1896 / 213 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Sep 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Bei der Diskussion zeigte das Bedürfniß und auch hin Zentralaueschu also auf einen Zin Ungewöhnliches biete. siehungsweise 4

Mannheim, Weizen pr. Novembe pr. November 12,60. Mais pr. N.

Bremen, 7. Der Schnelldamp in Genua angekommen. 4. September Nachmitta

ten. Der Reichs⸗Postdampfer „Prinz H tember Morgens in Aden angekommen. „Darmstadt“ ist am 5 gekommen.

Die erste Aufführu unter der neuen so rückhaltlose, einmüthi funden, wie sie auf die Theaterstück Die moderne, der jetzt auch gehuldigt wird, schmiegt sich n der Klassiker harmonisch an. in den bewegten Volksscenen des unmittelbare Wirkungen auf das Auge und hervorragenden dichterische urückhaltender;

die Darsteller der in der Realistik z Dichters ist, und ließen ganze Augen der Zuschauer erstehen. der gegensätzlichen künstlerischen dritte Akt mit der großen Rede wesentlich gehoben.

Trauerspiels, und durch ihre Wiedergabe feier mph. Die Verachtung, welche Antonius ge ndet, liegt schon im Beginn der Rede egerfreude des Redners, Hauche seiner Worte nach eigenem Er⸗ leitet; der unbewußtes „Reicher in trefflicher eschnittenen Antlitz loderte düster die kühne Feld⸗ Herrn Nissen zeigte anfänglich einen st beim Niedergange seines Geschicks des Römerz zu sittlicher Größe. Herr chwierige Aufgabe, reizbare Laune und unlöschbaren Freiheitsdurst natürlich zu kein vollständiger war, ließ die die verhältnißmäßig eindruckslos asca gut ein, und ebenso Fräulein klar und mit Empfindung sprach. ersten und dritten Aufzuge so er⸗ n, erregte es einigermaßen uf dem Schlachtfelde von schnitten zu sehen. Die eigentlichen Kampfscenen, mals den Anforderungen „Nach dem schwächeren n dieser Gestalt machte, ist uschauer zum Weiterspinnen Ein künstlerischer erzielt zu sein.

einen rednerischen Triu die niedrige Plebs emp Kampfe mit der S der Menge mit dem

Titelrolle spielte Herr eeng und scharf

etwas nüchternen Charakter; er erhob sich die schlichte Tugend Müller hatte als Cassius die s bestechliche Habsucht mit dem vereinigen; daß der Zusamm Scene im Zelte des Brutus erkennen, blieb. Herr Sauer führte sich als C Doré in der Rolle der Portia, welche sie Da die großen Volksscenen im olgreich und eindrucksvoll insceniert ware Befremden, den fünften Aufzug, der a ilippi spielt, in drei große Scenen

egie hat nämlich den Versuch gemacht, die Ausführung bis jetzt nie hinter die Scene zu verlege

enklang

deren sinnliche genügt hat, Eindruck zu urtheilen, den der letzte Akt daß die Phantasie der Z nur wenig aufgelegt zeigte. o mit der neuen Disposition nicht

aber anzunehmen, der Kampfscenen Gewinn scheint al

Im Neuen Köni eine Aufführung von Ri

Wetterberi

S18

sich völlige Uebereinstimmung höhung überhaupt, elben einigte sich der rhöhung auf 4 Proz., r um diese Zeit nichts

Der Lombardzinsfuß wird dem Proz. betragen

einer Diskonter des Maßes de n, daß sich die tz empfehle, welche

September. (W. T. B.) Prod ggen pr. November 12 obember 8,60.

Ro

Verkehrs⸗Anstalten.

September. (W. T. B.) Norddeu fer „Fulda“ ist am 4. Se Der Postdampfer „H. s von New⸗York na⸗

Theater und Musik.

Deutsches Theater. ng des Shakespeare'schen Trauer Direktion

Die realistische S

Männer und kühne Durch das natürliche Bestrebungen wurde besonders der des Antonius an der Bahre Caesar's drängt sich die glän⸗ den Vordergrund des te Herr Kainz vorgestern

Mit dieser Rede Anton in

lichen Opern⸗Theater findet morgen ard Wagner's „Tannhäuser“ unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung statt. 1 lva, Wolfram: Herr Bulß; Landgraf:

lisabeth: Fräulein Hiedler; Venus: Frau Pierson)

vom 7. September,

de finden in diesem 2. und 29. Dezember statt. bei Bote u. Bock (9—6 Uhr

und der Violinist Konzertmeister Hartmann werden dabei Der Eintritt ist frei.

ptember Nachmittags H. Me ier“ ist am ch der Weser abge⸗ einrich“ ist am 4. Sep⸗ Der Reichs⸗ .September Morgens in Co

Das 1. Garde⸗Dragoner⸗

ostdampfer

ombo an⸗

Im Rathhause eestern Vormittag der diesjährige

Verbandstag

sohn⸗Berlin plomatischen Berner Konvention.

in welcher e rechtliche Feststellun

der Schutz der Feuille rdert wird. im Namen

spiels „Julius Sonnabend eine e Anerkennung bei den Zuschauern ge⸗ r Bühne kaum einem Zeit zu

