Christiansund
8
4
5
Witte M Postdampfer „Roland“ ekommen. achmittags von Reichs⸗Postdampfer „Preußen“ hat am singen passiert. am 6. Mai Abends die Reise von Neapel nach gesetzt. Der Schnelldampfer „Trave“ ist am 7. auf der Weser angekommen. 8. Mai. ( T.
damp London, 7. Mai. (W. T. B.) „Norman“ ist gestern auf der Heimreise
gegangen.
Rotterdam, 7. Mai. (W. T. B.) Amerikanische Dampfer „Amsterdam“
s. Mer abgegangen. Theater und Mufik.
Konzerte.
Das erste der drei Musikfeste, welche Akademie der Künste zur Feier ihres
Joachim veranstaltet, fand am Dienstag im
Messe, und zwar des „Sanctus“ und des „Agnus deiv“. „ trug diese Bruchstücke a cappella mit der ihm eigenenen Präzision und Tiefe der Auffassung vor und verhalf durch ebenso sorgfältige Wiedergabe auch dem weniger bedeutenden „Offertorium“ von Wirkung. Unter den Kammermusikwerken, welche das Programm darbot, bereitete das selten gespielte Doppelquartett in E-moll von Spohr, alir'schen Quartett Fnehlaf vorgetragen wurde und diese Komposition in das glänzendste
icht setzte, den Höͤrern einen besonderz schönen musikalischen Genuß. Vorherging, von dem Joachim'schen Quartett allein in bekannter Vollendung vorgetragen, das in streng klassischer Stilform gehaltene Den Sologesang vertrat Frau Professor Schultzen von Asten durch den wohlgelungenen Vortrag einiger Lieder von Wilhelm Taubert, mit denen sie vielen Beifall erntete. Eine nicht minder günstige Aufnahme fanden die Löwe'schen Balladen, die Herr Messchaert mit seiner klangvollen Bariton⸗
mann zur welches von dem Joachim'schen und dem
D-moll-Quartett von Cherubini.
stimme zu eindringlicher Wirkung brachte. ür das zweite
sohn’s folgend, das ihr zu Grunde gelegte
des Chors der Akademischen hilharmonischen Chors und des erliner Lehrervereins.
Ful⸗ einen überwältigenden Eindruck. Herrn
Kammersänger Eduard Feßler, der o
erkrankten Herrn Messchaert eingetreten war und die P Moses sang, trugen zum Gelingen sehr vrsa eich bei. 9 nte der Aufführung bis zum Saue bei und empfing in Ihrer Loge den Komponisten, der sich nach mehrmaligem Hervorruf auch dem zahlreich erschienenen
Mazjestät die Kaiserin und Königin wo
Publikum zeigte.
Im Königlichen Opernhause geht morgen Thomas' „Mignon“ mit Fha. Rothauser in der Titelrolle in
Scene. (Philine: Fräulein Dietrich; Wilhelm Philipp.) Kapellmeister Sucher dirigiert.
Königli
Grube, Arndt, gegeben.
berländer,
Die Königliche Sängerin Hiedler inladung der dortigen Intendantur Folge leistend, an den Festvorstellungen im Königlichen Theater mit⸗
Wiesbaden begeben, um, einer
ist am 6. Mai in Philadelphia an⸗ Der Postdampfer „Hohenstaufen“ ist am 6. Mai
Her Pes ag gangen fr Der Reichs⸗Postdampfer „Prinz Heinrich“ hat
. Der Post er „ gs die Reise von zu. nach Southampton fortgesetzt. Der
altimore nach der Weser a
8 amburg, B.) Haspbur „Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. er „Persia“ ist gestern Abend in Cu . eingetroffen. er Uniondampfer die von Kapstadt ab⸗
Niederländisch⸗
D chiffahrts ⸗Gesellschaft. aasPti Eaa. 112e LSft 1 ver
die Königliche 200 jährigen Be⸗ stehens unter der Oberleitung ihres Kapellmeisters, Professors Dr. Saal der Sing⸗ Akademie unter sehr zahlreicher Betheiligung des Publikums statt. Seesselhe 5898 zwei von 78 Sor der Sehtadenie 1eee
or Martin Blumner's Direktion ausgeführten Theilen aus dem atz. Au u n Seiten des Saales und dem bedeutendsten Werk seines Vorgängers Eduard Grell, der 16 stimmigen 5 8. Aach. die Loaes ahfe becen Ef
est⸗Konzert, welches gestern im Saal der n harmonie stattfand, war ein neues biblisches Oratorium für hor, Solostimmen und Orchester „Moses“ von Ma erwählt worden: eine Komposition, welche, dem Vor Spütesche Gedicht musika⸗ lisch vortrefflich wiedergiebt, wenn es auch manche Länge enthält. An der Ausführung betheiligten sich etwa 600 Sänger, theils Mitglieder A Hochschule, theils solche des Sängerbundes des Diese Chormassen machten in der Zusammenwirkung mit dem verstärkten i der Königlichen Hoch⸗ rofessor Joachim, der das anze mit Energie und Umsicht leitete, gebührt dafür das höchste Lob. Auch die Solisten: Frau Herzog, Herr Dierich und der 8¾ vorherige Probe für den
m chen Schauspielhaufe wird morgen Eugoͤne Secribe's Lustspiel „Ein Staatsstreich“ mit den Damen Schramm, von Hochenburger, Stollberg, Hausner und den Herren Vollmer, Kolenar, Purschian in den Hauptrollen
Mai zuwirken. Die Köünstlerin auftreten.
