wird mehrere von Schubert in Mufik gesetzte Lieder Wilhelm Müller's
heater des Westens veranstaltet am Sonntag, den ber, der Patriotische Wohlthätigkeits⸗Verein
15. Novem umanitas“ zum Besten des unter dem Allerhöchsten Protektorat
Operahouse in New⸗York und Herr Professor Waldemar Meyer ihre
Gscheidel übernommen. Die Begleitung wird von Herrn Professor Spangenberg ausgeführt werden. — Am Sonnabend geht der neue Schwank „Der dritte Mann“ von Robert Misch zum ersten Mal Fireps hielfac als
Das Werk führt den Titel
Im Thalia⸗Theater (vormals Adolf⸗Ernst⸗Theater) geht am onnabend, den 7. November, der Ordonneau'sche Schwan freundliche Wohnung“, deutsch von Paul Linsemann, zum ersten Mal der Astronomie leistet, und ranz Wallner's einaktige Posse „Der dritte Kopf“ gegeben. Diese Vorstellung wird dann zunächst allabendlich Scheiner in Potsdam ausgeführten wegungen der Gestirne im sogenannten Visionsradius zu verfolgen, Morgen Abend (7 Uhr) findet in der Kaiser Wilhelm⸗ sondern auch mit Hilfe der EE“ Entdeckungen am gestirnten Gedächtnißkirche die Aufführung des Oratoriums „Elias“ Himmel zu machen. Zum — von Mendelssohn durch den Stern'schen Gesangverein (Direktor: die Photographie möglich geworden sei, eine wahre Anschauung von im Flaggenschmuck. Professor F. Gernsheim) unter Mitwirkung der Damen Dorothea jenen rätb Keil, sowie der flecken zu gewinnen, welche man als werdende Welten betrachtete. Herren Franz Litzinger und Anton van Rooy statt. „Das Werk Der Redner schloß mit dem Ap eell an die zahlreich erschienenen Gäste, gelangte vor nunmehr 50 Jahren, im Sommer 1846, in Birming⸗ ihr Interesse und ihre Bei ätigung der Amateur⸗Photographie kammer, des Assekuranzvereins und der Rhedereien überreichten Ge⸗ ham unter Leitung Mendelssohn’s zum ersten Mal zu Gehör. zuzuwenden, welche keineswegs als bloße Spieleret zu betrachen sei, 18 und mit dem Hinweis darauf, daß alle größeren Entdeckungen auf dem Gebiet der Photographie von Amateur⸗Photographen gemacht
onnabend, den 14. November, statt. „Unter den Linden“.
Vorher wird
wiederholt werden.
Bratanitsch und Helene
Parforce⸗Jagd “
Jagdschloß Grunewald, 1 ¼ Uhr Im städtischen Obdach befanden sich am 1. Oktober 24 Fa⸗ 8 milien mit 79 Personen, darunter 8 Säuglinge, und 31 Einzel⸗ Brüx: Gestern Nacht wurde ein heftiges Erdbeben verspürt, 1, dt CEn 1ne He 6 fernden sn gneics Obwohl 8 Schaden angerichtet
ge, und 5 nzelpersonen. a wurde, zeigte och die Bevölkerung geängstigt. nächtliche Obdach daselbst haben während des Monats Oktober auf⸗ 8 g geängstig Der ausführliche Bericht über die von der gesucht 14 401 Personen, und zwar 13 648 Männer, 753 Frauen. Triest, Deutsch⸗ Von diesen Personen sind befördert worden nach dem Krankenhause Lloyd „Elektra“ stieß infolge heftigen Windes auf der Levante⸗ land am 8. und 9. August d. J. in Berlin veranstaltete fünfte Kon. Friedrichshain 5, dem Krankenhause Moabit 45, der Charité über⸗ Eillinie mit dem vor Anker liegenden englischen Dampfer ferenz der Vereinsvertreter liegt nunmehr im Druck vor (Verlag von wiesen 16 Personen, der Polizei übergeben 372 Personen (362 Männer H. S. Hermann in Berlin, Beuthstraße 8; Preis 1 ℳ). Er gewährt 10 Frauen). Außerdem sind der Anstalt Wuhlgarten 2 Männer, der Schiffes zu verhüten, ließ der Kapitän die „Elektra“ auf eine Sand⸗ Krankenstation im Obdach 26 Männer und 2 Frauen überwiesen bank auffahren.
g findet Königliche statt. Stelldichein: 12 ¾ U. am Saugarten.
Mannigfaltiges.
stelle der Vereinigungen für Sommerpflege in
einen Einblick in die umfassende Arbeit, welche der Sommerpflege armer, schwächlicher Kinder gewidmet wird — sind doch im Jahre 1895 in Deutsch⸗ worden. land ca. 23 000 Kinder in Ferienkolonien geschickt worden —, und zeigt ugleich, wie stetig sich dieser segensreiche Zweig gemeinnütziger
hätigkeit weiter entwickelt. immer mehr
flegehäuser in gesunder Gebirgslage möglichst für Sommer⸗ und
Außer diesen beiden
Konferenz: die Fahr Beurlaubung schwäch
Wissenschaft.“
„Photographie 9.6 3 Beispielen aus allen
eranziehung Wissenschaft der Anwendung der Photographie Thätigkeit zu geben.
Ausgehend von der durch die Vorarbeiten des 1 Professor Dr. Wal
vom 5. November,
Wetterb Morgens.
— m. 8 —
Stationen.
Temperatur in ° Celsius 5 °C. =4 °R.
1 Belmullet 8 Christianfund
△̈œÆ8—00—2
—
still Dunst NNW 4 bedeckt
NNO L2 wolkig 1 wolkenlos
2 Regen stihll Rebel⸗
1LI
Cork, Queens⸗
winemünde
2 Memel...
Karlsruhe..
3 balb bed. 1 wolkenlos
2 wolkenlos 5 halb bed. ¹)
2 wolkenlos 2halb bed. 1 wolkenlos
766 NO 4 halb bed.
SObod—de—hee8SSsbbeSSSoreon
—
Uebersicht der Witterung.