Der Redner empfahl eine Resolution zur An⸗

des Begriffs der unerlaubten Aneignung sowie

anderen klassischen gegen unberechtigten Nachdruck ge. Rath Her

geschminkter Wahrheit ringende Ausdrucks⸗ der darstellenden Kunst vornehmlich icht immer der schwungvollen Sprache piegelung des Lebens „Julius Caesar“ Ohr der Zuschauer aus; i Gestalten aber waren sie gaben dem Dichter, was des elden vor den usammenfließen

tonromane Oberlehrer Dr. des Deutschen Sprachvereins. Professor Abgeordneter

meister Kirschner das Wort sammelten im Namen der Sitzung vereinigte ein vo

n der Stadt angebo Frühstück d Mitglieder des Kongresses. 9 8

Gebäude der 16. Gemeinde ersten Volks⸗Biblioth

bereits die städtische Bauverwalt

le, Mohrenstraße 41, befindlichen verbunden werden soll, beschäftigt ung, die mit der Ausführung des

worden ist. Stiftshause,

Volksbibliothek mit der Les⸗ erstere zunächst von der d werden, wo beide die große Die alten Wandschränke

diese, wie in der Königlich keiten aufgestellt werden.

der das Gefühl

n Klassenzimmer 1 und 2 einnehmen werden. werden durch neue, praktischere ersetzt und en Bibliothek, in der Mitte der Räumlich⸗ Zugleich wird der Bücherbestand der Biblio⸗ thek, der jetzt aus ca. 5200 Bänden besteht, durch Beschaffung von astronomischen, natur⸗ und handels⸗ sowie durch Ankauf von Nachschlage⸗ der neuen Literatur auf die Höhe einer bliothek gebracht werden. Mit der

ergreifenden Zugeständn

geographischen, geschichtlichen, cchen Werken erweitert werken und ausgewählten Schriften modernen Präsenz⸗ und Referenzbi Lieferung der erforderlichen

wissenschaftli⸗

In der Volks⸗Lesehalle speziell Zeitschriften gehalten werden.

zer Sonntags Vormittags geöffnet sein.

n. gerstein bringt die letzte Nummer der in Eck⸗ stalt hierselbst (W., Wilhelmstraße 105) erscheinenden chen Blätter’, auf welche die vielen Verehrer des⸗ ewiesen seien. Zu dem sorgfältig in ergestellten, mit dem Namenszuge des aksimile versehenen Porträt hat der Schulrath Pro⸗ zuler eine ausführliche Biographie verfaßt, welche teressanten, bisher noch nicht veröffentlichten Einzel⸗ ebensgange des Verblichenen enthält. Die Lieferung äßigten Preise von 2 sowohl von der Verlags⸗

med. Eduard An stein's Verlags⸗An „Biographis selben aus Turnerkreisen h Fedsesguna (Folioformat)

fessor Dr. Carl eine Reihe von in heiten aus dem L kann zu dem erm

(Pariser Ein⸗ (Tannhäuser: Herr Stammer;

Ruhiges, h

r Morgens.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. Millim.

red. in

Wetter.

Christiansund Kopenhagen. Stockholm.

t. Petersbg.

bedeckt halb bed.

stih heiter OSO I bbedeckt

2 -9. bed. 2 bedeckt 2 bedeckt

2halb bed.

Opern⸗Theater (Kroll). häuser und der Sängerkrieg auf W Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. nt: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 7 ½ Uhr. 188. Vorstellung. Judith. Eine Friedrich Hebbel. ber⸗Regisseur Max Grube.

Dekorative Ein

auspielhaus. Tragödie in 5 Aufzügen von In Scene gesetzt vom

Cork, Queens⸗ Cherbourg -

SSW 1 Dunf

2 Dunst 1 wolkia 1 bedeckt 2 wolkig 3 heiter 3 wolkig 1 wolkig 2heiter

Heloratty⸗ tun vom Ober⸗Inspektor Brandt. ch: Neues Opern⸗Theater (Kroll). 195. Vor⸗ Der Barbier von Sevilla. in 2 Aufzügen von Rossini. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. evosti, als Gast.) Die Rose von Schiras. allet⸗Idylle, nach einer erzählenden Dichtung von

Signorina

1 Dun st

Hepbo- Debese

still wolkig

Regen 2 Nebel 4 halb bed. 2 halb bed. 2 bedeckt

loch, von Emil Graeb. Musik von Richard irektor Steinmann. tifolie: Fräulein Adelina Genée aus Kopen⸗ Anfang 7 ½ Uhr. 189. Vorstellung. studiert: Graf Essex. Trauerspiel in 5 Aufzügen (Königin Elisabeth: Nottingham: heater in Elberfeld, als

uspielhaus.

von Heinrich Laube. Haverland, als Gast, Lad von Arnauld, vom Stadt⸗ Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.

Die Luftbewegun leichmäßigen Luftdruckvertheilung schwach und von örtlich auftretenden De⸗ . tschland ist das Wetter trübe

; vielfach ist Regen gefallen, 26 mm zu Grünberg, auch Lemberg meldet 46 mm Regen.

ichtung abhängi

3 bedeckt

still wolkenlos

3 halb bed.

Uebersicht der Witterung.

