1896 / 194 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

MNiicchtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 15. August.

Bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten fand, wie „W. T. B.“ meldet, Ffsete ur Feier des kneeiageg e nee vüchmnglhche e e tdes Prinzen Heinrich im Schlosse Wilhelmshöhe eine Festtafel statt, zu welcher Einladungen ergangen waren an den Ober⸗Präsidenten, Wirklichen Geheimen Rath Magdeburg, den komman⸗ dierenden General, General der von Wittich, den früheren Botschafter, General der Infanterie von Schweinitz, den ehemaligen Lehrer Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Direktor Dr. Foenten und die ehemaligen Lehrer

einer Majestät des Kaisers, die Professoren Dr. Vogt und Dr. Kaiser. Nach der Tafel fand ein Ausflug zu Wagen nach dem Schlosse Wilhelmsthal statt.

Seine Majestät der Kaiser und König haben an den General der Bronsart von Schellen⸗ dorff anläßlich der Verabschiedung desselben aus dem Amte als Staats⸗ und Kriegs⸗Minister nachstehendes Handschreiben zu richten geruht:

Ich entspreche nunmehr der Ihnen in Meiner Ordre vom 9. d. M. zu erkennen gegebenen Absicht, Ihrem Mir zugegangenen, durch Ihren Gesundheitszustand begründeten Gesuche vom 15. Juli d. J. um Verabschiedung Folge zu geben dadurch, daß Ich Sie nachdem Ich Sie in Meiner anderweiten Ordre vom heutigen Tage von dem Amt als Staats⸗ und Kriegs⸗Minister entbunden habe unter Belassung à la suite des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier⸗ Regiments Nr. 89 und unter Ernennung zu Meinem General⸗ Adjutanten, mit der gesetzlichen Pension zur Disposition stelle. Ich spreche Ihnen zugleich gern Meine besondere warme Anerkennung für die Ver⸗ dienste aus, welche Sie sich in Ihrer fast dreijährigen Thätigkeit in der bis⸗ herigen schweren und verantwortungsvollen Stellung erworben haben. Lebhaft bedaure Ich, Sie aus derselben scheiden zu sehen, hoffe aber, daß Ihr Gesundheitszustand es bald zulassen wird, Ihre bewährte militärische Kraft durch Ihre Heranziehung zum Dienst als Mein General⸗Adjutant, Mir und der Armee, in deren Anciennetätsliste Sie auch ferner geführt werden, noch weiter nutzbar zu machen.

Wilhelmshöhe, den 14. August 1896. 1“ Wilhelm R.

An den Staats⸗ und Kriegs⸗Minister, General der Infanterie Bronsart von Schellendorff.

““

Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗ Minister Freiherr von Marschall ist vom Urlaub hierher zurückgekehrt und hat seine Dienstgeschäfte wieder über⸗ nommen.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte Königlich bayerische Gesandte Graf von Lerchenfeld⸗Köfering hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen. Während seiner Ab⸗

wesenheit fungiert der Legations⸗Rath Freiherr von und zu Guttenberg als Geschäftsträger.

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Baurath im Reichs⸗Eisen⸗ bahnamt Streckert ist vom Urlaub zurückgekehrt. EEE .“

Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin von Wales ist vorgestern Abend mit Gefolge, von Nürnberg kommend, in Muͤnchen eingetroffen. h“ Seine Durchlaucht der Fürst ist vorge eebade nach Greiz zurückgekehrt. 1

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Khedive von Egypten ist gestern Nachmittag in Triest eingetroffen und alsbald nach Innsbruck weitergereist.

Großbritannien und Irlaund.

Im Unterhause erklärte gestern der Parlaments⸗ Untersekretär Curzon, die Antecedentien des Nachfolgers Abdullah Pascha's im Oberbefehl auf Kreta seien derart, daß seine Ernennung sich den Mächten nicht empfehle. Abdullah Pascha habe nach den Berichten des britischen Konsuls auf Kreta stets vollkommen Ireenhaf und billig beiden Parteien gegen⸗ über gehandelt. Der Erste Lord des Schatzes Balfour theilte mit, daß die neuesten Vorschläge des amerikanischen Staatssekretärs des Aeußern Olney betreffs der venezola⸗ nischen Grenzfrage von der Regierung noch erwogen würden, und daß sie dieselben für einen Weg zur billigen Lösung der Frage erachte, der alle Hoffnung gewähre, daß die schwebenden Unterhandlungen zu einer baldigen befriedigenden Lösung führen würden. 8

Ahbends wurde die Parlamentssession geschlossen. Die dabei verlesene Thronrede besagt, dem „W. T. B.“ zu⸗ folge, u. a.: „Die Beziehungen zu den übrigen Mächten sind andauernd freundliche. Die feindseligen Bewegungen der Streitkräfte der Derwische längs des Nilthals in Egypten und gegen die Stellungen in dem Occupationsgebiet Italiens östlich vom Nil haben Mich davon überzeugt, daß es für die egyptische Regierung nothwendig geworden ist, Schritte zu er⸗

reifen, um das weitere Vordringen der Derwische aufzu⸗ eas nnn Auf Meinen Rath und unter Meiner Sanktion ist eine Expedition unternommen worden, um der Regierung des Khedive das Territorium bis Dongola zurückzugewinnen, welches vor 10 Jahren Egypten verloren ging. Die Opera⸗ tionen dauern noch fort, aber schon ist 9. einen raschen, glänzenden Schlag bei Ferkeh ein beträchtliches Stück des bezeich⸗ neten Gebietes zurückerobert. Die Lage in einzelnen Theilen des türkischen Reichs ist andauernd die Ursache großer Be⸗ sorgniß. Gegenwärtig ist die Insel Kreta der hauptsächliche Mittelpunkt der Unruhen. Ich habe strenge Neutralität sowohl