Im Berliner Theater ge
ort Said fort⸗ ai Nachmittags mittag um 10 Uhr im Wei
Schlosses ein Sg statt. er Post⸗
Arrangements auf einem Aufstellung gefunden, an der
Der Rothe Kreuz zeigte.
reich geschmückt. Der Stuhlreihen dicht besetzt, die sich estaktes fülten. Die A
reiheit her anberaumt, die Weißen Saale, vom Thronbaldachin, während die Portal IV auf der auf der rechten Seite ihre gegenüber hatten die Spitzen vom Rothen Kreuz, die
hrone gegenüber waren gefüllt, Der Chor der Kapestenseite. wo der H
Zu der Gedenkfeier waren au Comités der
aupt⸗ in Berlin Vertretungen
ruhe, Schwerin, Weimar und
tions⸗Ritter, St.
vom Altenburg,
der Landesvereine Straßburg, Arolsen, Braunschweig, der
Cassel, Potsdam, Lokalvereine in
Königsberg, Berlin und
Lazareth⸗Vereins“ (Berlin,
p Bruch aus⸗ ilde Mendels⸗
von 1870/‚71, der „Kaiser ihres Sächsischen Landesvereins, der „Viktoria⸗National⸗Inv Wilhelm⸗Vereins“, des D
en Frauen⸗
Stiftung für deutsche T
artie des Ihre
Militärbehörden.
Baden am Arme führte, Sich
Ambroise Meister: Herr Sachsen⸗ Ihrer Durchlaucht der
einingen und der
ürttembergischen Sanitäts⸗Ver schienen. Ihre Maäjestät die Kö die Gräfin Hohenthal vertreten. hat sich nach
bruch’'s „König Heinrich“ bereits zum 75. Mal
Mannigfaltiges.
Zur 25 jährigen Gedenkfeier der willigen Kriegs⸗Krankenpflege 1870/71 fand heute Vor⸗ ßen Saale des Königlichen
Feier noch einen besonderen Schmuck erhalten. Unter dem mit schwarz⸗ weißrothen Straußfedern geschmückten Thronbaldachin, von welchem essel entfernt waren, ee eines geschmackvollen Blumen⸗
anken, Marmorbüste Ihrer Majestät der Hochseligen Ka
war ein duftiges Blumenkissen befestigt, das auf weißem Auch das Treppenhaus auf der Kapellenseite des
Saales war mit einem Arrangement von Palmen und Saal war in seiner ganzen Ausdehnung mit und
uffahrt für die Damen war von der Schloß⸗ Zuschauer aus
Lustgartenseite das Plätbe hatten.
inister, sandten auswärtiger Mächte und andere hohe
omchor Aufstellun
deutschen V folgender worden: der Landesvereine (Männer⸗Vereine) und der Frauen⸗ Vereine vom Rothen Kreuz: in München, Dresden, Darmstadt, Karls⸗
Ritter, Schlesischen Malteser⸗Ritter, Georgs⸗Ritter; nationalen Comités vom Rothen Kreuz in Genf sowie Rothen
Provinzialvereine in: Maggeharg Hannover, Koblenz, Schleswig, Münster, Stettin,
ferner Deputationen anwesend: des „Vaterländischen Frauen⸗ Vereins“ und seiner Zweigvereine, des Vorstands des „Frauen⸗
Armee⸗, Korps⸗ und Bezirks⸗Delegirten und der Fül tätszügen 1870/71, der evangelischen und katholischen Kranken⸗ pflege⸗Orden, der Vorstände des „Berliner
„Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege“,
der Sanitäts⸗Kolonnen Berlins und des Teltower Kreises, des
und Jungfrauen⸗Vereins“, des
ktoriahauses für Krankenpflege, der „Kaiserin vnuig. i
Mitglieder der Marinestiftung. 1 G ladenen befanden sich weiter: der Kaiserliche Kommissar und Militär⸗ Inspekteur der freiwilligen Krankenpflege 1870/71 Fürst Pleß, sowie die Mitglieder seiner Zentralstellen und Vertreter der Staats⸗ und
Bald nach 10 Uhr betraten Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, welche Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von
neigend, durch den dem Throne gegenüber befindlichen Eingang den Saal, gefolgt von Ihren Königlichen sbobetten der Erbprinzessin von rinze
rinzessin Elisabeth von Schaumburg⸗Lippe und den Damen Allerhöchstihres Gefolges. rinz Hermann von Sachsen⸗Weimar,
Rechten Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin, zur Linken Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold auf den in der ersten Reihe der rechts vom Thronbaldachin (vom Beschauer aus
ht am Sonntag Ernst von Wilden⸗ e in Scene.
omchor durch
b 3 6 herantrat, um
Der herrliche Raum hatte zu der darzulegen.
säulenartigen Postamgrt die
serin Augusta des, Postaments runde das
werden,
vorderen Seite willigen
lattpflanzen jener bewegten
schon geraume Zeit vor Beginn des allen Plätze im etrachtet, links vom welche durch das
Schloß betraten, Dem Thronbaldachin des Zentral⸗Comités der Vereine die Botschafter und Ge⸗ ürdenträger ihren
ihnen ugewie enen
erren,
Vortrag Mend
bis auf den mittleren Balkon auf Fexxim hatte. iedern des Zentral⸗ Rothen Kreuz eingeladen
ßer den Mitg ereine vom Organisationen
der Johanniter⸗ Malteser⸗Devo⸗ ferner des Inter⸗
Stuttgart; finden.
Kreuz in: Hamburg, Cöthen, Bückeburg, Greiz un (Männer⸗Vereine)
Danzig und Breslau sowie der
Frankfurt a. M. Es waren
der Landes⸗,
Augusta⸗Hospital), S an i 2.