Das Hochdruckgebiet im Norden hat sich weiter füdwärts ausgebreitet, sodaß der Luftdruck jenseits der Alpen niedrig ist.

Donnerstag: Schauspielhaus. 190. Vorstellung. Das Wintermärchen. Schauspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare, nach der Uebersetzun von Franz von Dingelstedt und Schlegel⸗Tieck. riedrich von Flotow. Tanz von Emil

ang 7 ½ Uhr.

Musik von Graeb. An

ist wegen Heutsches Theater. Dienstag: Inlius nfang 8 Uhr. Mittwoch: Lumpacivagabundus.

Donnerstag: Julius Cäsar.

Z1““

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Friedrich Anstalt direkt, wie durch alle größeren Bu handlun bbel's „Judith“ mit Fräulein Poppe in der Titelrolle und Herrn Das Porträt eignet nnch besra gee zur F atkowsky als Holofernes gegeben.

Die vier Soiréen des ersten Cyelus der Joachim⸗Quartett⸗ Winter am 10. und 28. Oktober, am Das Abonnement wird am Donnerstag )eröffnet; den vorjährigen Abonnenten yelus werden ihre Plätze bis zum Donnerstag, den 1. Oktober,

Der am Mittwoch, den 9. September, Mittags 12 Uhr, in der gerichtete elektri Marienkirche stattfindende Orgelvortrag des Musikdirektors preis ist heute Dienel verspricht Kompositionen von Bach, Graun, Albert Becker, illumination d Rheinberger, Guilmant, Salomé und Dienel. Fräulein Elise Klein Hauptgebäudes mit Einschluß der Lichtfontaine (Eintrittsgeld von

itwirken. 3 Uhr Nachmittags ab 1 ℳ, Kinder unter 10 Jahren die Hälfte); Mittwoch: Kombinierter Marktag (Eintrittspreis für die Haupt⸗ ausstellung, Kairo, Alt. Berlin und Kolonial⸗Ausstellung 1 ℳ, Kinder Mannigfaltiges. unter 10 Jahren die Hälfte); Donnerstag: Elitetag.

11A“ 85 E werden in dieser Woche

olgende orträge gehalten: „Regi ⸗8 Großbritannien und Irland ist heute nach dem Truppen⸗ Pr. Ohlmüller: 8 8 1 vrtac, Ffcternnge. Fn⸗ splatz bei Döberitz ausgerückt. Die Rückkehr erfolgt am Dr. Weigelt: M. der modernen Kultur und Industrie“; N ittwoch, Professor Dr. F. bäüscher „Die chemische Industrie Deutschlands“; Donnerstag, Ge⸗ eimer Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Bertram: „Fortbildungs⸗ chen Schriftstelerverbandes schulen und gewerblicher Unterricht“; Freitag, Professor Dr. Pechuel⸗ durch den Vorsitzenden Julius Wolff eröffnet. In der Ver⸗ Loesche: „Familienleben eines Volksstammes in West⸗Afrika“; Sonn⸗

„Die Fischere

1 gen bezogen werden.

ür Versammlungs⸗

räume von Turnvereinen.

Das Wochen⸗Repertoire der Berliner Gewerbe⸗Aus⸗ stellung für diese Woche ist folgendes: Heute, Montag: zu Chra⸗ des „Deutschen Schriftsteller⸗Verbandes“ und einiger industriellen Verbände Beleuchtung der Hauptfagade des Hauptgebäudes und zum ersten Male die von der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Gesellschaft ein⸗ sche Beleuchtung des Neuen Sees (der Eintritts⸗ nicht erhöht); Dienstag: Große kombinierte Fest⸗

Promenaden, der Ufer des Neuen Sees und des

„Ueber gung“; Dienstag, Professor und ihre Zukunft unter dem Einfluß

sprach Rechtsanwalt Meschel⸗ abend, Dr. R. Kusserow: „Die Kunst, Brot zu backen“. Die Vor⸗

Paris zur Revision der

aalfeld (Friedenau) hielt eine heißen. Der

rofessor der Geschichte Friedrich

Beschlüsse der internationalen di⸗ träge beginnen pünktlich um 6 Uhr Abends und sind unentgeltlich. In einem langen Zuge von über hundert Wagen trafen vorgestern Vormittag gegen 10 Uhr die Mitglieder des „Mährischen in erhöhter Schutz des Uebersetzungsrechts, die Gewerbe⸗Bereins“ in der Ausstellung ein. Im Hörsaal des Chemiegebäudes wurden dieselben von dem Geheimen Kommerzien⸗ er namens der Ausstellungsleitung willkommen ge⸗ räsident des Vereins, Bürgermeister und Landtags⸗ 1 . - ohrer, dankte in warmen Worten für den berzlichen G die bleibenden Ergebnisse der Empfang. Sodann wurde in Gruppen der Rundgang zur Besichti⸗ literarischen Bewegung in Deutschland. Alsdann ergriff der Bürger⸗ gung der Ausstellung angetreten. zu einer Ansprache, mit der er die Ver⸗ C11“““ Stadt begrüßte. Nach Beendigung der Bremen, 6. September. Die Rettungsstation Scholpin ie telegraphiert: Am 6. September von einem in der Nähe des Leucht⸗ thurms Scholpin ggerettet durch das

städtische Volks⸗Lesehalle, welche mit der im London, 7. September. Nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ schleuderte ein Individuum eine Bombe egen das Freimaurergebäude in Westminster Bridge Road. Dle Bombe

bezüglichen Beschlusses der Stadtverordneten⸗Versammlung beauftragt explodierte mit großer Gewalt, es wurde jedoch niemand verletzt.

