rung der Interessenten, welche Ende Juni d. J. 181 133 368,14 ℳ auf 183 545 148,51 ℳ Dieses Guthaben vertheilt sich auf 558 118 Sparkassenbücher. Das Gesammt⸗ vermögen (inkl. der beiden Sparkassen⸗Grundstücke Klosterstraße 68 und Zimmerstraße 90/91) beziffert sich auf 200 226 093,12 ℳ
betrug, mit Ende September d. J.
Im Monat Oktober sind in B
Nahrungs⸗ und Genußmitteln amtlich untersucht und
davon 56 beanstandet worden, und zwar von Butter, 1 von Pfeffergurken, 5 von branntem Kaffee, extrakt⸗Bier, 1 von denaturiertem
fung des Schmelzverfahrens für verdächt von 25 bis zu 60 v. H. mit
tadtrath J. Kaempf (Schatzmeister),
Rath Dr. H. von Scheel (Beisitzer) und Dr. Max Hirsch (General⸗ etzten Sitzung folgende Erklaͤrung
Sekretär) gehören, hat in seiner beschlossen:
„Nachdem die vom Wissenschaftlichen
selbständig errichtete HDumboldt⸗Akademie zu Berlin in stetiger äußerer und innerer Entwickelung als erste deutsche Volks⸗Hochschule sich bewährt und die nach deren Vorbild in Frankfurt a. M. (1883) (1893) begründeten Anstalten
und Königsberg i. Pr. schaftliche Vortragscyklen gleichfalls gethan haben, beschließt der Vorstand — und ermuthigt durch die erfreulich wissenschaftliche Fortbildung aller Klassen breitung solcher den deutschen Verhältn
sprechenden Volks⸗Hochschulen auch in anderen Theilen Deutschlands
in Verbindung mit anderen, der Volksbildung gewidmeten Gesellschaften und Vereinen wirken zu wollen. Auf die Unterstützung aller Bildungsfreunde rechnend, erklären wir uns zu jeder Auskunft und Materialsendung durch unseren General⸗Sekretär (Berlin W., Genthinerstr. 14) gern bereit.“
Aus Deutsch⸗Ostafrika wird im „D. Kolonialbl.“ Höblen bei Bukoba (am Victoria⸗Njansa) von dem Kompagnie⸗ führer Herrmann Folgendes berichtet: Im November 1892, gelegent⸗ ukotani von SFis gfs. entdeckte
mit erhöhter Kraft, womöglich
lich eines Feldzugs gegen den Sultan
ich in dieser Landschaft und der angrenzenden Buga deren 1 die Einwohner zu Kriegszeiten bedienen.
darin Familien, Vieh und Gut. ie H und unterirdisch zu weiten Hallen erweit
Die Eingänge sind theilweise künstlich. In manche steigt man wie in ein Bergwerk auf in den Fels eingehauenen Wendeltreppen hinab, bei
anderen geht es sanft schräg in die Tiefe.
gang ein Felsenthor oder ein großes vherlice⸗ Loch, andere haben üich ein Mann der Eingang ist dann geschickt durch Gras u. s. w. maskiert. In
einen so kleinen Eingang, daß manchen Höhlen hat ein Mann Platz, in
Vieh und Hausgeräth. Solcher Höhlen giebt es zu Hunderten. Jetzt in friedlichen Zeiten nach Bukoba zurückgekehrt, Anzahl Höhlen einer genauen Besichtigung unterzogen. Von vorn⸗ berein sei gesagt, daß bei allen Nachgrabungen keine 8 Waffen oder gar Inschriften gemacht wurden. Außer gelegentlicher Erweiterung der Eingänge hat sonst eine künstliche
storischer Knochen,
Erweiterung der Höhlen nirgends statt vielmehr ein System von durchschnittli Durchschnitt kreisrunden Röhren, wie in
selten erweitert sich im vorderen Ende die Höhle zu einer Art Halle. Die größte Höhle ist die bei wFsgge nerbach einer malerisch schönen ora gelegen;
Urwaldparzelle mit westafrikanischer
elsenthor, dessen Decke — vulkanischer Tuff — durch die Wurzeln
2 von Chokolade, 1 von 1 von Rothwein, 2 von Weißwein, 1 von Weinmo st, 3 von Malz⸗ Spiritus. Butterproben — übrigens nur solche, die bereits durch die Vorprü⸗
Margarine vermischt. — Die Milch⸗ kontrole im Monat Oktober erstreckte sich auf Revisionen in 1205 Geschäften, wovon 57 zu Beanstandungen führten. 88
Der Vorstand des Wissenschaftlichen Ce ntralvereins in Berlin, zu welchem die Herren Landes⸗Direktor a. D. H. Rickert (Vor⸗ sthender) Professor Dr. H. Steinthal (Stellvertreter des Vorsitzenden),
andere 60 Ochsen beherbergen.
hänge wie Tropfstein.
mit fließendem Wasser,
erlin 239 Proben von ohne Schädigung ihrer nnen.