Eiin Hochdruckgebiet über 775 mm erstreckt sich eeonh ostwärts über das südliche Nordseegebiet hinaus nach Ost⸗Deutschland, das Gebiet westlicher Winde im Norden von demjenigen östlicher Luft⸗ strömung im Süden scheidend.
das Wetter kalt, heiter und trocken, 1 lichen und mittleren Gebietstheilen sowie in Süd⸗ Bavyern herrscht leichter Frost. In Nord⸗Schweden und Finland hat strenge Kälte sich eingestellt. Fort⸗
Deutsche Seewarte.
in Deutschland ist in den nörd⸗
dauer wahrsch
worden seien.
haben sich beim Für die Zwecke der von dem „Verein zur Beförderung des Garten⸗ Austausch der Erfahrungen neue, werthvolle Gesichtspunkte ergeben. baues“ im Frühjahr 1897 geplanten Gartenbau⸗Ausstellung Der Bericht bietet reiche Anregung und kann allen denen, welche sich bleiben, wie nunmehr feststeht, die nachfolgenden Baulichkeiten im an den Bestrebungen bezüglich der gesundheitlichen Fürsorge für die Treptower Park erhalten: Kinderwelt betheiligen wollen, warm empfohlen werden.
n der gestrigen Sitzung der Deutschen Gesellschaft von e. E. Photographie“ hielt Herr Direktor Schultz⸗ Hencke im Anschluß an die vor kurzem hier veranstaltete Inter⸗
sstell ür Amateur⸗Photographie einen Vor⸗ Deutschen Kolonial⸗Gefellschaft findet erst morgen, . 8 nationale Ausstellung für Photog I sera Abends 8t Uhr (im Saal B des Archttektenhauses, Wilheltn⸗ gostefh sind zahlreiche Geschäfte im Stambuler Bazar ge⸗ t
raße 92/93) statt.
übersichtliches Bild in allen Zweigen menschlicher In der alten „Urania“ (Invalidenstraße) wird morgen Herr deyer, Direktor des hiesigen anatomischen In⸗ (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗ haus. III. Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle. Dirigent: Herr Felix Weingartner. Frogramm: 1) Ouverture „Manfred“, Schumann.
) Symphonie F.⸗dur, Goctz. 3) Eine Lustspiel⸗ Ouverture, v. Reznigek. 4) Ouverture „Leonore“ Nr. 1, Beethoven. 5) Symphonie D-dur, Haydn. Sämmtliche Sitzplätze sind vergriffen. Stehplätze zu 1 ℳ sind in der Hof⸗Musikalienhandlung von Ed. Bote und G. Bock, Leipzi ü 37, sowie an der Abendkasse zu haben. Anfang 7 ¼ Uhr.
Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe. Eintritts⸗Karten zu 2 und 1 ℳ sind in der Hof⸗ Musikalienhandlung von Ed. Bote und G. Bock, Lepß eerstraße 37, sowie an der Kasse zu haben.
uspielhaus. 246. Vorstellung. Sonder⸗ Abonnement B. 36. Vorstellung. Die Jour⸗ nalisten. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. Regie: Herr Keßler. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 218. Vorstellung. Das Heimchen am Herd. Oper in 3 Abtheilungen frei nach Dickens’ gleichnamiger Erfäbamgh von
M. Willner. Musik von Carl Goldmark. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 247. S Zum ersten Male: Kehraus. Plauderei in Aufzug, nach dem Dänischen des Julius Lehmann, hece von
mann Braumüller. — Eine. Ein deutsches
cherzspiel in 3 Aufzügen von Max Dreyer. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Freitag: Freiwild. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Morituri. (Teja. Fritzchen. Das Ewig⸗Männliche.)
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Kanfmann von Veuedig. — Abends 7 ½ Uhr: Freiwild.
Berliner Theater. Freitag (9. Abonnements⸗ Vorstellung): Des Meeres und der Liebe Wellen. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Renaissance.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Des Meeres und der Liebe Wellen. — Abends 7 ½ Uhr: Renaissance.
Lessing-Theater. Freitag: Die goldne Eva. (Georg Engels als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Die d
als Gast.)
Professors H. W. Vogel gewonnenen farbenempfindlichen Photo⸗ graphie, zeigte er Vergleichsaufnahmen eines Gemäldes von Douzette von gewoͤhnlicher und von farbenempfindlicher Platte, sodann eben⸗ solche Vergleichsaufnahmen eines dunkelbraun gefärbten und dem Verfall naben, 4000 Jahre alten Papyrus, wobei sich ergab, daß die rer Majestät der Kaiserin stehenden Vereins „Frauenhilfe“ hieratischen Schriftzeichen auf der Aufnahme besser zu lesen waren als im Matine. Für dieselbe ist ein reichhaltiges Konzert. Programm, Original. An der
ine Reihe von lebenden Bildern und die Darstellung des Stieler'schen ebenfalls unter
Schwanks „Ein blauer Teufel“ in Aussicht genommen.
