1896 / 119 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 May 1896 18:00:01 GMT) scan diff

und Bremen über den weiteren Ausbau der Fahrbahn in der

eben nicht benutzen. (Sehr richtig!) Das ist eigentlich

Kern der ganzen Sache. Ich glaube, es ist, über eine solche Frage, wenn keine bestimmte Vorlage vorliegt, zu diskutieren, eigentlich eine Diskussion über eine Doktorfrage. Liegt eine bestimmte Vorlage vor, behauptet jemand, heute ist der Zeitpunkt da und jetzt muß es geschehen, und namentlich behauptet es die Regierung, dann kann man einen ganz klaren und konkreten Beschluß fassen. Heute, wo die Sache momentan nicht praktisch ist denn in diesem Land⸗ tag werden wir doch in keinem Fall zu einer solchen Maßnahme kommen —, da kommen Bedenken von der einen Seite, bei dem überwiegen sie, bei dem anderen aber die Gründe für, und wir diskutieren hin und her, und schließlich wird nichts bei der Sache herauskommen. Deshalb bin ich sehr erfreut darüber, daß schon einige Mitglieder der Budget⸗Kommission erklärt haben, daß der eigentliche Sinn des Antrags der Budget⸗ Kommission nicht dahin geht: wir wollen uns für oder gegen die Konvertierung im allgemeinen entscheiden, sondern: die Sache ist gegen⸗ wärtig von der Tagesordnung abzusetzen, wir gehen also auch zur Tagesordnung über und werden eine bestimmte Stellung dann nehmen,

wenn es Zeit ist.

Graf zu Stolberg⸗Wernigerode hält es für unbestreitbar, daß der Zinsfuß unter 4 % stehe, und entnimmt aus der Debatte das Resultat, daß der Stab über die 4 % Papiere gebrochen sei. Er wolle keinen schroffen Uebergang, von dem nur die Börse Vortheil ziehe, sondern schlage vor, daß zunächst die 4 % Papiere in 3 ½ % konvertiert werden mit der Bedingung, daß für dieselben nach etwa fünf Jahren nur noch 3 % gezahlt würden, damit werde gleich eine zweite Konversion vermieden. Mit Rücksicht auf die Erklärung des Ministers, die zwar nicht ganz seinen Wünschen entsprochen habe, ziehe er seinen Antrag zurück.

Der Kommissionsantrag wird angenommen. 8

Es folgt die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Aufhebung des Amtsgerichts in Pellworm.

Berichterstatter Professor Dr. Dam bach empfiehlt die Annahme der Vorlage, indem er eingehend die Verhältnisse auf Pellworm darlegt, wo ein solcher Mangel an Geschäften herrsche, daß der Amtsrichter nur wenige Stunden in der Woche zu thun habe.

Graf von Reventlou spricht sich für die Erhaltung des Amts⸗ gesich in Pellnagern hue. 8 seit Jahrzehnten . gecht

ier den Gerichtseingesessenen genommen werden; die Ueber⸗ 87 Wyk erschwere ihnen die Wahr⸗

i derselben nach Husum und vesung des 8 namentlich die Abfassung von

sösger gerichtlichen Geschäfte, n.

8 Eweeen gs⸗Kommissar erklärt diese Bedenken für

unberechtigt; seit der Sedisvakanz in Pellworm habe sich bereits die

Abhaltung von einzelnen Gerichtstagen daselbst von Husum aus be⸗

währt und als genügend erwiesen.

Der Gesetzentwurf wird angenommen. 1 Es folgt der Bericht der Gemeindekommission zu der hei über die Ausfül Füng des Kommunal⸗ abgabengesetzes. Die Fomemisfion eantragt: die Regie⸗ rung zu ersuchen, auf eine Aenderung der Reichsgesetzgebung nach der Richtung hinzuwirken, daß den Gemeinden eine schärfere Heranziehung der Getränke dun Gemeindesteuer ermöglicht wird, im übrigen aber die Denkschrift durch Kenntniß⸗ nahme für erledigt zu erklären. Beerrichterstatter Ober⸗Bürgermeister Becker referiert über die Verhandlungen in der Kommission und empfiehlt deren Antrag. In er Kommission habe man auch eine Reform der Umsatzsteuer dahin wünscht, daß dieselbe prozentual aufsteigend gemacht werden könne; dann werde sie die Bauplatzsteuer ersetzen können, welche sich nicht bewährt habe. Die Kommission habe von einem Antrag in dieser Beziehung Abstand genommen, weil die Regierung klärt habe, da diese Frage noch nicht spruchreif sei. Der Berichterstatter weist sodann auf Grund der parlamen⸗ rischen Verhandlungen über die Steuerreform die (von den Haus⸗ sitzervereinen bestrittene) Berechtigung der Gemeinden nach, die ealsteuern im Verhältniß zur Einkommensteuer stärker heran⸗ ziehen als vor Erlaß des neuen Kommunalabgabengesetzes; der Staat abe den Gemeinden seine Realsteuern zu dem ausgesprochenen Zweck überwiesen, damit die Gemeinden ihre direkte Besteuerung hauptsäch⸗ lich auf die Realsteuern basieren könnten. Redner bittet schließlich m Finanz⸗Minister, im nächsten Jahre wiederum eine Denkschrift ber die Ausführung des Kommunalabgabengesetzes heezleen. Nach 5 ¼ Uhr vertagt das Haus die weitere Berathung uf Dienstag 1 Uhr; außerdem stehen auf der Tagesordnung: entralgeno echese ghe Sekundärbahnbauten und Korn⸗ äuser, Anerbenrecht, Petitionen.

Haus der Abgeordneten.

73. Sitzung vom 18. Mai 1895.

ngegangen sind die Allerhöchste Ermächtigung zur Zu⸗ ückziehung des Gesetzentwurfs über die Handelskammern, der

Vertrag vom 25. Februar 1896 zwischen Preußen, Oldenburg

Außenweser und der Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung er Hypothekenämter im Geltungsbereich des Rheinischen

Rechts.

Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Kom⸗

missionsberichts über den Antrag des Abg. Wallbrecht (nl.),

betreffend die Einführung von Ortsstatuten zur Sicher⸗ bung der Forderungen für Lieferungen und

Arbeiten bei Bauten, mit den bereits mitgetheilten An⸗

trägen der Kommission und der Abgg. Irmer (kons.)

und Gen. b

8 Ueber den Beginn der Debatte ist gestern berichtet worden.

Abg. Wallbrecht (nl.): Ich bin der Kommission sehr dank⸗

bar, daß sie meinen Antrag noch vor Schluß der Session berathen

und hier zur Verhandlung gebracht hat. Herr Jaeckel vertritt den Standpunkt: hilf Dir selbst; der kleine Handwerker kann sich aber nicht selbst helfen; wir müssen ihn gegen Betrug chätzen. Gerade die anständigen Leute werden bauen, und die Schwindler werden garnicht zum Bauen kommen. Heute baut nicht der solide Handwerker, der etwas gelernt hat, sondern Restaurateure nd Andere, die keine Mittel haben, meist vorgeschobene Leute. Große Städte wie Berlin werden von diesen Bestimmungen gern Gebrauch machen. Für das Bauschöffenamt werden sich überall die geeigneten Leute finden. Die Vorlegung der Baupläne und ordnungs⸗ mäßiger Kostenanschläge ist ein indirekter Befähigungsnachweis. Ich

bitte Sie, den Antrag anzunehmen, damit wir übm . ch schon im

8 2818 eine Vorlage erhalten, die im nächsten Jahre Gesetz werden

aann.

