— 88
Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Cormoran“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Brinkmann, gestern von Chefoo nach Sangkaubay
Set S. S. „Kaiser“, Kommandant Kapitän 3 See Zeye, — mit dem Divisions⸗Chef, Kontre⸗
irpitz an Bord — und „Irene“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän du Bois, sind gestern in Wladiwostok ein⸗
in See gegangen; S. Admiral
getroffken. “
Görlitz, 12. September. Die West⸗Armee hatte die Meldung vom Nahen eines Hilfs⸗Armee⸗Korps und der Ab⸗ sicht desselben, zur Unterstützung auf 99 zu marschieren, erhalten und ging daher heute zum Angriff vor. Die Ost⸗ Armee, welcher die Meldung ebenfalls zugegangen war, trat um 7 ½ Uhr den Rückzug an. Der Kampf blieb unentschieden, da das Vordringen bei dem durch Nässe aufgelösten Boden und dem andauernden Regenwetter auf beiden Seiten äußerst schwierig war. Seine Majestät der Kaiser ließ das
Manöver daher frühzeitig abbrechen. Sachsen.
Jbre Majestäten der und die Königin haben nach ommer⸗Hoflagers zu Pillnitz am Sonnabend Nachmittag die Föntalich⸗ Villa Strehlen be⸗ er Prinz Albert von
elgien, Höchstwelcher zur Theilnahme an den Kaiser⸗ Manövern in Görlitz anwesend war, ist zum Besuch Ihrer
ufhebung des Königlichen Pgen. — Seine Königliche Hoheit
Majestäten in der Villa Strehlen eingetroffen. Baden.
Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Schweden und 1öb. hat am Sonnabend Vormittag
die Rückreise von Karlsru 8 8 Hessen.
e nach Stockholm angetreten
hre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin haben sich gestern Nachmittag von Darmstadt nach Mainz begeben, wohin für die Dauer der Herbst⸗ manöver der Großherzoglichen (25.) Division die Groß⸗
herzogliche Hofhaltung verlegt wird. Lippe.
Den Abgeordneten zum Landtag ist, dem „Hamb. Korresp.“ sufolge, ein Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des egentschaftsgesetzes zugegangen, wonach die Bestimmung über die Einsetzung einer Regentschaft folgende Fassung erhält: „Wenn aber der Thronstreit bis zum Ableben des Fürsten Alexander nicht entschieden sein, bis dahin aber ein zur Erledigung des Thronstreits zuständiger Gerichtshof gesichert sein sollte, so dauert
die Regentschaft des Prinzen Adolf bis zur Entscheidung durch diesen Gerichtshof fort.
In der Begründung heißt es u. a.:
„Ursprünglich war ein „im Wege der Reichsgesetzgebung“ zu be⸗ rufender Gerichtshof mit der Entscheidung betraut worden Bei den im Schoße des Bundesraths herrschenden Anschaungen
kann auf die Errichtung eines Gerichtshofes „im Wege der
Reichsgesetzgebung“ nicht mehr gerechnet werden. Würde schon
diese Thatsache allein das Bedürfniß begründen, den Wortlaut des Regentschaftsgesetzes mit den realen Verhältnissen in Einklang zu bringen, um dadurch das Land vor neuen Erschütterungen zu be⸗ wahren, so kommt jetzt noch hinzu, daß den auf die Schaffung eines zuständigen Forums gerichteten Wünschen inzwischen dadurch genügt ist, die hohen Prätendenten sich über die Art, wie der
ustrag finden solle, durch verbindlichen Vertrag
Thronstreit seinen geeinigt haben.“
11“ 1
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser begab sich am Sonnabend früh von dem Barackenlager von Lipowica nach dem Terrain der Festungs⸗ Manöver; dieselben mußten indessen infolge eines heftigen Regen⸗ gufses vorzeitig abgebrochen und das Feuer eingestellt werden.
ährend der Nacht klärte sich das Wetter wieder auf.
Gestern wohnte der Kaiser in einer stillen t
Messe im Dome bei und attete sodann dem Korps⸗Kommandanten, Feldzeugmeister Galgotzy einen Besuch ab. een fanden Empfänge statt, darunter der des Landmarschalls Grafen Badeni, welcher eine sehr patriotische Rede hielt. Der Kaiser dankte huldvollst und versicherte die Versammelten seiner unveränderten Gnade und Gewogenheit. ierauf wurden die Geistlichkeit, die Behörden und Deputa⸗ tionen der Lehrkörperschaften empfangen. Am Mittag kehrte der Kaiser, überall mit stürmischen Huldigungen begrüßt, nach dem Barackenlager von Lipowica zurück. 8 Dem „Fremdenblatt“ zufolge ist an Stelle des verstorbe⸗ nen Grafen Széesen der fruͤhere Sektionschef im Ministerium des Aeußern Graf Adalbert Cziraky zum Oberst⸗ Hof⸗Marschall ernannt worden.
Im Arkadenhof des Wiener Rathhauses begann gestern der Bauerntag, der von etwa 10 000 Personen besucht ist. Der Statthalter Graf von Kielmansegg begrüßte den⸗ 1 Fben im Namen der Regierung, sprach das Bedauern des Ackerbau⸗Ministers Grafen von Ledebur aus, am
Erscheinen verhindert zu sein, und versicherte, die Re⸗ gierung sei stets bestrebt, die berechtigten Interessen des von ihr voll gewürdigten Bauernstandes nachhaltig zu för⸗ dern. Es wurden hierauf eine Anzahl Resolutionen angenommen, darunter eine solche, betreffend das Verbot des Getreidetermin⸗ handels, sowie eine Resolution, nach welcher der Ausgleich nur unter namhafter Erhöhung der ungarischen Quote und unter Garantie einer ehrlichen - des Zoll⸗ und andelsbündnisses seitens ngarns abzuschließen und eine österreichische Staatsbank zu gründen sei. 1rn. wurde ein Begrüßungs⸗Telegramm des Ackerbau⸗
inisters verlesen, worin dieser versichert, daß er den Kund⸗ sübungen des hartbedrängten und schwer geprüften Bauern⸗ standes stets Rechnung tragen werde. Das Telegramm wurde mit einem Dankes⸗Telegramm beantwortet, und unter Hochrufen auf den Kaiser wurde beschlossen, das Präsidium als Depu⸗ ation an Seine Maßsestat zu entsenden. Das ungarische Unterhaus hat vorgestern die Vor⸗ lage über die Strafprozeßordnung in dritter Lesung an⸗ genommen. “
Großbritannien und Irland.
