unseres Truppentheils sind militärische Begriffe, von denen wir uns niemals trennen werden.
Es ist dann weiter angeführt worden, daß der Offizier den Waffengebrauch überhaupt ganz unberechtigter Weise ausübte. meine Herren, was den Waffengebrauch anbelangt, Verhältnisse für mich vollständig klar. Der Offizier braucht kein Ausnahmegesetz; davon kann gar keine Rede sein; aber ein Gesetz ist vergessen worden, das jeder deutsche Staatsbürger hat, das ist das Recht der Nothwehr. (Große Heiterkeit links.) Ja, im Gesetz steht doch ganz klar, daß jeder Deutsche gegen einen gesetzwidrigen Angriff die Nothwehr gebrauchen kann. Wenn ein Offizier widerrechtlich an⸗ gegriffen wird, so unterliegt es keinem Zweifel, daß er sich im Zu⸗ stande der Nothwehr befindet, und welches Instrument er zur Ab⸗ wehr brauchen darf, das ist im Gesetz gesagt. Mitglied der bewaffneten Macht. Die Waffe giebt ihm das Gesetz, und sein Kriegsherr hat sie ihm anvertraut, und wenn er in den Zustand der Nothwehr kommt, so braucht er die gesetzlich ihm gegebene Waffe. Ich weiß nicht, wie es anders sein soll. Ich kann nur am Schluß nochmals dem Wunsch Ausdruck geben, daß diese eine That nicht benutzt wird zu Angriffen gegen die Offiziere im allgemeinen, und wünsche dringend, daß eine objektive Anschauung der Verhältnisse platzgreift.
Auf Antrag des Abg. Lenzmann (fr. Volksp.) tritt das Haus in die Besprechung der Interpellationen ein. Stolberg⸗Wernigerode (d. kons.): anzler den Dank meiner Freunde für seine aben nur ein gemeinsames rkorps, welche darin ihren Fall verallgemeinert wird. ffizierkorps aufrecht erhalten, die In Bezug auf den Fall von wird das Militärgericht, welches sich ebenso ilgericht, das richtige Reichskanzlers können die⸗
es lediglich ein Recht der Landeshoheit und gehört daher nicht vor das Forum des Reichstags. (Sehr richtig! rechts.) Auf die weitere Anfrage des Herrn Interpellanten, welche sich auf den Fall von Brüsewitz bezieht, wird der preußische Herr Kriegs⸗ Minister antworten. Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Goßler: Es ist nicht leicht, auf diese Interpellation zu antworten, weil der Wortlaut so gewählt ist, daß eine bestimmte Erklärung kaum vor⸗ soweit mir das nothwendig erscheint, zunächst auf die Sache eingehen und von dem Verlauf der Dcebatte abhängig machen, in welcher Hinsicht ich noch weiter einzu⸗ greifen habe. ehe nun zur Sache über. von “ Aufsehen erregt hat, ist vollständig berechtigt. Es wird diese That von niemand mehr bedauert als vom Offizier⸗Korps der deutschen Armee. (Sehr richtig! rechts.) Ich für meine Person als Vertreter der preußischen Heeresverwaltung habe meines Erachtens weder die Verpflichtung, noch die Berechtigung, muß die verdiente Strafe erleiden. vorhanden sind,
Kriegsgerichts.
so liegen die
Ich möchte daher,
zubereiten war.
tt des Lieutenants Daß die That de Es ist jeder Offizier
entschuldigen. Der Thäter
Ob mildernde zu beurtheilen
(Bravo! rechts. Zischen links.)
aber zunächst 1 Faktoren alles gethan haben, um die Schuld der Sühne zuzuführen. Ich muß das in vollem Umfange bejahen. Die That ist geschehen in der Nacht vom 11. zum 12. Oktober. Der Lieutenant von Brüsewitz hat sich selbstverständlich freiwillig gestellt. Es ist am Morgen des 12. zu seiner Vernehmung geschritten worden. Vernehmung, welche den Umfang der That feststellte, haftet worden und befindet sich noch augenblicklich in Untersuchungs⸗ Am 19. Oktober ist die förmliche kriegsgerichtliche Untersuchung wegen Todtschlags eingeleitet worden, und in diesen Tagen hat das Kriegsgericht sein Urtheil gesprochen. Das Ergebniß ist dem General⸗ Auditoriat eingereicht, aber es ist noch nicht bestätigt, also noch nicht rechtskräftig. Ich bin also nicht in der Lage, über diese Verhandlungen Seine Majestät hat aber befohlen, daß II“ luß der Angelegenheit die Akten dem Kriegs⸗Ministerium einge⸗ 1 werden, 8 ich bin dann in der Lage, die Allerhöchste Ent⸗ scheidung herbeizuführen, ob eventuell das Urtheil mit den Urtheils⸗ gründen publiziert werden soll. Ich mache aber darauf aufmerksam, daß die Militär⸗Strafgerichtsordnung eine Bestimmung darüber nicht enthält, daß also dies ein vollständiges Novum wäre, und ich bin nicht in der Lage, in dieser Beziehung ein Versprechen abzugeben. an das Kriegs⸗Ministerium der Wunsch herangetreten, man solle doch, um die öffentliche Meinung zu beruhigen, die Untersuchungsergebnisse Ich habe diesen Wunsch nicht befürworten können; denn auch im bürgerlichen Verfahren ist es nicht üblich, die Ergebnisse der vorläufigen Untersuchung zu veröffentlichen. diese Berichterstattung immer nur lückenhaft sein; außerdem kann der Behörde zum Vorwurf gemacht werden, daß sie einen Einfluß auf das erkennende Gericht üben wolle (sehr wahr! rechts), und da unser Militärstrafverfahren kein öffentliches ist, kann auch der Angeklagte den Schutz des Gesetzes beanspruchen. Er könnte eine derartige Publi⸗ kation als ungesetzlich bezeichnen.