3 von Milch, 29 (unter 31)
Thüringer Wurst, 4 von ge⸗ Am
edizinal⸗Ungarwein,
Die beanstandeten nommen hatte, um den
wurde durch eine Anzahl lebt und erläutert. Bild von dem Großartigkeit des Polarmeeres;
ig erachtet worden — waren
und Erfindungsgabe die
Geheimer Ober⸗Reglerungs⸗ dann
um Schluß stellte der Redner Centralverein 1878 durchaus
für wissen⸗ ihre Lebensfähigkeit dar⸗ gemäß § 2 des Statuts wachsende Bewegung für —, nunmehr für die Ver⸗ issen und Bedürfnissen ent⸗
des Zuges ist leicht beschädigt. gekommen.
Kiel, 15. November.
über brasilianische
u Höhlenverstecke, auf der Germaniawerft in Man versteckte öhlen sind in Felsen gelegen
ert und schwer aufzufinden.
der Stapellauf des zweiten Stapellauf ging glatt von statten.
Bei einigen ist der Ein⸗ Köln, 16. November. fand, wie „W. T. B.“ aum durchwinden kann;
anderen 400 Personen mit Münster, 14. November.
habe ich eine große
einem
unde prä⸗ erheblich beschädigt wurden. Der
efunden, sie repräsentieren Nachmittags beseitigt worden. 1 bis 1,20 m hohen, im
einem Kaninchenbau, nur
Obersten und Dire durch ein großes
eines Urwaldriesen durchbrochen ist, sich zwei Röhren abzweigen, die eine kann bequem 400 Menschen, die Die Decken der Röhren sind durch Sickerwasser gespalten, an den Spalten sieht man lappenartige An⸗ Der Grund ist eingeschwemmte nasse Erde und es ist daher bewundernswerth, wie sich die Verwendung von Motorwagen gestattet, Gesundheit hier lange aufhalten ist, wurde zur Feier dieses Ereignisses eine von London nach Brighton veranstaltet, an der
Freitag Abend erstattete wissenschaftlichen Theater der Urania in einem Vortrage Bericht über eine Reise, die er im Juli und August nach Spitzbergen unter⸗ Forscher Andrée vor seiner beabsichtigten Luft⸗ ballonfahrt zur Erreichung des Nordpols zu besuchen. Der Vortrag wohlgelungener
Man gewann vergletscherten
selbst zeigte der Vortragende im Bilde und schilderte die Umsichtigkeit
ses unerschrockenen Mannes.
erzählte ferner von seinem Vorstoß in das Packeis des
von seiner Fahrt nach Vadss, um der eizuwohnen, von dem unvermutheten Zusammentreffen mit
ammerfest und dem Eintreffen seines Schiffes „Fram“ in Vardö.
Nansen’schen Expedition für die Erdkunde dar.
Die Treptower Chaussee ist, nachdem die Regulierungs⸗ arbeiten des Fahrdamms beendet sind, nunmehr in ihrem vollen Um⸗ fange für den Fußgänger⸗ und Wagenverkehr freigegeben worden.
Frankfurt a. O., 15. November. macht: Am 14. d. M., Nachmittags 3 Uhr 20 Minuten, wurde auf dem Uebergange in Kilometer⸗Station 112,1 Meseritz — Birnbaum zwischen Wierzebaum und Birnbaum ein dem Domanium Lewitz gehörendes Fuhrwerk von dem fahren, wobei der Kutscher und ein Knabe aus Pferd getödtet und der Wagen zertrümmert wurde. Betriebsstörungen sind nicht vor⸗
Anläßlich des heutigen Erinnerungstages der Anerkennung der brasiltanischen Republik verholte der neue Torpedo⸗Kreuzer auf den Strom und setzte unter dem Salut der im Hafen versammelten deutschen Kriegsflotte, welche über die Toppen geflaggt und im Großtopp die brasilianische Flagge gesetzt hatte, seine Flagge. Um 1 Uhr erfolgte 1 in Gegenwart des Geheimen Raths Krupp sowie zahlreicher deutscher und brasilianischer Offiziere hier erbauten brasilianischen Torpedokreuzers. Das Schiff
Der
vom heutigen Tage meldet, in dem Filter⸗ hause der Dynamitfabrik Förde (Westfalen) eine Explosion statt, durch welche eine Person getödtet wurde.
Amtlich wird bekannt gegeben: Am 13. d. M., 12 Uhr 55 Minuten Nachmittags, erfolgte auf Bahnhof Salzbergen ein Zusammenstoß des Güterzuges 1100 mit Rangierzuge, wobei 2 Bremser leicht verletzt und 6 Wagen Personenverkehr ist mit Umsteigen der Reisenden aufrecht erhalten und die Betriebsstörung bis 8 Uhr
Straßburg i. Els., 16. November. die feierliche äüesun⸗ des hier verstorbenen französischen * torg der S in Nizza Paul Hueter, 86 eines geborenen raßburgers, statt. 1 1 8 wie „W. T. B.“ berichtet, dieselben militärischen Ehren erwiesen, (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
steist man allmählich hinab, bis
Herr Dr. G. Wegener im waren.
