1896 / 131 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jun 1896 18:00:01 GMT) scan diff

via Gibraltar nach New⸗York abgegangen. Der Reichs⸗ ostdampfer „Preußen“, nach Ost⸗Asien bestimmt, 8 am 31. Mai Poßd Nach⸗ mittags . 8 angekoxmcg. Der Reich 3. Junj. I1“ eerr Reichs⸗Postdampfer „Prinz Heinrich“, nach Osüfte bestimmt, ist am 2. Juni Vormittags in

ongkong angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Karlsruhe⸗

st am 1. Juni Nachmittags die Reise von Singapore nach Colombo fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Werra“ hat am 2. Juni 8 Uhr Morgens die Reise von Gibraltar nach Genna fortgesetzt. „Craigearn“ hat am 2. Juni 7 Uhr Morgens die Reise von Antwerpen . dem La Plata fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“ hat am 2. Juni 9 ½ Übr Vormit⸗ tags die Reise von Southampton nach Antwerpen fortgesetzt.

Reichs⸗Postdampfer Preu en hat am 2. Juni 10 Uhr Vormit⸗ tags die Reise von Genua nach Neapel fortgesetzt.

Budapest, 2. Juni. (W. T. B.) Gegenüber irrigen Nach⸗ richten über die Schiffbarkeit des Eisernen Thor⸗Kanals erklärt das „Ungarische Korrespondenz⸗Bureau“ authentisch, daß am 29. Februar in den Kanal versuchsweise Wasser gelassen und mit mehreren Schiffen Probefahrten unternommen worden seien, bei denen festgestellt wurde, daß den 2 km langen Kanal ein Personen⸗ dampfer in 23 Minuten, ein starker Schleppdampfer in 21 Minuten und ein Schleppdampfer mit befrachtetem Schleppschiff in 71 Minuten hinauffuhr. Die Nachricht, nach welcher ein Schlepper durch die starke Fluth ans Ufer geschleudert und gesunken sei, sei gänzlich erfunden. Zur Beurtheilung der Schiffbarkeit des Kanals seien amtlicherseits Versuche in Aussicht genommen, welche demnächst auf Anordnung des Handels⸗Ministers unter Mitwirkung der .“ Schiffahrtsunternehmungen und Fachmänner stattfinden würden.

Rotterdam, 2. Juni. (W. T. B.) Niederländisch⸗ Amerikanische Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft. Der Dampfer „Obdam“, von Rotterdam nach New⸗VPork, ist gestern früh in New⸗York angekommen.

Theater und Musik.

Schiller⸗Theater. IZywan Turgenjew'’s Schauspiel „Natalie“ oder, wie es im Russischen heißt, „Ein Monat auf dem Lande“ —, das in der Bearbeitung von Eugen Zabel früher im Königlichen Schauspiel⸗ hause viele erfolgreiche Aufführungen erlebte, ging gestern mit Frau Clara Meyer in der Titelrolle, die sie an der Königlichen Bühne seit dem Erscheinen des Stücks stets dargestellt hat, in Scene. Auch in der neuen Umgebung wies das Spiel des Ehrenmitgliedes der Königlichen Schauspiele die Vorzüge auf, die ihr von jeher nachgerühmt wurden: feine Nüancierung im Wechsel der Stimmungen, gewinnende Liebenswürdigkeit und in Ton und Ge⸗ berde das Wesen einer Dame, die sich von jeher in der besten Gesell⸗ schaft bewegt hat. Ihre jugendliche Nichte, Fräulein Grete Mevyer, welche dem Verbande des Schiller⸗Theaters angehört, spielte die Pflegetochter Nataliens, Wera, schlicht und mit natür⸗ lichem Ausdruck. Die heikle Rolle des Rakitin gab Herr Winterstein mit redlichem Bemühen, jedoch für diesen eleganten, Pr Ironie neigenden Kavalier etwas zu bieder und treuherzig. Herr Bach entspricht seiner äußeren Erscheinung nach nicht dem Bilde, das der Dichter von dem kraftstrotzenden jungen Hauslehrer entwirft, fand sich indessen mit der Rolle m glichst gut ab. Den vertrauensseligen Ebegatten Natalien’s stellte Herr in Ton und Ausdruck vor⸗ trefflich dar, Maske und Anzug erschienen dagegen zu bäuerisch. Die übrigen Mitwirkenden: die Damen Werner und Wilke sowie die E Laurence und Steinecke verdarben nichts, leisteten aber in der harakteristik auch nichts Hervorragendes. Das Publikum nahm die Aufführung beifällig auf.

Im Königlichen Opernhause werden morgen Humperdinck's Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ und das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller’ gegeben.

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater (Kroll) geht morgen Neßler's „Trompeter von Säkkingen“ in Scene. Im Garten findet von 6 Uhr Nachmittags an großes Konzert, ausgeführt von der Kapelle des Garde⸗Fuß⸗Artillerie⸗Regiments, statt.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen nach längerer Zeit Shakespeare’s „Komödie der Irrungen“ wieder zur Auf⸗ führung. Die Damen Lindner, von Hochenburger, von Mayburg, Abich, die Herren Matkowsky, Ludwig, Oberländer, Vollmer, Purschian, Hartmann, Link, Eichholz und Heine sind darin beschäftigt. Hierauf folgt R. Benedix Genrebild „Die Dienstboten“ in nachstehender Besetzung: Köchin: Frau Schramm; Buschmann: Herr Eichholz; Kammerjungfer: Fräulein Abich; Stubenmädchen: Fräulein Krause; Kammerdiener: Herr Hartmann; Milchmädchen: Frau Conrad; Reit⸗ knecht: Herr Purschian.

Im Theater Unter den Linden gelangt vom Sonnabend an die Sullivan'sche Operette „Der Großherzog“ abwechselnd mit älteren populären Werken zur Aufführung. Am Sonnabend geht in neuer Einstudierung Offenbach's Operette „Orpheus in der Unter⸗ welt“ in Scene.

Bar. auf 0Gr. u. d. Meeressp. rred. in Millim

Aberdeen 759 Christiansund 765 haus. Kopenhagen. 762 Stockholm. 766 anda. 766 oskau.. 768

Cork, Queens⸗ town.. 754 Cherbourg. 756

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Uebersicht der Witterung.