Dies würden die Erklärungen sein, welche ich meines Erachtens zur Zeit über die Sache abgeben kann. daß der Lieutenant von Brüsewitz, der hier auf das schwerste ange⸗ griffen worden ist, aus ganz einfachen Verhältnissen stammt, daß er eine vollkommen vorwurfsfreie Dienstzeit hinter sich hat, daß er nie zum Exzeß geneigt gewesen ist. Vertrauensstellungen fungiert. Es ergiebt sich also daraus, daß die Charakterschilderung dieses Mannes denn doch sehr verfrüht war,
Auf der anderen Seite habe ich auch die Personalien des getödteten Mechanikers Siepmann feststellen lassen. Er ist ein ungewöhnlich kräftiger, herkulisch gebauter Mann gewesen. Er ist aus der Metallpatronenfabrik in Karlsruhe entlassen worden wegen schwerer Bedrohung seiner Mitarbeiter. (Hört, hört! rechts. — Heiterkeit links.) Er hat, nachdem er entlassen war, kurz vor diesem unglücklichen Drama einen Fabrikinspektor seiner Fabrik gleichfalls Daraus kann ich doch nur annehmen, daß die Charaktere doch noch einer gerechteren Beurtheilung bedürfen. Daß in dem vorliegenden Falle eine schwere Provokation vorliegt, unterliegt keinem Zweifel, und darüber werden die Akten demnächst nähere Auskunft geben.
Meine Herren, der Vortrag, den wir eben gehört haben, hat doch einen sehr großen Mangel, indem er eine einzelne That, die That eines einzelnen Menschen, einem ganzen Stande zur Last legt. (Sehr Dazu liegt absolut keine Berechtigung vor, und ich bedauere, daß diese Verhetzung in den Zeitungen (Ohol links) — Verhetzung in den Zeitungen auch hierher übertragen worden ist. (Oho! links.) Ich will Ihnen die Fälle nennen, in welchen in letzter Zeit Offiziere zur Waffe gegriffen haben; ich würde sie nicht nennen, wenn sie hier im Reichstage nicht zum theil ausführlich behandelt worden wären. In dem letzten Jahre wurde ein älterer Offizier in Hamburg von der Pferdebahn heruntergestoßen, und er verdankte es nur dem Zufall, daß er nicht aufs Pflaster fiel. einfach, er solle sich doch entschuldigen den Attentäter kennt er garnicht.
Hier in Berlin geht ein Offizier mit seiner Schwägerin über die Straße, er wird von hinten mit dem Stock über den Kopf geschlagen; wie er sich umdreht, wird er an der Kehle gepackt, der Attentäͤter ist ihm vollständig unbekannt.
In Karlsruhe, vor einem Jahre, sitzen zwei Offiziere im Bier⸗ lokal; es setzen sich zwei zu ihnen, welche sie in unerhörter Weise provozieren, die Offiziere setzen sich an einen andern Tisch, die Pro⸗ vokanten kommen nach, die Offiziere verlassen das Lokal und werden auf der Straße von den beiden Provokanten, die ihnen vollkommen unbekannt sind, immer wieder gereizt. Daraus ergiebt sich doch, daß eine Verhetzung stattfindet, an der die Armee wahrhaftig nicht schuld ist. (Sehr richtig! rechts.) Alle diese Ausführungen über falsches Ehr⸗ gefühl — wo sind dann die Beweise dafür? Es wird uns bestritten, daß wir überhaupt noch militärisches Ehrgefühl, noch Standes⸗ Ohne diese Eigenschaften ist aber kein
Offizier⸗Korps zu erziehen (sehr wahr! rechts), und ein Offizier⸗Korps ohne berechtigtes Standesbewußtsein und ohne militärisches Ehrgefühl ist werth, aufgelöst zu werden. (Sehr richtig! rechts.) Alles, was Sie im Kriege von der Armee verlangen, die Erziehung des Offizier⸗ Korps im Frieden beruht auf diesen beiden Eigenschaften. die Ehre des Rocks unseres Kõ
Abg. Dr. Graf Udo zu Ich spreche dem Herrn Reichsk⸗ Erklärung aus. / Leitmotiv: die Abneigung gegen das Offizie Ausdruck gefunden hat, daß ein einzelner Wir wollen den Charakter des O Interpellanten wollen ihn verändern. Brüsewitz hoffe ich, ich oder ebenso häufig irrt wie das Ziv Urtheil finden. Mit der Erklärung des jenigen, welche für die im April angenommene Resolution gestimmt haben, zufrieden sein; denn eine vollständige Beseitigung des Duells Bei der größten Hochachtung für die
daß ihre Grundlagen so verschieden das, was dort be⸗
Auf Grund dieser Die beiden Interpellationen h
ist er ver⸗
halte ich für ausgeschlossen. englische Armee muß ich sagen, von denen der unfrigen sind, daß 1 Nichtvorhandensein des Duells, nicht für unsere Armee Abg. Dr. Bachem (Zentr.): 5 Duell und die Selbsthilfe für zulässig hält, spricht der christlichen Anschauung, welche das Daß der Kriegs⸗Minister in Brüsewitz keine Auskunft je zt schon nothwendig die Reform der kilitär⸗ wird das Urtheil mit den Gründen bekannt gegeben. verwaltung aber auch au 6 Interpellant hat nicht die That des Brüse Die große Mehrzahl der Waffe nur Gebrauch, wenn der König zur Ehre und Sicherheit des Landes Daß auch einige andere Eleme man nicht der Mehrheit zum Vorwurf mache daß ein Offizier ein höher gespanntes E berechtigterweise höher gespanntes. anderen Stände, sich ihm gegenüber G den 1 dem Begriff der Nothwehr, wie ihn der Kriegs⸗Minister entwickelt wenn er sich an das Strafgesetzbuch hält. Fall Brüsewitz ging über die Selbsthilfe
wo die Streitigkeit nicht chte gekommen ist, so würde das sehr er⸗ tzung können verschärft werden, ber geben, ob diese gerichtlichen
Auskunft zu geben. steht, auch das
Weltanschauung, welche das ist dieselbe; sie wider⸗ eigene Selbst nicht Bezug auf den Fall geben kann, beweist, wie dringend Strafprozeßordnung ist. Hoffentlich zur Beruhigung der Bevölkerung geschieht, so würde die Kriegs⸗ des Gesetzes stehen. witz dem gesammten Stande ffiziere macht von ihrer
sehr hoch stellt.
