1896 / 239 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Oct 1896 18:00:01 GMT) scan diff

nach Neapel fortgesetzt. Der Dampfer „Craigearn“ ist am 6. Oktober Vormileich in Antwerpen angekommen. Der Post⸗ dampfer „München“ hat am 6. Oktober Mittags Lizard passiert.

London, 6. Oktober. (W. T. B.) Der Castledampfer „Garth Castle“ ist auf der Ausreise heute von London ab⸗ gegangen.

8

eater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Wilhelm Kienzl's musikalisches Schauspiel „Der Evangelimann“ mit den Herren Sylva, Bulß, Mödlinger und den Damen Pierson und Götze in den Hauptpartien und unter Leitung des Kapellmeisters Dr. Muck gegeben. Hierauf folgt das Ballet

en eine Auf⸗ von Gustav Freytagis Lustspiel „Die ournalisten“ folgender Besetzung statt: Oberst Berg: 8 Klein; Ida: Fräulein von Mayburg; Adelheid Nune : Fräulein Herr Ludwig; Senden: Herr

Lindner; Professor Oldendorf: urschian; Bolz: Herr Keßler; Bellmaus: Herr Hertzer; Schmock: err Hartmann; Piepenbrinck: Herr Oberländer; Lotte: Frau

ramm.

Fräulein Marie Gündel, bisher im Stadt⸗Theater zu Frank⸗ furt a. M., wurde für das Schiller⸗Theater noch für diese Saison verpflichtet.

Im Neuen Theater ist der Wochenspielplan insofern geändert worden, als auch am Freitag der Bisson'sche Schwank „Familie

ontbiquet“ auf dem Repertoire bleibt. Am Sonntag Nachmittag

88 1 Preisen eine Aufführung von Ohnet's „Hütten⸗ esitzer“ statt.

Im Theater Unter den Linden geht am Freitag die Operette „Der kleine Herzog“ von Charles Lecoecqg in Scene, welche seit dem Jahre 1880 nicht mehr 89 worden ist. Der neu engagierte Kapellmeister Herr Korolanyl hat die Operette einstudiert und wird die Aufführung dirigieren. Den Schluß des Abends macht das neue einaktige Ballet „Die Bajadere“, entworfen und einstudiert vom Balletmeister G. Poggiolesi (Musik von Dahms), in welchem das gesommte Balletpersonal beschäftigt ist.

In dem morgen, Donnerstag, Abends 6 bis 7 Uhr, in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniß⸗Kirche stattfindenden Kirchen⸗ Konzert wird Fräulein Helene Oberbeck durch den Vortrag einer Arie aus „Samson von Händel und des Liedes „Sonntagsruh“ von Humperdinck mitwirken. Die Orgel spielt Herr Dr. H. Reimann. Eintrittskarten zu 50 sind bei Bote u. Bock und Abends an dem Haupteingang zu haben.

Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ meldet, fand Kapellmeister Dr. Fritz Hegar in Zürich in einem alten Fascikel aus der Zeit 19. Richard 2 agner's Aufenthalt daselbst eine bis jetzt unbekannte und unveröffentlichte Komposition, betitelt bgees Konzert⸗ Ouvertüre“’. Das Werk, welches aus der ersten chaffensperiode Wagner's, vor der Entstehung des „Rienzi“ zu stammen scheint, wurde vorgestern probeweise vom Züricher Tonhallen⸗Orchester gespielt.

L1““ Mannigfaltiges. 8

Der Magistrat hat für heute eine außerordentliche Sitzung anberaumt, um über die Vorlage Beschluß zu fassen, welche der Stadtverordneten⸗Versammlungb ezüglich der Umwand⸗

Die Subkommission des Magistrats zur Berathung der Fra e betreffend die Erhaltung .S Bauten im Tr Frage, stellungspark, hielt am Montag unter dem Vorsitz des Ober⸗ Bürgermeisters Zelle eine eitun ab. Es wurde beschlossen, unter ge⸗ wissen Bedingungen dem Magistrat die Erhaltung des Haupt⸗Restaurants

1 . dem Neuen See zu empfehlen, alle gen Anträge dagegen abzulehnen. Nur bis zum Juni nächsten

Jahres sollen diejenigen Gebäude auf dem Terrain links der Chaussee,

und zwar vom Chemiegebäude bis zum Alpen⸗Panorama, erhalten bleiben, welche laut Gemeindebeschluß dem Verein für Gartenbau zu

wecken der in den Tagen vom 28. April bis 9. Mai k. J. im 8 8 Gartenbau⸗Ausstellung zur Verfügung ge⸗

dem Togolande ein interessantes Nagethier erhalten, welches im kleinen

0ojährige Bestehen des Berliner Bürger⸗Rettungs⸗] terstört sein.

8 Instituts wird am 30. November d. J. im F le es Rath⸗

angenehm rt wor wünsche berzlich danken.“

Lima, 6. Oktober. Das

e

hauses feierlich begangen werden.

Der Schluß der Internationalen Ausstellung für Amateur⸗Photographie im neuen Reichstagsgebäude erfolgt nunmehr definitiv am Mittwoch, den 14. Oktober, Nachmittags 4 Uhr. Die Ausstellung erfreut sich nach wie vor des lebhaften Interesses weiter Kreise, und ihr Besuch ist stets ein sehr reger. Besondere wird jetzt seitens der Besucher den von der Jury preisgekrönten Bildern zu theil, die als solche durch Tafeln gekenn⸗

eichnet sind. jeichnet si von einer

Die Verausgabung der Gewinne der Serien A und B der Gewerbe⸗Ausstellungs⸗Lotterie erfolgt vom 20. Oktober ab in den Räumen, welche der Arbeitsausschuß nach Schluß der Aus⸗ stellung in dem Hause Zimmerstraße 34, nahe der Markgrafenstraße, beziehen wird, und zwar in den im Erdgeschoß belegenen Räumlichkeiten. Nur Gegenstände, welche von besonders schwerem Gewicht oder (wie Eßwaaren und Blumen) leicht dem Verderben ausgesetzt sind, werden gegen Anweisungen, welche an der oben genannten Stelle

