m Ganzen wurden für die Abtbeilung A (Rindvieh) vier Preise der Stadt Berlin und 99 Preise zusammen von 11 155 ℳ, für die Abtheilung B (Schafe) ein Preis der Stadt Berlin und 34 Preise
sammen von 2595 ℳ, und in der Abtheilung C (Schweine) ein
Preis der Stadt Berlin und 22 e zusammen von 2875 ℳ ver⸗ 8— 2 gelangten 28 silberne und 34 Bronzemedaillen zur ertheilung.
— Anläßlicht der Feier des tausendjährigen Bestehens des ungari⸗
en Staats veranstaltet, wie aus Budapest geschrieben wird, der ungarische Ackerbau⸗Minister von Da aͤnyi in den Tagen vom 17. bis 20. September d. J. in der Hauptstadt Ungarns einen inter⸗ nationalen landwirthschaftlichen Kong reß. Den einzigen Gegenstand der Verhandlungen werden der Preissturz des Getreides, seine Ursache und die Mittel zu seiner Behebung bilden. Diese Frage soll in drei Fachsektionen erörtert werden, und zwar vom Stand⸗ punkt 1) der Produktion, 2) des Handels und Verkehrs und 3) der Zoll⸗ und Kreditverhätnisse. Minister von Daränyi hat zu diesem
Kongreß die Vertreter der meisten europäischen und außereuropäischen
Rexgierungen, die Delegirten der bedeutendsten landwerthschaftlichen Korporationen, sowie eine Anzahl hervorragendster Land⸗ und Volks⸗ wirthe persönlich eingeladen. Den Rednern und Referenten der ver⸗ schiedenen Nationen ist es freigestellt, sich bei den Verhandlungen des Kongresses einer der Weltsprachen zu bedienen. Um den Mit⸗ gliedern des Kongresses Gelegenheit zu bieten, die spezielle Land⸗ wirthschaft Ungarns aus eigener Anschauung kennen zu lernen, wird im Anschluß an den Kongreß eine Exkursion in die im Alföld ge⸗ legene Staatsgestüts⸗Domäne Mezöhegyes veranstaltet werden. Der Ackerbau⸗Minister von Daränyi wird dem Kongreß präsidieren. Die Kongreßkanzlei in Budapest (V. ““ — u 7) ertheilt den Interessenten bereitwillig alle nöthigen Aufklärungen.
Handel und Gewerbe.
Am 1. Juni d. J. wird in Recklinghausen eine von der Reichsbankstelle in Essen abhängige Reichsbank⸗ Nebenstelle mit Kasseneinrichtung und beschränktem Giro⸗ verkehr eröffnet werden.
8
Berliner Theater.
Gestern Abend ging Franz von Schönthan'’s Lustsp iel „Cornelius Voß“ unter der neuen Direktion zum ersten Mal in Scene und fand wieder die beifällige Aufnahme, die ihm schon Füüher beschieden war, obwohl gerade dieses Lustspiel von der Naturwahrheit, welche die moderne Schule von der Handlung und der Charakteristik fordert, sich besonders weit entfernt hält. Die heitere Wirkung des Stücks auf die Zuhörer beruht auf der behaglichen Laune, welche aus dem glatten Dialog und aus der leichtgeschürzten Handlung überall hervorlugt; selbst die spöttischen Anmerkungen über menschliche Schwächen und gesellschaftliche Schäden bewegen sich im Rahmen des Gemüth⸗ vollen; sie treffen, ohne zu verwunden. Die einzelnen Epi⸗ soden des Liebesfrühlings der jungen fröhlichen Comtesse Paula, die den halb beschämt, ob seines Doppelspiels, vor ihr stehenden Prinzen Kurt in unschuldsvoller Mädchenhaftigkeit nur als Maler Cornelius Voß liebt, versetzen die Zuschauer in eine wohl⸗ emuthe Stimmung, in der es einer Spannung auf die Lösung des
onflikts kaum noch bedarf. Die kleinen Intriguen und Nebenhand⸗ lungen, durch welche noch zwei glückliche Liebespaare geschaffen werden, tragen aber zur Unterhaltung wesentlich bei. Die Aufführung stand unter einem glücklichen Stern; namentlich machten sich die männlichen Darsteller um den Erfolg verdient. Herr Bassermann brachte die Schwächen des eitlen, etwas beschränkten Kabinets⸗Raths diskret zur Geltung. Herr Schindler spielte den ebenso gutmüthigen wie reichen zweiten Lieb⸗ haber Arnold Bäckers mit liebenswürdiger Keckheit. In Herrn Droescher,
i ab, hat das Theater dem Anschein nach einen b 8— 8 1 e b sc — sich in dem Vierteljahre Januar / März 1896 gegen den gleichen Zeit⸗
hervorragenden jugendlichen Liebhaber und Bonvivant gewonnen; der Darsteller spricht leicht und natürlich, zeigt Temperament und Gemüth und besitzt ein gewinnendes, sympathisches Wesen. Den Herzog, auf dessen alterndes w2. sich noch ein Kranz junger Liebesblüthen herabsenkt, gab Herr Kraußneck vornehm und mit Frische und Wärme. Als Comtesse Paula entwickelte Fräulein Emilie Schroth lebhafte, kindliche Fröhlichkeit, die aber gestern mehr laut als gemüthvoll und herzlich erschien. Fräulein Tondeur stellte mit Vornehmheit und maßvoller Zurückhaltung die junge Wittwe, Baronin von Feldheim, dar, welche dem gutmüthigen reichen Arnold Bäckers ihre Hand reicht.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Mozart’'s „Don Juan’ unter Kapellmeister Dr. Muck'’s Leitung mit Herrn Bulß in der Titelrolle gegeben. Am Montag geht Humperdinck's Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ mit dem Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“ in Scene.
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater wird morgen Bizet’'s „Carmen“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung gegeben. Nachmittags 4 Uhr findet im Garten Konzert statt. — Am Montag geht „Der Troubadour“ in Scene. Den Manrico singt Herr Sommer, die Azucena Frau Götze, die Leonore Fräulein Breuer, den Luna Herr Fricke.