Abg. Freiherr von Eynatten (Zentr.) beantragt, der Nr. VI. des Kommissionsantrags („Das Gesetz findet keine Anwendung“ ꝛc.) folgenden Fusat hinzuzufügen: c. auf Bauten zu kirchlichen und Wohlthätigkeitszwecken. 1 *

1 Abg. Kirsch (Zentr.) will die Nr. IV dahin ahändern, daß die estellte Sicherheit den Handwerkern ꝛc. zwar haftet, daß aber weitere Beschlagnahmen, Zessionen ꝛc. den Forderungen der Handwerker gegen⸗

über wirksam sein sollen.

Abg. Schreiber (fr. kons.) ist im Großen und Ganzen mit

gebung.

(Zentr.): Ich sehe in dem Antrag 8 aterial für die künftige Gesetz⸗ Vororte

Abg. Schmidt⸗War nur eine Direktive für die Regierung, 1 Am meisten haben die großen Städte und deren Vo⸗ unter dem Bauschwindel zu leiden. Die Befugnisse des Bauschöffen⸗ Vnh werden gewissen Kautelen unterworfen werden w im übtigen freue ich mich, daß der Befähigungsnechweis wenigstens zum theil eingeführt werden soll. Der Antrag Kirsch ist auch mir bedenk⸗ lich. Das Bedenken des Herrn Jaeckel theile ich nicht: kein un⸗ anständiger Mensch wird mehr bauen können.

Vize⸗Präsident r von Heereman stellt die Unter⸗ stützungsfrage bezüglich des Antrags Jaeckel; der Antrag findet nicht die genügende Unterstützung.

Die Abgg. Lewald und von Willisen (kons.) sprechen sich ebenfalls für den Antrag der Kommission aus; Innungszwang und Befähigungsnachweis verdienten allerdings den Vorzug.

Abg. ee (kons.) hebt die Bedenken gegen den Antrag hervor. Diese richteten sich namentlich gegen die Nummern III und Iv, in⸗ sofern Gegenstände des Privatrechts dem öffentlichen Recht unter⸗ stellt und ein Eingriff in das Obligationenrecht gemacht werde. Am besten sei es, auf privatrechtlichem Wege den Handwerkern einen dinglichen Schutz zu gewähren, wie er bei dem Seerecht schon be⸗ stehe. Er glaube deshalb, daß sein Antrag recht wohl ausführbar sei. Auf jutistische Tüfteleien lasse er sich aber nicht ein. Er acceptiere den Antrag und freue sich, daß auch die Nationalliberalen beecgeF. ihren früheren Grundsätzen diesen Antrag gestellt haben; hoffentlich stimmten sie künftig auch für den Befähigungsnachweikas. Abg. Kirsch (Zentr.) ist bereit, seinen Antrag zurückzuziehen unter der Voraussetzung, daß alle diese Vorschläge nur als Material der Regierung überwiesen werden. Sein Antrag richte sich gegen den Kommi sionsvorschlag⸗ daß der Bauherr den Handwerkern als per⸗

sönlicher Schuldner hasten solle; das sei nicht durchführbar.

Abg. Ple⸗ entr.) spricht sich für den Kommissionsantrag aus, der Abghc 9. HSen Ha 16 h Sessionsschluß den guten Willen des Hauses kundzugeben, dem Bauschwindel entgegenzutreten.

bg. Kirsch zieht seinen Antrag zurück.) 8

Damit schließt die Diskussion. Der Kommissionsantrag wird in seinen einzelnen Nummern mit den Zusätzen der Abgg. von Eynatten und Irmer gegen die Stimmen einiger Frei⸗ sinnigen angenommen. Es folgt die Berathung von Petitionen.

Eine Anzahl von Eisenbahn⸗Subalternbeamten und Unterbeamten bittet um anderweite Feststellung ihres Dienstalters, ihrer Gehalts⸗ verhältnisse u. s. w. Die Kommission beantragt, über diese Petitionen zur Tagesordnung überzugehen, während Abg. Kirsch sie der Regierung mit Rücksicht auf die von ihr früher gegebenen Zusicherungen als Material überwiesen wissen will; das Haus schließt sich diesem An⸗ trag an.

8 Vom Abg. Groth (nl.) liegt der Antrag vor: die Petitionen einiger Eisenbahn⸗Betriebs⸗Sekretäre der Staatsregierung zur Er⸗ wägung dahin zu überweisen, ob nicht die Bestimmungen über eine erleichterte formlose Prüfung der Eisenbahn⸗Betriebs⸗Sekretäre zwecks ihrer Beförderung zu Eisenbahn⸗Sekretären eine Erweiterung er⸗ fahren können. 8 1 .

Abg. Gothein (frs. Vgg.) befürwortet den Antrag; man müsse Leuten in den vierziger Jahren den Uebergang in ein höheres Amt möglichst erleichtern.

Der Antrag Groth wird angenommen. 8g

Verschiedene Polizei.Sekretäre und ⸗Assistenten und Polizei⸗Kom⸗ missare bitten um Aufbesserung ihres Gehalts bezw. Erhöhung ihrer Rangverhältnisse.

Die Kommission beantragt Uebergang zur Tagesordnung. Die Petitionen der Polizei. Sekretäre und ⸗Assistenten wollen die Abgg. Rintelen und Gothein der Regierung zur Berücksichtigung über⸗ weisen; Abg. Mooren (Zentr.) stellt denselben Antrag 8 bezüglich der Petition der Polizei⸗Kommissare.

Diese letztere Petition wird der Regierung als Material über⸗ wiesen; die uüͤbrigen Petitionen werden durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung erledigt.

Petitionen von Telegraphisten bei dem Polizei⸗Präsidium in Berlin um anderweite Regelung ihrer Gehalts⸗ und Alterszulagen beantragt die Kommission gleichfalls durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung zu erledigen. 8 ,

Abg. Will (kons.) wünscht ihre Berücksichtigung. Die Ab⸗ stimmung über seinen Antrag bleibt zweifelhaft. Bei der Auszählung ergiebt sich die Beschlußunfähigkeit des Hauses, da nur 134 Mitglieder anwesend sind, von denen 67 für und 67 gegen den Antrag Will stimmen. Die Sitzung muß deshalb abgebrochen werden.

Schluß gegen 4 Uhr. Mcher Sitzung Dienstag 11 Uhr. wegen der Medizinalreform und wegen des Geschäfts⸗ etriebs in Bäckereien und Konditoreien). 1

Statistik und Volkswirthschaft.

