1896 / 257 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Oct 1896 18:00:01 GMT) scan diff

das sei gleich vorausgeschickt hat auch der Dichter hier nicht gegeben. Der 21¹ deen Stück behandelte Fall ist folgender: Drei jenge änner aben sich dereinst das Ehrenwort, die von ihrem Studiengenossen EEbe vicsrschlagag. deren alleinige Mitwisser sie waren,

va 18 e⸗ 8 einer festgesetzten zurückzahle. e sedingung wurde erfüllt, 19 Ehrenwort blieb also in Kraft. Zehn Jahre sind darüber ins Land gegangen. Da erfährt der eine von den ge⸗ nannten drei, der Maler Hans Burckhardt, nach Rückkehr von einer längeren Studienreise, daß Gotter, sich mit einem Mädchen verlobt habe, für das er selbst eine tiefe Neigung empfindet; eine unbedachte Aeußerung über Gotter’'s 1AXX“ führt nun den Konflikt herbei. Da sich Burckhardt kraft des gegebenen Ehrenwortes weigern muß zu sagen, wessen er Gotter zeiht, kommt er in ein 8. Licht; er ist daher gezwungen, dem sich aufs neue als unehrenhaft erweisenden Gotter in einem Duell gegenüber⸗ zutreten, in welchem er sogar verwundet wird. In seinen Fieber⸗ phantasien läßt er einige Andeutungen von einem gegebenen Ehren⸗ wort fallen, die eine Freundin zum Nachtheil Gotter's geschickt zu ver⸗ werthen weiß, sodaß der letztere, um der Entlarvung zu entgehen, sich veranlaßt sieht, seine .n-a- zu lösen. Mit der Aussicht auf die Vereinigung des wiedergenesenden Malers mit dem Mädchen sge Liebe schließt das Stück. Es kann hier auf die vielen nteressanten. Wendungen des Dialogs sowie auf die feine Charakteristik der übrigen in dem Schauspiel vorkommenden Personen, insonderheit der beiden anderen Mitwisser des Geheimnisses nicht näher eingegangen werden. Es genüge der Hinweis darauf, daß der eine von diesen, der Regierungs⸗Assessor von Collenberg, die strengste Korrektheit personifizieren soll und mit scharfen Umrissen gezeichnet ist. Die vorzügliche kam dem Werk sehr zu statten. In erster Linie muß Herr Patry owohl als Regisseur wie als Darsteller des Gotter genannt werden; in beiden Eigenschaften hat er eine Sorgfalt und Einsicht bewiesen, die höchsten Lobes werth ist. Ebenbürtig ihm zur Seite stand Herr Froböse in der kleineren Rolle des pedantisch korrekten Assessors, den er mit bewundernswerther Konsequenz und Feinheit charakterisierte, und als Dritter im Bunde muß Herr Winterstein genannt werden, der dem Maler Burckhardt ein überzeugendes Gepräge zu verleihen wußte. Unter den Damen zeichnete sich Fräulein Paulk besonders aus. Der anwesende Autor wurde nach den Aktschlüssen sowie am Schluß des

Stückes wiederholt lebhaft hervorgerufen.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Beethoven's Fidelio“ unter Kapellmeister Weingartner’'s Leitung gegeben. Zu Beginn wird die Ouvertüre Leonore (Nr. 9 gespielt. Die Besetzung ist folgende: Don Fernando: Herr Bulß; on Pizarro: Herr Mödlinger; Florestan: Herr Sylva; Leonore: Fräulein Hiedler; Herr Stammer; Marzelline: Frau Herzog; Jacquino: Herr lipp. 1b n ve Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Fran⸗ cisco de Rojas' Schauspiel „Der Graf von Castasiar“, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Adalhert Matkowskgy, zur Auf⸗ führung. Hierauf folgt „Meister Gert Westfaler“, Komödie aus dem Dänischen des Ludwig Holberg, für die deutsche Bühne 8 von Dr. Julius Hoffory und Dr. Paul Schlenther, in folgender Besetzung: Meister Gert Westfaler: Herr Vollmer; Gunild, seine Mutter: Frau Schramm; ilbert, Apotheker: Herr Link; Leonore, seine Tochter: Fräulein indner; Gotthart, sein Bruder: Herr Oberländer; Leonard, Che⸗ mikalienhändler: Herr Purschian; Heinrich, dessen Diener: Herr artmann; Pernille, Leonore’'s Zofe: Frau Conrad; Tobias, Advokat: err Heine. In dem Kirchen⸗Konzert, welches morgen Abend von 6 bis 7 Uhr in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniß⸗Kirche stattfindet, ird Fräulein Voltz mitwirken und eine Arie aus der Reformations⸗ Kantate von Bach sowie ein Lied von Freudenberg singen. Die Orgel spielt Herr Dr. H. Reimann (Sonate „Ein’' feste Burg“ von S. de Lange, Phantasie von H. v. Herzogenberg). Karten zu 50 sind bei Bote u. Bock und Abends am Haupteingang der Kirche zu haben. Der Verwaltungsrath der Bayreuther Bühnen⸗Festspiele hat beschlossen, im nächsten Jahre folgende Aufführungen zu veranstalten: von dem „Ring des Nibelungen“ drei, und zwar in den Tagen vom

zu verschweigen, wenn derse

Die Kaiser⸗Wilhelm⸗

21. bis 24. Juli, 2. bis 5. August und 14. bis 17. August; von dem „Parsifal“ acht, und zwar am 19., 27., 28. und 30. Juli, 8., 9., 11. und 19. August. Ueber die Besetzung sind endgültige Entscheidungen noch nicht getroffen.

Mannigfaltiges.

reußische Haupt⸗Bibel⸗Gesellschaft“ feierte heute

Sen tnißkirche ihr 82. Die Fest⸗

predigt hielt Hosprediger Kritzinger, den Bericht erstattete Lic. Breest. Die Gesellschaft hat danach im letzten Jahre 146 373 Bücher aus⸗ egeben und zwar 100 446 Bibeln, 45 607 Neue Testamente und 320 pfalter. Traubibeln wurden 25 053 abgegeben, 738 mehr als 1894; 5507 Exemplare entnahmen davon die Berliner Gemeinden. Von den Bibeln für oldene und lberne FeFes ten sind 455 begehrt worden. Verschenkt wurden 534 Bibeln, 29 Neue Testamente und 200 Psalter. Die Kommunalschulen e aus den Erträgen der Bibelpfennigbüchsen 102 Bibeln, die ilitärschulen auf Kosten des Kriegs⸗Ministeriums 229 Bibeln. Unter die Mannschaften der rmee und Marine wurden 6494 Bibeln und 33 045 Neue Testamente und Psalmen vertheilt. Seit der Stiftung der Gesellschaft bis jetzt sind insgesammt 3 036 944 heilige Schriften ausgegeben worden. Die Einnahmen beliefen sich im letzten Jahre auf 277 783 ℳ, die Ausgaben auf 275 971 Die 85 Tochtergesellschaften zahlen 4095 Beiträge. Diese Tochtergesellschaften vertheilten für sich selbständig velepten Jahre 75 533 und seit ihrer Begründung 4 438 630 heilige riften.