der Regierung wie den Aufständischen gegenüber beobachtet,

aber in Verbindung mit andern Mächten habe Ich mich müht, eine Versöhnung durch den Vorschlag eines Regierungs⸗ systems herbeizuführen, welches sowohl für die christlichen wie für die mohamedanischen Bewohner der Insel billig und annehmbar wäre.“ Die Thronrede bedauert ferner den be⸗ deutenden Aufstand und die Greuelthaten, die in Matabele⸗ land und Maschonaland vorgekommen sind. Sie weist auf die von den Ansiedlern unternommenen Vertheidigungs⸗Maß⸗

regeln und auf die erfolgreichen Maßnahmen Carrington’s hin,

der jedoch durch die Rinderpest gezwungen gewesen sei, nur eine beschränkte Anzahl Leute zum Dienst im Felbe zu verwenden. Die Rede erwähnt sodann die friedliche 1.. ;. der Nordwestgrenze Indiens, die durch ein weiteres Uebereinkommen mit dem Schah von Persien und dem Emir von Afghanistan festgesetzt worden sei. Mit den Tschitral⸗Stämmen würden gute Beziehungen aufrecht erhalten; die Garnisonen in jenem Lande seien ohne Schwierigkeit entsetzt worden. Schließlich zählt die Thronrede die hauptsächlichsten Vorlagen auf, die während der Session zur Annahme gelangt sind.

Die parlamentarische Kommission zur Untersuchung des ““ Einfalles in Transvaal hielt gestern ihre erste Sitzung, in der Jackson zum Vorsitzenden gewählt wurde.

Der Vize⸗König Li⸗Hung⸗Chang hatte gestern im Aus⸗ wärtigen Amt eine 21 ⁄stündige Besprechung mit Lord Salisbury. Wie von amtlicher Seite verlautet, bildete die Tanffenge den Gegenstand der Unterredung. Li⸗Hung⸗Chang verabschiedete sich dann von Lord Salisbury)y.

Frankreich.

Der Präsident Faure ist gestern zur Besichtigung der Ausstellung in Rouen eingetroffen.

In dem gestern im Elysée stattgehabten Ministerrath theilte, nach einem Bericht des „W. T. B.“ aus Paris, der Minister des Auswärtigen Hanotaux mit, die russische Botschaft habe ihn amtlich davon in Kenntniß gesetzt, daß der Kaiser von Rußland die Einladung des Präsi⸗ denten Faure angenommen habe und Anfang Oktober nach Paris kommen werde. Der Kaiser und die Kaiserin würden, von England kommend, in Cherbourg landen. Da der Besuch einen . Charakter habe, behalte sich die Regierung vor, alle erforderlichen Maßregeln zu ergreifen, um die zu Ehren des Kaisers und der Kaiserin zu veranstaltenden Festlichkeiten anzuordnen. Hanotaux hatte ferner mit den übrigen Ministern Unterredungen bezüglich der Besprechungen zwischen den Mächten in der kretensischen Angelegenheit und über das Er⸗

ebniß seiner Unterredungen mit dem Vize⸗König Li⸗Hung⸗ hang. Im weiteren Verlaufe des Ministerraths theilte Hanotaux mit, daß die Vereinigten Staaten offiziell Akt von der Annexion Madagaskars durch Frankreich genommen hätten. Eadlich setzte Hanotaux den Ministerrath über den Stand der Verhandlungen bezüglich der Verträge Tunesiens mit den anderen Mächten in Kenntniß.

Rußland. Durch einen Kaiserlichen Ukas an den Kriegs⸗Minister ist eine Medaille gestiftet worden für die Theilnehmer an allen militärischen Expeditionen, die in den Jahren 1853 bis 1895 nach unternommen wurden. Die Medaille wird auf der Brust an dem Bande des St. Georgs⸗ und Wladimir⸗Ordens getragen und ist in zwei Klassen, eine silberne und eine bronzene, getheilt.

Die gewöhnliche allgemeine Revision der Eisenbahn⸗ n. für den Transport von Cerealien, welche im Oktober stattfinden sollte, wird, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg erfährt, um die Mitte des Monats September vorge⸗ nommen werden. Zu gleicher Zeit wird eine besondere Ver⸗ sammlung von Vertretern des Grundbesitzes, des Getreide⸗ handels und der Eisenbahnen stattfinden.

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88 8 3 Das „Giornale militare ufficiale“ hat einen Erlaß ver⸗ öffentlicht, nach welchem General Baratieri auf seinen An⸗ trag wegen seines Dienstalters pensioniert und der Reserve zu⸗ getheilt worden ist.

um Nuntius in Brüssel ist, nach einer Meldung des 28 B.“ aus Rom, Msgr. Rinaldini, der Stellvertreter des Kardinal⸗Staatssekretärs, ernannt worden.

Spanien.

„Die Schritte, welche die Regierung gethan hatte, um eine Einigung mit der Opposition betreffs der Unterstützung der Eisenbahnen zu erzielen, sollen, dem „W. T. B.“ gescheitert sein.

Schweiz.

Dem deutschen Kaisermanöver werden, wie „W. T. B.“ aus Bern meldet, im Auftrage der Regierung der Oberst⸗ Brigadier Heller⸗Luzern und der Oberst⸗Lieutenant der J fanterie Bertschinger⸗Aargau beiwvohnen.

Türkei.

Der Sultan hat gestern den österreichisch⸗ ungarischen Botschafter Freiherrn von Calice in Audienz empfangen.

Nachrichten aus Larissa zufolge hat eine Bande die Post Janina —Mo nastir beraubt. Trotz der von der griechischen Regierung angeordneten Ueberwachung der thessalischen Grenze sind mehrere Banden nach Macedonien entkommen. In Epirus soll verhältnißmäßige Ruhe herrschen. Die Nachrichten von einem Durchzug der Aufständischen und von Gefechten mit den Türken daselbst sind, dem „Wiener K. K. Telegraphen⸗ Korrespondenz⸗Bureau“ zufolge, unbegründet. Ebenso wird die Meldung von einer Militärrevolte in Janina von amtlicher Seite als erfunden bezeichnet.