Einiges über die genossenschaftliche Ordnung des Kleingewerbes in Oesterreich.

Zur Ergänzung der in jüngster Zeit im „Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeiger“ (r. 111, 114 und 116) über gewerbliche Verhältnisse in Oesterreich gemachten Mittheilungen erscheint es am Platze, in Nach⸗ stehendem noch Einiges über die genossenschaftliche Ordnung des österreichischen Kleingewerbes an der Hand eines von Victor Mataja in dem kürzlich erschienenen fünften Heft des elften Bandes (dritte Folge) der „Jahrbücher für National⸗Oekonomie und Statistik“ veröffentlichten Aufsatzes über die Ende vorigen Jahres vom K. K. Handels⸗Ministerium herausgegebene, s. Z. auch im „R., u. St.⸗A.“ kurz besprochene Statistik der gewerblichen Genossenschaften in Oesterreich nachzutragen. Der sachkundige Verfasser des Aufsatzes, Mataja, Leiter des statistischen Departements im K. K. Handels⸗ ministerium, welcher den Vorzug unmittelbaren Einblicks in die öster⸗ reichischen Verhältnisse hat, war in der Lage, bei dieser Gelegenheit mehrfach praktische Gesichtspunkte hervorzuheben, die auch für die deutschen Verhältnisse volle Beachtung bei einem weiteren Leserkreise verdienen.

Der Verfasser macht von vorn herein darauf aufmerksam, daß die amtliche Statistik über das gewerbliche Genossenschafts⸗ wesen vom vorigen Jahre sich nothwendigerweise gewisse Be⸗ chränkungen auferlegen mußte. Es konnte sich für sie in der Haupt⸗ ache nur um die Feststellung der vorhandenen Genossenschaften, die Sammlung ihrer Statuten, die Ermittelung des Standes an Mit⸗ gliedern und Angehörigen und an besonderen genossenschaftlichen Ver⸗ anstaltungen (Schulen, Hilfskassen ꝛc.) handeln. Weitere Momente, als den Stand und die formelle Organisation der Genossenschaften, in diese Statistik einzubeziehen, verbot sich schon deshalb, weil die Genossenschaften, wie Mataja bemerkt, in den einzelnen Ländern höchst ungleich entwickelt und vielfach sehr zurückgeblieben sind, wes⸗ halb eine bloße Umfrage bei ihnen über die einzelnen Seiten ihrer Thätigkeit „ohne intensivste Mitwirkung der Verwaltungs⸗ behörden“ unmöglich mit Aussicht auf die allgemeine Erzielung verläßlicher Resultate hätte durchgeführt werden können, die Thätigkeit der Behörden aber bereits durch die vorgenommene Erhebung soweit in Anspruch genommen war, als dies für statistische Fbec zulässig erschien. Ihren vollberechtigten Zweck erfüllt die

tatistik von 1895 auch so, wie sie vorliegt, insofern als sie die Grund⸗ lage schuf für alle weiteren Bestrebungen zum Ausbau der Reichs⸗ genossenschaftsstatistik und ein Bild darüber gab, welche Genossen⸗ schaften in Oesterreich auf Grund der Gewerbenovelle von 1883 ge⸗ gründet worden sind, wie man dabei vorgegangen ist, von welchen Grundsätzen man sich bei Aufstellung und Eintheilung der Genossen⸗ schaften hat leiten lassen, in welchem Maße sich örtliche Ab⸗ weichungen oder schablonisierende Tendenzen geltend gemacht haben,

dem Antrag der Kommission einverstanden, ebenso mit dem Antrag Eynatten, erklärt sich aber gegen den Antrag Kirsch. 1

in welchem Umfange es möglich oder nothwendig gewesen ist, Fach⸗ oder gemischte Genossenschaften, Genossenschaften mit einem den Ver⸗

Neigung der Betheiligten u. s. w.

kehr der Mitglieder unter einandern erleichternden kleinen aver er⸗ schwerenden großen Bezirk ins Leben zu rufen.

Schon diefe Hinweife Mataja's über den Zweck der österreichischen

Genossenschaftsstatistik lassen erkennen, daß sie trotz der eingehaltenen nothwendigen Beschränkung vieles bieten muß, was für Deutschland lehrreich werden kann, und es schien angemessen, diesen Hinweis hier mitzutheilen, weil im Nachstehenden natürlich nicht auf alle die er⸗ wähnten, auch vielleicht sehr lehrreichen Gesichtspunkte näherr einge⸗ gangen werden kann. Von besonderem Interesse ist in der Besprechung Mataja's zunächst das, was er über die Zusammensetzung der Genossenschaften sagt. Amtlich werden in dieser Beziehung in Oesterreich vier Kate⸗ gorien von Genossenschaften unterschieden: Genossenschaften für einzelne Gewerbe (Fachgenossenschaften); Genossenschaften für verwandte Gewerbe; Genossenschaften für mehrere, nicht verwandte Gewerbe und endlich Kollektivgenossenschaften. „Bei den ersteren“ fo fügt Magai erklärend hinzu ist ein enger beruflicher Zufs meäahang vorhanden; bei der zweiten Kategorie, in welche z. B. Genossenschaften für Ftesehee und Selcher, für Bäcker und Zuckerbäcker u. dergl. fallen, ist dieser schon loser; die dritte Gruppe enthält diejenigen Genossenschaften, welche mehrere, wenigstens zum theil untereinander in keinem näheren Zusammenhange stehende Gewerbe umfassen, ohne daf jedoch diese Anzahl so bedeutend wäre, um die betreffende Genossenschaft als Kollektivpgenossenschaft, als Sammelstelle für die Gewerbe schlechtweg erfcheinen

Folgende Zahlenübersicht giebt ein Bild, wie sichehie setzung der Genossenschaft in der Praxis bis 1895 gebildet

An⸗ Mit⸗ Ge⸗ zahl glieder hilfen

u lassen.“

usammen⸗ atte:

22 374

32 669

70 621

Fachgenossenschaftertrn. 552/ 53 959 72 086 Genosfenschaften für verwandte b74747600 61 7898 n Genossenschaften für mehrere nicht verwandte Gewerbe 2493 196 219 193 529 Kollektivgenossenschaften. 18382 242 373 115 599 48 741

Sämmtliche Genossenschaften 5317 554 335 518 348 174 405

Im einzelnen findet man, wie Mataja berichtet, in den Statuten der Genossenschaften Gruppierungen aller Art vorgenommen. Bald sind einer Genossenschaft nur ein, zwei, drei Gewerbe zugewiesen, bald schwillt die Aufzählung zu einer Liste von zehn, zwanzig, dreißig, ja in einzelnen Fällen von sechzig und siebzig ausdrücklich bezeichneten Gewerben an. Häufig finden sich in einer Genossenschaft alle „hand⸗ werksmäßigen“ Gewerbe zusammen, dies auch öfters im Unterschiede von den „freien“, d. h. nicht dem Befähigungsnachweis unterworfenen, und von den „konzessionierten“, die dann ein anderer genossenschaft⸗ licher Verband umschlingt. b