Der „Verein zur Besserung entlassener Straf⸗ Hefapgenen, hielt gestern Denat Abend im Bürgersaal des kathhauses seine diesjährige Generalversammlung ab. Den Bericht über die Thätigkeit des Vereins im vergangenen Jahre erstattete der Vorsitzende, Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath a. D. Dr. Starke. Im Laufe des letzten Geschäftsjahres sind danach von seiten der staat⸗ lichen Behörden Anregungen zu einer den gesammten preußischen Staat umfassenden Organisation der Fürsorge für entlassene Strafgefangene gegeben worden; die Verhandlungen über diesen Punkt sind jedoch noch nicht zu Ende geführt. Ferner wird jetzt den Strasentlassenen der Arbeitsverdienst nicht immer bei der Entlassung ausgehändigt, sondern, um Mißbrauch zu verhüten, den Kommunalverbänden, Vereinen u. s. w. übersandt, welche sich mit dem Entlassenen in Büehehrdnng setzen. Beschäftigung nachgewiesen erhielten im letzten Geschäftsjahre 3528 Strafgefangene von 4455, welche sich an den Verein wandten, und zwar 3543 erwachsene und 912 jugendliche. Den Kassenbericht erstattete alsdann der Geheime Justiz⸗Rath Dr. Wirth. Der Verein hatte hiernach im verflossenen Jahre an Einnahmen 46 000 in Effekten und 46 560,92 in Baar, an Ausgaben 45 621,90 zu buchen. Besonders erfreulich ist, daß von den in Arbeit gebrachten Pfleglingen für die ihnen zur Beförderung auf der Eisenbahn, für Arbeitsgeräth u. a. gewährten Unterstützungen Rückzahlungen in Höhe von 11 694,31 erfolgt sind. Besondere Erwähnung verdient ein Legat von 10 000 ℳ, welches Herr Rentier Rudolf Springer dem Verein machte. Zum Schluß entrollte Herr Kaufmann Bischoff, der Dirigent des Arbeitsnach⸗ weise⸗Bureaus, ein fesselndes Bild von dem Leben und Treiben in diesem Bureau während eines Tages.

Die dieswinterlichen Projektions⸗Abende der „Freien photographischen Vereinigung“ beginnen in den ersten Tagen des November und finden wie bisher im Königlichen Museum für Völkerkunde statt. Bis jetʒt sind nachstehende Vorträge an⸗ gemeldet worden: Sanitäts⸗Rath Dr. Bartels: Bosnien und die Herzegowina; Dr. Kurt Boeck: Drei photographische Indien⸗ fahrten; Dr. Erich von Drygalski: Grönland; Dr. P. Ehren⸗ reich: Reisebilder aus Indien, II. Theil: Aus dem Reich der Mitte; Professor Dr. Frey: Michel Angelo (dieser Vortrag findet in der Königlichen Universität statt); Geheimer Medizinal⸗Rath, Professor Dr. G. Fritsch: Rückblicke auf unser sommerliches Vereinsleben; Chemiker 1 Fürstenberg: Die Photo⸗ graphie im Dienste der Rüchterfene; err Franz Goerke: Neues von der Nord⸗ und Ostsee, Märkische Wanderungen; Herr Adolph Holzt:

Was ist Autotypie? Eine gemeinfaßliche Darstellung des Verfahreng: Premier⸗Lieutenant Kiesling: Die Anwendung der Phot ns 8 militärischen Zwecken; Sanitäts⸗Rath Dr. Leppmann: phrlognoritn eisteskranker Verbrecher; Dr. Emil Lindemann: Helgoland; Herr ens Lützen: Ein Besuch bei Andrée auf Spisbesgen; Dr. Felix von Luschan: Die Armenier und ihre Nachbarn; Dr. A. Miethe: Jenseits der Touristenwege in Norwegen; Dr. R. Neuhaus: Meine italienische Reise; Bilder aus der Berliner Ge⸗ werbe⸗Ausstellung; Herr Paul Ponge: Reiseerinnerungen aus Bayern, Tirol und Ober⸗Italien; Hauptmann Theodor Wundt: Skizzen aus den Hochalpen. (Aenderungen bleiben vorbehalten.) Außer diesen Vortrags⸗Abenden wird an Stelle einer ordentlichen Sitzung noch ein kombinierter Projektions⸗Abend veranstaltet werden, an 89- lem den Mitgliedern Gelegenheit gegeben werden soll, felbst hergestellte Dia⸗ 8 itive in beschränkter Zahl vorzuführen; eine Diskussion über Her⸗ ellungstechnik u. s. w. soll sich anknüpfen.

Frau Auguste Wilbrandt⸗Baudius, welche für das „Theater des Westens“ verpflichtet gewesen, ihren Vertrag aber noch vor Eröffnung des Theaters gelöst hat, wird sich im Saal Bech⸗ stein am Sonntag, den 1. November, als Vorleserin hören lassen.

Würzburg, 28. Oktober. Heute fand die Einweihung des neuen Universitätsgebäudes statt. Nach einem einleitenden Gottesdienst begaben sich, wie „W. T. B.“ berichtet, die Professoren, die Universitätsbeamten und die gesammte Studentenschaft in feier⸗ lichem Zuge von dem alten nach dem neuen Gehäude, vor welchem

ein Zelt für die zahlreichen Ehrengäste errichtet war. Vor von Land-.

dem neuen Gebäude wurde dem Kultus⸗Minister mann der Schlüssel überreicht. Der Minister gab den⸗ selben dem 11,S F. Rektor, Professor von Leube, weiter, der die Thür aufschloß und die Versammlung zum Eintritt auf⸗ forderte. In der Aula hielt sodann Professor von Leube die Festrede über die Entwickelung der Universitäten seit dem Mittelalter und speziell über die Geschichte der Universität Würzburg. Es folgten Be⸗ grüßungsansprachen des Ministers von Landmann, der Rektoren der Universitäten Erlangen und München, des Bürgermeisters und Anderer, worauf der neue Rektor, Professor Schell, seine Antrittsrede hielt.