Griechenland. 8

Der französische Gesandte in Athen Bourée hat sich gestern auf Urlaub nach Frankreich begeben. 11“ Bulgarien. 3 Fürst Ferdinand ist gestern nach Kloster Rilo abgereist, wo er, dem „W. T. B.“ zufolge⸗ bis zum Anfang der Manöver (15 /27. d. M.) verbleiben wird. Der 1-Je Truppenparade, welche anläßlich des Jahrestages der Thronbesteigung stattfand, wohnten der Ministerpräsident Stoilow und mehrere Minister bei; der Kriegsminister Petrow war nicht erschienen. Wie verlautet, ist die Demission des Ackerbau⸗ Ministers formell erledigt, die Demission des Kriegs⸗ Ministers Petrow hingegen noch nicht genehmigt.

Amerika.

Aus Brunswick (Georgia) wird telegraphiert: Dem Schleppdampfer „Dauntleß“ ist es gelungen, vom Flusse

be⸗

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Satilla aus nach Cuha in See zu gehen. Der Dampfer hatte 100 Flibustier, 2 Gatling⸗Kanonen, 2 Hotschkiß⸗Kanonen etwa 1000 Granaten, 1 Million Patronen, sowie andere Munition und 500 Gewehre an Borrrd.

Afrika.

Aus Cape Coast⸗Castle meldet das „Reuter'sche Bureau“: Gerüchtweise verlautet, der Häuptling Samor

sei in den Bezirk von Koranza, nördlich von Kumassi, ei 9

Nr. 33 des „Centralblatts der Bauverwaltung', heraus⸗ sän im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 15. August, hat 0

genden Inhalt: Amtliches: Dienst⸗Nachrichten. Nichtamtlicheg⸗

ohn⸗ und Geschäftshaus Unter den Linden Nr. 16 in Berlliches. Die Architektur auf der diesjährigen Internationalen Kunstausstellung in Berlin (Fortsetzung). Der neue Fischereihafen und Fischmarkt in Altona (Fortsetzung). Der Wettbewerb für eine feste Eisenbahn⸗ brücke über den Rhein bei Worms. I. Das Wesen der architektoni⸗ schen Schöpfung. Neubau des Amtsgerichts in Camen. Die Einweihung der Willibrordikirche in Wesel. Vermischtes: Wett⸗ bewerb um Entwürfe für ein Kunstgewerbe⸗-Museum in Köln. Fund am Dom in Brandenburg. Julius Hofmann in München

Entscheidungen des Reichsgerichts. . n⸗

Nach Art. 165 des haftet der Komma ditist für die Verbindlichkeiten der Kommanditgesellschaft nur mit der eingezahlten oder versprochenen Einlage, welche während des Bestehens der Gesellschaft weder ganz noch theilweise zurückbezahlt oder erlassen werden kann, er kann bis zur Wiederergänzun der durch Verlust verminderten Einlage weder Zinsen no Gewinn beziehen, und er haftet fuͤr die Verbindlichkeiten der Gesellschaft, wenn und insoweit er diesen Bestimmungen entgegen Zahlungen von der Gesellschaft empfangen het, In Bezug auf diese Bestimmungen hat das Reichsgericht, I. Zivid⸗ senat, durch Urtheil vom 30. Mai 1896 ausgesprochen: Im Falle des Konkurses der Gesellschaft ist der Konkursverwalter he⸗ fugt, die Haftung des Kommanditisten den Gesellschaftsgläubigern gegenüber mit seiner Einlage, auch wenn ihm diese von der Gesellschaft zurückgezahlt oder erlassen worden ist, geltend u machen. Wohl aber ist der Kommanditist, welcher Gegenforde, rungen gegen die Gesellschaft hat, zur Aufrechnung gegn die Einlageforderung des Konkursverwalters insoweit fugt, als die Vorschriften der Reichs⸗Konkursordnung Aufrechnung zwischen einer Forderung des Gemeinschuldners und emn Forderung an ihn für zulässig erklären; es ist demnach die Auftc nung zulässig, wenn der Kommanditist infolge einer Bürgschaft gezaht hat, die er bereits vor der Konkurseröffnung für die Gesellschat übernommen hatte. „Es unterliegt keinem Zweifel, daß i⸗ soweit, als eine Kommanditgesellschaft gegen den Kommande tisten einen Anspruch auf Einlageeinzahlung hat, im Falle des Konkurses der Gesellschaft dieser Anspruch ein Aktivum da Konkursmasse bildet, das vom Konkursverwalter zu realisieren it. Der auch in der Literatur vertretenen Meinung aber, daß der Kon⸗ kursverwalter nur insoweit, als die Gesellschaft einen solchen Anspruch habe, eine Einlageforderung geltend zu machen befugt sei und eine darüber hinausgehende Haͤftung des Kommanditisten der Gesellschaftsgläubigern gegenüber nur von diesen selbst zu Haltung gebracht werden könne, ist nicht beizupflichten. Sie genügt nicht dem praktischen Bedürfniß, entspricht aber auch nicht dem Gesetz. . Auf das Urtheil des Reichsgerichts vom 1. Februar 188 (Entscheidungen Bd. 6 S. 18), durch welches mit Rücksicht auf dir besondere rechtliche Natur der Verpflichtung zur Einzahlung der Aktie dem Aktionär einer in Konkurs verfallenen Aktiengesellschaft das Recht abgesprochen wurde, gegen den Einzahlungsanspruch des Konkursverwalters mit einer Forderung an die Aktiengesellschaft u kompensieren, kann der Beklagte sich um so weniger berufen, als das Handelsgesetzbuch gegenwärtig in den Artikeln 184 und 219 Abs.! ausdrücklich bestimmt, daß der zur Einzahlung der Aktie Verpflichtet eine Aufrechnung nicht geltend machen kann, eine entsprechende Ver⸗ schrift aber bezüglich des Kommanditisten der einfachen Kon⸗ manditgesellschaft nach wie vor nicht enthält.“ (50/96)