An Stelle des demnächst in den Ruhestand tretenden Admirals Seymour wird, wie „W. T. B.“ erfährt, der Vize⸗ Admiral Sir John Hopkins zum Kommandanten des britischen Mittelmeer⸗Geschwaders ernannt werden. “
Präsidenten sämmtliche Minister beiwo
ehaltenen Ministerrath, nten, theilte der Minister des Aus⸗ wärtigen Hanotaux mit, daß die Grundzüge für den Empfang des Kaisers und der Kaiserin von Rußland nach dem Entwurf aufgestellt seien, welchen der Fürst Lobanoff Der Chef des Hof⸗Marschallamts Graf von Benkendorf sei auf Befehl des Kaisers nach St. Petersburg zurückgereist, um mit dem Adjunkten des Ministers des Aus⸗ wärtigen Schischkin und dem Minister des Kaiserlichen Hofes Grafen Woronzow⸗Daschkow das Programm fest⸗ usetzen, welches dem Kaiser
übersandt habe.
definitiv unterbreitet werden Die Hauptpunkte, welche von dem vorgestern mit⸗ getheilten Programm abweichen, sind folgende: Die Majestäten werden am 5. Oktober gegen Mittag in Cherbourg eintreffen; das Geschwader wird dem „Polarstern“ entgegenfahren, welcher am Quai de l'Arsenal vor Anker gehen wird. Faure sowie die Minister Méline, Hanotaux und Besnard werden die Majestäten bei der Landung empfangen. Nach⸗ mittags findet eine Besichtigung des Geschwaders statt; Abends veranstaltet der Präsident Faure ein Diner im Arsenal. Die Majestäten und der Präsident Faure verlassen Cherbourg um 10 Uhr Abends und werden am 6. Oktober um 10 Uhr Vor⸗ mittags in Paris auf dem Bahnhof la Muette eintreffen. Die Majestäten werden durch die Avenue des Bois de Boulogne und die Champs Elyseées nach der russischen Botschaft fahren. Der Aufenthalt in Paris wird drei Tage dauern. Am 6. Oktober Nachmittags: Besuche und offizieller Empfang im JElysée, Empfang in der russischen Botschaft, Diner im Elysée; Abends Gala⸗Vorstellung in der Großen Oper. Am 7. Oktober Vormittags: Besuch der Baudenkmäler von Paris; Nach⸗ mittags: Sitzung der französischen Akademie, Besuch des Höôtel de Ville; Abends: Gala⸗Vorstellung in der Comédie Am 8. Oktober Vormittags: Besuch des Louvre, ejeuner in Versailles, Empfang in der Galerie des Glaces, großen Wasserkünste, hr Nachmittags: Rückkehr nach Paris; Abends: Nachtfest auf der Seine, allgemeine Illumination. Am 9. Oktober findet eine Parade, wahrscheinlich im Lager von Chalons, statt; nach der Parade treten der Kaiser und die Kaiserin die Reise nach Darmstadt an. Ministerium erklärt hat, auch ohne die zur menden Mannschaften die Parade in hinreichender Truppen⸗ stärke ermöglichen zu können, so werden die betreffenden Mannschaften nicht unter der Fahne behalten werden.
Vorgestern Abend hat der Präsident Faure Paris ver⸗ lassen und sich zu den großen Manövern nach Angouléme nkunft daselbst erfolgte gestern Vormittag. aren der General Billot und die zur Theil⸗ nahme an den Manövern befohlenen fremdhe Bei einem gestern von der 2 Angouléme veranstalteten Festmahl führte, dem „W. T. B.“ räsident Faure in seiner Erwiderung auf den
Der Präsident
Française.
Besichtigung der und Trianons; um 5 U
Da das Kriegs⸗ Entlassung kom⸗
Zum Empfang w rrlichen Offiziere
erschienen. unizipalität von
zufolge, der P Toast des Maire aus:
„Er freue sich, auf seinen Reisen das Fortschreiten des Geistes der Eintracht konstatieren zu können und in Angouléme eine V von lauter solchen Männern zu sehen, des Vaterlandes wünschten. gegründet und ihr ein starkes Heer gegeben, und ihre Hoffnung sei. Er sei den einmüthigen e, mit denen der mächtige Souverän demnä Frankreich empfangen werden. den Augen der aufmerksam herschauenden Gefühle der beiden Nationen bezeugen. Eintracht zwischen allen
die die Größe und Wohlfahrt Diese Vereinigung habe die Republik r das ihr Schutz erfreut zu sehen, Sympathie⸗Kundgebungen an⸗ chst werde in ganz Dieses bevorstehende Ereigniß werde en Welt die wechselseitigen en in dem Wunsche nach Frieden vereinten e diese glücklichen Ergebnisse beruhten auf der Söhnen des alten Galliens.