ertheilt werden, von den Lieferanten direkt verabfolgt. Darlan

Der Zoologische Garten hat dieser Tage als Geschenk aus iident

Vogelhause untergebracht ist. Der wissenschaftliche Name ist Grice- tomys gambianus, deutsch könnte man das Thier wohl „Hamsterratte“ nennen, weil es in der äußeren Erscheinung an eine große Ratte erinnert und wie der Hamster große innere Backentaschen besitzt. Wenn das Thier auf seinen starken Hinterpfoten sitzt und den langen Schwanz dabei als Stütze gebraucht, während der dünne Vorder eib ziemlich aufrecht getragen wird, und wenn es dann fast springend

sich fortbewegt, macht es beinahe den Eindruck eines kleinen Kängurus. Das

Leipzig, 5. Oktober. Seitdem zu Anfang dieses Jahres der Raiserin bn Aufruf zu einer Sammlung für ein Denkmal an dem wieder auf⸗ gefundenen Grabe Johann Sebastian Bach's in der hiesigen Johannis⸗Kirche ergangen ist, sind bis jetzt erfreulicherweise etwa 15 000 eingegangen, darunter auch Gaben deutscher Fürsten. Tag aber einen würdigen monumentalen Schmuck über dem Grabe des großen Meisters, wenn auch in einfacher, schlichter Gestalt, nach den Intentionen des Bildhauers C. Seffner zu beschaffen, bedarf es min⸗ destens der doppelten Summe. Der Vorsitzende des hiesigen Bach⸗ Comités, Pastor Tranzschel, wendet sich daher mit einem erneuten Aufruf vor allem an die deutschen Musiker und die Bach⸗Vereine; auch die evangelische Kirche sollte sich, wie es in dem Aufruf heißt, der Stunde freuen, wo eine große, alte Schuld abgetragen und dem

werden könne. Als Sammelstellen werden die hiesigen Fi : g u. Blum, Brühl 34; Sieler u. Vogel, Ehcniefiger 68 eeen⸗ 1 2 Seeeir Fereae esseag. e veseschnet. Auch die Redak⸗ ion der „Grenzboten“ hat sich bereit erklärt, ei

das Comité zu übermitteln. ““ 86

Amerika,

abgelehnt,

Darmstadt, 6. Oktober. Dem Evangelischen Bunde ist auf das Huldigungs⸗Telegramm, welches die am 2üche M. barfellst zusammengetretene Generalversammlung an Seine Majestät den Kaiser sandte (s. Nr. 234 d. Bl.), nach einer Meldung des „W. T. 82 auf Allerhöchsten Befehl folgende Antwort zugegangen:

„Seine Majestät der Kaiser und König sind durch das treue Ge⸗ denken der neunten Generalversammlung des Evangelischen Bundes

Inzwischen

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

b G“ 8 (W. 9 89 ü. raf heute Vormittag kurz na 2 Uhr in der ru

Bolschaft ein 1 tfe ffchen Kaiserin und der Präsident

der Notre⸗Dame⸗Kirche. Auf dem hatte sich eine dichte Menschenmenge angesammelt, die unaus⸗ gesetzt „Es lebe der Kaiser!“ Um 10 Uhr Vormittags trafen der Kaiser, der Präsident Faure in der Kirche Notre⸗Dame ein, vw, Allerhöchstdieselben von dem Erzbischof von Richard, der von den Generalvoikaren und den Mitgliedern des von dem I eenter

Kapitels umgeben war, rung des

empfangen ünaüschofe besichtigten die aure nach kurzem Verweilen vor der Grabkapelle Kirchenschatz. Von der Notre⸗Dame⸗Kirche begaben die Majestäten und der Präsident sich nach dem Justizpalaste, wo Allerhöchst⸗ dieselben von dem 2 ustiz⸗Minister und von den Mitgliedern des Appell⸗ und des Kassationshofes empfangen wurden, und dann nach der „Sainte Chapelle“ des Justipalaß Minister die Majestäten empfing. Menge begaben die Majestäten sich dann nach dem Pantheon. Wetter ist

—— hat der Empfang in Paris auf das

Depeschen.

18

aure

Bald darauf begaben sich der Kaiser, die aure im offenen Wagen, der Eskadron Kürassiere eskortiert war, na ganzen Wege

„Es lebe die Kaiserin!“ rief. die Kaiserin und

Paris, Kardina

sowie wurden. Unter der Majestäten und der Prä⸗ das Schiff und die Seitenkapellen sowie, Pasteur's, den

tes, wo der Unterrichts⸗ Unter lebhaften Zurufen der

Wie die Blätter berichten, russische Kaiser⸗ Besonders die

trübe.

tiefen Eindruck gemacht.

lin habe sich enthusiastisch geäußert. Der Kaiser habe gegenüber dem politischen Persönlichkeiten bemerkt, vergessen. Unfällen verliefen drei tödtlich. Unter den drei Todten be⸗ finden sich ein Rentier Marsane, welcher durch den Hufschlag eines Kürassierpferdes getödtet, welcher bei der Vorbereitung der Illumination auf dem Gitter des Tuileriengartens aufgespießt wurde.

5 ö 7. Oktober. Kt. Telegraphen⸗K 1 größten Meister der protestantischen Kirchenmusik ein Grabdenkmal gesetzt vee böäööö .“ Spaniens, lands ausgesprochene Verlangen je eines Stations⸗ schiffs wurde 9- daß dieses echt nur den mächten des Berliner Vertrages zustehe. Ein vorgestern ab⸗ gehaltener ordentlicher Ministerrath und der gestrige außer⸗ ordentliche Ministerrath siskation der Frcs der in das Ausland emigrierten Armenier. wurde schaften eingestellt. 1

Präsidenten Faure und den ihm vorgestellten er werde niemals diesen

Von den gestern vorgekommenen

und ein Lampenanzünder,

(Meldung des Wiener Das von den 1 Staaten von Nord⸗ Hollands und Griechen⸗ von der Begründung

forte mit der Signatar⸗

beriethen über eine etwaige Kon⸗

die Umschreibung der armenischen Liegen⸗

8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

—-—q—

Wetterbericht vom 7. Oktober, 8 Uhr Morgens.

haus.

eeressp.

red. in Millim.