Photographien be⸗ recht anschauliches
von der stillen Polarforscher
o ein Lande und auch den kühnen
Der Vortragende
olarmeeres, Räuberunwesen.
Nansen in
resümierend die Ergebnisse der
Amtlich wird bekannt ge⸗ dessen, da bis 112,2 der Strecke
uge 211 über⸗ ewitz sowie ein Die Lokomotive
des Ermordeten
Belgrad,
„Caramuru“ Mittags
zufolge, politen
Kommerzien⸗ erhielt den Namen „Tupy“. Der
Kölnischen Volkszeitung“ zufolge
billigen Korns. Gestern Nachmittag fand
Dem Verstorbenen wurden,
SCCCCCͤͤqqqͤqqqͤqqqqͤqͤqͤqͤͤSͤͤͤͤͤͤͤͤZͤͤsͤqͤZͤZZͤͤZͤqͤqͤͤqͤqͤqZͤQvvvb ——-— ꝛ— — — —ꝛ—xxxx—-—’ Mittwoch: Geschlossen. W. Mannstädt und Julius Freund.
Wetterberich
0 2 —— 87 8
8
orgens.
00 8
m 16. November,
vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapell⸗
sp. m
Wind.
Bar. auf 0 Gr. .d. Meeres red. in Milli
u. d
meister Weingartner. Zu Beginn: „Duvertüre Leonore (Nr. 3)“. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 257. Vorstellung. Wallenstein’s Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Regie: Ober⸗Regisseur Max Grube. Deko⸗ rative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Anfang 7 ½ Uhr.
lsius Sen.
Temperatur in ° Ce 5 ° C.
765 NNW 3 762 NO 3 763 N 1 Kopenhagen. 763 SSW 4 Stockholm. 769 still
aparanda . 759 W
t. Petersbg. 771 W
Mittwoch: Opernhaus. Keine Vorstellung. Die Theaterkasse bleibt geschlossen. Fehen des König⸗ lichen Opernchors. 1) Parsifal, Vorspiel mit angefügtem Schluß des 3. Aktes, von Richard Wagner. 2) Klavier⸗Konzert A-moll von Robert Schumann. (Herr Professor Heinrich Barth.) 3) Ein deutsches Requiem für Soli, Chor und Orchester von Johannes
do SOSeoen 2oo
Cork, Queens⸗ 4 gtonn —— e NNW verbourg. 3 q 167559 16. Swinemünde 761 Neufahrwasser 767 Memel . .. 770
Brahms. (Frau Gradl, Herr Betz.) Anfang 7 ½ Uhr. Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe. Schauspielhaus: Geschlossen.
Deutsches Theater. Dienstag: Morituri. (Teia. Fritzchen. Das Ewig⸗Männliche.) Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Geschlossen.
11
Nebel Nebel bedeckt bedeckt bedeckt wolkig wolkig wolki
e.. 754 Künster.. . 756 Karlsruhe.. 753 Wiesbaden. 753 München 751 Chemnitz.. 758 Berlin 759 vten . 760 Breslau 760 bede
Donnerstag: Morituri. Das Ewig⸗Männliche. Freitag: Freiwild.
—
(Teja. Fritzchen.
SoteoosG SSOSSSSOOOCO
Berliner Theater. Dienstag: Renaissanece. Anfang 7 ½ Uhr,
Mittwoch: Geschlossen. 8
Donnerstag: Reunaissanee.
Tbbeceateocctonboe
Jle vAx. . 755 bedeckt E . . 747 2 Regen Triest 751 SNS öbedeckt
Uebersicht der Witterung.
Eine Theildepression, welche gestern über dem süd⸗
lichen Nordseegebiete lag, ist, begleitet lichen Niederschlägen, südwärts nach dem Mittelmeer fortgeschritten, während das
biet im Osten sich weiter westwärts ausgebreitet eentral- Europa wehen mäßige nördliche inde, unter deren Einfluß die Tempe⸗ ratur auch im Westen erheblich herabgegangen ist. In Deutschland ist das Wetter kalt und trübe; im ostpreußischen Küstengebiete liegt die Temperatur Fortdauer der kalten Witterung mit östlichen Winden wahrscheinlich. Deutsche Seewarte.
t. Ueber bis östliche
Grad unter dem Gefrierpunkte.
— +O-qSD—-
Lessing⸗Theater. Dienstag: Die goldne Eva. (Georg Engels als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Die goldne Eva. (Georg Engels als Gast.)
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Dienstag: Ehefesseln. (Les Tenailles.) Schauspiel in 3 Akten von Paul Hervieu. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Dora Laudo. — Vorher: Ein delikater Auftrag. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen von A. Ascher. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Ehefesseln. Vorher: Ein delikater
von reich⸗ westlichen Hochdruck⸗
Auftrag. 8
8
Theater.