Der Anarchist Clarenson, bekannt unter dem Namen Jahre 1894 zu Paris die Explo⸗ ourg Saint⸗Martin und in der Rue Saint⸗Jacques herbeigeführt hat, ist in Mont⸗ pellier festgenommen worden. Die Pariser Polizei⸗Präfektur sieht Clarenson’s als erfunden an und beharrt dabei, Jahre 1894 bei dem Bombenanschlag gegen die Madeleine⸗ gische Anarchist Pauwels mit dem aint⸗Jacques und in der Rue Saint⸗ ch gewesen sei.
Rußland.
Durch Kaiserliche Ordre ist, wie dem „W. T. B g berichtet wird, dem Adjunkten des Polizei⸗ Großmeisters von Moskau, Obersten Rudnew, ferner dem Polizeimeister von Moskau, Obersten Baron Budberg dem der Person des Polizei⸗Großmeisters attachierten Oberst⸗ Pomeranzew ein strenger Verweis ertheilt worden, chung über das Unglück auf dem ergeben habe, ihre Pflichten vernachlässigt
Der Adjunkt des Ministers des J Nekljudow ist gestern früh gestorben.
sich Angoulème
Rabardy, welcher im sionen in dem Faub
Verhaftete ist geständig. indessen die daß der im
Kirche umgekommene bel Attentäter in der Rue S Martin identi
St. Petersbur
Lieutenant weil sie, wie die Untersu Chodinskyfelde
nnern, Geheim
Italien.
Der „Esercito Italiano“ bespricht die Lage in Er und bestätigt dabei, daß der General Baldissera d eines Offensiv⸗Krieges von der Hand weise. Eventualität eines Defensiv⸗Krieges erklärte General Baldissera die Verwendung von zwei Effektivstärke von 70 000 Mann für fährt der „Esercito“ fort, System der
Armee⸗Korps in der unabweisbar. daß dies das den Fall und Italien
in Anbetracht, Mobilmachung Verwickelungen umstoßen
pendix pon Erythräa bis zum Friedensschluß machen ei die Regierung damit beschäftigt, die Opportunität olonie in bescheidenerem Maß⸗ jede Ursache zu einem Konflikt uschließen. Der en Nachrichten n seien erfreulich und berech⸗ Italiens Ehre und Würde ge⸗
bestehende europäischer
u erwägen, die Grenzen der K ab zu ziehen, in der Absicht, und infolge dessen zu weiteren „Esercito“ sagt zum Schluß, die thatsächli über die Friedensverhandlunge tigten zu der Annahme, da wahrt blieben.
Das römische Damen⸗Comité zur Unterstützun Gefangenen in Abessynien erhielt am Sonnaben ische Benachrichtigung aus Djibuti, daß 3 Ge⸗ angene, welche von den 50 vom Negus in guter Gesundheit daselbst n habe sie in.
lusgaben au
Freigelassenen zurück⸗ eingetroffen arrar unterstützt.
geblieben, seien. Der
6 Spanien. 8 “ Nach dem von den Cortes angenommenen Heeres⸗ haushalt für das Rechnungsjahr 1896/97 ist die Präsenzstärke der Truppentheile des Heeres, wie folgt, festgesetzt worden: a. Infanterie: Die zweiten Bataillone der auf dem festländischen Reichstheile garnisonierenden 56 Regimenter, von denen die ersten Bataillone sich sämmtlich auf Cuba befinden werden von 652 auf 804 Mann gebracht. Die 20 Jäger⸗ Bataillone erhalten eine Stärke von 964 an Stelle von 652 Mann. Die 20 zweiten Bataillone werden ebenfalls von 350 auf 964 Köpfe gebracht. Die auf Cuba stehenden 10 Jäger⸗ Bataillone erhalten die gleiche Mannschaftszahl. b. Kavallerie: Jedes der im Brigadeverbande stehenden Kavallerie⸗Regimenter erhält einen Stand von 450 Reitern nebst ebenso vielen Pferden, die übrigen 6 Regimenter, welche eine unabhängige Kavallerie⸗Division bilden, werden auf je 510 Reiter mit 510 Pferden gebracht. c. Artillerie: Die auf dem Festlande stehende Artillerie besteht aus 4 Regimentern (9⸗em⸗ Geschütze), 9 Regimentern (S⸗cm⸗Geschütze), 1 leichten Regiment (aus 2 reitenden und 2 Gebirgs⸗Batterien) und aus 3 Gebirgs⸗Artillerie⸗Regimentern. Sämmtliche Regimenter sind in je 4 Batterien zu 6 Geschützen eingetheilt. Diejenigen Regimenter, welche mit ] schützen “ sind. werden um je 48, die übrigen um anoniere vermehrt. Im Ganzen zählt die Artillerie 17 Regimenter mit 68 Batterien und 408 Geschützen. d. Fuß⸗ Artillerie: Die Fuß⸗Artillerie⸗Bataillone erhalten einen Zuwachs an Mannschaften von 80 bezw. 100 Köpfen. e. Genietruppen: Jedes der 4 Sappeur⸗Regimenter wird um 136 Mann verstärkt, das Pontonier⸗Regiment wird um 116, das Eisenbahn⸗Bataillon um 103 und das Telegraphen⸗Bataillon um 152 Mann vermehrt. f. Verwaltungstruppen: Der Stand der Militär⸗Verwaltungs⸗ Brigade wird um 180 Mann erhöht, die Sanitäts⸗ sowie die Arbeiter⸗ und Topographen⸗Brigade erhalten einen Zuwache von 80 bezw. 73 Köpfen. Durch vorstehende Vermehrungen der Effekrivstärken der einzelnen Truppentheile erhöht sich die dIr des stehenden Heeres von rund 84 000 auf 100 000 Mann; trotzdem sind die Kosten durch mancherlei Ersparnisse gegen das Vorjahr um rund eine halbe Million Pesetas zuruͤckgeblieben. 8 Türkei. 9 Der Marschall Schakir Pascha ist zum Chef der Kaiser⸗ lichen Militärkanzlei und zum Präsidenten der Kommission für die Heimsendung der Armenier ernannt worden. Den Sitzungen dieser Kommission werden die Dragomane der Botschaften beiwohnen. Inzwischen dauern, dem Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ zufolge, die Massenverhaftungen und Abschiebungen fort; alle Arrestlokale, die Polizeigebäude sowie mehrere Kasernen sind mit Verhafteten überfüllt.