Bei der Verpfändung einer Hypothekenforderun für eine Schuld braucht, nach einem Urtheil des Reichsgericht, V. Zivilsenats, vom 17. Juni 1896, die schriftliche Verpfändung⸗ erklärung nicht diejenige Forderung bestimmt und für Jederma erkennbar zu bezeichnen, welche Gegenstand des Verpfändungsgeschät sein soll, vielmehr genügt es, daß die Kontrahenten über den Gege⸗ stand der Verpfändung einig sind und das Hypotheker⸗ Instrument vom Schuldner dem Gläubiger übergeben wird. „Durch die von dem Darlehnsgeber schriftlich erklärk Annahme der bestimmten Hypothek zum Pfande ist der Verpfändungt⸗ vertrag in diesem Sinne perfekt geworden. Nach außen hin aber üf die Erkennbarkeit der Verpfändung durch die essentiell dazu gehörige Uebergabe des Hypothekeninstruments hinlänglich ausgedrückt. Diese Erkennbarkeit würde keine größere sein, wenn auch in der VTer⸗ Feneahgeertlerung selbst die Hypothek noch näher bezeichnet wäre.

Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.

Ein kaufmännischer Agent, welcher zu einem oder rver⸗ schiedenen Handelshäusern nicht in einem Dienstverhältniß, sondern in tinem Vertragsverhältniß steht, inhalts dessen er in einem gewissen geographischen Gebiet durch gewerbsmäßige Vermittlung von Kauf⸗ ge äften dauernd den Absatz der Waaren jener Handelshäuser sn esorgen und hierbei die Interessen der Handelshäuser iu wahren hat, bedarf nach einem Urtheil des Ober⸗Ver⸗ waltungsgerichts, III. Senats, vom 16. März 1896 jzur Ausübung seines Gewerbes außerhalb des Gemeindebezirke seiner gewerblichen Niederlassung eines Wandergewerbe⸗ scheins; eine bloße Legitimationskarte 44a der Reicht⸗ Gewerbeordnung) genügt nicht für seinen Gewerbebetrieb auferhal des Gemeindebezirks seiner gewerblichen Niederlassung. „Es ist klan, daß unter den § 42 der Reichs⸗Gewerbeordnung („Wer zum selbst⸗ ständigen Betriebe eines stehenden Gewerbes befugt ist, darf dasselbe innerhalb und unbeschadet der ö“ des dritten Titels auch außerhalb des Gemeindebezirks seiner gewert lichen ausüben“) solche Gewerbebetriebe nicht fallen, für ie in dem Titel III der Gexwerhe⸗ ordnung (Hausiergewerbe) besondere Bestimmungen erlassen sind. diesen besonderen Bestimmungen gehört die Vorschrift im § 5 wonach der, welcher außerhalb seines Wohnorts ohne Begründunng einer gewerblichen Niederlassung (d. h. ohne daß er außerhalb des Wohnorts eine gewerbliche Niederlassung begründet) und ohne vorgängige Bestellung Waaren feilbieten oder Waaren⸗ bestellungen auffuchen will u. s. w., eines Wandergewerbe⸗ scheins bedarf, soweit nicht in Gemäßheit des § 442 eine Legitimationskarte genügt. Die Legitimationskarte genügt nur dann, wenn Waarenbestellungen durch im Dienste eines Gewerbe⸗ treibenden stehende Reisende für die Zwecke des Betriebs 8 Dienstherrn im Sinne der Fertsee dumgr des Ober⸗Verwaltung gerichts vom 13. November 1890 (Bd. XX S. 338) gesucht wechen

er Kläger, welcher kein Reisender ist und nicht im Dienste

Handelshäufer steht, sondern selbständiger Gewerbetreibender ist, kann

Mahgabf, hatriches oder Kunstinteresse obwaltet,

mmacher (vgl.

Jahre abermals in den A 1— versammlung beschäftigte sich vorgestern mit

mündung getauft haben. Im 12. Jahrhundert wurde an Stelle der kle

us diesem Grunde eine Legi timationskarte nicht erhalten.

Kommissionär (Art. 360 H.⸗G.⸗B.), so würde er, wie

erkt sein mag, die Ausstellung einer Legitimationskarte für oder für seinen Reisenden beantragen können.“ (III. 356.)