Im Königlichen ne. hiscdasss gelangt morgen Schiller's „Don Carlos“ in folgender Besetzung zur Aufführung: Don Carlos: 5 Matkowsky, Posa: Herr Ludwig, Philipp: Herr Grube, Königin:
rau von Hochenburger, Eboli: Fräulein Poppe, Domingo: Herr Kahle, Alba: Herr Keßler. A ontag geht Nicolay Gogol's Lustspiel „Der Revisor“ in Scene. 1b
Der Spielplan des Deutschen Theaters bringt in kommen⸗ der Woche Wiederholungen der Zauberposse „Lumpacivagabundus“ außer morgen Abend noch am Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Sonnabend sowie am nächstfolgenden Sonntag Abend. Morgen Nachmittag werden „Die Weber“ gegeben; am Mittwoch Abend sowie am nächstfolgenden Sonntag Nachmittag kommen „Die Stützen der Gesellschaft“ zur Aufführung. 1
Im Berliner Theater geht morgen Nachmittag Ernst von Wildenbruch's „König Heinrich“ in Scene, Abends wird das Lustspiel „Cornelius Voß“ von F. von Schönthan zum ersten Mal wiederholt. Weitere Aufführungen des Schönthan'schen Lustspiels sind Mitt⸗ woch und Sonnabend angesetzt. Am Montag, Dienstag, Donners⸗
tag, Freitag (35. Abonnementsvorstellung) und Sonntag, den
24. Mai, finden Wiederholungen von Ernst von Wildenbruch’s „König Heinrich“ statt. — Die Direktion stellt es ihren Abonnenten frei, den Bon zur 35. Abonnementsvorstellung am Freitag gegen ein Billet zu einer beliebigen anderen Wochentagsvorstellung an der Tages⸗ kasse des Theaters umzutauschen. Der Umtausch muß spätestens bis Freitag, den 22. Mai, Mittags 1 ½ Uhr, erfolgt sein.
Im Lessing⸗Theater finden auch im Laufe der nächsten Woche ausschließlich Wiederholungen der Operette „Waldmeister“ statt.
Theater und Musik.
Im Residenz⸗Theater geht morgen der neue Schwank „Villa Beaumignard“ zum ersten Mal in Scene. Vor demselben elangt der einaktige Schwank „Vermischte Anzeigen“ von Maximilian sin 2 Aufführung. Der Anfang der Vorstellung ist auf 7 ½ Uhr estgesetzt. 1 1e6t⸗ Schiller⸗Theater bringt morgen Abend eine Aufführung von Ibsen’'s Schauspiel „Die Stützen der Gesellschaft“. Die letzten Wiederholungen des Schönthan’schen Lustspiels „Das letzte Wort“ finden am Montag und Mittwoch statt, am Dienstag eine Wiederholung von „Antigone“ mit Frau Clara Meyer als Gast. Am Donnerstag ist die Erstaufführung von Shakespeare's Lustspiel „Viel Lärm um Nichts“ mit Frau Clara Meyer in der Rolle der Beatrice. Diese Vorstellung geht dann auch am Freitag und Sonnabend in Scene.
Im Theater Unter den Linden bleibt „Die Fledermaus“ vorläufig bis Dienstag auf dem Spielplan. Am Mittwoch findet die Erstaufführung der zweiaktigen Operette „Der Großherzog“ von Gilbert, Musik von Arthur Sullivan, statt.
Für die Aufführung des Requiem von Berlioz hat sich die Veranstaltung einer öffentlichen Hauptprobe doch noch ermög⸗ lichen lassen, da das Philharmonische Orchester bereiks morgen früh in Berlin eintrifft. Die Hauptprobe findet daher morgen, Sonntag, Mittags 12 Uhr, in der Philharmonie statt. Billets sind bei Bote u. Bock zu haben. — Die Aufführung selbst beginnt am
Montag Abend um 7 Uhr und ist um 8 ½ Uhr zu Ende
8 8 ““
Mannigfaltiges. Die Gasproduktion in den städtischen Gasanstalten hat
raum des Vorjahres um 2 513 000 chm, nämlich von 33 550 000 cbm auf 36 063 000 chm, mithin um 7,490 % erhöht: eine Zunahme, wie sie seit längerer Zeit nicht zu konstatieren gewesen ist. Die Zahl der in dem bezeichneten Vierteljahr gespeisten Privatflammen vermehrte sich um 10 403, sodaß am 1. April deren Zahl 944 125 betrug. Oeffentlich aus den städtischen Gasanstalten versorgte Flammen waren 25 073 vorhanden, und der Bestand der öffentlichen Petroleum⸗ laternen belief sich auf 1165. 11u“ 3
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In der neuen „Urania“ in der Taubenstraße 48/49 wird die ganze nächste Woche hindurch das wissenschaftliche Ausstattungsstüc „Durch den Gotthard“ aufgeführt. — In dem alten Institut pna am morgigen Sonntag Herr Dr. Schwahn „Ueber den Pellowstone⸗ Park“, am Sonnabend über „Das Laibacher Erdbeben“, am Montag Herr Dr. Müller über „Die Farben im Kampf ums Dasein“, am Dienstag Herr Dr. Naß über „Elemente des Wassers“, am Mittwo
und Freitag Herr 2 Spies über „Photographie mit unsichtbaren Strahlen“ und am Donnerstag Herr G. Witt „Ueber die Sonne“
Die Freie photographische Vereinigung hierselbst ver⸗ anstaltet am Dienstag, den 19. Mai, Abends 8 Uhr, im Hörsaal des Königlichen Museums für Völkerkunde Eszigg berstzcße Nr. 120) ihren 47. Projektions⸗Abend. Dr. P. Ehrenreich wird an diesem Abend über „einen Ausflug nach Birma“ vortragen.
Von dem „Berliner Verkehrs⸗Lexikon“ (Verlag von Max Schildberger hierselbst) ist soeben die Sommer⸗A erschienen (Preis 40 ₰). Das Büchlein ist von großer eich. haltigkeit und orientiert bequem und schnell über alle die zahlreichen Verkehrsmittel der Hauptstadt. Eine sehr angenehme Zugabe sind die Eisenbahn⸗Fahrpläne für den Vorort⸗ und eee tese sowie die Dampfschiffahrt in und um Berlin. Dem Fremden wird auch der kurze und doch alles Wesentliche erläuternde Führer durch die Gewerbe⸗Ausstellung nebst Plan willkommen sein.