Gravosa, 27. Oktober. Gestern früh fand, wie „W. T. B.“ meldet, infolge heftigen Windes und auftretender Regenböen in den süddalmatinischen Gewässern ein Zusammenstoß zwischen den Schiffen „Laudon“, „Nautilus“ und „Zriny“ statt. Die Schiffe gehören zu dem auf einer Segel⸗Uebungsfahrt begriffenen österreichischen Geschwader. Alle drei Schiffe erlitten leichte Havarie und sind auf dem Wege nach Pola, wo die Schäden aus⸗ gebessert werden sollen. Verletzungen der Besatzungsmannschaften sind nicht vorgekommen.

Kopenhagen, 27. Oktober. „W. T. B.“ meldet: Der Kassierer des hiesigen Anarchistenklubs, der Vergolder Peter Jensen, wurde hier am Sonnabend am Oersted⸗Park in dem Augen⸗ blick verhaftet, als er von einem Knaben 20 Kronen entgegennahm, welche auf gefälschte Sparmarken in der Danske Sparemärkekasse erhoben waren. Die Kasse ist in letzter Zeit wiederholt ähnlichen Fälschungen mit bedeutenden Beträgen zum Opfer gefallen. Der Verhaftete gestand, Sparmarken im Betrage von 5000 Kronen ge⸗ fälscht zu haben, angeblich um dem Anarchistenklub Agitationsmittel zu verschaffen.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. 8 Madrid, 28. Oktober. (W. T. B.) Eine amtliche Depesche aus Manila berichtet über eine auf den Sulu⸗ Inseln entdeckte Verschwörung. Acht Soldaten seien er⸗ schossen worden. Der Gouverneur habe eine Bürgerwehr (compagnie locale) bewaffnet. Von Manila seien Truppen dorthin abgegangen. (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

t vom 28. Oktober, r Morgens.

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Wetterberi 8

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Temperatur in ° Celsius 40R.

50 C.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. red. in Millim.

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bedeckt wolkig Dun

bedeckt wolkig bedeckt

heiter halb bed. halb bed. bedeckt¹) wolkenl. ²) heiter) wolkenlos heiter wolkenlos wolkenlos bedeckt bedeckt halb bed.

Belmullet.. 756 SSO Aberdeen. 754 W Kopenhagen. 754 SW Stockholm, 750 SSW aparanda . 752 N oskau 764 SW Cork, Queens⸗ toicn. . 758 NNW Cherbourg. 758 SW ö3 1 757 WSW vllt 754 SW mburg. 759 SSW winemünde 759 SSW Neufahrwasser 760 WSW Memel . 758 SW

aris 760 SSO

ünster. 759 S Karlsruhe.. 762 Wiesbaden. 761 SW München. . 763 SDO8O Chemnitz . 764 bedeckt Berlin 2762 SW 4 wolkig Wien . 766 Nebel Breslau 765 S bedeckt Ile d'Aix.. 757 O bedeckt Niza 764 O Regen Triest 766 still bedeckt

¹) Nachts Regen. ²) Gestern Regen. ³) Gestern Regen. 8.

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Sonnabend:

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, das gestern über d Nordsee lag, ist nordostwärts nach Südskandinavien fortgeschritten und verursacht in Wechselwirkung mit dem über der Balkanhalbinsel liegenden Hochdruck⸗ gebiet an der deutschen Küste frische Südwestwinde, während im Binnenlande die vorwiegend südlichen Winde überall nur schwach auftreten. In Deutsch⸗ land ist das Wetter kühl, im Norden heiter, im Süden vorwiegend trübe, nur in den östlichen Ge⸗ als Gast.) bietstheilen liegt die Morgentemperatur über dem Mittelwerth, vielfach ist seit gestern Regen gefallen.

Deutsche Seewarte.

Theater. Duval. Opus I. Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ Anfang 74 U

haus. 210. Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten Freitag: von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Fran⸗ Opus I.

Traum. 7 ½ Uhr.

vertreter.

zösischen von Ferdinand Treitschke. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Weingartner. Zu Leonore (Nr. ce. Schauspielhaus. von Castanar. Francisco de Rojas, für die deutsche Bühne be⸗ arbeitet von Adalbert Matkowsky. In Scene ge⸗ Abschied setzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Meister S is .⸗ ekea; in Aafta aug, dem änischen des Ludwig Holberg (geschrieben .S. Fur die Fee Hähne egerdehtet voncpr. 8es, Hierauf: Treptows Abschied. Hoffory und Dr. Pau enther. In Scene gese vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Der Hüttenbesitzer. Freitag: Opernhaus. valleria rusticana. (Bauern⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem hof Zoologischer Garten.) gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Die Schauspiel in 4 Akten von Alexander von Roberts. Tochter des Regiments. 2 Akten von Gaöëtano Donizetti. ischen von Saint Georges. ( arcella Sembrich, Königliche Kammersängerin, als letzte Gastrolle.) Anfang 7 ½ Uhr. Erhöhte Preise. Schauspielhaus. Abonnement B. Tasso. Schauspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von Goethe. Anfang 7 ½ Uhr. 6“

Fritzchen.

Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Hamlet.

Morituri.

Das Ewig⸗Männliche.)

Berliner Theater. Donnerstag: Renaissance. Anfang 7 ½ Uhr. 88 Freitag (8. Abonnements⸗Vorstell.): Renaissance. der Sonnabend: König Heinrich.

Lessing⸗Theater. Ä- 8 (Georg Engels als Gast.)

Freitag: Madame Sans⸗Gene. (Jenny Groß.) g.oeheg,n. Sonnabend: Anna’'s Traum. Direktion:

Residenz⸗Theater. Direktion: Lautenburg. Donnerstag: Letzte Woche! Der Stell⸗ (Le Remplaçant.) Schwank in 3 Akten von Deutsch von Max Schönau. Vorher: e“ in 1 Akt von P. Linsemann.

r.

Der Stellvertreter.

Dirigent: Kapell⸗ Jarno.

Beginn: „Duvertüre

Anfang 7 ½ Uhr. Neues Theater.

Schauspiel in 3 Aufzügen von sprünge. berger und C. Kraatz.

Sonntag,

Anfang 7 ½ Uhr. ““ 211. Vorstellung. Ca⸗

Komische Oper in Anfang 7 ½ Uhr. Text nach dem reitag: Treue. arie: Frau 8

239. Vorstellung. Sonder⸗

35. Vorstellung. 8 8

Das Ewig Männliche.) Musik von Max Dahms.

