Verschiedene Erkrankungen. Pocken: Odessa 4, St. Petersburg und Warschau je 2 Todesfälle; Regierungsbezirk Königsberg 2 (Variolois) Kopenhagen 4, London 5 (Krankenhäuser), Paris 7, St. Petersburg 22 Erkrankungen; Fleck⸗ typhus: St. Petersburg 10 Erkrankungen; Rückfall ieber: St. “ 5 Todesfälle und 145 Erkrankungen; Genickstarre: ew⸗York 8 Todesfälle; Regierungsbezirke Mänster, Düsseldorf je 2. Erkrankungen; Keuchhusten: London 116 Todesfälle; Wien 87 Erkrankungen; Influenza: Berlin, Charlottenburg, Halle je 2, London 16, Moskau 3, New⸗York 5, Paris Todes⸗ sane, Frankfurt a. O. 10, Nürnberg 36, Kopenhagen 84, Stockholm 54 Erkrankungen. Mehr als ein sehnas aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90: 1,30): in Prag — Erkrankungen kamen zur Anmeldung in Berlin 37, Breslau 57, in den Regierungsbezirken Arnsberg 197, Königsberg 339, Schleswig 157, in Hamburg 171, Budapest 131, Christiania 30, Edinburg 83, St. Petersburg 204, rag 58, Wien 464 — an Scharlach (1881/90: 1,39 %): in „Gladbach — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 56, Bres⸗ lau 34, München 33, Edinburg 47, London 226 (Krankenhäuser), Paris 58, St. Petersburg 113, Wien 116 — desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 79. im Regierungsbezirk Arnsberg 116, in München 54, Kopenhagen 37, London 78 (Krankenhäuser), Paris 69, St. Petersburg 54, Wien 87 — desgl. an Unterleibstyphus in St. Petersburg 188. 8
Theater und Mufik. Theater Unter den Linden.
„Gestern Abend trat Frau Anne Judic als Niniche“ in der 5v. Operette von Hennequin und Millaud auf. Auch diese
olle hat die Künstlerin in Berlin bereits früher mit Erfolg sep elt und dabei durch ihre Kunst feiner und humorvoller Charakteristik die Bewunderung der Zuschauer erregt. Die gestrige Darstellung hat die d1 Wahrnehmungen nur bestätigt. Die übrigen mitwirkenden
itglieder der Gesellschaft entwickelten in den Nebenrollen eine derbe, manchmal sogar groteske Komik, welche dem Publikum sehr zu ge⸗ fallen schien. Ihr Bestes gab Frau Judic auch gestern in den Chansonnettes, und zwar sowohl in den zur Operette gehörigen, wie in den dem Schluß des Stücks angefügten Liedern 1
Im Feerier Opernhause beginnt morgen eine Gesammt⸗
aufführung von Richard Wagner's Musikdrama, Der Ring des Nibelungen“ mit dem Vorabend „Das Rheingold“. Die Besetzung lautet: Wotan: err Betz; Donner: Herr Krolop; Froh: Herr Philipp; Alberich: err Schmidt; Mime: Herr Lieban; Fasolt: Herr Krasa; Fafner: eerr Mödlinger; Fricka: Frau Sucher; Freia: Fräulein Hiedler; Erda: Frau Götze; Rheintöchter: die Damen Herzog, Rothauser, Deppe. Herr Heinrich Vogl singt als Gast den Loge. Herr Kapell⸗ meister Sucher dirigiert.
Im Königlichen Schauspielhause findet morgen eine Aufführung von Adolf L'Arronge's Lustspiel „Doktor Klaus“ statt. Die Damen Schramm, von Mayburg, Hausner, Conrad, Abich, Stollberg, die Herren Vollmer, Keßler, Purschian, Oberländer, Hertzer und Heine sind darin beschäftigt.