„Der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz ließ seinen „Rathgeber bei Auswahl von Sommerwohnungen“ soeben im 6. Jahrgang erscheinen. Die Schrift ist unentgeltlich von der Ge⸗ schäftsstelle des Vereins in Leipzig bei Herrn Ohme, Petersstraße 12, in Berlin bei Herrn Poppenburg, A. Cassirer Nachfl., Spandauer⸗ 89 8 58, und in Dresden bei Herrn Lingke, Viktoriastraße 23, zu erhalten.
Würzburg, 15. Mai. Heute Nachmittag, gegen 3 Uhr, brach im linken Flügel des Königlichen Schlosses Feuer aus, das den Dachstuhl der ganzen Länge nach bis zur Mitte des Hau tgebäudeg zerstörte. Dank der Stärke der Mauern blieben die unteren Räumlich⸗ keiten verschont; nur die Decke des Zimmers des „Historischen Vereins fen Unterfranken“ ist eingestürzt. Militär war alsbald zur Stelle und chritt wirksam ein, um die vom Brand gefährdeten Zimmer auszu⸗ räumen. Das Feuer ist wahrscheinlich durch einen schadhaften Kamin veranlaßt; die Kaminfeger, die auf dem Dach beschäftigt waren, konnten sich nur mit Mühe retten. Gegen Abend war die Haupt⸗ gefahr beseitigt, doch glomm das Feuer gegen 10 Uhr noch fort.
Hull, 15. Mai. Aus dem alten St. Andreas⸗Fisch⸗⸗ Dock brachen heute große Wassermassen durch die Dockfluth. thüren in das neue, fast schon vollendete Dock ein. Nahezu sämmt⸗ liche Schiffe wurden von den Ankern gerissen; mehrere Fahrzeuge sind gesunken, andere zerschmettert. Menschenverlust ist nicht zu beklagen; der Schaden wird auf hunderttausend Pfund Sterling geschätzt.
New⸗York, 16. Mai. In Sherman 18g” zerstörte gestern Nachmittag ein Cyclon den nefsttlichen beil der Stadt vollständig. Der Verlust an Todten wird auf 60 Personen geschätzt, viele sind tödtlich verletzt. Häuser uand Bäume wurden vom Orkan fortgerissen. Man befürchtet, daß die Berichte aus den Land⸗ distrikten die Zahl der Opfer noch vergrößern werden. Gleichzeitig wurden durch eine Wasserhose in Howe (Texas) acht betner getödtet und viele verletzt. 88. .
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. 8
Paris, 16. Mai. (W. T. B.) Präsident Faure st heute Vormittag kurz vor 11 Uhr, begleifet von den Generalen Boisdeffre und Tournier, zur Begrüßung der Kaiserin⸗ Wittwe von Rußland nach Frouard abgereist. Der Präsident wird Allerhöchstdieselbe bis Pagny sur Moselle begleiten und sodann direkt nach Paris zurückkehren. .M
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(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweite Beilage.)
icht vom 16. Mai, “
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halb bed. bedeckt 8 wolkig bedeckt
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Anfang 7 ½ Uhr. heiter bedeckt bedeckt bedeckt ¹) halb bed. halb bed. heiter
wolkig bedeckt bedeckt wolkig²) bedeckt¹) Regen Regen ⁴) bedeckt bedeckt
wolkig 14 756 heiter 15 Crlest. 2759 Regen 14
¹) Gestern etwas Regen. ²) Früh Regen, gestern Gewitter. ³) Nachts Regen. ⁴) Gestern Regen.
Uebersicht der Witterung.
Das Hochdruckgebiet im Westen hat an Höhe wieder zugenommen, während über ganz Ost⸗Europa der Luftdruck andauernd niedrig ist. Dementsprechend dauert über Zentral⸗Europa die nördliche bis west⸗ li Füttrömimg fort, nur an der deutschen Küste wehen nördliche und nordöstliche Winde. In Deutsch⸗ lLand, wo meistens Regen gefallen ist, ist das Wetter kühler, trübe und regnerisch. Die Morgentemperatur liegt 1 ½ bis 6 Grad unter dem Mittelwerth. Wies⸗ baden und Friedrichshafen hatten Gewitter. In Lappland herrscht am Morgen leichter Frost. Fort⸗ dauer zunächst noch wahrscheinlich. Dienstag: Kö
Beutsche Seewarte. .
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Opernhaus. Lonjumeau. und Eurydike. Ingo.
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Rigoletto. ments. Carneval.
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Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ 126. Vorstellung. 2 Akten mit Tanz von Wolfgan Text von Lorenzo Daponte.
Schauspielhaus. 133. Vorstellung. Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller.
Montag: Opernhaus. 127. Vorstellung. Hänsel Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. — Phantasien im Bremer Rathskeller. Phan⸗ tastisches Tanzbild, frei von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann.
Schauspielhaus. 134. Vorstellung. Der Revisor. Lustspiel in 5 Au von Elsa von S Dienstag: Karneval.
hüpgen von Nicolai Gogol, deutsch a
Freitag: Am Wagner’'s: Lohengrin. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Sonntag: Fidelio.
Neues Opern⸗Theater (Kroll). Dienstag: Martha. Mittwoch: Zar und Zimmermann. Donnerstag: Freitag: Die Tochter des Regi⸗ Sonnabend: Sonntag: Carmen.
Schauspielhaus. Dienstag: Indith. Mittwoch: Doktor Klaus. reitag: Zum Besten der Unterstützungs⸗ ereins Berliner Presse. Neu einstudiert: Die Karolinger. Sonnabend: Der Kaufmann von Venedig. Sonntag: Die Karoli
Deutsches Theater. Sonntag, 3 Uhr: Die Weber. — Abends 8 Uhr: Lumpaci⸗
ontag: Lumpacivagabundns.
Theater. Sonntag, Nachmittags r: König Heinrich. — — Vormelinsg Bo. ne⸗ Abends 7 ½ Uhr
Montag: Köni
Lessing-Theater. Sonntag:
Theater.
