1896 / 159 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Jul 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Landes“; au

en zwei Eckrisaliten dieselbe A ur, währen ttlere Theil h. esien Pale lschof wvercsezneonehe große und kleine Fenster ohne Pilastertheitung⸗ i zweiten Obergeschoß eine Pfeiler⸗ und Säulen⸗ Architektur zeigt und mit einem einfacheren Gesims bekrönt ist. Auch die lange Straßenfront der Schloßstraße wird durch mit Giebeln abgeschlossene isalitbauten begrenzt. Einen reichen aͤußeren Schmuck des Gebäudes bilden zwanzig, von dem Bildhauer Gäckle ausgeführte Porträtmedaillons von Württembergern, welche sich auf den verschiedenen gewerblichen und kunstgewerblichen Gebieten, die innerhalb des Neubaues vertreten sind, ausgezeichnet haben. Das Innere erhält durch einen 1913 qm umfassenden, mit Glas gedeckten Lichthof, welcher durch die ganze Höhe des Gebäudes eingelegt ist, eg wie durch fünf unbedeckte Höfe von unregelmäßiger Form . reichendes Licht. Ein Hauptvorzug der Innenräume besteht darin, daß sie beinahe alle eine regelmäßige Grundgestalt erhalten 2 Den Kern des Baues und zugleich seinen Glanzpunkt bildet der oben erwähnte große Lichthof, die „Köni „Karl⸗Halle“, ein durch seine Dimensionen wie durch seine gediegene racht bee. neter Raum, der dazu bestimmt ist, gewerbliche Spezialausstellungen und ähnliche Veranstaltungen aufzunehmen. Zur bleibenden Erinne⸗ rung an die Feier des 25 jährigen e des ver⸗ storbenen Königs Karl von Württemberg, am 25. Juni 1889, ist die Halle durch Beschluß der Landstände mit Werken der Bildhauerei und Malerei, welche auf die Geschichte des Landes und den Anlaß der Feier Bezug haben, künstlerisch ausgestattet. Den Zugang zu der König⸗Karl⸗Halle bilden eine gewölbte dreischiffige Vorhalle und das Treppenhaus. Die dem Eingange gegenüberliegende, konkav gestaltete Wand ist mit einem von Professor Ferdinand Keller in Karlsruhe ausgeführten Freskencyclus geschmückt; derselbe stellt in der Mitte die Huldigung für den König Karl, links die württem⸗ bergische Grafen⸗ und Herzogszeit bis zum 30jährigen Kriege und

ie neuere Zeit bis anf die Gegenwart dar:

eeriode vertreten durch die egenten e nerseits und

olk mit seinen hervorragendsten Männern andererseits. diese Wand legt rechts und links eine Pracht⸗Freitreppe, welche zum ersten Obergeschoß führt und mit plastischen Figuren⸗ ppen geschmückt ist: auf den mittleren Treppenabsätzen die von ofessor Eberlein in Berlin modellierten und von Paul Stotz in tuttgart in Bronze gegossenen Gruppen, darstellend „das in Frieden ruhende kraftvolle Land“ und „Reichthum und Fruchtbarkeit des den oberen Absätzen die beiden von Professor Hundrieser in Berlin modellierten und von Hugo Pelargus gegossenen Gruppen „Gewerbe“ und „Handel“. Um drei Seiten der Halle erstreckt sich eine von echten Marmorsäulen getragene Galerie, an welche sich im Grdgeschoß und im ersten Obergeschoß auf zwei Seiten Saͤle an⸗ schließen, die für die Ausstellungen in der Haupthalle mitbenutzt werden können. Mehrere der Festschrift beigegebene Lichtdrucke veranschaulichen die prächtige Hauptfagade, sowie aus dem Innern die Vorhalle, die König⸗Karl⸗Halle sowie die Säle für die Bibliothek, die keramische Sammlung und die Sammlung der Gipsabgüsse; im Text findet man auch noch eine Abbildung der alten „Legionskaserne“, in der sich das frühere „Musterlager“ befand. Dem im Vorwort ausgedrückten Wunsch der leitenden Behörde, daß es dem aus dem bescheidenen „Musterlager“ hervorgegangenen Institut in den neuen Prachträumen gelingen möge, sich herauszubilden zum „Muster einer echten Volksbildungs⸗Anstalt“ wird im Hinblick auf ein weiteres Ge⸗ deihen des deutschen gewerblichen und kunstgewerblichen Schaffens, an dem Württemberg sich stets 7* hervorragend betheiligt hat, Jeder⸗

e

mann sich mit Freuden anschließen.