Im Schiller⸗Theater kommen morgen das einaktige Lust⸗ spiel „Unter Brüdern“ von Paul Heyse und der Schwank „Der Zankapfel“ von Paul Lindau zur ersten Aufführung. Diesen beiden Stücken voran geht Jordan's dreiaktiges Lustspiel „Durchs Ohr“. Am Sonnabend Nachmittag geht, wie schon mitgetheilt, als Schüler⸗ vorstellung „Wilhelm Tell“ in Scene.
Morgen, Freitag, Abends 7 ½ Uhr, findet im Neuen Theater eine Dilettanten⸗Vorstellung zum Besten des unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehenden „Vereins zur Beförderung der Klein⸗Kinder⸗Bewahranstalten Ber⸗ lins“ statt, in welcher, von Mitgliedern der Hofgesellschaft dar⸗ gestellt, folgende drei Stücke zur Aufführung Feeen 1) „Othello, oder: Der bengalische Tiger“, von Moser; 2) „Mein Glücksstern“, nach Scribe; 3) „Der gebildete Hausknecht“, Posse von vee. Die Preise der Plätze sind: Prosceniums⸗Loge, Orchester⸗Loge, L rchester⸗Fauteuil und 1. Rang⸗Loge: 15 ℳ; Parquet⸗Loge, 1. Rang⸗Mittel⸗Loge, 1. Rang⸗ Fauteuil und Parquet⸗Fauteuil: 10 ℳ; 2. Rang: 5 ℳ Eine be⸗ schränkte Anzahl von Billets zu dieser Wohlthätigkeits⸗Vorstellung ist noch an der Kasse des Neuen Theaters zu haben.
„Conrad Dreber wird mit seinem Ensemble im Zentral⸗ Theater den Schwank „Der Schwiegervater“ noch moörgen, am
Wetterbericht vom 23. April, 8 Uhr Morgens.
eratur in 0 Celsius 0 C R.
Stationen. Wind. Wetter.
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red. in Millim. —4
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Anfang 7 ½ Uhr.
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Abonnement B.
Anfang 7 ½ Uhr.
Königliche Schauspiele. haus. 104. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Kostümen,
Das Rheingold. (Loge: Herr Heinrich Vogl, Königlich Schauspielhaus.
Sonnabend: Opernhaus. 105. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen.
Sonnabend und Sonntag zur Aufführung bringen. Am Montag nächster Woche gehen dann die Posse „Casimir und Isidor“ und der Einakter „Der blaue Teufel“ in Scene.
Durch die Mitwirkung von Madame Judiec hat die Wohlthätigkeits⸗Matinse, welche Herr Intendant Prasch am nächsten Sonntag, Mittags von 12 bis 2 ½ Uhr, im Berliner
heater veranstaltet, eine weitere Anziehungskraft gewonnen. Nach den drei interessanten Konzertstücken, die, wie schon gestern mitgetheilt, von der arabischen Hofkapelle des Khedive von Egypten zur Eröffnung der Matinée 1eg werden, wird Madame Anne Judic eine Auswahl besonders charakteristischer und wirksamer „Chansonnettes zum Vortrag bringen. Dann folgt die zierliche dreiaktige Musikpantomime „Der verlorene Sohn“ („L'enfant in welcher der bekannte Pianist Otto Bake den Klavierpart spielt, während Kapellmeister Max Karpa das Orchester dirigiert. Der Billetverkauf zu dieser Matinée findet täglich ohne besondere Gebühren an der Tageskasse des Berliner Theaters statt.
In der Vorstellung des „Vereins Probebühne“, welche, wie schon mitgetheilt, am nächsten Sonntag, Mittags 12 Uhr, im Residenz⸗Theater stattfindet, wird Fräulein Meta Illing in der Plauderei von Edela Rüst die Rolle eines weiblichen Doktors spielen.
