedingungen ertheilen.
1
Die bis zur Höhe von 6 000 000 ℳ auszugebenden Anleihescheine, auf deren Rückseite dieses Privilegium abzudrucken ist, werden nach dem anliegenden Muster A unter der Bezeichnung:
„dreieinhalbprozentige Anleihescheine der Dortmund⸗Gronau⸗
Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft“ in Stücken zu 1000 ℳ unter fortlaufenden Nummern von 1 bis 6000 zusgefertigt. Die Anleihescheine werden mit der eigenhändigen oder atsimilierten Unterschrift des Vorsitzenden des Aussichtsraths und der Direktion der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft ver⸗ sehen und von einem Beamten der letzteren eigenhändig unterzeichnet. Die für diese Anleihescheine nach dem ferner anliegenden Muster B auszufertigenden Zinsscheine, sowie die Anweisungen zur Abhebung neuer Zinsscheine nach Muster C werden in gleicher Weise aus⸗ efertigt. Die erste Reihe der Zinsscheine für zehn Jahre nebst insschein⸗Anweisung wird den Anleihescheinen beigegeben.
Beim Ablauf des ersten und jedes folgenden zehnjährigen Zeit⸗
nums werden nach vorgängiger öffentlicher Bekanntmachung für underweite zehn Jahre neue Zinsscheine und Zinsschein⸗Anweisungen ausgereicht. Die Ausreichung erfolgt an den Vorzeiger der Zinsschein⸗ Anweisung, durch deren Rückgabe zugleich der Empfang der neuen insscheine bescheinigt wird, een nicht vorher dagegen von dem Inhaber des Anleihescheins unter Vorlage desselben bei der Direktion der Gesellschaft schriftlich Widerspruch erhoben worden ist. Im Fall eines solchen Widerspruchs erfolgt die Ausreichung der neuen Zis⸗ scheine an den Inhaber des Anleihescheins.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗
Berlin, Montag, den 30. März
§ 7. Die Num der zur Rückzahlung fälligen, zur Einlösung nicht rechtzeitig vorgelegten Anleihescheine werden während der nächsten zehn Jahre nach dem Fälligkeitstermine jährlich einmal von der Direktion der Gesellschaft behufs Empfangnahme der Zahlung öffentlich auf⸗ gerufen. Gehen sie dessenungeachtet nicht spätestens binnen Jahres⸗ frist nach dem letzten öffentlichen Aufrufe zur Einlösung ein, so er⸗ lischt jeder Anspruch aus denselben an das Gesellschaftsvermögen, was unter Angabe der Nummern der werthlos gewordenen Anleihescheine von der Direktion einmal öffentlich bekannt gemacht wird. Obgleich hiernach aus dergleichen Anleihescheinen keinerlei bee für die Gesellschaft in späterer Zeit abgeleitet werden können, so steht doch der Generalversammlung der Gesellschaft frei, die gänzliche oder theilweise Einlösung derselben aus Billigkeitsrücksichten zu beschließen.
§ 8.
Die Kraftloserklärung angeblich verlorener oder vernichteter An⸗ leihescheine erfolgt im Wege des Aufgebots nach den für das Aufgebot von Privaturkunden geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Für die dergestalt für kraftlos erklärten, sowie auch für zerrissene oder sonst unbrauchbar gewordene, an die Gesellschaft zurückgelieferte und zu ver⸗ nichtende Ankeihescheine werden auf Kosten des Empfängers neue An⸗ leihescheine ausgefertigt. Dagegen können angeblich verlorene oder vernichtete Zinsscheine und Fücschen Anwesungem weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Es soll jedoch demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der Verjährungsfrist (§ 2) bei der Direktion anmeldet, und den stattgehabten Besitz glau haft darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht zum Vorschein gekommenen Zinsscheine gegen Empfangsbescheinigung ausgezahlt werden.
§ 9.