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uan. Oper in madeus Mozart. Anfang 7 ½ Uhr.
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Montag: Waldmeister. Dienstag: Waldmeister.
Residenz⸗Theater.
Anfang 7 Uhr.
ilhelm Hauff,
nach von Ludwig Fischl. —
Anzeigen.
Anfang 7 ½ Uhr.
Montag: elsky. Anfang 7 ½ Ühr. Vermischte Anzeigen. Der Postillon von Mittwoch: Orphens Donnerstag: Zum ersten Male: Geburtstage Richard 815
Sonntag: Dekorationen und
Kostümen,
Die verkaufte Braut.
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Donnerstag: Wie die Alten
6 Uhr
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Neues Theater.
Anfang 8 Uhr. Montag: Tata⸗Toto. Dienstag: Tata⸗Toto.
Heinrich.
Heinrich. Julius Fritzsche. Sonntag:
Komische Operette in 3
Operette in 3 Akten von Gustav Davis. Musik von Johann Strauß. Ferenczy⸗Ensemble vom Carl Schultze⸗Theater in Hamburg, mit Julie Kopaczy⸗ Karczag und Eduard Steinberger als Gast. Anfan
ö1““ 8 Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonntag: [Zum ersten Male: Villa Beaumignard. Schwank in 3 Aufzügen von Mare Sonal und Victor Gréhon, Ferrjeht und bearbeitet
orher: Schwank in 1 Akt nach dem Fran⸗ zösischen des R. Dreifus von Maximilian Bernt.
Villa Beaumignard. — Vorher:
Friedrich-Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26. großartiger Ausstattung an Requisiten: Der Hungerleider. Ausstattungs⸗Komödie mit Gesan und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller un Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. in Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: n
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Konzert. Auftreten von 20 Spoezialitäten ersten Ranges. Anfang des Konzerts 4 ½ Uhr. Anfang der Vorstellung
Montag: Im Theater; Der Hungerleider. — Im prachtvollen Park: Auftreten von Spezialitäten
Schiffbauerdamm 4a./5.
Sonntag: Tata⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten von Victor Leon und F. Zell, nach Bilhaud und Barré.
Dienstag: Lumpacivagabundus. Anfang 8 Uhr. Cige * 1- Tr. J.-2. nncein er Westces 8 vgeß
Theater Unter den Linden. Direktion:
Die Fledermaus.
kten von Halévy, bearbeitet von C. Haffner und Rich. Genée.
Musik von Johann Strauß. Dirigent: Herr Kapell⸗ meister Winné. Anfang 7 ½ Uhr.
Montag: Die Fledermaus.
Mittwoch, den 20. Mai: Mit durchaus neuer g Ausstaͤttung an Kostümen, Dekorationen und Re⸗ 8 quisiten. Der Großherzog. Operette in 2 Akten von Gilbert. Musik von Arthur Sullivan.
Adolph Ernst⸗Theuter. Sonntag: Das otte Berlin. Große wvvFbe inm 3 Akten von Leon Treptow und Ed. Jacobson. Kuplets und Quodlibets von Gustav Görß. Musik von Gustan Steffens. In Secene gesetzt von Adolph Ernst. 2. Akt: Alt⸗Berlin. Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Das flotte Berlin.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Margareta von Kalckreuth mit Hrn. Sec.⸗Lieut. d. R. Frhrn. von Gemmingen⸗ Hornberg (Kurzig). — Frl. Martha Herwarth von Bittenfeld mit Herrn Sec.⸗Lieut. Fritz von Tscharner (Berlin—Morillon b. Bern). — Frl. Mila Staudacher mit Hrn. Dr. jur. Oscar Philippi (Breelan). 8
Verehelicht: Hr. Sec.⸗Lieut. Weishaupt mit Frl. Margarathe Merkel (Trebnitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn: Staatsanwalt Uhland (Ulm). — Hrn. Kreis⸗Sekretär Garbotz (Breslau). — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Breithaupt (Berlin).
Gestorben: Hr. vve Wilhelm Simon (Alt⸗Lüdersdorf be von Götzen (Görlitz). — Hr. 1.2ne Otto Frank (Montreux). — Hr. Ober⸗Regierungs⸗Rath a. D. Hugo von Mettingh (Fürstenwalde, Spree). — Hr. Kammerherr Albin Bernhard von Krieger (Bautzen). — Hr. Prem.⸗Lieut. d. L. Härtel (Berlin). — Verw. Fr. Geheime Justiz⸗Rath Emma Wendlandt, fr. Fanninger (Stettin). — Verw. Fr. General Bertha von Rosenberg⸗ Gruszczynska, 81 von Gruner (Bonn). — Hr. General⸗Arzt 1. Kl. Dr. Lommer (Torgau).
Waldmeister.
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Vermischte
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32
Neun Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
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des 2. Chev. Regts., den Sec.
8 v. Voll 8 urg) des 3. Feld⸗Art. Regts., den Sec.
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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pr
Erste Beilage
Personal⸗Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Wiesbaden, 12. Mai. Baumeister, Seekadett der Res., von der Marine ausgeschieden und gleichzeitig in der Armee und zwar als Port. Fähnr. mit einem Patent vom 13. Mai 1895 bei dem Bad. Train⸗Bat. Nr. 14 angestellt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Wies⸗ baden, 12. Mai. Doussin, Oberst⸗Lt. a. D., zuletzt Major und Bats. Kommandeur im Inf. Regt. Nr. 140, mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des Großherzogl. Mecklenb. Füs. Regts. Nr. 90, Frhr. v. Loön 1, Haunptm. à la suite des Garde⸗Füs. Regts. und persönlicher Adjutant des Erbprinzen von Anhalt Hoheit, in Genehmigung seines Abschiedsgefuchs, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, — zur Disp. gestellt.