Wetter.

Bar. auf 0 Gr

u. d. M

tung vom

bedeckt heiter wolkig bedeckt wolkig heiter heiter wolkenlos

Belmuller.. 750 Aberdeen. 749 Christiansund 742. Kopenhagen. 752 Stockholm . †⸗749 aranda. 745

t. Petersbg. 761 Moskau 770

Cork, Queens⸗ 9,“ 753 Cherbourg 755 EEööö 757 752 mburg 756 winemünde 758 Neufahrwasser 760 Memel 761

Hers 761 ünster. 757 Karlsruhe. 763 Wiesbaden. 763 88. 18 emnitz. 3 Berlin 7760 v.. 765 Breslau 764 3 bedeckt Ile d'Aix. 763 W. 4 wolkig 10 n .. . 7767 still heiter Triest 766 1 wolkenlos

¹) Gestern und Nachts Regenböen. ²) T. *) Thau. ⁴) Früh Regen. genbben. ³) Thau

Uebersicht der Witterung.

Unter der Wechselwirkung eines tiefen über Süd⸗ skandinavien liegenden Minimums und des hohen Lustdrucks über Süd⸗ und Ost.Europa wehen über

Nordzentral⸗Europa lcgsaft⸗ stellenweise stürmische

südliche bis westliche Winde, wobei das 2 arometer über England und Schottland stark eesstiegen und über Südschweden und Umgebung stark gefallen ist. In Deutschland ist das Wetter mild und vorwiegend trübe, nur in den südlichen Gebietstbeilen liegt die Morgentemperatur bei theilweise heiterer Witterung meist unter dem Mittelwerth; in Nordwestdeutsch⸗

d ist allenthalben Regen gefallen.

Deutsche Seewarte.

und Gaul. gesetzt vom

Schauspielhaus. nalisten.

IübüSE2NöS— 00 0 2— —l OD O00

reitag: bedeckt 5 Regen

halb bed. wolkig bedeckt¹) wolkig bedeckt bedeckt bedeckt Regen bedeckt2) bedeckt ³) eiter wolkig wolkenl. 4) Nebel

von Wolfgang

nigge⸗Vulpius. Iauspieltacg.

SZSEISSAPEcchchn

A& Q 2.

Rudolph Lothar.

Q 89 V

—,—J—— —9—

8 8 Stodd —ooeoe 2

98

1

G6

Engels als Gast.) als Gast.)

Arnigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ 190. Vorstellung. Der Evan elimann. Musikalisches Schauspiel in h

von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. sch vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. ri Ober⸗Inspektor Brandt. Kapellmeister Dr. Pantomimischets Ballet⸗Divertissement von Haßreiter Musik von Joseph Bavyer. Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr.

K Abonnement B. 32. Vorstellung. Ein Königsidyll.

Dentsches Theater. Donnerstag: Hannele’s Frermhelfabrt. Vorher: Ohne Liebe. Anfang Freitag: Morituri. (Teja. Fri . D Ewig⸗Männliche.) (Teia. gritzchen. Das

Sonnabend: Morituri. Das Ewig⸗Männliche.)

Berliner Theater. Donnerstag: Zum ersten K. Male Joachim von Brandenburg. r.

Freitag (5. Abonnements⸗Vorstellung): Joachim

von Brandenburg. Sonnabend: Die offizielle Frau

ng · Theuter. Donnerstag: Das Ein⸗ Falcius. (Georg Engels als Gast.) Anfang r.

Freitag: Die Kinder der Excellenz. (Georg Sonnabend: College Crampt

Theater. Residenz⸗Theater.é Duektion: Sigmund

Lautenburg. Donnerstag Der Stellvertreter. (Le Remplagant.) Schwank in 3 Akten von William Busnach und Georges Dural. Deutsch von Max Schönau. Vorher: Ninette im Schnee. in 1 Akt von Dr. G. Klitscher. Anfang 8 89

Freitag und folgende Tage: Der Stell⸗ vertreter. Vorher Ninette im Schnee.

2 Aufzügen, nach einer

In Scene ge⸗ Dekorative Ein⸗ Dirigent: Muck. Die Puppenfee.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4 a/5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Die Familie Pontbiquet. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Anfang 7 ½ Uhr.

In Scene

218. Vorstellung. Die Jour⸗

Lustspiel in ü Freitaag: Di 1 Fenge Rausepiebe gesles1ufgügen von Gustav, Freitag: Die Familie Pontbiquet. 1 Opernhaus. Hochzeit des Figaro. . Amadeus Mozart. Text nach Beau⸗ marchais, von Lorenzo Daponte. Anfang 7 ½ Uhr.

Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 1911. Vorstellusg. Die , tags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Komische Oper in 4 Akten Der Hüttenbesitzer.

Uebersetzun E“ setzung von negten des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ 219. 1 of Zoologischer Garten.) Donnerstag: Tausend und eine Nacht. Märchendichtung Baenn von Felge; Drachmann. Deutsch von Heinrich Zschalig. kusik von Frederik Rung. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Tausend und eine Nacht. Sonnabend: Zum ersten Male: Jung gefreit. Lustspiel in 4 Akten von Wolfgang Kirchbach. Eine Vorverkaufsgebühr wird nicht erhoben.

Lustspiel in 3 Anfang 7 ½ Uhr.

Theater Unter den Linden. Bebrenftr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. Donnerstag: Mit neuer Ausstattung: Die Lachtaube. Operette in 3 Akten von Alexander Landesberg und Leo Stein. Musik von Eugen von Taund. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Glesinger. Dirigent: Herr hse st Anfang 7 ½ Uhr. reitag: leine Herzog. Operette in 3 Akten von Ch. Lecocg. Hierauf: Die Bajadere. Ballet in 1 Bilde von Poggiolesi. Musik von

(Teja. Fritzchen.