and einer Anzahl von Momentaufnahmen wies Redner, orführung entsprechender Beispiele nach, zu welchen Zu dem Unwahrheiten bei der Darstellung sich bewegender Thiere (z. B. Pferde) Konzert haben Frau Johanna Gadski⸗Tauscher vom Metropolitan auf Grund der modernen Moment⸗ hotographie, welche bekanntlich alsbald. die Bewegungen in ihre einzelnen Phasen zerlegt, sich manche Künstler Mitwirkung zugesagt. Das Arrangement der Bilder hat Herr Martin verleiten ließen. Bei Momentaufnahmen von Vögeln kam die bereits bekannte Thatsache zur Sprache, daß die von den Japanern und Chinesen herrührende Darstellung fliegender Vögel, welche vor der Moment⸗ errbilder belächelt wurden, dennoch der Wahr⸗ eit entsprechen. Interessant waren ferner die Vorführungen aus dem Die Premidre des großen dreiaktigen Ballets, welches zur Zeit Gebiet der Medizin: eine oft vorkommende Augenkrankheit, der im Theater Unter den Linden vorbereitet wird, findet am Astigmatismus, werde mit Hilfe von Blitzlichtaufnahmen des kranken] zu diesem Unfall, daß der Personenzug sehr stark mit Auges, in welchem während der Aufnahme eine Scheibe mit kon⸗ 8 . Ringen gespiegelt wurde, nachgewiesen. Nach An. Klötze, wo heute Markttag war, benutzten. Das Ausfahrtsgeleis ist ührung einiger Beispiele aus dem Gebiet der Physik, ging der „Eine Redner zu den Diensten über, welche die Photographie in Größeres Unglück
möglich ist, mit Hilfe der von
personen. Am 1. November war der Bestand 12 Familien mit
30 Personen, darunter 6 Säuglin
Die zehn Berliner Unfallstationen wurden im Monat Es genügt, darauf hinzuweisen, daß Oktober d. J. in 1445 Fällen — gegen 1254 im vorigen Jahre — Vereine für Ferienkolonien dazu übergehen, eigene für erste Hilfe in Anspruch genommen und zwar 1287 mal bei Un⸗ fällen und 158 mal bei plötzlichen Erkrankungen. In den Stationen interbetrieb einzurichten, während andererseits für die aus den Ferien⸗ wurde diese Hilfe 1360, außerhalb derselben 85 Personen gewährt. kolonien in die Großstädte zurückkehrenden schwächlichen Kinder die In der auf der Berliner Gewerbe⸗ Nachpflege immer intensiver organisitert wird. Verhandlungsgegenständen standen noch auf der Tagesordnung der Für die Vorführung dieser Station und der damit verbundenen Trans⸗ reisermäßigungen für die Ferienkolonisten, die horteintichtungen icher Kinder durch die Schulbehörden und die Auswahl der schwächlichen Stadtkinder für die Ferienkolonien durch Ihrer Majestät der Kaiserin erhalten. ärztliche Untersuchung. Ueber alle diese Fragen ist von den anwesenden achmännern eingehend berathen worden, und es
fallstation wurde insgesammt 1816
owie in Würdigung seines Gesammtunternehmens at das Kuratorium der Berliner Unfallstationen die Porträt⸗Medaille
das Chemie⸗ und Fischerei⸗Gebäude der Pavillon der Stadt Berlin, der Katsersteg sowie die Ausstellungs⸗ bauten von Hefter und der Victoria⸗Brauerei.
Premier⸗Lieutenants Schloifer I. vor der Abt
98 7
stituts, den bereits
verletzt wurden.
wieder fahrbar; die
angekündigten Vortrag „Ueber den Aufbau des Nervensystems“ halten. Eine Wiederholung dieses Vortrags kann nicht stattfinden. “
Weißenfels, 4. November. Ein mit Erdmassen beladener Transportzug zum Bau der Bahnstrecke Deuben⸗Korbetha kam, nach einer Meldung des „W. T. B.“, heute bei Unterwerschen ins Rollen; die mittleren Wagen thürmten sich auf und stürzten um. Vier Bahnarbeiter wurden schwer verletzt; einer derselben starb
Stendal, 4. November. Die Königliche Eisenbahn⸗Betriebs⸗ Inspektion giebt amtlich bekannt, daß heute früh gegen 4 Uhr auf dem Bahnhof Gardelegen der von Berlin kommende Personen⸗ zug 14 infolge falscher Weichenstellung mit einem ausfahrenden Güterzug zusammengestoßen ist, wobei 5 Personen leicht — Der Gardelegener „Kreis⸗Anzeiger“ meldet
assagieren besetzt gewesen sei, da viele denselben zur Fahrt nach
Räumungsarbeiten sind zum größten Theil beendet. ist dadurch verhindert worden, daß der Zugführer
zeigte, wie es nicht allein des Personenzugs auf die Faltesignale des Bahnwärters hin sofort
. C. Vogel und Professor Kontredampf gab und die e
ktral⸗Photographie die Be⸗
werden.
Hamburg,
Chef Bernitt ein
othbremse in Thaͤtigkeit setzte.
„Ha 4. November. Anläßlich der Feier des 25 jährigen Jubiläums der „Südamerikanischen Dam f⸗ chluß legte Redner dar, wie es erst durch schiffahrts⸗Gesellschaft“ prangen viele Schiffe und Werkain
In den Räumen der Gesellschaft fand heute,
elhaften Gebilden am Firmamente, den sogenannten Nebel⸗ wie „W. T. B.“ berichtet, eine Feierlichkeit statt, bei der der Bureau⸗ Hoch auf die Gesellschaft und deren Vor tzenden Carl Laeisz ausbrachte. Senator Predoehl, Deputationen der Handels⸗
schenke und Blumenspenden. Herr Woermann verlas eine künstlerisch ausgeführte Adresse des Rhedereivereins, in welcher der Anerkennung für die Leistungen der Gesellschaft für Hamburgs Seeschiffahrt und
Handel Ausdruck gegeben war. .“
Wien, 4. November. Die „Neue Freie Presse“ meldet aus
4. November. Der Dampfer des Oesterreichischen
„Lydia' zusammen und erhielt ein Leck. Um den Untergang des
n. Ein Verlust an Menschenleben ist nicht vor⸗ gekommen. Die Post und ein Theil der Waaren konnten geborgen
Lissabon, 4. November. Von der Azoren⸗Insel San Miguel werden große Ueberschwemmungen gemeldet. Die Stadt Ribeira Quenta ist fast zerstört. Zahlreiche Verluste an Menschenleben sind zu beklagen, auch viel Vieh ist umgekommen;
Ausstellung thätig gewesenen Un⸗ die Ernte ist vernichtet. Der entstandene Schaden läßt sich noch nicht
Personen ärztliche Hilfe gewährt. schätzen. Ueberall herrscht große Bestürzung.
eilung Berlin der der Gerüchte
verhaftet.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
Konstantinopel, 4. November. (Meldung des Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureaus“.) Den hiesigen nicht⸗ türkischen Blättern ist der Nachdruck der durch die türkischen Blätter heute offiziell veröffentlichten Mittheilung über die Subskription sur Ermöglichung von Waffen⸗ — ankäufen untersagt wor Der in der gestrigen Nr. d. Bl. angrkengigt; Vortrag des herrschende Beunruhigung dauert infolge umlaufen⸗
von bevorstehenden Ereignissen fort. Seit
en. Die in der Bevölkerung
chlossen. Heute wurden in Pera zwei bewaffnete Softas
——,— ——
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung zu
volksthümlichen Preisen — Parquet 2 ℳ —: Das
Einmaleins. — Abends 7 ½ Uhr: Die goldne
Eva. (Georg Engels als Gast.)