Vielfach im Zusammenhang mit der Zusammensetzung der Ge⸗ nossenschaften steht die Frage nach dem „territorialen Umfang der Genossenschaftsbezirke“. Im Ganzen haben sich in Felr Beziehung die Verhältnisse bis 1895, wie folgt, gestaltet: Es umfaßte der Genossenschaftsbezirk:

einm Deineinbde. .. . .. . hei 327 G nossense mehrere Gemeinden desselben Bezirks. 4163 8 den ganzen politischen Bezirk .. 1 eine Stadt mit eigenem Statut . . . mehrere Gemeinden verschiedener poli⸗

tischer Bezirke eine der wesentlichsten

wie Mataja bemerkt, Schwierigkeiten in Frage, mit denen das Genossenschaftswesen bei seiner Verallgemeinerung in Oesterreich zu kämpfen gehabt hat, die Alternative nämlich, vor der man stand, wenn man nicht ganz kleine leistungsunfähige Verbände schaffen wollte, entweder vielen Genossen⸗ 8 einen räumlich sehr ausgedehnten Bezirk oder eine usammen⸗ etzung aus sehr verschiedenen Gewerben zu verleihen. Vielfach haben sich wegen der geringen Anzahl von Gewerbetreibenden „mehr oder weniger beide“ Uebelstände nicht aegege lassen. Trotz der namhaften Anzahl von Genossenschaften, welche sehr verschiedenartige Gewerbe

Hier kommt,

in sich vereinigen, kann Mataja keineswegs finden, daß die Genossen⸗

schaften allgemein einen sehr großen Mitgliederstand besitzen. Thatsächlich finde man, wie unser Gewährsmann meint, auch öfters in einem und demselben politischen Bezirk, daß die Gruppierung der Genossenschaften erfolgte durch das Zusammenwirken verschiedener Tendenzen, von denen die eine mehr den fachlichen Zusammenhang, die andere mehr die örtliche Nachbarschaft der Gewerbebetriebe zur Geltung brachte. Es hätten sich die mannigfachsten Beweggründe Rücksichten auf die Bedeutung einzelner Orte, die Kommunikations⸗ verhältnisse, die besonderen Bedürfnisse eines einzelnen Gewerbes, auch gemacht, um auf die Ein⸗ theilung der Orte und der Gewerbe in die Genossenschaften ein⸗ zuwirken und das Bild, welches die Statistik entrollt, zu einem sehr bunten und lehrreichen zu gestalten. Der Personalbestand der Genossenschaften hatte sich bis 1895, wie folgt, entwickelt: bis 10 Mitglieder hatten 1,4 % aller Genossensch 34,0 %

116“ 100 „200 22,6 % „290

1,3 %

500

500 3 in unbekannter Zahl 8 0,9 % 4

Was als eine zu kleine und was als eine zu große Mitgliederzahl anzusehen sei, darüber wird man im einzelnen Fall je nach den Um⸗ ständen leicht verschiedener Meinung sein können. Mataja hält Ge⸗ nossenschaften unter 50 Mitgliedern für „schwach“, erst solche mit mehr als 200 für „starke“. Man wird wohl aber auch in Oesterreich vielfach damit zufrieden sein müssen, ö zu haben, die „nach besten Kräften“ wirken und danach die Aufgaben im Einzelfalle stellen und die zu deren Lösung erforderliche Organisation verschieden treffen. Starke Mitgliederzahlen können die Leistungs⸗ fähigkeit der Genossenschaften nach gewissen Richtungen bin bei gleicher Organisation leicht schwächen, wie das z. B. der kürzlich veröffentlichte Bericht des K. K. Gewerbe⸗Inspektors für Wien (vergl. R.⸗ u. St.⸗A. Nr. 111) erkennen läßt. 8

Was die Mittheilungen Mataja's über die „positiven Leistungen der Genossenschaften“ anbelangt, so konnten diese, so lehrreich sie in Einzelheiten sind, doch verhältnißmäßig wenig aus der amtlichen Statistik, bei der für letztere als nothwendig gegebenen, oben erwähnten Beschränkung auf die Feststellung des Standes und der formellen Organisation der Genossenschaften, entnehmen. Es sei hierüber nur Folgendes noch berichtet.

Die Erhebungen über die besondere Beachtung verdienenden ge⸗ nossenschaftlichen Anstalten zur wirthschaftlichen Förderung der Genoffenschaftsmitglieder haben das nachstehende Er⸗ gebniß gehabt. Es bestanden 1895 bei den Genossenschaften nach Mataja's Angabe 1

Rohstofflager

1“

verbunden mit Wärmehallen. . 8 mit Lehr⸗ und Musterschleiferei.

Verkaufslokale.

Organisterung für Armeelieferungen.

Schlachthäuser .. ““

Walkmühlen u. dgl.

C 111X14XA*”*

Daneben gab es noch einige Schöpfungen singulärer Art. Ein großer

Theil dieser Anstalten gehörk älteren, schon vor 1883 bestehenden

Genossenschaften (Innungen ꝛc.) an, ein Theil ist der Initiative un

Unterstützung des Staats, der Handels⸗ und Gewerbekammern u. s. w.

zu verdanken. tu⸗ Mataja bemerkt hierzu, daß das bisherige Genosgensch - recht der Gründung derartiger Anstalten, wie Vorschu kase Rohstofflagern, dabei nicht günstig gewesen sei. Er verweist in die 8 Beziehung auf den „Motivenbericht“ der dem österreichischen Abgeord.

netenhause unlängst vorgelegten Gewerbenovelle, in welchem ge⸗ ag

sei: „Infolgez der bisherigen Bestimmung des § 115 Abs. 2, 8g

kein Mitggied der Genossenschaft zur Theilnahme an den in 114 Abs. 1 erwähnten gemeinschaftlichen Institutionen und nlagen wider seinen Willen Ferengssce werden kann, konnten bisher derartige Unternehmungen, welche sich, wie Rohstoff⸗ lager, Verkaufshallen, gemeinsamer Maschinenbetrieb u. dergl., für das Kleingewerbe als sehr nützlich erweisen, nicht leicht ins Leben gerufen werden, da sich immer wenigstens ein opponierendes Mitglied in der Genossenschaft fand, und hieran die Errichtung der Anlage au Fihen der Genossenschaft scheiterte. Auch konnte das Vermögen der Genossenschaften für derartige Zwecke nicht verwendet werden.“ Aehnlich liege es mit den Unterstützungskassen für Meister. Der Gesetzentwurf scflage deshalb erleichternde Modalitäten hinsichtlich der Errichtung genossenschaftlicher Anlagen vor und wolle es den Ge⸗ nossenschaften ermöglichen, den Beitritt zu den Meisterkassen für ihre Mitglieder obligatorisch zu machen.