Führer von
ilfscomités“ Wilhelm⸗Stiftung“ und des „Samaritervereins“, aliden⸗Stiftung“, des „König eutschen Kriegerbundes“, der
23 Min.,
1 Uhr der Strecke
außerdem die hiesigen
öchter“; Unter den zu der Feier Ge⸗
von Berlin na
starkem
Die wie dem
huldvoll nach allen Seiten ver⸗
Friedrich Leopold, von
Auch Seine Hoheit der der Ehren⸗Präsident des eins vom Rothen Kreuz war er⸗ nigin von Sachsen ee. sich durch
Nachdem Ihrer Majestät zur
uns Glse Febe;) befindlichen Sesseln Platz den Gesan Gnade“ (Spruch des Meißner, um 1240 — 80) den Festakt ein. vollendete Vortrag des Liedes machte auf die Versammlung sichtlich einen tiefen Eindruck. Lautlose Stille berrschte, als darauf der Erste stellvertretende Vorsitzende des Vereine vom Rothen Kreuz Kammerherr B. von dem Knesebeck an das links vom Throne, Ihrer Majestat gegenüber befindliche Pult
der deutschen freiwilligen Kriegs⸗Krankenpflege Wenn auch an Kriegs⸗Krankenpflege und der Männer zu gedenken sei, die damals vorgestanden, so etwa begann Redner seine Ausführun en, so müsse doch vor Allem der aufopfernden Hingebung der Hochseligen Kaiserin Augusta an ihre welcher Kriegs⸗Krankenpflege Farben schilderte dann der und Erxeignisse, die Opfer und die Arbeit, die Mühen und Gefahren Zeit und entwarf ein anschauliches, durch Daten Zahlen ausführlich heilen Deutschlands sowie edlen Sache geleistet wurde. Vortrags die Kabinetsordre Kaisers Wilhelm verlas, in welcher der werkt höchste Anerkennung ghall wird, erhoben sich alle Anwesenden, dem Beispiel Ihrer Majest dem bekannten Konzertsänger Raimund von Zur Mühlen mit vollendetem Bort und wohlklingender Stimme ausgeführter Schlußgesang „Sei bis an den Tod’“ elssohn und ein von dem Königlich bayerischen General à la suite der Armee Grafen von Castell⸗Castell auf Ihre Majestät die Kaiserin und Sasüi ausgebrachtes, begeistert aufgenommenes Hoch 88 Ihre Majestät zeichnete darauf mehrere von den delegierten amen durch Ansprachen aus, verweilte noch längere Zeit im Saale und reichte beim Verlassen desselben wiederum Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden den Arm.
Am Denkmal des Frnten Kurfürsten auf der Langen Brücke wird morgen, Sonnabend,
der Schlußsteinlegung am Postament ein feierlicher Akt statt⸗ Von dem Ober⸗Bürgermeister Zelle Ober⸗Regierungs⸗Rath Kayser sind zu dieser Feierlichkeit der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse, sowie etwa 150 Ehrengäste, Ministerien, des Magistrats und der Stadtv ordneten⸗Versammlung eingeladen worden. “
11 Uhr 11 Min., Nachm. Görlitzer Königswusterhausen ab 2 tellung 3 Uhr 7 Min. Nachm., an Görlitzer Bahnhof 3 Uhr 13 Min. kachm., 1 Zug Görlitzer Bahnhof ab 10 Uhr 41 Min. Nachm., Bahnhof I“ 10 Uhr 46 Min. Nachm., Königswusterhausen 11 Uhr 34 Min. 3)
Lichterfelde: Ab Anhalter Bahnhof 9 Uhr 50 Min. Nachm, 10 U 40 Min. Nachm., 12 Uhr Nachts. 4) Auf der Wannseebahn: 1 Zug
mmen hatten, leitete d eines gettlichen Minneliedes, nen
entral⸗Comités der Deutschen
in klarer, wohldurchdachter Rede die Thätigkeit im Jahre 1870/71 telle der entlehe
hr
erster
Ihrer Majestät 1 hohe Aufgabe gedacht in erster Linie die Organisation der fe 8
zu danken sei Mit lebendigen edner in geschichtlicher Folge die Thaten
erläutertes Bild im Ausland
von dem, was in im Dienst der Als Redner darauf gegen luß seines Seiner — des Hochseligen ätigen Liebe die Aller⸗
ät der Kaiserin folgend, von den Sitzen. Ein von
aus dem Oratorium „Paulus“ von
beendeten die
—O—OQC——
Vormittags 10 Uhr, gelegentlich
und dem Geheimen
ertreter der
“
Aus Anlaß der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung werden am Sonntag, den 10. Mai d. J., und demnächst auch an den fol⸗ genden Sonn⸗ und Festtagen bis auf weiteres außer den fahrplan⸗ mäßigen Zügen noch folgende den nachbenannten Vororten verkehren: 1) Auf der Strecke Görli Bahnhof— Ausstellung: Sonderzüge ab Görlitzer Bahnhof um 5 Uhr 41 Min., 8hg ö 8 Uhr 5 Min., 8 Uhr 59 Min., 9 Uhr
r in.
Sonderzüge zwischen Berlin und
10 Uhr 35 Min., 10 Uhr 59 Min., 12 Uhr 5 Min., 12 Uhr 11 Min. Von bis 12 Uhr Nachts stündlich 5 Züge. 2) Auf Bahnhof — Feshgrrste ze. EI
Uhr 20 in. Nachm., an Aus⸗
Auf der Strecke Anhalter 1esb. ze imh. r
Wannsee um 12 Uhr 30 Min. Nachts. 1 Zug von
Berlin nach Zehlendorf um 12 Uhr 50 Min. Nachts. Die Züge halten auf allen Zwischenstationen. eine größere Anzahl von Bedarfs⸗Sonderzügen vorgesehen, welche bei ferkehr zur Beförderung gelangen.
irma Siemens u. Halske hat sowohl dem Polizei⸗Präsidium a Magistrat nunmehr die Spezialentwürfe zur Anlage einer elektrischen Straßenbahn mit oberirdischer Stromzuführung von der Warschauer Brücke bis zum Zentralviehhof, wozu von den zuständigen Behörden die grundsätzliche Genehmigung bexeits ausgesprochen worden war, zur Prüfung unterbreitet. Straßenbahn soll ausschließlich dem Personenverkehr dienen und als solche eine Zuführungsbahn für die elektrische SAdr Heg Habe sein. Der Einheitsfahrpreis für diese Linie ist auf 10 ₰
(Fortsetzung des vühtenafeehen in der Ersten und Zweiten
Außerdem ist auf allen Vorortstrecken
ie geplante
estgesetzt.
Beilage.)
f OGr. Meeressp
rred. in Millim. Temperatur in ° Celsius
[5 °C. = 40 R.