(Teja. Fritzchen. Bajadere. 8

eitag: Prima Ballerina.

Donnerstag: Anfang Bentral⸗Theater. Alte

(Georg Engels 1.“

Thomas a. G

in 6 Bildern von Sigmund

Sonnabend: Zum ersten Male: Die Vielgeliebte. Schwank in 3 Akten von Hans Fischer und Josef

Schiffbauerdamm 4a./5. 238. Vorstellung. Der Graf Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Bock⸗ Schwank in 3 Akten von Paul Hirsch⸗ Hierauf: in 1 Akt von ¶˖

Berliner Scherzbild Anfang 7 ½ Uhr.

Gottlieb Müller (Dr. L. Leipziger). Freitag und folgende Tage: Bocksprünge.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ Donnerstag:

onnabend: Hamlet, Prinz von Dänemark.

Theater Unter den Linden. Bebrenftr. 5557. Verehelicht: Direktion: J. Fritzsche. Donnerstag: Mit neuer Aus⸗ öen; stattung: Der Pumpmajor. Operette in 3 Akten nach Gogol's „Revisor“ von Julius Horst und Leo Stein. Musik von Alexander Neumann. In Scene 8 8 8 gomnögFezigeur Fen Slfes. Iirigast.

rstad- Moritn err Kapellmeister Korolany. Hierauf: Die Deutsches Theater. Donnerstag: Morituri. Bajadere. Ballet in 1 8, vrer, Poggioles

nfang 8

Freitag: Der Pumpmajor. Hierauf: Die

Thalia-Theater (vorm. Adolph Genst⸗Theater). Dresdenerstraße 72/73 Direktion: W. Hasemann. Donnerstag: Prima Ballerina(Maison Tamponin). Vaudeville⸗Operette in 3 Akten von Blum und Toché, bearbeitet von Hugo Wittmann. von Carl Weinberger. Anfang 7 ½ Uhr.

rj . Nachmittags 3 Uhr: Bei bis auf die Anna’s Hälfte ermäßigten Preisen: Gebildete Menschen.

Jakobstraße 30. Richard Schultz. Donnerstag: Eine wilde Sache.

8 w it G d Ta I Freund 189 W. Mann⸗

adn. Musik von Julius Einödshofer. Anfang r. Freitag: Eine wilde Sache.

Konzerthaus. Karl Meyder⸗Konzert. Donnerstag: Fest⸗Ouverture von Lassen. Ouverture

„Ein Tag in Wien“ von Suppé. Walzer „Der Frauen Liebe und Leben“ von Blon. Potpourri „Musik⸗Revue“ von Linke. „Fantaisie de ballet“ für Violine von Beriot (Herr Schmidt⸗Reinecke). „Lieb Mütterlein, ade“ für Cornet⸗à⸗Piston von Treptows Rühle (Herr Werner). 88 8

6 88

Saal Bechstein. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Lieder⸗Abend von Lizzie Sondermann.

achmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: 8.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margot von Bassewitz mit Hrn. Rittergutsbesitzer und Lieut. d. R. Magnus Frhrn. von der Goltz (Dresden⸗Blasewitz) Frl. Erna von Monbark mit Mr. Ruscombe James Asfbley (Eberswalde— Bristol). Frl. Clara Fleischmann mit Hrn. Gerichts⸗Assessor C. Reinecke (Osnabrück).

Hr. Regierungs⸗ Assessor Dr. jur. Friedrich Frhr. von Gaudy mit Frl. Marie von Prittwitz und 52 (Breslau). Hr. Pfarrer Theodor Krummacher mit Elisabeth Gräfin von der Goltz (Potsdam). Hr. Regierungs⸗Bau⸗ meister Hermann Muthesius mit Frl. Anna Trip⸗ penbach (London). Hr. Amtsrichter C. Werner mit Frl. Margarethe Blümel (Ratibor). Hr. Amtsrichter Heinrich Hamann mit Frl. Agnes Schindler (Bernstadt). Hr. Pastor Adolf Penng reantt Frl. Martha Krohne (Esperstedt,

ez. Halle).

Fees Ein Sohn: Hrn. von Doetinchem (Ruhnow i. P.). Hrn. .e Jacobi von Wangelin (Tornau b. Düben). Eine Tochter: Hrn. Oberst Frhrn. von Stralenheim (Gegßenbain). Hrn. Prem.⸗Lieut. Barchewitz (Neisse).

Gestorben: Fr. Rosa von Winterfeld, geb. von Aukum (Blankenese). Verw. Fr. Militär⸗ Oberprediger Agnes Bork, geb. Hevelke (Friedenau).

r. Major a. D. Herrman Frhr. von Esebeck

(Cassel). Hr. Geheimer Sanitäts⸗Rath Dr.

Eduard Doebbelin (Berlin). Hr Rechnungs⸗

Emil Rath Eduard Obst (Breslau).

Große

Trene.

Musik

Verantwortlicher Redakteur: Siemenrot in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

William Busnach und Georges

Konzerte.

Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: II. Klavier⸗Abend von Ossip G brilowitsch 1

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Whrnnfeei Nr. 32.

Fünf Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilage).

8 Kosten ganz auf vpon Privatpersonen angerufen worden, welchen letzteren dann in der Regel ein Aufsichtsrecht eingeräͤumt wurde, dessen

33

Bedeutung besißt/ insofern Miineralien kurz be sp

No. 2572.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die munizipalen Arbeitsnachweisstellen in Paris.

In dem Journal de la Société de Statistique de Paris (Nr. 9, Seyptember 1896) ist ein Aufsatz von Eugone Charbonnel über „Le Placement gratuit par les Bureaux municipaux à Paris“ veröffentlicht, aus dem in Nachstehendem bei dem Interesse, welches sich auch in Deutschland der gemeindlichen Arbeitsvermitte⸗ lung zuwendet, Einiges mitgetheilt werden soll.

Schon 1848 hatte man in Paris den Versuch gemacht, in jeder Mairie für das zugehörige Arrondissement eine unentgeltliche Arbeits⸗ nachweisstelle einzurichten. Der Versuch mißlang damals, und erst 39 Jahre später, am 15. Juli 1887, nahm ihn die Munizipalität des achtzehnten Arrondissements wieder auf, diesmal mit gutem Erfolg für ganz Paris. Von den 20 Arrondissements der Stadt haben seit 1887 (bis zum Dezember 1895) weitere 14 Arbeitsnachweisstellen nach

dem Vorgang des achtzehnten Arrondissements eingerichtet, in zwei Arrondissements erfüllen private Wohlthätigkeitsinstitute mit dem

Sitz in der Mairie die gegebene Aufgabe, sodaß nur noch in drei Arrondissements munizipale Arbeitsnachweisstellen fehlen; wie es scheint, weil in ihnen besondere örtliche Verhältnisse das Bedürfniß weniger hervortreten lassen.