Von den „Mittheilungen für die Berliner Mozart⸗ Gemeinde“, herausgegeben von Rudolph Genée (im Vertrieb der Königlichen Hofbuchhandlun von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin), ist soeben das zweite Her erschienen, welches sich durch Reich⸗ haltigkeit des Inhalts wie durch interessante neue Mittheilungen be⸗ sonders auszeichnet. Man findet darin zunächst das nach Mozart'scher Musik neu verfaßte Singspiel „Der Kapellmeister“, das zuerst am 13. März von den Mitgliedern der Berliner Königlichen Oper bei einem Mozart⸗Konzert aufgeführt und mit so lebhaftem Beifall auf⸗ enommen wurde, daß es auch zur Aufführung im Opernhause in ussicht genommen wurde. Es behandelt eine Episode aus dem Leben Mozart's, seinen Aufenthalt in Berlin und Potsdam im Jahre 1789, und die liebenswürdige Persönlichkeit des großen Meisters kommt darin viel eindringlicher zur Geltung als in dem veralteten L. Schneider⸗ schen Text des „Schauspieldirektor’. Eine kurz gefaßte Geschichte der alten Mozart'’schen Operette und ihrer Wandlungen ist dem neuen Text angehängt. Von großem Interesse ist ferner der Artikel „Una cosa rara in Mozart’s Don Juan“ mit einer Notenbeilage, durch die wir mit dem Martin'schen Original der im „Don Juan⸗Finale von den Musikanten gespielten Motive bekannt gemacht werden. Die „kleinen Mittheilungen“ endlich enthalten als besondere Seltenheit: eine im Faesimile wiedergegebene Frcarnlg Ieearrs aus einem seiner an das „Augsburger Bäsle“ gerichteten Briefe. — Die „Mitthei⸗ lungen für die Berliner Mozart⸗Gemeinde“ können auch von Nicht⸗ mitgliedern im Buchhandel bezogen werden.
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Der Magistrat hat der Firma Siemens und Halske die Genehmigung zur Ausführung des Entwurfs für die Durchführung der erkreschen Stadt⸗(Hoch⸗) Bahn durch die Gitschiner⸗ und Skalitzerstraße zwischen Prinzenstraße und Kottbuser Thorplatz, mit Ausschluß des Wasserthorplatzes, ertheilt.
Der „Verein zur Speisung armer Kinder und Noth⸗ leidender“, welchem “X Ihre Königlichen Hoheiten die Fesgen Friedrich Leopold und die Prinzessin Friedrich Karl von
essen als Mitglieder beigetreten sind, hielt gestern im Bürgersaal des Rathhauses seine Generalversammlung ab. Der Verein, der zur Zeit 850 Mitglieder und 200 Recherchierende zählt, hat im Berichts⸗ jahre, dem 21. seit der Begründung, wieder eine rege Thätigkeit ent⸗ falten können. Die Gesammtausgaben betrugen 19 116 ℳ An 900 Familien wurden Lebens⸗ und Stärkungsmittel im Gesammt⸗ werth von 5926 ℳ vertheilt; 80 Familien erhielten warmes Essen, 200 Familien wollene Decken, Stroh⸗ säcke F und dergleichen im Werth von 870 ℳ; in den Vo kskindergärten wurden Milch, Brot und warmes Essen im Werth von 2102 ℳ vertheilt, von welcher Summe allerdings 848 ℳ von den Eltern der Kinder wieder erstattet worden sind. In 181 Ge⸗ meindeschulen wurde an bedürftige Kinder Frühstück vertheilt. Von den hierfür ausgegebenen über 9000 ℳ hatte der Verein selbst 8197 ℳ aufzubringen. In Anerkennung dieser Thätigkeit ist der Rektoren⸗ verein dem Verein beigetreten. Eingenommen wurden insgesammt
Theater.
Freitag: Opern⸗ Freitag: Mit großartiger
Dirigent:
In Scene gesetzt von Julius 110. Vorstellung.
Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolph L'Arronge. leider. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. 8
Bühnenfestspiel von
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Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26.
