1896 / 201 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

1b

Mannigfaltige

8 Für eine Centenar⸗Feier zum Gedächtniß Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Wilhelm I., am

22. März 1897, ergeht ein Aufruf, der darauf hinweist, daß schon.

vor einiger Zeit patriotische Bürger die Anregung gegeben haben, den 100. Geburtstag des Gründers der deutschen Einheit als National⸗Gedenktag sowohl in der Reichshauptstadt wie in ganz Deutschland in würdiger Weise zu feiern. Es soll danach in Berlin im Anschluß an die Enthüllung des Denkmals an der Schloßfreiheit ein historischer Festzug stattfinden; ferner sind Fest⸗ gottesdienste, Schulfeiern, öfsentliche Konzerte an verschiedenen Plätzen der Stadt, öffentliche Speisungen, Kinderfeste, Fest⸗ vorstellungen, Festversammlungen, Illumination, sowie ein Fackel⸗ zug der Vereine geplant. Das Comité, welches sich zu dem Zweck bildete, hat die ehrenvolle Aufgabe in dem Bewußtsein über⸗ nommen, durch die Lösung derselben eine vaterländische Dankes⸗ pflicht zu erfüllen. Der noch lebende Mitbegründer des Deutschen Reichs, Seine Durchlaucht der Fürst von Bismarck hat sich dem Comité als Ehrenmitglied angeschlossen. Somit ist zu hoffen, daß sich der 22. März 1897 in würdigster Weise zu einem National⸗Gedenktag estalten werde. Für die Feier bestimmte Beiträge werzen an die

epositenkasse der Nationalbank für Deutschland, Berlin SW., Belle⸗ Allianceplatz 3, erbeten. Der Vorstand des Comités besteht aus den Herren: Freiherr von Broich, Geheimer Ober⸗Regierungs. Rath und vortragender Rath im Staats⸗Ministerium, Friedrich⸗Wilhelmstraße 3, Erster Präsident; Professor Dr. Zelle, Realschul⸗Direktor, August⸗ straße 21, Zweiter Präsident; Kaufmann Schwarz, 8 59, Schriftführer; Verlagsbuchhändler Müller, Blücherstraße 3, Schatz⸗ meister; Regierungs⸗Rath Hückels, Steglitzerstraße 4, Beisitzer; Rechtsanwalt Weber, An der Spandauerbrücke 11, Beisitzer; Direktor

Eckhoff, Gontardstraße 5, Geschäftsführer.

Ueber die Krankenbewegung in der Volksheilstätte des Rothen Kreuzes zu Grabowsen bei Oranienburg in der Zeit von Ende April bis Ende Juli d. J. liegt in der Zeitschrift „Das Rotbe Kreuz’ eine Uebersicht vor, der folgende Mittheilungen ent⸗ nommen sind: Seit dem 25. April d. J. wurden 177 Kranke aufgenommen, und zwar 20 auf eigene Kosten, 31 auf Kosten von Krankenkassen, 125 auf Kosten von Versicherungsanstalten und 1 auf Kosten von Privat⸗ wohlthätern. Von diesen Patienten sind im Laufe des ersten Viertel⸗ jahrs 12 als geheilt, 20 als gebessert und 16 aus andern Gründen entlassen worden, sodaß am 1. August ein Bestand von 125 Kranken verblieb. Ueber die wünschenswerthe Fortsetzung des Betriebes während des Winters soll Mitte September endgültig entschieden werden. Der Vorstand bittet, für die Sicherstellung des erforderlichen Bedarfs durch fernere Geldsammlungen beizutragen.

Das Füsilier⸗ und das IV. Bataillon des Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 1 sind heute zu einer viertägigen Felddienstübung ausgerückt und beziehen Quartier in Friedrichshagen, Königs⸗Wusterhausen und Zossen.

Der Jahresabschluß der städtischen Markthallen⸗ Verwaltung für 1. April 1895/96 schließt mit einem Gewinn⸗ überschuß von 85 779,54 ab, welcher dem Erneuerungs⸗ und Ergänzungsfonds zugeführt worden ist. Ebendahin sind auch die Abschreibungen für Maschinen, Utensilien u. s. w. im Betrage von 121 811 überwiesen worden. Da nach dem Vor⸗ anschlage zur Balancierung des Etats ein Zuschuß aus dem genannten Fonds im Betrage von 23 264 vorgesehen war, so kann der Ab⸗ schluß als ein günstiger angesehen werden, wenngleich dieses Resultat weniger durch Steigerung der Einnahmen als vielmehr durch Minder⸗ ausgaben herbeigeführt worden ist.

wischen dem Arbeits⸗Ausschuß der Berliner Gewerbe⸗ Ausstellung und den Direktionen von Alt⸗Berlin, Kairo und der Kolonial⸗Ausstellung ist ein Abkommen getroffen worden, nach welchem am Mittwoch, den 26. d. M., versuchsweise ein Eintrittspreis von 1 (für Kinder unter 10 Jahren, wie stets, die Filft.) erhoben werden soll, welcher zu dem Besuch der Gewerbe⸗ usstellung und der drei genannten Sonderausstellungen be⸗ rechtigt. Die Eintrittskarten werden demnach nur an den Ein⸗ gängen zur Ausstellung selbst ausgegeben werden, während die Kassen Uund Kontrolen an den Sonderausstellungen für diesen Tag in Wegfall kommen. Von dem Ausfall dieses Versuchs wird es ab⸗ Feasers ob diese Einrichtung und das Abkommen sich zur Wiederholung empfehlen.

Der Arbeits⸗Ausschuß hat beschlossen, am Sedantage allen Veteranen, die sich durch Anlegung der Kriegsdenkmürnze als solche zu erkennen geben, den Eintritt in die Ausstellung zu dem ermäßigten Preise von 25 zu gewähren.