Ueber die bisherigen Erlebnisse der Kaiser Wilhelmsland, Expedition des Dr. Lauterbach und des Landwirths Ernst Tappenbeck wird dem „Deutschen Kolonialblatt“ Folgendes be⸗ richtet: Die Seereise wurde von Genua an Bord des Postdampfers „Sachsen“ am 10. März angetreten. Am 2. April traf die Expedi⸗ tion in Singapore ein und machte daselbst Einkäufe an Tropenkleidern, Reis und Pferdefutter. Auf einem englischen Frachtdampfer „Hupeh“ wurde am 5. April die Reise nach Batavia fortgesetzt. Am 8. April wurden in Batavia Ziegen und in Buitenzorg vier Pferde an⸗ gekauft. Sehr schwierig war es, in der kurzen Zeit Javanen anzu⸗ werben, und nur durch die Unterstützung des Herrn Dr. Jensen vom Botanischen Garten Buitenzorg gelang es, noch im letzten Augenblick einen malayischen Diener bezw. Präparator zu bekommen. Außerdem wurden zwei Pferdejungen und ein Malaye, der als Koch fungieren soll, gemiethet. Am 11. April begaben die Theilnehmer sich mit Vieh und Leuten an Bord der „Stettin“ und trafen am 23. April im Friedrich Wilhelmshafen (Neu⸗Guinea) ein. Zwei der zurück⸗ gekehrten überlebenden Leute der Ehlers'schen Expedition erklärten sich hier bereit, die Reise mitzumachen. Dr. Lauter⸗ bach fuhr zunächst mit Dr. Kersting nach Stephansort, um sich über die dortigen Verhältnisse zu informieren und den geeignetsten Ansatzpunkt für die Expedition zu finden. Der Hauptadministrator der Astrolabe⸗Kompagnie, Herr von Hagen, nahm die Expedition in liebenswürdigster Weise auf und unterstützte deren Vorhaben auf das Zuvorkommendste. Als Aufenthaltsort und zu⸗ gleich Ausgangspunkt für die Expedition wurde ein Haus in Erima gemiethet, welches, mit großen Nebenräumen und einem Arbeiterhaus

eicht. Eine Unterredung des Dr. Lauterbach mit den vorhandenen Jabimarbeitern hatte guten Erfolg, da sich noch zwei seiner früheren Träger dabei befanden. Es meldete sich freiwillig eine genügende Anzahl, sodaß die Trägerfrage gelöst zu sein scheint. Augenblicklich sind die Leiter der Expedition mit Auspacken und Einrichten beschäftigt. Gegen Ende dieser Woche beabsichtigten dieselben, den Gipfel des Oertzengebirges zu besteigen, da si voraussichtlich von dieser isoliert gelegenen Spitze ein WFe⸗ Einblick in die Oberflächenverhält⸗ nisse des von der Expedition zu begehenden Terrains gewinnen lassen wird. Der definitive Abmarsch ins Innere wird dann möglichst bald erfolgen. Der Gesundheitszustand ist bis jetzt ein guter.

Handel und Gewerbe.

Die Firma H. Dionysius Sleyser u. Co. in Amster⸗ dam, vor welcher bereits von der niederländischen Polizei⸗ behörde öffentlich gewarnt worden ist, bedient sich als Re⸗ feaenbes der Firmen Maison Fabian Dewaart, Warmoes⸗ as⸗ 55, und F. Adrianus, Rechtboomsloot Nr. 1 in

Amsterdam. 1

Nach Auskunft der Polizeibehörde in Amsterdam ist Maison Fabian de Waart ein apeziergeschäft, über welches vor etwa drei Monaten der gerichtliche Konkurs eröffnet worden ist. Der Sohn des Inhabers dieses Geschäfts ist Gastwirth; er heißt H. C. de Waart und wohnt Warmoes⸗ strat Nr. 55. F. Adrianus, Rechtboomsloot Nr. 1, richtiger F. Adrianus Adams, verbüßt zur Zeit eine Gefängnißstrafe.

8

Theater und Musik.

1

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater wird morgen zum 6. Mal Karl Goldmark's „Das Heimchen am Herd“ gegeben. Im Garten ist von 6 Uhr Nachmittags an Militär⸗Konzert, ausgeführt von der Kapelle des Garde⸗Füsilier⸗Regiments. Am Mittwoch geht zum ersten Mal das neue Ballet „Die Rose von Schiras“, Musik von Richard Eilenberg, in Scene. Die Besetzung lautet: Rose von Schiras: Fräulein Dell’Era; Zephyr: Fräͤulein Urbanska. Freneh Hiedler, welche sechs Tage ihres kontraktlichen Sommerurlaubs

ür die beiden letzten Gastabende des Herrn Theodor Reichmann zur Mitwirkung im „Trompeter von Säkkingen“ der General⸗Intendantur zur Verfügung gestellt hatte, tritt nunmehr ihre Ferien an.

Bei dem naͤchsten Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, Mittags 12 Uhr, gelangen Kompositionen von Bach, Beethoven, Mendelssohn, Hesse, Schumann, Karow, Brieger und Dienel zur Aufführung. Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges.

8 8

In dieser Woche werden im Hörsaal des Chemiegebäudes der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung folgende Vorträge ge⸗ halten: Dienstag, 7. Juli: Professor G. Franke: „Aufsuchung und Gewinnung der Steinkohlen“, Mittwoch, 8. Juli: Dr. Htro Reinke: „Obergährige Biere, insbesondere das Berliner Weiß⸗ bier“, Donnerstag, 7. Juli: Professor Dr. Werner: „Die Geschichte des Hausrindes in seinen Beziehungen zu den Völkern Europas“, Freitag, 10. Juli: Professor Dr. Gruner „Das norddeutsche Schwemmland und insbesondere der Boven der Stadt Berlin“, Sonnabend, 11. Juli: Dr. Paul Lindner: „Ein⸗ blick in die mikroskopische Lebewelt unserer Gährungsbetriebe“. Die Vorträge beginnen um 6 Uhr und sind unentgeltlich.