20 454 ℳ Der Magistrat zahlte 3000 ℳ, die Mitglieder 4852 4 Bazar, Lotterie und Fest brachten 5072 ℳ, die Hauskollekte 6830 ℳ An Vermögen besitzt der Verein 12 000 ℳ
Die Hauptverhandlung gegen den früheren Chefredakteur der
„Neuen Preußischen (Kreuz⸗) Zeitung“, Freiherrn von ammer⸗ stein, fand gestern vor der Zweiten Strafkammer des hie gen Land⸗ gerichts I statt. Der Angeklagte wurde unter Versagung mildernder Umstände wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrugs zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren, ferner zu 1500 ℳ Geldstrafe, even⸗ tuell für je 15 ℳ ein Tag Zuchthaus, sowie zum Verlust der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren verurtheilt, von der Anklage der Unterschlagung aber freigesprochen.
Marburg, 22. April. In Anwesenheit des Ober⸗Präsidenten Magdeburg aus Cassel sowie zahlreicher Professoren der edizin und Aerzte fand heute Vormittag die feierliche Einweihung der neuen Universitätsklinik statt. Der Direktor derselben, Geheime Medizinal⸗Rath, Professor Dr. Küster hielt die Festrede. Hierauf wurde ein Rundgang durch das Gebäude angetreten.
Wien, 21. April. Heute Vormittag fand in Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph, der Erzherzoge, der Hofwürdenträger, der Minister Graf Badeni, Freiherr Gautsch von Frankenthurn und Graf von Ledebur⸗Wicheln, des diplomatischen Korps, der Generalität, der Parlamentsmitglieder und des Bürger⸗ meisters von e-. e s c. Enthüllung des von dem kürzlich ver⸗ storbenen Bildhauer Victor Tilgner (vgl. Nr. 91 d. Bl.) eschaffkenen Mozart⸗Denkmals steatt. Auf die An⸗ ah. des Obmanns des Denkmal ⸗Comités Dumba erwiderte Seine Majestät der Kaiser: Er spreche allen denen Dank und Anerkennung aus, welche das Werk gefördert und zu stande gebracht haben. Mit tiefem Bedauern gedenke er des genialen, von patriotischem Empfinden erfüllten Meisters, dem es nicht vergönnt ewesen, diesen Freudentag zu erleben. Beim Fallen der Hülle stimmte der Männergesangverein den Priesterchor aus der „Zauber⸗ flöte“ an. Der Kaiser drückte dem anwesenden Bruder des Bild⸗ hauers Tilgner seine Theilnahme und Anerkennung aus. Am Denk⸗ mal wurde eine große Anzahl von Kränzen niedergelegt.
Washington, 23. April. „W. T. B.“ meldet: Als Präsident Cleveland gestern eine Ausfahrt unternahm, wurde durch Scheu⸗ werden des Pferdes der Wagen zertrümmert; der Präsident blieb unverletzt.
Kapstadt, 22. April. Der englische Dampfer „Queen Victoria“ stieß bei Kap Recif auf einen Felsen, wurde aber wieder Sses at und sodann 5 gesetzt. Der Hinterraum und der Maschinenraum sind voll Wasser.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene “
Depeschen.
Dresden, 23. April. (W. T. B.) Der Kaiserliche Sonderzug lief heute Vormittag 11 Uhr 40 Minuten in Strehlen ein. Seine Majestät der Kaiser, Allerhöchst⸗ welcher kleine Generalsuniform trug, begrüßte Ihre Majestät die Königin, Allerhöchstwelche zum Empfang er⸗ schienen war, auf das herzlichste. Das zahlreiche Publikunt empfing den Kaiser mit begeisterten Hochrufen. In der Königlichen Villa zu Strehlen nahm Seine Majestät der Kaiser alsbald das I ein, während das Kaiserliche Gefolge sich zum in das hiesige Residenzschloß begab.
Amsterdam, 23. April. (W. T. B.) Wie das „Handels⸗ blad“ aus Batavia erfährt, sind unter den unabhängigen Bataks Unruhen ausgebrochen. Militär ist nach dem Batak⸗ land abgesandt worden. (Dasselbe liegt im Innern von Sumatra; die Bewohner waren bisher der holländischen Regierung befreundet.)
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.) .“
Freitag: Gastspiel des Conrad
Sonnabend: Der Schwiegervater.