Am deutlichsten kommt der erfreuliche Erfolg in der zunehmenden ahl der nachgewiesenen Arbeitsstellen zum Ausdruck, die sich im Jahre 887 auf 662, im Jahr 1895 auf 27 751 belief und auch bei den

einzelnen Bureaux von dem Jahr der Einrichtung an eine entsprechende, fast durchweg ununterbrochen fortlaufende Steigerung aufweist.

Welche finanzielle Wohlthat diese unentgeltliche Stellenvermitte⸗

gegenüber der Vermittelung durch Privatbureaux den mit Arbeit versorgten Personen zugewendet hat, bringt der Verfasser durch

folgende Berechnung zur Anschauung. Die Privatbureaux verlangen

durchschnittlich 10 Fr. für eine Vermittelung. Die Zahl der im Ganzen seit 1887 durch die 14 munizipalen Bureaux über das 15. erst 1895 errichtete konnten Angaben noch nicht gemacht werden

vermittelten Anstellungen beträgt 127 712, für welche von den An⸗ gestellten an Privarbureaux mithin 1 277 120 Fr. als Gebühren zu nahlen gewesen wären.

Und dieses bedeutende Resultat ist mit einem verhältnißmäßig

geringen Aufwand von Kosten erreicht worden. Die 14 Bureaux verwenden durchschnittlich je 2500 Fr. jährlich, zusammen also 35, 000 Fr. Seit 1887 beziffern sich die Kosten im Ganzen auf 205 000 Fr. Die Deckung erfolgt theilweise durch einen Zuschuß seitens des Conseil municipal in Höhe von je 1000 bis 3000 Fr. In mehreren Arrondissements hat die Munizipalität die sich genommen, in anderen ist die Generosität

usübung durch eine ommission, fast immer mit dem Maire des Arrondissements als Vorsitzendem, erfolgt. In einzelnen Arrondissements nimmt man auch zu Wohlthätigkeitsfesten und Bazaren seine Zuflucht, in zweien erhält das Bureau einen kleinen Zuschuß vom Minister des Innern. Die Leitung der Bureaux, die theils den ganzen Tag, theils nur in en Abendstunden geöffnet sind, liegt in der Hand besoldeter Beamten,

denen in mehreren Fällen Gehilfen beigegeben sind. Auf die sehr schätzenswerthen Angaben des Verfassers über die

in den verschiedenen Bureaux übliche Methode der Vermittelung selbst

kann hier nicht eingegangen werden, es sei dieserhalb auf das unmittel⸗ bare Studium der lehrreichen Arbeit verwiesen.

Ueber die im Jahre 1895 erzielten Resultate sei noch Folgendes kurz mitgetheilt.

Die 14 in Betracht kommenden Bureaux hatten im Ganzen zu registrieren 52 200 Stellengesuche, 40 010 offene Stellen und 27 751 vermittelte Anstellungen. oon den eingestellten Personen waren nur 8043 männlichen, dagegen 19 708 weiblichen Geschlechts. Dem Berufe nach waren von den 1) männlichen Angestellten: Valets de chambre 90, Cochers et valets de pied 104, Domestiques 40, Concierges 202, Gargons de magasin 682, Hommes de peine 544, Gargons de course 1848, Employés aux écritures 481, Gargons de café 300, Courtiers et Placiers 625, Apprentis 1144, Jeunes gens pour le commerce 622, Grooms 86, Divers 1329; von den 2) weiblichen Angestellten: Cuisinières 754, Bonnes 8140, Femmes de ménage 2265, Nourrices 11, Couturières 2682, Lingères 370, Fleuristes 497, Modistes 111, Mécaniciennes 762, Demoiselles de magasin 243, Demoiselles pour courses 295, Caissières 6, Apprenties 904, Diverses 2668.

Nach den vom Arbeitsamt im Jahre 1891 veranstalteten Erhebungen wiesen die 294 privaten Vermittelungsbureaux (gegen Bezahlung) durch⸗ schnittlich täglich 1928 nachgewiefene Stellen auf, während 1895 die muntzipalen Bureaux im Durchschnitt täglich 2468 Stellen nachge⸗ wiesen haben. Der Verfasser hält das letztere Ergebniß noch keines⸗ wegs für hinreichend, es könne jedenfalls erhöht werden. Er tadelt Hnerlic eine gewisse zwischen den einzelnen Arrondissements be⸗ thätigte Rivalität. Es sei sehr zu beklagen, daß einzelne Bureaux nur an Personen Stellen nachweisen, die im Arrondissement wohnen. Häufig blieben so offene Stellen in dem einen Bureau unbe⸗ nützt, für welche in anderen Bureaux Anwärter im Ueberfluß vor⸗ handen waren. Mit Recht empfiehlt er deshalb die Errichtung eines Zentralbureaus, zum mindesten aber telephonische Verbindung zwischen den einzelnen Bureaux und e eenseitige Aushilfe zwischen denselben.

Erwähnt sei zum Sch hche im sechsten Arrondissement ge⸗ troffene Einrichtung, nach welcher an die durch das Bureau mit Stellungen versehenen Arbeiter nach dreijährigem Verbleiben in der nachgewsesenen Stellung bei guter Führung Sparkassenbücher als

rämien gegeben werden. Es 2 bereits 500 Frs. in Prämien von bis 50 Frs. zur Vertheilung gelangt, und es diese Methode scheine

B

außerordentlich gute Resultate zu haben.