Bar. au zu. d
wolkenlos halb bed. bedeckt halb bed. wolkig heiter Regen
halb bed. bedeckt wolkig wolkenlos wolkenlos heiter wolkenlos wolkenlos
wolkig wolkenlos heiter wolkenlos halb bed. ¹) heiter wolkenlos Regen 9 heiter 5 wolkig 13 heiter 14 halb bed. 18
Belmullet.. 772 Aberdeen. 775 775 770 769 762 758
— — —2, —O2SDE
Kopenhagen. Stockholm.
randa. Moskau..
IIEI““ —
—
770 768 769 769 769 768 Neufahrwasser 766 Memel 765 “] 766 ünster.. 767 Karlsruhe.. 765 Wiesbaden. 766 Eancix.. 788 emnitz.. Berlin 768 Wien 762 Breslau... 764 Ile d'Aix . 764 Miggag „ 759 Triet 760 ¹) Nachts Regen. Uebersicht der Witterung.
Die Witterung West⸗Europas steht unter dem Einfluß eines umfangreichen Hochdruckgebietes, dessen
—,JO— —— —28 SUOSE
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Kern auf dem Ozean nördlich von Schottland liegt;
relativ niedriger Luftdruck liegt über Süd⸗ und Ost⸗Europa. Bei durchschnittlich mäßigen Winden aus 12 ven Richtungen ist das Wetter in Deutsch⸗ land heiter und trocken. Die Morgentemperatur ist aft überall etwas herabgegangen und liegt jetzt wieder unter dem Mittelwerthe, am meisten im
zentralen und südöstlichen Deutschland. Fortdauer bei ziemlich hohen Tagestemperaturen wahrscheinlich. Deutsche Seewarte.
FIAxTLRFEHIEHNNIHSRIHMHRSxN EexxNaüxRSxESüeRL EnsS TEwSrNhneen ben. sn8
8 „ 1 .“ “ Königliche Schanspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 118. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goethe'schen Romans „Wilhelm Meisters Lehr⸗ jahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 ½ Ühr.
Schauspielhaus. 125. Vorstellung. Ein Staats⸗ streich. Komödie in 4 Aufzügen nach Eugone Scribe'’s „Minister und Seidenhändler“, frei bearbeitet von Axel Delmar. In Scene Klett vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Anfang 7 ⅛ Ühr.
Sonntag: ena. 119. Vorstellung. Kaiser⸗ marsch von Richard Wagner. Lohengrin. o⸗ mantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 126. Vorstellung. Wiederholung des Festspiels: Das rothe Kreuz. Eine Dichtung von Josef Lauff. Hierauf: 1812. Schauspiel in 8 Am von Otto von der Pfordten. Anfang
2
Deutsches Theater. Sonnabend: Meister von Palmyra. Anfang 8 Uhr. Sonntag, Nachm. 2 ½ Uhr: Ingend. 8 Uhr: Lumpacivagabundus. 9
vr
Montag: Lumpacivagabundus.
Der
Berliner Theuter. Sonnabend: König Heinrich. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachm. 2½ Uhr: Maria Stuart. — Abends 7 ½ Uhr: König Heinrich.
Montag: König Heinrich.
Lessing⸗Theater. Sonnabend: Waldmeister von Johann Strauß, mit Frau Julie Kopaczy⸗ Fer- und Eduard Steinberger als Gast. Anfang
r.
8 berger als Gast. -
Sonntag: Waldmeister von Johann Strauß, mit Frau Julie Kopaczy⸗Karczag und Eduard Stein⸗ berger, als Gast.
ontag: Waldmeister von Johann Strauß, mit Frau Julie Kopaczy⸗Karczag und Eduard Stein⸗
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Fernand’s Ehekontrakt. (Un Hl à Ia patte.) Schwank 3 Akten von Georges Feydeau, übersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 8 Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Fernand’'s Ehe⸗ kontrakt.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25— 26.
Sonnabend: Mit großartiger Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten: Der Hungerleider. Ausstattungs⸗Komödie mit Gesang und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller und Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer
des Mark Twain. Musik von Louis Roth.
n Scene gesetzt von Julius Feicsge. Dirigent:
r Kapellmeister Winné. Anfang 7 ½ Uhr.
1 K.ge und folgende Tage: Der Hunger⸗
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5. Sonnabend: Tata⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten von Victor Leon und F. Zell, nach Bilhaud und Barré. Musik von Antoine Banés. In Scene gesetzt von Pügna⸗ Lautenburg. Kapellmeister: Gustav Wanda.
8 Anfang 8 Uhr.
onntag: Tata⸗Toto.
Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Sonnabend: Der Vogelhändler. Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von Carl Dirigent: Herr Kapell⸗ 5 sür Winné. Herr Hanno. Anfang
r.
Sonntag und die folgenden Tage: Der Vogel⸗ händler.
In Vorbereitung: Mit durchaus neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten. Der
eller. egie:
Aeesberzos. Operette in 2 Akten von Gilbert. Musik von Arthur Sullivan.
Adolph Ernst⸗Theater. Sonnabend: Das tte Berlin. Große vEeee 3 Akten von Leon Treptow und Ed. Jacobson. Kuplets und Quodlibets von Gustav Görß. Musik von Gustan Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. 2. Akt: Alt⸗Berlin. Ansang 7 ½ Uhr. Sonntag: Das flotte Berlin.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Frieda Kierstaͤedter mit Hrn. Pastor
Otto Großmann (Berlin). — Frl. Maria Strauss mit Hrn. Pfarrer Ferdinand Hänel (Neubranden⸗ burg — Thorn).