8 „Overn⸗ Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Bock⸗ Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ prünge. Schwank in 3 Alten von Paul Hiic⸗
haus. 228. Vorstellung. Fidelio. Oper von Ludwig van Beethoven. Text nach zöͤsischen von Ferdinand Treitschk
Scene gesetzt
Schiffbauerdamm 4 a./5.
in 2 Akten berger und C. Kraatz. — Vorher: Die sittliche
dem Fran⸗
orderung. Komödie in 1 Alt von Otto Erich 8. ben. Anfang 7 ½ Uh
Donnerstag: Bocksprünge. — Vorher: Die sitt⸗ liche Forderung.
Schiller⸗Theater. Dienstag: Demetrins. “ 85b ee Dis g⸗ onnerstag: Zum ersten Male: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ hof Zoologischer Garten.) Dienstag: Der dritte Mamn. — Hierauf: Ein blauer Teufel. Anfang
b.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Der dritte Mann. — Hierauf: Ein blauer Teufel.
Freitag: Der dritte Mann. — Hierauf: Ein blauer Teufel.
In Feresfitnng⸗ Schiedsmann Hempel. Volks⸗ stück mit Gesang in 4 Akten von Julius Keller und Louis Herrmann. —
Sonntag, den 29. November, Mittags 12 Uhr: Erste Matinée der Dramatischen Gesellschaft.
ur Aufführung gelangt: Die Fahnenweihe. Eine
omödie in 3 Akten von Josef Ruederer. Ein Billetverkauf für diese Vorstellung findet nicht statt.
Theater Anter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. Mit neuer Ausstattung: Unter den Linden. 2 alletphantasie in 3 Akten von Benno Jacobson. Musik von Paul Linke. Dirigent: Herr Kapellmeister Dahms. Der choreographische Theil arrangiert und einstudiert vom Balletmeister Greco Poggiolesi. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Unter den Linden.
11“
Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst⸗Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Dienstag: Gebildete Menschen. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Zum ersten Male: Das Wetter⸗
äuschen. (Weather or no.) Musskalisches
eenrebild von Adrian Roß. Deufsch von Hermann irschel. Musik von Bertram Luard Selby. — arauf: Zum ersten Male: Zwei Schwieger⸗ söhne! (Surnuméraire.) Schwank in 4 Akten von M. Boucheron. Deutsch von Max Schoenau.
Freitag: Das Wetterhänschen. 3
Schwiegerföhne!
Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion Richard Schultz. Dienstag: Emil Thomas
a. G. Eine wilde Sache. Große Ausstattungs⸗ posse mit Gesang 152 in 6 Bälftest von
wie einem Obersten der deutschen Armee. die gesammte Generalität sowie Abordnungen der Offizier⸗Korps der hier garnisonierenden Truppentheile.
London, 14. November. Nachdem die esernen ecn welche
otorwagen Wagen deutscher, Ein amerikanis dem er den ganzen Weg in vier Stunden zurückgelegt hatte.
Moskau, 14. November. Heute brach hier an dem Neubau des Konservatoriums ein großes Gerüst verbrannte, und das Mauerwerk wurde stark beschädigt. Ueber Verluste an Menschenleben verlautet bisher nichts.
Palermo, 14. November. ist der berüchtigte Räuber Pinitello festgenommen worden; man erwarte infolge der Festnahme wichtige Enthüllungen über das
durch die Ueberschwem mung Betroffenen, dem „W. 50 000 Fr. Michailo trat Sammlung von Unterstützungen für die überschwemmten Ortschaften sind gleichfalls Ausschüsse zusammenberufen zur Abschätzung des entstandenen der nothwendigsten Unterstützungssummen. bei Cuprija noch immer unterbrochen. normal. Die größten Verheerungen haben in Uzice, Loznica, Sabac Mitrovic und Stolac stattgefunden. gänzlich vernichtet. eingeleitet worden.
Cetinje, 14. November. verursachten Schäden werden, dem „W. T. B.“ zufolge, auf zwei Millionen Gulden geschätzt.
Bombay, 14. November. Meldungen des „Reuter'schen Bureaus“ zufolge nimmt die Nothlage, einen immer ernsteren Charakter an. In Bombay und Madras bildet sich
ute in Kraft getreten
große Fahrt von
französischer und amerikanischer Systeme betheiligt eer Wagen erreichte Brighton zuerst, nach⸗
gewaltige
Feuer aus. Das
Nach einer Meldung des „W. T. B.“
Madrid, 14. November. Die Gendarmerie entdeckte in San Felices bei Barcelona 400 k Dynamit, 100 Patronen, 200 kg Geschützpulver und 3000 Zündhn
Füe⸗ „»Athen, 15. November. „W. T. B.“ berichtet: tischer Anhänger des Sozialismus auf offener Straße einen reichen Kaufmann und verwundete einen anderen Kaufmann schwer. Namen des Sozialismus zu handeln, sowie mehrere andere Personen wurden verhaftet.
der Thäter wahnsinnig ist. dungen bekennt er ich zu den anarchistischen Ideen. sich auf Ravacho
durch die Lektüre umstürggertscher Schriften Anarchist geworden. Man behauptet hier, er ha
Mörder räumt sein Verbrechen in cynischer Weise ein, er bedauert, nicht noch mehr Opfer niedergemacht zu haben. Das Leichenbegängniß
tchen.