Wenn das nicht f dem Boden
chon vorher publizieren. zur Last gelegt.
nte vorhanden sind, kann n. Es weiß heute jeder, hrgefühl hat und zwar ein Daraus folgt die Pflicht für die vorsichtiger zu benehmen.
es befiehlt.
hat, bin ich einverstanden,
Ich nehme an, daß er diesen Begriff auf den
Ich kann nur hinzufügen, Reichskanzlers
daß die Duelle nur noch da vorkommen, zur Kognition der Ehrengeri freulich sein. Die Strafen für Ehrverle aber es darf kein Superarbitrium darü⸗ ’ Strafen ausreichend sind, und niemand darf sich in dieser Beziehung und weltliches Recht hinwegsetzen und nichtaus⸗ reichende Strafen durch das Duell nachholen. Die katholische Kirche hat das Duell durch die Encyclica Apostolicae sedis auf das rengste verdammt, und daran sollte sich die weltliche Gesetzgebung ein uster nehmen; das würde nur zur Hebung des Ehrgefühls der Offiziere dienen. Hunderte von ehemaligen Angehörigen katholischer Studentenvereine sind Reserveoffiziere, ohne daß sie die Duellverpflich⸗ sind auch nie in die Lage gekommen, sich auf
Er hat in verschiedenen wie sie hier geschehen ist.
tung anerkennen; sie ein Duell einlassen zu müss Präsident Freiherr von Buol: Ehe ich das Wort weiter ertheile, muß ich auf eine Aeußerung des Herrn Kriegs⸗Ministers zurück⸗ kommen. Nach dem mir jetzt vorliegenden Stenogramm seiner Rede hat der Herr Kriegs⸗Minister gesagt: „Ich bedaure, daß diese Ver⸗ hetzung aus den Zeitungen auch hierher getragen worden ist.“ bedaure meinerseits, erklären zu müssen, daß, wenn dies ause gegen einen Redner des Hau 8 ich den Betreffenden zur Ordnung gerufen hätte. Dieser Vorwurf enthält für einen Abgeordneten eine Beleidigung. Abg. Bebel (Soz.): Nicht alle Duelle werden der Oeffentlichkeit bekannt; deshalb ist die Zahl derselben viel nimmt, und nicht immer sind es wirkliche Duellen führen, sondern oft die kleinlichsten und „schmutzigsten Ange⸗ legenheiten, die bei wirklichen Ehrenmännern überhaupt nicht in rage kommen würden. Das zeigt, was es mit dem hochgespannten Katholische Offiziere haben lieber ihre Ent⸗ zum Duell zwingen zu lassen. Regent von Bayern hat den Spruch eines Ehrengerichts, Duell führen mußte, aufgehoben. Was der Herr Reichskanzler in sicht gestellt hat, bringt uns keinen Schritt vorwärts; an der Grund⸗ es jetzigen Zustandes würde nichts geändert werden, während schon jedes Duell unmöglich machen Der Kriegs⸗Minister stellte es so dar, als ob das, was der ‚ein Umsturz der bestehenden Gesellschafts⸗ und sei, während es uralte Forderungen sind. Be atte hat Herr von Bennigsen eine Verschärfung Beleidigungen verlangt, wovon auch heute schon die Bald nach jener Rede wurden Parteigenossen von allerhöchsten durchaus keine Lust, Strafverschärfungen nur gegen uns angewendet jeden Menschen hängt es ab, theidigen hat. kann er sicherlich auf Der Kriegs⸗Mini nicht, daß der b Gefängniß bestr Offiziere haben sich kommen lassen, sie daß dadurch des K. Humbug in meinen Augen. auch die Korpsstudenten, Konferenz manches erzählt wurde. fahrdrohend macht, ist die wird, so z. B. in der Kriegs⸗Minister, über d Brüsewitz hat er sich au todten Siepmann schweigen und nicht ewesen sei, von dem man solche Dinge erwarte von dem Herrn Kriegs⸗Minister. Herr der von ihm gegebenen Schilderung ent⸗
aufs schwerste bedroht.
er Vorwurf es vorgekommen wäre,
rößer, als man an⸗ hrenfragen,
richtig! rechts.)
hrgefühl auf sich hat.
lassung genommen, als sich Der Prinz⸗
die Kabinetsordre von 1843 Er bittet den Betreffenden
er wird höhnisch abgewiesen, Reichetag verlangt
Staatsordnung früheren Duelldeb der Strafe für Rede war.
zu genehmigen, dem Benehmen eines ob er sich gegen Beleidigungen zu ver⸗ Offizier ohne seine Schuld beleidigt wird,
eine sehr durchgreifende Sühne rechnen. ster führte einen Fall aus Hamburg an; weiß er etreffende Mann vom Kriegsgericht mit zwei Monaten st? Des Königs Rock soll geschützt werden.