1 Konzerte.
Konzert⸗-Haus. Freitag: XIV. und letzter Wagner⸗Abend
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Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5. (100. Wagner⸗Abend im Konzert⸗Haus unter Leitung Freitag: Privat⸗Vorstellung zu wohlthätigem “
des Kapellmeisters Meyder).
ZBentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Dreher⸗ Ausstattung an Ensembles vom Münchener Gärtnerpla Theater. 1 Dekorationen und Requisiten: Der Conrad Dreher a. G. Auf vielseitiges Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Vorabend: Hungerleider. Ausstattungs⸗Komödie mit Gesang Der Schwiegervater. Posse mit Gesang in Kapellmeister und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller und 3 Akten. Anfang 7 ½ Uhr. . . Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer bayerischer Kammersänger aus München, als Gast.) Idee des Mark Twain. Musik vonh Roth. — tsche. Dirigent: Sonder⸗ Herr Kapellmeister Winns. Anfang 7 ¼ Uhr. 1 8 16. Vorstellung. Doktor Klaus. Sonnabend und folgende Tage: Der Hunger⸗
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Karl Mender⸗Konzert.
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aatenstand um die Mitte des Monats April 1896.
Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
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Saaten: Nr. 1 sehr gut gering,
Um die Mitte des Monats April war der Stand der Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel, Nr. 4 r. 5 sehr gering.
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Um die Mitte des Monats April war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel, Nr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering.
Winter⸗ Weizen.
Winter⸗ Klee Roggen. (auch Wiesen.
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Winter⸗ Spelz.
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Dagegen im April 1895.
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„Der verhältnißmäßig milde Winter war den Herbstsaaten günstig. Die warmen Tage der zweiten Hälfte des vorigen Monats haben das Wachsthum der Pflanzen bedeutend gefördert, welches allerdings dann durch die naßkalte Witterung der beiden ersten Aprilwochen hin⸗ wiederum etwas aufgehalten wurde.
Die im Herbst durch Mäuse in vielen Gegenden stark beein⸗
“
Bemerkungen
Dagegen sind die Berichte über den Winterspelz, der bei der Bestellung unter Ungunst der Witterung zu leiden hatte und auf erheblichen Flächen im nicht mehr zum Auflaufen kam, etwas weniger günstig als im Vorjahr, wie auch aus der jetzigen Saatenstandsnote 2,7 gegen damals 2,5 hervorgeht.
Som mergetreide. Die Frühjahrsbestellung, die bei außergewöhnlich schöner Witterung
Hälfte bis zu drei Vierteln der Kleefläche 5—8 aus vielen solche als noch eaderkich bezeichnet. So sind die Aussichten für den Klee, mit welchem unter Hinzurechnung der Luzerne in den letzten zehn Jahren be-e. ene; fast 2 Millionen Hektare bestanden waren keine so günstigen, wie im Vorjahr; die jetzige Note beträgt nur 2 gegenüber 2,2 für den April 1895. 1““
Wiesen.
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Die Wiesen haben von den Mäusen nur vereinzelt gelitten; aus Württemberg und Elsaß⸗Lothringen werden aber einige Klagen darüber laut. In milderen Lagen haben die Wiesen schön angetrieben und sind im allgemeinen recht weit in der Vegetation. Die Durch⸗ schnittsnote für den Stand auf der gesammten Wiesen (5,9 Millionen Hektar) erreicht (mit 2,3) nahezu das Prädikat „gut“;
in vielen Gegenden schon in der zweiten Hälfte des vorigen Monats begonnen hatte, wurde durch die Schnee⸗ und Regenfälle zu Ende März und Anfang April unterbrochen. Die Nüpeges kamen wegen der Nässe zum Stillstand. Während aus einer Reihe von Be⸗ 4 en bereits das Aufgehen der Sommersaaten gemeldet wird, war n vielen bis zum 15. April noch garnichts eingesät. Im allgemeinen ist die Frühjahrsbestellung verzögert.