e eee Gebäude, dem Frahema schen „Basel, 6. September. Die Vorlage des Großen Raths, betreffend Raumer im Jahre 1850 die erste Volksbibliothek ein. Da diese die Fe eines Krematoriums durch den Staat, wurde ehalle verbunden werden soll, so muß die beute mit 3376 gegen 3197

ritten Etage nach dem Erdgeschoß verlegt

gestrandeten dänischen Schuner drei Personen Rettungsboot der Station Scholpin. ds

Stimmen angenommen.

London, dae. Süge; zu⸗ neges, von gestern. Die National⸗ . den versammlung hat die Session aufgehoben, nachdem sie Werke ist die Gsellius sche Buch⸗ beschlossen hatte, eine Anleihe von 100 000 Pfund zur hemnr e⸗ haltung der ländlichen Bevölkerung aufzunehmen. Ferner

sollen auch ca. 50 EEEE11’“ wurde beschlossen, eine Polizeitruppe von 400 Ausländern für

Bibliothek schon bei Eröffnung der Lesehalle, am 1. Oktober d. J., die drei größten Städte zu errichten. komplett sein wird. Die Volkslesehalle wird vorläufig für 36 Per⸗ sonen Platz bieten und in den Aben

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen. 8 7. September. (W. T. B.) Die „Daily

Konstantinopel, 7. September. (Meldung des Wiener

von 6 bis sowie g. K. Telegraphen⸗Correspondenz⸗Bureaus.) Heute fand eine

Ein wohlgelungenes Bildniß des kürzlich verstorbenen, um die der Pforte Entwickelung des Berliner Turnwesens hoch verdienten Professors Dr. wurden hier 35 Armenier verhaftet, welche, mit ver⸗ schiedenen Auslandspässen versehen, mit der Eisenbahn an⸗ gekommen waren. In Stambul wurden in den letzten Tagen wiederholt türkische Plakate revolutionären n⸗ halts gefunden. 2000 Mann Besatzungstruppen des Yildiz⸗Kiosk wurden mit Mauserge en und der dazu ge⸗ hörigen Munition ausgerüstet. 1X11“

Besprechung der Botschafter zur Feststellung der Art der Kundgebung und der Ausfertigung der den Kretern von gemachten Zugeständnisse statt. Gestern

8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

——-B—

Berliner Theater. Dienstag: König Hein⸗ rich. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: König Heinrich.

Donnerstag: König Heinrich.

Lessing-Theater. Dienstag: Ein Freund der Frauen. Anfang 7 ½ Uhr.:

Mittwoch: Zum ersten Male: Halb⸗Tugend. (Les Demi-Vierges.) Schauspiel in 3 Auf⸗ zügen von Marcel Prévost.

Donnerstag: Halb⸗Tugend. (Les Pemi- Vierges.)

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Der Stellvertreter. (Le Remplaçant. Schwank in 3 Akten von William Busnach und Georges Duval. Deutsch von Max Schönau. Vorher: Erlanben Sie, Madame! Lustspiel in 1 Akt nach dem Fran⸗ efischen des Labiche von F. Lichterfeld. Anfang

r. Mittwoch und Donnerstag: Der Stellvertreter. Vorher: Erlauben Sie, Madame!

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a/ 5.

Dienstag: System RNibadier. Schwank in 3 Akten von Georges Feydeauw und Maurice Hennequin. Vorher: Besuch na der Hochzeit. Lustspiel in 1 Akt von Alexandre Dumas. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch und Donnerstag: System Nibadier. Vorher: Besuch nach der Hochzeit.

In Vorbereitung: Ihr Beruf. Lustspiel in 3 Akten von Otto Junker.

Sonntag, den 13. September, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Herr Direktor

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Mit neuer Ausstattung: Die Lachtanbe. Operette in 3 Akten von Alexander Landesberg und Leo Stein. Musik von Eugen von Taund. In Scene gesetzt vom Dber Regisleur Herrn Glesinger. Dirigenk: Herr Kapellmeister Federmann. hnse 7 ½ Übr. Mittwoch und Donnerstag: Die Lachtanbe.

8 8

—ỹ—ÿ-; —————⸗—⸗⸗——————————-,-—’

fanden statt zu Wiesbaden und Triest. eiteres Wetter zu erwarten. Deutsche Seewarte.

b Theater.

che Schauspiele. Dienstag: Neues 194. Vorstellung.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schultz. Dienstag: Eine tolle Nacht. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von W. Mannstädt und S Musik von Julius Einödshofer. Anfang

r.

Mittwoch und Donnerstag: Eine tolle Nacht.

Voranzeige. Novität. In Vorbereitung: Eine wilde Sache. Große burleske Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von W. Mann⸗ 12 88 Julius Freund. Musik von Julius Ein⸗ ödshofer.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Rothe mit Hrn. Major S Bendemann (Mainz—Darmstadt). Frl. eonie Guradze mit Hrn. Amtsrichter Guftav Lewin (Breslau Grünberg i. Schl.).