Das armenische Comité machte am Freitag den Bot⸗ schaftern die Mittheilung, daß es, falls die nächtlichen Razzias und Vernichtungsmaßregeln gegen die Armenier fortdauerten, aufs Neue deutliche Lebenszeichen geben werde.
Zwei Bataillone haben, wie „W. T. B.“ aus Athen erfährt, Monastir verlassen, um die in der Umgebung auf⸗ getauchten macedonischen Aufständischen einzuschließen. 8 88 kleinere Zusammenstöße mit den Aufständischen statt⸗ gefunden.
Der Firman über die kretischen Reformen ist in Kanea amtlich veröffentlicht worden. Das Revolutions⸗ Comité in Vamos hat seine Auflösung mittels Rund⸗ schreibens an das kretische Volk angezeigt.
8
8
Amerika. Palmer erhielt, wie „W. T. B.“ aus Louisville be⸗ richtet, am Sonnabend die offizielle Anzeige von seiner Er⸗ nennung zum Präsidentschaftskandidaten der Gold⸗ demokraten. Präsident Cleveland sandte ein Schreiben, welches Denjenigen seine Zustimmung ausdrückt, welche ent⸗ schlossen dafür einträten, daß die Stimme der wahren Demo⸗ kratie nicht erstickt werde. Nach einer Meldung aus Wilmington (Delaware) ist der Kapitän des Dampfers „Laurada“ vorgestern unter der Anschuldigung, am 5. August eine militärische Expedition gegen Spanien organisiert zu haben, ver⸗ haftet worden. Amtliche Depeschen aus Cuba berichten von mehreren Zusammenstößen, die mit den Aufständischen stattgefunden hätten. Letztere hätten in diesen Gefechten 46 Todte und zahl⸗ reiche Verwundete gehabt. ““
Serbien. Der König ist mit der Königin⸗Mutter am Sonn⸗ abend Abend wieder in Belgrad eingetroffen und von einer zahlreichen Volksmenge sympathisch begrüßt worden.
Bulgarien. Der Fürst ist vorgestern von Sofia nach Euxinograd abgereist. Asien.
Amtlich wird aus Manila berichtet, daß alle Führer der Aufständischen in der Provinz Nueva Ecija im Kampfe gefallen seien. 13 Hauptführer der in der Provinz Cavite entdeckten Verschwörung seien erschossen worden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Rittergutsbesitzer von Dreßler⸗Schreitlaugken, Mitglied des Herrenhauses, ist gestorben.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Hier in Berlin wird am nächsten Sonntag eine sozial⸗ demokratische Partei⸗Konferenz für die Provinz Branden⸗ burg stattfinden. — Zum Ausstand der Berliner Drechsler berichtet der „Vorwärts“, daß die Forderungen der Gehilfen bis Sonnabend in 128 Werkstätten mit 561 Gehilfen bewilligt waren, während 43 verheirathete und 51 unverheirathete Gehilfen in 23 Werk⸗ stätten ausständig blieben. — Die Zahl der ausständigen Ballschuh⸗ Arbeiter beträgt jetzt 600.
Aus Brüssel wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben, daß eine Ver⸗ sgnemlung der vereinigten Tischlermeister am 10. d. M. be⸗ chlossen hat, ihre Werkstätten unter den am 20. Juli festgestellten Bedingungen wieder zu öffnen. Das Bürgermeisteramt warnt die e Tischler durch Maueranschläge vor jeder Belästigung der
hätten sich bereits nach Italien eingeschi
Gesellen, welche die Arbeit wiederaufnehmen wollen, und sichert diesen
6
vollen Schutz zu. — Wie am 12. September weiter berichtet wird,
katholischen Tischler sich entschlossen, am 15. September deben d 18ee aufzunehmen, während die Sozialisten der Auf⸗
ng der Tischlermeister keine Folge leisten wollen.