Die Inhaber der Anleihescheine sind nicht befugt, die Rückzahlung der darin verschriebenen Beträge anders als nach Maßgabe der im § 4 enthaltenen Bestimmungen zu fordern, es sei denn,
a. daß fällige Zinsscheine, ungeachtet solche zur Einlösung vor⸗ gezeigt werden, länger als drei Monate unberichtigt bleiben;
b. daß der Betrieb der Bahn durch Schuld der Gesellschaft länger als sechs Monate ganz aufhört; 1
c. daß die im § 4 festgesetzte Tilgung der Anleihescheine nicht innegehalten wird. 8
In den Fällen zu a und b kann das Kapital an demselben Tage, an welchem einer dieser Fälle eintritt, zurückgefordert werden, in dem Falle zu c ist dagegen eine dreimonatliche Kündigungsfrist zu beob⸗ achten. Das Recht der Zurückforderung dauert in dem Falle zu a bis zur der bekreffenden Zinsscheine, in dem Falle zu b bis
u
Werden Zinsschein⸗Anweisungen nicht innerhalb Jahresfrist vom Tage ihrer Falligkeit ab zur Erhebung der neuen Zinsscheine benutzt, so erfolgt die Ausgabe der neuen Zinsscheine und der Zinsschein⸗ Anweifung an die Inhaber der Anleihescheine.
2
Der Nennwerth der Anleihescheine wird mit dreieinhalb vom Hundert jährlich verzinst. Die Zinsen werden halbjährlich vom 2. Imuar und 1. Juli jeden Jahres ab bei der Gesellschaftskasse in
zur Wiederherstellung des unterbrochenen Betriebs, das Recht der Kündigung in dem Falle zu ce drei Monate von dem Tage ab, an welchem die Zahlung der Tilgungssumme hätte erfolgen sollen. Die Kündigung verliert indessen ihre rechtliche Wirkung, wenn die Gesell⸗ schaft die nicht innegehaltene Tilgung nachholt und zu dem *
binnen längstens drei Monaten nach erfolgter Kündiguns die Ei lösung der ausgeloosten Anleihescheine nachträglich bewirkt.
§ 10.
Hortmund und bei den von der Gesellschaft noch zu bestimmenden Zablstellen ausbezahlt. Die Zinsscheine verjähren mit dem Ablauf zon vier Jahren von dem 31. Dezember desjenigen Jahres an gerechnet, in welchem sie fällig geworden sind, und es verfallen als⸗ dann die betreffenden Zinsen zu Gunsten der Gesellschaft.
Die Inhaber der Anleihescheine sind auf Höhe der darin ver⸗ schriebenen Kapitalbeträge und der dafür nach § 2 zu zahlenden Zinsen Gläubiger der Dortmund⸗Bronau⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft. Es bleibt ihnen vor weiteren Anleihen, welche die Gesellschaft etwa später aufnehmen sollte, ein Vorzugsrecht für Kapital und Zinsen ausdrücklich vorbehalten.
§ 4.
Die Anleihescheine unterliegen vom Jahre 1900 ab der Tilgung. Zur Tilgung der Anleihe wird jährlich verwendet der Ueberschuß, welcher vom Ertrag des Unternehmens der Dortmund⸗Gronau⸗ Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft nach Deckung der laufenden Ver⸗ waltungs⸗, Unterhaltungs⸗ und Betriebekosten, der Beiträge zu den Reserve⸗ und Erneuerungsfonds und der Zinsen der für das Unter⸗ nehmen der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft aus⸗ gegebenen Anleihescheine übrig bleibt, bis zur Höhe von einem Prozent des Betrags der Anleihe unter Hinzurechnung des d ch frühere Til⸗ gungen ersparten Zinsenbetrags. 8
Die Tilgung wird durch Ausloosung bewirkt. 8 1“X““
Der Gesellschaft bleibt das Recht vorbehalten, nach dem 1. Januar 1905 zu gel scheftnienbtich Anleihescheine durch öffentliche Blätter mit sechsmonatlicher Frist zu kündigen. Hierzu bedarf es der Ge⸗ nehmigung der Staatsregierung. Die Einlösung sowohl der aus⸗ “ als auch der gekündigten Anleihescheine erfolgt zum Nenn⸗ werthe.