Königlich Bayerische Armee.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des König⸗ reichs Bayern Verweser, haben im Namen Seiner Majestät des Königs Sich inhaltlich Allerhöchsten Handschreibens vom 7. Mai d. J. Allergnädigst bewogen gefunden, aus Anlaß der Erinnerungs⸗ feier des Feldzugs 1870/71 den nachgenannten Offizieren a. D. aus den beigesetzten Landwehrbezirken die Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen zu er⸗ theilen, und zwar; die Uniform des 1. Inf. Regts. dem Sec. Lt. a. D. Staudacher (Weiden), des 4. Inf. Regts. dem Sec. Lt. a. D. Schuller (Weilheim), des 6. Inf. Regts. dem Sec. Lt. a. D. Geistbeck (1 München, des 13. Inf. Regts. dem Pr. Lt. a. D. Söllner (Nürnberg), des 15. Inf. Regts. den Sec. Lts. a D. Frhr. Reichlin von Meldegg (1 München), Leyh (Bayreuth), des 2. Jäger⸗Bats. dem Sec. Lt. a. D. Meiser (1 München), des vormal. 3. Jäger⸗Bats. dem Sec. Lt. a. D. Eckstein (1 München), des vormal. 8. Jäger⸗Bats. dem Sec. Lt. a. D. Gitschger (1 München), des 4. Chev. Regts. dem Sec. Lt. a. D. Ritter v. Mann Edlen v. Tiechler (I München); ferner die Landwehruniform ihrer Waffe den Offizieren a. D., vormals im Stande der nach⸗ enannten Truppentheile: den Sec. Lts. a. D. Gött, Schultze, Fegler (I München), Rogg (Kempten) des Inf. Leib⸗Regts., den ec. Lts a. D. Kilp, Knorr, Rasp, Sedlmayr (I. München), Sedlmayr (Augsburg), Bäumler “ Ney (Landau) des 1. Inf. Regts., den Pr. Lts. a. D. Mantel (I München), Paraquin (Zweibrücken), den Sec. Lts. a. D. Huber (Rosenheim), Fuchs, Koch (1 ünchen), Ehrlich (Landshut), Mayer (Nürn⸗ berg), Busch (Ludwigshafen), — des 2. Infanterie⸗Regiments, dem Pr. Lt. a. D. Sommer (Augsburg), den Sec. Lts. a. D. S1 Helmensdorfer, Schobloch, Zwißler (Kempten), etzt, Reichel, Schürer, Tischer, Tröltsch (Augsburg), Bauhof, Strauß (Regensburg), Fickeisen, Gérard, Hart⸗ tung, Zäch (Ludwigshafen), — des 3. Inf. Regts., den Pr. Lts. a. D. Ernst, Halenke, Reichardt (Ludwigshafen), den Sec. Lts. a. D. Angerer (I München), Dochnahl, Fitz, Hoffmann, Latter⸗ mann, Wittmann (Ludwigshafen), Feinthel, Schech (Landau), — des 4. Inf. Regts., den Pr. Lts. a. D. Scheiner (Würzburg), Sohn (Aschaffenburg), den Sec. Lts. a. D. Stöckhert (Kempten), ckstein, Kohlmüller (Nürnberg), — des 5. Inf. Regts., den ser Lts. a. D. Schneidhuber (I München), Vielwerth (Ingol⸗ tadt), den Second⸗Lieutenants a. D. Frhrn. v. Schacky auf Schönfeld (Straubing), Wolfermann (Nürnberg), Friederich (Ludwigshafen), — des 6. Inf. Regts., den Pr. Lts. a. D. Kiderlin (Nürnberg), Gränzer (Hof), Krauß (Bayreuth), den Sec. Lts. a. D. Laun (Dillingen), Stobaeus (Ansbach), Dorsch (Würzburg), Kärcher (Kaiserslautern), — des 7. Inf. Regts., den Pr. Lts. a. D. Klemm (Nürnberg), Bock (Ludwigs⸗ hafen), Hebberling (Landau), dem Sec. Lt. a. D. Karl (Zwei⸗ brücken), — des 8. Inf. Regts., den Pr. Lts. a. D. Keller (Ansbach), Heim (Würzburg), den Sec. Lts. a. D. Rascher (Kissingen), Burger, Kiener, Kirchner, Thaler (Würzburg), — des 9. Inf. Regts., dem Pr. Lt. a. D. Killinger (Zweibrücken), den Sec. Lts. a. D. Leeb (I München), Lammel (Augs⸗ burg), Nörr, Steindl. (Regensburg), Dickhaut (Ansbach), Mayr, Weiß (Bayreuth), — des 10. Infanterie⸗Regiments, dem Pr. Lt. a. D. Ritter v. Horstig gen. d'Aubigny v. Engelbrunner 8 München), den Sec. Lts. a. D. Lampart (Augsbugg, Kölwel, Marquart, Pauer, Seyboth (Regens⸗ urg), Spitzenberger (Straubing), Krug (Würzburg), Mohr deeenbregh. — des 11. Inf. Regts., den Sec. Lts. a. D. Höch⸗ tetter (I München), Herz (Kempten), Kießling, Oswald (FAugsburg), Bayer (Dillingen), Schmitt (Landau) des 12. Inf. egts., den Sec. Lts. a. D. Bergmann (Ingolstadt), Zinsmeister (Fünnenen e Donauer, Seboldt (Regensburg), Auern⸗ eimer (Nürnberg), Schindler, Schönlaub (Landau) des 13. Inf. Regts., den Sec. Lts. a. D. Kusterer (Regensburg), Bernhold, Goll, Haas, Loschge, Weiß (Nürnberg), Reßler, (Bayreuth), Völker (Kaiserslautern) des 14. Inf. Regts., den Pr. Lts. a. D. Kraisy (Regensburg), Beckh (Nürn⸗ berg), den Sec. Lts. a. D. Meyer, Wild (Augsburg), Schwenck (Ingolstadt), Martini (Gunzenhausen), Kaufmann, Marx, Müller, Pemsel (Nürnberg), Werle (Bamberg), — des 15. Inf. Regts., den Sec. Lts. a. D. Fischer (Rosenheim), Schöpperl (Regensburg), Dürschner (Nürnberg) des 16. Inf. Regts., den Pr. Lts. a- D. Gayer (Kempten), Camerer (Augs⸗ burg), Michal (Nürnberg), den Sec. Lts. a. D. Stautner (Regens⸗ burg), Lehner (Erlangen), Höpffner (Landau), — des 17. Inf. Regts., dem Hauptm. a. D. Männer (Bayreuth), dem Pr. Lt. a. D. Stummvoll (Dillingen), den Sec. Lts. a. D. Prestele, Wißmiller (Augsburg), — des 1. Jäger⸗Bats., dem Sec. Lt. a. D. Gläßgen (Ludwigshafen) des 2. Jäger⸗Bats., den Sec. Lts. a. D. Egert (EIngolstadt), Will (Erlangen) des vormal. 