An Fach⸗ und Fortbildungsschulen, die mit Genossen⸗ schaften in engerer oder weiterer Verbindung“ stehen, weist die Statistik 112 nach. Mataja macht darauf r. daß davon 32 „Handelsgenossenschaften“ zugehören, und daß außerdem der Handel hbden Schulen mehrerer Kollektivgenossenschaften u. s. w. Antheil abe. 1 .

1 Zum Schluß sei noch eines von Mataja hervorgehobenen Punktes edacht, welcher gleichfalls Veranlassung gegeben hat, eine Gesetzes⸗ Pnderung ins Auge zu fassen: der theilweise übertriebenen Beitritts⸗ und (Aufgedings⸗ und Freisprech.) Gebühren. Wie Mataja mittheilt, sagt der „Motivenbericht“ zum Entwurf der erwähnten Gewerbenovelle darüber Folgendes:

„Es hat sich in der Praxis, insbesondere aber aus der Statistik der gewerblichen Genossenschaften gezeigt, daß bei manchen Genossen⸗ schaften hesenag hohe Inkorporationsgebühren statutenmäßig fest⸗ estellt wurden (bis zu 100 Fl.), daß dieselben vielfach als eine Er⸗ chwerung, ja mitunter geradezu als eine Behinderung des Antritts der betreffenden Gewerbe erscheinen. Ebenso stellen sich die von den Genossenschaften festgesetzten Lehrlingsgebühren mehrfach als geradezu drückend dar.. . Als weiterer Uebelstand hat sich in der Praxis er⸗ * daß manche Genossenschaften zur Deckung ihrer Ausgaben gar eine Umlagen von ihren Mitgliedern erheben, vielmehr hierzu ent⸗ weder die Inkorporationsgebühren der neu eintretenden Mitglieder oder aber die Lehrlingsgebühren verwenden.“ Dem soll durch die Gewerbe⸗ novelle entgegengetreten werden.

Es geht aus diesen wenigen Mittheilungen zur Genüge hervor, welche große und schwierige Aufgabe die österreichischen Staatsbehörden in der genossenschaftlichen Organisation des Kleingewerbes zu lösen hatten und noch zu lösen haben. Die Veröffentlichungen der vom Verein für Sozialpolitik wie für Deutschland so auch für Oesterreich ver⸗ anlaßten Forschungen über die Lage des Handwerks stehen nun auch, soweit sie Oesterreich betreffen, in nächster Zeit bevor, und es wäre sehr dankenswerth, wenn in diesen unter der besonderen Leitung des Professors von Philippovich ausgeführten Arbeiten die Entwickelung des Genossenschaftswesens von praktischen Gesichtspunkten aus recht eingehende Berücksichtigung gefunden hätte.

W.“ Zur Arbeiterbewegung.

Aus London meldet „W. T. B.“: Der Ausstand der Londoner Bauarbeiter begann gestern früh, indem 12 000 81 und Tischler nach der Frühstückgstunde die Arbeit nieder⸗ egten. Die Zahl der gesammten beim Ausstand betheiligten Arbeiter wird auf 25 000 geschätzt.

Aus Rotterdam wird dem „W. T. B.“ zum Ausstand der Hafenarbeiter berichtet: Obwohl die Arbeitgeber den See⸗ rungen der Arbeiter, welche die Löhne betreffen, nachgegeben haben, wurde in einer gestern Vormittag abgehaltenen Versammlung der Schiffsentlader einstimmig beschlossen, die Arbeit nicht vor Abstellung der übrigen Beschwerden wieder aufzunehmen. Auf den Schiffen aus Harwich haben fast alle Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. Die von der Great Eastern⸗Com⸗ pany gesandten Engländer sind noch in Rotterdam, arbeiten aber nicht. Auf dem Schiff aus Leith arbeiten schottische Arbeiter, auf dem aus Grimsby Engländer und ein Theil der Bemannung. Im Ganzen sind 125 Engländer in Rotterdam. In den Häfen harren 110 Seedampfer und 25 Segelschiffe der Ausladung.

Kunst und Wissenschaft.

ee Kommission für die Südpolarforschung hat kürzlich den von ihr ausgearbeiteten Plan zu einer auf drei Jahre berechneten Südpolar⸗Expedition an die geographischen und verwandten Vereinigungen Deutschlands abgehen lassen. Sie hat damit die Agitation für dieses wissenschaftliche nationale Unternehmen eröffnet, und es ist zu erwarten, daß man in den Sammelpunkten der wissenschaftlichen Bestrebungen Deutschlands nichts versäumen werde, was dazu helfen könnte, um die Mittel zu der ge⸗ planten Expedition baldigst zusammenzubringen. Die Kommission wurde bekanntlich von dem vorjährigen Deutschen Geographen⸗ tage in Bremen eingesetzt. Ihr Vorsitzender, der Direktor der Deutschen Seewarte, Wirkliche Geheime Admiralitäts⸗Rath Dr. Neu⸗ mayer, welcher schon lange die Nothwendigkeit betont hat, die seit einem halben Jahrhundert ruhende Südpolarforschung wieder auf⸗ unehmen, hielt auf dem VI. internationalen Geographen⸗Kongreß in ondon einen dieses Thema von allen Seiten beleuchtenden Vortrag. An diesen Vortrag knüpfte sich eine rege Diskussion, auf Grund deren der Geographen⸗Kongreß die Erforschung der antarktischen Regionen für das bedeutendste der noch zu lösenden geographischen Pro⸗ bleme erklärte. Von England aus wird gegenwärtig eine mit Seehundsfang verbundene Expedition nach dem Südpol ausgerüstet, die im kommenden Sommer abgehen soll. Die deutsche Kommission ist indessen der Ueberzeugung, daß eine solche wissenschaftliche Forschungsreise nicht mit kaufmännischen Bestrebungen verquickt werden könne, und hat denn auch dem von ihr geplanten Unternehmen von vornherein ein rein wissenschaftliches Gepräge ge⸗ wahrt. Dabei sind praktische Ziele keineswegs aus den Augen ge⸗ lassen, bilden jedoch nicht das eigentlich Bestimmende in dem ganzen Plan. Da die deutsche Kommission für die Südpolarforschung aus führenden Vertretern der mannigfaltigen in Betracht kommenden Fach⸗ wissenschaften und daneben aus erfahrenen Polarforschern besteht, so ist nicht zu bezweifeln, daß ihr Aufruf den wünschenswerthen Erfolg zeitigen werde. Sie hat sich vertrauensvoll durch die geographischen und verwandten Gesellschaften an die deutsche Nation gewendet und hofft daß Deutschland in dieser großen Sache hinter anderen seefahrenden Staaten nicht zurückbleiben werde.