*

Anfang

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst⸗Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. „Donner tag: Gebildete Menschen. Volksstück in 3 Akten von Niktor Léon. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Gebildete Menschen.

d Dentrat Theater. Alte Jakobstraße 30. rektion: Kichard Schultz. Donnerstag: Emil Thomas a. G. Eduard Steinberger a. 9. Eine wilde Sache. Große burleske Ausstattun sposse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von Fulns ““ 5

Freund und W. Mannstädt. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Eine wilde Sache.

Konzerte.

Konzerthaus. Karl Meyder⸗Konzert.

Donnerstag: Ouv. „Giralda“ von Adam. „Triomphale“ von Rubinstein. „Banditenstreiche“ von Suppé. Walzer „Minnen und Werben“ von Blon. PotpourriAllotria“ von Linke. „Zigeuner⸗ ständchen“ von Nehl. Fantasie militare für Violine von Leonard (Herr Schmidt⸗Reinecke). „Ständchen am Morgen“ für Piston von Wolff (Herr Werner).

Saal Bechstein. Donnerstag, Anfang 8 Uhr:

Konzert des Violinvirtuosen Heuri Petri, unter gütiger Mitwirkung der Kammersängerin Frau Emma Baumann.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hannah Sasse mit Hrn. Gerichts⸗ Assessor Carl Schroeter (Hille i. Wei Eüchts. loh). Frl. Maria Ulbig mit Hrn. Oberlehrer Franz Schickheim (Breslau-— Ohlau).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Wilhelm von Klitzing mit Frl. Liese Thissen (Krefeld). Hr. Eisenbahn⸗Direktor Ivo Derx mit Frl. Emm Dubiel (Breslau). 1

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Geheimen Ober Regierungs⸗Rath Gloeckner (Berlin). Hrn. Pastor Korth (Klaptow). Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. Hans Frhrn. von Houwald (Recklinghausen). Hrn. Hauptmann von Hake Spandau). Hrn. General⸗Direktor Weidlich (Schädlitz b Pleß O.⸗S.). Hrn. Oberlehrer Dr. 1 Meuß (Hirschberg i. Schl.). .

Gestorben: Fr. Major Marie Scheibert, geb. Roseno (Wannsee). Hr.

Forstmeister Julius Feye (Detmold).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags. 8

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. DSecchs Beilagen seinschließlich Börsen⸗Beilage).

„Reuter'sche Bureau“ meldet: Telegraphenverbindung mit Guayaquil ist infbet 88. furchtbaren Feuersbrunst unterbrochen; die halbe Stadt soll

v. H.) nebst Osnabrück (mit 63,33 v. H.) in

Rittergutsbesitzer Wilhelm Purrmann (Striege). Hr. Uiber

zahlen 1882 23,67,

Erste Beilage

6

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Die Berufsthätigkeit der Bevölkerung der Provinzen und Regierungsbezirke des preußischen Staats 1895 und 1882.

Nachdem wir unseren Lesern bereits die endgültigen Hauptergeb⸗ nisse der Berufszählung vom 14. Juni 1895 für den preußischen Staat mitgetheilt haben, bringen wir heute in der nachstehenden Tabelle 1 einen Gesammtüberblick über die Be der Bevölkerung der Provinzen und Regierungsbezirke des preußischen Staats, während die weiter folgende Tabelle II deren rein landwirthschaftliche Berufs⸗ thätigkeit im Besonderen zu veranschaulichen bestimmt ist. Beide Tabellen bieten im Anschluß an unsere früheren Veröffentlichungen weitere Ergebnisse der letzten Berufszählung, und zwar unter Ver⸗ gleichung mit den 1882 ermittelten Thatsachen.

Nach früheren Mittheilungen sind bei der Berufszählung von

1882 bez. 1895 in Preußen in den sogenannten materiellen erufs⸗ arten der Berufsabtheilungen A, B und C (Urproduktion, Gewerbe, Handel und Verkehr) 9 254 680 bezw. 10 893 850 hauptberuflich Erwerbsthätige ermittelt worden, denen sich die 278 923 bezw. 304 130 Erwerbsthätigen der Berufsabtheilung D anschließen, die ihren Erwerb in Lohnarbeit wechselnder Art und in Aufwarte⸗ und ähnlichen häuslichen Diensten (ohne die eigentlichen Dienstboten) finden. Vom Fne jener Erwerbsthätigen der Berufsabtheilungen A, B und C amen A. auf die Landwirthschaft, Gärtnerei, Thierzucht, Forstwirth⸗ schaft, Jagd und Fischerei 50,70 bezw. 43,90, B. auf Bergbau, Hütten⸗ wesen, Industrie und Bauwesen 39,45 bezw. 43,66 und C. auf Handel und Verkehr 9,85 bezw. 12,44.

Ungemein verschieden von diesem Staatsdurchschnitt sind die für die einzelnen Landestheile ermittelten Thatsachen.

Obwohl sämmtliche Regierungsbezirke, mit alleiniger Ausnahme der Bezirke Köslin und Sigmaringen, von 1882 bis 1895 eine Zu⸗ nahme der Gesammtbevölkerung, zum theil sogar eine sehr starke Zunahme erfahren haben, ist das in den absoluten Zahlen der Er⸗ werbsthätigen der drei Berufsabtheilungen A, B und C durchaus verschieden und keineswegs überall der Fall, und zwar betreffen die auffälligsten Verschiebungen, nämlich Verminderungen der Erwerbs⸗ thätigen, vorwiegend die Berufsabtheilung A (Landwirth schaftu.s. w.) in einer Reihe von Regierungsbezirken, während in der Berufs⸗ abtheilung B (Gewerbe) nur der Regierungsbezirk Sigmaringen und in der Berufsabtheilung C (Handel und Verkehr) nur der Regierungsbezirk Stralsund einen geringfügigen Rückgang der Erwerbsthätigen von 1882 bis 1895 aufweist. In der Berufsabtheilung A zählten 1895 weniger Erwerbsthätige als 1882: die Regierungsbezirke Königsberg 18 797, Gumbinnen 11 333, Danzig 73, Breslau 1700, Liegnitz 2073, Oppeln 9631, Münster 90 und Trier 5232. Wenn bei der erwähnten Zunahme der Bevölkerung seit 1882, die in den Bezirken Breslau, Oppeln, Münster und Trier sehr stark war, die absolute Zahl der in der Landwirthschaft ꝛc. (A) Erwerbsthätigen ab⸗