Ein fana⸗ ermordete in atras Der Attentäter, welcher erklärte im
Die That erregte großes Aufsehen, man glaubt in⸗ — Nach späteren Mel⸗ Er beruft und Caserio. Als ehemaliger Sozialist sei er
e eine anarchistische Gesellschaft gegründet. Der
in Patras soll in feierlicher Weise vor sich gehen.
Die Verhaftungen werden fortgesetzt.
15. November. Die Regierung hat Ee fle Unter dem Vorsitz des Metro⸗ Ausschuß zusammen zur
Verunglückten. In den
bestimmt. heute ein
Schadens und zur Bestimmun Die Bahnverbindung i
Der Marktflecken Ljuboviec ist
Rettungsarbeiten sind von der Regierung sofort
Die durch die letzten Regengüsse
welche in ganz Indien herrscht, Die Kornpreise steigen weiter. ein Syndikat zur Beschaffung Die Beulenpest tritt in unverminderter Stärke
auf; in Bombay ist ein Kaufmann aus Europa der Pest erlegen.
.
Julius Einoöͤdsbofer. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Geschlossen. Donnerstag: Eine wilde Sache.
Konzerte.
Sing⸗Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Konzert von Rudolf Gmür (Bariton) und Amélie Gmür⸗Harloff (Sopran).
Konzerthaus. Karl Meyder⸗Konz
Dienstag, den 17. November, Abends 7 ½ Uhr: ee. den⸗ des Erk’'schen Männer⸗Gesangvereins.
Mittwoch, den 18. November, Abends 7 ½ Uhr: Geistliches Konzert, unter freundlicher Mitwirkung der Konzertsängerinnen Fräulein Fridrichowicz, Fräulein Kühlich und Fräulein Mayer. Billeks à 2 ℳ, 1,50 ℳ und 1 ℳ im Bureau des Hauses.
Saal Bechstein. Dienstag, Anfang 7 ½ Uhr: Klavier⸗Abend von Käthe Hüttig.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Johanna Immer mit Hrn. Kammer⸗ Perite Eesereh ie Wetzel (Meiringen, Schweiz — erlin). — Frl. Dore Weingarten mit Hrn. Amtsrichter Carl Sarwey (Berlin — Stuttgart). Frl. Elsa Weber mit Hrn. Privatdozenten und Sec.⸗ Lieut. d. R. Dr. phil. Bertold Maurenbrecher (Leipzig —Halle a. S).
Verehelicht: Hr. Lieut. Fritz Herbst mit Frl. Johanna Moennich (Schlatkow). — Hr. Guts⸗ besitzer Rudolf Hanke mit Frl. Lina Ueberschaer Ober⸗Leisersdorf). — Hr. Sec.⸗Lieut. Kaiser mit rl. Maria Scholz (Oppeln).
Geboren: Ein Sohn: Prn astor Gustav Müller (Groppendorf b. Hakenstedt).
Gestorben: Fr. Ober⸗Landesgerichts⸗Präsident Laura Vierhaus, geb. Riepe (Berlin). — Hrn. Gustav von Rauch Sohn Gustav Waldemar (Schloß Köben). — Fr. Tony von Colmar, geb. von Lauer (Lüneburg). — Fr. Major Marie Löl⸗ höffel von Löwensprung, geb. von Batocki (Char⸗ eeen — Hr. Oekonomie⸗Rath und Amts⸗ vorsteher Adalbert Lüderssen (Gogolin). — Hrn. Hauptmann Puder Tochter Lidy (Köln).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wi elmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage). (1895 ½)
Dem Sarge folgten die
Der Telegraphenverkehr ist
II. Bayern
Nachweisung pelst eich für die Zeit v. 1. April
& 2.
der Einnahme an Wechselstem
Erste Beila zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Montag, den 16. Novemhber
.““
3 bis zum Schluß des Monats Oktober·1
AA&επσ‿ναε‿π ασν
3. . 4. 5. 6.
Einnahme Ober⸗Postdirektions⸗Bezirke tc hüs
8
Hierzu Einnahme in den Vormonaten
Einnahme in dem⸗ In 1896
(Spalte 4) — weniger ₰ ℳ 2₰ 1,₰
I. Im Reichs⸗Postgebiet. 9) Königsberg.. 1“ 2) Gumbinnen 3) Danzig.
4) Berlin.
5) Potsdam. 6) Frankfurt a. O. 7) Stettin
8) Köslin.
9) Posen..
19 Bromberg.
11) Breslau
12) Liegnitz.
13) Oppeln.
14) Magdeburg
15) Halle a. S.
16) Erfurt.
19) Kiel.
18 Seege b
19) Münster
20) Minden.
21) Dortmund... EEEEE111“ 23) Frankfurt a. M. 2 ““
Aachen.