Ein eere amerikanisches Feuerwerk, das inmitten des überbrückten Neuen Sees abgebrannt werden soll, wird gegenwärtig hafbeaftet und dürfte wahrscheinlich noch im Laufe der nächsten Woche

attfinden.

Ueber das Sportfest, das, wie schon früher mitgetheilt, in der letzten Hälfte des September in Berlin stattfinden und auch theil⸗ weise in der Ausstellung abgehalten werden soll, ist am Sonnabend eine endgültige Einigung seitens einer Versammlung, die im Verwal⸗ tungsgebäude der Ausstellung stattfand und bis spät Abends dauerte, erzielt worden. Das Comité des Festes besteht aus demjenigen der Sport⸗Ausstellung, das sich aus Vertretern aller Berliner Sportsgruppen kooptieren wird, und zerfällt wieder in eine Anzahl Ausschüsse und Untercomités, welche die Vorarbeiten durchführen werden. Am 19. September wird, soweit bis jetzt festgesetzt ist, der festliche Empfang und die Begrüßung der auswärtigen Theilnehmer statt⸗ finden. Am 20. September, einem Sonntag, wird zunächst der Wassersport (Ruder⸗ und Seglervereine) in Aktion treten, der darauffolgende Montag ist als Renntag (Hoppegarten) aus⸗ ersehen, am Dienstag Vormittag findet Preisschießen, Nachmittags Velocipedrennen statt. Am Mittwoch werden die Vertreter des athletischen Sports sich in der Arena von Kairo in friedlichem Wett⸗ kampf messen, für Donnerstag sind große Hindernißrennen in Karlshorst geplant, der Freitag ist dem Trabwettfahren auf der Westendbahn ewidmet und der Sonnabend für einen anderen hippologischen Wett⸗ streit ausersehen. Am Sonntag darauf findet der Schluß des Festes, ein Lawntennis⸗Turnier mit darauffolgendem großem Abschiedsfest in der Ausstellung statt, in der auch noch verschiedene andere gesellige

zusammengelegen, für Unterbringung der Mitglieder vollkommen aus⸗

Zusammenkünfte während dieser Festwoche geplant werden.

Wetterbericht vom 6. Juli, 8 Uhr Morgens.

he bewegen, das :8 ervorruft.

wenngleich noch immer kühles Wetter, in Schlesien nd Nachmittags kräftige Gewitterregen gefallen. An der Elbe herrscht trübes, jedoch trockenes Wetter mit abnehmenden Winden. scheint sich ein barometrisches Minimum südwärts

Mittwoch: Waldmeister. Donnerstag: Waldmeister.

In Rußland aber in Ostpreußen mäßigen Nordwind Residenz⸗Theater.

8 Deutsche Seewarte.

Belmullet.. 764 Aberdeen .. 763 Ehristiansund 764 Fevenbehen . 763 Stockholm . 756 Haparanda . 757

oskau 749

wolkenlos wolkenlos

.,2 88 Goldmark. In 19 768 Sylt.. 766 burg.. 766 winemünde 763 Neufahrwasser 758 Memel 754

Hesas T11ö ünster.. 768 Karlsruhe. 769 769 769

wolkenlos bedeckt Uh

8

Regen') wolkenlos

artmann.

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8 ᷣ—SleceeESen

58 E

nfang 7 ½ Uhr.

boe S

765 WNW W 764 NW Breslau.. 762 NW 3 e d'Aix. 766 ONO 3Z wolkenlos 29 763 still bedeckt Triest

(166 still wolkenlos ¹) Gestern Regen. ²) Thau.

Uebersicht der Witterung.

Das Hochdruckgebiet pflanzt sich von Frankreich in 3 Aufzügen

ostwärts fort, im Rheingebiet herrscht wolkenloses,! Franz von Suppé. Anfang 7 ½ Uhr.

Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Professor Kleffel. nfang

Lessing - Theater.

Operetten⸗Ensemble mit Julius Spielmann a. G. Das Mobdell. Operette

Theater. des Labiche, von Fr. Lichterfeld.

Oper in

Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur

e mit und Ballet

rolog. Musik und c von Ludwig

Somossy. Musik von

Lessing.⸗Theaters: Dienstag: Das Glü duell. Ausstattungs⸗Singspiel 4 f Winkel. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Wilbelm Regee. Mittwoch: Der Fall Clémenceau. ierauf: Das Frauenbataillon.

Donnerstag: Die Großstadtluft.

ingspiel in 1

Dienstag:

von Léon und d. Musik von

Direktion: Lautenburg. Dienstag: Der Stellvertreter. (Le Remplaçant.) Schwank in 3 Akten von William Busnach und Georges Duval. Deutsch von Max Schönau. Vorher: Erlauben Sie, Madame! Luftspiel in 1 Akt nach dem Ferngesischen Anfang 7 ½ U zat 3 1 Uvertreter. Vorher: Königliche Schauspiele. Dienstag: Neues Cemtthnch 2e, Denh gatalvertreter . Opern⸗Theater (Kroll). 131. Vorstellung. Das Füeeden (en Oüte segnian .⸗ heilungen (frei na ens' gleichnamiger Er⸗ Cork,Queens⸗ zählung) von A. M. Willner. Musik von Carl

Fehluß des Programms: Der ensses. Fakir. 5

r. bedeckt Mittwoch: 132. Vorstell. Bajazzi. (Pagliacci.

wolkig Oper in 2 Akten und Ver. 8 . 5 heiter Dichtung von R. Leoncavallo, deuts (Tonio: Herr

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4 2./b. gob⸗ 3 Dienstag: Gastspiel der Budapester deutschen Wli Demuth, geb. Pusch

8 8 768 ckt Deutsches Theater. Gesammt⸗Gastspiel des Operetten⸗ und Seev ehenfsese 1☛ Damen⸗

kt von Carl Somossy. Musik von Wilhelm Rosenzweig. Anfang 7 ½ Uhr.