Hat auf Grund des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 eine Gemeinde eine Lustbarkeitssteuer eingeführt mit der daß öffentliche Lustbarkeiten, bei welchen ein höheres b lit, guffne⸗ in nicht auf seiten der Unternehmer e dd, rheinic. ela⸗ zum eigenen Vortheil besteht, so sind 8 einem Urtheil des Oter⸗ Verwaltungsgerichts, II. Senats, 5 13. Mai 1896 öffentliche Lustbarkeiten, bei welchen ein höheres wissenschaftliches oder Kunstinteresse obwaltet, selbst dann steuerpflichtig, wenn die allerdings vorhandene Absicht ein er Ge⸗ winnerzielung dem gemeinnützigen Zweck gegenüber eine thatsächlich nur untergeordnete Bedeutung hat. „Das Ortsrecht belegt auch Theatervorstellungen höherer Art, sobald bei ihrer Veranstaltung ein Erwerbszweck verfolgt wird, mit der Lustbarkeitsabgabe, ohne einen Unterschied zu machen zwischen den Fällen, in welchen jener Zweck überwiegt, vielleicht gar ausschließlich das Unternehmen beherrscht, und andererseits denen, in welchen er hinter andere Zwecke zurücktritt. Es macht unter jener Voraussetzung die Ver⸗ anstaltungen steuerpflichtig, auch wenn sonst noch so edle oder gemein⸗ nützige Ziele angestrebt werden. Eine andere Deutung ist mit dem Wortlaut der Steserordnung unpereinbar und darf demselben nicht untergelegt werden, obschon vielleicht der Bezirksausschuß dem 8 4 der Lustbarkeitssteuerordnung bei der Bestätigung einen anderen Inhalt beigemessen hat. Die Steuerordnung setzt sich durch jene Vor⸗ schriften auch nicht in Widerspruch mit dem Gesetz; auch dieses sieht ohne Frage Theatervorstellungen besserer Gattung als Lustbarkeiten an, und vermeidet es wie die Begründung zu § 11 des Entwurfs hervorhebt absichtlich, von der Besteuerung grundsätzlich diejenigen Darbietungen auszuschließen, bei denen ein höheres wissenschaftliches oder Kunstinteresse obwaltet; es will vielmehr den Gemeinden über⸗ lassen, über deren Heranziehung je nach der 85 der örtlichen Ver⸗ hältnisse zu befinden, und es setzt dem freienà elieben led glich in dem Genehmigungsrechte der Aussichtsbehörde eine Grenze.“ (II. 988.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Die deutsche überseeische Auswanderung

ir r deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam ste e sich 66 1” e Häfntan en des Kaiserlichen Statistischen Amts für Juli 1896 und den gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen:

üllten, erlahmte das Interesse an der Fortführung des bis dahin . immer bonh⸗ vollendeten Baues; icLonf verbinderte auch die Noth der Zeit den weiteren Fortgang der Arbeiten, jedenfalls gelangte das Werk nicht zum Abschluß. Am Ostertage des Jahres 1540 nahmen der Rath der Stadt und mit ihm faft die gesammte Bürger⸗ schaft im Chor des Gotteshauses zum ersten Mal das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Von besonderer geschichtlicher Bedeutung aber für das protestantische Rheinland und die Niederlande wurde die hiermit dem protestantischen Bekenntniß zugefallene Kirche durch die am 3. November 1568 in ihren Mauern abgehaltene sog. „Weseler Synode unter dem Kreuz“, durch die inmitten des spanischen Schreckensregiments die freie und festgegliederte rheinisch „holländische Kirchenverfassung geschaffen wurde. 1s Baumeister des Gottes⸗ hauses werden in den mittelalterlichen Baurechnungen der Gemeinde ein Meister Gelisz und später die Meister Kawelenz und Langenberg enannt. 8 x Die Kirche ist eine fünfschiffige basilikale Anlage mit einschiffigen, nicht vortretenden Kreuzarmen. Das Langschiff ist im Vergleich zu dem stattlichen, in voller Breite der fünf Schiffe angelegten Chore sehr kurz gehalten; es hat nur eine Länge von drei Jochen. Das Chorvieleck war, wie sich aus den vorhandenen mittelalterlichen Grundmauern ergiebt, mit Umgang und Kapellenkranz geplant ge⸗ wesen, doch waren diese beiden Theile nicht mehr zur Ausführung gelangt. Der Umgang ist jetzt angefügt worden, die Ausführung des Kapellenkranzes dagegen unterblieb, weil für ihn ein kirchliches Be⸗ dürfniß nicht vorlag. Im Aeußeren des Bauwerks war ferner der füdliche Kreuzschiffgiebel nicht vollendet worden und dem Frohen West⸗ thurm fehlte die Epitze. Ebenso war die Ausführung der Hochschiff⸗ gewölbe und ihrer Strebesysteme unterblieben; nur die Wanddienste zur Aufnahme der Rippen dieser Gewölbe waren von unten auf mit angelegt. Die ursprünglich beabsichtigten Querdächer über den Seiten⸗ schiffen waren nachträglich durch ungeschickt angeordnete Längsdächer ersetzt worden. Das Bauwerk war in den glatten Mauern aus einem sehr weichen und porösen Traßtuff, in den Strukturtheilen aus Baumberger Kalkstein und Trachyt vom Drachenfels her⸗ gestellt. Keines von diesen Gesteinen hat sich gegen die Einflüsse der Jahrhunderte als widerstandsfähig erwiesen, vielmehr befand sich das Bauwerk während der letzten Jahrzehnte vor Beginn des neuesten Bauabschnitts im Zustande des äußersten Verfalls und mußte schließlich sogar wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Unter diesen Umständen war eine umfassende Wiederherstellung nicht länger zu verschieben, wenn das Bauwerk nicht vollständig zur Ruine herab⸗ sinken sollte. Nachdem schon in den fünfziger Jahren unter Stüler und Quast durch den damaligen Kreis⸗Baumeister Giersberg Vor⸗ arbeiten gemacht waren, wurde, nachdem die 300 jährige Jubelfeier der erwähnten Weseler Synode neue Begeisterung für die Sache geweckt hatte, 1868 der Architekt Flügge in Essen von der Ge⸗

wurden befördert 8 über b 1“ ö12325* 1195 andere deutsche Häfen (Stettin) 53 deutsche Häfen zusammen . . 2129 “4“ 462 64 Vllsgacg 1 sch dce n. im J114996 ben den vor Aus deutschen Häfen wurden im Juli neben or⸗ enannten 2129 deutschen Auswanderern noch 7446 Angehörige Fencder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 3599, Hamburg 3750, Stettin 97.

Sur Aibriterbeee“ In Düsseldorf haben, wie dem „Vorwärts gemelde wird, 30 Former der Eisengießerei von Senf u. Heye die Arbeit eingestellt.