Se Lohnbewegung der englischen Dock⸗ und Hafenarbeiter berichtet die Londoner „A. K.“: Die Forderungen der Dock⸗ und Hafenarbeiter sind folgende: 8 Pence die Stunde während der ge⸗ wöhnlichen Arbeitszeit, 1 Schilling die Stunde für Ueberzeit für Dockarbeiter im Londoner Hafen. Kornarbeiter sollen den zur Zeit im Victoria Dock geltenden Lohn erhalten, nämlich 25 Schilling für 100 Quarter, Korntrimmer 1 Schilling die Stunde während der gewöhnlichen Arbeitszeit und 1 Schilling 6 Pence die Stunde für ÜUeberzeit. Arbeiter, welche während der Mahlzeitspause arbeiten, sollen doppelten Lohn bekommen. Solche, die nach 10 Uhr Abends arbeiten, sollen für eine zweite Mahlzeit Vergütung erhalten, und solche, welche nach zwei Uhr Morgens arbeiten, für eine dritte. Jedem angestellten Arbeiter muß wenigstens Lohn ür einen halben Tag oder eine halbe Nacht ausgezahlt werden. Ein Theil der Dockarbeiter erhält übrigens jetzt schon 8 Pence die Stunde während der gewöhnlichen Arbeitszeit und 1 Schilling ür Ueberzeit. — Die Dockarbeiter in Limerick befinden sich im Aus⸗ stande, weil in den Docks arbeitsparende Maschinen eingeführt worden
nd. Mit Gewalt ist nicht viel auszurichten, da die Behörden sich auf den 18 gefaßt gemacht haben. Um gegen die neuen Maschinen u protestieren, haben deshalb die Ausständigen zu dem eigenthüm⸗
lichen Mittel gegriffen, in corpore nach dem Arbeitshause zu mar⸗
schieren und Aufnahme zu verlangen; 200 wurden auch wirklich auf⸗ mmen Kunst und Wissenschaft. Internationale Kunst⸗Ausstellung Berlin 1896.*)
IX. Oesterreich, Rußland, Polen. L. K. — Die österreichische Abtheilung der dies⸗
jährigen Kunst⸗Ausstellung wurde später als die übrigen
Abtheilungen, in dem Saal 37, eröffnet. Besondere Ueber⸗ raschungen brachte sie nicht, vielmehr macht sich ein gewisser Stillstand namentlich in der Wiener Malerei schon seit einigen Jahrzehnten bemerkbar: kräftige Impulse und maßgebende Künstlerpersönlichkeiten fehlen. Es kennzeichnet die Situation, daß einige der hervor⸗ ragendsten Bilder in unserer Ausstellung den Namen bereits verstorbener Meister tragen: Pettenkofen, Karl Leopold Müller und Emil Schindler. Die kleinen Kabinetstücke von Pettenkofen, insbesondere der köstliche Straßenkampf (3807) und der ungarische Bauernhof (3812), sind allerdings über ede Kritik erhaben und trotz ihrer Kleinheit und der Schlicht⸗ * der Motive nahezu allen übrigen Bildern der österreichischen Abtheilung bei weitem überlegen. Leopold Müller’s weiblicher Studienkopf „Nefusa“ (3799) giebt einen guten Begriff von der reifen Kunst des vor vier Jahren verstorbenen Meisters, und Schindler's Motiv aus Capri (3825) zeigt, wenngleich nicht ein Werk ersten Ranges, vortrefflich jenes poetische Gemisch von Natur und Phantasie, das den lange verkannten Wiener Landschafte⸗ maler charakterisiert und seinen Bildern einen geheimnißvollen feiertäglichen Reiz verleiht. Gerade auf dem Gebiet der Land⸗ schaftsmalerei hat auch heute noch Wien einen Meister auf⸗ uweisen, der vornehmen Stil mit stimmungsvoller Intimität zu vereinen weiß: Robert Ruß. Sein Hafen in Riva und der Herbstregen (3823) sind vollgültige Beweise dafür. Alois Delug gehört seiner Ausbildung nach der Münchener Schule an; das in geisterhaft kühlem Gesammtton ehaltene Nornenbild (3735) macht einigen Eindruck durch Größe und die verständig abgewogene Komposition, die Formensprache aber und der Ausdruck der Köpfe sind kon⸗ ventionell und leer. Auch Hirschl vermag seine effektvolle Erfindung, „Ahasver's Fluch“ (3765), malerisch nicht interessant genug zu gestalten, obwohl ihm, wie seine „Meeresbrandung“ (3764) beweist, koloristische Begabung nicht mangelt. Einen recht verzierten Eindruck macht Veith's „Jungbronnen“, ein Bild, das mit allen möglichen Reizen lokettiert, aber echte naive Märchenstimmung nicht aufkommen läßt. Sehr un⸗ gleichartig sind die drei ausgestellten Werke eines bisher wenig bekannten böhmischen Malers Adalbert ynais. Während das große „Urtheil des Paris“ (3768) in Formen und Farben streng stilisiert ist, auch in dem Aufbau des Ganzen etwas von akademischer Gelehrsamkeit durchfühlen läßt, schielt der Maler in der Skizze zu einem Familienbildniß (3769) nach den Lorbern Boldini’s; aber die Keckheit des Vortrags kommt nicht von Herzen und überzeugt den Beschauer nicht so vollkommen, daß er darüber recht bedenkliche Zeichenfehler, die auch dem Bildniß von „Mutter und Sohn“ (3770) nicht fehlen, über⸗ sähe. Offenbar ist das Talent Hynais' noch in starker Gährung begriffen, was man auch von Jo⸗ sephine Swoboda (3840), die sehr viel Temperament zur Schau trägt, und von dem energischen Pleinairisten Emil Strecker vermuthen möchte. icht erheblich über dem Niveau des heute schon ziemlich trivialen Impressionismus stehen die Lübecker Interieurs von Carl Moll; auch Seeligmann's „Hörsaal des Professors Billroth“ würde ohne den interessanten Vorwurf kaum besonders auffallen.
Die Wiener Porträtmalerei hält sich auf der von Angely (3715) erreichten Höhe. Vornehmheit und Eleganz der Technik müssen . dabei oft die Tiefe der Charakteristik ersetzen. Die Bildnisse von Pochwalski, Bacher, L'Allemand, Fröschl, Horowitz und Huber werden dem Beschauer das bestätigen.
Unter den Aquarellen der österreichischen Abtheilung fallen neben den recht greisenhaften Arbeiten von Rudolf Alt namentlich die originellen Erfindungen von Hans Schwaiger vortheilhaft auf.
Daß unter den Sculpturen die lebensvollen Büsten des unlängst verstorbenen Tilgner den ersten Platz einnehmen, ist selbstverständlich. Aber auch ein jüngerer Bildhauer, Wilhelm Heida, giebt recht beachtenswerthe Proben seines Talents in einer Reihe von Bronzeplaketten und Medaillen, die selbst neben den Arbeiten des bekannten Medailleurs Stephan Schwartz (3891 bis 93) einen ehrenvollen Plaß behaupten.