In dieser Woche werden im Hörsaal des Chemiegebäudes folgende Vorträge gehalten werden: Heute, Montag, Architekt 5 Wallé⸗Berlin: „Die Stellung Berlins im Bauwesen der

hegenwart“; Dienstag, Dr. Heinecke, Direktor der Königlichen

Porzellan. Manufaktur⸗Berlin: „Porzellan und seine Dekorations⸗ arten’; Mittwoch, Dr. J. Neßler, Geheimer Hofrath: „Bereitung und Pflege des Weines“; Donnerstag, Dr. Walter: „Die natürliche Nahrung der Fische in unseren Teichen, mit besonderer Berücksichtigung der neueren Planktonforschung“; Freitag, Dr. J. L. Sponsel: „Moderne Plakate?; Sonnabend, Dr. Rathgen, Chemiker der Königlichen Museen: „Alterthümerkonservierung.“ Die Vorträge beginnen pünktlich um 6 Uhr; der Zutritt ist unentgeltlich.

Am 19. und 20. September findet in der Gewerbe⸗Ausstellung der I. deutsche Samaritertag statt. Die Hauptversammlung wird am 19. September, Morgens 10 ½ Uhr, im Hörsaal des Chemiegebäudes durch den ETE1“ Dr. med. Aßmuß eröffnet. Nach Erledigung der neun Punkte umfassenden Tages⸗ ordnung findet im Saale die Vorstellung im Samariterdienst aus⸗ gebildeter Schutzleute durch Herrn Sanitäts⸗Rath Dr. Hamburger, hierauf die Vorführung einer neuen Krankentransport⸗Vorrichtung und eines ärztlichen Verbandkastens durch Herrn Dr. George Meyer und schließlich auf dem Platz vor dem Gebäude die Vorstellung im Samariterdienst ausgebildeter Mannschaften der Berliner Feuerwehr statt, worauf unter Führung der betreffenden Vorstände die Sanitäts⸗ wache und die Unfallstation der Ausstellung besichtigt werden. Am Sonntag, den 20. September, Vormittags 10 Uhr, werden unter sach⸗ kundiger Führung das Gebäude für Wohlfahrts⸗Einrichtungen sowie die umliegenden Sanitäts⸗Pavillons ꝛc. besichtigt.

Zu der „Internationalen Ausstellung für Amateur⸗ Photographie“ ist ein Theil der Ehrengeschenke bereits eingegangen. Die Hohe Protektorin der Ausstellung, Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich, hat als Ersten Preis einen silbernen Pokal eingesandt. Unter den ausgestellten Bildern werden die Aufnahmen des Malers Saltzmann, welcher bekanntlich Seine Majestät den Kaiser auf den Nordlandreisen begleitet hat, viel Interesse erregen. Der⸗ selbe wird von der letzten Reise eine Anzahl photographischer Aufnahmen zur Ausstellung bringen. Die 2 istellung wird am 3. September feierlich eröffnet werdben.

Se

Der Gedenktag von Großbeeren wurde am gestrigen Sonntag durch zwei patriotische Feiern begangen. Die Hauptfeier fand an der nach Schinkel's Entwurf aus Eisen gegossenen gothischen e in Großbeeren selbst statt, wo sich am Nachmittag die

rrieger aus den Orten der Umgegend mit. den Turnern, der Schuljugend und den Gemeindebehörden zum Feldgottes⸗ dienst versammelten. Eine zweite Feier wurde an dem altehrwürdigen Denkmal ö welches für die am 23. Auguft 1813 gefallenen Krieger in Mellen bei Zossen errichtet ist. Mit dieser patriotischen Feier verband der dortige Kriegerverein sein Stiftungsfest.

Dortmund, 24. August. In der heutigen nicht öffentlichen Ge⸗ neralversammlung der Katholiken Deutschlands wurden, wie „W. T. B.“ mittheilt, der Abg. Groeber (Heilbronn) zum Ersten, der hessische Landtags⸗Abg. Freiherr Dael von Koeth zum Zweiten und der Bürgermeister Dr. Wuermeling (Münster⸗Westfalen) zum Dritten Präsidenten gewählt. Von dem Papst war ein Begrüßungs⸗ schreiben eingegangen, in dem der Generalversammlung der apostolische Segen ertheilt wird. Es wurde beschlossen, ein Ergebenheits⸗ Telegramm an Seine Majestät den Kaiser und ein Dankes⸗ Telegramm an den Papst zu senden.

Balassa⸗Gyarmath, 23. August. In der Nacht von gestern zu heute wüthete hier und in der Umgegend ein fürchterlicher Sturm. Bäume wurden entwurzelt und von dem hiesigen Gefängniß sowie zahlreichen Wohngebäuden die Dächer abgerissen. Eine auf einem Nachtmanöver befindliche Honved⸗Truppe wurde durch den Sturm zerstreut, wobei zahlreiche Soldaten Verwundungen erlitten; ein Korporal wurde durch einen umstürzenden Baum erschlagen. In der Umgebung richtete der Sturm große Verwüstungen an.

Portsmouth, 22. August. Die YPacht Seiner Majestät des Deutschen Kaisers Meteor⸗“ ging heute früh nach Glasgow in See, wo sie, wie „W. T. B.“ mit heiht, für den Rest der Saison verbleiben wird.

Fontainebleau, 22. August. Gestern Nachmittag wurde ein Fest, das zwei Batterien im Lager von Fontainebleau veranstaltet hatten, durch einen Unfall gestört. Bei einem Wettrennen der Artilleriefuhrwerke explodierte, wie der „Köln. Ztg.“ telegraphiert wird, das Bodenstück einer Kanone, tödtete einen Soldaten und ver⸗ wundete zwei andere schwer.