Ferenezy⸗ Budapester deutschen Operetten⸗Gesellschaft. Damenduell. Das Frauenbataillon. Ed. Steinberger und Donnerstag, den 16. Juli: Tata⸗Toto.

Dresden, 5. Juli. Heute Nachmittag fand in der 86 chsischen andwerks⸗ und Kunst⸗Ausstellung die Eeö ächsischer Volkstrachten und volksthümlicher Gebräuche und Tänze statt. Der Festzug, an dem etwa 2000 Personen theilnahmen, und in welchem alle gaächfischen Volksstämme in neun großen Gruppen vertreten waren, bewegte sich unter den Klängen von zahlreichen Musik⸗ Korps nach der Ausstellung und defilierte dort in der „Alten Stadt“ vor dem alterthümlichen Rathhaus, wo Seine Majestät der König, Mitglieder des Königlichen Hauses die Großherzogin von Toskana mit der Erzherzogin Margaretha und der Großfürst Sergius von Rußland unter einem Baldachin der Festvorführung beiwohnten. Seiner Majestät dem König wurden von den Festtheilnehmern an dem Zuge lebhafte Huldigungen dargebracht. Die Führer der einzelnen Gruppen überreichten Feststräuße unter An⸗ sprachen. Der König und die Mitglieder des Königlichen Hauses sahen alsdann auf dem Anger des wendischen Dorfes Aufführungen der Voigtländer, Lausitzer, Wenden u. s. w. zu. Seine Majestät sprach Allen seine lebhafteste Befriedigung aus.

Bremen, 6. Juli. Die Rettungsstation Büsum telegraphiert: Am 5. Juli wurden von dem am Buschsand gestrandeten Fisch⸗ kutter Nr. 3228 der Kapitän Griebel und drei Personen durch das Rettungsboot „Büsum“ gerettet. Die Rettungsstation Baltrum telegraphiert: Am 5. Juli wurden von einem hier gestrandeten Sch ooner sechs Personen dench das Rettungsboot „Georg Breusing“ der Station gerettet. Der Schooner hatte Holzladung und war von Papenburg nach Ellenserdammersiel bestimmt.

Metz, 5. Juli. Heute Mittag wurde bei Amanweiler auf französischem Boden am Beois de la b durch den „Metzer Verein für die Erhaltung der Kriegergräber“ ein Ge⸗ denkkreuz in dem neuerrichteten, ummauerten Friedhof, wo 1600 Pfallene Krieger des Jahres 1870 ruhen, unter Mitwirkung

etzer Männer⸗Gesangvereins feierlich geweiht.

Reval, 4. Juli. Die „Deutsche Wohlthätigke . fhr Kaß Jveran tal;s⸗ wie nin 2* eine Abend⸗ gesellschaft zu Ehren der üniere des im hiesigen Hafen ankernden deutschen Schulschiffs „Stosch⸗.

New⸗York, 5. Juli. Am Tage der Feier der Unab⸗ bängigkettserkkärung barst an der Ecke der Bridgewaterstreet und Vermont Avenue eine alte Kanone. Zwei Personen wurden⸗ getödtet, 14 schwer verwundet.

Rio de Janeiro, 5. Juli. Gestern Abend platzte vor einem Spielhause eine Dynamitbombe, worauf das Haus von be⸗ waffneten Personen angegriffen wurde. Eine Anzahl Personen⸗ wurde getödtet und verletzt. Man glaubt an ein Einverständniß der

Polizei.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Konstantinopel, 5. Juli. (Meldung des Wiener K. K. 1“ Wie verlautet, ver⸗ langt die Mehrzahl der kretischen Deputirten, daß die Versammlung des Landtags nicht im 2 ebäude, sondern im Gemeindehause tage, und will ihre Wuüͤnsche nur dem Vali vorlegen, um sodann abzureisen. Es handelt sich um folgende Forderungen: 1) Ernennung eines christ⸗ lichen Vali im Einverständniß mit den Mächten auf be⸗ stimmte Zeitdauer mit administrativer Machtvollkommenheit, Unterstellung des Militär⸗Kommandanten unter den Vali, Neubesetzung der Beamtenstellen auf der Insel und Ertheilung von Sanktionsrechten für das Budget und die Landtags⸗ beschlüsse; 2) Kontrolrecht des administrativen Rathes über die Landeseinnahmen; 3) Reorganisation der Rechtspflege durch⸗ ausländische Fachmänner; 4) Verwendung senmnütche Ein⸗ nahmen der Insel für die Ausgaben derselben; 5) Befugniß des Landtags, Gesetze zu dekretieren und zu verändern, mit Ausnahme der Fundamental⸗Artikel des organischen Statuts; 6) Neubildung der Gendarmerie aus Eingeborenen der beiden Glaubensbekenntnisse.