Ein Hochdruckgebiet über 765 mm überdeckt Ost⸗ und Nordost⸗Europa, während eine Depression unter 755 mm vorm Kanal lagert. Die Luftdruckver⸗ theilung ist auf dem ganzen Gebiete gleichmäßig. Dementsprechend wehen über Zentral⸗Europa schwache Winde aus östlicher Richtung. In Deutsch⸗

Don Inau.

Alten fungen.

land ist das Wetter und trocken; nur in wo Trübung eingetreten ist, fanden Gewitter und Regenfälle statt; die Temperaturen erhoben sich gestern Nachmittag vielfach auf 26 bis 30 Grad.

8 Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ 143. Vorstellung. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper⸗ dinck. Text von Adelheid Wette. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur 1 vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. P. Phanta

h en stisches Tanzbild, frei nach Wilhelm uff, von Emil Graehb.

Neues Opern⸗Theater (Kroll). Der Trompeter von Säkkingen. Oper in 4 Akten nebst einem Vorspiel von Dirigent: Musikdirektor Wegener. Anfang 7 ½ Uhr.

Schaufpielbaus. 151. Vorstellung. der Irrungen. William Shakespeare. Für die Bühne eingerichtet Holtei. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Die Dienstboten. Genrebild in 1 Aufzug von

n Scene Psest vom Ober⸗Regisseur Max Grube.

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in Text nach Gustav (I. Abtheilung) von Martha Graeb. Anfang 7 ½ Uhr Theater (Kroll). Oper in 2 Akten mit Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Lorenzo Daponte. Anfang 7 ½ Uh Schauspielhaus.

761 2wolkenlos 15 Freitag: Opernhaus. ße Vper

Neues Opern⸗

Anfang

Mannigfaltiges.

Die diesjährigen Besichtigungen der Garde⸗Kavallerie⸗ Regimenter werden, wie folgt, stattfinden; am 9. Juni die des 1. und 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiments, am 10. Juni die des Regiments der Gardes du Corps und des Leib⸗Garde⸗Husaren⸗Regiments, am 12. Juni die des 1. und 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments, am 13. Juni die des Garde⸗Kürassier⸗Regiments und des 2. Garde⸗Ulanen⸗ Regiments. Die Besichtigungen beginnen jedesmal um 9 Uhr Vor⸗ mittags und finden in Potsdam auf dem Bernstedter Felde, bezw. in Berlin auf dem Exerzierplatz hinter der Hasenhaide statt.

Für den Sommerdienst der Kaiserlichen Marine ist soeben, wie alljährlich, ein Nachtrag zur Rang⸗ und Quartierliste der Kaiserlich Deutschen arine für das Jahr 1896 erschienen ericiest im Marinekabinet; Verlag der Königlichen Hofbuch⸗

andlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin SW.; Preis 60 ₰), welcher am 25. Mai abgeschlossen ist. Dieser Nachtrag enthält die eee Eintheilung der Marine, die Anciennetätsliste des gesammten

geeoffizierkorps Hilfskräfte, ferner die Angaben über die b der Marinebehörden, aller in Dienst stehenden ase. euge der Deutschen Marine, die Stäbe der Matrosen⸗ und Werft⸗ divisionen, der Matrosen⸗Artillerie, der Torpeder⸗Abtheilungen u. s. w.

Im Hörsaal des Chemiegebäudes der Berliner Gewerbe⸗ Ausstellung fand gestern Mittag um 12 Uhr die konstituierende Versammlung des Preisrichter⸗Kollegiums statt, welcher der Baumeister Felisch präsidierte. Der Staatssekretär a. D. Herzog wurde zum Ersten Vorsitzenden, Professor W. Hartmann zum Zweiten Vorsitzenden, Kaufmann Anton Ohlert zum Ersten Schriftführer und Füeredercfiber Arthur Bergmann zum Zweiten Schriftführer gewählt.

achdem über einige prinzipielle Grundsätze Entscheidung getroffen war, wurde die Versammlung geschlossen. Der Vorsitzende richtete an die das Ersuchen, nunmehr baldigst mit ihren Arbeiten vorzugehen.

Gestern Vormittag besuchte die Ausstellung der bayerische Minister⸗Präsident Freiherr von Crailsheim in Begleitung des baverischen Gesandten Grafen von Lerchenfeld⸗Köfering.

Am morgigen Donnersta finder in der Gewerbe⸗Ausstellung, wie schon mitgetheilt, das Fest der Gewerke statt. Der Ein⸗ trittspreis ist aus diesem Anlaß morgen, am Elitetage, ausnahms⸗ weise bereits von 3 Uhr ab auf 50 ermäßigt. Der etwa 11 000 Theilnehmer umfassende Zug nimmt auf dem Exerzierplatz des 3. Garde⸗Regiments an der Köpenicker Landstraße Aufstellung und wird sich dueh die ganze Ausstellung nach der Alpenwiese bewegen.

Für das heute Abend bei den Marine⸗Schauspielen statt⸗ findende große Feuerwerk der „Girandola“ sind wie auch für alle späteren Veranstaltungen dieser Art seitens der Feuerwehr neue Vorschriften aufgestellt worden, deren wesentlichste darin besteht, daß alle Raketen und auffliegenden Piècen, welche Feuersgefahr in sich bergen, von jetzt ab ausgeschlossen sind.

Den Waisenkindern sämmtlicher Waisen⸗Anstalten Berlins, der städtischen wie der privaten, hat die Direktion von „Alt⸗ Berlin“ den freien Eintritt unter Führung ihrer Erzieher gestattet.

Der Aufzug des Aussichtsthurms am Haupt⸗Restaurant von Adlon und Dressel wird am heutigen Tage der öffentlichen Be⸗ nutzung übergeben. Die Auffahrten, die je circa 30 Sekunden dauern, nden täglich von 10 bis 1 Uhr und von 2 bis 6 Uhr statt. Die

uffahrt kostet 30 für die Person.

Im Monat Mai sind, wie die „Nat.⸗Ztg.“ meldet, an Eintritts⸗ billets verkauft worden: 1) an den Kassen der Ausstellüng, der Eifenbahnen und Dampfschiffe für ca. 510 000 ℳ, 2) an Dauer⸗ karten ꝛc. für ca. 90 000 ℳ, zusammen ca. 600 000 Diese Zahl reicht nahe an diejenige heran, die bei der Etatsberechnung als erforderlich zur Balancierung des Etats vorhergesehen wurde, was um so höher zu veranschlagen ist, als der Monat Mai wegen der außer⸗ gewöhnlich schlechten und kalten Witterung ein solches Resultat nicht erwarten ließ.