Douai, 22. August. Eine große Feuersbrunst brach gestern Abend in einer Oelfabrik aus. 30 000 kg Oel wurden ein Raub der Flammen. Die Eisenhütten wurden glühend, und das siedende Oel schoß in Garben von 25 m Höhe empor. Ein Unteroffizier von der Artillerie und ein Gendarm wurden verwundet. Die Größe des Schadens ist noch nicht festgestellt. .“ 8

St. Petersburg, 24. August. In der letzten Nacht brach in einem am rechten Newa⸗Ufer gelegenen Holzlager von gewaltigem Umfange ein großer Brand aus. Der dadurch verursachte Schaden läßt sich noch nicht abschätzten.

Moskau, 24. August. Heute Nacht brach im Rumjanzew⸗ schen Museum Feuer aus, welches den „Panin⸗Saal, der die öffentliche Bibliothek enthält, zerstörte; die Bücher sind verbrannt. Die anstoßenden Säle „Rumjanzew“ und „Dolgoruky“, in denen reiche Sammlungen aufgestellt sind, wurden durch das durchtriefende Wasser beschädigt.

Rom, 22. August. Telegramme aus der Provinz Massa⸗ Carrara melden, daß andauerndes Unwetter, verbunden mit furchtbarem Orkan, in dem vördlichen Theil der Provinz schwere Verwüstungen angerichtet hat. Brücken und Straßen wurden be⸗ schädigt. Der Fluß Currione ist aus seinen Ufern getreten, zahlreiches Vieh wurde von den Fluthen desselben fortgeschwemmt. Eine Person wurde durch Blitzschlag ve wundet. Auch in den Pro⸗ vinzen Ferrara und Bologna wurden große Schäden durch das Austreten des Flusses Reno angerichtet, welcher bei Riola (Provinz Bologna) die Eisenbahn auf eine Strecke von 60 m zerstörte und die Brücke bei Pioppe fortzureißen droht. Die Ueberschwemmung des Reno bedeckt jetzt 5000 ha. Die Behörden und die Truppen treffen thatkräftig Hilfsmaßnahmen. Die Gebiete von Vignola und Sevignano provinz⸗ Modena) sind durch das Austreten des Panaro überschwemmt. Bei Pavia steigt der Po und richtet an den Dämmen Schäden an. In Ober⸗Italien verzögerten die durch das Unwetter verursachten Störungen die telegraphischen Verbindungen von Ober⸗Italien mit dem Auslande.

Bern, 23. August. In dem Dörschen Kienholz bei Brienz (Berner Oberland), wo bereits am 1. Juni ein Bergbruch stattgefunden hatte, ist, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, eine neue Katastrophe eingetreten. Das Dorf wurde durch einen vom Lammbach ausgehenden, 100 m breiten Schlammstrom verwüstet. Die Einwohner haben alle Häuser verlassen, da neue Bergbrüche zu befürchten stehen. Die Dependenz des Gasthauses zum „Wilhelm Tell“ wurde von dem Strom 100 Fuß weit unversehrt bis zum Bahndamm fortbewegt. Die Brünigbahn ist 100 Fuß weit verschüttet, ebenso das ganze, bis zum Brienzer See reichende frucht⸗ bare Gelände. Die Bruchstelle ist 2 ½ Stunden von Kienholz entfernt. Die Wächter geben durch Nothsignale neue Abbrüche kund.

Stockholm, 22. August. Die Zeitung „Aftonbladet“ erhielt folgendes Telegramm, welches von Andrée am 11. August von Virgos⸗Hafen abgesandt worden ist: Bisher hat die Ballonfahrt nicht werden können. Die zuerst herrschenden nördlichen Winde gingen vor mehreren Tagen in Stille und schwache Stoßwinde über. ir sehen der Möglichkeit entgegen, zur Rückkehr genöthigt zu werden. Wir warten natürlich möglichst lange, aber wegen der Assekuranz soll das Schiff spätestens am 20. Auzust hegen. auch ist die Jahreszeit zu weit vorgeschritten. Uebrigens ist Alles wohl, die Stimmung jedoch mehr und mehr gedrückt.

Bollnäs (Nord⸗Schweden), 22. August. Die Schüler der hiesigen Taubstummen⸗Anstalt machten heute einen Ausflug zu Schiff. Das Schiff scheiterte, 18 bis 20 Kinder sowie die Frau des Rektors ertranken. 12 Leichen sind bereits aufgefunden; 6 Kinder sind gerettet worden. Das Scheitern des Schiffs wurde durch einen Zusammenstoß mit einem Holzfloß hervorgerufen.

Christiania, 23. August. „Morgenbladet“ berichtet die fol⸗ genden Einzelheiten über die Eistrift des „Fram“: Das Schiff trieb, vachdem Nansen und Johansen dasselbe verlassen hatten, langsam nordwärts. Die Insassen fertigten Geräthe für eine Eis⸗ reise, für den Fall, daß das Schiff hätte verlassen werden müssen. Der Sommer 1895 verlief ohne Zwischenfall. In der Zeit vom 19. Okto⸗ ber bis 15. November war die höchste noöͤrdliche Breite erreicht, der 85. Grad war überschritten. Vom 13. Januar 1896 an trieb der „Fram nach Süden; von Ende Februar bis Mitte Juli befand er sich fast an gleicher Stelle; er war am 19. Juli auf 83 Gr. 14 Min. n. Br. angelangt. Das Packeis war schon Mitte Mai d. J. geborsten; am 2. Juni gelang es nach vielen Anstrengungen, das Schiff vom Eise, in dem es festsaß, eee e doch begann dasselbe erst am 19. Juli sich aus der Eisregion herauszuarbeiten. Das Eis reichte von 83 Gr. 14 Min. bis 81 Gr. 32 Min. n. Br. und westwärts bis 11 Gr. 40 Minuten östl. Länge. Am 13. August war offenes Meer erreicht. Das Meer zeigte überall eine Tiefe von 3400 bis 4000 m mit Un⸗

tiefen gegen Spitzbergen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

t vom 24. August, Zemeaunh. das kühle, trübe Wetter fort, wobei die Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund 28 Spezialitäten ersten Ranges. Großes Elite⸗