Verehelicht: Hr. Pastor e Hohlfeld mit Frl. Magdalene Uebel (Hohenkränig). — Hr. Ingenieur
Rudolf Förster mit Frl. Marie Bellier de Launapy
(Brandenburg a. H.— Elisabethhütte)h. — Hr. Benno von der Schulenburg mit Frl. Adele Dorp (Köln — Dültgensthal). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major Auer von rrenkirchen (Spandau). — rhrn. von Stenglin yacinth Grafen von Strachwi — Eine Tochter: Hrn. Leopold Casper (Berlin). — Hrn. Gerichts⸗Assessor von Tilly (Berlin). Gestorben: Hr. Major z. D. Gustav von Zitewit 1nc ). — pr. Amtsrath Wilhelm Fleck (Ker⸗ ow, Kr. Soldin). — Hr. Redakteur Leopold von Warnsdorff (Berlin). — Verw. Fr. Divisions⸗ Pre eer Auguste Marcks, geb. Jancke (Trier). r. General⸗Lieut. Boie (Thorn).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutse Buchdruckerei und Verlags ⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen
öAbg. Singer (Soz.),
Hrn. Hauptmann (Schwerin). — Hrn. Privatdozenten Dr.
Deutscher Reichstag.
86. Sitzung vom 7. Mai 1896, 1 Uhr.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Berathung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung des un⸗ lauteren Wettbewerbs.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.
Zu 5 5, welcher die Quantitätsverschleierung betrifft, be⸗ antragt Abg. Roesicke (b. k. F.) folgenden Zusatz:
„Für den Einzelverkehr mit Bier in Flaschen oder Krügen kann die Angabe des Inhalts unter Festsetzung angemessener Fehler⸗ grenzen vorgeschrieben werden.“
Ferner beantragt Abg. Roesicke nachstehende Resolution:
Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichsta in seiner nächsten Session einen Gesetzentwurf vorzulegen, na welchen die Aichung der Bierfässer vorgeschrieben wird.“
Abg. Roesicke empfiehlt seinen Antrag, der dazu bestimmt sei, dem unlauteren Wettbewerb im Flaschenbierhandel entgegenzutreten. Die Resolution sei zweckmäßig, weil das preußische Kommunal⸗ abgabengesetz den Gemeinden die Biersteuer gegeben habe, und die Gemeinden vielfach vorgeschrieben hätten, daß das eingeführte Bier nur in geaichten Fässern eingehen dürfe. Deswegen sei für den inländischen Verkehr die Aichung der Bierfässer zweckmäßig.
Abg. Dr. Hammacher (nl.) tritt für den Antrag Roesicke ein und empfiehlt die Ausdehnung der Vollmacht des Bundesraths auf den Verkehr mit Weinen. 1
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath im Reichsamt des Innern Hauß erklärt sich ebenfalls für den Antrag Roesicke, hält aber die Regtna des Verkehrs mit Weinen nicht für so nothwendig, wie die des Verkehrs mit Bier; wenn der einen dahin gehenden Wunsch ausspreche, würden die verbündeten Regierungen demselben nachkommen. Auf die Anregung wegen des Aichzwanges für Bier⸗ fässer würden die verbündeten Regierungen gern eingehen; ob aber schon dem nächsten Reichstage eine Vorlage gemacht werden könne, müsse dahingestellt bleiben.
Abg. Schmidt⸗Elberfeld (fr. Volksp.) warnt davor, für Wein dieselben Bestimmungen zu treffen wie für Bier, namentlich mit öö 8 den Export.
Abg. Roeren (Zertr); Die Regierung hat nur in Bezug auf Bier eine Befugniß nachgesucht, wir haben also keinen Andaß, in Bezuß auf Wein etwas zu beschließen.
Abg. Gamp (Rp.): Die Mißstände bezüglich des Weinhandels sind doch dieselben wie beim Bierhandel. Die Schoppenflaschen am Rhein sind immer kleiner geworden; früher enthielten sie ½ 1, jetzt kaum noch die Hälfte von ¾ 1. Die großen Weinhändler könnte man solchen Beschränkungen noch eher unterwerfen als die kleinen Flaschenbierhändler.
Abg. Dr. Hammacher beantragt, in dem Antrage Roesicke zu § 5 hinter dem Worte „Bier“ ette „und Wein“.
Abg. Schmidt⸗Elberfeld: In den Weingegenden des Rheins wird überhaupt der allgemein getrunkene Wein nicht in fest ge⸗ schlossener Flasche verkauft, sondern der Wein wird literweise aus⸗ geschänkt. Redner spricht gegen den Antrag Hammacher.
Abg. Dieden (Zentr.): Wenn der Antrag Hammacher angenommen würde, könnte das Gesetz in 10 Jahren nicht in Kraft treten, mit Rücksicht auf die Millionen Flaschen, welche sest lagern.
Abg. von Salisch (d. kons.) spricht sich ebenfalls gegen den Antrag Hammacher aus, da der Wein in Mlcben mehr ein Luxus⸗ artikel sei, bei dem die Güte und nicht die Menge in Betracht komme.
Abg. Müller⸗Sagan (fr. Volksp.) spricht sich ebenfalls gegen den Antrag Hammacher aus und bittet um eine Erklärung der Regierungen zur Beruhigung der Glasindustrie, daß ein Aichzwang für die Flaschen nicht eingeführt und eine angemessene Fehlergrenze festgestellt werde.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Hauß: Ein Aichzwang ist nicht in Aussicht genommen. Bezüglich der Fehlergrenzen kann ich heute eine ee noch nicht abgeben, weil der Bundesrath sich damit noch garnicht befaßt hat.
Die Abgg. Lingens (Zentr.) und Görtz (fr. Vgg.) und wiederholt der Abg. Müller⸗Sagan bekämpfen ebenfalls den Antrag Hammacher, der vom Antragsteller und dem Abg. Gamp vertheidigt wird.
Abg. Singer (Soz.): Die Frage scheint doch noch nicht geklärt, und namentlich weiß der Bundesrath garnicht, wie er die ihm zu ertheilende Vollmacht ausführen will. Deshalb hat man in der Kommission diese Frage fallen lassen. Die Interessenten haben sich bei den Beschlüssen zweiter, Lesung beruhigt. Jetzt wird die Frage nrüülic wieder, angeregt. Deshalb sollte man alle Anträge einfach ablehnen.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Hauß: Es ist doch sehr natür⸗ lich, daß der Bundesrath an die Modalitäten einer Verordnung noch nicht herangetreten ist, für welche ihm jede gesetzliche Unterlage fehlt. Aber spruchreif ist die Sache; denn in Bezug auf den Flaschenbter⸗ handel wird ein bro r 8 getrieben, der durch Angabe des In⸗ halts auf den 10 beseitigt werden kann. Zweifelhaft ist nur noch die angemessene Fetlergrenr.