Verehelicht: Hr. Regierungs⸗Assessor und Dozent Dr. jur. Gerhard Anschütz mit Frl. Else Herold

85 e a. S.) Geboren: Ein Sohn: Hrn. Garnison⸗Bau⸗

inspektor Zappe (Magdeburg). Hrn. Amts⸗ richter Dr. jur. Jwand (Hirsingen, Els.). K

Gestorben: Hr. Landgerichts⸗Rath Otto Zachariae

(Berlin). Verw. Fr. Luise von Kalckreuth, ee Reuß (Potsdam). Hrn. Geheimen

egierungs⸗Rath, Professor Dr. Vahlen Tochter Hedwig (Manchester). Hr. Gebeimer Rech⸗ nungs⸗Rath Rudolph Gerstenhauer (Berlin). Hr. Regierungs⸗Rath Benno Reymann (Villa Bieberhöhe b. Brannenburg).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). (1521 ¼)

11“

Königreich Preußen. Privilegium

en Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihe⸗ faene der Stadt Königsberg i. Pr. im Betrage von

einer Million Mark.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. Nachdem die Stadtverordneten⸗Versammlung zu Königsberg i. Pr.

unter Zustimmung des Magistrats am 10. März 1896 beschlossen hat, die Füt vv; elektrischer Straßenbahnen und zur Erweiterung

8 dealeibe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der städtischen

Behörden,

städtischen Elektrizitätswerkes erforderlichen Mittel im Wege einer

zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von einer Million Mark ausstellen zu dürfen,

da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldnerin etwas zu erinnern hat, in Gemäßheit des § 2 des Gesetzes vom 17. Juni 183 r

zum Betrage von einer Million Mark durch gegenwärtiges P

zur Ausstellung von 1 vilegium

unter nachstehenden Bedingungen Unsere landesherrliche Genehmigung

ertheilen.

Die Anleihescheine sind entweder zum ganzen Betrage von einer

Million Mark oder in Theilbeträgen von fünfhunderttausend Mark nach Wahl der städtischen Behörden auszugeben und in Abschnitten

von je 2000, 1000 und 500 nach dem anliegenden Muster aus⸗ zufertigen, je nach Wahl der städtischen Behörden mit 3, 3 ½ oder 4 % jährlich zu verzinsen und nach dem für jeden Fall des zu wählenden Zinsfußes festgestellten Tilgungsplan durch Ausloosung oder Ankauf jährlich mit wenigstens einem und einem halben Prozent des ursprünglichen Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleibescheinen innerhalb spätestens 38 Jahren zu tilgen. Die Tilgung hat am 1. April des auf die Ausgabe folgenden Kalenderjahres zu beginnen. Auf den Anleihescheinen ist der von den . Behörden bei der Ausgabe gewählte Zinsfuß entweder im ext oder durch Abstempelung anzugeben, während die auszu ebenden 8.Sa. dem Zinsfuß entsprechend herzustellen sind, zu welchem vie usgabe der Anleihescheine stattfindet. Die Ertheilung dieses Privilegiums erfolgt mit der rechtlichen

Wirkung, daß ein jeder Inhaber der Anleihescheine die daraus hervor⸗ gegangenen Rechte geltend zu machen beesc ist, ohne zu dem Nach⸗ weise der Uebertragung des Eigenthums verp

üs zu sein. Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der

. Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht übernommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und

beigedrucktem Königlichen Insiegel. 8

Gegeben Wilhelmshöh 8 (L. S.) 1

11““

e, den 17. Luguft 1896. Zugleich für den Finanz⸗Minister: 8 Freiherr von der Rede

Pprovinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg.

Anleiheschein der Stadt Königsberg i. Pr. 8 Buchstabe .. * Nummer 8 über

Mar

Aus efertigt auf Grund des landesherrlichen Privilegiums vom 17. August 1896 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königs⸗

berg vom 189. . Nr. Seite und Gesetz⸗Sammlung für 189 .. Nr.

uf Grund des von dem Bezirksausschusse des Regierungsbezirks önigsberg bestätigten Gemeindebeschlusses vom 10. März 1896 wegen ufnahme einer Schuld von einer Million Mark bekennt sich der Magistrat der Königlichen Haupt⸗ und Residenzstadt Königsberg i. Pr. namens der Stadtgemeinde durch diese für jeden Inhaber gültige,

seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehns⸗ 8 von Mark, welche an die Stadt Königsberg i. Pr. gehablt worden und jährlich mit Prozent zu ver⸗ zinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von einer Million Mark

erfol 1 bedi i gt nach Maßgabe der festgesetzten Tilgungsbedingungen mittels Ankaufs oder Ve sasfun. der Anleihescheine

binnen 1Se. 38 Jahren

om 1. April des auf die Ausgabe folgenden Kalenderjahres an ge⸗

rceechnet, aus einem Tilgungsstocke, welcher mit wenigstens einem und einem halben Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen

von den getilgten gebildet wird.