Regenfã

r Morgens.

ratur elsius

t

Deutsche Seewarte. von Max Schönau. Vorher:

0 C. = 40R

1

5

Uhr.

b

Schwank in 3 Akten von

Erlauben Sie, Madame! Lustspiel in 1 Akt nach dem Fran⸗ Gültigkeit Fscen des Labiche von F. Lichterfeld. Anfang 9

Konzert, ausgeführt von der Park⸗Kapelle, unter

im allgemeinen abgenommen haben; an === * der Kuste liegt die Temperatur bis zu 2, in Mittel⸗ Lautenburg. Dienstag; Der Stellvertreter. (Le Leitung des Herrn Kapellmeisters C. Schüler.

deutschland bis zu 3, in Süͤ s zu⸗ Remplagamt. 1 V 185 18. in ““ bis zu 3 ½ Grad William Busnach und Georges Duval. Deutsch Beühnn des Konzerts 6 Uhr, Beginn der Vorstellung

2 Entrée 30 ₰. Dauer⸗ und Ehrenkarten haben Mittwoch: Große Vorstellung und Konzert.

8 8

zun Deutschen Reichs⸗Arze

Deutsches Reich.

en Staats⸗Anzeiger. ddtitertittsh .

n Zucker in den Zuckerfabriken und amtlichen Niederlagen des deutschen Zollgebiets am 31. Juli 1896.*) Auf Grund der Bestands⸗Uebersichten, welche von den Fabrik⸗Inhabern und Niederlage⸗Aemtern eingesandt wurden, zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Belmullet.. WNʒW I bedeckt Aberdeen.. SSW I bedeckt Christiansund NO beiter 8 Dunst Stockholm. bedeckt W’1 8 NO wolkig t. Petersbg. 85 Moskau.. halb bed. Cork, Qucens⸗ town.. Regen Cherbourg. W 4 Nebel elder... SW l bedeckt W 2 bedeckt Hamburg. W 3 bedeckt Swinemünde WNW. 2 beiter Neufahrwasser stil Regen Memel.. O 1 Regen

E““ SSW 2

Nünster.. SW 1 Karlsruhe. 766 SW Wiesbaden 764 München.. 767 Chemnitz. 764 Berlin.. 762 Wien.. 764 Breslau 763 3 wolkenlos

Fle deAix.. 769 NW 3 bedeckt Niza 764 still heiter FTeet. 761 HS 1 wolkenlos

Uebersicht der Witterung.

Barometrische Minima liegen über Finland und nördlich von Schottland, während der Luftdruck über und dem 21 e. am höchsten ist.

ementsprechend sind westliche Winde überwiegend, unter deren Einfluß die Temperatur etwas wFlr ist. In Deutschland dauert bei schwacher Luft⸗

Theater. 8

Königliche Schauspiele. Dienstag: Neucs Opern⸗Theater (Kroll). 180. Vorstellung. Phantasien im Bremer Rathskeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Cavalleria rusticana. (Bauern⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Musikdirektor Wegener. (Santuzza: Fräulein Schuchard, vom Stadt⸗ Theater in Magdeburg, als Gast.) Die Nose von Schiras. Ballet⸗Idylle, nach einer erzählenden Dichtung von 2 Ploch, von Emil Graeb. Musik von Richard Eilenberg. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspekteor Brandt. Dirigent: Musik⸗ direktor Steinmann. (Centifolie: Fräulein Adelina Genée aus Kopenhagen, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: 181. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von S. Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer

ovelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil

Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Professor Kleffel. Anfang 7 ½⅞ Uhr.

Deutsches Theater. Dienstag: Die Weber. Anfang 8 Uhr.

Mittwoch: Der Meister von Palmyra.

Donnerstag: Die Weber. 8

Lessing - Theater. Dienstag: Das Glück im Winkel. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Ein Freund der Frauen.

Donnerstag: Fräulein Doctor.

Mittwoch und Donnerstag: Der Stellvertreter. Vorher: Erlauben Sie, Madame!

Neues Theater. Schiffbauerdamm 42a./5.

Dienstag: Tata⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten nach Bilhaud und Barré von Victor Léon und F. Zell. Musik von Antoine Bands. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Kapellmeister: Albert Wicher. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch und Donnerstag: Tata⸗Toto.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Mit neuer. Ausstattung: Die Lachtaube. Operette in 3 Akten von Alexander Landesberg und Leo Stein. Musik von Eugen von Taund. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Herrn vg er. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. 889 7 ½ Uhr.

Mittwoch und Donnerstag: Die Lachtaube.

Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schultz. Dienstag: Eine tolle Nacht. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von W. Mannstädt und 58 Musik von Julius Einödshofer. Anfang

12

Mittwoch und Donnerstag: Eine tolle Nacht.

Friedrich⸗Wilhelmstüdtischer Kongert-Park. Chausseestraße 25 26.