trächtigten Saaten haben sich in den meisten Fluren wieder erholt, 1 hun in va ntahl 85 Sgen s naber die 8 Mauss 29* 2 raß verursachten Lücken noch geklagt und Umpflügung in Aus Familien⸗Nachrichten. Fneng. eg Faswaezereng wird Umackerung nur in beschränktem aße erforder ein. Der Stand des in Deutschland wichtigsten Getreides, des Winterroggens, dessen Anbaufläche im Durchschnit der letzten zehn
Richard Wagner. Erster Abend. Zum 100. Male: Zweck. Anfang 7 ½ Uhr. Schluß der Konzert⸗Saison am 29. April
Die Walküre in 3 Akten. Anfang 7 Uhr. Billets zu dieser Vorstellung sind noch in be⸗ EamA nxM-TIEFeEEEIFAHINRIMTxAMIEErgoTDNn Schauspielhaus. 111. Vorstellung. Judith. schränkter Anzahl an der Kasse des Neuen Theaters
Eine Tragödie in 5 Aufzügen von Friedrich Hebbel. zu haben. .
Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Vorletztes Ensemble⸗Gastspiel des 8 Löe
Berliner Theaters. Der Pfarrer von Kirchfeld. Verlobt: Frl. Margarete Söding mit Hrn.
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Volksstück mit Gesang in 4 Akten.
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Anfang 7 ½ Uhr.
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Uebersicht der Witterung.
Eine Depression von aaßiofr Tiefe liegt über dem östlichen Ostseegebiet, au
theils stürmische nördliche Winde verursachend. Am
nfang 7 ½ Uhr.
Südost⸗Europa. In Deutschland ist bei nördlicher bis westlicher Luftströmung das Wetter trübe, im Norden kälter, im Süden wärmer. Vielfach ist Regen gefallen, meist jedoch nur in geringer Menge. Lautenburg.
Deutsches Theater.
Sonnabend: Der Meister von Palmyra. Sonntag, Nachmittags 2 ¼ Uhr: König Richard der Dritte. — Abends 7 ½ Uhr: Ingend.
Berliner Theater. Freitag (31. Abonnements⸗ Vorstellung): Die Journalisten. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: König Heinrich. Seeee 25 8 Eöb atinée zum Besten der Pensionsanstalt deutscher ulius Fritzsche. Gastspiel Anne Journalisten und Schriftsteller. — Abends 7 ½ Uhr: Fplhn F wihie de Glaser. Freitag: Niniche. Vaudevil 3 actes de M. Hennequin et A. Millaud. Musique de M. A. Boullard. — Chansonnettes, gesungen von Anne Judic. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Gastvorstellung von Anne Judic. La Cigale. — Chansonnettes. EE“ 3 Uhr: Bei halben Preisen:
König Heinrich.
Lessing⸗ Theater. ¹) Nachts Regen. ²) Nachts Regen. Fredric, Mitterwuner. Das Glück im Winkel.
Sonnabend: Gastspiel von Friedrich Mitterwurzer. ihrer Westseite starke, Das Glück im Winkel. 1 Sonntag: Gastspiel von Friedrich Mitterwurzer.
höchsten ist der Luftdruck über Irland und über Das Glück im Winkel.
Residenz·Theater.
Freitag: Ingend.
Victorien Sardou.
Der Hüttenbesitzer. Montag: Die Wildente.
Freitag: Gastspiel von
Direktion:
Die gegenwärtige Wetterlage läßt trübe, kalte (1L-Mötel dn Libre Echange.) Schwank von Gustay Steffens. In Scene
Witterung mit Regenfall erwarten.
hafen.
in 3 Akten von Georges Feydeau, übersetzt und , 8 bearbeitet von Benno Igeg Fer Anfang sewnnbn Ernst. 2. Akt: Alt. Verlin. An
Sonnabend und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗
Sonntag: Letztes Ensemble⸗Gastspiel des Berliner Theaters. Fedora. Schauspiel in 4 Akten von
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:
Voranzeige. Am 1. Mai: Tata⸗Toto.