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Der RNabenvater. Schwank
in 3 Akten von Hans Fischer und Josef Jarno. —
Hierauf: Treptow’s Abschied. Berliner Scherz⸗ bild mit Gesang in 1 Akt von Gottlieb Müller
(Dr. L. Leipziger). Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Der Rabenvater. — Hierauf: Treptow/s Abschied.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4 a./5.
Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Bock⸗ sprünge. wank in 3 Akten von Paul Hirsch⸗ berger und C. Kraatz. — Vorher: Opus I.
J. in 1 Akt von Paul Linsemann. Anfang ½ Uhr.
Sonnabend und folgende Tage: Bocksprünge. — Vorher: Opus I.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer. Schauspiel in 4 Akten von
Georges Ohnet.
Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ hof Zoologischer Garten.) Freitag: Minna von
Barnhelm. Anfang 7 ½ Uhr
Sonnabend: Zum ersten Male: Der dritte
Mann. Schwank in 3 Akten von Robert Misch.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: ö e
u den bekannten Preisen bei den Verkaufsstellen des
Vereins.) — Abends 7 ½ Uhr: Zum 2. Male: Der
Vereins für Volksunterhaltungen. Treue.
dritte Mann.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. Feitag: Die ledermaus. Komische Operette in 3 Akten nach Meilhac und Halévy, bearbeitet von C. Haffner und Rich. Genée. usik von Johann Strauß. Regie: ir Hanno. Dirigent: Herr Kapellmeister
Korolanyi. — Hierauf: Die Bajadere. Ballet in
1 Bilde von Greco Poggiolesi. Musik von Max
Dahms. Anfang 7 ½ ÜUhr. Sonnabend: Die Fledermans. — Ballet.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen:
Der Bettelstudent.
Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst⸗Theater). Dresdenerstraße 72/73 Direktion: W. Hasemann. .
Freitag: Gebildete Menschen. Anfang 7 ½ ÜUhr.
Prima Ballerina.
Sonnabend: Zum ersten Male: Eine freundliche Wohnung. Schwank in 3 Akten von M. Ordonneau und Guimbourg. Deutsch von Paul Linsemann. — Vorher: Zum ersten Male: Der dritte Kopf. a. in 1 Akt von Franz Wallner.
onntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen:
8
Bentral⸗-Theater. Alte IJakobstraße Direktion Richard Schultz. reitag: Thomas a. G. Eine wilde burleske Ausstattungsp in 6 Bildern von
7 ½ Ühr. 8 Sonnabend: Eine wilde Sache.
Konzerte.
Sing-Akademie. Freitag, Anfang 8 Uhr: Konzert von Marie Rost und Siegfrieb Salomon.
Konzerthaus. Karl Meyder⸗Konzert. Freitag: IV. Wagner⸗Abend.
Familien⸗Nachrichten.
Verehelicht: Hr. Rittmeister Hans von der Hagen mit Frl. Emma von der Hagen (Züllichau). — Hr. Berg⸗Direktor Max Heinsius von Mapen⸗ derg mit Lucie Freiin von Thümen (Mariaschein,
Gestorben: Hr. Oberst Karl Wilhelm Baumbach (Altenburg). — Frl. Agnes von Raumer (Mosigkau). — Hr. Rittergutsbesitzer Otto von Katte (Hohen⸗Kamern). — Hr. Rittergutsbesitzer und Lieut. d. L. Gustav Meye G Hr. Kommerzien⸗Rath Carl Johann Friedrich Steibelt (Berlin).
men).
Berantwortlicher Redakteur: Siemenroth
in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei nnd Verlags
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32 Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
und die amtliche Gewinnliste der dritte
Berliner Pferde⸗Lotterie.
der Res. vom L — befördert.
zum Deutsche ichs⸗Anz
No. 264. “ Berlin, Donnerstag, den 5. November
Personal⸗Veränderungen.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen,
Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 29. Oktober. v. Maltzan Frhr. zu Wartenberg u. Penzlin, Königl. preuß. Pr. Lt., bisher vom 4. Garde⸗Regt. z. F., komman⸗ diert nach Württemberg, in das Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120 eingetheilt.
m Sanitäts⸗Korps. 30. Oktober. Dr. Bruns,
Dr. v. Burckhardt, Dr. v. Fetzer, Gen. Aerzte 2. Kl. à la suite des Sanitäts. Korps, zu Gen. Aerzten 1. Kl.; die Assist. Aerzte 1. Kl.: Dr. Schickler der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Effinger der Res. vom Landw. Bez. Ravensburg, Dr. Habermaas der Res. vom Landw. Bezirk Ludwigs⸗ burg, Dr. Heise der Res. vom Landw. Bezirk Horb, Dr. Jäger der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Hall, Dr. Elwert der Res. vom Landw. Bezirk Seg h Dr. Zeller der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Hall, Dr. Kloos der Res. vom Landw. Bezirk Ellwangen, Dr. Finckh der Res. vom Landw. Bezirk Biberach, Dr. Oppel der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Baur der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Rottweil, Dr. Fröhner der Res. von demselben Landw. Bezirk, Dr. Kraemer der Res. vom Landw. Bezirk Ellwangen, Dr. Eyrich der Res. vom Landw. Bezirk Rott⸗ weil, — zu Stabsärzten, Dr. Bofinger, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots vom . e Mergentheim, Dr. Sick, Unterarzt
tu gart, — zu Assist. Aerzten 2. Kl.,
das Verbot der Se Nach r (Kummerow). —
Statistik und Volkswirthschaft. 8 Die Verhältnisse in der Hausindustrie.
(Nach den Jahresberichten der deutschen Gewerbe⸗ Aufsichtsbeamten.)