Direktion: Julius Friß sche

Letzte Woche der Saison. (Am 31. August

Schlußvorstellung.) Dienstag: Auftreten von

“; Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Caecilie von Westrell mit Hrn. John Drummond Robertson (Stettin⸗Richmond). Frl. Elénita von Lüttgen mit Hrn. Sec.⸗ Lieut. Georg Freiherrn Ostman von der Leye (Hannover). Frl. Adele von zur Gathen mit Hrn. Ernst Brangs (Solingen). Frl. Katharina Kluge mit Hrn. Rendanten Friedrich Nicolai (Weißensee⸗Berlin). Frl. Clara Kuhnt mit Hen. H. F. Edler von Bittner (Reichenbach i. Schl.). Frl. Elsa Woitaß mit Hrn. Kataster⸗Sekretär Albert Schirawsky (Gold⸗ berg⸗Merseburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hans von Winter⸗ feld⸗Neuhof (Neuhof bei Naugard i. P.). Hrn. Reg.⸗Assessor Korth (Cassel). Eine Tochter: Hrn. Rittergutsbes. G. Steinbrich (Qualkau).

Gestorben: Fr. en Julie Hildebrandt, geb. Krause (Blankenburg a. 8. Hr. Polizei⸗ Lieut. Friedrich Engels (Berlin). Hr. Pastor Ernst Klawonn (Bast). Hr. Oberst⸗Lleut. z. D. Max von Kehler (Brieg).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdru kerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage). (1451]

Raffinierte und Konsumzucker

Zuckerhaltige Unverzollter ausländischer

davon

Fabrikate. Zucker.

Platten⸗, Stücken⸗ 88

Stangen⸗ Kannd mahlene stall⸗ lierte Kandis. und zucker b

zucker. Zucker. Würfel⸗ und

flufsige 8 Raffi⸗ Ge. Gewicht Raffi naden des nierte Jdes. e. sammt⸗ ais. Ser nvert⸗ ; altenen aller gewicht. Zuckers. Art yrups. 9

Rübenzuckerfabriken’). 57 5341 5 670

Zuckerraffinerien und Melasse⸗Entzuckerungsanstalten

100 kg netto

.85 096 116 657 4 895 16 475 19 956 50 893 781 9 844 10 251

675 1 521 1 330 495 365 1 284 491 895

521]³) 561 1411

ohne Rübenverarbeitunge) . . Zücerfasriten c1141“*“

effentliche Niederlage ²)). .. . . 468 694 7 671 7 5 075 66 1 006 990 523

. 142 630 122 327 5 570 16 475 21 477 52 223 1 276 10 209 11 i. 521] 1 053 036

117 53 6 998 6573 64

Privatniederlagen))))) . .[1 388 030] 132 257 19 724 89 213 3 386 9 509 6 162 1724 2506 33 97418 2 329 957] 136 085] 173 670 2 568

139 928 19 731 94 288 1 3 452 10 515 7 152 2 247 2 509 33 97 4181 2 446 1 010 143 083 180 243 2 632

Niederlagen zusammwen.. . .6. 11 456 724

Ueberhaupt“) . 1 1599 354 262 255 25 301/110763 3 042 24 929 62 738

8 428] 12 456 14 044 554]1 1 150 4541 2 446 1 010 143 083 180 243 2 632

Dagegen Bestand am 31. Juli 1895) ..2 302 094] 854 063 69 657 101176]/ 34 204 258 343¹1 169 32575 10 242] 149 662 57 840 3 614] 1 076 567 825 321] 37 854 1 729 2 156

*) Für 1896 vorläufige, für 1895 def initive Ergebnisse (vergl. IV. Vierteljahrsheft 1895 S. 83). ²) Desgl. in 55 Raffinerien, Melasse⸗Entzuckerungsanstalten und Kandiskochereien ³) Desgl. in 24 öffentlichen Niederlagen. ⁴) Desgl.

¹) Bestände waren vorhanden in 136 Rübenzuckerfabri in 274 Privatniederlagen. ⁵) Darunter 792 (100 kg) Syrup. Berlin, im August 1896.

ken.

Kaiserliches Statistisches Amt.

8 *

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand und Ernte in Oesterreich.