3. Jäger⸗Bats., den Sec. Lts. a. D. Jansohn, Schleip (Kaisers⸗ lautern) des vormal. 4. Jäger⸗Bats., dem Sec. Lt. a. D. Schmid . München) des vormal. 7. Jäger Bats., dem Sec. Lt. a. D. eiß (Kitzingen), des vormal. 8. Jäger⸗Bats., dem Sec. Lt. a. D. Dunzinger (Regensburg) des vormal. 9. Jäger⸗Bats., dem Pr. Lt. a. D. Höpffner (Kaiserslautern) des vormal. 10. Jäger⸗Bats., dem Sec. Lt. a. D. Floritz e gah⸗ des 1. Ulan. Regts., den Sec. Lts. a. D. Mayer, Raab, Zahn (Nürnberg) des 1. Chev. Regts., den Sec. Lts. a. H. Reichel (Bayreuth), Henigst (Zweibrücken) Lts. a. D. Frhrn. v. Kesling (Landshut), Bauriedel (Nürnberg) des 3. Chev. Regts., den Sec. Lts. a. D. Kissel (kaßwlochofenh. Kranzbühler, einenweber (Zweibrücken) des 5. Chev. Regts., dem Sec. Lt. a. Speiser (Nürnberg), des 6. Chev. Regts., den Sec. Lts. a. D. Reisenegger (I1. München), Ruck Lümberg), Löw (Straubing) des 1. Feld⸗Art. Regts., dem Sec. t. a. D. Frhrn. Tucher v. Simmelsdorf (Erlangen) des 2. Feld⸗Art. Regts., den Sec. Lts. a. D. Strobl (
nchen), Gej 37e; Se2, e. eidl ( München), Siegert (Gunzenhausen), Merkel, Zeiser Närnberg) des es .Sng Regts., dem Sec. Lt. a. D. Grimm indelheim) des 1. Fuß⸗Art. Regts., den Sec. L2ts. a. D. Blöst, ürnberg), Spatz (Kaiserslautern) des 2. Fuß⸗Art. Regts., dem
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Berlin, Sonnabend, den 16. Maui
Pr. Lt. a. D. Mackert (Rosenbeim) des 1. Pion. Bats., dem Pr. Lt a. D. Endres (1 München), dem Sec. Lt. a. D. Vogt ——
des 2. Pion. Bats., dem Sec. Lt. a. D. i EE1“ ec a. D. Schreiner (Ingolstadt)
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps.
Im Sanitäts⸗Korps. 9. Mai. Den charakteris. Ober⸗ Stabsärzten 1. Kl.: Dr. Albrecht, Regts. Arzt des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, Dr. Wegelin, Regts. Arzt des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Dr. Sperling, Regts. Arzt des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Dr. Bück⸗ ling, Regts. Arzt des Drag. Regts. König Nr. 26, Dr. Koch, Garn. Arzt in Ludwigsburg, — ein Patent ihrer Charge verliehen. Die Stabs⸗ und Bats. Aerzte: Dr. Enderle im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, ” von Preußen Nr. 120, Dr. Scherer im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, Dr. Steiff im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, — zu überzähl. Ober⸗Stabs⸗ örzten 2. Kl., Dr. Bihler, Assist. Arzt 1. Kl. im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, zum überzähl. Stabsarzt, Dr. Sautter, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Ehingen, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl., — befördert.
Deutscher Reichstag. 91. Sitzung vom 15. Mai 1896, 2 Uhr.
Auf der Tagesordnung steht die dritte Berathung des eines Gesetzes, betreffend die Zucker⸗ euer.
In der Generaldiskussion erhält zunächst das Wort
Abg. Beckh (fr. Volkp.): Die Verhandlungen der bayerischen Kammer zeigten deutlich, welche Abneigung gegen das Gesetz in Süddeutschland vorhanden ist; auch die bayerische Regierung hat offen erklärt, daß das Gesetz ihren Wünschen nicht entspreche. Es lohnt sich nicht, den Konsumenten eine solche hohe Belastung aufzulegen, ohne daß der Industrie erheblich genützt wird; nur die Ausländer haben den Vortheil des billigen Zuckers. Redner weist darauf hin, daß in den Gemeindestatuten die Bestimmung enthalten sei, daß der⸗ jenige, welcher an einer Sache materiell interessiert sei, sich an Ab⸗ stimmungen nicht betheiligen dürfe. Wenn für den Reichstag eine solche Bestimmung gelten würde, würde das Gesetz schwerlich zu stande kommen. Redner schließt mit der Eröffnung, daß namentlich 6 e bayerischen Landsleute bei ihrer ablehnenden Haltung bleiben würden.