5 wird nach dem Antrage Roesicke unter Ablehnung
des Antrags Hammacher angenommen.
Bei § 8, welcher sich gegen den Mißbrauch eines Namens, einer Firma u. s. w. richtet, erklärt auf eine Anregung des Abg. Dr. der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Hauß, daß auch die mißbräuchliche Verwendung des Pseudo⸗
nyms eines Schriftstellers strafbar sei.
8 wird angenommen. ei § 9: Verrath der v. erklärt daß die Sozialdemokraten ihre ab⸗ lehnende Haltung gegen die Bestimmungen nicht aufgeben könnten, 8½ sie aussichtslose Anträge nicht stellten, aber infolge der An⸗ nahme des § 9 gegen das ganze ele stimmen würden, weil es durch § 9 ein Kbnahme esetz gegen die Angestellten geworden sei. Redner behauptet, die Angestellten einer Gummiwaarenfabrik in Köln hätten einen Revers unterschreiben müssen, worin sie sch bei 10 000 ℳ Konventionalstrafe verpflichteten, weder in Deutsch⸗ land noch in Oesterreich in ein Konkurrenzunternehmen einzutreten oder ein solches zu errichten. Die Regelung dieser Fraße sollte man nicht bis zur Revision des Handelsgesetzbuchs hinausschieben, nament⸗ lich wenn man die Angestellten den Unternehmern ausliefere im Interesse einer sogenannten Mittelstandspolitik. inn. e bemängelt Redner, daß die verbündeten Regierungen bei dieser Frage die ndelsangestellten nicht gehört hätten; dem habe allerdings der taatssekretär von Boetticher bei der zweiten Lesung widersprochen, aber er habe sich damit mit sich .8- in Widerspruch gesetzt. Unter⸗Staatssekretär im Reichsamt des Innern Rothe bestreitet, daß eine Klassengesetzgebung vorliege, und bezeichnet die Vorwürfe des Vorredners als unbegründet; ein Wigetspruch in den Aeußerungen des Herrn Staatssekretärs bestehe nicht. Bei der Konferenz im Oktober 1894 seien keine Vertreter der Angestellten zugezogen worden. Nachher hätten aber zahlreiche mündliche Besprechungen mit Depu⸗ tationen von Handelsgehilfen stattgefunden. Abg. Vielhaben (d. Refp.) bittet um gänzliche Ablehnung des
Berlin, Freitag, den 8. Maii
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
§ 9, weil dieser nicht dem Mittelstande zu gute komme, sondern nur dem Großbetriebe, der recht gut warten könne, bis ein besonderes porgelegt 7 8*
g. Jacobskötter (d. kons.): Die Konkurrenzklausel hat auf keiner Seite des Leases einen Freund; das zeigt be Enselh hat 22 darauf bezüglichen Bestimmungen. Ein Ausnahmegesetz enthält der § 9 nicht. Die Großbetriebe haben diese Bestimmung nicht verlangt, sondern gerade ein Geschäftskollege des Herrn Singer aus Berlin.
Abg. Roeren (Zentr.): Auch wir wünschen eine Regelung der Frage der Konkurrenzklausel, aber sie gehört in dieses Gesetz nicht hinein. Die Bestrafung des Vertrauensbruchs während der Dauer des Dienstverhältnisses, gegen welche die Handlungsgehilfen selbst keinen Widerspruch erhoben haben, kann doch keinen Anlaß zur Ab⸗ lehnung des ganzen Gesetzes geben; durch die Annahme dieser Bestimmung wird das 1ze; kein Klassengesetz.
Abg. Schneider (fr. Volksp.) erklärt, daß seine Freunde ebenso wie in der zweiten Lesung im Interesse der Handelsangestellten gegen § 9 ): Ich bab
g. Singer (Soz.): habe in der ersten Lesung nicht bloß von der Konferenz im Oktober 1894 gesprochen, snen 1 allgemein, und dieser allgemeinen Behauptung, als ich sie in der zweiten Lesung wiederholte, hat der Staatssekretär widersprochen. Einen Geschäftskollegen habe ich nicht, da ich kein Geschäft treibe, und ich kann auch nicht die Verantwortung übernehmen für das, was ein Geschäftskollege gesagt hat. Die Petitionen der Handels⸗ angestellten widersprechen der ganzen Vorschrift des § 9, sie bezeichnen nur die angenommene Nr. 1 (Verrath des Geschäftsgeheimnisses während der Dauer des Dienstverhältnisses) als F.e-h. g. als die gestrichene Nr. 2 (Verrath des Geschäftsgeheimnisses nach Ablauf des Dienstverhältni es); sie wollen nicht, daß die Handlungs⸗ angestellten strafrechtlich verantwortlich gemacht werden, wo jeder Andere nur zivilrechtlich verantwortlich gemacht werden kann. Schlechter wird das Gesetz durch Streichung des § 9 nicht.
Nachdem der Abg. Vielhaben nochmals gegen § 9 ge⸗ sprochen, wird derselbe gexgen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten, Freisinnigen, Antisemiten angenommen.
Zu § 10, der den Anstifter zum Verrath eines Geschäfts⸗ geheimnisses, auch wenn er keinen Erfolg hat, mit Geldstrafe bis zu 3000 ℳ oder Gefängniß bis zu einem Jahre bestrafen will, beantragt
Abg. Roeren (Zentr.) die Ermäßigung des Strafmaximums auf 2000 ℳ oder 9 Monate Gefängniß.
Geheimer Ober.⸗Regierungs⸗Rath im Reichs⸗Justizamt Freiherr von Seckendor ferklärt sich für diesen Antrag, der sich der Regierungs⸗ vorlage (1500 ℳ und 6 Monate Gefängniß) nähere.