Bericht des K. K. Ackerbau⸗Ministeriums nach dem Stand von Mitte August 1896. 8

In den Alpen⸗ und den Karstländern (mit Ausnahme von Dal⸗

matien), dann in Mähren und Schlesien sowie in einem großen Theil von Böhmen war für die Getreideernte die Witterung höchst un⸗ günstig. Denn als die Regenperiode eintrat, war vom Facsgen nur ein Theil der Ernte und dies nur in den besseren Getreidelagen ein⸗ gebracht; zumeist war die Frucht eben erst geschnitten oder stand in Mandeln auf dem Felde. Weizen und Gerste hatten viel⸗ sach die Reife erlangt, mußten aber des anhaltenden Regens halber entweder bis zur Ueberständigkeit auf dem Halm gelassen oder und dies geschah sehr häufig im nassen Zustande geschnitten werden. So kam es, daß vielfach die reife Frucht bis zu drei Wochen entweder auf dem Halm oder in Schwaden oder Mandeln auf dem Felde blieb, was theils ein Aus⸗ fallen, theils das Auswachsen der Körner in einem Maße zur Folge hatte, wie dasselbe seit Dezennien nicht beobachtet wurde; es kam vor, daß die einzelnen Garben in den Mandeln durch die fingerlangen Triebe unter einander förmlich verfilzt waren. Noch stärker machte sich das Auswachsen bei dem ge⸗ mähten, aber noch nicht geschöberten Getreide geltend. Die Lagerung, eine Folge der Stuͤrme und schweren Regen, hatte häufig das Auftreten von Rost zur Folge und wirkte verderblich nicht nur auf das Stroh, welches vielfach die gelbe Farbe verlor, sondern auch auf die Körner, welche in großer Anzahl ausfielen oder doch in ihrer Qualität wesentlich beeinträchtigt wurden. Namentlich die Gerste hat sehr gelitten. Diese Kalamitäten bilden allerdings selbst in den Ländern nicht die Regel, waren aber doch sehr häufig. Jedenfalls sind ganz gut eingebrachte Getreide⸗Ernten sehr in der Minderzahl. Einen erfreulichen Gegensatz zu den oben dargestellten Verhältnissen bildet die Ernte der drei Hauptkörnerfrüchte in dem größten, namentlich im östlichen Theil von Galizien und der Bukowina. In diesen Ländern wurden Roggen, Weizen und Gerste schon größtentheils, und zwar bei günstiger Witterung eingebracht und vielfach auch schon geJtoschen, Nach den zahlreich vorliegenden Schätzungen und nach Mittheilungen über Probedrusche zählt die Ernte von Weizen und Roggen zu den besten in den letzten zwei Dezennien. Beim Roggen hat unter 16 gemeldeten Druschproben nur eine einen geringeren Ertrag ezeigt, als dem Durchschnitt der Jahre 1885 bis 1894 (nämlich 2c⸗ Meter⸗Ztr. per Hektar) entspricht; doch kommen auch Erträge von 14 bis 20 Meter⸗Ztr. vor. Beim Weizen (Durchschnittsertrag 1885 bis 1894 9 Meter⸗Ztr. per Hektar) wiesen sieben Proben 14 bis 20 Meter⸗Ztr., drei einen solchen unter 9 Metker⸗Ztr. auf. Bezüglich der Gerste lauten die Nachrichten sehr verschieden, lassen aber im allgemeinen den Schluß auf eine Mittelernte zu. Von 13 Druschproben waren nur drei unter dem mit 7,5 Meter⸗Ztr. per Hektar berechneten Durchschnitte pro 1885 bis 1894. Die Qualität der Körner ist bei Roggen und Weizen zu⸗ meist befriedigend, wenn auch bei ersterem Mutterkorn, bei letzterem Rost manchmal vorkommt. Auch hat die Qualität in regenreicheren Gegenden durch Auswachsen der Körner gelitten. Die Körnerqualität der Gerste kann nur als mittel bezeichnet werden; die Ursache hiervon sind theils Nothreife, wie sie in den von Dürre heimgesuchten Gegenden nicht selten war, theils Auswachsen an Orten, die zuviel Regen hatten. Der Hafer war zur Zeit der starken Regen in der nördlichen Zone, mit Ausnahme der von Dürre heimgesuchten Gegenden von Galizien, und in den nördlichen Alpenländern zumeist no nicht geschnitten, sodaß ihm die nasse Witterung eher nützte als schadete, indem sie die Ausbildung der Körner förderte; freilich war oft Lagerung zu beobachten, die namentlich auf stark verunkrauteten Aeckern nachtheilig wirkte. In den süd⸗ licheren Alpenländern und in der südlichen Zone wurde der Hafer vielfach schon geschnitten, theilweise auch bereits eingefahren, wobei sich nicht selten eine Verschlechterung der Qualität ergab. In den trockenen Theilen von Galizien ist vielfach Nothreife eingetreten. Der Mais läßt zumeist eine befriedigende Ernte erwarten. Die feuchte Witterung hat das Wachsthum der Stengel, welche mitunter eine Höhe bis zu drei Meter erreichen, sehr gefördert. Nicht ganz so befriedigend ist die Ausbildung der Kolben; auch ist dessen Vegetation häufig. zurückgeblieben, sodaß man in einzelnen Gegenden bezüglich der Erreichung der Reife Besorgnisse hegt. Klagen über Insektenschäden fehlen fast vnen. Auch über den als erste Frucht gebauten Buchweizen liegen zumei ünstige Nachrichten vor. Nur in den von Dürre heimgesuchten ’“ Galiziens ist er häufig verkümmert, auch ganz ein⸗ gegangen. Die Hülsenfrüchte haben sich ebenfalls gut erhalten und weiter entwickelt; zwar wurde in den an Niederschlägen reichen Gegenden vielfach beobachtet, daß die Pflanzen theils neue Blüthen an⸗ setzen, wodurch die Entw ckelung der Schoten beeinträchtigt wird, theils zu faulen beginnen, doch sind die Nachrichten über befriedigenden

bahnen betrugen im Juli d.

Schotenansatz bedeutend in der Ueberzahl. Die Ernte ist im Zuge, wobei sich häufig dieselben Uebelstände wie die beim Getreide geschil⸗ derten geltend machen. Die Ka 8öö hatten unter der Ungunst der Witterung zu leiden, sodaß sich die ursprünglich günstigen Ernte⸗ aussichten erheblich verschlechtert haben. Wo viel Regen fiel, trat vielfach die Peronospora infestans auf; auch entwickelte sich das Erdäpfelkraut oft auf Kosten der Knollen. Klein blieben die⸗ selben auch in den nördlichen Gegenden, in welchen Trockenheit herrschte. Auch bei den Zuckerrüben zeigte sich oft eine übermäßig üppige Entwickelung der Blätter; wo die Nässe allzu groß war, trat Gelbwerden der Blätter ein, doch sind diese Fälle nicht eben häufig. Im allgemeinen ist der Stand der Zuckerrüben be⸗ friedigend; doch ist für den Fall, daß die feuchte Witterung anhalten sollte, ein geringer Zuckergehalt zu befürchten. Viel⸗ fach wird über Schäden durch Nematoden und Insekten geklagt. Das Heu hatte, soweit seine Ernte in die Berichtsperiode fiel, was noch bei einigen zweimähdigen und bei den einmähdigen Wiesen der Fall war, unter allen Produkten des Pflanzenbaues am meisten unter dem vielen Regen zu leiden. Theils wurde es verschlämmt, theils ganz weggespült, theils ging es in Fäulniß über. Nur wenig Heu konnte ohne bedeutende Schädigung der Qualität eingebracht werden, und vielfach besteht die Gefahr des Verderbens noch fort. Eine Ausnahme ist nur bezüglich der Bukowina und des größten Theils von Galizien zu verzeichnen. Das gleiche gilt vom Grummet der Klee⸗ felder und Wiesen, dessen Schnitt zum größten Theil in die Berichtsperiode fiel. Doch ist der Nachwuchs zumeist genügend, aber nicht so allgemein, als dies bei den reichen Niederschlägen zu erwarten gewesen wäre; denn vielfach wird geklagt, daß die Nässe eher schadete, als Nutzen brachte. In den an Trockenheit leidenden Gegenden von Galizien und der Bukowina ist der Nachwuchs gering. Der Samenklee ist den meisten Nachrichten zufolge gänzlich miß⸗ rathen. Hingegen ist der heurige Klee sehr gut gediehen und liefert in manchen Gegenden schon einen Schnitt.