Abg. Dr. Schultz⸗Lupitz (Rp.) will weder das Interesse der Konsumenten noch das der Produzenten in den Vordergrund gestellt wissen, sondern lediglich das allgemeine deutsche Interesse, welches die Er⸗ haltung dieses wichtigen Industriezweiges verlange. Geschädigt würden durch die niedrigen Zuckerpreise nicht die Fabriken, sondern die Rübenlieferanten, die statt 1 ℳ nur 40 bis ₰ für den Zentner Rüben bekommen haben. Die Gegner in dieser Frage seien nicht hier im Lande, sondern sie ständen im Wettbewerbe der Nationen außerhalb Deutschlands. Deshalb sollte das Gesetz möglichst einstimmig an⸗ genommen werden. 8
Abg. Dr. Pichler (Zentr.): Die 11 süddeutschen Zuckerfabriken kommen bei dieser Vorlage nicht wesentlich in Betracht; sie haben keinen erheblichen Vortheil von ihr, und dem geringen Vortheil stehen bedeutende Nachtheile gegenüber. Wir erkennen die hohe Bedeutung der Zuckerindustrie für die Landwirthschaft an, aber das Gesetz legt der Aügemeinheit große Opfer auf und bringt die Gefahr der Ueberproduktion mit sich. Deshalb werden meine näheren politischen Freunde gegen das Gesetz stimmen. 1
Abg. Schippel (Soz.): Was der Vorredner sagte, sagten die Zentrumsmitglieder der Kommission von Anfang an; sie wollten nur 1,85 ℳ Prämie bewilligen neben einer hohen staffelförmigen Betriebs⸗ steuer; die Mehrheit des Zentrums ist heute für 2,50 ℳ Prämie und eine kleine Betriebssteuer, während die Marktverhältnisse über⸗ haupt die Belästigungen durch die Betriebssteuer und die Prämien gar nicht erfordern, denn kein Staat hat seine Zuckerproduktion in dem Maße vermehrt wie Deutschland. Deutschlands Ausfuhr beträgt das Dreifache der österreichischen und das Zehnfache der französischen Ausfuhr. Die in dem Antrage Paasche, welcher diese Vorlage anregte, an⸗
edeutete Betriebssteuer hätte die Ueberproduktion eingeschränkt; die jetzt beschlossene Betriebssteuer hat gar nichts zu bedeuten.
Abg. Dr. Barth (fr. Vgg.) kommt noch einmal auf die in der vorigen Sitzung erwähnte Petition der Konditoren zu sprechen und wendet sich en egen das Gesetz, weil dasselbe alle protek⸗ tionistischen Fehler aufweise. b 8 1
hülch hüst agacn (nl.) hält es nicht für gerechtfertigt, die⸗ jenigen vom Stimmrecht auszuschließen, welche an einer Frage bethei⸗ ligt seien. Er tritt als Sachverständiger für die Vorlage ein und
ucht namentlich die Ausführungen des Abg. Richter in der zweiten dcht zu widerlegen. Redner sucht an den Verhältnissen einer ihm spezielt bekannten Fabrik nachzuweisen, wie die Rübenpreise in den letzten zehn Jahren gesunken seien, und erklärt sich für das Gesetz, wie es sich gestaltet habe. 1 Damit schließt die Generaldiskussion. 1 In der Spezialdiskussion findet über den Artikel I (Ein⸗
leitung) eine Debatte nicht statt. 1
9. Zählung des Hauses bei zweifelhafter Abstimmung ergiebt die Annahme des Artikels mit 142 gegen 121 Stimmen.
Zu § 65 (Betriebsabgabe) beantragt der Abg. Richter die Fiein ung der Betrie g e durch Streichung des ersten Absatzes. Abg. Graf von Schwerin (d. kons.) beantragt dagegen die Wiederherstellung der Kommis sionsbeschluͤsse, worauf Abg. Richter seinen Antra Furüͤcksicht, da der Antrag des Grafen Schwerin dasselbe hanl in korrekterer Weise erreiche.
— Graf von Schwerin (d. . erklärt sich gegen die Betriebsabgabe und beruft sich auf die Zuschriften aus dem Lande, welche dieselbe verurtheilten. Durch die Wiederherstellung der⸗ selben habe man die Vorlage entschieden verschlechtert.
Abg. Dr. Lieber (Zentr.) weist darauf hin, daß das Zentrum noch einmal in eine Hörher) der Frage eingetreten sei, wie es den Abgeordneten von der Rechten entgegenkommen önnte. Der Antrag des Grafen Schwerin zeige aber nicht einen gangbaren Weg, dagegen sei das Zentrum bereit, zur Erleichterung der Melasseentzuckerung den Bundesrath zu ermächtigen, für die Melasseentzuckerung das Kontingent um 2 % oder 340 000 Doppelzentner zu erhöhen. In Bezug auf die e 2 n das Zentrum auf demselben
kt wie in der zweiten Lesung. e Stanrhung weeene Melassezucker und Betriebsabgabe haben innerlich nicht das Mindeste mit einander gemein. Die Betriebsabgabe ist eine Strafe für gewisse größere Fabriken, und die Begünstigung des Melassezuckers soll ein Besantionngsmite dafür sein. Der Reichs⸗ tag sollte doch in seiner rheit die Frage sachlich entscheiden. Zu dem in Aussicht gestellten Antrag werde ich Stel⸗ lung nehmen, wenn er vorliegt. Die Betriebsabgabe ist finanziell; nicht gerechtfertigt, weil die Deckung schon durch die Erhöhung der Verbrauchsabgaben als ausreichend
bewerkstelligt wird, und im übrigen hat sie praktisch nur eine Vexation der großen Fabriken zur Folge, zumal im Osten. Die Herren aus Süddeutschland, die über den Werth des gesammten Gesetzes min⸗ destens im Zweifel sind, sollten es sich dreimal überlegen, ehe sie die Betriebsabgabe annehmen, die gerade den neuen füddeutschen, größer angelegten Fabriken sehr beschwerlich werden kann.
Abg. Graf von Schwerin: Die Behandlung der Melasse und die Betriebsabgabe kompensieren sich gewissermaßen. Der in Aussicht gestellte Antrag des Zentrums, den ich als Eventualantrag unterstützen würde, beseitigt nicht alle Bedenken, sondern nur einige. Wir werden den Antrag wegen Beseitigung der Betriebsabgabe nicht zurückziehen, um den Gegnern derselben Gelegenheit zu schaffen, ihre Ueberzeugung zu vertreten. Ich werde mit Rücksicht auf den Antrag des Zentrums gegen meinen eigenen Antrag stimmen. Sctaatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner: 1
Der Herr Abg. Richter hat Ihnen, den Herren aus dem Osten, die zum theil große Fabriken vertreten, erklärt, es wäre vielleicht möglich, daß man ohne Hilfe des Zentrums Ihnen doch entgegenkäme. Dieses platonische Entgegenkommen wird den Herren aus dem Osten nicht viel nützen, da der Herr Abg. Richter ganz unzweifelhaft mit seiner Partei gegen das ganze Gesetz stimmen wird. (Sehr richtig!)