Die Ausloosung findet zuerst im Jahre 1900 und sodann all⸗ lährlich statt. Die Einlösung der hiernach zur Rückzahlung gelangenden Anleihescheine erfolgt vom 2. Januar des nachstfolgenden Jahres ab, zuerst also im Jahre 1901. Ueber die Ausführung der Tilgung wird der Bahnaufsichtsbehörde alljährlich Nachweis geführt. § 5. 8 Die Ausloosung der zu tilgenden Anleihescheine erfolgt jeweils in den Monaten Abril bis Junß am Sitze der Direktion der Gesell⸗ schaft in Gegenwart derselben und eines Notars. Die Zeit der be⸗ züglichen Verhandlungen, zu welcher den Inhabern der Anleihescheine der Zuiritt freistehr, ist 14 Tage vorher durch einmalige Bekannt⸗ machung in den im § 11 erwähnten Blättern zur öffentlichen Kennt⸗ niß zu bringen.
Die Nummern der ausgeloosten Anleihescheine werden binnen 14 Tagen nach der Ancjoosung öffentlich bekannt gemacht. Die Ein⸗ lösung derselben erfolgt von dem im § 4 bezeichneten Tage ab dei der Gesellschaftskasse in Dortmund und bei den von der Gesellschaft noch zu bestimmenden Zahlstellen an die Vor⸗ felber der betreffenden Anleihescheine gegen Auslieferung der⸗ elben und der dazu gehörigen, noch nicht fälligen Zinsscheine. Werden die noch nicht fälligen Zinsscheine nicht mit abgeliefert, so wird der Betrag der fehlenden von dem Kapitalbetrage gekürzt und zur Einlösung der Zinsscheine verwendet, fobald dieselben zur Zahlung vorgezeigt werden. Im übrigen erlischt die Verbindlich⸗ keit der Gesellschaft zur Verzinsung jedes Anleihescheins mit dem 31. Dezember desjenigen Jahres, in welchem die jedesmalige 852 loosung und die betreffende Bekanntmachung erfolgt ist. Die infolge er Ausloofung eingelösten Anleihescheine werden unter Beachtung der 8g 5 wegen der Ausloosun vorgeschriebenen Form verbrannt, wo⸗ egen die Fesellschaft die infolge einer allgemeinen Kündigung ihrer⸗ seits oder infolge der Rückforderung seitens der Gläubiger (§ 9) gelösten Anleihescheine wieder ausgeben darf. ¹1.lbenelaeae.
4
Bis zur Tilgung der auf Grund dieses Privilegiums ausgegebenen Anleihescheine darf die Gesellschaft keine Grundstücke verkaufen. Dies bezieht sich jedoch nicht auf die Grundstücke, durch deren Veräußerung die Betriebsfähigkeit des Bahnunternehmens nicht beeinträchtigt wird, auch nicht auf solche, welche innerhalb der Bahnhöfe etwa an das Reich oder den Staat oder an Gemeinden zur Errichtung von Post⸗, Telegraphen⸗, Polizei⸗ oder steuerlichen Anlagen und Einrichtungen, oder welche zu Packhöfen oder Waarenniederlagen abgetreten werden möchten. Der von Unseren Gerichten zu erfordernde Nachweis darüber, ob durch die Veräußerung eines Grundstücks die Betriebsfähigkeit des Bahnunternehmens beeinträchtigt wird oder nicht, wird durch eine Bescheinigung der B hnaufsichtsbehörde erbracht. (§ 5 des Gesetzes, betreffend das Pfandrecht an Privateisenbahnen und Kleinbahnen und die Zwangsvollstreckung in dieselben, vom 19. August 1895 (Gesetz⸗ Samml. S. 499.) “
Die vorstehende Bestimmung soll sich jedoch auf diejenigen zur Rückzahlung fällig erklärten Anleihescheine nicht beziehen, die nicht innerhalb sechs Monaten nach Verfall zur Einlösung vorgelegt werden. 8” 8 8
b § 11.