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest, vom 22. d. M., wird der „Wien. Ztg.“ telegraphiert: In dem Maße, wie der Sommer günstig begann, veränderte sich die Situation ungünstig im Juli und im August, wo nicht nur in Ungarn, sondern auch auf dem ganzen Kontinent starke Orkane tobten, welche die Vegetation schädlich beeinflußten. Anfangs August war das Wetter überhaupt abnorm; ein furchtbarer Orkan wüthete in nahezu 30 Komitaten, in 20 bis 22 Komitaten fiel taubeneigroßer Hagel, welcher nicht nur das stehende Getreide, sondern auch die Getreideschober vernichtete. Weinstock und Obst litten be⸗ deutend. Glücklicher Weise war schon zum großen Theil der Drusch im Zuge. Trotzdem ist der Schaden bedeutend und beträgt vom Weizenareale etwa 10, vom Roggen 8 bis 9, von Gerste 6,3 und von Hafer etwa 6,4 per Mille. Die diesjährigen Ernte⸗ resultate können als mittlere bezeichnet werden. Weizen und Gerste, an vielen Orten auch Hafer, litten infolge vielen Regens qualitativ bedeutend, und zwar von 10 bis 40 %. Trotzdem ist die Qualität überwiegend mittel und gut mittel, aber geringer als im Vorjahre. Nach den Schätzungen und Probedrusch⸗Resultaten find die Ernteresultate folgende: Die mit Weizen bebaute Fläche wird auf 5 645 000 Katastraljoch geschätzt, auf Elementarschäden werden 566 000 Katastraljoch in Abzug gebracht, daher verbleiben etwa 5 Millionen Katastraljoch. Der Durchschnittsertrag beträgt per Joch 7 bis 7,45 Meterzentner, daher insgesammt etwa 38 Millionen Meterzentner, gegen das Vorjahr um 1 Million weniger, und ist qualitativ genügend gut, da das Durch⸗ schnittsgewicht per Hektoliter 78 bis 79 kg beträgt. Die mit Ragasn und Halbfrucht bebaute Fläche beträgt etwa 2 200 000 Katastraljoch. 200 000 Katastralioch auf Elementar⸗Schäden abgerechnet, verbleiben ca. 2 Millionen Katastraljoch. Der Durch⸗ schnittsertrag beträgt per Katastraljoch 6,77 Meterzentner, ist daher insgesammt bei 1 % Millionen Meterzentner um 2 ½ Millionen größer als im Vorjahre. Qualität gut. Die mit Gerste bebaute Fläche wird auf 1,86 Millionen Katastraljoch geschätzt; auf die von Elementarschäden betroffene Fläche entfallen 117 000 Katastraljoch, daher verbleiben ca. 1 750 000 Katastraljoch. Das ungünstige Wetter schadete bedeutend, die Resultate haben si daher gegen früher vermindert und sind qualitativ kaum mittel. Der Durchschnittsertrag beträgt per Joch 7,24 Meterzentner, insgesammt nahe an 13 Millionen, d. i. um 2 Millionen mehr als im Vorjahre. Die mit Hafer bebaute Fläche beträgt 1,74 Millionen Katastraljoch. Das ungünstige Wetter schadete auch vüsem sehr. Das Ernteresultat wird im Ganzen auf 11 Millionen geschätzt, d. i. etwa 1 Million mehr als im Vorjahre. Die Aussichten auf den Maisertrag haben sich infolge des ungünstigen Wetters bedeutend vermindert. Weinstock und Obst litten

bedeutend durch das schlechte Wetter.

Handel und Gewerbe.

Die Einnahmen der Kzniglich, effrgl en ,8889.

und vom 1. Januar bis Ende Juli 68 792 399 (+ 4 121 120)

8

„Forst (Lausitz), 24. (W. T. B.) Die dritte dies⸗ jährige Wollauktion für deutsche und überseeische Wollen findet am 8. Oktober statt.

Stettin, 22. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen ester, loko 136 143, per September⸗Oktober 143,50, per Oktober⸗

ovember —. Roggen fester, loko 110—113, pr. Sept.⸗Oktober 113,25, per Oktober⸗November 114,25. Pommerscher Hafer loko 115 121. Rüböl loko fest, per August 47,70, per September⸗ Oktober 47,70. Spiritus behauptet, loko mit 70 Konsumsteuer 33,10. Petroleum loko 10,75.

Breslau, 22. August. (W. T. B.) Getreide⸗ und Pro duktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 % exkl. 50 Verbrauchs abgaben pr. August 53,20, do. do. 70 Verbrauchsabgaben pr August 33,20.