Kiel, 2. Juni. Der für die Fahrt zwischen Hamburg und Pe hee. Fer 8eh auf der Werft von Blohm und Voß in Ham⸗ urg neu erbaute Schnelldampfer „Prinzessin Heinrich“ der Hamburg Amerika Linie traf, durch den Kaeaiser Wilhelm⸗Kanal kommend, 18 Abend hier ein, um in der Eckernförder Bucht die kontraktliche Probefahrt zu vollziehen. Heute Mittag begab sich Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Feeres mit Seiner Hoheit dem Prinzen und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Carl von Hessen an Bord des Schiffes, welches bald darauf seine Probe⸗ fahrt antrat. Das Ergebniß dieser Fahrt war, dem „W. T. B.“ zufolge, ein außerordentlich günstiges. Das Schiff erzielte ein Durchschnittsgeschwindigkeit von annähernd 16 ¾ Meilen pro Stunde. darg 1 Hoheit die Prinzessin Heinrich schenkte dem Schiffe ihr 3

Rendsburg, 3. Juni. Seit gestern Nachmittag wüthet in der Nähe von Kropp ein großer Waldbrand. Die hiesige Feuerwehr

warm, vorwiegend heiter

südlichen Gebietstheilen, Weber. Anfang 8 Uhr.

: Ingend.

Deutsche Seewarte. Berliner Theater.

Heinrich. Anfang 7 ½ Uhr

Theater. '.ꝓ

Sonnabend: König Heinrich. Hänsel und Gretel. 11““

Tetzlaff. Dekorative Einrichtung

ime Ratho⸗ Schultze⸗Theater in

Miufit von Avolf guhr. ent: Musikdirektor Steinmann.

101. Vorstellung. Residenz 8 Theater. Lautenburg. Donnerstag: ictor E. Neßler. Coup de Tete.) Schwank Vorher: Der neue Ganymed. Schwank in 1 Akt von Charles

Heinrich Langer. Anfang 7 ½ Uhr.

Die Komödie Lustspiel in 3 Aufzügen von

Roderi enedix.

144. Vorstellung. Irgo.

Musik von . ipp tag's „Die

riedemann.

4 Akten.

Ballet der Vorste 2 11 102. Vorstellung. heit: Feenhafte Illumination.

Tan von Nenes Theater.

r.

152. Vorstellung. Wie die

Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl 7 ½ Uhr.

g 7 ¼ Uhr.

Deutsches Theater. Donnerstag: Die

onnabend: Die Weber. e W.“ Donnerstag:

Freitag (37. Abonnements⸗Vorstellung): Der in 2 Akten von Gilbert. Musik von

Lessing-Theater. Donnerstag: Waldmeister. 9. Opereite in 3 Akten von Gustav Davis. Musik verzog⸗ von Johann Strauß. Ferenczv⸗Ensemble vom Carl mburg, mit Julie Kopaczy⸗

Karczag und Eduard Steinberger als Gästen. Anfa flotte Berlin. e Ausstattungs⸗Gesangsposse

Freitag: Waldmeister. v1“ Direktion: als über Kopf. (Un

in

Alexandre Bisson, deutsch von Paul Block. Garé Lefort.)

Freitag und folgende Tage: Hals über Kopf.

Vorher: Der uene Ganymed.

Friedrich⸗Wilhelmstädtischer Konzert-Park. 5— Chausseestraße 25 26. 8 Direktion: Julius Fritzsche. . Donnerstag: Spezialitäten⸗Vorstellung. Kräfte nen“ ersten Ranges. Anfang des Konzerts 6 Uhr. Anfang hr. Bei einbrechender Dunkel⸗

Schiffbauerdamm 4 a. /5.

Donnerstag: Tata⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten von Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Victor Leon und F. Zell, nach Bilhaud und Barré. Musik von Antoine Banés. In Scene gesetzt von —2 Lautenburg. Kapellmeister: Gustav da.

8

wurde telegraphisch zur Hilfeleistung berbeigerufen. Der entstandene

Sen 58 B 24 Ferrbat 308 Waatt er annenwalde auf einen kleinen Rest in elegt. hi und Schleswig war Militär requiriert. d elch

Nimes, 2. Juni. In dem Schacht „Fontanes“ der Minen von Rochebelle hat eine Gas⸗Explosion stattgefunden. 25 sonen wurden getödtet. 8 8 G

br Halsg i Sefonen), 2. Junt. Sefüle von Wolken⸗ r en i ier ein Hau usammengestürzt; drei 8 wurden dabei getädtet. 8 h1“