Personen zu Schulden aber man hat nicht gehört, Solche Dinge sind
aft worden i Mißhandlungen von sind verurtheilt worden; önigs Rock verunehrt wä Zu satisfaktionsfähigen Leuten G Breslau auf der Sittlichteits⸗ Was den Fall Brüsewi — Art, wie er vertheidigt und verherrlicht Formal berechtigt war der Fall Brüsewitz nichts mitzutheilen. Ueber ; er hätte nur auch über den andeuten sollen
von denen in 2
bewußtsein haben sollen. „Kreuzzeitung“.
sgeschwiegen , daß er ein n könnte. Das
t gentlemanlike Die Begriffe: ee en soll gar nicht
Fahne, die Ehre
nigs, die Ehre un
Präsident Freiherr von Buol fordert den Redner auf, einen unter Anklage stehenden Mann nicht zu beleidigen, und ruft ihn zur Ordnung wegen der Wendung, daß der Kriegs⸗ Minister nicht gentlemanlike gehandelt habe.
Abg. Bebel (fortfahrend): Solche dig zdiryf hen Vorgänge sollten nur von den ordentlichen Gerichten a geurtheilt werden, denn für den Militärprozeß wird man niemals volle Oe ffentlichkeit gewähren wollen. Das ist traurig genug, 100 Jahre nach der französischen Revolution. Aber daran tragen die bürgerlichen Parteien die Schuld, ebenso wie an der Zunahme des Duellunwesens und an der noch nicht erfolgten Beseitigung der Soldatenmißhandlungen.
Bayerischer Bevollmächtigter zum Bundesrath, General⸗Major Fehesrer Reichlin von Meldegg: Die Ausführungen des Abg. Bebel und die Folgerungen, welche er aus der jüngsten Veröffent⸗ lichung einer bayerischen Zeitung gemacht hat, geben mir Anlaß, hier berichtigend festzustellen, daß Aenderungen der für die bayerische e gültigen Verordnungen über die Ehrengerichte, welche mit den Verordnungen bei den übrigen deutschen Kontingenten vollständig übereinstimmen, nicht verfügt worden sind. Was den in der betreffenden Zeitung berührten Spezial⸗ fall betrifft, so handelt es sich hier um eine vo kommen beglichene Ehrensache, bei welcher ein Austrag mit den Waffen nicht mehr in Frage stand. Eine Korrektur des Verfahrens vor dem Ehrenrath bezw. den Ehrengerichten ist auf Antrag des bayerischen Kriegs⸗ Ministeriums von der Allerhöchsten Stelle deshalb verfügt worden, weil dem betreffenden Offizier eine Erklärung über seine grundsätzliche Stellung zum Duell abverlangt wurde, was nach bestimmten An- schauungen — und soweit mir bekannt, bestehen auch hier die gleichen Ansichten — nicht als zulässig erachtet wurde.
Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Goßler:
Ich kann lediglich bestätigen, was der Herr General von Reichli hier zur Sprache gebracht hat. Herr Bebel hat behauptet, es wäre das bei uns nicht möglich. Bei uns stammt die Ordre bereits vom Jahre 1895, daß niemand über seine prinzipielle Stellung zum Due befragt werden darf. 8
Ich habe dann zunächst nachzuholen, daß ich dem Herrn Abg. Bachem besonderen Dank schuldig bin für die freundliche Art, wie e mir entgegengekommen ist, und nehme gar keinen Anstand, hier z erklären, daß meine Ausführungen über die Nothwehr auf den Fa von Brüsewitz keine Anwendung finden sollen. (Lebhafte Zwischenrufe.
Wenn ich mich nun mit dem Abg. Bebel beschäftigen soll, so ist die Zahl der Duelle, die in den letzten Jahren stattgefunden haben — ich habe mir eine Zusammenstellung machen lassen —, durchaus nich beunruhigend. Es ist von einer Duellwuth gesprochen worden oder einem Duellunwesen. Das ist thatsächlich nicht der Fall. Die ganze Zahl schwankt zwischen 0,022 und 0,078, d. h. auf 1000 Offiziere kommen ¾ Duelle in der höchsten Ziffer, und ich glaube, daß diese Zahl eine weitere Beunruhigung nicht hervorrufen kann, und bei diesen Duellen sind die aktiven Offiziere — ich kann die Prozent⸗ zahlen allerdings nicht mittheilen — zum wenigsten betheiligt. (Lebhafte Zwischenrufe. Glocke des Präsidenten.)
Die Fälle, die der Herr Bebel angeführt hat, waren Details, die ich nicht beurtheilen kann, weil er mir von ihnen vorher keine Kenntniß gegeben hat. Ich habe die Akten nicht hier, ich weiß also nicht, wie die Fälle thatsächlich verlaufen sind. Er hat sein gewohntes Prinzip beobachtet, anzuklagen und zu verurtheilen. Das ist ja die Gerechtigkeit, die von ihm in den meisten Fällen geübt wird.