Das armenische Comité hat ein Rundschreiben erlassen

welches besagt, daß es infolge der von den Behörden auss ehenden Unterdrückungen und Ausschreitungen gegen die

8”

itteln beginnen.

rmenier nunmehr den Kampf mit allen 8 3

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Das otte Berlin. Große Ausstattungs⸗Gesangsposse in 3 Akten von Leon Treptow und Ed. Jacobson. Kuplets und Quodlibets von G. - Musik von

G. Steffens. 2. Akt: Alt Berlin. Anfang 7 ½ Uhr Mittwoch: Das flotte Berlin.

8 8 Familien⸗ Nachrichten.

r. Verlobt: Frl. Katharina Krüger mit Hrn. cand. rev. min. Otto Melhorn (Bahn Plön). Frl.

Raimar von Böhl (Wieschendorf- z. Z. Schwan⸗ see). Frl. Else Ruppert mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Ernst Kliesch (Herischdorf i. R.— Rawitsch). .

Klemm mit Frl. Ida Will (Dresden). 1 Geboren: Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. von

1 Akt von Leo (Ober⸗Wiesenthal b. Lähn).

rzberg. Anfang des Konzerts 6 Uhr. Anfang der Gestorben: Verw. Fr. Berghauptmann Elmire VoRellung 7 Uhr. Bei einbrechender Duntesbeit: Fr &.).

b Francesco d'Andrade, Feeuhafte Illumination des Parks. Königlich Bayerischer Kammersänger, als Gast.) 111“ Fum ersten Male: Die Rose von Schiras.

Jacob, geb. Bauer (Halle a. Hrn. Haupt⸗ mann von Otto Sohn Joachim (Oels). Hr. General⸗Lieutenant z. D. Hermann von Schmeling (Berlin). Fr. Professor Arabella Auerbach, Heß (Breslau). F. meeee es ge ittersdorf). Fr.

Rechnungs⸗Rath Emilie Schmidt, geb. Fiedler

Akt von Carl (Kauffung—Katzbach).

4

usstattungs, Verantwortlicher /Redakteur: J. V.: Dr. Fischer in Berlin.

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage). (1211 ¼

8

Lolo von Mecklenburg mit Hrn. Rittmeister a. D.

1AX“X*" Verehelicht: Hr. Konsiftorial⸗Rath, Hofprediger Chausseestraße 25 26. 1uu“ 1“ Direktion: Julius Fritzsche. 3 Dienstag: Spezialitäten⸗Vorstellung. Zum Basse (Münster i. W.). Hrn. Gerichts⸗Assessor Greise (Posen). Hrn. Rittergutsbesitzer H. Klose

1 Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. nerfenh dandgcd epeeetiench Hsclhlet e Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlags⸗

Nℳ 159.

8 8 89 8

Königreich Preußen.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihe⸗ scheine der Gemeinde Völklingen im Betrage von 1 000 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.

Niachdem der Gemeinderath von Völklingen im Kreise Saar⸗ brücken beschlossen hat, die zur Tilgung älterer Schulden, zur Her⸗ stellung von Kanälen, zum Bau eines Amtsgerichts und eines Schlacht⸗ hauses, sowie zur außerordentlichen Anlage von Wegen erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Gemeindevertretung, zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 1 000 000 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gemeinde noch der Gläubiger etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des § 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 1 000 000 ℳ, in Buchstaben: „eine Million Mark’“,

50 Abschnitten zu je 2000 ℳ, 600 8

nach dem anli Muster auszufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen und mittels Verloosung vom Jahre 1897 ab jährlich mit zwei Prozent des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen zu tilgen sind, durch gegen⸗ wärtiges Privilegium Unsere landesherrliche 2 es

Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser ö die daraus Hevaegegenen Rechte gel⸗ tend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein. 1

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht über⸗ nommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen vr. c et

Gegeben Neues Palais, den 8. Juni 1896. XX“ Wilhelm R. Miquel. Freiherr von der Recke.

16

Rheinprovinz. Regierungsbezirk Kreis Saarbrücken. 8 . S WI“ 8.

Trier. 8 Anleihescheen der Gemeinde Völklingen.

8b 9 4 3 8

8 8 8

88

Ausgefertigt gemäß dem landesherrlichen Privilegium vom 8. Juni 1896 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier vom .. ten 1896 Nr. Seite ... und

Ge .Jeezen. für 1896 Seite .. . laufende Nr. . . .)

Auf Grund der von dem v. bu Saarbrücken genehmigten Beschlüsse des Gemeinderaths vom 15. Februar 1895 und 16. März 1896 wegen Aufnahme einer Anleihe von 1 000 000 bekennt sich die Gemeinde Völklingen, vertreten durch die Endesunterzeichneten, durch diese, für jeden Inhaber gültige, seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnsschuld Pen⸗

ark, welche an die Gemeinde Völklingen baar gezahlt worden und mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen ist.

„Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 1 000 000 erfolgt mittels der Anleihescheine in den Jahren 1897 bis späte⸗ stens 1931 einschließlich aus einem Tilgungsstock, welcher mit wenig⸗ stens zwei Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Frslcgsnna ge⸗ schieht in dem Monat Dezember jeden Jahres. Der Gemeinde bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsstock zu.

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Zahlungs⸗ termin in dem „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗ Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier, der Saarbrücker und der Völklinger Zeitung. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an ev. Statt von dem Gemeinderath mit Genehmigung 8ns Feöfisagzchen andraths zu Saarbrücken ein anderes Blatt estimmt.