St. Louis, 28. Mai. „R. B.“ meldet: Der durch den Cyelon (s. Nrn. 125, 126, 127 d. Bl.) angerichtete Schaden wird jetzt auf 15 bis 30 Millionen Dollar geschätzt. Das östliche Ende der Eads⸗Bruͤcke ist in den Mississippi gestürzt; der Sturm schnitt die weltberühmte Brücke durch wie Papier. In vielen Theilen der Stadt brach Feuer aus; da der Alarmapparat nicht arbeitete, so konnte die Feuerwehr nicht einmal wissen, wo ein Brand entstanden war. Zudem war kein Wasser da, weil der Cyclon die Wasserwerke vernichtet hatte. Auch ein Flügel des städtischen Hospitals wurde vom Orkan zertrümmert; viele Patienten liefen, halb angekleidet, schreiend auf die Straße. Von der „Con⸗ vention Hall“, wo die republikanische National⸗Konvention abgehalten werden soll, wurde die Hälfte des Daches weggerissen. Große Geistes⸗ gegenwart entwickelte der Lokomotivführer eines Zuges auf der Chicago⸗Alton⸗Bahn. Als sein Zug schon die Brücke halb passiert hatte, sah er die drohende Gefahr; die Wagen lehnten sich nach der einen Seite, die Telegraphenstangen schaukelten, und unter ihnen fielen die Steinmassen schon in den Fluß. Er gab vollen Dampf und kam noch glücklich über die Brücke, ehe sie in den Mississippi stürzte. Der Thurm des Arbeitshauses stürzte in das große Gebände, jedoch ist von den 1030 Insassen, von denen 750 irrsinnig sind, nicht einer getödtet, und nur wenige sind verletzt worden. Das Verbrecherelement bekam zum Glück keine Gelegenheit zum Rauben und Plündern. Die Morgue wird umlagert von Leuten, die ihre vermißten Verwandten und Bekannten suchen. Der verheerte Bezirk im Südwesten der Stadt ist eine halbe englische Meile breit und vier englische Meilen lang. Die Züge auf allen Eisenbahnen, die nach dem Norden und Westen gehen, passieren sebt die Merchants⸗ brücke. Diese ist die einzige, die nicht beschädigt ist. Auf der Louis⸗ ville und Nashville⸗, der Baltimore⸗ und Ohio⸗, der Illinois Central⸗, der Wabash⸗, der Cleveland⸗, Cincinnati⸗ und Chicago⸗ und allen übrigen nach dem Osten und Süden führenden Bahnen stockt aller Verkehr. Auf den Prairien von Illinois wurden mehr als zwölf vom Sturm Waßt, und entweder in den raben geworfen oder zum Stillstand gebracht. Im Süden von Illinois hat der Cyclon ebenfalls furchtbare Ver⸗ wüstungen angerichtet. Im Dorfe Lewden wurden 360 Personen etödtet, in New⸗Madrid 7 getödtet und 30 verwundet. In Anderson, Indiana, beziffert sich der Schaden auf 250 000 Dollars. Nach sorg⸗ fältigen Schätzungen sind in St. Louis 200 Personen getödtet und 300 verletzt worden, in Ost⸗St. Louis sind 250 Todte und 300 Ver⸗ wundete, in Centralia, Illinois, 42 Todte und 35 Verwundete, in Mount Vernon, Illinois, 5 Todte und 20 Verwundete, in der Gegend von Mexiko, vPe 13 Todte und 34 Verwundete und in Vandalia, Illinois, 13 Todte und 25 Verwundete dem Sturm zum Opfer gefallen. Man kann die Bahn des Cyelons klar sehen. Augenzeugen, die zur Zeit des Ausbruchs des Sturms sich am Mississippi befanden, versichern, daß die trichterförmige Wolke, die von Südwesten kam, sich zu theilen und dann wieder zu vereinigen schien, als sie über den Fluß zog; sie sah aus, wie eine ungeheuere Wasserhose. Die Sese bilden einen Trümmer⸗ haufen; ganze Güterzüge wurden buchstäblich in die Luft gehoben und dann nach allen Richtungen ineinander gewirrt, Güterwagen wurden mehrere hundert Yards fortgeschnellt. Der Orkan erfaßte ein Haus und schleuderte es 20 Fuß fort; darin befand sich eine Frau mit ihren Kindern; diesen wurden die Kleider vom Leibe gerissen, sonst wurden weder sie, noch ihre Mutter verletzt. Seltsam war es, welche Sprünge der Sturm machte. An einigen Stellen ist kein Haus beschädigt, trotzdem der Sturm darüber hingestrichen ist. Große hoch töckige Häuser sind der Erde gleichgemacht worden, dagegen kleine Holzhäuser, trotzdem sie, wie jene in der Bahn des Windes lagen, verschont eblieben. In St. Louis war die Bahn eine halbe englische Meile breit und vier Meilen lang.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Budapest, 3. Juni. (W. T. B.) Der Kaiser ist gestern Abend nach Wien gereist und wird am Freitag wieder hierher zurückkehren. Die Kaiserin wird am Sonntag hier eintreffen, um den Huldigungszug am 8. Juni entgegen⸗ zunehmen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Freitag: Tata⸗Toto. 8 Sonnabend: Tata⸗Toto. 8

Direktion: 2 Jultus Fritzsche. Donnerstag: Mit durchaus neuer König Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Re⸗ quisiten. Der Großherzog. Burleske 2 e ur Sullivan. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Hirisent: Herr Kapellmeister Federmann. fang 6. Freitag und die folgenden Tage: Der Grotz⸗

Theater Unter den Linden.

Adolph Ernst-⸗Theater. Donnerstag: Das

in 3 Akten von Leon Treptow und Ed. Jacobson.

Kuplets und Quodlibets von G. Börß⸗ Mufik von

G. Steffens. 2. Akt: Alt⸗Berlin. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Das flotte Berlin.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else von Knorr mit Hrn. Haupt⸗ mann von Blumenstein (Wiesbaden —-Mainz). gir Hedwig Silex mit Hrn. Hilfsprediger Paul

ichhorn (Tamsel).

Gestorben: Hr. Major a. D. Wilhelm von Arnim (Görlitz). Verw. Fr. Caroline von Uechtritz⸗ Steinkirch, feb. von Gersdorff (Berleburg i. W.). Fr. Revisions⸗Inspektor Helene Dahms, geb. Krüger (Berlin). Hr. Oberlehrer a. D. Dr. Mette (Brilon).

Sigmund

3 Akten von

u, deutsch von

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth. in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. -Fanf Veilaga (einschließlich Börsen⸗Beilageh.

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ö1111I11“ 1 Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere.

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Landw. Bezirk Stettin,

vom Landw. Bezirk I Braunschweig,

Bezirk Mainz,

rste Beilage

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Verlin, Mittwoch, den 3. Juni

Königlich Preußische Armee.