Theater Unter den Linden. Judic mit Gesell⸗
Freitag: Das
Stehen b; 8 Akten von ö dugge Geleng⸗ vcfe Druck F Buchdruckerei und Verlags⸗
Freitag. Hotel zum Freihafen, Kuplets und Duodlibeis von Guster Görß. Musik esetzt von Adolph
ang 7 ½ Uhr
Sonnabend: Das flotte Berliu.
Ingenieur, Sec.⸗Lieut. d. R. Liebe (Hagen —Har⸗ korten i. Westf.). — Verw. Fr. Amy Ploetz, geb. Budd mit Hrn. Major Wilhelm von rbou (Berlin). — Frl. Mimi Jordan mit Hrn. Gerichts⸗ Assessor und Amtsanwalt Karl Kayser (Ratibor).
Verehelicht: Hr. Architekt Adolf Liertz mit Frl. Therese Kyll (Düsseldorf und Döbeln i. S.). — Hr. Dr. phil. Oskar Wulff mit Frl. Margarete Lauffer (Konstantinopel — Berlin).
8 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major von Schack
Direkti (Schwerin i. M.). — Hrn. Assessor Dr. Konrad
„Hagen (Pegau). — Eine Tochter: Hrn. Ober⸗ förster Hermann von Huhn (Dorpat), — Hrn. Forst⸗Assessor Delhaes (Proskau).
Gestorben: Verw. Fr. Oberst Franziska von Noville, geb. Bianchi (Berlin). — Hr. Oberst⸗ Lieut. z. D. Friedrich von Massow (Berlin). — Hrn. Wilhelm von Bandemer Tochter Malwine (Weitenhagen). — Fr. Sanitäts⸗Rath Dr. Elisabeth Halling, geb. von Nickisch⸗Rosenegk (Glückstadt)⸗
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le-Opérette en
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
nstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
B Sieben Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).
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Jahre ca. 5,6 Millionen Hektar betrug, entspricht mit 2,3 nahezu der Note gut, während im ril des Vorjahrs die Bezeichnung des Saatenstands mit 3,4 zwischen mittel und gering lag.
Der Stand des Winterweizens (Anbaufläche ca. 1 ¼ Millionen Hektar) ist ebenso aussichtsvoll, wie der des Winterroggens und mit 2,3 günstiger als im Vorjahr, wo er zu 2,5 beurtheilt wurde.
Klee. Infolge der Trockenheit des Spätherbstes nahmen die Mäuse
. überhand, und haben die Kleefelder in fast allen Theilen Deutschlands
erheblich unter denselben gelitten; an einzelnen Stellen dorrte der Klee aus, andere hatten bei dem schneearmen Winter durch Kahlfröste Schaden. Aus manchen Bezirken werden Umpflügungen von der
im April des Eeee stellte sich die Note nur auf 2,6.
In der vorstehenden Tabelle bedeutet ein Strich (—) daß die betreffende Frucht garnicht oder nur wenig angebaut ist, ein Punkt (. 18 daß Angaben fehlen oder nicht vollständig gemacht sind.
Die Saatenstandsnoten sind bei jeder Fruchtart unter Berück sichtigung der Anbaufläche und des Ertrags berechnet worden.
Berlin, den 23. April 1896.