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73 548 70 27 508 30 66 686 90 734 964 60 27 679 20 48 592 80 53 108 30 13 633 40 35 184 90 36 086 40 113 217 90 66 294 — 61 173 80 104 238 90 58 249 60 82 686 30 58 784 10 74 172 30 23 824 30 50 161 80 116 3832 — 53 379 60 226 068 50 115 673 60 42 468 20 29 456 90 315 550 70. 14 889 20 126 832 50
80 937 70 31 28 — 71 442 10 744 273 20 30 339 50 49 426 60 59 904 20 15 379 60 38 093 50 40 813 — 120 582 40 73 414 — 68 742 — 106 294 — 61 688 60 85 672 70 62 024 10 84 490 60 26 615 40 51 173 70 124 531 40 56 385 60 218 335 80 121 289 30 46 948 — 33 620 10 341 146 50 15 657 20 134 617 70 341 372 — 316 538 70 157 333 30 148 240 30 51 274 50 49 184 40 92 015 50 90 540 80 50 23 265 10 80 26 346 — 60 43 294 20 20 124 105 40 ““ 60 90 120 651 70 30 19 512 90
Summe I
3 950 460 8383275 888
4 427 279 80 434 487 80 155 370 70
4 706 731 V 90 445 318 — 63 324 70
Württemberg.. 8 849 881
Ber n, im November 1896.
4 465 493 V 10
5 315 374
017 138
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
SDSDeeutscher Reichstag. 124. Sitzung vom 14. November 1896, 1 Uhr.
Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend Abänderung und Er⸗
änzung des Gerichtsverfassungsgesetzes und der trafprozeßordnung, und zwar bei den Aenderungen der Strafprozeßordnung. 1 ansber den Anfang der Sitzung wurde am Sonnabend erichtet.
Zum § 13 liegt ein Antrag der Abgg. Frohme und Stadthagen (Soz.) vor, demselden folgenden Zusatz zu geben:
Auf Verlangen des Angeklagten müssen mehrere gleichzeitig bei Gerichten gegen ihn anhängige Strafsachen verbunden werden, es sei denn, daß nach einstimmiger Ansicht der Richter durch diese Verbindung lediglich eine Verzögerung des Verfahrens herbeigeführt werden soll.“
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Lenthe erklärt, daß die Strafprozeßordnung die Absicht habe, zusammenhängende Strafsachen gemeinsam zu verhandeln. Der Angeschuldigte könne die Ver⸗ einigung mehrerer Strafsachen beantragen, die Gerichte würden demgemäß beschließen, wenn es zweckmäßig sei. Darüber hinauszu⸗ gehen, sei nicht angängig. 8
Der Antrag wird mit großer Mehrheit abgelehnt.
Nach § 22 ist ein Richter von der Ausübung des Richter⸗ 89. zusge chlossen, wenn er selbst durch die strafbare Handlung verletzt ist.
Abg. Stadthagen (Soz.) beantragt, hinter „Handlung“ ein⸗ zuschieben „mittelbar oder unmittelbar“, um der veränderten Recht⸗ sprechung des Reichsgerichts entgegenzutreten.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Dr. Lucas widerspricht dem An⸗ trage, der schließlich zur Rechtsunsicherheit führen müsse, namentlich, wenn der gesammte Richterstand beleidigt werde.
Auch dieser Antrag wird abgelehnt.
In § 23 soll nach der Vorlage und dem Kommissions⸗ beschluß der Absatz gestrichen werden, durch welchen die Ftheil⸗ nahme von mehr als zwei Richtern, welche im Vorverfa ren mitgewirkt haben, an dem Hauptverfahren Prcgeschlossen wird.
Abg. Munckel (fr. Volksp.) will denjenigen Richter ausgeschlossen wissen, welcher als Berichterstatter über den Antrag der Staats⸗ anwaltschaft mitgewirkt habe, weil derselbe mit einer bestimmten Meinung, also mit Voreingenommenheit in die Verhandlung eintrete.
Geheimer Ober⸗Regierungsrath von Lenthe führt aus, daß die bestehende Vorschrift sich bei der Vertheilung der Geschäfte bei den Landgerichten sehr lästig gemacht habe. Einen Rutzen bringe die Vor⸗ chrift nicht; denn daß der bei dem Vorverfahren mitwirkende
erichterstattende Richter voreingenommen sei, sei ein Irrthum; die beiden anderen mitwirkenden Richter seien schließlich ebenso befangen und voreingenommen. Redner bittet um Ablehnung des Antrags.
Abg. Günther 81 spricht sich ebenfalls für die Ab⸗ lehnung des 28 unckel aus, welchen Abg. Beckh (fr. Volksp.) empfieh ö1XA“
.
Der Antrag wird gegen die Stimmen der Freisinnigen, der Sozialdemokraten, der deutsch⸗sozialen Reform⸗Partei und einiger Zentrumsmitglieder abgelehnt.
Nach § 25 ist die Ablehnung eines Richters wegen Be⸗ sorgniß der Befangenheit ncaffig in der ersten Instanz nur bis zur Verlesung des Beschtn ses über die Eröffnung des Haupwerfahrens und in der Berufungs⸗ oder Revisionsinstanz bis zum Beginn der Berichterstattung.