Portepee⸗Fähnriche w., Ernennungen, Pornnn 1. Juni. Frhr. v. Schele, Oberst mit dem Range eines Brig. Kommandeurs, à la suite der Armee, unter Belassung in dem Verhältniß als Flügel⸗Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, zum Kommandeur der 2. Garde⸗Kav. Brig. ernannt. v. Plüskow, Hauptm. und Kommandeur der Leib⸗Komp. des 1. Garde⸗ Regts. zu Fuß, dem Regt., unter Beförderung zum überzähl. Major mit einem Paltent vom 30. Mai d. J., aggregiert. Graf v. Zedlitz u. Trützschler, Hauptm. à la suite desselben Regts. und mit Wahrnehmung der Geschäfte als Platzmajor in Potsdam beauftragt, unter Entbindung von diesem Verhaktnig⸗ als Komp. Chef in das 1. Garde⸗Regt. zu Fuß einrangiert. v. Hahnke, Pr. Lt. von dem⸗ selben Regt., ein vom 30. Mai d. J. datiertes Patent seiner Charge verliehen. Frhr. von der Goltz, Sec. Lt. von demselben Regt., und behufs Dienstleistung bei den Prinzen Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht von Hreußen Königlichen Hoheiten, zum Prinzen Albrecht von Preußen Königlicher Hoheit kommandiert, von Oppell, Sec. Lt. von demselben Regiment, kommandiert als Afsist. bei der Inf. Schießschule, v. Goerne, Sec. Lt. von demselben Regt., v. Bismarck, Sec. Lt. von demselben Regt., kom⸗ mandiert bei der Unteroff. Schule in Potsdam, zu überzähligen Pr. Lts. mit Patent vom 30. Mai d. J. befördert. Frhr. v. Heintze, Sec. Lt. vom Garde⸗Jäger⸗Bat., der Charakter als Pr. Lt., Fthr. v. Sauerma, Rittm. à la suite des Regts. der Gardes du Corps, Brecht, Rittm. à la suite des daß⸗ Regts. Kaiser Nikolaus II. von Rußland (1. Westfäl.) Nr. 8, Lehrer bei dem Militär⸗Reitinstitut, der Charakter als Major, verliehen. Graf von der Schulenburg, Sec. Lt. vom Regt. der Gardes du Corps und kommandiert als Adjutant bei der 4. Garde⸗Kav. Brig., zum Pr. Lt., v. Willich, Pr. Lt. vom 3. Garde⸗Ulan. Regt., zum überzähligen Rittm., Frhr. von der Lancken⸗Wakenitz, Sec. Lt. vom Leib⸗ Garde⸗Hus. Regt., zum überzähl. Pr. Lt., alle drei mit einem Patent vom 30. Mai d. J. befördert. Graf v. Pückler, Seec. Lt. vom Drag. Fegt. von Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12, in das 1. Garde⸗Ulan. Regt., Frhr. v. Maltzahn, Sec. Lt. vom 2. Pomm. Ulan. Regt. Nr. 9, v. Massow, Sec. Lt. von demselben Regt., in das Drag. Regt. von Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12, versetzt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Potsdam, 1. Juni. v. Münnich, Gen. Lt. und Kommandeur der 15. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pension zur Disp. gestellt. Im Sanitäts⸗Korps. Neues Palais, 26. Mai. Dr. Lichtenberg, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk III Berlin, scheiden behufs Uebertritts zur Schutztruppe für Kamerun mit dem 7. Juni d. J. aus dem Heere ans. Neues Palais, 28. Mai. Dr. Herzer, Div. Arzt von der 3. Div., zum Gen. Arzt 2. Kl. und Korpsarzt des IV. Armee⸗ Korps, Dr. Timann, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Leib⸗Garde⸗Hus. Regt., zum Div. Arzt der 3. Div., dieser vorläufig ohne Patent, Dr. Michaelis, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. des Inf. Regts. von Borcke (4. Pomm.) Nr. 21, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Posen. Feld⸗Art. Regts. Nr. 20; die Assist. Aerzte 1. Kl.: Dr. Bieck vom Festungsgefängniß in Köln, zum Stabs⸗ arzt bei der Kaiser Wilhelms⸗Akademie für das militärärztliche Bildungswesen, Dr. Grüder vom Brandenburg. Train⸗Bat. Nr. 3, zum Stabsarzt des Militär⸗Knaben⸗Erziehungsinstituts in Annaburg; die Assist. Aerzte 2. Kl.: Dr. Seeger vom Drag. Regt. von Wedel Be Nr. 11, Dr. Buchbinder vom Westfäl. Ulan. Regt. r. 5, Dr. Hammer vom Königs⸗Ulan. Regt. (1. Hannov.) Nr. 13, Dr. Dannehl vom Inf. Regt. Nr. 144, Dr. Dorn vom Hess. Feld⸗Art. Regt. Nr. 11, Dr. Voß vom Holstein. Feld⸗ Art. Regt. Nr. 24, Dr. Schurig vom Leib⸗Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8, Dr. Waldeyer vom Sanitätsamt des VII. Armee⸗Korps, Dr. Menzer vom Sanitätsamt des VI. Armee⸗Korps, Dr. Müller vom 6. Pomm. Inf. Regt. Nr. 49, zu Assist. Aerzten 1. Kl.; die Unterärzte: Dr. Krueger vom 8. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 45, dieser unter Versetzung zum Königin Elisabeth Garde⸗Gren. Regt. Nr. 3, Dr. Roscher vom Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93, unter Bersezung zum Inf. Regt. Fürst Leopold von Anhalt⸗Dessau (1. Magdeburg.) Nr. 26, Dr. Krüͤger vom Niederrhein. Füsf. Regt. Nr. 39, unter Ver⸗ zum Kadettenhause in Köslin, Dr. Moxter vom Regt. von Horn (3. Rhein.) Nr. 29, Dr. Lackner vom Inf. Regt. Nr. 128, zu Assist. Aerzten 2. Kl., Dr. Schreckenberger, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Celle, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl.; die Assist. Aerzte 2. Kl. der Res.: Dr. Herb vom Landw. Bezirk Köln,

Dr. Seegelken vom Landw. Bezirk Weimar, Dr. Determeyer

vom Landw. Bezirk Striegau, Dr. Zander, Dr. Stein vom Landw. Bezirk III Berlin, Dr. Hohenemser vom Landw. Bezirk Mannheim, Dr. Sickinger vom Landw. Bezirk Mainz, Dr. Buzer vom Landw. Bezirk Meiningen, Dr. Toepfer vom Landw. Bezirk Gießen, Dr. He ann vom Landw. Bezirk Hirschberg, Dr. 8 ulz vom Landw. Bezirk Nienburg, Dr. Werner vom Landw. Bezirk Bielefeld, Dr. v. Bolewski vom Landw. Bezirk Posen, Dr. Helmke vom Landw. Bezirk Barmen, Dr. Koenigsfeld om Landw. Bezirk Gleiwitz, Dr. Freudenstein vom Landw. Bezirk 1 Oldenburg, Dr. Hanssen vom Landw. Bezirk Rendsburg, Dr. Gerber vom Landw. Bezirk Schlettstadt, Dr. Lewinsohn vom Landw. Bezirk III Berlin, Schmauch vom Landw. Bezirk -. Walther vom Landw. Bezirk Gießen, Dr. Oebbeke