Magdeburg, 22. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl. von 92 % 10,95, Kornzucker exkl. 88 % Rendement 10,35 10,45, Nachprodukte exkl. 75 % Rendement 7,75 8,45. Ruhig stetig. Brotraffinade I 24,75 25. Brotraffinade II 24,50. Gem Raffinade mit Faß 24,75 25,25, Melis I mit Faß 23,50. Ruhig Rohzucker I. Produkt Transito pr. a. B. . per August 9,50 Gd. 9,60 Br., pr. Sept. 9,55 bez., 9,57 ⅞˖ Br., pr. Oktober⸗Dezember 9,72 ½ Gd., 9,75 Br., pr. Januar⸗März 10,00 bez., 10,02 ½ Br., pr April⸗Mai 10,22 ½ Gd., 10,25 Br. Matt.

Leipzig, 22. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Terminhandel La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,20 ℳ, pr. September 3,20 ℳ, pr. Oktober 3,22 ½ ℳ, pr. November 3,22 ½ ℳ, pr. Dezembe 3,25 ℳ, pr. Januar 3,27 ½ ℳ, pr. Februar 3,27 ½ ℳ, pr. Mär 3,27 ½ ℳ, pr. April 3,30 ℳ, pr. Mai 3,30 ℳ, pr. Juni 3,30 pr. Juli 3,30 Umsatz 55 000 kg. Ruhig.

Mannheim, 22. August. (W. T. B.) Produktenmarkt Weizen pr. November 14,75. Roggen pr. November 12,60. Hafe pr. November 12,60. Mais pr. November 8,60.

Bremen, 22. August. (W. T. 8 Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. Kotierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Fest. Loko 6,40 Br. Russisches Petroleum Loko 6,20 Br. Schmalz. Fest. Wilcox 21 ½ 892 Armour shield 20 ¾ ₰, Cudahy 22 ₰, Choice Grocery 22 ₰, ite label 22 Fairbanks 21 ₰. Speck ruhig. Short clear middl. loko 22 Reis steigend. Kaffee ruhig. Baumwolle. jetz ruhiger. Upland middl. loko 44 ¼ 4A. Taback. 62 Faß Kentucky 170 Seronen Havanna, 730 Packen St. Felix.

Hamburg, 22. August. (W. T. B.) Getreidemarkt Weizen loko fest, holsteinischer loko neuer 140—142. Roggen loko fest, hiesiger —,—, mecklenburger loko neuer 118 —123, russischer loko fett 76 80. Hafer . Gerste fest. Rüböl fest, loko 48 ½. Spiritus (unverzollt) fester, pr. August⸗Sept 17 ⅜½˖ Br., pr. September⸗Oktober 17 ½ Br., pr. Oktober⸗Nov 17 8 Br., pr. November⸗Dezember 17 ¾ Br. Kaffee fest. Umsatz 3000 Sack. Petroleum fest. Standard white loko 6,40.

Kaffee. (Nachmittagsbericht) Good average Santos pr. September 53 ½, pr. Dezember 51, pr. März 51, pr. Mai 51 Behauptet. Zudkermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9,55, pr. September 9,55, pr. Oktober 9,72 ½, pr. Dezember 9,87 ½, pr. März 10,15, pr. Mai 10,32 ½. Behauptet.

Wien, 22. August. (W. T. B.) Im österreichisch⸗ungarischen Hahh ebiet betrug die Einfuhr im Monat Juli, ausschließlich des

zerkehrs in Edelmetallen, 57,4 Millionen Gulden (4,9 Millionen Gulden weniger als im Juli 1895), die Ausfuhr 63,3 Millionen Gulden (400 000 Gulden weniger als im Juli 1895), mithin beträgt der Ueberschuß der Ausfuhr über die Einfuhr 5,9 Millionen Gulden,

egen 1,4 Millionen Gulden im Juli 1895. Die Einfuhr in den ersten Monaten des Jahres 1896 betrug 436,8 Millionen Gulden (14,8 Millionen mehr als in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres), die Ausfuhr 426,6 Millionen Gulden (15 Millionen Gulden mehr als im Vorjahre); demnach beträgt das Passivum der Handelsbilanz in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 10,2 Millionen Gulden gegen 10,4 Millionen Gulden im Vorjahre.

Wien, 22. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen hr. Herbst 7,05 Gd., 7,07 Br., pr. Frühjahr 7,38 Gd., 7,40 Br.

oggen pr. Herbst 6,24 Gd., 6,26 Br., pr. Frühj. 6,46 Gd., 6,48 Br. Mals pr. August⸗September Gd., Br., pr. September⸗ Oktober 3,88 Gd., 3,90 Br., pr. Mai⸗Juni 4,14 Gd., 4,16 Br. Hafer pr. Herbst 5,63 Gd., 5,65 Br., pr. Frühjahr 5,90 Gd., 5,92 Br.

24. August. (W. T. 1 Ausweis der Südbahn in der Woche vom 12. August bis 18. August 907 136 Fl., Mehreinnahme 15 564 Fl.

5 Sr. 22. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko fest, pr. Herbst 6,79 Gd., 6,80 Br., pr. Frühjahr 7,12 Gd., 7,13 Br. Roggen pr. Herbst 5,83 Gd., 5,85 Br., pr. Frübsahr 6,15 Gd., 6,19 Br. Hafer pr. bst 5,25 Gd., 5,28 Br., pr. Früblahr 5,52 Gd., 5,51 Br. Mais pr. August 3,58 Gd., 3,60 Br. pr. September 3,77 Gd., 3,78 Br. Kohlraps per August⸗September

10, 0 Gd., 10 65 Br.

E111“