Der Stadtgemeinde bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf be⸗ findlichen Anleihescheine auf einmal zu kündigen. Die durch die e Tilgung ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungs⸗

ock zu. 1

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung der Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Rückzahlungstermins öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Fälligkeits⸗ termin in dem „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Königsberg i. Pr., sowie in einer Königsberger und in einer Berliner Zeitung. 8 b 1

Sollte eines dieser Blätter eingehen, so wird von dem Magistrat in Königsberg i. Pr. mit Genehmigung des dortigen Regierungs⸗ Präsidenten ein anderes Blatt bestimmt. In denjenigen Fällen, in welchen die Tilgung durch Ankauf von Anleihescheinen bewirkt worden ist, wird dieser unter Angabe des Betrages der angekauften Anleihe⸗ scheine und alsbald, nachdem der Ankauf erfolgt ist, in den vor⸗ bezeichneten Blättern bekannt gemacht. Durch die letzteren erfolgen auch die sonstigen, die Anleihe betreffenden Bekanntmachungen, ins⸗ besondere die Bezeichnung der Einlösestellen für die Zinsscheine und die ausgeloosten Anleihescheine. Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das 8 zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 1. April und 1. Oktober, mit Prozent jährlich in Reichsmünze Lee

n dem für die Einlösung bestimmten Tage endigt der Zinsen⸗ lauf der ausgeloosten oder gekündigten Anleihescheine.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen gloß⸗ Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine bezw. des Anleihescheins bei der Stadt⸗Hauptkasfe zu Königsberg i. Pr. oder nach Wahl der Gläubiger bei einer durch die oben bezeichneten Blätter bekannt zu machenden Einlösestelle in Berlin und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit.

Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihe⸗ scheine sind die zu demselben gehörenden Zinsscheine der späteren —— zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermin nicht erhoben werden, sowie die inner⸗ halb vier Jahren, vom Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit an gerech ch ja der Sta 8*

8

8⸗Anz

gemeinde Königsberg i. Pr. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der §§ 838 ff. der Zivilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 ( dichs⸗Gesetblat S. 83) bezw. nach § 20 des Aus⸗ führungsgesetzes zur Deutschen Zivilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Gesetz⸗Samml. S. 281). 2 Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos er⸗ klärt werden. Doch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zins⸗ scheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Ma⸗ gistrat in Königsberg i. Pr. anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzei ung des Aaleiheschebn⸗ oder sonst in glaubhafter Weise darthut, 1 Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der von ihm angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zins⸗ scheine gegen Qutttung ausgezahlt werden. 1 1 Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine auf zehn Jahre ausgegeben. Die Ausgabe jeder neuen, gleich großen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadt⸗Hauptkasse zu Königsberg i. Pr. gegen Ab⸗ ee der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen insscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern 863 orzeigung rechtzeitig geschehen ist. Zur Sicherung der Ffeünec ein⸗ gegangenen Verpflichtungen haftet die Stadtgemeinde Königsberg .Pr. mit ihrem gesammten gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen und mit ihrer gesammten Steuerkraft. Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. önigsberg i. Pr, den (L. S.) Der Magistrat Königlicher Haupt⸗ und Residenzstadt. Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den eigen⸗ händigen Unterschriften des Magistrats⸗Dirigenten und eines Magistrats⸗ mitglfede mit dem Siegel des Magistrats zu versehen.

erg. n 8 e in zu dem Anleihescheine der Stadt Königsberg i. Pr. Buchstabe. Nr. über. Mark zu Prozent Zinsen über. Mark.

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsb

11““

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit 8 8 Haibjah ab die Jünsen des he. Anleihescheins für das Hahs bauom I“ 8 mit Mark bei der Stadt⸗

Königsberg i. Pr. oder nach seiner Wahl bei..... er Magistrat. 8 tünterschriter, 4

Anmerkung. Die Namensunterschriften des Magistrats⸗Diri⸗

enten und noch eines Magistratsmitglieds können mit Lettern oder Fatfimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver⸗ sehen werden.

Kontrolbuch.. Seite ... 8

Di ser Schein ungültig, wenn dessen Betrag nicht innerhalb vier Jahren na blauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er⸗ hoben wird. 3

über

Der Inhaber dieser Fenr hen empfängt n. en deren Rückgabe zu dem vorbenannten Anleihescheine die.. . te eche von Zinsscheinen für die 10 Jahre von bis.. .. bei der Stadt⸗ Hauptkasse zu Königsberg i. Pr., sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheines dagegen Wider⸗ spruch erhoben wird. 3 önigsberg i. Pr., den . Der Magistrat. (Unterschriften.) . Anmerkung. Die Namensunterschriften des Magistrats⸗

Dirigenten und noch eines Magistratsmitgliedes können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der ei veengathih Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver⸗ sehen sein.

Kontrolbuch Seite ... Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite

unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken: 1

.. ter Zinsschein. V ... ter Zinsschein. Anweisung.

Statistik und Volkswirthschaft.

BVerhältnisse im baperischen Handwerk.