Es ist jetzt noch besonders brennend die Melassefrage. Diese ist in einen gewissen Zusammenhang gebracht mit der Betriebssteuer. Ich kann schon aus taktischen Gründen, ganz abgesehen von dem Standpunkt, auf dem die Regierung von Anfang an bei der Vorlage stand, die Herren von der rechten Seite hier nur dringend bitten, für die Betriebssteuer zu stimmen. Was die Melassefrage betrifft, so fürchten die Raffinerien, sie würden durch die fortgesetzt gesunkenen Preise der Melasse und infolge dessen durch die billigeren Preise des Melassezuckers in der Verwerthung der Raffinaden wesentlich ge⸗ schädigt. Infolge dessen sollte zunächst eine Bestimmung ergehen, welche der Melasse nur den bisherigen Zuschuß gewährte. Jetzt geht man den umgekehrten Weg. Um die Konkurrenz des Melassezuckers gegenüber dem Konsumzucker abzuschwächen, will man durch die Anträge Schwerin und Müller (Fulda) den Werth des Melasse⸗ zuckers künstlich heben. Selbstverständlich wird, wenn eine solche Be⸗ stimmung, sei es nach dem Vorschlag des Herrn Grafen von Schwerin⸗ Löwitz, sei es nach demjenigen des Hern Müller (Fulda), durchgeht, die Nachfrage nach Melasse steigen, damit wird aber auch der Preis des Melassezuckers steigen und es wird infolge dessen mehr Melasse⸗ zucker hergestellt werden. Man kann zweifelhaft sein bei diesen beiden Bestimmungen, ob nicht, während man bisher den niedrigen Preis des Melassezuckers fürchtete, in Zukunft eine zu große Produktion von Melassezucker auf den Preis des Raffinadezuckers drücken wird. Aber ich muß sagen, beide Anträge, von denen ich per⸗ sönlich demjenigen des Herrn Abg. Müller (Fulda) den Vorzug geben würde, sind doch in so mäßigen Grenzen gehalten, daß man sagen kann, sie sind vielleicht geeignet, den gewünschten Zweck zu erreichen. Ich glaube, die verbündeten Regierungen würden aus der Annahme eines dieser beiden Anträge keinen Grund herleiten, das Gesetz nicht zu genehmigen. (Bravo!)
Abg. Dr. Lieber (Zentr.): Bei wirthschaftlichen Dingen muß immer eine Vereinbarung gesucht werden, das weiß der Abg. Richter als alter Parlamentarier auch sehr gut.
Abg. Richter: Ich bin von Anfang an Gegner der Betriebs⸗ abgabe gewesen, bevor noch ein Anlaß vorlag, diese Frage im Zu⸗ sammenhang mit diesem Gesetz zu behandeln. Vergeblich suchen Sie den inneren Zusammenhang mit dem Melasseantrag herzustellen. Den schon bestehenden Melasseentzuckerungsanstalten wird die Abgabe auf⸗ erlegt; diese werden geschädigt. Nur den in Zukunft erst zu errichten⸗ den Anstalten kommt der Antrag zugute.
§ 65 wird mit der Betriebsabgabe angenommen und durch die Bestimmung ergänzt, daß der Steuerzuschlag in Höhe des Ausfuhrzuschusses nur gezahlt werden soll von der das Kontingent übersteigenden Zuckermenge.
Abg. Graf von Schwerin beantragt ferner in einem besonderen § 67 a, den aus Melasse gewonnenen Zucker in den Zuckerfabriken bei der Kontingentierung außer Betracht zu lassen, soweit er 4 % des Fesemmͤteti maen nicht übersteige; für dieses Mehr sollen alle Fabriken, welche Melasse entzuckert haben, nach Maßgabe ihrer Pro⸗ duktion den Betrag des Ausfuhrzuschusses aufbringen.
Der Antrag wird genügend unterstützt und kommt daher nicht zur Debatte. 2,8 1 b
Im übrigen wird der Abschnitt über die Betriebsabgabe unverändert nach den Beschlüssen der zweiten Lesung genehmigt, ebenso die §§ 70 bis 72 über die Hohe der Ausfuhrzuschüsse. Die §§ 73 und 74, welche sich auf den Höchstbetrag der Aus⸗ “ bezogen, sind in zweiter Lesung gestrichen und leiben gestrichen. . 1 1— .
Die 88 75 bis 81 beziehen sich auf die Kontingentierung; sie werden zum theil unverändert und ohne Debatte ange⸗ nommen; zu § 78 wird ein redaktioneller Zusatz beantragt von dem Ab Müller⸗Fulda (Zentr.). 8
Durch Zählung des Hauses wird dieser mit 158 gegen 100 Stimmen angenommen. b 8
Zu § 80, welcher das Kontingent auf 17 Millionen Doppelzentner festsetzt, beantragen die Abgg. Müller⸗Fulda und Gefosßen olgenden Zusatz;
„Nach näherer Bestimmung des Bundesraths kann das Ge⸗ sammtkontingent zur FAachterung der Errichtung neuer Fabriken, welche ausschließlich P.es e entzuckern, bis um 2 % des jeweiligen Gesammtkontingents erhöht werden. Soweit eine solche Er⸗ höhung eintritt, finden die Bestimmungen des § 76 — bezüglich der neu errichteten Zuckerfabriken, die im ersten Jahre gar keine,
oder bei genossenschaftlichen Fabriken, die im ersten Jahre nur das halbe Pnessnsche erhalten sollen — auf diese Frage keine An⸗
wendung.“ k. F.) führt aus, daß früher die Melasse E ene deng wr besondere Melassesteuer;
schlechter behandelt werden ck neure die Melasse begünstigt jetzt solle zu Ungunsten der Zuckerrafft F. b 88
4 ie Raffineure hätten alle Ursache, hiergegen ev a80 8g fhn I. nicht mehr in der Lage, weil es zu spät ei. Man sollte jedoch einem bestimmten Industrien veig nicht eine
onkurrenz aufladen, ohne ihm eelegenheit zur Mafkläruag zu geben. bg. Müller⸗Fulda: Sch bedauere, dos, Herr Roesicke seine Gunft, nur den bestehenden Melasse⸗Entneerungzanstalten zuwendet und nicht dem Osten die Errichtung zwonlicher Anstalten gönnt. Abg. Dr. Paasche (nl.) spruoht sich in demselben Sinne aus,