vom Landw. Bezirk Bielefeld, Dr. Sönnichsen vom Landw. Bezirk Hennbuegs Dr. Bürger vom Landw. Bezirk Torgau, Göttsche vom andw. Bezirk Rendsburg, Genter vom Landw. Bezirk Karlsruhe, DPr. Stoffer vom Landw. Bezirk Lübeck, Dr. Lichtenberg vom Landw. Bezirk II11 Berlin; die Assist. Aerzte 2. Kl. der Landw. 1. Auf⸗ gebots: Dr. Dambacher vom Landw. Bezirk Heidelberg, Dr. attlehner vom Landw. Bezirk Freiburg, Dr. Hettinger vom andw. Bezirk O : Dr. Frölking vom Landw. Bezirk Göttingen, zu Assist. Aerzten 1. Kl.; die Unterärzte der Res.: Dr. Rosenfeld vom Landw. Bezirk Königsberg, Dr. Schiemann vom w. Dr. Schneider vom Landw. Bezirk III Berlin, Dr. Kuschelvom Landw. Bezirk Münsterberg, Dr. Schwalbe om Landw. Bezirk Heidelberg, Dr. Hammerschlag vom Landw. Bezirk III Berlin, Dr. Thiemich vom Landw. Bezirk I. Breslau, Dr. Rumbaum vom Landw. Bezirk Oels, Dr. Perdelwitz vom Landw. Bezirk 1 Breslau, Dr. Weghmann vom Landw. Bezirk Geldern, Spickenboom vom Landw. Bezirk Mülheim a. d. Ruhr, Dr. Hegener vom Landw. Bezirk Köln, Dr. Maret vom Landw. Bezirk I Trier, Dr. Tödten vom Landw. Bezirk Hamburg, Flügge 1 Dr. Schmeden vom Landw. Bezirk 1 Oldenburg, Dr. Müller vom Landw. Bezirk III Berlin, Dr. Alterthum vom Landw. Bezirk Freiburg, Dr. Sell vom Landw. Bezirk St. Johann, zu Assist. Aerzten 2. Kl., befördert. Die Unterärzte der Res.: Dr. Otto vom Landw. Bezirk Wiesbaden, Dr. Calais vom Landw. Bezirk Hamburg, Hensay vom Landw. Dr. Ostermann vom Landw. Bezirk Straßburg, die Unterärzte der Landw. 1. Aufgebots: Fernow vom Landw. Bezirk III Berlin, vom Landw. Bezirk Düsseldorf, u Afsist. Aerzten 2. Kl., befördert. Dr. Strube, Gen. Arzt

1. Kl. und Korpsarzt des XIV. Armee⸗Korps, der Rang als Gen. Major verliehen. Dr. Grasnick, Gen. Arzt 1. Kl. und Subdirektor der Kaiser Wilhelms⸗Akademie für das militärärztliche Bildungs⸗ wesen, Dr. Großheim, Gen. Arzt 1. Kl. und Abtheil. Chef bei der Medizinal⸗Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums, Dr. Gruhn, Ober⸗ Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Füs. Regt. General⸗Feld⸗ marschall Graf Moltke (Schles.) Nr. 38, ein Patent ihrer Charge verliehen. Den Ober⸗Stabsärzten 2. Kl. und Regts. Aerzten: Dr. Huesker vom 1. Großherzogl. Hess. Inf. (Leib⸗Garde⸗) Regt. Nr. 115, Dr. Horzetzky vom Gren. Regt. König Friedrich II. (3. Ost⸗ preußisches) Nr. 4, Dr. Weitz vom 2. Leib⸗Hus. Regt. Kaiserin Nr. 2, Dr. Kern vom 1. Bad. Leib⸗Drag. Regt. Nr. 20, der Cha⸗ rakter als Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. verliehen. Kamprath, Assist. Arzt 2. Kl. der Marine⸗Res. vom Landw. Bezirk III Berlin, im aktiven Sanitäts⸗Korps und zwar als Assist. Arzt 2. Kl. mit einem Patent vom 28. Mai d. J. bei der Marinestation der Nordsee an⸗ gestellt. Die Ober⸗Stabsärzte 1. Kl. und Regts. Aerzte: Dr. Siemon vom Inf. Regt. von Courbiére (2. Posen.) Nr. 19, zum 2. Garde⸗ Drag. Regt. Kaiserin Alexandra von Rußland, Dr. Dewerny vom Posen. Feld⸗Art. Regt. Nr. 20, zum Inf. Regt. von Courbiére (2. Peseznn. 19, Kranz, Stabsarzt vom Militär⸗Knaben⸗Er⸗ ziehungsinstitut in Annapusg, als Bats. Arzt zum 2. Bat. des Inf. Regts. von Borcke (4. Pomm.) Nr. 21, die Assist. Aerzte 2. Kl.: Dr. Keller vom Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, zum Festungegesänons zu Köln, Dr. Hasenknopf vom 2. Rhein. Feld⸗Art. Regt. Nr. 23, zum Garde⸗Füs. Regt., Dr. Walter vom Ulan. Regt. Kaiser Alexander III. von Rußland (Westpreuß.) Nr. 1, zum Niederschles. Fuß⸗Art. Regt. Nr. 5, ver⸗ setzt. Den Stabsärzten der Res.: Dr. Holm vom Landw. Bezirk Hamburg, Dr. Möbius vom Landw. Bezirk Torgau, Dr. Wurmb vom Landw. Bezirk Flensburg, letzteren beiden mit ihrer bisherigen Uniform, den Assist. Aerzten 1. Kl. der Res.: Dr. Friedrich vom Landw. Bezirk Brandenburg a. H., Dr. von Roy vom Landw. Bezirk Frglesen Dr. Trendelenburg, Gen. Arzt 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Bitterfeld, diesem behufs Uebertrittz in Königl. Militärdienste, den Stabsärzten der Landw. 1. Aufgebots: Dr. Saalfeld vom Landw. Bezirk III Berlin, Dr. Mainzer vom Landw. Bezirk St. Wendel, Dr. Gottlob vom Landw. Bezirk Aachen, Dr. Wilhelmi vom Landw. Bezirk Schwerin, Dr. Schwarck, Dr. Thorn vom Landw. Bezirk Hamburg, den Assist. Aerzten 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots: Dr. Thieme vom Landw. Bezirk Bitterfeld, Dr. von Griesheim vom Landw. Bezirk Waren, den Stabsärzten der Landw. 2. Auf⸗ gebots: Dr. Brunck vom Landw. Bezirk Prenzlau, Dr. Rath vom Landw. Bezirk Erkelenz, Dr. Klein vom Landw. Bezirk Köln, Dr. Fant vom Landw. Bezirk Frankfurt a. M., Dr. Koch, Dr. Frank vom Landw. Bezirk Mainz, den Assist. Aerzten 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots: Vanhöffen vom Landw. Bezirk Anklam, Dr. Kraus vom Landw. Bezirk Perleberg, Dr. Jacoby vom Landw. Bezirk Neuhaldensleben, Dr. Rittershausen vom Landw. Bezirk Hagen, Dr. Reiß vom Landw. Bezirk Köln, Dr. Schmidt vom Landw. Bezirk Siegen, der Abschied bewilligt. Dr. Passow, Stabsarzt von der Kaiser Wilhelms⸗Akademie für das militärärztliche Bildungs⸗ wesen, als halbinvalide mit Pension aus dem aktiven Sanitäts⸗Korps ausgeschieden und zu den Sanitäts⸗Offizieren der Landw. 2. Auf⸗ gebots übergetreten. Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchsten Abschied. 20. Februar. Titz, Militär⸗Intend. Rath vom VI. Armee⸗Korps, bei dem Ausscheiden aus dem Dienst der Charakter als Geheimer Kriegsrath verliehen.