Rußlands Kunst hat ein stark nationales Gepräge. Das große Gemälde von Victor Simow, eine Episode aus dem
eben des Metropoliten Philipp darstellend (2102), darf als typisch gelten für den kraftvollen, auch vor Gewaltsamkeiten nicht zurückschreckenden Realiemus der russischen Malerei. Die knorrigen Gestalten in ihrer halbasiatischen Wildheit sind größtentheils von porträͤtartiger Lebendigkeit und das ilien ist ebenfalls mit überzeugender Treue wiedergegeben. Das Ganze zeugt von einem Ffüße malerischen Können. In der Stimmung durchaus russisch, reicht der „Pilger“ von Robert Büchtger (3726) doch nicht an die rassige Kraft des Simow'schen Bildes heran; ebensowenig
*) S. die Nrn. 114, 124, 127, 141, 156, 191, 205 und 213 des „R.⸗ u. St.⸗A. 8 1 8
6
der „Anachoret“ von Michael Klodt (1153), der nur durch die trostlose, unheimliche Färbung des Motivs einiges Interesse erweckt. Trotz etwas ober⸗ 5 Be . wirkt dagegen Porfirow's einsame üßerin am Grabe Christi (1799) ungemein stimmungsvoll, 5 besonders die Haltung des landschaftlichen Hintergrundes viel beiträgt. An die Ausgelassenheit der galisischen Flößer erinnert das Nachtstück von Paul Swedomsky, das eine Ferseinsefeie römischer Sklaven darstellen soll. Brillante ichteffekte steigern die lebendige Wirkung des anspruchsvollen Bildes. Sperigisch russisch ist auch die pessimistische Stimmung in den Genrebildern von Wladimir Makowsky, Sergei Malintin u. A., während die Beschaulichkeit, die dem russischen Volks⸗ charakter eigen ist, in den Interieurs von Turligin, Tichomirow und Wopilom sich klassisch ausprägt.
Ein Künstler von starker Individualität ist IJlias Repin, wohl die bedeutendste Erscheinung unter den Peeean Malern der russischen Schule. Er ist auf der Ausstellung dieses Som⸗ mers leider nur mit drei Bildnissen vertreten, von denen das seiner Tochter (1860) den stärksten Eindruck macht. Es besitzt bei weitem mehr Intimität als das Porträt eines träumerisch aufgestützten jungen Mannes (1858) und wirkt auch stärker als die effektvoll posierte Gestalt des greisen Tonmeisters Franz Liszt (1859). Freilich läßt sich die ganze Bedeutung von Repin’'s Genie nur an seinen großen Historienbildern ermessen. Zwei finländische Maler Albert Edelfeld und Axel Gallén zählen ebenfalls zu den interessanten Physiognomien der jungrussischen Kunst.
Die Landschafts⸗ und Marinemalerei hat einige bedeu⸗ tende Leistungen von Endogurow, Egornon, Bergholz, Alwasowsky und Marie Feodorow aufzuweisen.
Als tief eindringender Charakterschilderer schließlich erntet der bekannte Bildhauer Antokolsky für seine Statue Spinoza's auch in diesem Jahre verdiente Lorbern.
Wenn in den Werken der polnischen Maler sich die nationale Eigenart auch nicht so allgemein geltend macht wie bei den Russen, so finden wir doch 8. hier einige Künstlerpersönlichkeiten von ausgesprochener Rasse. Jacek Malczewski freilich bekundet seine Nationalität mehr in den Motiven als in der Malweise. So, wenn er unter dem Schlagwort „Melancholie“ uns eine traumhafte Vision schildert, die er selbst in seinem Atelier gehabt: in wirbelndem Reigen erscheinen vor seinem Auge die Gestalten aller jener unglücklichen Schwärmer, die die Sehnsucht nach der Wieder⸗ aufrichtung des polnischen Reichs in den Tod gelockt hat, während am Fenster des Ateliers, in dessen Hintergrund der Maler vor seiner Staffelei sitzt, die schwarz gekleidete Melancholie lehnt. Die virtuose Technik, in der diese seltsame Spukerscheinung gemalt ist, weist aber eher nach Paris als nach Krakau. Sehr viel charakteristischer ist die flotte Vortragsweise von Axentowicz, der auch als Bildnißmaler viel Temperament bekundet. Den polnischen Elan verkörpert vielleicht am besten das weib⸗ liche Porträt in ganzer Figur von Jo senc Mehoffer, die Kraft und Energie der polnischen Land⸗Aristokratie das strenge Starostenantliz des Grafen Dieduszycki von Casimir Pochwalski. Olga von Boznauska, in Deutschland, dem sie zum theil ihre Ausbildung verdankt, seit lange als feinsinnige Bildnißmalerin geschätzt, hat drei ihrer Damen⸗ und Kinderporträts ausgestellt, von denen das eine (305) durch kühne Kolorisit frappiert, während das nervöse Feingefühl für das Seelenleben der Dar⸗ gestellten sich besonders in einem koloristisch anspruchsloser gehaltenen Porträt (306) ausspricht. Auch das Selbstporträt von Alexander von Augustinowicz reiht sich den tüchtigen Leistungen der polnischen Porträtmalerei ebenbürtig an. Ju gsan Falat, der bisher sich vorzugsweise durch
agdstücke in leuchtendem Schneelicht bekannt gemacht
hat⸗ führt uns diesmal in einer sehr flotten Aquarell⸗
kizze in einen von traulichem Lampenlicht erhellten Winkel seines Ateliers, in dem sich ein Paar zum Téte-à-Teête nieder⸗ gelassen hat. Der Kraftaufwand, mit dem Waclaw Szy⸗ manowski auf riesiger Leinwand mit derber Pointillierung die brütende Sommerhitze (3910) zu schildern unternahm, scheint genau so vergeudet, wie die spitzpinselige Subtilität, unter der W. von C (477) seine Ober⸗ flächlichkeit und herzlose Auffaf ung zu verbergen sucht. Recht unbedeutend ist auch eine römische Studie von H. Siemi⸗ radzki, den man sonst mit werthvolleren Arbeiten vertreten zu sehen gewohnt ist. In der Landschaftsmalerei der pol⸗ nischen Schule macht sich neuerlich eine Vorliebe für ver⸗ schwommene Nebelstimmungen geltend, die in einzelnen Bildern von Pruszkowski, Pankiewicz und Stanislawski hart an Manier streift.