Abg. Singer (Soz.); Der Anstifter, der doch meist ein Unter⸗ nehmer sein wird, sollte eher strenger als milder bestraft werden als der Verleitete.
§ 10 wird nach dem 8 des Abg. Roeren ange⸗ nommen, ohne erhebliche Debatte die übrigen Paragraphen mit einer redaktionellen Aenderung in § 13.
Die Gesammtabstimmung wird für eine spätere Sitzung vorbehalten; die Petitionen werden für erledigt erklärt.
ie von dem Abg. Roesicke beantragte Resolution (welche bei § 5 mitgetheilt wurde) wird angenommen.
Es folgt die dritte Berathung des Gesetzentwurfs,
betreffend Abänderungen zum Genossenschafts⸗
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n der Generaldiskussion führt
Abg. Dr. Schneider (fr. Volksp.) aus, daß durch die Hinein⸗ ziehung anderer Vereine landrechtlichen Ursprungs in die eigentlich nur auf Konsumvereine berechnete Vorlage ein 88b Conglomerat von sehr zweifelhaftem Werth entstanden sei. Redner wendet sc⸗ gegen die Vorwürfe, die man den Konsumvereinen gemacht habe. Man sollte nach den lauten Klagen meinen, daß eine ungeheure Vermehrung derselben eingetreten sei, dabei zeige aber die Statistik des Genossenschaftsverbandes, daß die Zahl der genossenschaftlichen Konsumvereine zurückgegangen sei. Die Konsum⸗ vereine, über welche man klage, unterständen meist gar nicht dem Genossenschaftsgesetze. Die bestehenden Konsumvereine würden von den Strafvorschriften nicht getroffen, wohl aber würde die Gründung von neuen Vereinen erschwert, weil es schwierig sei Mitglieder anzuwerben, wenn der Verkauf an Nichtmitglieder verboten sei.
Abg. Freiherr von Stumm (Rp.) bestreitet, daß der Kampf gegen die Konsumvereine geführt werde; es werde nur gegen die Aus⸗ wüchse derselben vorgegangen; die Aufregung in den bethelle ten Kreisen könne auch nicht mehr so groß sein, denn seit der zweiten Lesung seien keine Petitionen und Anträge mehr eingegangen. Einer Vorlage gegen⸗ über, welche mit großer Mehrheit angenommen sei, seien wohl weitere Reden nicht nöthig. Gegen die Sozialdemokraten richte sich die Vorlage nicht.
Abg. Wurm (Soz.): Das Letztere ist richtig, aber die Mittel⸗ standspolitik wird geführt auf Kosten der Arbeiter. Das zeigt be⸗ sonders der Antrag im sächsischen Landtage, der den Konsumvereinen eine Umsatzsteuer von 3 % neben den anderen Steuern eeseles. Damit werden die Konsumvereine todt gemacht. Das ist die Konsequenz des ganzen Vorgehens; man betrachtet eben die Konsum⸗ vereine überhaupt als einen Auswuchs. Im preußischen Abgeordneten⸗ hause hat man eine Umsatzsteuer für große Waarenhäuser beantragt, was der General⸗Steuerdirektor als geseßlich nicht zulässig erklärt hat. Wird die Reichsregierung gegen das Vorgehen in Sachsen einschreiten? Wenn die Konsumvereine unterdrückt werden, so wird man allen Parteien den Dank dafür dadurch abstatten, daß man sich 589 zuwendet, welche für die Arbeiter und ihre Konsumvereine eintreten.
Abg. Metzner (Zentr.) bestreitet, daß die Konsumvereine so un⸗ schuldig seien, wie Abg. Schneider es dargestellt habe.
Abg. Dr. Osann (nl.) tritt der Behauptung entgegen, daß die Arbeiterkonsumvereine schlechter gestellt würden als die Vereine der Wohlhabenden; diese letzteren treffe der Art. 2 ebenso wie die eigent⸗ lichen Konsumvereine.
Abg. Sachße (d. kons.): In keinem Einzelstaat sind die Konsumvereine so stark vertreten wie in Sachsen. om Ladentisch der Konsumvereine wird die wüsteste sozialdemokratische Agitation getrieben; deswegen ist es ein patriotisches Unternehmen, den Konsum⸗ vereinen entgegenzutreten.
Direktor im Reichsamt des Innern von Woedtke: Die verbündeten Regierungen haben zu den Beschlüssen des Reichstags zweiter noch keine Stellung genommen; nicht alle Beschlüsse finden die volle Billigung, aber mit Rücksicht auf die kompakte Mehr⸗ heit, welche für die Beschlüsse vorhanden ist, werden die verbündeten Regierungen vielleicht ihre Bedenken aufgeben.
g. Wurm (Soz.): Der Abg. chße hat offen erklärt, daß die Absicht des Entwurfs sich gegen die Sozialdemokratie richte, was Fn von Stumm bestritt. Die Konsumvereine sind keine seearisilsche
rganisation; es sollen damit nur den Arbeitern wirthschaftliche Vortheile verschafft werden, die sie sich anderweitig nicht beschaffen können. Die Kapitalisten werden nicht getroffen von dem Gesetz, sondern nur die kapitalistischen Vereine, zu denen aber die größten Kapitalisten nicht gehören. Damit schließt die Generaldiskussion.
1896.
In der Spezialdiskussion zu Art. 1 spricht sich
Abg. Augst (d. Volksp.) gegen die Vorlage aus.
„Abg. Freiherr von Stumm bleibt dabei, daß die Kommission
nicht durch den Kampf gegen die Sozialdemokratie geleitet worden sei; Herr ße habe nur von den besonderen Verhältnissen in Sachsen gespr n.
Darauf wird die Vorlage in allen ihren Theilen und schließlich im Ganzen unverändert angenommen.
Es folgt die zweite des Gesetzentwurfs, be⸗ * den Abgabentarif für den Kaiser Wilhelm⸗
anal.