Die Ordre, die der Herr Abg. Bebel hier angeführt und zum Muster aufgestellt hat, welche vom Jahre 1799 datiert sein soll, ist apokryph. Es ist das schon mehrfach erklärt worden. Ich glaube, daß die Be⸗ stimmungen, die er angeführt hat, keine historischen Berechtigungen haben, sondern daß die Bestimmungen, wie wir sie in unseren ehren⸗ gerichtlichen Verordnungen besitzen, weit bessere sind, da sie auf den Thatsachen beruhen. Diese Bestimmungen sagen, daß niemals das Standesbewußtsein des Offiziers in Selbstüberhebung über andere
Wir wissen, daß die Offiziere berufen sind, im m Waffenhandwerk zu wirken, und ung gern ein, in der Voraussetzung,
nen der Rock auferlegt, und mit hig denkende Offizier und tze noch trägt oder nicht, wird er wird auch findet. Viele Excesse Es sind ab vorgegangen, nicht ürgerlichen Leben; Der Geist, ein solcher,
liegenden Kriege. Frieden als Erzieher der Jugend i ihnen eine bevorzugte Stell daß sie die Pflichten anerkennen, die gutem Beispiele vorangehen. Korpsstudent, ob er die bunte Mü verurtheile wünschen müssen, daß jeder Exceß
sind zu erklären durch das jugendliche Aller. isen der Korpsstudenten her nd, sondern auch sonst im b dere Dinge getrieben ha ist trotz mancher Excesse sie von Herrn Bebel ausgegangen sschreitungen Neigung zu schweren Excessen bei den Der einzelne Fall ist er wirkt ungemein traurig wegen der chenleben hinweggeweht wurde. elheiten haben nur Einfluß auf cht ein Ausfluß eines falschen Dinge öfter vorkommen.
aber sie hat nichts zu thun mit gene rückzuführen auf rein individuelle wie gefährlich die Die fizier von seiner W
von „Wohlthätigkeitsvereinen“. Verhältnisse von 14 solche esse bieten dieselben nicht. Was die Fürsorge der nahme der aus ihr hervor und Invalidenverso
Nähere Angaben werden nur über r Vereine gemacht. Ein besonderes
Privatunternehmer betrifft, so ist die Zu⸗ gangenen Institutionen im Interesse der rgung gewiß
hes furchtbaren Schneebergen um⸗ „ und finden wirklich dort ein weißes Volk. zu welchen sich auf t, kommen in dem Märchenlande den jungen Königinnen sich in einen de Schwester heimführt und chen Bürgerkriege Sieger angabe kann nur annähernd ein chen Vorgängen und den zuweilen die den Leser unterhalten und Helden der Erzählung ete Illustrationen be⸗
Die helden
Zuluhäuptling gesell Gefahren, daß sein Fremdlinge verlieben, König wird, nachdem er in einem
geblieben ist. — Diese kurze Inha Bild geben von den abwechselungsrei wahrhaft poetischen Schild fesseln und wirkliche Thei erwecken. Zahlreiche, von
gleiten den Text.
n müssen,
seine Sühne der dann die eine
eines beson⸗ sorgungsfonds, Altersunterstützungskasse
ds pflegt namentlich bei
deren Fonds, ensionsfonds, ezeichnet wird. Feier der Gründ träge der Arbeiter o mäßig wenig vor; re irmen dotiert. and der Unternehmer, stützungen entscheiden; nu beitsausschusse übertragen. ist zumeist sehr gering, un der Dienstzeit findet nur selten statt.“
„Die Statistische Zentral⸗K Existenz derartiger Institutione halten, und dabei folgende, gewonnen:
als Invalidenfond bald als Invalidenkasse,
ie Widmung solcher Fon ungsjubiläen der Firmen vorzukommen.“ — B der ein Zwang zum Beitritt komme gelmäßig werden die Fonds nur aus de Verwaltung ruht daher fast dur die allein über die Gewährun se ist die Verwaltung einem Ar⸗ Invalidenunterstützungen Abstufung nach der Länge
ommission hat sich bemüht, über die u möglichst genaue Auskunft zu er⸗ allerdings keineswegs erschöpfende Zahlen
Männer aus de bloß im Beamtensta sie müssen also doch a in den Korps herrscht daß eine so generelle Verurtheil ist, zurückgewiesen werden muß. Au vorkommen, aber eine allgemeine Offizieren ist durchaus nicht z traurig und tief zu beklagen Raschheit, mit welcher hier e Die That als so das Strafma Ehrgefühls,
That eines Einzelnen,
sachen, sondern ist zu Munckel hat ausgeführt, wachsen müßten, wenn der Of Diese Befürchtungen sind Kriegs⸗Ministers, daß Waffe machen dürfe.
Babre kten sehr leicht v
n verhältniß⸗ n Mitteln der chweg in der g der Unter⸗
A. Wald gezeichn
u der bevorstehenden Gedenkfeier des 100. ajestät des Hochseligen Kaiser 2 allenthalben
patriotischen Kreisen getroffen werden, Gedenkbüchlein Hosprediger D. B. wegen der volkst des billigen Pre Das mit 15
r ausnahmswei „Das Ausmaß der d auch eine weitere
s Wilhelm 1. ( jetzt Vorbereitungen sei auf das „Jllustrierte Wilhelm I.“
Rogge in Potsdam hingewiesen. hümlichen Darstellungsweise sowohl Vertheilung in Schulen,
versehene Bü
u bemerken. am 22. März
lche steht fest, die Einz Die That ist aber ni nst müßten solche wie wegen Vereinen ꝛc. dem Gustav Adolf⸗V 8ex zu
Abbildungen erlag in Dresden einzeln zum je 8, 500 je 7, 1000 je 6, 10 000 je 5 S) zu
— „Hesdörffer's Monats betitelt sich ein lage von Robert Oppenheim ( Preise von 1,50 ℳ
ch seine gärtnerischen Schri ‚einen Kreis von
m vorliegenden erst
8 lein ist von Verhältnisse. 1 1 naee sch gn⸗ Preise von 15 affe Gebrauch machen rklärung des r Gebrauch von der e durch ein ruhigeres ;z ein ruhigerer Mensch⸗ Woher die große Be⸗ ist nicht nur der Umstan hat, nur der Umsgand, d ves noch weniger die Thatsache, da Fall beschönigen wollten: darin zu suchen, daß prozeß schwebt. erade bei Duell⸗ die Begnadigung zur Regel werden zu erwecken, daß die Strafe um so eher Die Regierung sollte nicht „Strafprozeßordnung, welche Ich möchte die Bitte aus⸗ ; dann kann ein Theil des itz angerichtet hat.