Alle in diesem Privilegium vorgeschriebenen öffentlichen Bekannt⸗ machungen müssen L „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗ Anzeiger“ und in der „Berliner Börsenzeitung“ abgedruckt werden.
u Urkund dessen haben Wir das sebenmebtigs rivile ium Allerhöchsteigenhändig vollzogen und unter Unserem Königlichen Insiegel ausfertigen lassen, ohne jedoch dadurch den Inhabern der Anleihe⸗ scheine ihre Befriedigung 85 seiten des Staats zu gewährleisten oder
echten Dritter vorzugreifen. 1 8 8. Sete e. Privilegium ist durch das Amtsblatt der Re⸗ gierungen in Arnsberg und Münster bekannt zu machen und eine Anzeige davon, daß dieses geschehen, in die Gesetz⸗Sammlung aufzu⸗ ie ben Berlin, den 29. Februar 1896 8 Zerlin, den 29. Februar G 6 “ 1116“] Miquel. Thielen.
Muster A. 1000 ℳ Nr...
Dreicinhalbprozentiger “ Anleiheschein
der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenba He irs. vom Jahre 1896. r. über Eintausend Mark.
ieses Anleihes eins hat auf Höhe von theil an der in Gemäßheit des umstehend abge ruckten Allerhöchsten Inthgiln ums aufgenommenen Anleihe von b 000 ℳ der Dort⸗ Privil geuna.Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft. Die Zinsen sind gegen Rückgabe der ausgegebenen Zinsscheine zahlbar. hhäg
d den EE “ (Trockener Stempel.)
Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft. Der Aufsichtsrath. Die Direktion. (unterschrilt liert igenhã Ratersc nzert) ändi iliert. eigenhändig 1 eigenhändig oder faksimiliert.) 2 e. 1 3 Fsbhlegese Fehböngig.), Anlei ine sind 20 Zins e 1. Reihe für die 10 S l .2 mit Zinsschein⸗Anweisung
beigegeben.
Muster B. Zinsschein 1. Reihe A lach sche der Dortmund⸗Gronau dreieinhalbprozentigen Anleihescheine er Dortmund⸗Gr . Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft, Ausgabe von 1896.
8
8 Inhaber . hat ““
. halbjährlichen Zinsen für die Zeit vom .. „. „Pp,
8 85 825 “ Anleiheschein über 1000 ℳ bei den um⸗
8 stehend angeführten Zahlstellen zu erheben mt ℳ . . Z.
2 Dortmund, den 1896.
2 (Trockener Stempel.) 1
5 Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft. Der Aufsichtsrath. Die Direktion. (Unterschrift 3 (Unterschrift 8
eigenhändig oder faksim eigenhändig oder faksimiliert.)
. Ausgefertigt: (Unterschrift eigenhändig.)
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8 Einlösungsstellen: In Dortmund bei der Gesellschaftskasse.
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8 Anweisung zur Abhebung neuer Zinsscheine für den 1““
Eisenbahn⸗Gesellschaft, Ausgabe von 1896.