Deutscher Reichstag. 74. Sitzung vom 22. April 1896, 1 Uuhr.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. ur Begründung der gestern bereits im Wortlaut mit⸗ getheilten Interpellation der Abgg. Freiherr von Man⸗ Puffe! (d. und Genossen, betreffend den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien, nimmt zunächst das Wort der Abg. Dr. von SSis (d. kons.): Der Abg. Bachem hat in der Kommission für das Bürgerliche Gesetzburch im Vorbeigehen die Bemerkung gemacht, daß er die Verordnun für harmlos halte und den Widerspruch der Bäcker dagegen nicht begreife. Meine Freunde sind anderer Meinung. Die verbündeten Regierungen haben zum ersten Mal Gebrauch gemacht von den Befugn en des § 120 e, und wir sind der Meinung, daß sie dabei weit über das zötb ge Maß nausgegangen sind, ja weit über das Maß, welches die Gewerbe⸗ ordnung zuläßt. Die Kommission für Arbeiterstatistik hatte die Auf⸗ gabe, Erhebungen anzustellen über die Verhältnisse im Bäcker⸗ ewerbe. Sie hat sogleich einen Gesetzentwurf vorgelegt, der großen iderspruch gefunden dhat nicht bloß bei den betbeiligien Bäͤckern
Verordnung ausgeschlossen. Das enthält eine Pbung, welche der Bundesrath nicht allein vornehmen kann; dazu wäre
sondern bei allen Handwerkern, weil sie fürchten, daß für sie ähnliche Verordnungen erlassen werden könnten. Seitens der Bäcker ist mir mitgetheilt worden, daß sie, wenn einmal die Verordnung bestehen bleiben sollte, statt des 12 stündigen Arbeitstages eine 84 siingige Arbeits⸗ zeit für die Woche vorziehen würden. Der Bundesrath ist befugt, solche Verordnungen zu erlassen, wenn die Arbeitszeit in den betreffenden Betrieben eine übermäßige Dauer hat und dadurch die Ge undbeit der Arbeiter gefährdet ist. Ob diese Voraussetzungen für die Bäckereien vorliegen, wurde schon bei der Berathung der Kommission von dem damaligen Unter⸗Staatssekretär von Rottenburg bezweifelt. Die Statistik ergab, daß der allerdings ziemlich aus edehnten Arbeitszeit auch lange Pausen gegenüberstehen. Redner erörtert eingehend die Ermittelungen der Kommission und behauptet, daß die Krankenkassen⸗ tatistik keinen Beweis bringe für die Gesundheitsschädlichkeit der
rbeit. Es liegt also, fährt Redner fort, kein hinreichender Grund vor für die ganze Verordnung, die zudem in einem Punkt der bestehenden Tesehgebung widerspricht. Während die Gewerbeordnung nämlich den Landes⸗Pollzeibehörden die Befugniß hhen⸗ Ausnahmen von den Vorschriften über die Sonntagsruhe dazulassen, st dies durch Nr. 5 der
enderung der Fesgh. ein esetz nothwendig gewesen. Die Agitation der Bäckereiarbeiter fängt ja mit
anderen Dingen an; aber weil man bezüglich der anderen Dinge nicht recht eingreifen konnte, wandte man
weil bezüglich dieser die Gewerbeordnung Bestimmungen enthält. Di Bäckerei wird durch die Verordnung vollständig unter Pol⸗ seiaufsich gestellt. Ob der Schuhmacher oder Tischler mit seiner Arbeit heute oder morgen fertig wird, darauf kommt es nicht an. Aber der Bäcker mu mit seiner Ar
ihm seine Kunden weg. Der Bäcker hängt mehr als eder ander Gewerbetreibende von dem guten Willen und von der Geschicklichkeit seiner Arbeiter ab. Sie können ihm durch Nachlässigkeit die Waare verderben. Die großen Bäckereien der Städte können mit zwei v2een von Arbeitern arbeiten, aber der kleine Betrieb, namentlich in den kleineren Städten, kann das nicht; er muß mit einer Schicht Arbeiter fertig werden. Die Stimmung der Handwerker ist ohnehin kein rosige. Sie haben Zwangsinnungen verlangt, und man hat ihnen nur Hand werkerkammern geboten; die anderen Vorlagen bleiben aus.
nun kommt auch noch diese neue Verordnung! Die Allerhöchste
schaft Kaiser Wilhelm's des Großen hat aber eine Förderung der korporativen Sesee versprochen. Für die Arbeiter c orgt worden, aber wir können den Arbeitgebern nicht zu 8ö 4
asten auflegen. Heute liegen die Sachen so, daß ein Arbeiter, der
das Seinige zusammenhält, besser leben kann als ein Meister und
ch gegen die Arbeitszeit,
beit zur bestimmten Stunde fertig sein, sonst bleiben
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