Durch I. des Kriegs⸗Ministeriums. 16. Mai. Schmillen, Zahlmstr. vom 1. Bat. 7. Rhein. Inf. Regts. Nr. 69, auf seinen Antrag zum 1. Juli d. J. mit Pension in den Ruhestand Se.

21. Mai. Kretschmer, Zahlmstr. vom Ulan. Regt. Prinz August von Württemberg (Posen.) Nr. 10, auf seinen Antrag zum 1. Juni d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 24. Mai. Die Pr. Lts.: Danzer, vom 11. Inf. Regt. von der Tann, zum 17. Inf. Regt. Orff, Graf, vom 16. Inf. Regt. Groß⸗ berzog Ferdinand von Toskana, zum 19. Inf. Regt., Frhr. von Münster, vom 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, zum 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Oesterreich; die Sec. Lts.: Gruber, vom 2. Inf. Regt. Kronprinz, diesen mit einem

atent vom 27. Februar 1896, Miller vom 14. Inf. Regt.

artmann, zum 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württem⸗ berg, Funk, vom 1. Inf. Regt. König, Schmidt, vom 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, letzteren mit einem Ler. vom 8. März 1889, zum 5. Inf. Regt. Großherzog rnst Ludwig von Hessen, Herrmann, vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Inderwies, vom 2. Inf. Regt. Kronprinz, Detzner, vom 9. Inf. Regt. Wrede, Felser, Seitz, vom 11. Inf. Regt. von der Tann, zum 8. Inf. Regt., Frhr. v. Guttenberg, vom Inf. Leib⸗Regt., Lermann, vom 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Utz, vom 16. nf. Regt. Groß⸗ herzog Ferdinand von Toskana, zum 17. Inf. Regt. Orff, Bomhard, vom 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, diesen mit einem Patent vom 4. März 1895, Meyer, vom 1. Chev. Regt. Kaiser Nikolaus von Rußland, zum 2. Ulan. Regt. König, Denk, vom 1. Chev. Regt. Kaiser von Rußland, zum 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, versetzt. Die Port. Fähnriche: Saur, im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Kappler, vom 1. Inf. Regt. König, im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, diesen mit einem Patent vom 27. Februar 1896, Dillmann, im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Fehr. v. Stengel, im 9. Inf. Regt. Wrede, Tumma, im 11. Inf. Regt. von der Tann, Barth, vom 14. Inf. Regt. Hartmann, im 17. Inf. Fest Orff Fibr. v. Pechmann, vom 2. Inf. Regt. Kronprinz, im 19. Inf. egt., diesen mit einem

afent vom 27. Februar 1896, Welsch, im 1. Chev. Regt. Kasser Nikolaus von Rußland, v. Lossow, vom 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm II., König von Preugen, im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von erdeic zu Sec. Lts. befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 26. Mai. Graf zu Pappenheim, Hauptm. à la suite der Armee, der Ab⸗

schied bewilligt. 8 3

Im Sanitäts⸗Korps. Durch Verfügung des General⸗ Stabsarztes der Armee. Bodensteiner, zinjäheg. Kehwsmtaer Arzt vom 1. Inf. Regt. König, zum Unterarzt im 17. Inf. Regt.

Orff ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Afsist. Arztstelle

beauftragt. 8 Beamte der Militär⸗Verwaltung.

24. Mai. Mexggzafü, Korps⸗Stabsveterinär vom General⸗ Kommando I1. Armee⸗Korps, tritt mit der gesetzlichen Pension in den erbetenen Ruhestand. Weigant, Stabsveterinär vom Remonte⸗ Depot Fürstenfeld, zum 2. Ulan. Regt. König, Gersheim, Veterinär 1. Kl. vom 6. Chev. Regt. vakant Großfürst Konstantin Nikolajewitsch, zum Remonte⸗Depot ürstenfeld, versetzt. Sesar, Stabsveterinär vom 2. Ulan. Regt. König, unter gleichzeitiger Ver⸗ leihung des Ranges der 1. Kl. der Subalternbeamten für seine

Person, zum Korps⸗Stabsveterinär beim General⸗ Kommando Fl. Armee⸗Korps, Krieglsteiner, Veterinär 1. Kl. beim Remonte⸗ Depot Schwaiganger, zum Stabsveteriagär, Kefer, Veterinär 2. Kl. im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, n, Schmidt (1 München), Reuther (II München),

ammerer (Passau), Munier (Mindelheim), Ae Beck (Gunzenhausen), Thum (Regensburg), Veterinäre 2. Kl. im Be⸗ urlaubtenstande, zu Veterinären 1. Kl., befördert.

26. Mai. Stöckl, Kanzleifunktionär von der General⸗Militär⸗

kasse, zum Kanzlisten bei der Intend. I. Armee⸗Korps ernannt.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korpos. 30. Mai. Martin, Hauptm. à la suite des 8. Inf. Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden und Eisenbahn⸗Linien⸗ kommissar in Stuttgart, unter Versetzung zum Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125 à la suite de ben, zum . vorläufig ohne Patent, befördert. Kaiserliche Marine. Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗ setzungen ꝛc. Neues Palais, 28. Mai. Poschmann, Korv. Kapitän, zum Chef der Torpedobootsflottille ernannt. Gühler, Kapitän⸗Lt., als Admiral⸗Stabsofftzier zum Stab des 1. Geschwaders kommandiert. v. Arend, Korv. Kapitän, von dem Kommando S. M. Panzerschiffs 4. Klasse „Hagen“ entbunden. Im Sanitäts⸗Korps. Dr. Ratz, überzähl. Marine⸗Stabs⸗ arzt, rückt mit dem 1. Mai d. J. in eine offene Etatsstelle ein. Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika. Neues Palais, 28. Mai. v. Elpons, Pr. E“ scheidet auf sein Gesuch am 4. Juni d. J. mit der gesetzlichen e nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der rlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Ver⸗ abschiedete Abzeichen aus der Schutztruppe aus. Kaiserliche Schutztruppe für Kamerun. Neues Palais, 27. Mai. Dr. Lichtenberg, Assist. Arzt 2. Kl. a. D., bisher von der Res. im Landw. Bezirk III Berlin, mit dem 7. Juni d. J. der Schutztruppe zugetheilt.