enommen hat, so unterliegt es keinem Zweifel, daß dort die landwirth⸗ schaftliche Erwerbsthätigkeit absolut zurückgegangen sein muß, soweit sich dies an den hauptberuflich beschäftigten Personen messen läßt. Das ist um so gewisser, als in allen diesen Bezirken, mit Ausnahme von Trier, auch die nebenberuflich ausgeübte rein landwirthschaft⸗ liche Thätigkeit (A. 1) der absoluten Zahl nach abgenommen hat, am stärksten in den überwiegend landwirthschaftlichen Bezirken, während

e in anderen, namentlich den gewerblich thätigen Bezirken wie Merseburg, Erfurt Minden, Arnsberg, Düsseldorf, Köln und Trier zugenommen, d. h. als nebenberufliche Erwerbsquelle an Gewicht ge⸗ wonnen hat, wenngleich die Landwirthschaft dort als hauptberufliche Erwerbs quelle ebenfalls verloren hat.

Nur in zwei Bezirken, Stralsund und Sigmaringen, hat die Berufsabtheilung A nach Maßgabe der Zahl der hauptberuflich Er⸗ werbsthätigen 1895 eine verhältnißmäßig größere Bedeutung als 1882, und in den Bezirken Köslin und Aurich ist ihr Gewicht beinahe unverändert geblieben. 1b b

Im Jahre 1882 entfielen auf die Berufsabtheilung A über drei Viertel aller Erwerbsthätigen der Berufsabtheilungen A, B und C in den Bezirken Gumbinnen und Marienwerder (79,38 bezw. 75,48 v. H.); 1895 war Marienwerder (mit 72,29 v. H.) aus dieser Größenklasse ausgeschieden und Gumbinnen (mit 75,96 v. H.) nahe an ihre untere Grenze herangerückt.

Zwei Drittel bis drei Viertel der Erwerbsthätigen kamen 1882 auf die 6 Bezirke Königsberg (69,46 v. H.), Köslin (72,63 v. H.), Posen (74,63 v. H.), Bromberg (73,29 v. H.), Osnabrück (68,81 v. H.) und Sigmaringen (69,12 v. H.), und im Durchschnitt dieser 6 Be⸗ zirke gehörten 71,91 v. H. der Erwerbsthätigen den land⸗ und forst⸗ wirthschaftlichen Gewerben an. Im Jahre 1895 betrug dieser Durch⸗ schnitt nur noch 68,00 und waren die Bezirke Königsberg (mit 64,97 die nächstniedrige Größenklasse gerückt, während zwar Köslin (mit 71,19 v. H.) und Sigmaringen (mit 71,73 v. H.) annähernd auf der früheren Höhe

eblieben bezw. noch etwas höher gestiegen waren, dagegen Posen mit 71,13 v. H.) und namentlich Bromberg (mit 67,12 v. H.) eben⸗ falls einen starken relativen Rückgang der landwirthschaftlich ꝛc. Erwerbsthätigen zeigen.

Im Jahre 1882 zählten noch mehr als die Hälfte bis zwei Drittel sämmtlicher Erwerbsthätigen der Berufsabtheilungen A, B und O für die Landwirthschaft ꝛc. in 15 Regierungsbezirken, im Durch⸗ schnitt 56,52 v. H. gegen 50,69 v. H. im Jahre 1895; 6 von diesen Bezirken waren bis 1895 aus dieser in die nächstniedrige Größenklasse gesunken, d. h. hatten ihren überwiegend landwirthschaftlichen Charakter an Gewerbe, Handel und Verkehr verloren. Für jene 15 Bezirke stellt sich das Gewicht der Berufsabtheilung A für 1882 und 1895 durch die neben dem Namen vermerkten, im obigen Sinne zu ver⸗ stehenden Prozentsätze dar: Danzig 1882 59,49, 1895 55,27, Frank⸗ furt 58,45 bezw. 53,51, Stettin 55,57 bezw. 50,76, Stralsund 56,02 bezw. 57,40, Liegnitz 53,18 bezw. 49,02, Oppeln 57,41 bezw. 48,81, Schleswig 51,40 bezw. 45,53, Lüneburg 65,50 bezw. 59,47, Stade 61,59 bezw. 58,11, Aurich 58,97 bezw. 57,38, Münster 57,07 bezw. 46,08, Minden 57,43 bezw. 47,61, Cassel 54,42 bezw. 50,65, Koblenz 56,93 bezw. 54,04 und Trier 56,24 bezw. 47,98. b