Der Frage, in welcher Weise die jugendlichen Personen und be⸗
sonders Kinder, die in Fabriken keine Aufnahme mehr finden, weil nach Ansicht vieler Gewerbetreibenden die Erfüllung der Bestimmungen über die Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter zu lästig und mit zu viel Störungen für den Betrieb verbunden sei, anderwärts beschäftigt werden, ist auch in den letzten Jahresberichten
eine Reihe von Aufsichtsbeamten der Bundesst aten näher getreten
und dabei mehrfach zu dem Ergebniß gelangt, daß in manchen Industriezweigen ein Abströmen jugendlicher Personen in kleingewerb⸗ liche und hausindustrielle Betriebe stattfindet, und daß hier ihre Beschäfti⸗ gung, weil den Schutzbestimmungen der §§ 135 flg. der Gewerbeordnung nicht unterworfen, in einer für die geistige und körperliche Entoicke⸗ lung der jugendlichen Personen ungünstigeren Weise sich vollziehe. Den soeben erschienenen „Amtlichen Mittheilungen aus den Jahres⸗ berichten der Gewerbe⸗Aufsichtsbeamten“ für das Jahr 1895 ent⸗ nehmen wir in dieser Hinsicht nachstehende bemerkenswerthen Aeuße⸗ rungen.
Der Aufsichtsbeamte für Aachen berichtet: „Die im vorigen Jahresbericht geschilderten Verhältnisse über Beschäftigung von Kindern
in der Hausindustrie sind auch jetzt noch zutreffend. Das Aufnäh en. der Haken und Oese vheen⸗ der Kinder in Stolberg hat einen derarti⸗
een Umfang genommen, daß vor kurzem die dortige Schulbehörde die schäd. daean e ee see eschäf igung sowohl auf den Schulunterricht als auch auf die körperliche Entwickelung der Jugend bei der Königlichen Regierung zur Sprache gebracht hat. Die infolgedessen stattgefunde⸗ nen Berathungen haben dazu geführt, den nachtheiligen Einwirkungen zunächst dadurch entgegenzutreten, daß eine Vermehrung der Stunden⸗ zahl für den Turnunterricht ohne Vermehrung der Gesammtunter⸗ richtsstunden startfinden und auf die Herstellung von Brausebädern in den Schulhäusern hingewirkt werden soll. In Aachen ist bezüglich dieser Reschäftigung nur insofern eine Aenderung einge⸗ treten, als das Aufnähen der Porzellanknöpfe noch schlechter bezahlt wird als bisher. Während früher die ausgetheilten Knöpfe ohne weiteres aufgenäht werden konnten, haben die Abnehmer jetzt die Verpflichtung übernehmen müssen, die Knöpfe zunächst in ganz
fehlerfreie und in weniger gute zu sortieren, während die Preise die
alten geblieben sind. Zeigen sich dann bei Ablieferung der Karten unter der besseren Sorte die geringsten Mängel, was bei der un⸗ günstigen Beleuchtung der Zimmer der Arbeiterfamilien nur zu leicht möglich ist, so wird nichts vergütet, und die Arbeit muß noch einmal emacht werden. — Auch die Nadelfabriken beschäftigen eine große Anzaht von Kindern in der Hausindustrie. Die Arbeiten bestehen hier vornehmlich in dem Einreihen der Handnähnadeln und Stopf⸗ nadeln auf Draht behufs Abschleifens des sogenannten Bartes an dem Oehr sowie in dem Aufstecken der fertigen Naäͤhnadeln auf Tuchläppchen. Mit solchen Arbeiten werden in Aachen⸗ Burtscheid jährlich etwa 60 000 ℳ, größtentheils von Kindern verdient.“ Ferner hat in Iserlohn die Zahl der in der Hausindustrie mit Anschnüren von Nähnadeln beschäftigten Kinder eine bedeutende Zungfn⸗ erfahren. Nach einer amtlichen Aufstellung wurden im Herbste des Berichtsjahres 717 schulpflichtige Kinder unter 14 Jahren und 32 junge Leute mit dieser Arbeit beschäftigt. Gegen das Vorjahr hat bei den ersteren eine Zunahme von 117, bei den letzteren von 16 stattgefunden.
Eine erhebliche Ausbreitung der Hausindustrie ist auch in der Zigarrenfabrikation zu konstatieren. So theilt der Gewerberath des Aufsichtsbezirks Minden mit, daß, weil es den Rollern in den
Fabriken an Hilfskräften fehlt, viele „den Taback mit nach Hause nehmen, um von ihren Angehörigen das Abrippen vornehmen zu lassen. Auf die außerordentlich nachtheiligen Folgen der Zigarren⸗Hausindustrie
ist oftmals hingewiesen worden; auch werden sie von wohlwollenden
Fabrikanten vollkommen anerkannt, die daher auch keine Haus⸗ arbeiter beschäftigen, wohl aber wiederholt den Wunsch aus⸗ gesprochen haben, es möchte die Zigarren⸗Haustndustrie überhaupt esetzlich verboten oder doch auch unter die Bekanntmachung des Keichekanzlers vom 8. Juli 1893 gestellt werden. Zu Anfang des Berichtsjahres klagte ein Kreis⸗Schulinspektor über den gänzlichen Mangel an häuslichem Fleiß und die Ausbeutung der Kinder seitens der Ektern, die meistens von der Zigarrenindustrie leben, und behauptete, . schulpflicht ger⸗ Kinder in Fabriken werde vielfach umgangen. einiger Zeit nahm ich Gelegenheit, die Schule zu besuchen; hierbei wurde von dem Lehrer festgestellt, daß von den meisten seiner Schüler nicht mehr in Fabriken gearbeitet wurde. Dieses günstige Verhältniß ist durch energische polizeiliche Revisionen und durch Einführung des Ganztags⸗Unterrichts veranlaßt worden.“ — Der Aufsichtsbeamte von Reuß j. L. berichtet Folgendes: „Wiederholt begegnete ich auch in diesem Berichtsjahr wieder der Thatsache, daß kleine Fabrikbetriebe und vorzüglich solche der Musikinstrumentenbranche ihre Arbeiterzahl auffällig ver⸗ ringert hatten, bis ich dann zufällig die Wahrnehmung machte, daß zwar die gedachten Betriebe dem äußeren Anschein nach zurückgegangen waren, in Wirklichkeit 5 an Umfang gewonnen hatten und zwar lediglich durch die Einrichtung einer wohlorganisierten Hausindustrie.“ Dagegen ist dem Gewerbe⸗Inspektor von Sachsen Altenburg „eine gewissenlose Ausbeutung der Arbeitskraft von jugendlichen Arbeitern und Kindern aus der Hausindustrie nicht bekannt geworden; allerdings