Abg. Munckel beantragt hinzuzufügen:
„Nur wenn die Thatsachen, auf welche das Ablehnungsgesuch gegründet wird, sich erst später ereignet haben oder erst später zur Kenntniß des Antragstellers gekommen sind, kann das Ablehnungs⸗ recht auch später geltend gemacht werden.“
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Dr. Lucas weist auf die Ver⸗ handlungen bei den Justizgesetzen hin, wo ähnliche weitergehende Anträge abgelehnt worden seien, weil dem Angeklagten nicht die Möglichkeit gegeben werden solle, eine beinahe beendete Gerichts⸗ verhandlung einfach ungeschehen zu machen.
Abg. Stadthagen führt aus, der Angeklagte müsse das Recht haben, einen parteiischen Richter abzulehnen. Auch der Ton, den die Richter annähmen, sei, wofür Redner Beispiele anzuführen suchte, ein roherer als früher geworden.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Dr. Lucas: Gestatten Sie mir nur die eine kurze Bemerkung, daß ich auf die Vorwürfe — ich will diesen Ausdruck gebrauchen —, die der 88 Stadthagen soeben gegen deutsche Richter erhoben hat, nur deshalb nichts erwidere, weil ich sicher bin, daß diese Vorwürfe von der großen Mehrheit nicht gebilligt werden.
Der Antrag des Abg. Munckel wird unter Streichung der Worte: „oder erst später zur Kenntniß des Antragstellers gekommen sind“ angenommen. . b
Zu § 26 liegt ein Antrag der Sozialdemokraten vor, die Bestimmung zu streichen: „Der Ablehnungsgrund ist glaubhaft zu machen; der Eid ist als Mittel der Glaubhaftmachung aus⸗ geschlossen. Zur Glaubhaftmachung kann auf das Zeugniß des abgelehnten Richters Bezug genommen werden.“ — Ferner beantragen die Sozialdemokraten, daß der Richter sich nicht nur über den Ablehnungsgrund, sondern auch über die zur Begründung des Ablehnungsgesuchs schriftlich vorgebrachten Thatsachen deutlich zu äußern habe.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Dr. Lucas: Das Erforderniß der Hransbelmachnng, welches die Antragsteller beseitigen wollen, ist eine Nothwendigkeit, wenn nicht mit dem Ablehnungsgesuch Mißbrauch getrieben werden soll.
Die Anträge der Sozialdemokraten zu § 26 werden ab⸗ gelehnt. Zum § 35 beantragt Abg. Stadthagen, daß einem nicht auf freiem Fuß befindlichen Angeklagten Entscheidungen des Gerichts nicht bloß auf Verlangen, sondern unter allen Umständen vorgelesen werd d in ihrem Gewahrsam lassen werden müßten. — 8
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Lenthe: Die Gefangenen haben keinen ihnen allein zur Verfügung stehenden Raum. Die Auf⸗ bewahrung solcher Schriftstücke unterliegt also der Anordnung des Gefängni vorstandes. Kein vernünftiger Gefängnißvorstand wird dem Gefangenen die Schriftstücke vorenthalten.
Abg. Stadthagen: Die Heusernanc des Gefängnisses kann nicht dadurch gestört werden, daß der Gefangene im Besitze von staatsanwaltlichen und gerichtlichen Schriftstücken bleibt. Einen Wider⸗ vPrnc⸗ gegen diesen Antrag hatte selbst ich nicht von der Regierung erwartet.
Der Antrag wird fast einstimmig angenommen.
Nach § 53 dürfen öffentliche Beamte, auch wenn sie nicht mehr im Dienste sind, über Gegenstände, auf welche sich ihre Pflicht zur Amtsverschwiegenheit bezieht, als Zeugen nur mit Genehmigung ihrer vorgesetzten Dienstbehörde vernommen werden. Die Genehmigung darf nur versagt werden, wenn die Ablegung des Zeugnisses dem Wohle des Reichs oder eines Bundesstaats Nachtheil bereiten würde.
Die Sozialdemokraten beantragen, den § 53 zu streichen oder für den Fall der Ablehnung folgende Bestimmung hinzu⸗ üsezen. „Die Thatsachen, welche geeignet sein sollen, dem Wohle des Reichs oder eines Bundesstaats Nachtheil zu be⸗ reiten, sind dem Gericht anzugeben. Das Gericht ist zur Ent⸗ scheidung darüber, ob die Ver⸗ agung berechtigt ist, verpflichtet.“
Abg. Frohme (Soz.) behauptet, das Berliner Polizei⸗Präsidium habe ausdrücklich erklärt, daß sich die Polizei der Verbrecher be⸗ dienen müsse als Vigilanten, die nicht als Zeugen zu verwenden seien; auf Grund der Aussagen derselben machten aber die Beamten ihre Aussagen vor Gericht. Dieses Vigilanten⸗ und Spitzelthum sei die Quelle zahlreicher Meineide. Die Polizei müsse gezwungen werden, über die Quellen ihrer Kenntniß eugniß abzulegen, damit nicht etwa unrichtiger Weise diese oder jene Person des Spitzelthums bezichtigt werden könne. Mit der Streichung des § 53 würde der Reichstag sich um die Rechtssicherheit ein großes Verdienst erwerben.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Lenthe bezeichnet die Be⸗ stimmung des § 53 als absolut nothwendig im Interesse des Reichs und der Bundesstaaten. Die Erfahrungen mit den Vigilanten und Spitzeln, deren WE“ eine traurige Nothwendigkeit für die
olizei sei, könne hierbei nicht in Betracht gezogen werden.