Die vorstehend namhaft gemachten 23 Regierungsbezirke des preußischen Staats waren 1882 Bezirke mit überwiegend oder ganz überwiegend landwirthschaftlicher Thätigkeit. 1895 hatten die im vorigen Absatz gesperrt gedruckten Bezirke diesen Charakter ganz ver⸗ loren; in den übrigen herrscht zwar auch heute noch der landwirth⸗ schaftliche Charakter vor, die an die Bodennutzung geknüpfte Be⸗ rufsthätigkeit der Bevölkerung hat aber auch in ihnen allen, mit Ausnahme von Stralsund und Sigmaringen, an Gewicht und Bedeu⸗

tung eingebüßt. 8 Ganz zurüöck tritt die Landwirthschaft als Erwerbsquelle in

Berlin, was natürlich ist, und in den Bezirken Arnsberg und Düssel⸗

für Arnsberg waren die in den obigen entsprechenden Prozent⸗ 1895 17,60, für Düsseldorf 1882 21,07, 1895 6,03; in beiden Bezirken ist nur noch etwa ein Sechstel der Erwerbs⸗ thätigen hauptberuflich mit Land⸗ und Gartenbau befaßt, während dieser grade dort eine besonders hohe nebenberufliche Pflege findet. In ganz anderem Licht erscheinen die vokußischen Regierungsbezirke, wenn man sie vom Standpunkt der gewerbli en Thätigkeit betrachtet. Wird auch hier wieder der Antheilsatz der hauptberuflich im Gewerbe Erwerbsthätigen als Maßstab genommen, so entfielen im ganzen Staat von hundert Erwerbsthätigen der Berufzabtheilung A, B und C auf die Berufsabtheilung B (Industrie, Gewerbe) 1882 39,45, 1895 4 Das Anwachsen der gewerblich Erwerbsthätigen im Staat

dorf;

Berlin, Mittwoch, den 7. Oktober

zeigt sich mehr oder weniger stark in allen Bezirken, mit Ausnahme von Berlin, wo Handel und einen stärkeren Auf⸗ schwung als die eigentliche Gewerbsthät gkeit genommen haben, und mit Ausnahme von Sigmaringen. In Berlin aber hat gleichwohl die absolute Zahl der gewerblich Thätigen um 116 189 zugenommen. Besonders große absolute Hunahaee findet sich wieder im Bezirk Düsseldorf (um 145 477), Arnsberg (um 104 475), Potsdam (um 100 135), Oppeln (um 63 336), Köln (um 53 869), Breslau (um 47 382), Wiesbaden (um 40 912) u. s. w.

Es sind gewaltige Menschenmassen, mit denen die Industrie in unseren gewerbereichsten Bezirken auftritt. Allen voran geht der Regierungsbezirk Düsseldorf mit 514 683 gewerblichen Erwerbsthätigen g188 369 206); es folgen Berlin mit 404 481 (1882 288 292),

rnsberg mit 342 161 (1882 237 686), Breslau mit 278 146 (1882 230 764), Potsdam mit 261 942 (1882 161 807), Oppeln mit 247 800 (1882 184 464), Liegnitz mit 180 394 (1882 159 536), Merseburg mit 173 395 (1882 146 228), Magdeburg mit 173 308 (1882 140 687) u. s. w.

Die Verhältnißzahlen sprechen noch deutlicher.

Mehr als zwei Drittel der Erwerbsthätigen der Berufsabthei⸗ lungen K, B und C entfallen 1895 auf die gewerblichen Berufsarten in Berlin (68,59 v. H.) sowie in den Regierungsbezirken Arnsberg (70,65 v. H.) und Düsseldorf (69,52 v. H.) gegen 71,60 bezw. 67,07 und 67,39 v. H. im Jahre 1882. Dabei ist auf die Thatsache hinzu⸗ weisen, daß im Regierungsbezirk Arnsberg wie Düsseldorf ein größerer Prozentsatz der in den materiellen Berufsarten Erwerbsthätigen auf die Industrie entfällt als in Berlin, der ausgesprochenen Industriestadt.

Die Hälfte bis zu zwei Dritteln aller Erwerbsthätigen kommen ferner auf die Industrie in den Bezirken Aachen mit 52,48 v. H. (1882 52,22) und Köln mit 52,40 v. H. (1882 46,26).

Vier Zehntel bis zur Hälfte aller Erwerbsthätigen finden wir in weiteren 13 Regierungsbezirken von der Industrie beansprucht, nämlich im Bezirk Potsdam mit 47,17 v. H. (gegen 41,00 im Jahre 1882), Breslau mit 43,98 (40,75), Liegnitz mit 42,05 (39,95), Oppeln mit 43,45 (36,77), Magdeburg mit 42,94 (41,45), Merseburg mit 45,12 (44,37), Erfurt mit 49,81 (48,96), Hannover mit 46,93 (40,56), Hildesheim mit 45,37 (44,15), Münster mit 45,63 (36,56), Minden mit 43,38 (35,30), Wiesbaden mit 46,66 (43,58) und Trier mit 43,94 (37,87).

Diese 18 Regierungsbezirke einschließlich Berlin sind theils ganz überwiegend, theils im hohen Grade industriereiche Bezirke. Manche von ihnen, wie Potsdam, Oppeln, Hannover, Münster, Minden, Köln, Trier, entwickeln sich besonders rasch in der Richtung auf das Ueberwiegen gewerblicher Thätigkeit, was in etwas geringerem Maße auch von einigen anderen Bezirken gilt.

Im Zusammenhang mit der steigenden gewerblichen Entwicklung in den Bezirken des preußischen Staats steht die verhältnißmäßig noch stärkere Entwicklung von Handel und Verkehr (O). Im Staatsdurchschnitt mit (1882) 9,85 und (1895) 12,44 v. H. an der Zahl aller Erwerbsthätigen der Berufsabtheilung A, B und C betheiligt, haben Handel und Verkehr (einschließlich des gesammten Versicherungswesens) in allen Regierungsbezirken an Schwergewicht in der Berufsthätigkeit der Bevölkerung zugenommen, mit Ausnahme von Aurich, wo der schon im Jahre 1882 hohe Prozentsatz sich bis 1895 nicht geändert hat, und mit Ausnahme von Stralsund, wo er etwas zurückgegangen, aber immer noch hoch ist. In Berlin waren 1895 über drei Zehntel (30,68 v. H. gegen 27,46 im Jahre 1882) der Erwerbsthätigen im Hanper und Verkehr thätig. In den übrigen Bezirken werden zwei Zehntel zwar nicht erreicht; in 21 von ihnen beträgt der Antheil aber über ein Zehntel, was 1882 nur von 13 Bezirken galt. .