Ueber die Grundzüge für die Veranstaltung der Forschungs⸗ Expedition äußert sich die Kommission in dem oben erwähnten Plan olgendermaßen:

„Die Meteorologie, die Lehre des Erdmagnetismus, Erdmessung, Zoologie, Botanik, Geologie und Eisforschung erheischen es, daß sedenfalls mit der geographischen Erforschung auch eine Ueber⸗ winterung innerhalb der Südpolar⸗Zone als einer der dringendsten Wünsche und deshalb als ein Grundzug des Forschungsplans an⸗ erkannt werde. Solches aber bedingt die Ermittelung einer festen Stätte auf einer der Inseln oder auf dem antarktischen Festlande, welches von manchen kompetenten Forschern in der Neuzeit angenommen wird. Demnächst ist dafür Sorge zu tragen, 8 die gegründete Südpolar⸗Station nicht gänzlich von dem Verkehr mit der ewohnten Welt getrennt werde. Aus dieser Rücksicht ist es er⸗ forderlich, daß der errichteten Südpolar⸗Station ein Schiff zur

tütze und zur Verfügung bleibe. Ein zweites Schiff wird eon dieser Basis die eigentliche geographische und hydrographische Erforschung fortsetzen müssen. Für diese Operationen, die im einzelnen arzulegen im gegenwärtigen Stadium keinen Zweck haben könnte, sind zwei Ueberwinterungen und eine Zeitdauer von insgesammt rei Jahren erforderlich. Auf dieser Grundlage läßt sich von einer Ferschungsreise ein Erfolg für die Wissenschaft der Geographie und eophysik erhoffen, und erscheint auch die Sicherheit der Expediti

soweit dies überhaupt in menschlicher Berechnung liegen kann gewährleistet.

Die Deutsche Südpolar⸗Kommission hat sich ferner die Frage vorgelegt, welche Theile der Südpolar⸗Region wohl mit Aussicht auf Erfolg durch eine Forschungs⸗Expedition in Angriff zu nehmen wären, und sie gelangte zur Ueberzeugung, daß eine deutsche Expedition unter dem Meridian der Insel Kerguelen

etwa 70 bis 85 Grad östlich von Greenwich) entsandt werden sollte.

ie Gründe dafür sind im Folgenden zusammengefaßt:

Es ist die Erforschung der Südpolar⸗Region, 9. Indischen Ozean ausgehend, an der bezeichneten Stelle niemals ernstlich in Angriff genommen worden; es kann daher mit Bestimmtheit die Er⸗ weiterung unserer Kenntnisse über geographische Gestaltung derselben erwartet werden. b

Von anderer Seite wird dieser Ausgangspunkt einer Expedition nicht ins Auge gefaßt, während die Gegenden südlich vom Kap Horn und jene südlich von Neuseeland für die Zwecke der Erforschung schon in Aussicht genommen sind.

„Für meteorologische und magnetische Forschung kann kaum eine gne Stelle für eine Südpolar⸗Station gefunden werden, als die bezeichnete im Süden von Kerguelen und den Mc. Donald⸗ Inseln. SZwffchen der Kapkolonie und der Kolonie Victoria liegend, läßt sich eine tüchtige wissenschaftliche Unterstützung durch die daselbst befindlichen Observatorien erwarten, ganz abgesehen von der Thätigkeit des in den Tropen auf Mauritius liegenden Observatoriums.

Ueber die Zusammensetzung des Expeditions⸗ Snng onals soll zunächst bemerkt werden, daß ein jedes der

xpeditionsschiffe von ungefähr 400 t Tragfähigkeit etwa 30 Mann Besatzung haben muß; darunter sind einbegriffen 4 Offiziere und 4 ge⸗ lehrte Theilnehmer, sodaß für die eigentliche Besatzung mit Deck⸗ offizieren und Werkleuten 22 Mann übrig bleiben. Aus dem Ge⸗ lehrtenstab, welcher an Bord beider Schiffe sich befindet, wird das Beobachtungs⸗Korps für die Südpolar⸗Station ausgewählt, wozu noch einige Handwerker und Arbeitsleute aus der Schiffsbesatzung treten. Die Führung einer solchen Expedition ist einem hervorragend praktisch und wissenschaftlich gebildeten Seemanne zu übertragen, welchem andere selbständig wirkende wissenschaftliche Männer zur Unterstützung beigegeben sind.

Bei Aufstellung des Kostenans 58 für die Expedition nach der antarktischen Region haben die im vorstehenden gegebenen Anhalts⸗ punkte als Grundlage gedient. Im ag ist zu bemerken, daß das Unter⸗ nehmen als unabhängig von den Mitteln und Einrichtungen der Kaiser⸗ lichen Marine auszuführen gedacht ist; es mußten sonach die Gehälter, Löhne u. s. w. vorgesehen, sowie auch der Neubau geeigneter Schiffe ins Auge gefaßt werden. In einzelnen Gruppen von Aus⸗ gaben stellt sich der Kostenanschlag, wie folgt: 1) für Gehälter und Löhne 320 000 ℳ, 2) Verpflegung u. a. m. 97 000 ℳ, 3) Neubau der beiden Schiffe 320 000 ℳ, 4) Kohlen und Schmiermaterial 92 000 ℳ, 5) Reserve⸗Schiffsmaterialien 6400 ℳ, 6) besondere Pelzausstattung 4400 ℳ, 7) Jagd⸗ und Fischereigeräthe 2000 ℳ, 8) Instrumente und Bücher 43 000 ℳ, 9) Wohnhäuser und Obser⸗ vatorien 39 000 ℳ, 10) Brenn⸗ und Beleuchtungsmaterial 12 000 ℳ, 11) Verwaltungsausgaben 6400 ℳ, 12) unvorhergesehene Ausgaben 7800 ℳ, zusammen 950 000

Die Deutsche Südpolar⸗Kommission ist sich darüber klar geworden, daß ein Unternehmen auf einer Grundlage, wie sie im Vorstehenden flüchtig gekennzeichnet wurde, ungefähr 950 000 zur Durchführung erfordern wird. Erscheint die Summe auch beträchtlich, so besteht andererseits gegründete Hoffnung, daß sie aufgebracht werden kann, und zwar wird diese Hoffnung gestützt in erster Linie durch die auf Grund dieses vorstehenden Programms bereits in Aussicht gestellten erheblichen Senngs. Durch dieses Vorgehen einzelner, der großen Sache der Südpolar⸗Forschung gewogener Männer wird die Deutsche Südpolar⸗Kommission ermuthigt, sich an die deutsche Nation zu wenden, damit durch freiwillige Beiträge die erforderliche Summe aufgebracht werde. 8