1“
Inhaber empfängt gegen Rückgabe dieser Anweisung nach vor⸗ gängiger öffentlicher Bekanntmachung der Direktion bei unserer Gesellschaftskasse die folgende Reihe von 20 Stück Zinsscheinen zum vorbezeichneten Anleihescheine der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft, sofern nicht von dem Inhaber des Anleihescheins egen diese Ausreichung Widerspruch erhoben ist. Im Falle eines 5 Widerspruchs oder wenn die Anweisung überhaupt nicht bei⸗ ebracht werden kann, erfolgt die Ausreichung der Zinsscheine an den Inhaber des Anleihescheins. 18
Dortmund, en (Trockener Stempel.) 18 Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft. Der Aufsichtsrath. Die Direktion. (Unterschrift. 8 6 (Unterschrift 8 eigenhändig oder faksimiliert.) eigenhändig oder faksimiliert.) 1 “ Ausgefertigt:
8
Preußischer Landtag. Herrenhaus. 10. Sitzung vom 28. März 1895. 1 den ersten Theil der Sitzung ist vorgestern berichte worden. Das Haus setzt die Berathung des Staatshaushalts Etats für 1896/97 bei dem Kapitel „Etat des Ministe riums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal Angelegenheiten“ fort. 1b Nach der bereits mitgetheilten Rede des Ober⸗Bürger meisters Schmieding⸗ Dortmund nimmt das Wort der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse: Meine Herren! Wie der Herr Vorredner Ihnen bereits mitgetheil hat, haben wir uns in Ihrer Kommission eingehend über das Ver⸗ hältniß der Königlichen Staatsregierung und ihres Aufsichtsrechts zu den Volksschulen und den höheren Schulen städtischen Patronats unterhalten. Zunächst bin ich mit dem Herrn Vorredner vollkommen einverstanden, daß wir die Mitwirkung der Städte für unser Schul⸗ wesen absolut nicht entbehren können. Ich bin voll Dankes und An⸗ erkennung für die Opfer, die die Städte für das Schulwesen gebracht haben; und ich bin auch von dem ersten Tage an, an welchem ich mein jetziges Amt übernommen habe, keinen Augeblick darüber im Zweifel gewesen, daß es völlig unzulässig sein würde, wenn ie Staatsregierung den Städten fortgesetzt Opfer auferlegen, gleichzeitig aber eine Politik verfolgen wollte, welche die Rechte der Städte nach Möglichkeit beschränkte und dahin führen würde, die Freudigkeit der Städte zu den Opfern und an der Mitwirkung bei der Schulver⸗ waltung zu beeinträchtigen. Eine derartige Tendenz ist mir voll⸗ kommen fremd. Und wenn ich solchen Neigungen bei den mittleren Behörden begegnen sollte, so würde ich dieselben auf das entschiedenste bekämpfen. Ich habe es auch in zahlreichen Reskripten bereits aus⸗ gesprochen, daß den hier vertretenen Städten gegenüber das Aufsichts⸗ recht milde, mit Takt und mit Entgegenkommen ausgeübt werden soll. Wenn dagegen der Herr Vorredner gesagt hat, anscheinend würden die Rechte der Gemeinden von der Regierung absichtlich immer mehr zurückgedrängt, so muß ich das für die Zentralstelle der Unterrichts⸗ verwaltung auf das allerentschiedenste bestreiten. Es liegt nicht in meiner Absicht, die Schule mehr als jetzt zu einer reinen Staatsschule zu machen. Ich habe bereits im andern Hause weitläufig ausgeführt, daß nach meiner Ueberzeugung unsere Volksschule im wesentlichen Gemeindeschule ist, wobei ich unter Gemeinde nicht bloß die politische Gemeinde verstehe, sondern im weiteren Sinne auch unsere Volksschul⸗ verbände, wie wir sie früher ja auch vielfach genannt haben: unsere Schulgemeinden. Auf diesem Boden ist die preußische Volksschule erwachsen. Und wenn sie ferner gedeihen soll, muß sie unter denselben Bedingungen stehen, unter denen sie sich so günstig und vortheilhaft entwickelt hat, daß sie das Muster geworden ist für die Entwicklung der Volksschule fast aller anderen Kulturländer. Ich will auf die einzelnen Fälle, die der Herr Vorredner ange⸗ führt hat, nicht näher eingehen, sondern nur hervorheben, daß mir ein
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Vorgang, in welchem wir für den Direktor einer höheren Unterrichts⸗
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dreieinhalbprozentigen Anleiheschein der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder
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