Bis su dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 2. Januar und 1. Juli eeden Jahres, vom heutigen Tage an gerechnet, mit drei und einem alben Prozent jährlich verzinst.

„Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine beziehungsweise dieses Anleihescheins bei der Gemeindekasse zu Völklingen, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihescheine

nd die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Seege ts. ermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsschelne wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb 30 Jahren nach dem Rückzahlungstermin nicht erhoben werden, sowie die innerhalb fünf Jahren nach Ablauf des Kalender⸗ jahres, in welchem sie 1828- e nicht erhobenen Zinsen ver⸗ ähren zu Gunsten der Gemeinde.

Das Aufgebot und die . Seee; verlorener oder ver⸗ nichteter Anle hescheine ¼ nach Vorschrift der §§ 838 und ff. der

ivilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877

eichs⸗Gesetzblatt S. 83) bezw. nach § 20 des Ausführungsgesetzes br Peötschen Zivilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Gesetz⸗Samml.

Zinsscheine können weder vredsee. noch fer kraftlos erklärt werden. och soll venzenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der fünfjährigen Verjährungsfrist bei der Gemeinde⸗ kasse anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Bon cang des oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung aus⸗ aenah eriesr Anleibescheine sind halblährige Zescheine bi

esem Anle eeine sind ha ge Zinsscheine bis zum Schlusse des Jahres T ausgegeben. Pis terneren Zinsscheine werden für fün sebeige eiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Gemeindekasse in Völklingen gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe bei⸗ gedruckten Anweisung. eim Verlust der Anweisung erfolgt die Aus⸗

Rheinprovinz.

innerhalb 89 Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der F

Rheinprovinz.

Erste Beilage

händigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihe⸗ scheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Gemeinde mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.

Dessen zu Urkund haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Völklingen, den . . ten 4,9

Der Bürgermeister. Der Gemeindevorsteher. Die Finanzkommission.

(Eigenhändige Unterschriften. (Amtssiegel.) 8. 8

Regierungsbezirk Kreis Saarbrüchen.

Zinsschein Reihe Nr....

zu dem Anleihescheine der Gemeinde Völkling über. Mark zu nsen

TISn 6. 98

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe

8 t in der Zeit vom 2. Januar bezw. 1. Juli 18 .. ab die Zinsen des

vorbezeichneten Anleihescheins für das Halbjahr vom .. ten bis. ten mit A bei der Gemeindekasse zu Völklingen.

Wrlingen, deenn 161166 Der Bürgermeister. Der GemeindeVorsteher. Die Finanzkommission.

b (Unterschriften.)

Der Kontrolbeamte. Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Feee h e

9 erhoben wird.

Anmerkung. Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Faksimilestempeln werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Regierungsbezirk Kreis Saarbrücken. 8 Trier. .“ g nweisung 8 zum Anleihescheine der Gemeinde Völklingen. 8 EI“ 8

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die .. te Reihe von Zinsscheinen für die Jahre von. . bis .... bei der Gemeindekasse zu Völklingen, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.

Völklingen, den. .ten

Der Bürgermeister. Der Gemeinde⸗Vorsteher. Die Finanzkommission. (Unterschriften.) Der Kontrolbeamte.

Anmerkung. Die Namenzunterschriften können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

—. .. ter Zinzsschein.

Anweisung.

—. .. ter Zinsschein.

Siebenunddreißigste Plenarversammlung der historischen Kommission bei der Königlich bayerischen Akademie de Wissenschaften. .

Bericht des Sekretariats.

München, im Juni 1896. Die Plenarversammlung hat gemäß Allerhöchstem Befehl in der Pfingstwoche am 29. und 30. Mai statt⸗ Fen. Da durch den am 1. August 1895 erfolgten Tod des Wirklichen Geheimen Raths von Sybel, Excellenz, das Amt des Vorstands der Kommission erledigt war, übernahm den Statuten % ß der Sekretär der Kommission, Geheimer Rath Cornelius, ie Leitung der Verhandlungen, an welchen außer ihm folgende ordentliche Mitglieder theilnahmen: die Geheimen Regierungs⸗Räthe Dümmler und Wattenbach und der Professor Lenz aus Berlin, der Klosterpropst Freiherr von Liliencron aus Schleswig, der Geheime Rath von Hegel und der Professor von Bezold aus Erlangen, der Hofrath von Sickel aus Rom, der Professor Huber aus Wien, der Professor Meyer von Knonau aus Zürich, der Geheime Rath von Maurer, der Ober⸗Bibliothekar Riezler und die Professoren Heigel, Stieve und Lossen von hier, sene die außerordentlichen Mitglieder Professor Quidde von hier und Dr. Wrede aus Göttingen.

Seit der letzten Plenarversammlung im Juni 1895 sind folgende Publikationen durch die Kommission erfolgt:

1) Allgemeine deutsche Biographie. Band XXXIX, Lieferung 4, 5. Band XI, Band XLI, Lieferung 1.

2) Chroniken der deutschen Städte. Band XXIV. Band III der niederrheinischen und westfälischen Städte: Soest, Duisburg.

9 Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Band II.

4) Briefe und Akten zur Geschichte des 16. Jahrhunderts mit besonderer Rücksicht auf Bayerns Fürstenhaus. Band IV.