Die schon früher für den Staat mitgetheilte verhältnißmäßige Abnahme der Angehörigen bei gleichzeitiger Zunahme der haupt⸗ beruflich Erwerbsthätigen wird durch nachstehende Uebersicht ver⸗ anschaulicht. Es entfielen nicht erwerbsthätige Angehörige (H-Per⸗ sonen) auf je 100 hauptberuflich Erwerbsthätige

. in ies Zerufg. 85 .g. ö ; abtheilung A abtheilung abtheilung

Regierungsbezirk 1882 1895 1882 1995 1882 1995 1) Königsberg 157 164 145 162 158 139 2) Gumbinnen 154 155 153 162 11 EEq11ö11“ 156 158 168 146 4) Marienwerder 177 172 192 u129 214 166 5) Stadtkreis Berlin 124 I110 117 6) Potsdam .134 147 183 154 7) Frankfurt 144 141 190 158 8) Stettin . 169 16 . 9) Köslin 187 16’ 204 163 10) Strallund 156 130 13³9 163 163 11) Posen 165 ö“ 177 208 174 12) Bromberg 168 G 172 229 175. 19) Peaaa 191 1 123 163 136 -qbbööö115 3 124 1692 131 165 8bb185 179 201 1738 16) Magdeburg. 120 16“] 165 173 155 17) Merseburg 136 184 188 161 18) Erfurt 151 .“ 165 188 171 19) Schleswig 1149 148 174 153 20) Hannover 153 8 137 176 148 21) Hildesheim 141 165 193 166 22) Lüneburg 131 138 186 160 23) Stade 152 33 141 189 197 24) Osnabrück 148 1 3 143 187 183 25) Aurich 152 b 151 172 187 TE3C“” 14 204 175 27) Minden.. 180 157 150 147 203 168 LIIET öö1“] 214 174 29) Cassel. 154 134 169 161 206 170 30) Wierbaden 148 128 55 1388 154 131 JöIn 1,xs s b1 185 167 99) Ptbaorkf 1801 198 158 200 168 33) Köln 144 125 159 149 173 146 34) Trier 127 124 195 196 208 175 35) Aachen 121 114 143 149 181 165 36) Sigmaringen. 129 104 195 99 179 126 im preuß. Staat . 147 152 152 152² 178 152.

Es ist interessant, daß, wenn nach vorstehendem Verfahren die Angehörigen zu den Erwerksthätigen in Beziehung gesetzt werden, sich die „Belastungsziffer“ im Staatsdurchschnitt bei der Berufs⸗ abtheilung A und noch mehr bei der Berufsabtheilung C vermindert hat, während sie in der Berufsabtheilung B gleich geblieben ist. Diese Erscheinung widerspricht den landläufigen Ansichten. Es wird oft darauf hingewiesen, daß die Landwirthschaft insbesondere ihre arbeitskräftigsten Bestandtheile an die Städte, d. h. an die Industrie und an Handel und Verkehr abgebe, und es wird dabei meist voraus⸗ gesetzt, daß dies vorwiegend Unverheirathete seien, während dem platten Lande, d. h. der Landwirthschaft und verwandten Berufen die Last der Erziehung und Unterhaltung der Nichterwerbsthätigen verbleibe.

Qualitativ wird diese Annahme auch richtig sein, quantitativ kann aber von einer zunehmenden Belastung der landwirthschaftlichen Bevölkerung durch Angehörige nicht gesprochen werden, und das ist auch erklärlich. Wenn aus der zweiten Tabelle Serevn daß der Landwirthschaft vor allem die meist mit Familien versehenen Tage⸗

löhner verloren gegangen üind (über eine Viertelmillion seit 1882), das meist unverheirathete Aufsichts⸗ und Verwaltungspersonal sowie das landwirthschaftliche Gesinde aber etwas zugenommen hat, so ist die verhältnißmäßige Verminderung der Angehörigen in der Berufsabthei⸗ lung A recht wohl erklärt und ebenso das Glei bleiben der „Belastungs⸗ ziffer“ in der Industrie, der ja jene landwirthschaftlichen Tagelöhner mit Familie zugewachsen sind. In der Berufsabtheilung B würde sich sogar eine geringe Erhöhung der „Belastungsziffer“ herausrechnen Ee wenn die 1895 als c 1⸗Personen (Familienangehörige, die im Betriebe des Haushaltungsvorstandes thätig sind) zu den Erwerbs⸗ thätigen gerechneten Personen, wie 1882 meist wohl geschehen ist, zu den Angehörigen gezählt worden wären. Dasselbe gilt bezüglich der Berufsabtheilung C, wo es wegen der vielen kleinen Frnbeee äfte vermuthlich ein noch stärkeres Gewicht hat. Hier sind aber auch, mehr als 1882, die Dienstboten für Gastwirthschaften, Fhenhh u. dgl. nicht als Dienstboten, sondern als Betriebsgehilfen zu den Erwerbsthätigen gezählt, und diese haben in der Regel keine Familien⸗ angehörigen; dadurch also vermindert sich die „Belastungsziffer“ in der Berufsabtheilung C. 1

Innerhalb der Regierungsbezirke ergeben sich aber nicht allein erhebliche Abweichungen der „Belastungsziffer“ von der für den Staatsdurchschnitt errechneten, sondern diese bewegen sich auch oft in entgegengesetzter Richtung: Zugenommen hat die „Belastungsziffer“ für die Berufzabtheilung A in den Bezirken Köni⸗ sberg, Gumbinnen und Aurich; für die Berufsabtheilung B in den Bezirken Königsberg, Gumbinnen, Danzig, Marienwerder, Stettin, Posen, Bromberg, Liegnitz, Oppeln, Magdeburg, Merseburg, Hildesheim, Aurich, Arns⸗ berg, Koblenz, Trier und Aachen; für die Berufsabtheilung C nur in den Bezirken Stade und Aurich.