Deutscher Reichstag. 95. Sitzung vom 2. Juni 1896, 2 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichshaushalts⸗Etat für 1896/97, welcher Nachforderungen enthält wegen Uebernahme des Schutzgebiets von Neu⸗Guinea in die Reichsverwaltung; wegen der Vergrößerung der Dienstwohnung des Staats⸗ des Auswärtigen Amts, wegen der Repräsentation es Reichs bei den Krönungsfeierlichkeiten in Moskau und wegen Felefung . neuen (vierten) Telegraphenverbindung mit England. Die Ausgaben für das b Südwest⸗ Afrika sind bereits vor Pfingsten erledigt worden.

Abg. Dr. Hasse (nl.): Ich setze voraus, daß der Nachtrags⸗ Etat der Budgetkommission überwiesen wird, und beantrage dies namens meiner Freunde. Wiederholen möchte ich meinen Wunsch be⸗ üglich der Unterstützung der deutschen Schulen im Auslande, die h schon früher angeregt habe. In Bezug auf das Schutzgebiet der Neu⸗Guinea⸗Kompagnie wird das Reich, wie bei den anderen Schutz⸗ gebieten, sich nicht der Aufgabe entziehen können, die Verwaltung zu übernehmen. Aber in diesem Augenblick in der Form eines Nachtrags⸗ Etats diese Dinge zu regeln, scheint mir bedenklich; wir werden üver. im nächsten Winter an diese Regelung herantreten können. Der Vertrag, der mit der Neu⸗Guinea⸗Kompagnie abgeschlossen werden soll, stellt sich als ein Monopolvertrag Ihr die Kompagnie dar. Es ist nicht richtig, auf 75 Jahre hinaus alle anderen deutschen Unternehmer vollständig von diesem Schutzgebiet e Ein großer Theil meiner Freunde theilt diese Bedenken, sie sind zwar nicht prinzipiell abgeneigt, später diese Umwandlung vorzunehmen, halten sie aber jetzt durch einen Nachtrags⸗Etat nicht für richtig.

Abg. Müller⸗Fulda (Zentr.) bezeichnet den Inhalt der Denk⸗ schrift über die Neu⸗Guinea⸗Angelegenheit als ungenügend, wünscht eine weitere Ergänzung derselben und kritisiert ngehend die ver⸗ schiedenen Punkte des Vertrages mit der Neu⸗Guinea⸗Kompagnie. Er hält angesichts der hohen Verbindlichkeiten, die das Reich ein⸗ gehe, und der geringen Vortheile für dasselbe aus dem Vertrage eine genaue Pruͤfung für dringend nöthig.

Abg. Dr. Barth (fr. Vgg.) hält den Vertrag mit der Neu⸗ Guinea⸗Kompagnie ebenfalls für bedenklich und der ganzen Kolonial⸗ politik, wie sie Fürst Bismarck inauguriert habe, widersprechend. Fürst Bismarck habe gemeint, daß ihm als Ziel vorschwebe nicht der regierende Bureaukrat, sondern der regierende Kaufmann. Freilich hätte man damals schon zweifelhaft sein können, ob ein solches Pograßin durchführbar sei. Die Neu⸗Guinea⸗ Kompagnie habe bis auf eine kurze Unterbrechung, wo das Reich auf Kosten der Kompagnie die Beamten anstellte, das Programm erfüllt und selbst regiert. Die zehnjährige Erfahrung habe gezeigt, daß die Kolonien in dem eigentlichen Kaiser Wilhelmslande einen sehr problematischen Werth hätten. Kenner behaupteten ja auch, daß es wirthschaftlich nicht möglich sein werde, diese Kolonien auf die Dauer zu halten. Die Gesellschaften würden ihre Thätigkeit schließlich ganz aufgeben, wenn ni ts mehr zu holen sein werde, und das Reich werde wie in den anderen Kolonien aus nationalen Sehces die ganze Sache übernehmen müssen. Der Vertrag führe dahin, daß alle Lasten auf das Reich würden, während alle Altiva der Neu⸗Guinea⸗Kompagnie verbleiben, welche sich alle möglichen Dinge vorbehalten habe. Aber nicht die Mängel des Vertrags veranlaßten den Redner und seine Freunde zur Ablehnung der Vorlage, sondern lediglich die Gefahr, daß das Reich verpflichtet werden könnte, die ganze Kolonie zu übernehmen. Es könnte die Frage entstehen, ob nicht Neu⸗Guinea lieber anz auf⸗

egeben werden sollte; mindestens sollte man es bei den uständen 52 wie sie sind, wenn sie auch noch so

Abg. Graf von Arnim (Rp.): Wir sind es schon gewohnt, über die Kolonieen von jener Seite (links) absprechende Urtheile zu hören. Neu⸗Guinea hat noch garnicht seine Vortheile offenbart. ist eine Expedition in das Innere gemacht worden und es ist fest⸗

estellt worden, daß das Land eine üppige Vegetation hat. Die Reden des Abg. Bamberger haben bewirkt, daß Samoa . wurde; heute wird es 1 werden, daß dadurch die bedenk⸗ lichen Zustände entstanden sind, welche jetzt dort herrschen. Wir sollen jetzt Neu⸗Gutinea aufgeben, weil wir nicht im stande sind, 180 000 für die Verwaltung auszugeben! Ein solcher Gedanke wird trotz der Bedenklichkeiten des Vertrages hoffentlich nicht die Oberhand gewinnen. Ich denke, wir werden den Vertrag, wie er iegt, nicht an⸗ nehmen, sondern ihn anderweitig redigieren, damit wir aus den Einnahmen der Kolonie soviel erübrigen daß wir die Koften der Ausübung der Landes⸗ hoheit decken. Ueber die Vertrauensseligkeit der Herren, welche auf die Annahme eines sol Vertrages rechnen konnten, muß man aller⸗

dings lächeln. Der Vertrag ist nicht einmal vom Kolonialr