Die Hansa⸗Rezesse sind dem Abschluß nahe. Der Heraus⸗

geber, Dr. Koppmann, hat den Druck des 8. Bandes bis S. 368

und denkt im Herbst des gegenwärtigen Jahrs ihn zu Ende zu führen.

Die Chroniken der deutschen Städte, unter der Leitung des Geheimen Raths von Hegel, sind bei ihrem 25. Band, dem 5. Band der Chroniken der Stadt Augsburg, bearbeitet von Dr. Fiisdric Roth, angelangt, dessen Text bereits fertig gedruckt ist. Nach Hinzu⸗ fügung des Glossars und des Registers wird er demnächst erscheinen. Er enthält die „Chronik neuer Geschichten“ von Wilhelm Rem, 1512 bis 1527, nebst fünf Beilagen, unter welchen besonders bemerkens⸗ werth ist die Relation über den Reichstag von ugsburg 1530 aus der Chronik von Langenmantel. Als 26. Band ist ein zweiter Band der Magdeburger Chroniken in Aussicht genommen, deren erster Band, der 19. ente der ganzen Reihe, die Magdeburger Schöffen⸗ chronik, bearbeitet von Janicke, enthält, Für den zweiten Band ist die hochdeutsche Fortsetzung dieser Chronik bis 1566 und die Chronik des Georg Bu 8 1467 1551 bestimmt. Die Bearbeitung hat Dr. Dittmar, Stadtarchivar von Magdeburg, übernommen. Ferner wird Dr. Koppmann, sobald er die nöthige Muße gewinnt, an die Bearbeitung des zweiten Bandes für Lübeck gehen.

Die Jahrbücher des Deutschen Reichs haben eine sehr pfade ges Einbuße erlitten durch den am 10. Februar 1896 erfolgten Tod unseres Mitarbeiters, des Ceheimen Hofraths Winkelmann. Er war bis zu seinem Tode mit dem zweiten Band der Jahrbücher

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staat

des Reichs unter Kaiser Friedrich II. beschäftigt. Das Manuskript für die Jahre 1228 1233 liegt druckfertig vor und soll benustche als zweiter Band veröffentlicht werden. Zur 5*ν— und Volle dung des Werks, für welche der Verfasser durch die Neubearbeitung d Böhmer’schen 1 1. die Grundlage geschaffen hat, ist bish noch kein Gelehrter bereit gefunden worden. 3 Für die Jahrbücher des Reichs unter Otto II. und Otto III. hat Dr. Uhlirz die Sammlung und Sichtung des ge⸗ sammten Quellenstoffs beendigt und wird jetzt an die Ausarbeitung pehin. Die Arbeit für die Jahrbücher unter Heinrich IV. und Heinrich V. hat Professor Meyer von Knonau wieder auf⸗ 22 Bürdg weng 9g Freigedsape 8 dn. Geschäfte de ektorats der Züricher Hochschule behindert, na öglichkeit den dritten Band des Werks fördern. 8g 8 Die Geschichte der Wilcen haften in Deutschland hat in diesem Jahre einen erfreulichen Fort 88 zu verzeichnen. Von den drei noch immer ausständigen Werken ist eines, die Geschichte der Geologie und Paläontologie vom Geheimen Rath von Zittel, de Abschluß nahe gerückt. Das druckfertige Manuskript reicht bis 1820 die Vollendung des Ganzen glaubt der Verfasser für den Mai 189 in i stellen zu dürfen. 1 Die Allgemeine deutsche Biographie, unter der Leitung des Freiherrn von Liliencron und des Geheimen Raths Wegele, nimmt ihren regelmäßigen Fortgang. Der Schluß des 41. Bandes ist bald nach Ablauf des Geschäftsjahrs (1. Juli) zu erwarten. Redaktion beschäftigt sich bereits mit den Vorbereitungen für die Nachtragsbände sowie für das allgemeine Namensregister zu ganzen Werk. Die Reichstagsakten der älteren Serie, unter Leitung des Professors Quidde, sind endlich zum Beginn der Drucklegung eines neuen Bandes gelangt, nämlich des von Dr. Beckmann bearbeiteten elften Bandes, der den Schluf der Regierung Sigmund’'s, die Zeit nach der Kaiserkrönung, enthalten soll. Dr. Beckmann hat nach der vorigen Plenarversammlung noch das Venetianische Staatsarchiv besucht, dort die Arbeit für die Jahre 1433 1439 abgeschlossen, dann nach seiner Rückkehr die Fertigstellung des Manuskripts unternommen: eine Arbeit, die längere Zeit in Anspruch nahm, als im vorigen Jahre vorausgesehen war, indem die Behandlung des spröden Materials der kirchen⸗ politischen Verhandlungen und die Anordnung der für den Zusammen⸗ hang unentbehrlichen Akten, die sich in den Rahmen der Reichstags akten nicht recht fügen wollten, große Schwierigkeiten verursachte Ende April wurde das Manufkript der ersten goßfn Hauptabtheilung „Entwicklung der Kirchenfrage von Sigmund’'s Ka serkrönung bis zum Reichstag von Basel Juni bis Oktober 1433“ dem Druck übergeben 8 Fortgang des Drucks, der keine vee wieeene erfahren soll, wird ch deutlicher herausstellen, ob es zweckmäßig 18. die letzten Reichs⸗ tage Sigmund's als einen besonderen zwölften Band abzutrennen. 1b Der zehnte Band, die Romzugszeit umfassend, von Dr. Herre bearbeitet, wird voraussichtlich noch vor Erscheinen des elften Bandes druckfertig, werden. Dr. Herre hat im vorigen Sommer uerst zur Unterstützung Dr. Beckmann's in Venedig, dann i ailand gearbeitet, darauf die Bearbeitung der Konzilsakten für seinen Band durch Benützung der Pariser Henbsedeisten die nach München Sen worden sind, ab und neben der Bearbeitung der exte seine weit ausgreifenden Untersuchungen über die Vorgeschicht des Romzugs dermaßen gefördert, daß die Einleitung im Sommer druckfertig werden wird, die Vollendung des ganzen Bandes aber bis zur nächsten Plenarversammlung in Aussicht gestellt werden kann. 1 In München wurden außer den Pariser auch noch 242 e aus den Bibliotheken zu Wien, Trier, Wolfenbüttel und rchivalien von Nördlingen, Würzburg und München benutzt. Her vorzuheben ist die Ausbeute, welche das für die Reichstagsakten bisher n nicht benutzte Geheime Hausarchiv 3 München gewährt hat. Nothwendig wird für Band 10 noch eine Nachlese an Ort und Stelle in Wien, vielleicht auch in Dresden sein. 1