Besonders stark ist die „Belastungsziffer“ für die Berufs⸗ abtheilung A in den Bezirken st⸗ und Westpreußens und Posens, in Köslin, Stettin, Aurich, Minden, Münster, Arnsber „Cassel und Koblenz; für die Berufsabtheilung B in Ost⸗ und Westpreußen den Bezirken Stettin und Köslin, der Provinz Posen, dem Bezirk Oppeln, der Provinz Sachsen, den Bezirken Hildesheim, Arnsberg, Cassel, Koblenz, Düsseldorf und Trier; für die Berufsabtheilung C in den Provinzen Brandenburg, Pommern, Posen, Sachsen, Hannover (ausschl. Hannover), Westfalen und in den Bezirken Marienwerder, Oppeln, Cassel, Koblenz, Düsseldorf, Trier und Aachen.

Hatten sich die vorstehenden Darlegungen auf die großen Berufs⸗

ungen bezogen, so wird im Folgenden an der Hand der zweiten Tabelle die Entwickelung der umfänglichsten Berufsart, der reine Landwirthschaft (mit Einschluß von Viehzucht, Milchwirthschaft Wein⸗, Obst., Gemüse⸗, Tabackbau Berufsart K 1 des berufs statistischen Systems) von 1882 bi näher dargelegt.

Im gesammten preußischen Staat wurden für die reine Land⸗ wirthschaft 1882 4 588 519, 1895 aber 4 633 055 hauptberuflich Er⸗ werbsthätige ermittelt. (Nebenberuflich waren nach der ersten Tabell in der Landwirthschaft außerdem 1882 noch 2 504 684 und 1895 no 2 270 832 erwerbsthätige Personen.) Die Zahl der hauptberufli Erwerbsthätigen hat sich um 44 536 vermehrt. Diese geringfügige Zunahme geringfügig im Vergleich mit dem 1

schaftlichen Tagelöhner mit und ohne Landwirthschaft zu stande ge kommen; denn in den übrigen sozialen Stellungen der in der Land wirthschaft Hauptberufsthätigen ist überall eine Zunahme ermittel

worden. Es betrug nämlich: r

dKddeer Unterschied der Antheil in

ddie Zahl (1895 mehr +†, Hene. 2 weniger eilen

1882 1895 als 1882) 1882 1895

a. Selbständige u. 1 235 167 1 361 284 + 126 117 26,92 29,38

Betriebsleiter. b. Verwaltungs⸗ Aufsichts⸗Rech⸗ nungspersonal . c1 Familienange⸗ hörige, in der Wirthschaft des Haushaltungs⸗ vorstandes AE1“”]“ 28 Janspürth⸗ aftliche Knechte, Mägde c3 u. c4 land⸗ wirthschaftliche Tagelöhner . 1 613 217 1 362 333 250 884 35,16 29,40. Es ist ein geradezu überraschendes Bild, das diese wenigen Zahlen entrollen, und es werden hierdurch ebenso sehr die viel gehörten Klagen über den Arbeitermangel in der Landwirthschaft belegt, wie auch 8. erfreuliche Züge in diesem Bilde in die Erscheinung treten. Wahr ist's, daß der Landwirthschaft in Preußen jetzt eine Viertelmillion landwirthschaftlicher Tagelöhner weniger zur Verfügung stehen als 1882, und daß deren Antheil an der landwirthschaftlichen Erwerbs⸗ thätigkeit um 5,76 Hunderttheile zurückgegangen ist; ja, der Rückgang würde sicher noch stärker erscheinen, wenn nur die einheimischen (in⸗ ländischen) landwirthschaftlichen Tagelöhner in Rechnung gezogen werden könnten. Der geringe Zuwachs an landwirthschaftlichen Knechten und Mägden permag diesen Ausfall um so weniger auszugleichen, als gerade in größeren Landwirthschaftsbetrieben bei der erweiterten Milch⸗ wirthschaft beispielsweise die „Melkmägde“ heute viel zahlreicher als früher gebraucht werden. Auch manche andere Klage wird sich aus jenen Zahlen belegen lassen. 8 Allein die erfreulichen Züge unseres Bildes dürfen doch auch nicht übersehen werden. Erfreulich ist ohne Frage die Erscheinung, daß 1895 126 117 selbständige Landwirthschaftsbetriebe von geringfügigen Doppelzählungen abgesehen, wird man so sagen dürfen, mehr vor⸗ handen waren als 1882, wobei der neuerdings öfter wiederholten 822 Behauptung, daß bei der Berufszählung vom 14. Juni 1895 eine statistisch schärfere Heranziehung der Landwirthschaft platzgegriffen habe als 1882, nachdrücklich entgegengetreten werden muß. Die Rentenguts⸗ bildung, arheternng Rißjere Betriebe, die nsehanß von Ansiedlern und Aehnliches sind Maßnahmen, die der sozialen Gesundung unserer landwirthschaftlichen Bevölkerung und damit der sozialen Feabns des Gemeinwesensdienen; sie geben dem landwirthschaftlichen Arbeiter wieder die Hoffnung und die Möglichkeit, in die höhere soziale und wirthschaft⸗ liche Stufe der selbständigen Landwirthe aufzurücken, und legen eine Brücke über die Kluft, die sich seit der Sthr Ferdasse ischen Agrar⸗ reform bei allem Segen, den sie sonst gebracht hat, allmählich eschen den landwirthschaftlichen Se (Unternehmern) und ihren bezahlten Arbeitern gebildet hatte. ß diese Ziele erreicht werden, ist nach unseren Zahlen kaum noch zweifelhaft, und man wird, wenn nur die (in Süddeutschland und anderswo aufgetretenen) Gefahren von werg⸗ bildungen landwirthschaftlicher Betriebe vermieden werden, künftig sicherlich noch mehr davon verspüren. Einstweilen ist es nützlich, fest⸗ zustellen, daß das Gewicht der Zahl der Landwirthe während der Jahre 1882 bis 1895 von 26,92 auf 29,38 Hundert⸗

theile gestiegen ist. (Fortsetzung des Textes auf der vierten Seite.

41 666 60 555 + 18 889 0,91 1,31

4 8 = 8 8 8

849 037 954 662 + 105 625 18,50 20,61

849 432 894 221 + 44 789 18,51 19,30