Unabhängig von der allgemeinen Berufs⸗ und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895 wurde bekanntlich im Sommer desselben Jahres eine auf einzelne Theile des Reichs beschränkte Erhebun von Verhältnissen im Handwerk vorgenommen. Diese Erhebung war veranlaßt durch das vielfach und dringend geäußerte Verlangen nach einer festeren und namentlich af dem Ge⸗ biet der Lehrlingsausbildung leistun 2n. Organisation des deutschen Handwerks. Sie sollte ein Urtheil darüber Iäüsilsenn. ob eine allgemeine lokale Organisation des Handwerks thatsächlich durch⸗ führbar sein würde, und zu diesem Zweck Anhaltspunkte schaffen hin⸗ chtlich der Anzahl, des Umfangs und der örtlichen Vertheilung der⸗ enigen Betriebe, welche für eine allgemeine korporative, in erster Linie mit der Fürsorge für die Ausbildung der Lehrlinge und Gesellen im Handwerk zu betrauende Organisation in Betracht kommen könnten. Es wurden 12S dessen in die Erhebung einbezogen: a. alle Betriebe, die unzweifelhaft dem Handwerk zuzurechnen sind, b. alle Betriebe, von welchen es zweifelhaft sein kann, ob sie dem ndwerk oder den 8ree zuzurechnen sind, c. die Betriebe der zu ause für fremde Rechnung beschäftigten Personen, soweit dieselben als selbständige Gewerbetreibende nach § 14 der Gewerbeordnung bei der ehörde anzumelden sind. Die Erhebung war auf Stichproben nach einzelnen Verwaltungsbezirken beschränkt. Hierbei waren sieben Bundesstaaten betheiligt, darunter auf Bayern, welches die Bezirksämter Bruck (Oberbayern), Stadtamho (Oberpfalz) und Neustadt a. S. (Unterfranken) als Erhebun Sbezirke bestimmte. Bei der allgemeinen Wichtigkeit der Frage der Organi⸗

des Handwerks in Deutschland dürfte es nicht ohne Interesse

eiger und Königlich Preußischen 44““ —-—/;̃nu—CO-q——;—;-;˖’——CO—˖’ę˖Q——,——————— · ·¶·¶ „3 2¶n—n-—--’J ——ᷓ—. .

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sein, eine Darstellung der speziell für Bapern wichtigen Ergebnisse der vorjährigen Enquste über die Verhältnisse im Handwerk zu bringen wobei wir einer im ersten Heft des 28. 2 (1896) der „Zeit scrft 85 Königlich bayerischen Statistischen Bureaus“ veröffentlichte rbeit folgen. Das bayerische Srbebußseee es umfaßt 1263 qkm (oder 6,8 % 8 des gesammten Erhebungsgebiets des Reichs) und zählte 82 212 Ein⸗ wohner (3,6 %). Auf 1 qkm treffen hierbei 65 Einwohner gegen über 123 beim gesammten Erhebungsgebiet. Die Zahl der von der Erhebung berührten bayerischen Gemeinden betrug 166 (6,3 % der einbezogenen 2625 Gemeinden und Gutsbezirke des Reichs). Inner⸗ halb der 156 Zählbezirke des Reichs stehen große Städte, dicht und dünn bevölkert, industriell hoch entwickelte und rein landwirthschaft⸗ liche Gegenden sich gegenüber; im engeren Umkreis des ba erischen Erhebungsgebiets sind diese Gegensätze nur zum geringen Theil ver⸗ treten. Ebhe zahlenmäßige Nachweisung über die örtliche Vertheilung der Handwerke würde daher in der angegebenen Richtung für diese kleinen und einfach gearteten Bezirke wenig Ausbeute ermöglichen. Wohl aber können auch für Bayern die nachstehenden, aus der Reichs⸗ Enquste hervorgehenden Normen als zutreffend erachtet werden: Je dichter die Bevölkerung zusammenwohnt, um so zahlreicher sind nicht nur der Grundzahl nach, sondern auch verhältnißmäßig die Handwerke vertreten, ausgenommen in den Großstädten, da bei diesen die Zahl und die Konkurrenz der Fabriken stärker ins Gewicht fällt. In den ländlichen Bezirken, und zwar auch in den dichtbevölkerten, überwiegen unter den Handwerksmeistern die allein arbeitenden; in den dünnbevölkerten Landbe⸗ zirken übertreffen sie, dem geringeren Umfang der Be⸗ dürfnisse entsprechend, die Zahl der mit Personal arbeitenden Meister um das Doppelte, theilweise sogar um das drei⸗ und mehrfache. In den Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern sind dagegen die Meister mit Personal stärker vertreten, und zwar in den größten Städten doppelt so stark als die allein arbeitenden Meister. Im gesammten bayerischen Erhebungsgebiet wurden unter