Für die Reichstagsakten der jüngeren Serie war wie bisher Dr. Wrede mit Unterstützung von seiten des Dr. Bernays thätig. Der zweite Band der Reichstagsakten unter Kaiser Karl L. ist der Plenarversammlung überreicht worden. Neben dem Druck des. selben hat die Redaktion des dritten Bandes begonnen, dessen Material im wesentlichen vorliegt. Derselbe wird die Anfänge des Regiments und den ersten Reichstag zu Nürnberg März und April 1522, den Städtetag zu Eßlingen vom Juni 1522, den zweiten Reichstag zu Nürnberg November 1522 bis Februar 1523, den neben diesem Reichstag hergehenden Städtetag, und womöglich auch noch den Städtetag zu Speier vom März 1523, der eine unmittelbare Folge des Reichstags 8 umfassen. Der erste Reichstag von Nürnberg gestattet eine knappe Behandlung. Die Städtetage hereinzuziehen s unerla lich da es sich auf ihnen ganz vorwiegend um die gemeinsame Stellung der Städte zu den gefaßten oder zu fassenden Reichstagsbeschlüssen handelt; übrigens ist das für sie vorhandene Materia gering mit Ausnahme des Tags von Speier. Den breitesten Platz im dritten Band wird 8 der zweite Reichstag von Nürnberg einnehmen. Da über diesen viel weniger veröffentlicht ist als über den Wormser Reichstag, wird der dritte Band mehr Neues bringen können als der zweite. Aus dem, was bisher noch gänzlich unbekannt war, mag hervorgehoben werden ein ausführliches, aus der Mainzer Kanzlei stammendes Protokoll über die erste Hälfte bes Reichstags und eine ausführliche Gegenschrift der . und Bischöfe gegen die Gravamina. b

Die ältere Pfälzische vbexr der Wittelsbacher Korrespondenzen, die am dritten Band der Briefe des Pfalz-. grafen Johann Casimir ftehth hat von dem Herausgeber, Professor von Bezold, nicht nach Wunsch gefördert werden können, da er durch unerwartete Einberufung zur Theilnahme am philol 8 8 Staatsexamen verhindert wurde, die für die vorigen rbssf üven beabsichtigte größere archivalische Reise auszuführen. Während der beiden Semester und der Osterferien mußte er sich deen beschränken, theils in München, theils in Erlangen einige Archivalien des allgemeinen Reichsarchivs und des Staatsarchivs, ferner Akten des Stadtarchivs, Schlobittener Archivalien und Kheven⸗ hillersche Depeschen aus dem Germanischen Museum zu benützen.

Die ältere Bayerische Abtheilung der Wittelsbacher Korrespondenzen, unter Leitung des Prgfeslang Lossen hat die von Deuffelb schen Briefe und Akten zur Geschichte des 16. Jahr⸗ hunderts mit besonderer auf Fürstenhaus, in den von dem Urheber geplanten Grenzen, zu Ende geführt. Der vierte Band, bearbeitet von Dr. Brandi, wird in den nächsten Tagen aus⸗ gegeben werden. Er neßt die Jahre 1553 1555. ie wi er. er in ihm enthaltenen Aktenstücke zur Fesch te des Religionsfriedens sollen in einer zum Gebrauch der histo - den Uebungen oe ünchen Separatausgabe veröffentlicht werden. Auch der Druck der Beiträge ur Geschichte Herzog Albrecht’'s V. und des Landsberzer Bundes, earbeitet von Dr. Götz, hat begonnen. Da Dr. Götz, der unter⸗ deß Privatdozent an der Universität Leipzig geworden ist, im Winter Urlaub nehmen und sich in München ganz der Bearbeitung des Manuseripts für den Druck widmen wird, so ist zu hoffen, daß dieser Band der nächsten Plenarversammlung fertig vorgelegt werden kann. Damit werden die Aufgaben dieser Abtheilung der Wittels⸗ bacher Ferree onbenen vorläufig erledigt sein.

Die jüngere Bayerische und 8 iiche Abtheilung der Wittelsbacher Ferhee. ie Briefe und Akten zur Ge-⸗ schichte des dreißigjährigen Kriegs, unter Leitung des Professors Stieve,