Bauten.
Der Entwurf zu einem Kreisständehause für den Kreis Beuthen ist zum Gegenstande eines Wettbewerbs unter den Mitgliedern des Berliner Architekten⸗Vereins gemacht worden. Die Bausumme des in der Hauptsache in Backsteinen zu errichtenden Neubaus beträgt 150 000 ℳ Als Preise stehen 1000 ℳ, 600 ℳ und 400 ℳ zur Verfügung; doch hat der Beurtheilungsausschuß des Architekten⸗Vereins das Recht, die Preissumme von 2000 ℳ auch in anderer Abstufung zu vertheilen Ablieferungstag ist der 1. Dezember d. J. Programm und Lageplan sind von der Geschäftsstelle des Architekten⸗Vereins zu beziehen. Die auswärtigen Mitglieder erhalten das Programm nebst Lageplänen auf besonderes Verlangen.
Handel und Gewerbe.
Zur Anwendung des indischen Waarenzeichen⸗ gesetzes.
Die „Gazette of India“ vom 25. Juli d. J. enthält eine amtliche Veröffentlichung, in der die den Zollbehörden er⸗ theilten Vorschriften für die Anwendung des vhe Waarenzeichengesetzes von 1889 nebst allen inzwischen dazu ergangenen Abänderungen und Ergänzungen zu⸗ sammengestellt sind. Danach haben die unter dem 18. August 1894 erlassenen Vorschriften über die Einfuhr von Wein und Spirituosen in Seessan neuerdings eine Aenderung erfahren. Die Angabe des Ursprungslandes auf den Kapseln und Korken sowohl wie auf den Etiquettes soll fortan nur noch bei solchen Weinen und Spirituosen ver⸗ langt werden, die nicht in Großbritannien oder Britisch⸗ Indien hergestellt, aber mit britischen oder britisch⸗indischen Namen oder Waarenzeichen oder mit anderen Be⸗ eichnungen oder Beschreibungen in einer solchen Weise eeen sind, daß dadurch der Anschein des grobneitannäschen oder britisch⸗ indischen Ursprungs erweckt wird. Bei Flaschen mit Bezeich⸗ nungen oder Namen, die lediglich darauf hinweisen, daß der Wein oder die Spirituosen durch einen britischen oder britisch⸗
die Angabe des Ursprung
indischen Importeur oder eingeführt worden sind, ist slandes auf den Kapseln und Korken
88
Einschluß der galvanisierten und der mit Messing Erster Tarif 26 Peseten, zweiter Tarif 24 Peseten.
von 100 bis 500 Kronen bedro
London 8 ⅞. “
nicht erforderlich. Die Angabe des Namens des Verschiffers wird nicht mehr gefordert.
Auf Grund einer Königlichen Verordnung sind die Posi⸗
tionen 43, 44 und 45 des spanischen Zolltarifs zu einer einzigen Position zusammengefaßt worden. Diese hat folgen⸗ den Wortlaut:
Schmiedeeisen und Stahl in Röhren üde eent⸗ mit eech überzogenen:
Danach ist der Zollsatz auf die genannten Waaren gegen
früher nicht unerheblich erhöht.
Nach einem norwegischen Gesetz vom 27. Juli 1896
müssen in Norwegen Geschäfte suchende ausländische andlungsreisende vom 1. Januar 1897 ab sich einen Handelspaß sogen eine Steuer von 100 Kronen für den
alendermonat lösen und denselben an den einzelnen Orten,
wo sie Geschäfte machen wollen, mit dem Visum der Polizei⸗ behörde versehen lassen.
t.
—
Uebertretungen dieses .15 9 sind mit einer Geldstrafe
Rio de Janeiro, 12. September. (W. T. B.) Wechsel auf
. Verdingungen im Auslande. Oesterkeich⸗Ungarn.
1. Oktober, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn⸗Direktion Wien,
beziehungsweise K. K. Staatsbahn⸗Direktionen Linz, Innsbruck, Villach, Triest, Pilsen, Prag, Olmütz, Krakau, Lemberg und Stanislau: Lieferung des Bedarfs an Kesselrohren beziehungsweise Siederohren, Achsen, Radreifen, Eisenabgüssen, Kupferwaaren, Zinn ꝛc. für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1897. Näheres bei der K. K. Staatsbahn⸗Direktion Wien, 212 bei den betreffenden K. K. Staats⸗ bahn⸗Direktionen und beim „Reichs⸗
nzeiger“. Norwegen. 7. Oktober, 7 Uhr Abends. Staatsbahnen: Lieferung 1) von
18 hohen offenen Güterwagen Litt L. für breitspurige Bahnen; 2) von 30 offenen Güterwagen Litt. N. Angebote in vör Briefumschlag mit der Aufschrift 1) Wagen (⸗Vogne“*), 2)
wagen („Godsvogne“) werden im Expeditionskomtor der Verwaltung der Staatsbahnen, Jernbanetorvet 8/9, in Christiania entgegengenommen. Jee und nähere im Komtor der Direktion der
üter⸗
aschinen⸗Abtheilung in Christiania, ebenda. Dänemark. 24. September, 2 Uhr. Staatsbahn⸗Verwaltu (Overing
nieuren for Statsbaneanlaegene, Reventlowsgade 10) Kopen⸗
hagen: Lieferung von 23 000 kg galvanisiertem Eisendraht,
4000 Stück Porzellanglocken, 700 Stück Spanneinrichtungen, 3500
Stück galvanisierten Eisenbügeln. Bedingungen an Ort und Stelle und beim „Reichs⸗Anzeiger“ (in dänischer Sprache). Niederländisch⸗Indien.