In Karlsruhe haben demselben Blatt zufolge die Klempner

bei den meisten Prinzipalen ihre Forderungen, 14stündige Mittags⸗ pause, 3 Mindestlohn, 50 % Zuschlag für Ueberstunden, bewilligt erhalten. 8

1 Aus Zwickau wird der „Lpz. Ztg.“ berichtet, daß die dortigen organisierten Buchdrucker in ihrer letzten Versammlung die Hal⸗ tung des Fachblattes „Der Correspondent“ scharf getadelt haben und für die Gründung eines eigenen Organs der Tarifgemeinschaftsgegner eingetreten sind. 1

In Meün, haben die Küfer, wie der „Vorw.“ erfährt, auf ihre Lohnforderungen von den meisten Firmen gar keine Antwort bekommen. Von den übrigen hat sie ein Theil bewilligt. (Vgl. Nr. 186 d. Bl. Heer in Berlin ist der Ausstand der selbständigen Mützen⸗ Nr. 166 d. B.) vorgestern Abend nach sechswöchiger Zwischen den Fabrikanten und den Meistern melden 3 e. 899. * 58 verständniß mit den Fabrikanten ein Tarif ausgearbeitet werden verf nig der abgehaltenen. Versammlung wurde beschlossen, üͤber solche Fabriken, welche die getroffenen Vereinbarun en nicht berücksichtigen, die Sperre zu verhängen. Falls die Fa⸗

stanten den neuen Tarif ablehnen, will man im sten den Ausstand eintreten. Eine Schuhmacher⸗ einem Ausstand, eer in der Schuhwaarenfabrik von Mauff ausgebrochen ist. Während die ausständigen Arbeiter ursprünglich nur die Wiedereinstellung von vier wegen Ungebühr entlassenen Arbeitern verlangten, Lohnstreitigkeiten lagen nicht vor be chloß der „Voss. Ztg.“ zufolge die Versammlung, die Entlassung eines Werkmeisters und die Wiedereinstellung sämmtlicher Ausständiger einschließlich der

ier Entlassenen, zu fordern. Eine am Sonnta stattfindende Ver⸗ sammlung soll sich mit der Fraze des Arbeitsna weises beschäftigen. 8 Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg.“ telegraphiert: Infolge Arbeitsmangels sind 18 000 Dockarbeiter im Antwerpener Hafen unbeschäftigt. Gestern durchzogen 2000 Hafenarbeiter die Straßen, um Arbeit zu fordern.

““ Kunst und Wissenschaft.

Aus Tjumen in West⸗Sibirien wird dem „W. T. B.“über St. Petersburg gemeldet: Die während der Sonnenfinsterniß er⸗ folgte photographische Aufnahme ist bemerkenswerth gut gelungen. Es sind einige Sterne auf der Platte sichtbar.

Dauer beendet worden. wurde, wie die Blätter

11““

Ueber die am 7. d. M. in Gegenwart Ihrer Majestät der kaiserin und Königin und Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich, als Vertreters Seiner Majestät des Kaisers und Königs, nach vierzehnjähriger ununterbrochener Bauthätigkeit feierlich eingeweihte St. Willibrordi⸗Kirche zu Wesel theilt das „Centralblatt der Bauverwaltung“ Folgendes mit: Dem Bauwerke ist, wie den meisten mittelalterlichen Kirchen Deutschlands, eine sehr wechselvolle Vergangen⸗ heit im Laufe der Jahrhunderte beschieden gewesen. Der Sage nach soll an der Stelle, wo das Gotteshaus sich jetzt erhebt, der we Apostel Willibrord um das Jahr 700 die ersten heidnischen Anwohner der 83 nen Kapelle, welche diese Stätte zuerst bezeichnete, eine stattliche drei⸗ schiffige e Paffüte erbaut, deren Grundmauern bei Gelegen⸗ heit der jetzigen Arbeiten innerhalb der Kirche bloßgelegt worden ind. Im 88 re 1354 wurde diese Kirche, die nachweislich im Jahre 1181 durch den Kölner Erzbischof Pbitip von Heinsberg geweiht worden war, durch einen verheerenden Brand zerstört. Alsbald danach wurde der jetzige großartige Bau geplant, dessen all⸗ mähliche, je nach den vorhandenen Mitteln in verschiedenen Zeit⸗ abschnitten fortgesetzte Ausführung einen Zeitraum von 1. ähr 150 Jabren (1370 bis 1520) erforderte. Infolge der heißen Reformationskämpfe, welche in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahr⸗ hunderts die Stadt Wesel wie kaum eine andere des Rheinlandes er⸗