Erste Beilage 8 eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
entzieht sich ja“, glaubt er indessen der Kenntniß der Behörden und d extremsten Natur werden bekannt billige Beschäftigungsweise der Lehrlinge in den und da erhoben werden, wird die Bestimmung übe den Bäckereien nach ihrem Inkrafttreten ein E gehender Weise verbreitet sich über die Heran⸗ dem Gewerbe der Eltern, er Aufsichtsbeamte
gleich hinzufügen zu müssen, „vieles
er Oeffentlichkeit, und nur Fälle der die über eine un⸗ Bäckereien hier r die Arbeitszeit in nde bereiten.“
Den Klagen,
In besonders ein ziehung der Kinder zu Verwendung in der Hausindustrie, d „Hinsichtlich der Heranziehung der Kinder zu den Gewer wurden die gleichen Beobachtun Die hierüber befragt
insbesondere auch ihre für Potsdam: ben der Eltern gen wie in dem Vorjahre gemacht. rtil⸗ wie der Z garren⸗ äuslichen Fabrikarbeiten der Mehrzahl Hilfeleistung heranziehen, nennenswerthen Verdienst zu erreichen. — In den Städten Alt⸗ und Neu. Ruppin, Lindow, Rheinsberg, Wusterhausen a. bis 30 Jahren besondere Werkstätten entstanden, in w industrie der Bilderbogenmalerei schwunghaft Diese Kolorieranstalten, die als Zweigniederlassungen industrieller anzusehen sind, werden von selbst geleitet, welche die Einrichtungen ihrer Werkstätten von den Groß⸗ re liefern für die einzelnen Aufträge während die
en Arbeiterinnen der Te⸗ welche beim Abholen von h angetroffen wurden, ihre Kinder
D. sind seit 20 elchen die Haus⸗ betrieben wird. Ruppiner Groß⸗ ändigen Unternehmern
firmen übernommen haben. nur schwarz deren Kolorierun Schablonen besor in einer Neu⸗R worden sind, haben die selbst
bedruckte Bilderbo Unternehmer g vorwiegend durch Kinder unter Anwendung von gen lassen. Jene Werkmeister, die meistentheils früher fabrik als Schablonenmaler angelernt ändige Annahme der Arbeiter und ver⸗ einbaren die Lohnsätze und Lohnzahlungen nach freiem Ermessen. Die schulpflichtigen Kinder im Alter von 12 wöhnlich Nachmittags von 4 ½ bis 7 Uh 1 bis 7 Uhr mit halbstündiger Pause.
dauert die Arbeitszeit der Kinder jeden Nachmittag vo und wird durch eine Pause von 4 bis 4 ¾ Uhr unterbrochen, während welcher die Kinder im elterlichen Hause Kaffee trinken. schnittliche wöchentliche Arbeits und Wusterhausen 18 bis 21
uppiner Bilder
bis 14 Jahren arbeiten ge⸗ r, Mittwochs und S abends von In Rheinsberg n 1 bis 7 Uhr Die durch⸗ eit beträgt in Alt⸗Ruppin, Lindow tunden, in Rheinsberg 30 Stunden. während der Sommerferien
Werkstätten bis zur Erschöpfung arbeiten müssen. beitszeit dauert dann 9 ⅛ bis 10 Stunden, Abends 7 Uhr, und wird durch drei Pausen von 2 bis 2 ½ ist in der Regel für Kinder und usterhausen 15, in Rheinsberg 16, pin für Knaben 15, für Erwachsene 18 Pf. pro Ries einschließlich selbigelieferter Farben. Der Wochen⸗ verdienst schwankt innerhalb der Genzen von 0,75 bis 2,50 ℳ, im Durchschnitt beziffert er sich für Alt. Ruppin auf 1,30 ℳ, für Lindow für Rheinsberg auf 2 ℳ,
1,65 ℳ oder für eine Arbeitsstunde auf
Für Anfertigung der häuslichen Schularbe Bildermalerei beschäftigten Kindern wenig Zeit übrig.“
Ueber die Frage nach den Wirkungen, welche infolge der Be⸗ schränkungen der Arbeitszeit für Fabrikarbeiterinnen auf die Hausindustrie ausgeübt worden sind, liegt gleichfalls eine Reihe von Berichten vor, nach denen die Fabrikanten den Arbeiterinnen Albeits⸗ aufträge mit nach Hause geben, um diese in der sogenannten freien „Diese Arbeiten bestehen in der Hauptsache in der Herstellung von Posamenten, welche ohnedies in hohem Maße Geschicklichkeit der Hand, Sicherheit des Auges und große Auf⸗ Wenn nun die Arbeiterinnen 11 Stunden täglich in der Fabrik und noch 2 bis 3 Stunden zu Hause arbeiten müssen, so führt das zu einer Ermüdung und Erschlaffung, die nach kurzer Zeit bewirkt, daß sie in 13 bis 14 Stunden nicht mehr fertig bringen, als wenn sie nur 11 Stunden gearbeitet und rechtzeitig geruht hätten. in anderen Gewerbszweigen gemacht worden, und es hängt diese Sucht, bis in die Nacht hinein zu arbeiten, mit der und wird auch von manchen Kaufleuten oder „Andere Arbeiterinnen wieder nahmen eilige Druck⸗ sachen, die gefalzt und geheftet werden mußten, mit in ihre Wohnungen und vollendeten dort, was ihnen durch den frühen Schluß der Werkstätten fertig zu stellen nicht möglich war.“ (Bremen. eiche Beobachtung ist auch in den Bezirken Frankfurt a. „In der Schuhindustrie von Pirmasens Arbeiterinnen der Fabrik mit nach Hause nehmen. Hauptsache im „Fertigmachen“ der Schuhbe, wie Einheften ꝛc., sowie wozu die Stepperinnen großentheils zu Hause eine Steppmaschine besitzen, die durch Abschlagszahlungen er⸗ Heimarbeit wird von den Fabriken der gleiche Stücklohn wie in der Fabrik selbst berechnet und überhaupt bei der Abnahme der Arbeit nicht ausgeschieden, was in der Fabrik und was Es liegt hierin eine indirekte Um⸗ gehung der gesetzlichen Bestimmung, betreffend die Maximalarbeits⸗ zeit.“ Bemerkenswerth ist auch folgender Bericht des Aufsichtsbeamten „Die in meinem Jahresbericht für 1893 ver⸗ sicht, daß eine Verschiebung der Produktion aus dem Fabrik⸗ ausindustrie wegen der größeren Vortheile, welche verbesserten Maschinen aus⸗
Ihre tägliche Ar⸗ von Morgens 7 Uhr bis Dauer unterbrochen. Der Lohn Erwachsene gleich und beträgt in in Lindow 17 ½ Pf, in Alt⸗Rup
für Wusterhausen auf 6 ⅛ bis höchstens 8 Pf. iten bleibt den in der
auf 1,20 ℳ,
Zeit ausführen zu lassen.