Literatur.

in Verlage von R. Oldenbourg in München erschien soeben „Die Geologie der deutschen Schutzgebiete in Afrika“ von Dr. Ernst Freiherrn Stromer von Reichenbach. r 3 Karten und mehreren Profilen; Pr. 7,50 ℳ) Dieses dürfte nicht allein diejenigen interessieren, welche durch ihren Beruf für geologische Forschungen eingenommen sind, sondern auch den Beifall des weiteren Kreises aller Kolonialfreunde gewinnen. Denn es wird darin zum ersten Mal von einem Fachmann der Versuch ge⸗ macht, die in vielen kleineren Arbeiten und Reiseschilderungen zer⸗ euten Berichte über die geologische Beschaffenheit unserer ersgecehen nien in übersichtlicher Form zusammenzustellen und, soweit es anging, kritisch zu beleuchten. Dem Werk, das auch eine praktische darin das Vorkommen nutzbarer rochen und die ganze e Literatur darüber angeführt ist, sind mehrere Uebersichtskarten eigefclat, die das Auf⸗ finden der im Text erwähnten Orte erleichtern und gleichzeitig ein von der Verbreitung der verschiedenen geologischen Formationen geben. Von der trefflichen Uesabeschsebuß. die wir der Thätigkeit des Premier⸗Lieutenants C. Waldemar erther in Afrika im

Dienste des Deutschen Antisklaverei⸗Comités verdanken, und welche unter dem Titel „Zum Viktoria Nyanza, eine Antisklaverei⸗

Expedition und

orschungsreise im Verlage von Hermann Paetel in Berlin erschienen ist, liegt

ite Auflage vor. Der

Erste Beila ge

Berlin, Mittwoch, den 28. Oktober

Verfasser schildert darin anschaulich und lebendig seinen Uug von Bagamoyo zum Viktoria Nyanza, den er an der Sp 2 einer großen Expedition unternahm. Der Leser lernt zuglesch mit den überall unterhaltend dargestellten Ereignissen das Land kennen, durch welches die Expedition ihren Weg nahm, die Leute, mit welchen der Verfasser als Chef der Expeditton friedlich oder feindlich in Berührung kam, sowie die Schwierigkeiten und Gefahren aller Art, die zu überwinden waren. Diese erste große Unternehmung Werther's auf afrikanischem Boden bildet den ersten Theil des Buches; ihr folgt im zweiten Theil die Darstellung seiner kurzen, aber durch friedliche und kriegerische Unternehmungen interessanten Thätigkeit an dem großen ostafrikanischen Wasserbecken; der dritte Theil endlich, der den Rückmarsch vom Viktoria Nyanza nach Bagamoyo schildert, ist der in jeder Beziehnng bedeutendste und lesenswertheste. Der Reisende durchzog neue, vorher unbekannte Gebiete und war genöthigt, gegen wilde Völkerschaften mit eigentlich unzureichenden Mitteln Kämpfe zu führen, die er siegreich bestand. Die einfache, ungekünstelte Schilderung dieser Kämpfe, aus der die planvolle und in allen plötzlich auftauchenden Gefahren umsichtige Führung erhellt, wirkt wie eine spannende, romantische Erzählung auf den Leser. Zahlreiche interessante Illustrationen begleiten erläuternd den Texvt. Dem Reisebericht ist eine gute Uebersichtskarte beigegeben, die vom Premier⸗Lieutenant Werther nach eigenen Aufnahmen konstruiert ist, und auf welcher man den Marsch von der Küste nach dem Viktoria Nyanza sowie den Rück⸗ marsch verfolgen kann. Außerdem sind dem Werk eine grammatische Skizze und ein Vokabularium des Kisukuma angehängt, welche A. Seidel bearbeitet hat.

Ludwig Anzengruber's gesammelte Werke. Neue wohlfeile Ausgabe. Vollständig in 60 vierzehntäglich erscheinenden Lieferungen zu je 40 ₰. Stuttgart, J. G. Cotta'sche Buchhand⸗ lung, Nachfolger. Ludwig Anzengruber hat sich durch seine Werke eine hervorragende Stelle in der deutschen Literatur gesichert; er gilt mit Recht als einer der volksthümlichsten Dichter unserer Zeit, als der Klassiker des Volksstücks und als Meister der Erzählun u“ Seine tragischen und humoristischen Bühnenschöpfungen haben das Volksschauspiel verjüngt, die „Dorfgänge“ und Dorfromane lassen ihn als ebenbürtigen Nachfolger von Immermann, Gotthelf und Auerbach im Dienste der neuen Zeit erscheinen, und in den „Kalender⸗

eschichten; hat er mit „launigem Zuspruch und ernster Reo““ im

inne Peter Hebel's nach oben und unten die Fe der Liebe und Selbsterkenntniß ausgetheilt. Diese neue wohlfeile Ausgabe wird daher in den weitesten Kreisen willkommen sein. Ihren Inhalt sollen nachstehende Bühnenstücke, Erzählungen und Gedichte bilden: Der Sternsteinhof, Der Schandfleck, Dorfgänge, Großstädtisches, Ge⸗ fabeltes von irgendwo und nirgendwo, Kalendergeschichten, Gedichte und Aphorismen, Der Pfarrer von Kirchfeld, ser Meineid⸗ bauer, Die Krahelcee ber, Der Gywissenswurm, Doppel⸗ selbstmord, Der ledige Hof, 's Jungferngift, Stahl und Stein, Die Trutzige, Der Fleck auf der Ehr', Die umkehrte Freit', Elfriede, Bertha von Frankreich, Hand und Herz, Das vierte Gebot, Alte Wiener, Heimgefunden. Während Anzengruber's Werke, in zehn Bände geheftet, bisher 35 kosteten, wird der Gesammtpreis der neuen Ausgabe nur 24 betragen. Die erste Lieferung, in der gediegenen Ausstattung der „Cotta'schen Bibliothek der Welt⸗ literatur“ ist speben erschienen und durch jede Buchhandlung auf Ver⸗ langen zur Ansicht zu erhalten.

Das in Lieferungen erscheinende Werk „Napoléon I. in Bild und Wort“ von Armand Dapot (deutsch von O. Marschall von Bieberstein; Leipzig, Verlag von Heinrich Schmidt und Carl Günther) nähert sich seinem Abschluß. Von der öfter erwähnten, außerordentlich reich mit Reproduktionen zeitgenössischer Werke der Malerei, Bildhauerei und Kupferstechkunst ausgestatteten Publikation liegen jetzt 30 Lieferungen vor. Die letzten 5 Lieferungen enthalten unter Anderem Wiedergaben des großen David'schen Gemäldes der Krönung aus dem Louvre, des pompösen Plafondgemäldes von Ingres im alten Stadthause zu Paris, mit der allegorischen Darstellung des Triumpbs Napoleon's, der Vermählung Napoleon's mit Marie Louise nach dem Gemälde von Rouget, sowie verschiedener Pedere figurenreicher Schlachtenbilder aus dem Museum zu Versailles.

er Text bietet im neunten Kapitel zahlreiche interessante Faksimile⸗ Proben der Handschrift des großen Korsen aus den verschiedensten Zeiten seines Lebens und seiner Regierung. Im Anhange wird das ganze Testament Napoleon’s im Wortlaut mitgetheilt. In 35 Liefe⸗ rungen zu je 60 soll das Werk vollständig feim

Von der bereits erwähnten illustrierten Ausgabe von Hack⸗ länder's „Künstlerroman“, welche bei Carl Krabbe in Stutt⸗ art erscheint, liegen jetzt die Lieferungen 11 bis 20 vor. Dem Fethne rthur Langhammer, der schon die früheren Werke des eliebten Autors „Europaäͤisches Sklavenleben“, „Handel und Wandel“, „Tannhäuser’“ ꝛc. illustrierte, ist es bei diesem Roman besonders trefflich geglückt, in congenialer Weise das Künstler⸗Leben und⸗Treiben humor⸗ voll und den Intentionen des Autors folgend zu schildern. Das Werk erhält durch diesen Bilderschmuck einen neuen frischen Reiz. In 30 zum Preise von je 40 soll die Ausgabe vollständig werden.