Bis 15. Dezember. Die Bataviasche und die Seekabeemische
Landbauvereinigung haben gemeinsam einen Preis von 5000 Gulden für den besten Liberiakaffee⸗Pulper (Entschälungsmaschine) ausgesetzt. Aeußerster Termin für die Einsendung 15. Dezember. Näheres beim „Reichs⸗Anzeiger“. Die Proben mit den eingesandten Pulpern finden vor einer Kommission sachverständiger Pflanzer auf der Plantage Dramaga bei Buitenzorg statt, welche durch Eisenbahn mit Batavia ver⸗ bunden ist. Das Kaiserliche General⸗Konsulat in Batavia ist bereit, jede etwa in dieser Angelegenheit nothwendig werdende Ver⸗ mittlung und Vertretung zu übernehmen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Preis auf 10 000 Fl. erhöht wird.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der vom 1. Oktober d. J. ab gültige Winter⸗Fahrp für die Strecken der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Danzig enthält folgende wichtigeren Aenderungen gegen den Sommer⸗Fahrplan 1896: 1) Am 1. Oktober d. J. wird der Bahn⸗ hof Danzig lege Thor für den Personen⸗ und Gepäckverkehr ge⸗ schlossen; die Abfertigung sämmtlicher der Personenbeförderung dienenden Züge findet von diesem Tage ab auf dem Bahnhof hohe Thor statt. — 2) Der D-Zug 1 fährt 1 Minute früher aus Schneidemühl und trifft 5 Minuten früher in Elbing ein; der Anschlußzug nach Danzig vermittelt für die Stationen der Strecke Danzig — Zoppot und Danzig— Neufahrwasser eine um 1 Stunde frühere Ankunft. — 3) Zug 24 (aus Danzig 1,00) durchfährt Oliva ohne Halt und nimmt in Danzig den Anschluß von Königsberg — Dirschau auf. — 4) Der gemischte Zug 315 (aus Schneidemühl 2,05 Nm.) erhält in Konitz Anschluß vom Zug 1107 aus Neustettin. — 5) Zug 49 (aus Stolp 7,22 Abds.) hält auf sämmtlichen Stationen bis Danzig. — 6) Zag 1084 Stolp—Rummelsburg ist zwischen Stolp und Seeee zwei Stunden früher gelegt und fährt bereits 2,00 Nm. aus Stolp; derselbe hält in Schlönwitz. — 7) Auf den Strecken Danzig — Neufahrwasser und Danzig—Zoppot findet eine Einschrän⸗ kung des Betriebes in der bisher üblichen Weise 82 — 8) Auf der Strecke Gramenz — Bublitz sollen in jeder Richtung drei Züge verkehren; der Tag der Betriebseröffnung steht noch nicht fest. — 9) Neu eingelegt werden a. Zug 879 aus Kulm 8,22, in Kor⸗ natowo 8,22, b. Zug 880 aus Kornatowo 7,15, in Kulm 7,41; jedo nur für die Zeit, während welcher die Ueberfahrt über die Weichse unterbrochen ist, c. Zug 50 aus Marienburg 4,10, in Dirschau 4,35, d. Fug 803 aus Soldau 11,45, in Illowo 12,10, e. Zug 1103 aus Ruhnow 4,42, in Tempelburg 6,46, f. Zug 1108 aus Neustettin 7 22, in Ruhnow 11,22, g. Zug 1010 aus Zollbrück 5,22, in Schlawe 6,25, h. Zug 1011 aus Schlawe 4,00, in Zollbrück 4,35. — 10) Es fällt aus Zug 1108 aus Neustettin 6,12, in Tempelburg 7,42.
Kiel, 14. September. (W. T. B.) Das Kaiserliche Kanalamt macht bekannt: Die Schiffahrt durch den Kaiser⸗Wilhelm Kanal bleibt auch über Montag Abend hinaus in bisheriger Weise für Schiffe von höchstens 8 m Breite und 4 m Tiefgang offen.
Bremen, 12. September. (W. T. B.) Wie „Boesmann’s T. B.“ meldet, werden die Reichs⸗Post dampfer der austra⸗
lischen Linie des Norddeutschen Lsoyd bis auf weiteres sowohl bei
der Ausfahrt wie bei der Rückfahrt King Georges Sound bei Albany (West⸗Australien) anlaufen.
Bremen, 13. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Habsburg' ist am 11. September Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Crefeld“ hat am 11. September Nachmittags Dover passiert. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Sachsen“ hat am 11. September Abends die Reise von Port Said nach Neapel fortgeseht
London, 12. September. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Athenian“ ist am Freitag auf der Heimreise von Kapstadt ab⸗ gegangen. 1
aris, 13. September. (W. T. B.) Der Minister der öffent⸗ lichen Arbeiten Turrel hat sich heute nach Dünkirchen begeben zur Se. der großen Schleuse, welche auch Schiffen von dem größten Tonnengehalt die Einfahrt in den Hafen ermöglicht.
Rotterdam, 13. September. (W. T. B.) Niederländisch⸗ Amerikanische Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft. Der Dampfer „Obdam“ ist gestern Nachmittag in „New⸗YPork⸗ an⸗ ekommen. Der Dampfer „Veendam“ ist gestern früh von New⸗ Fork abgegangen.
Theater und Mufik.
Königliches Schauspielhau 116“ el „Goldfische“, welches Franz von Schön⸗ Gustav Kadelbur i b