Handel und Gewerbe.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 16. und 18. Mai die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Pasewalkerstraße 8, dem Milchhändler Gottl. Froehlich gehbrig; Fläche 6,92 a; Nutzungswerth 10 740 ℳ; Meistbietender lieb der Kaufmann R. Fregin, Schaperstraße 37, mit dem Gebot von 153 200 Siegmundshof 15, dem Maurermeister Rich. Crampe gehörig; läche 8,34 a; Nutzungswerth 11 200 ℳ; für das Meistgebot von 165 000 wurde die Frau Major von Kottwitz, Kleiststraße 21, Ersteherin. Lausitzerstraße 9, dem Albumfabrikanten L. Botuminski gehörig; Fläche 11,23 a; Nutzungswerth 16 200 ℳ; Ersteherin wurde die Frau M. Blümener zu Uhlandstraße 185/86, für das Meistgebot von 218 000 chwedterstraße (48), dem Kaufmann F. W. Schulze gehörig; EI“ 10 680 ℳ; Ersteher wurde der Vorschuß⸗Verein Lichten erg⸗Friedrichs⸗ berg, Frankfurter Allee 105, für das Meistgebot von 165 200 Theilunghalber: Liesenstraße 1 dem Architekten Herm. Koulle u. Genossen gehöͤrig; Nutzungswerth 7200 ℳ; Meist⸗ bietende blieb Frau Martha Schultz, geb. Koulle, Liesenstraße 1, mit dem Gebot von 123 100

Berlin, 16. Mai. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W. 8.) Ia. Kartoffelmehl 14 ½ —915 ℳ, la. Kartoffelstärke 14 ½ 15 ℳ, IIa. Kartoffelmehl 11 ½ 12 ½ ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin —,— ℳ, gelber Sprup 16 ½ 17 ℳ, Kap.⸗ Syrup 17 ½ 18 ℳ, Kap.⸗Export 18 ½ 19 ℳ, Kartoffelzucker elber 16 16 ½ ℳ, do. . 17 ½ 18 ℳ, Rum⸗Kuleur 31 32 ℳ, Bier⸗Kuleur 30 32 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 21 22 ℳ, do. sekunda 18 —19 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 30 32 ℳ, Weizenstärke Kereßlt. 34 35 ℳ, Hallesche und Schlesische 36 37 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 46 47 ℳ, do. (Stücken) 45 46 ℳ, Maisstärke 31 33 ℳ, Schabestärke 32 33 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 14 18 ℳ, Kocherbsen 14 19 ℳ, grüne Erbsen 14 19 ℳ, Futtererbsen 12 12 ½ ℳ, inländische weiße Bohnen 24 26 ℳ, weiße Flachbohnen 24 26 ℳ, ungarische Bohnen 21 22 ℳ, galizische und russische Bohnen 18 20 ℳ, roße Linsen 26 —36 ℳ, mittel do. 18 24 ℳ, kleine do. 3 17 ℳ, Mohn, blauer, nom. 22 28 ℳ, do. weißer 40 50 ℳ,

irse, weiße 15 19 ℳ, gelber Senf 12 20 ℳ, Hanfkörner 17 ½ bis

9 ℳ, interrübsen 18 18 ½ ℳ, Winterraps 18 ½ 19 ℳ, Buchweizen 13 ½ 14 ½ ℳ, Wicken 11 ½ 12 ½ ℳ, Pferdebohnen 12 12 ½ ℳ, Leinsaat 19 20 ℳ, Mais loko 9 10 ℳ, Kümmel 50 56 ℳ, Leinkuchen 13 14 ½ ℳ, Rapskuchen 10 10 ½ ℳ, pa. Marseill. Erdnußkuchen 12 ½ 13 ½ ℳ, pa. doppelt Fes⸗ Baum⸗ wollensamenmehl 58 62 % 12 ¾ 13 ¾ ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 bis 30 % 9 ℳ, pa. getr. Getreideschlempe 31 34 % 11 ¾ 12 ℳ, getr. Mais⸗Weizenschlempe 31 34 % 12 ½ 13 ½ ℳ, pa. getr.

taisschlempe 40 42 % 12 ¼ - 13 ℳ, Malzkeime 8 ¼ 9 ½ ℳ, Roggen· kleie 8 ¾ 9 ½ ℳ, Weizenkleie 8 ¾ —9 ½ (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht⸗ viehmarkt vom 16. Mai 1896. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebend⸗ gewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3633 Stück. (Durch⸗ schnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 110 —116 ℳ, II. Qualität 100 108 ℳ, III. Qualität 86 96 ℳ, IV. Qualität 72 82 Schweine. Auftrieb 8181 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 78 ℳ, Landschweine: a. gute 76 ℳ, b. ge⸗ ringere 72 74 ℳ, Galizier —,— ℳ, leichte Ungarn —,— ℳ, bei 20 % Tara. Bakonyer —,— bei kg Tara pro Stück.

schnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,88 0,96 ℳ, II. Qualität 0,84 0,86 ℳ, III. Qualität —,—

In der ordentlichen Generalversammlung der Actien⸗Ge⸗ sellschaft für Beton⸗ und Monierbau wurde der Geschäfts⸗ bericht für das Jahr 1895/96 genehmigt; dem Vorstand wurde Ent⸗ lastung ertheilt und der Statuten⸗Aenderung über die Reduktion des Aktien⸗Kapitals zugestimmt. Die aus dem Aufsichtsrath ausscheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt.

Stettin, 18. Mai. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen ruhig, loko —,—, per Mai⸗Juni 154,00, pr. Sept.⸗Okt. 149,50. Roggen ruhig, loko —,—, pr. Mai⸗Juni 115,00. 8 Sept.⸗Okt. 118,00. Pommerscher Hafer loko 119 123. Rüböl loko ruhig⸗ pr. Mai 46,00, pr. Sept.⸗Okt. 46,20. Spiritus unverändert, loko mit 70 Konsumsteuer 32,00. Petroleum loko 9,80.

Breslau, 18. Mai. (W. T. B.) Getreide⸗ und Hüstutee. Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 Ver⸗ v v pr. April 51,30, do. do. 70 Verbrauchsabgaben

pr. April 31,40.

““ 18. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl., von 92 % —,—, Kornzucker exkl. 88 % Rendement —,—, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 9,60 —10,25. Still. Brotraffinade I —,—. Brotraffinade II —,—. Gem. Reffag⸗ mit Faß —,—. Melis I mit Faß —,—. Geschäftslos. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Mai 11,95 Gd., 11,97 Br., pr. Juni 12,07 ½ bez. und Br., pr. Juli 12,20 Gd., 12,25 Br., pr. August 1237 bez. und Br., pr. Oktober⸗Hezember 11,67 ½ Gd., 11,72 ½ Br. Ruh 8

Essen a. d. Ruhr, 18. Mai. (W. T. B.) Amtlicher Bericht der Kohlenbörse. Die günstige Marktlage hält an. Nächste Börse Montag, den 22. Juni.

detpig, 18. Mai. (W. T. B. La Plata. Grundmuster B. pr. ai 3,25 ℳ, pr. Juni 3,27 ½ ℳ, pr. Juli 3,30 ℳ, pr. August 3,30 ℳ, pr. September 3,32 ½ ℳ, pr. Oktober 3,35 ℳ, pr. November 3,37 ½ ℳ, pr. Dezember 3,40 ℳ, pr. Januar 3,40 ℳ, pr. Februar 3,40 ℳ, pr. Müärh 3,42 ½ ℳ, pr. April 3,42 ½ %ℳ Umsatz: 5000 kg. Ruhig.