Die „Illustrirte Welt“ (Deutsche Verlags⸗Anstalt, Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien) hat am 1. Oktober ihren 45. Jahr⸗ gang begonnen. Von den bis jetzt vorliegenden 6 Heften sind die eiden neuesten besonders interessant durch die Schilderungen der festlichen Sas der längft vergangenen Zeit, wie der Kaisertage in Wien und Breslau, der Regierungs⸗ und Geburtstags⸗Jubiläen des Sneege Feide von Baden und des Herzogs Ernst von Sachsen⸗Altenburg ꝛc. An belletristischen Beiträgen bietet der Text u. a. den Roman „Die Fedet um die Erde“ von Wilhelm Meyer⸗Förster und eine Kriminal⸗Novelle „Das Pharaonenarmband“ von A. Groner. Eine Sammlung leicht und angenehm belehrender Mittheilungen ist in der Rubrik „Amüsante Wissenschaft“ enthalten; ernste und humoristische Beiträge anderer Art, allerlei Kurzweil, Räthsel⸗ aufgaben ꝛc. reihen sich an. Außerordentlich reich 1” in Anbetracht der Wohlfeilheit auch der illustrative Schmuck. Große Holzschnitte nach photographischen Momentaufnahmen veranschaulichen die Ent⸗ hüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm 1. in Breslau am 4. September nebst dem Vorbeimarsch der Truppen, sowie den Einzug des russischen Kaiserpaares in Wien. Andere, nicht minder wohlgelungene xylographische Tafeln und Textbilder zeigen die großen Porträts des Großherzogs und der gros. erzogin von Baden, Gruppen aus dem Fubiläumssestzuge n

arlsruhe, die Williibrordi⸗ rche in Wesel, die Bildnisse des Herzogs und der Herzogin von Sachsen⸗Altenburg, des Kronprinzen Viktor Emanuel von Italien und seiner jetzigen Gemahlin, der Prin⸗ zessin Hülen⸗ von Montenegro, die originelle Tracht der Altenburger Bäuerinnen, Reproduktionen von Gemälden Robert * (Löwen) und Carl Mücke’s (Die Liebesfrage) zc. Dem 6. Heft ist ferner ein uter Fe nach dem Aquarell „Gestörtes Stelldichein“ von 6on Girardet beigegeben. Von der Zeitschrift, die als gutes und billiges Familienblatt empfohlen werden kann, erscheinen jährlich 28 le zum Preise von nur je 30 ₰.

Die estrige eneralyersammlung der Bereinigungs⸗ Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier be⸗

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

schloß, die Direktion zu beauftragen, nach Maßgabe des Aktiengese vom 18. Juli 1884 ein neues . S. 8 Aktionären, die der Verwaltung bisher fern gestanden haben u deren Wahl der Direktion überlassen wird, auszuarbeiten und einer ebenfalls vor der nächsten ordentlichen Generalversammlung zu be⸗ rufenden außerordentlichen Versammlung zur Beschlußfassung vorzu⸗ Peden. 1“ Punkte der Tagesordnung wurden nach der Vor⸗ age erledigt. ·

Königsberg, 27. Oktober. (W. T. B.) Getreidemarkt. P5 ruhig. Roggen unverändert, pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 114. Gerste unverändert, Hafer unverändert, do. loko pr. 2000 Pfd. Zollgew. 128. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 117,00. Sotalns Fen20c Liter 100 % loko 37,00, do. pr. Oktober 36,50 Gd., do. pr.

rühjahr —,—.

Danzig, 27. Oktober. (W. T. 2 Getreidemarkt. Weizen loko ruhiger, Umsatz 200 t, do. inländ. hochbunt und weiß 162 165, do. inländ. hellbunt 160, do. Transit hochbunt und weiß 129 00, do. hellbunt 126,00, do. Termin zu freiem Verkehr pr. Nov.⸗Dez. 164,00, do. Transit pr. Nov.⸗Dez. 128,50, Regulierungspreis zum freien Verkehr 162,00. Roggen loko unverändert, inländ. 114, do. russischer und polnischer zum Transtt 80,00, do. Termin pr. Nov.⸗Dez. 115,50, do. Termin Transit pr. Nov.⸗Dez. 81,50, do. Regu⸗ lierungspreis zum freien Verkehr 115. Gerste, große (660 700 Gramm) 130. Gerste, kleine ““ Gramm) 112,00. Hafer, inländischer 120,00. Erbsen, inländische 126,00. Spiritus loko kontingentiert 56,25, nicht kontingentiert 36,25. 1

Zucker, Transit, Basis 88 % Rendement franko Neufahrwasser 8,80 Gd. Ruhig.

Stettin, 27, Oktober. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen unverändert, loko 163—166, per Oktober 169,00, per Oktober⸗

per Oktober⸗November 128,00. Pommerscher fer loko 128 134. Rüböl loko fest, per Oktober 56,00, per November⸗Dezember 8 55,70. Spiritus fest, loko mit 70 Konsumsteuer 36,50. Petroleum loko 11,10. 3

Breslau, 27. Oktober. (W. T. B.) Getreide⸗ und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 % exkl. 50 Verbrauchs⸗ abgaben pr. Oktober 55,30, do. do. 70 Verbrauchsabgahen pr. Oktober 35,80.