merksamkeit erfordern.
fleißig in der Fabrit Diese Beobachtung ist auch
ausindustrie zusammen brikanten unterstützt.“ (Annaberg.)
falz gemacht worden: Diese Arbeit besteht in der im Steppen der Schäfte,
worben wird. zu Pause gefertigt worden ist.
für Württemberg II: tretene An betriebe in die der mit leistungsfähigen und unablässig estattete und eine weitgehende Arbeitstheilung benutzende Maschinen⸗ etrieb gegenüber der Hausindustrie trotz ihrer meist längeren Arbeits⸗ zeit und billigeren Löhne bietet, in Zukunft nicht wahrscheinlich sei, läßt sich nach den inzwischen gemachten Wahrnehmungen nur mit einer gewissen Einschränkung aufrecht erhalten. Von verschiedenen Fabriken rikot⸗ und Strickwaaren⸗Industrie wurden nämlich im Berichtsjahre die Näharbeiten für Hand⸗ und Maschinennähen und die Arbeiten auf Handstrickmaschinen mehr als bisher der Hausindustrie überwiesen, und aus der in einigen Fällen zur Kenntniß des Gewerbe⸗ Inspektors gelangten Aufstellung von Trikotrundstühlen mit Handbetrieb, welche Eigenthum der Fabrikanten sind, bei Hausindustriellen auf dem Lande läßt sich auch auf eine Zunahme der Trikotwebarbeit in der Hausindustrie schließen. Im allgemeinen ist während der letzten Jahre fraglichen Fabriken gestiegen, sondern eschäftigten Hausgewerbetreibenden; ja, äftigen als Arbeiter in
nicht nur die Arbeiterzahl der auch die Zahl der von ihnen b es giebt Fabrikanten, welche deren mehr beschä Grund für das Anwach liegt wohl vornehmlich in den den Arbeitgebern durch sie gebotenen Vor⸗ theilen, wie: Ausreichen mit einer kleineren Fabrikanlage, Ersparniß der Ausgaben für Beleuchtung, Heizung, Lüftung und Instandhaltung, Wegfall der Beiträge für die Krankenversicherung und meist auch der In⸗ da die Hausindustrie hauptsächlich n Fabriken hergestellten Geweben und Wirk⸗ waaren besorgt, niedrigere Arbeitslöhne trotz in der Regel längerer, ein ec Gesetz nicht beschränkter Arbeitszeit der weiblichen Haus⸗ ndustriellen.“ Endlich berichtet noch eine Anzahl von Aufsichtsbeamten über die der Konfektionsbranche hinsichtlich der ektionsgeschäften,
validitäts⸗ und Altersversicherung, Näharbeiten an den i
Beschäftigung über die Wahrnehmungen, welche sie Arbeiterinnen fabrikmäßige
hausindustrielle schäftigung
1896.
beobachtet worden seien, und bezeichnen es als bedauerlich, daß das Gesetz kein Mittel an die Hand gebe, den Arbeiterinnen dieser Be⸗ triebe wenigstens die für Fabriken vorgeschriebenen Arbeitszeiten sichern zu können. Da indessen über die in dieser Industrie obwaltenden Ver⸗ hältnisse bereits erschöpfende Mittheilungen anläßlich des großen Kon⸗ fettionsstrikes am Anfang dieses Jahres in die Oeffentlichkeit ge⸗ drungen sind, enthalten die Berichte der Gewerbe⸗Inspektoren in diefer Hinsicht nichts Neues mehr; es kann deshalb hier darauf verzichtet werden, näher auf dieselben einzugehen.
Wohlfabrtseinrichtungen.
Aus Dresden vom 4. November wird berichtet: Heute Mittag 12 Uhr wurde auf der Carolahöhe in Trachenberge das von Ihrer Majestät der Königin von Sachsen gestiftete Sächsische Krüppelheim, das sich dem Maria⸗Anna⸗Kinderhospital angliedert, eröffnet. Dem feierlichen Akte wohnten die erlauchte Stifterin, Ihre Majestät die Königin, sowie Ihre Königlichen Hoheiten die Prin⸗ zessinnen Johann Georg und Mathilde persönlich bei. Im Auf⸗ trage Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Prin⸗ zessin Friedrich August war die Ober⸗ Hofmeisterin Freifrau von Reitzenstein anwesend. Ferner hatte sich eine glänzende Versammlung von Ehrengästen in der Anstalt eingefunden. Mit Ge⸗ sang wurde die Feierlichkeit eröffnet; dann hielt Pastor Planitz eine kurze Weiherede. Hofrath Dr. med. Klemm gab hierauf einen Ueber⸗ blick über die in Europa und speziell in Deutschland bestehenden An⸗ stalten, die sich mit der Krüppelpflege beschäftigen, und machte ferner Mittheilungen über die Geschichte des Sächsischen Krüppelheims. Die Feier schloß wiederum mit Gesang. Ihre Majestat die Königin ließ sich hierauf verschiedene Herren der Festversammlung vorstellen. Schließlich fand eine Besichtigung der Einrichtungen der Anstalt statt, die zunächst für je 6 männliche und 6 weibliche Krüppel bestimmt sind. — Das „Dresdner Journal“ veröffentlicht anläßlich der Eröffnungs⸗ feier folgende Danksagung Ihrer Majestät der Königin:
MNachdem am heutigen Tage der erste Pavillon des Sächsischen Krüppelheims eingeweiht und Bestimmung übergeben wurde, ist es Mir ein Herzensbedürfniß, allen denen, welche Mir geholfen haben, für diese armen hilflosen Kinder die ersten Anfänge eines Heims zu schaffen, in welchem ihre Erwerbsfähigkeit unterstützt werden soll, Meinen tiefempfundenen Dank auszusprechen. Dresden, den 4. November 1896. Carola.“
E“
Fridtjof Nansen's eigene Beschreibung seiner dreijährigen Nordpolarfahrt wird im Verlage von F A. Brockhaus in nächster Zeit, und zwar unter dem Titel: 1. Nacht und Eis“ zu erscheinen beginnen. Etwa 200 Abbildungen, theils Originalphotographien, theils Zeichnungen seines Freundes, des Malers Sinding, werden dem Werk beigegeben werden, außerdem zwei große Karten, welche die neu entdeckten Inseln darstellen und das bisher bekannte Bild der Polargegend erheblich umgestalten. Das Werk wird in 36 Lieferungen zum Preise von je 50 ₰ erscheinen; bis Weihnachten sollen 2 Lieferungen vorliegen.