„Abg. Dr. Hahn (b. k. F.) empfiehlt eine Ermäßigung des Tarifs für diejenigen Sahs, welche den Kanal nicht in seiner 85 Linie, sondern nur zur Hälfte benutzen und nach Rendsburg fahren.
Abg. Molkenbuhr (Soz.) bezeichnet es als unzulässig, die Gebühren für die großen Schiffe zu ermäßigen, da diese ohnehin schon den Verkehr zum größten Theil an sich gerissen hätten. Wenn die kleine Schiffahrt vernichtet sei, dann werde man den Klagen der⸗ selben nicht mehr abhelfen können.
Fa. Dr. cee.vo. has (nl.): Ich habe eine allgemeine Er⸗ mäßigung der Tarife verlangt, namentlich damit die internationale Schiffahrt den Kanal S
Abg. Dr. Hahn: Die kleine deutsche Schiffahrt wird weniger durch die großen Schiffe, als durch die Konkurrenz der dänischen und hollän⸗ dischen Küstenschiffahrt beeinträchtigt. Was hat die Regierung gethan zur Berücksichtigung der vom Reichstage zum Schutze der Küsten⸗ schiffahrt beschlossenen Resolution?
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath im Reichsamt des Innern von Jonquires: Die Seestaaten sind aufgefordert worden, zu untersuchen, ob die Klagen der Küstenschiffahrt berechtigt seien; laich⸗ zeitig sind die Interessenten aufgefordert worden, anzugeben, auf I.a⸗ Wege sie sich die Ab ilfe denken.
Die Vorlage wird darauf unverändert angenommen.
Schluß 6 Uhr. Nächste Sitzung Freitag 1 Uhr (Anträge, betreffend Aufhebung des Impfzwanges, und andere Anträge.)
8 —
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.
65. Sitzung vom 7. Mai 1896.
Eingegangen sind der Gesetzentwurf, betreffend die Ge⸗ währung von Umzugskosten an Regierungs⸗Baumeister, und die Interpellation der Abgg. von Tzschoppe und Freiherr von Zedlitz (fr. dansh, betreffend den Ausbau des Alters⸗ zulagesystems zu Gunsten der Lehrer.
1988 den ersten Theil der Sitzung ist gestern berichtet worden.
Nach Erledigung des Süüeertwuse über die Erhöhung des Grundkapitals der Zentral⸗Genossenschaftskasse geht das
aus zur zweiten Berathung des Gesetzentwurfs, betr bänderung des Gesetzes über gemeinschaftliche Holzungen vom 14. März 1881, über. sei Minister für Landwirthschaft ꝛc. Freiherr von Hammer⸗ tein: 8 Meine Herren! Es liegen nach dem Bericht, den die XII. Kom-. mission erstattet hat, folgende Anträge vor: .“ Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: u“ 1) den Antrag der Abgg. Roeren und Genossen auf Annahme eines Gesetzentwurfs, betreffend Abänderung des Gesetzes über ge⸗ meinschaftliche Holzungen vom 14. März 1881 — Nr. 9 der Druck⸗ sachen — abzulehnen; mit diesem Antrag erklärt sich die Königliche Staatsregierung aus denjenigen Gründen einverstanden, die schon bei der Generaldiskussion vorgetragen sind; 2) dem als Anlage A stimmen; darauf werde ich später eingehen; 3) der Königlichen Staatsregierung gegenüber die Erwartung auszusprechen, daß den in Gemäßheit des Gesetzes vom 14. März 1881 mit der Aufsicht über die gemeinschaftlichen Holzungen, oder mit der Betriebsverwaltung derselben betrauten Beamten, ins⸗ besondere in den westlichen Landestheilen, erneut zur Pflicht ge⸗ macht werde, den wirthschaftlichen Bedürfnissen der Waldeigenthümer Rechnung zu tragen, namentlich in Ansehung des Bezuges von landwirthschaftlichen Nebennutzungen aus solchen Holzungen.
Rücksichtlich dieses Antrages bemerke ich, daß dieser Antrag sich auf die ganze Monarchie bezieht, die vorliegenden Beschwerden be⸗ treffen aber ausschließlich die gemeindeforstliche Gesetzgebung und deren Handhabung in den westlichen Landestheilen, die Resolution geht daher über das Ziel hinaus, wenn zwar auch in der Resolution ausgesprochen wird: „insbesondere in den westlichen Landes⸗ theilen“. Zugleich weise ich darauf hin, daß in der Zwischenzent zwischen der ersten und der gegenwärtigen Berathung festgestellt ist, ob und in welchem Umfange berechtigte Beschwerden bei der land⸗ wirthschaftlichen Verwaltung über das Gesetz beziehungsweise dessen Handhabung eingegangen sind. Erhebliche Beschwerden liegen nicht vor und den berechtigten ist abgeholfen, es liegt daher kein Anlaß vor, die Resolution, namentlich in ihrer weiten Ausdehnung über die ganze Monarchie, hier im Hause zu beschließen.
Es erübrigt nund noch, den beantragten Gesetzentwurf, welcher in einem einzigen Artikel lautet:
Dem § 2 des Gesetzes vom 14. März 1881 (Gesetz⸗Sammlung Seite 261) wird folgender Absatz 2 hinzugefügt: In der Rheinprovinz kommt für diese Holzungen,“ unbeschadet der Haubergordnung für den Kreis Altenkirchen vom 9. April 1890 (Gesetz⸗Sammlung Seite:55), das Gesetz, betreffend die Verwaltung der den Gemeinden und öffentlichen Anstalten gehörigen Holzungen in den Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen, vom 14. August 1876 (Gesetz⸗Sammlung Seite 373) zur Anwendung. zu prüfen. Es soll also das Gesetz von 1876, welches bisher auf die eben genannten Provinzen beschränkt gewesen ist, auf die westlichen Provinzen ausgedehnt werden, an die Stelle treten diejenigen gesetz⸗ lichen Bestimmungen, die historisch sich aus den Interessen und Be⸗ dürfnissen, E der westlichen Provinzen heraus entwickelt haben.
abgedruckten Gesetzentwurf zuzu⸗