Als Vertreter der Be⸗ ich protestieren gegen die Art und den Vorfall dargelegt hat.
Er hat den Herrn von Brüsewi Das nehme ich ihm nicht aber als erstem Berather der Es ist begreiflich, daß Petitionen mit Hundert⸗ Wenn solche Dinge vor en, so würde sich die
Betriebe mit Invaliditäts⸗und Alterskassen
92 G Zahl der Arbeiter . hinfällig durch die E hefte für Blumen⸗ und
sche Druckschrift,
Gustao Schmidt),
für das Vierteljahr er⸗
ften bekannte Herausgeber
Fachmännern um sich zu vereinen,
en Heft dem Gartenfreunde eine
senden Aufsätzen, die mit vielen natur ckt sind. Die dem H buntblättrigen Araceen hervorragenden Schmuck desselben. buchhandlung.
er nur in der Nothweh und Gewerbe⸗
Der Fall Brüsewitz hätt ermieden werden können sich an einen anderen Tisch ges Bevölkerung? Es
Gartenfreunde“ e neue periodi Berlin SW. 46, scheint. Der dur hat es verstanden und bietet in de Reihe von unte Abbildungen geschmü⸗ lithographie
Groß⸗ und Mittelbetriebe
unruhigung in der ein Offizier die T Thäter nicht sofort verhaftet vielleicht einzelne Zeitungen im Nord der Grund der Erre ein Geheimniß übe eine Strafe sich zuz sachen sollte man lassen, und nicht den Glauben erlassen werde, je höher je zögern mit der Einbringung einer Militär der Reichstag schon lange gefordert hat. sprechen, daß dieser Entwurf bald kommt Schadens beseitigt werden, Abg. Pflüger⸗Baden (fr. völkerung von Karlsruhe muß Weise, wie der Kriegs⸗Minister ermisse dabei jede Objektivität. iel als möglich in Schutz geno bel seinen Unter Krone muß ich olchen Vorkommnissen gegen
—
—
eeft beigegebene bildet einen besonders Probehefte liefert die Verlags⸗
—
gung ist im wesentlichen r dem ganzen Milltärstraf ieht, soll sie auch verbüßen,
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— —S do S. do.900 SICUS
Klagenfurt 8 Idkirch... Reichenber E 9
Handel und Gewerbe.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Amtsgericht I Berlin wurde das gerung des dem Fuhrherrn F. Petrus 79 belegenen Grundstücks eingestellt. Termine der Zwangsversteigerun Ufer 1, 1 a und 1b, der Frau
gericht II Berlin standen die Versteigerung: bezw. an der Schloß⸗ und neuen Robert Drews zu Steglitz, Flächenraum 7,45 a bezw. ℳ bezw. 2500 ℳ blieb Grundschuld⸗ ende. — Grund⸗ Straßburgerstraße Id. zu Berlin gehörig; ebäudesteuer 3020 ℳ; Privatier Friedrich Georgenkirchstraße 53, angeblich in der Ber⸗ Reinhold ft, gehörig; r 1135 ℳ; der Kaufmann Karl stbietender. — Grund⸗ dem Maurerpolier lächenraum 12,75 a; eistbietender blieb der tein zu Berlin, Bischofstraße 9, mit dem wurde das Verfahren der Pankow, angeblich Karl König zu
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dRSUoSUSSÖh
mand stehe.
— — —
Beim Königlichen Verfahren der Zwangsverstei gehörigen, Bülowstraße Aufgehoben wurden die des Grundstücks Engel⸗ geb. Merschky, gehörig.
Beim Königlichen Amts nachbezeichneten Grundstücke zur Steglitz, an der neuen Strafe, belegen, dem Maurermeister nstraße 9, wohnhaft, gehöri
mit dem Gebot von 1700 die Aktiengesellschaft bank zu Berlin, stück zu Weißens belegen, dem Restaura Flächenraum 4,92 a; mit dem Gebot von 53 450 ℳ blieben der seine Ehefrau zu Berlin, Grundstück zu Weißensee, 22 bezw. 86 belegen, den ahn und Franz Basch, ächenraum 7,82 a; mit dem Gebot von schner zu Berlin, Schlegelstraße 18, Mei u Pankow, an der Adolf Steuer Nutzungswerth zur Gebä Kaufmann Joseph S Gebot von 98 450 ℳ Zwangsversteigerung wegen des Grundstü Brehmerstraße 60 belegen, dem Berlin gehörig.