— Friedrich Rückert's Werke in sechs Bänden. Heraus⸗ gegeben von Ludwig Laistner. Stuttgpart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, Nachfolger. 20 Lieferungen zum Preise von je 40 . — Mit der soeben erschtenenen 20. Lieferung ist diese mehr erwähnte wohlfeile Ausgabe der Werke Friedrich Rückert’'s zum Abschluß gekommen. Die letzten, noch zu besprechenden Lieferungen 13 bis 20 enthalten den Schluß der „Ma amen des Hariri“ und (im fünften und sechsten Bande) „Die Weisheit des Brahmanen“. Diese Ausgabe bietet sonach, — da die ersten drei Bände den „Liebesfrühling“, „Agnes’ Todten⸗ feier“, „Amaryllis“, die „geharnischten Sonette“ und ausgewählte „ge⸗ mischte Gedichte“ brachten, — alles, worauf sich Rückert’'s Ruhm als Dichter, Denker, Sprachkünstler und Uebersetzer gründet. Die Be⸗ schränkung auf seine anerkannten und dem Volke lieb gewordenen Meisterwerke ermöglichte zugleich ihre Wohlfeilheit und macht sie zu einer Volksausgabe, der hoffentlich das verdiente Entgegenkommen seitens der Kreise, für die sie bestimmt ist, nicht fehlen wird.
— In der „Sammlung illustrierter Literaturgeschichten“, deren Herausgabe das Bibliographische Institut zu Leipzig und Wien unter⸗ nommen hat, und welche mit der fürzlich an dieser Stelle besproche⸗ nen illustrierten „Geschichte der englischen Literatur“ von Wülker so erfolgreich eröffnet wurde, beginnt soeben eine illustrierte „Ge⸗ sch ichte der deutschen Literatur von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart⸗ zu erscheinen. Die Verfasser sind Professor Dr. Friedrich Vogt und Professor Dr. Max Koch, welche vereint an der Breslauer Universität al Lehrer der deutschen Sprache und Literatur wirken. Die erst Lieferung, die uns vorliegt, führt den Leser in die ältesten Zeiten des Germanenthums, als die „Merseburger Zaubersprüche“ und das „Hildebrandslied“ entstanden, die Heldensage sich allmählich entwickelte und der gothische Bischof Wulfila seine Bibelübersetzung schuf. Die Darstellung ruht auf wissenschaftlicher Grundlage, ist aber auf das Verständniß weiterer Kreise berechnet und demgemäß leicht faßlich geschrieben und frei ron gelehrtem Beiwerk. Das Heft ist reich und sehr sorgfältig illustriert. Außer vielen wohlgelungenen Holzschnitten im Text findet man darin ein technisch vollendet ausgeführte Tafel in Farben⸗ und Golddruck, welche ein Blatt aus einer Handschrift des 15. Jahrhunderts von Boner’s „Edelstein“ (der Baseler Universitäts⸗Bibliothek ehörig mit der Fabel von dem 8 und dem Wolf aufs ens nach dem Original reproduziert. Andere Tafeln in Schwarzdruck zeigen faksimilierte Proben deutscher Gedichte des 12. Jahrhunderts und die 8 Bildnisse der vier Hauptvertreter der deutschen Romantik, der beiden Schlegel, Tieck's und Hardenberg's. Das ganze Werk soll 14 solcher Lieferungen mit im Ganzen etwa 170 Abbildungen im Text, 25 Tafeln in Farbendruck, Kupferstich und Holzschnitt sowie 23 Faksimile⸗Beilagen, jede zum Preise von 1 ℳ, umfassen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Nachweisung 8
über den Stand von Thierseuchen im Deutschen Reich
am 31. Oktober 1896. .
(Nach den Berichten der beamteten Thierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)
Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts⸗ ꝛc. Bezirke) verzeichnet, in welchen Rotz, Maul⸗ und Klauenseuche oder Lungen⸗ seuche am 31. Oktober herrschten. Die Zahlen der 5 Ge⸗ meinden und Gehöfte sind — letztere in Klammern — bei jedem
Kreise vermerkt. A. Rotz (Wurm). Preußen. Reg⸗Bez. Gumbinnen: Darkehmen 1 (1). Reg.- Bez. Danzig: Danziger Niederung 1 (1), Danziger Höhe 1 (I). Reg.⸗Bez. Marienwerder: Briesen 1 (1). Stadtkreis Berlin 1 (3). Reg.⸗Bez. Potsdam: Teltow 1 (1), Westhavelland 2 (2). Reg.⸗Bez. Frankfurt: Soldin 1 (1), Stadtkreis Frankfurt a. DB. 1 (1). Reg.⸗Bez. Stettin: Naugard 1 (1). Reg⸗Bez Köslin: Bel⸗ ard 2 (2), Bütow 5 (5). Reg.⸗Bez. Posen: Obornik 1 (1). Reg.- Ben Bromberg: Mogilno 1 (1). Reg.⸗Bez. Breslau: Oels 2