amentlich sei der Zusammenhang mit den Meineiden nicht ein⸗ zusehen, denn die Polizeibeamten könnten die Mittheilungen der nicht als ihre eigene Kenntniß bekunden. Ob eine Mit⸗ theilung dem Wohle des Reichs oder Staats zuträglich sei, könnten die Gerichte nicht entscheiden.
Abg. Bebel (Soz.): Daß das Reich oder ein einzelner Staat Gründe haben kann, seinen Beamten die Aussage vor Gericht zu unter⸗ sagen, gebe ich zu; aber als § 53 geschaffen wurde, konnte man nicht ahnen, welcher Mißbrauch damit getrieben werden könnte. Die Bestimmung ist um so überflüssiger geworden, als nicht nur der Ausschluß der Oeffentlichkeit. durch das Gesetz vom Jahre 1887 ge⸗ stattet ist, sondern weil auch ein Schweigeverbot erlassen werden kann. Zum Schutz gegen die agents provocateurs möfte die Polizei gezwungen werden, die Zeugen für ihre Anklagen selbst vorzuführen oder zu nennen. Welche Leute die Polizei beschäftigt, hat auch die Be⸗ schaffenheit der Zeugen in dem Frankfurter Scüfnerene gezeigt. Ein bestraftes Subjekt, welches als agent provocateur fungtert hatte. wurde ja damals entlarvt. Aber das ist nicht immer möglich. Auf Grund solcher Zeugenaussagen kann ein Angeklagter verurtheilt werden; das ist ein Zustand, der eines Kulturstaates nicht würdig ist.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Lenthe: Daß mit diesem § 53 ein Mißbrauch getrieben wird, ist durchaus nicht zu⸗ treffend; das Vorgetragene würde die Streichung des § 53 nicht rechtfertigen; es würde nur eine Aenderung dahin rechtfertigen, daß die Polizei die Urheber ihrer Bekundungen vor Gericht benennen müsse. Die Nothwendigkeit, im Interesse des Staats eine Einschränkung der Zeugnißpflicht der Beamten zu haben, hat auch der Vorredner zugegeben. Die Garantie des Schweigegebotes ist dafür nur eine sehr geringe.
Der Antrag der Sozialdemokraten wird abgelehnt. Um 4 ³ Uhr wird die Berathung abgebrochen. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. .“
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Nr. 48 des „Centralblatts für das Deutsche deic.⸗ herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 13. Rovember, hat folgenden Inhalt: 1) Versicherungswesen: Errichtung von zwei weiteren Schiedsgerichten für den Bereich der badischen landwirth⸗ schaftlichen Berufsgenossenschaft. — 2) Konsulatwesen: Exequatur⸗ ertheilung. — 3) Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende Oktober 1896. — 4) Zoll⸗ und Steuerwesen: Abänderung des § 9 des Zollregulativs für Reisstärkefabriken; — Verlängerung der Gähr⸗ fristen in Brennereien; — Befugniß der Zollabfertigungsstelle zu Wallwitzhafen zur Abfertigung von Wollengarn. — 5) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 46 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 14. November at folgenden Inhalt: Amtliches: Dienst⸗Nachrichten. — Nicht⸗
amtliches: Der innere Ausbau des Reichstagshauses in seiner techni⸗ schen Ausführung. (Fortsetzung.) — Ueber elektrische Streckenblockie⸗ rung. — Zur Blitzäbleiterfrage. — Neue Garnisonkirchen in Elsaß⸗ Jege Schluß.) — Vermischtes: Preisaufgaben des Architekten⸗ Vereins in Berlin zum Schinkelfest 1898. — Preisbewerbung um ein Bismarck⸗Denkmal für Dresden. — Wettbewerb für ein Bankgebäude der Berliner Hendelsgefellchaft — Wettbewerb für das Helmholtz⸗ Denkmal in Berlin. — Wettbewerb für den Rathhausbau in Feipn
— Neubau des Märlischen Museumg in Berlin. — Eisenbahnfache wissenschaftliche Vorlesungen in Preußen. — Rechtsprechung bei eine Nachdruck von Veröffentlichungen.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die deutsche überseeische Auswanderung “ über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam stellte sich nach den Ermittelungen des Kaiserlichen Statistischen Amts fü xesesgs 8 1896 und den gleichen Zeitraum des Vorjahres folgender maßen: Es wurden befördert über Bremen. Hambur andere deutsche Häfen zusammen... 14“ RNottt66
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