—
den der Fall Brüsew 1 zu diesen Zahlen zu bemerken,
er „Bruderlade“ 22 von den 26 Fällen, in P darunter die Fälle 60 Gulden zur U Endlich scheinen die Ange gerechnet zu sein. Nan wird bei eine und Invalidenvers und Altersversiche Institution anzuerkennen ha die den oben er in kaum geringer zu gute kommen.
daß dabei auch die Zugehörig⸗
ist, so in Klagenfurt in rag in 7 von den 17 Fällen. B. Zinsen im Betrage von ung würdiger Arbeiter verwendet werden. örigen der freien Unterstützungskassen mit⸗
keit zu ein berücksichtigt Ferner sind gezählt, in denen z. gebenen gegenüber; Grundstuͤcke hm das sehr verübeln. über sich die bedeckt haben.
er Verbrechen schnell vermindern. Darauf wird die Berathun Schluß nach 5 Uhr. etzung der Besprechung d
m Vergleich dieses Standes der Arbeiter⸗Alters⸗ orgung in Oesterreich mit der deutschen Invaliditäͤts⸗ so mehr die Großartigkeit dieser le ben, als den deutschen wähnten österreichischen V em Umfange noch neben de
Deutsche Dorotheenstraße 94/95, Meistbiet angeblich an der teur Otto Jeppenfe Nutzungswerth zur G
Arbeitern Benefizien, eranstaltungen entsprechen,
abgebrochen. 9 ch r staatlichen Versicherung
e Sitzung Donnerstag 1 Uhr. er Interpellationen Munckel
Gen. und der zweiten Berathung der Novelle zum Justiz⸗
Literatur. chs. Handbuch des deut
Verlag von R. He ch seiner Anlage sten Verordnun
Büttner und
schen Fortbildungg⸗Schul. Meistbietende. —
(188 S. gr. 80.)
1896. Preis geh. 3. ℳ — das entschiedene Verdienst, die gen aller deutsch das Fortbildungsschulwesen bez
Der vorliegende erste Band des Direktors
Maurerpolieren beide zu Weißensee wohnha
Oscar Pache. Wittenberg, 8 Dieses Buch Gesetze und wichti soweit sie mein bekannt zu geben.
Bahnbrechers
Nutzungswerth zur Gebäudesteue
Statistik und Volkswirthschaft. 12 050 ℳ
Die Arbeiterinvaliden⸗ und A
in Oesterreich.
In dem neuesten Heft (Juli’Se Monatsschrift“, herausgegeben von d Kommission, veröffentlicht Dr. Kenntniß der Invaliditäts⸗ rathe vertretenen Kö
en Staaten,
enthält in Otto Jessen, Fortbildungsschul⸗ chen Fortbildungs⸗ esetze der einzelnen
ltersversorgung Florastraße belegen,
ankow gehörig;
Biographie udesteuer 5650 ℳ;
dem Gebiete „ eine Uebersicht über den Stand des deuts⸗ Gegenwart, die bezüglichen G r die Einrichtung der Fortbildungsschulen Schulen. Der letzte Abschnitt bringt und Lehrer deutscher Fort⸗
ptember 1896) der „Statistischen er K. K. Statistischen Zentral⸗ Ferdinand Schmid und Altersversicherung in dem im Nachdem der Verfasser es vorigen Jahrhunderts der Alters⸗ und In⸗
chulwesens in der — Eingestell
deutschen Staaten, in diesen, sowie eine Statistik Mittheilungen über den Verband der
nigreichen und Ländern“. Näheres übe
kurz auf eine bereits in den siebziger Jahren d e der auf dem Gebiete
Schlächtermeister beginnende erste Epo
Stände ausarten dürfe. Und es ist hinzugefügt, daß nur die Achtung
der anderen Stände den Offizier befähigt, die höchsten Aufgaben des Heeres zu erreichen. (Lebhafte Zurufe.) .
Wenn dann der Herr Abg. Bebel den Ausdruck gebraucht hat: was ist denn hinter dem ganzen Ehrgefühl des Offiziers rahinter? Nichts als Schwindel und Humbug. — Wenn er diesen Ausspruch gethan hat, dann muß ich mich allerdings auf das allerernsteste im Interesse der Offiziere der Armee gegen derartige Beleidigungen verwahren. (Sehr richtig! rechts.) Diese Verwahrung, die allein parlamentarisch mir gestattet ist, drückt allerdings das Gefühl nicht aus, das ich inwendig empfunden.
Er hat dann auch selber die Ausführungen, die ich gemacht habe, mit beleidigenden Ausdrücken belegt. Ich bin dem Herrn Präsi⸗ denten sehr dankbar, daß er das richtig gestellt hat. Ich für meine Person bin für solche Beleidigungen, die von sozialdemokratischer Seite gegen mich ausgesprochen werden bei Vertretung der Interessen der Armee, vollständig unempfindlich. (Bravo! rechts.) Eine Be⸗ leidigung, die mir bei Vertretung der Armee von dort zu theil wird, betrachte ich als einen Ehrenschmuck meines Kleides. (Bravo! rechts. Lebhafte Unruhe und Zurufe links. — Glocke des Präsidenten.)
Ich folge dem Abg. Bebel nicht auf seinen Exkurs in die Militär⸗ Strafprozeßordnung; es wird ja seiner Zeit Gelegenheit sein, darauf zurückzukommen. (Bravo! links.)