Magdeburg, 27. Oktober. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exrkl. von 92 % 10,25 10,35, Kornzucker exkl. 88 % Rendem. 9,75 9,90. Nachprodukte exklusive 75 % Rendement 7,25 8 7,75. Ruhiger. Brotraffinade I 23,75. Brotraffinade II 23,50. Gem. Raffinade mit Faß 23,25 24,25, gem. Melis I mit Faß 22,25. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito fr. a. B. Hamburg per Oktober 9,00 bez., 9,05 Br., pr. November 9,02 ½ Gd., 9,07 ¼ Br., pr. Dezember 9,12 ½ Gd., 9,17 ½ Br., pr. Januar⸗März 9,35 Gd., 9,42 ½ Br., pr. April⸗Mai 9,62 ½ Gd., 9,67 ½ Br. Rubhig. 8

„Leipzig, 27. Oktober. (W. T. B.) [(Sele „Kurse.) 3 % Sächsische Rente 97,10, 3 ½ % do. Anleihe 101,20, Zeitzer Paraffin⸗ und Solaröl⸗Fabrik 102,90, Mansfelder Kuxe 715,00, Leipziger Kredit⸗ anstalt⸗Aktien 210,90, Kredit, u. Sparbank zu Leiprig 120,50, Leipziger Bankaktien 170,60, Leipziger Hypotbekenbank 138,50. 8 Saͤchsische Bankaktien 124,80 Sächfisch Boden⸗Kreditanstalt 118,75, Leipziger Baumwollspinnerei⸗A ien 179,00, v 8 Kammgarnspinnerei ⸗Aktien 195,50, Kammgarnspinnerei töhr u. Co. 196,00, Wernhausener Kammgarnspinnerei 88,00, Mien⸗ burger Aktienbrauerei 233,00, Bacengfinen Halle⸗Aktien 112,50, Große Leipziger E 169,50, Leipziger Elektrische Straßenb. 155,25, öS. ee“ 199,00, Deutsche Spitzen⸗ fabrik 224,00, Leipziger Elektrizitätswerke 138,00, Böhmische Nord⸗ bahn⸗Aktien 181,50.

Kammzug⸗Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Oktober ℳ, pr. Noyember 3,15 ℳ, pr. Dezember 3,17 ¼ ℳ, pr. Januar 3,20 ℳ, pr. g 3,20 ℳ, pr. März 3,20 ℳ, pr. April 3,22 ½ ℳ, pr. Mai 3,22 ½ ℳ, pr. Juni 3,22 ½ ℳ, pr. Juli 3,25 ℳ, pr. August 3,25 ℳ, pr. September 3,27 ½ Um atz 55 000. Behauptet.

Bremen, 27. Oktober. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum-⸗ Börse.) Fest. Loko 6,80 Br. Russis⸗ Petroleum. Loko 6,60 Br. Schmalz. Fest. Wilcox 26 ¼ 8 Armour sbhield 26 ½¼ ₰, Cudahy 27 ¼ 3, Choice Grocery 27 ¼ ₰, White label 271 ₰,

Pibehn vi2 pec s ert IFnr . nen, 2. 4₰. Reis sehr fest. Kaffee fest. aumwolle ruhig. nd middl. loko 41 ¾ ₰. b

Kurse des Effekten⸗Makler⸗Vereins. 5 % Nord⸗ deutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗Aktien 172 Br. 3 298 gorddeussche Llopd⸗Aktien 113 Gd. Bremer Wollkämmerel

Hamburg, 27. Oktober. (EA T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 129,75, Bras. Bk. f. D. 172,00, Lübeck⸗Büch. 14625, A.-C. Guano W. 78,75, Privatdiskont 4t, Hamb. Packetf. 135,10, Nordd. Lloyd 114,25, Trust Dynam. 173,50, 3 % H. Staatsanl. 97,10, 3 ½ do. Staatsr. 106,00, Vereinsbank 151,25, Hamburger Wechsler⸗ bank 130,00. Gold in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd. Silber in Barren pr. Kilogr. 86,50 Br., 86,05 Gd. Wechsel⸗ notierungen: London lang 20,22 ½ Br., 20,17 ½ Gd., London k. 20,39 Br., 20,34 Gd., London Sicht 20,40 Br., 20,37 Gd., Amster⸗ dam Ig. 167,15 Br., 166,75 Gd., Wien Sicht 170,20 Br., 169,60 Gd., 5* Sicht 80,90 Br., 80,70 Gd., St. Petersburg lg. 213,50 Br., 12,00 Gd., New⸗York 4,20 Br., 4,17 Gd., do. 60 Taze Sichl 4,15 Br. . 1

endhörse. Oesterr. Kreditaktien 311,90, Lombarden

213,50, ü; 135,50. Still.

etreidemarkt. Weizen loko matt, holsteinischer loko neuer 162.166. Roggen loko matt, hiesiger —, mecklenburger loko neuer 126—132, russischer loko ruhig, 96 98. Hafer ruhig, Gerste ruhig. Rübsl fest, loko 57 ½. Spiritus (unverzollt) matt, pr. Oktober⸗November 19 Br., pr. November⸗Dezember 19 Br., pr. Dezember⸗Januar 19 Br., pr. April⸗Mai 19 Br Kaffee fest, Umsatz 2500 Sack. Petroleum behauptet, Standard white loko 6,80. Seege per Oktober inklusive Faß infolge von Deckungen gefragt, ohne Faß angeboten.

Kaffee. (Nachmittagsbericht.) Good average Santos pr. Oktober 52 ¼, pr. Dezember 52 ¼, pr. März 52 ½, pr. Mai 53. Ruhig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg ühr. ktober 9,02, pr. November 9,05, pr. Dezember 9,17, pr. März 9,80, pr. Mai 9,70, pr. Juli 9,90. Ruhig.

Wien, 27. Oktober. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse.) November⸗ Kurse. Oestr. 4 1+ % Pavpierr. 101,10, do. Silberr. 101,15, do. Goldr. 122,00, do. Kronenr. 101,15, Ungarische Goldrente 121,70, do. Kron.⸗A. 99,15, Oesterreichische 60er Logse 144,25, Anglo⸗Austr. 154,50, Länderbank 247,50, Oestr. Kredit 368,75, Unionbank 293,00, Ungar. Kreditb. 406,25, Wiener Bk.⸗V. 260,00, Böhm. Westb. —,—, do. Nordbahn 274,00, Buschtiehrader 542,00, Brüxer 240,00, Elbethalbabn 277,00, Ferd. Nordbahn 8395, Oest. Staatsb. 364,00, Lemb. Czer. 287,50, Lombarden 101,25, Nordwestb. 272,25, herbubiber 216,50, Alp.⸗Montan. 85,25, Amsterdam 99,00, Dtsch. Plätze 58,80, Lond. Wchs. 119,85, Pariser

do. 47,50, Napoleons 9,53, arknoten 58,80, Russ. Bankn. 1,27 †.

November 168 Roggen unverändert, loko 125 128, pr. Oktober 129,00,