Bremen, 18. Mai. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer

etroleum⸗Börse.) Still. Loko 5,70 Br. Russisches Petroleum. oko 5,55 Br. Schmalz. Ruhig. Wilcox 26 ¾ ₰, Armour shield 26 ₰, Cudahy 27 ℳ, Choice Grocery 27 ₰, White label 27 ₰, 24 ½ ₰. Speck ruhig. Short clear middling loko 24 .

eis unverändert. Kaffee unverändert. Baumwolle ruhig. Upland middl. loko 41 ½¼ . Taback. 1800 Packen St. Felix.

Hamburg, 18. Mai. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko neuer 154 156. Roggen loko ruhig, hiesiger —, mecklenburger loko neuer 124 82. russischer loko ruhig, 80 81. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Rüböl (unverzollt) fest, loko 47 ½. Spiritus still, pr. Mai⸗Juni 16 Br., pr. Juni⸗Juli 17 Br., per August⸗September 17 ¼ Br., per September⸗ Oktober 17 ½ Br. Kaffee fest. Umsatz 2000 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 5,65.

Kaffee. (Nachmittagsberichtl)) Good average Santos pr. Mai 67 ¾, pr. September 62 ½, pr. Dezember 58 ½, pr. März 58. Schleppend. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Mai 11,97 ½, pr. Juni 12,00, pr. August 12,27 ½, pr. Oktober 11,72 ½, pr. Dezember 11,62 ½, pr. März 11,92 ½. Matt.

„Wien, 19. Mai. (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 18. Woche (vom 29. April bis 4. Mai 1896) 273 066 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 2320 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 4. Mai 1896) betrugen die Brutto⸗Einnahmen 3 605 381 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 342 196 Fr.

Pest, 18. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko flau, pr. Mai⸗Juni 6,72 Gd., 6,74 Br., pr. Herbst 6,77 Gd., 6,78 Br. Roggen pr. Herbst 5,71 Gd., 5,72 Br. Hafer pr. Herbst 5,48 Gd., 5,50 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 3,91 Gd., 3,92 Br., pr. Juli⸗August 4,02 Gd., 4,03 Br. Kohlraps pr. August⸗September 10,20 Gd., 10,25 Br.

„London, 18. Mai. (W. T. B.) 96 % Javazucker 14 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 111 ⁄⁄16 ruhig. Chile⸗Kupfer 46 ½,

pr. 3 Monat 46 9 /16.

Liverpool, 18. Mai. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 8000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Stetig. Middl. amerikanische Lieferungen: Stetig. Mai⸗Juni 41564 Käufer⸗ preis, Juni⸗Juli 4 ⁄1 418⁄64 do., Juli⸗August 411 ⁄1644 do., August⸗ September 4 ½ Verkäuferpreis, September⸗Oktober 4 4 64 do., Oktober⸗November 359⁄64¶ Käuferpreis, November⸗Dezember 3 ½ 357/⁄64 do., Dezember⸗Januar 3 35764 Werth, Januar⸗Februar 3 ⅞- 3764 Käuferpreis, Februar⸗März 357⁄84 32 ⁄2 d. Verkäuferpreis.

„Wollauktion. Ostindische Wolle eröffnete ruhig, Preise un⸗ 5h bis 5 % billiger als letzte Auktion. 3856 Ballen wurden verkauft.

Bradford, 18. Maij. (W. T. B.) Wolle ruhig, Preise aber weichend; Garne williger; Stoffe ruhig, die Fabrikanten sind

beschäftigt. aris, 18. Mai. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig,

88 % loko 31 ½ à 31 ¼. Weißer Zucker matt, Nr. 3, pr. 100 kg, pr. Mai 31 ⅞, pr. Juni 32, pr. Juli⸗August 32 ⅛, pr. Oktober⸗ Januar 32 ¼.

„Amsterdam, 18. Mai. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 51 ½. Bancazinn 36 ½.

„New⸗York, 18. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit etwas nachgebenden Kursen; später wurde die Haltung unregel⸗ mäßig, der Schluß war fest. Der Umsatz in Aktien betrug 125 000 Stück.

1 100 000 Dollars in Gold wurden heute nach Deutschland ausgeführt.

„Weizen eröffnete stetig, zog einige Zeit im Preise an auf Be⸗ richte über nasses Wetter im Nordwesten; später trat eine Reaktion ein auf schwächere Kabelberichte, sowie auf Verringerung der Engage⸗ ments der Haussiers und weil die sichtbaren Vorräthe geringer abge⸗ nommen haben, als erwartet wurde. Mais eröffnete stetig, schwächte sich jedoch später etwas ab auf große Ankünfte und bessere Ernteaussichten. Im Verlauf des Verkehrs machten sich geringe

Baumwolle⸗Preis in New⸗

Reaktionen bemerkbar.

Waarenbericht. ork 8 ⅛4, do. do. in New⸗Orleans 711/⁄16, Petroleum Stand. white in 21, 6,70, do. do. in Philadelphia 6,65, do. rohes (in Cases) 7,60, do. Pipe line Certif. pr. Mai 113, Schmalz Western steam 4,85, do. Rohe & Brothers 5,15, Mais pr. Mai 35 ½, do. pr. Juni —, do. pr. Juli 35 ⅛, Rother Winterweizen 74 ¼, Weizen pr. Mai 8 do. pr. Juni 68 ½¼, do. pr. Juli 68, do. pr. September 67 ⅞, Getreide⸗ fracht nach Liverpool 2, Kaffee fair Rio Nr. 7 14, do. Rio Nr. 7 pr. Juni 12,60, do. do. pr. August 11,70, Mehl, Spring⸗Wheat elears 2,50, Zucker 3 ⅝, Zinn 13,55, Kupfer 11,00.

Visible Supply an Weizen 53 146 000 Bushels, do. an Mais 9 153 000 Bushels.

Chicago, 18. Mai. (W. T. B.) Weizen war anfangs stetig, nahm alsdann infolge nassen Wetters und auf Berichte von Ernte⸗ chäden durch Insekten eine Aufwärtsbewegung an, schwächte sich aber päter wieder ab infolge von besseren Ernteaussichten sowie auf Zwangsliquidationen und weil die sichtbaren Vorräthe geringer abge⸗ nommen haben, als erwartet wurde. Mais eröffnete kaum be⸗ hauptet und schloß, da sich kein besonderer Einfluß geltend machte, zur Anfangstendenz.

Weizen pr. Mai 60 ¼, do. pr. Juni 60 ⁄%l. Mais pr. Mat 28 ½. Schmalz pr. Mai 4,55, do. pr. Juni 4,62 ½. Speck short elear 4,25. Pork pr. Mai 7,57 ⅛.

Kammzug⸗Terminhandel.

Kälber. Auftrieb 1305 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.)

Schafe. Auftrieb 9078 Stück.

(Durch-

I. Qualität 1,10 1,20 ℳ, II. Qualität 0,94 1,08 ℳ, III. Ouaag. lität 0,80 0,92