meinde mit der Anfertigung eines Entwurfs betraut. Sein Plan zeigte die denkbar reichste Behandlung, sowohl der wiederher⸗ 1 wie der neuen Theile und ging über den Rahmen des töglichen weit hinaus. Darauf wurde im Ministerium der öffent⸗ lichen Arbeiten von dem damaligen Geheimen Baurath Adler im Jahre 1880 der Entwurf für die Bauausführung festgestellt. 1883 begann man mit den Bauarbeiten selbst, die von nun ab mit regem Eifer ununterbrochen gefördert wurden. Freilich war die Aufgabe, an die man herangetreten war, größer, als sechft bei vorsichtiger Berechnung vorauszusehen war. Die ursprüng ich theils von der Gemeinde, theils durch die Gnade Seiner Majestät des Kaisers bereit gestellten Mittel wurden bald als unzureichend erkannt, wenn das Bau⸗ denkmal nach dem festgestellten, dem Flügge'schen Entwurf gegen⸗ über immerhin wesentlich vereinfachten Plan in würdiger Weise vollendet werden sollte. Die weiter erforderlichen Mittel wurden daher durch Lotterien aufgebracht. Der neue, in malerischem Aufbau an den Ecken von vier Nebenthürmchen um⸗ ebene Thurmhelm erhebt sich zu einer Höhe von etwa 100 m. Leider ieß es die mangelhafte Ausführung der beiden östlichen, frei in das Innere gezogenen Thurmpfeiler nicht zu, die Spitze in Stein herzu⸗ stellen; sie ist in Holz konstruiert und mit Kupfer gedeckt worden. Ebenso ist auch der neue, zierliche Dachreiter über der Vierung der Kirche ausgeführt. Die prachtvollen Kreuzschiffgiebel sind unter sorg⸗ fältigster Erhaltung oder Wiederherstellung des alten Bestandes er⸗ gänzt; über die Seitenschiffe sind schlichte Strebesysteme für die Einwölbung der Hochschiffe gespannt. Diese Einwölbung ist im Anschluß an die erhaltenen, in unerschöpflicher Mannigfaltigkeit pran⸗ genden Sterngewölbe der Seitenschiffe in einfacheren Sternformen er⸗ folgt. Der neue Chorumgang ist mit Ueberwindung der Schwierig⸗ keiten, welche der bauliche 2 der Hochschiffpfeiler verursachte, ebenfalls mit Gewölben versehen worden. Durch den edlen Eifer einer Anzabl von Gemeindemitgliedern konnte eine Anzahl der Kirchenfenster (18 Stück) mit reichen Glasmalereien ausgestattet werden. Fu dem Glas⸗ emälde in dem großen Fenfter des südlichen Kreuzarmes hat Professor Ge⸗ selschap in Berlin den Entwurf, eine Darstellung der Bergpredigt, und die Kartons gefertigt und seiner Vaterstadt zum Geschenk gemacht. Ueber dem nördlichen E ist das Standbild des Großen Kur⸗ fürsten als des ersten protestantischen Herrschers im kleveschen Land, über dem südlichen das Kaiser Wilhelmes 1. aufgestellt worden: Schöpfungen der Bildhauer Dorn und Pfannschmidt, die Hauch noch andere Standbilder für die Kirche gefertigt haben. Die Bau⸗ kosten haben rund 1 400 000 betragen. Fuͤr die Freilegung der Westseite, welche demnächst noch vorgenommen werden soll, sind besondere Mittel bereitgestellt worden. Mit der Oberaufsicht der Ausführung, die unter der oberen Leitung des Werklichen Geheimen Ober⸗Bauraths Professor Adler und unter Mit⸗ wirkung des Konservators der Kunstdenkmäler Geheimen Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Kath Persius erfolgte, waren die Geheimen Bauräthe Lieber und Hasenjäger und der Baurath Hillenkamp betraut. Die örtliche Bauleitung 5 in den Händen anfangs des Peeserses. Hefegeilens Schröder, später des Regierungs⸗Baumeisters Lehmgrübner sowie des insbesondere mit der künstlerif en Durcharbeitung beschäftigten Archi⸗ tekten Otter. 88 8

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Das Winter⸗Semester des Königlichen Pomologischen Instituts zu Proskau beginnt am 1. Oktober. Vortrags⸗ egenstände t Obstbau, Baumschnitt, Obstsortenkunde, „Obst⸗ ö „Treiberei, Taxation und Buchführung, Gemüsebau, Landschaftsgärtnerei, Gehölzkunde, Blumenzucht, praktische flanzen⸗ kunde; Morphologie, Systematik und Anatomie der flanzen, Pflanzenkrankheiten, Pflanzengeographie, Mineralogie und Boden⸗ Pfler Chemie, Physik, Zsoolosgie, .ethen ee., Peichne⸗ Stenographie, Gesang. Im vergangenen Sommer wurden al⸗ kurse Füber Obstbaumzucht, Obstbau. Pflege der Chcefleernne. Pflanzenkrankheiten, Blaubeerweinbereitung a gehalten. Der spezie für Obstverwerthung eingerichtete Herbst⸗Lehrerkursus findet vom 17. bis zum 27. August statt. Obstbauinteressenten werden auf vorherige Anfrage bei der Direktion auch über einzelne Fragen unentgeltlich instruiert und praktisch eingeübt.

Handel und Gewerb

Antwerpener Getreidehandel. 1 Die Vorräthe an Getreide betrugen Ende Juli d. J. in Ant⸗ 9 estellten Schätzungen:

9 r. . . 2z Mill. Kilogramm WA en. w .

* * . * 28

WZ3ZZI1116“*” 8 8 ort nach Antwerpen auf dem Fluß⸗ und Seewege elec sc dn 88 Zeitraum von Ende Juni d. J. bis Ende v. M. auf:

Roggen rund 5 ½ Mill. Kilogramm, davon aus Webein Staaten von N.⸗Amerika

Weizen rund 1068/10 Mill. Kilogramm, davon aus eFe⸗ 8 . . . 533/⁄10 Mill. Kilogramm bEo14*X“X“ Verein. Staaten von N.⸗Amerika 15 14*“ 6 Bulgarien

Gerste rund 6 Mill. Kilogramm, davon aus Rußland . . . . . . . . 32 10 Mill. Kilogramm 1“” .

Verein. Staaten von N.⸗Amerika 9/10 IoI“” 3/10

Hafer rund 9 ⁄10 Mill. Kilogramm, davon aus Verein. Staaten von N.⸗Amerika 721 Mill. Kilogramm ““ 1 ⁄10 .

Mais rund 8 Mill. Kilogramm, davon aus Verein. Staaten von N.⸗Amerika 2“10 Mill. Kilogramm

X“ Uruguay.. 15 Argentinien 4 WMafilien ... 8 2 Rußland. 8 W1““

Kartoffeln 341 000 kg, davon aus

Holland. 11XX“ “*“ 155 000 8o8o““ 3 000 Exportiert wurden von Antwerpen auf dem Fluß⸗ und wege in demselben Zeitraum: Roggen rund 187⁄10 Mill. Kilogramm, davon nach AAX“*“ Holland..