82 212 Einwohnern 4620 gewerbliche Personen (= 5,6 % jener

Einwohner) ermittelt, nämlich 2910 Meister, 3 Mitinhaber, 54 Werkmeister, 935 Gesellen, 623 Lehrlinge, 98 sonstige gewerbliche Fettverfonen (und zwar 22 im Alter von 13 17 Jahren, 76 im lter von über 17 Jahren), somit 1710 Hilfspersonen überhaupt. Von den 70 Handwerksarten, welche den Gegenstand der Erhebung bildeten, sind nur 14 in jedem der drei Bezirksämter mit ihren zehn meehes vertreten: es sind dies die Barbiere, Bäcker, Böttcher, aurer, Metzger, Müller, Sattler, Schmiede (Nichtspezialisten), Schneider, Schreiner „Michtspezialisten), Schuhmacher, Wagner, Weber, Zimmerer. Wie im ganzen Erhebungsgebiet des Reichs, so erwies sich auch in Bayern als das weitaus am zahlreichsten vertretene Handwerk jenes der Schuhmacher. Im einzelnen trifft auf die genannten 14 ndwerke im bayerischen Erhebungsgebiete folgende Zahl von Meistern: Schuhmacher 449, Maurer 281, Zimmerer 228, Schneider 214, Schreiner 198, Metzger 159, Schmiede 159, Wagner 134, Müller 130, Bäcker 122, Bött 85, Weber 66, Sattler 54, Barbiere 44. Verhältnißmäßig groß ist hingegen die Zahl der Handwerke, die nur in einem der zehn Zählbezirke vertreten sind oder überhaupt in denselben nicht vorkommen. Nur je in einem der zehn Zähl⸗ bezirke sind nämlich vertreten: Dachdecker, ee Handschuh⸗ macher, Kammmacher, Musikinstrumentenmacher, Schleifer, Schirm⸗ macher, eeFe Steinsetzer, Stricker und Wirker, Vergolder, sowie die Spezialitäten der Ankerschmiede, Kettenschmiede, Sensenschmiede, Modellschreiner, Parketbodentischler. In keinen der drei Bezirksamtssprengel kommen vor: Drahtzieher, Steindrucker, Farbendrucker, Feilenhauer, Gasinstallateure, Glocken⸗ gießer, Graveure, Nadler, Posamentiere, Schiffbauer, Sporer und Büchsenmacher, Stuckateure, Tuchmacher, dann die S eziali⸗ täten der Geldschrankschlosser, Herdschlosser, Kunstschlosser, Wagenschlosser, Maschinenschlosser, Eisendreher, Werkzeugschlosser, Achsenschmiede, Fagonschmiede, Galanterietischler, Kistenmacher, Kunst⸗ Küchle Feubschreiner Sargmacher, Stuhlmacher, Webstuhlbauer, zeugtischler.

Dem weiblichen Geschlecht gehörten von den gezählten Personen an: p 1 8 in Prozen überhaupt der Gesammtzahl 11116AX“ Gesellen. ö 11X“X“ E11166“ sonstige Hilfspersonen:

a. 13 bis 17 Jahre alt . . . b. über 17 Jabre alt . . .. 1“ Hilfspersonen überhaupt . . . . . 23 1,4, b

Wie aus diesen Zahlen erhellt, ist das gewerbliche Personal in

weit überwiegendem Maße männlichen Geschlechts. Soweit weibliche rinzipale vorkommen, sind sie zumeist durch vve. an die pitze des Handwerksbetriebs den sie dann mit Hilfe eines

Werkmeisters oder älteren Gesellen fortführen.

Der größere Theil der Handwerksmeister arbeitet allein und nur die Minderzahl mit Personal. Unter den letzteren Meistern ist hin⸗ wiederum die Mehrzahl lediglich mit Gehilfen, der geringere Theil mit Lehrlingen thätig. Verschwindend ist die Zahl derjenigen Meister, die mit jugendlichen (13 bis 17 Jahre alten) Hilfspersonen arbeiten. Es arbeiten nämlich unter den 2910 Meistern des bayerischen Er⸗ hebungsgebiets: 1““

e4“ mit Gehilfen und Lehrlingen . . .. mit Gehilfen, aber ohne Lehrlinge . .. mit Lehrlingen, aber ohne Gehilfen . . . mit 13—17 jährigen männlichen Hilfspersonen u ““ 5 b. ohne Leeehsge. ““ nur mit sonstigen Hilfspersonen.... 1 Das Hilss ersonal vertheilt sich auf die Handwerksmeiz der Weise, daß auf 100 Meister (einschl. der allein arbeitenden Meister) 1,9 Werkmeister, 32,1 Gesellen, 21,4 Lehrlinge, 3,4 sonstige Fofrt. Hilfspersonen, 58,8 Hilfspersonen überhaupt treffen. ieser Prozentsatz ist erheblich höher, wenn man lediglich die Per⸗

auf 100 solche Meister 5,7 Werkmeister, 98,8 Gesellen, 65,9 Lehr⸗- linge, im Ganzen 180,8 Hilscperjonen

Von besonderem Interesse ist, was in Bezug auf die Fach bildung der Handwerksmeister festgestellt wurde. Vo den 2872 männlichen Meistern haben nicht weniger als 2686 oder 93,5 % eine Lehrzeit durchgemacht. u sbenct wurde die Lehrzeit von 2669 der vorausge ührten Meister oder 92,9 % ausschließlich in ihrem jetzigen werbe, von 17 = 0,6 % nur in einem anderen Gewerbe 2682 Meister = 93,4 % lernten bei einem Handwerksmeister, 4 0.1 % ausschließlich in einem Fabrikbetriebe. Hiernach ist die große Masse der Meister handwerksmäßig und. zwar fachgewerblich aus⸗ ebildet, und es kommt nur als Ausnahme vor, daß ein Feselle sich als Meister in einem Gewerbe ctabliert.

in welches er t. als eingeführt wurde. Die Lehr⸗ zeit, welche die Meister durchgemacht haben, dauerte in den meisten

sonal beschäftigenden Meister in Rechnung zieht. Alsdann kommen