Weizen rund Deutschland. Lo11““*“ 8

Gerste rund 12/10 Mill. Kilogramm, davon na S11“ 4/10 5

Mais rund 4 ⁄10 Mill. Kilogramm, davon nach ““ FXX“ 16“X“”“ ö*“ artoffeln 17 000 kg, davon nach Brasilien 1

1] 8 000

Congo

Anmerkung. Angaben für den Im⸗ sind die auf 28 Eisenbahn beförderten Getreidemengen einbegriffen, welch letztere, insbesondere für den Export, nicht

trächtlich sind.

1“ e” 5 187/⁄10 Mill. Kilogramm, davon nach

In obigen

Maßregeln. Kairo, 14. August. Am 11., 12. und 13. d. M. sind „W. T. B.“ zufolge in gan 502 Todesfälle infolge von Cholera vorgekommen.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande. 1.““ 4. September, im Provinzial⸗Verwaltungsgebäude zu hem: Bau einer eisernen?

Nyverheid und in Einsicht und ist ferner bei Fre Kosten bei der Firma Gebrüder van

Handel en

gebäuden zur hüunng dderh ändler im Haag, dur den größeren Gemeinden des Reichs erhältlich. Am 28. August weisung an Ort und Stelle von 12 Uhr Mittags ab. Fernere künfte ertheilen der p nieur der Aufseher de Klerk, sämmtlich in Arnhem.

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die erste lische Post von London über Ostende vom 14. A

ranko⸗Anfrage

vor Herbesthal, weil Einfahrt gesperrt, und 9 Minuten spätung auf deutscher Stolberg. Laut Tele zweite englische Po

14. August ausgeblieben.

London, 14. August. „Athenian“ ist auf der

nseln abgegangen. 8 88 au der Ausreise in Kapstadt angekommen. dampfer „Doune Castle“ ist heute auf der Ausreise von Lo

t von London über Ostende

Theater und Musik.

Im Neuen 8 Sonntag in der Oper „Don Juan“ Kammersänger Herr d'Andrade in der Titelrolle übrigen ist die Besetzung der Oper folgende:

räulein Breuer, Comthur: Herr Riechmann, Ftsal Reinl, Octavio: Herr Schramm, Masetto: Herr Engelmann, Zerline: Frau Gradl. Reelt 8cs ter Leitung des

egiments, unter Leitung 4 enten Am⸗ Montag gelangt Richard Wagner's „Tannhäusfer“ mit Kutscherra von der Großen Oper in und National⸗Theater in Mannheim

Im Deutschen Theater wird auch Spielplan hauptsächlich von Gerhart Weber’ beherrscht, welches außer am führung kommt; am Mittwoch wird „Jugend“ gegeben.

Donna

Mittwoch allabendlich zur

kommende Woche tag finden Wiederholune statt. Am Montag wird Glück im Winkel’, am Sonnabend das 28

nder Dumas Sohn, in ¹ H. e. Aufführung, und wird am nächstfolgenden Sonnta ersten Mal wiederholt.

Im Schiller⸗Theater kommt mor spiel „Die Kinder der Excellenz“ zur Aufführung. n Schönthan'sche Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ in

Von Montag bis eins

föstgesett : Morgen, am

„Comtesse Guckerl“, am Mittwoch reitag „Fräulein Doctor! ige Lasüfpiel „Ein Freund der

Lustsplel „Was ihr wollt“ zur Wiederholung.

11 6

See⸗

16⁄10 Mill. Kilogramm 147/10 Mill. Kilogramm 810 Mill. Kilogramm

32⁄10˙ Mill. Kilogramm

0. rport

nicht unbe⸗

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗

dem

Egypten 567 Neuerkrankungen und

rücke mit steinernen Landpfeilern auf hölzernem Pfahlfundament über die Wildt, mit den dazu gehörigen Werken be Elten (Preußen). Schätzung 4400 Fl. Bedingungsheft Nr. 169 liegt nach

dem 21. August im Ministerialgebaͤude des Ministeriums van Waterstaat, den Provinzial⸗Verwaltungs egen Be

leef, Buch⸗

Spui Nr. 28a, sowie durch deren Vermittlung bei

An Aus

auptingenieur, der Ingenieur Musquetier und

eng⸗ ugust

in Köln den Anschluß an Zug 91 nach Hamburg bz. Berlin nicht erreicht. Grund: 10 Minuten verspätete Abfahrt von Ostende wegen verspäteten Eintreffens des Schiffs, 15 Minuten Verspätung

Ver⸗

Strecke wegen Haltens des Zuges vor rramm aus Herbesthal ist auch die

vom

Grund: Zugverspätung in England.

(W. T. B.) Der Union⸗Dampfer Ausreise gestern von den Canarischen Der Castledampfer „Methven Castle“ Der Castle⸗

ndon

Löniglichen Opern⸗Theater wird sich am der Königlich bayerische verabschieden, im Elvira: Donna Anna: Leporello: Herr Drewes, Garten 4 Uhr Rachmittags ab die Kapelle des Garde⸗Füsilier⸗ . 8 Königlichen Musikdirigenten Frese. räulein Paris und Herrn Kraus vom Hof⸗ als Gästen zur Aufführung. in nächster Woche der Hauptmann's Schauspiel „De

Auf⸗

Max Halbe’s Liebesdrama

ssing⸗ t folgenden Spielplan für die e 8l9.vh2, n Dienstag und am Donners⸗

ungen der Schauspiel⸗Rovität „Das neue Genie“

„Das Am

rauen“ von deutscher Bearbeitung von Dora Duncker,

g zum

een Nachmittag das Lust⸗ Abends geht der Scene.

ließlich Sonnabend kommt das Shakespeare’'sche