Abg. Bassermann (ntl): Der Reichskanzler hat eine Reform der Bestrafung der Beleidigungen und eine schärfere Bestrafung der Duellanten in Aussicht gestellt. Nach meiner Erfahrung auf der Universität wird man mit einem ehrengerichtlichen Verfahren wohl auskommen können. Es ließe sich etwas erreichen, wenn man denjenigen, der das Ehrengericht gar nicht angerufen hat, oder gegen die Entscheidung des Ehrengerichts zum Duell geschritten ist, sammt seinen Sekundanten schärfer bestrafen würde. Durch die studentischen Ehrengerichte haben — natürlich abgesehen von den Paukereien — viele Ehrenstreitig⸗ keiten ihren Ausgleich gefunden. Es müßte auch eine schärfere prä⸗ ventive Thätigkeit der Polizei eintreten, damit solche Aergernisse ver⸗ mieden werden, daß man die Ankündigungen von Duellen, wie die An⸗ kündigung von Theatervorstellungen, vorher lesen konnte, ohne daß die Duellanten gefaßt worden wären. Die Lust zu Privatklagen wegen Beleidigungen geht wegen der geringen Strafen vielfach verloren; die Leute lassen die Sache lieber liegen, da die Staatsanwaltschaft doch nicht auf eine öffentliche Klage eingeht. Bei Beamten⸗ beleidigungen werden allerdings vielfach sehr hohe Strafen erkannt. Wir können nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Vorberei⸗ tungen der Regierung geförderk werden, daß sie bald zu einem greif⸗ baren Resultat kommen. Der Fall. Brüsewitz ist einmüthig ver⸗ urtheilt worden, wenigstens bei uns im Süden ist keine Zeitung be⸗ kannt, welche ihn in Schutz genommen hätte. Das nationalliberale Karlsruher Blatt hat den Fall deutlich verurtheilt, denn es ist daran nichts zu rechtfertigen. Handelt es sich doch um einen frivolen Todtschlag, ein frevelhaftes Vernichten eines Menschenlebens in jähem Zorne, in einer vielleicht durch den Genuß geistiger Getränke ge⸗ steigerten Erregung, ohne daß die Erregung zur eigentlichen Ursache im Verhältniß steht. Wir sind stolz auf unser deutsches Offizierkorps und werden uns n den Abg. Bebel darin nicht be⸗ irren lassen. Wir sind stolz auf die Leistungen in dem zurück⸗
bildungsschulen. Der Inhalt ist sehr instru or Jessen's, des 70 jährigen,
seines Werkes steht, fin
ü In dem Lebenslauf rüstigen Greises, der noch heute det man das bezeichnende Wort aus glücklichen Jugend hat mich ein t dankbar genug für diese F Pflicht in mir fühle, ck beizutragen und Anderen das
Bilanz des Granitwerk Teisnach, .Juni schließt mit 319 603 ℳ ab. Der zu Abschreibungen ver⸗ Werth von Versand von
en, sowie auf eine zweite ahre dieses Jahrhunderts die Schilderung der gegenwärtigen ungen ein:
erfährt aber die Entwickelung durch die deutsche Arbeiter⸗ an müssen wir auch für Oester⸗ chritts verzeichnen.“ hätten sich bisher
chlands in vollem Umfa torischen Kranken⸗ und egelung der Altersversicherung heranzutreten.
iegenden Bestrebun er in die fünfziger t, leitet er
validitätsversicherung Epoche, deren Anfan verlegt, hingewiesen Verhältnisse mit folgenden Ausführ „Einen neuen mächtigen Ansto der Invalidenversorgung in Oesterreich versicherung, und von diesem Zeitpunkt eine weitere Fpoche des Forts lativen Faktoren Oesterreichs können, dem Beispiel Deut nach Einführung der obli die gesetzliche
— Die Gesellschaft Gewinn betrug 6169 ℳ
an der Spitze eder: „Nach einer so geführt, daß kann, und daß ich stets di Wissen und Koͤnnen zu Anderer Glü⸗ Leben zu erleichtern.“ — Mittheilungen über den 37. a Selbsthilfe schaftsgenosse
„ wovon 5776 ℳ Die Gesammtproduktion h ℳ gegen 85 431 ℳ im Vorjahre und der ℳ gegen 114 618 ℳ im Vorjahre.
Bremen, 17. November. Raffiniertes Petroleum. (Offizi — Still. Loko 6,75 Wilcox 24 ₰, Choice Grocery 25 ₰, Short clear middl. Kaffee unverändert. Baum⸗ t. Z. Taback. 76 Faß
5 % Nord⸗
wendet werden.
nach bestem
(W. T. B.) Börsen⸗ Schlußbericht. elle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Russisches Petroleum. Loko
Armour shield 23 ¾ ₰, White label 25 ₰, loko 23 ¼ ₰,
nicht entschließen zu folgen und allversicherung obligatorischen Allein der Anstoß, so mächtig gewesen, daß er se seine Rückwirkung geäußert trebungen hervortreten, welche esetzgebung auf dem Ge⸗ gelassen habe, durch eigene Initiative mit gutem Beispiel Staatsbetrieben be⸗ m Recht auf Ruhe⸗ n“ biete der Gesetz⸗ und Altersversicherung der Durch den Erlaß idenkassen in den
IIgemeinen Genossen⸗ beruhenden deutschen nschaften zu Wiesbaden herausgegeben im Auftrage des All⸗ Hans Crüger. Charlottenburg, In einem 23 Bogen starken r die Verhandlungen des letzten unächst giebt ein auf
ein Bild von
schaftstag der Erwerbs⸗und Wir vom 26. bis 28. August 1896, emeinen Verbandes von DPr. erlag von Adolf Gertz. Preis 2 Bande wird der Bericht allgemeinen Genossenschaststages dem Senossenschaftstage
Stande des deutschen Genossenschaftswesens und einen Ue ragen, welche die deutschen Genossens tellung der Genossenschaften nach de
zu diesen Fragen klar zum
Verhandlungen w
schaften, der Kons
Schmalz 8 25 ₰,
Dezember Januar 24 ½ ₰. Reis f Upland middl. lok I, 826 Packen Br. ffekten⸗Makler⸗Vereins. garnspinnerei⸗Aktien 179 Br. d., Bremer Wollkämmer
chlußkurse.) Hamb. h Lübeck⸗Büch. 146,75, iskont 4 ¼, Hamb. Packetf. 133,75, % H. Staatsanl. 95,75, mburger Wechsler⸗ 2784 Gd. Silber seechselnotierungen: London kurz 20,40 Br., 20,38 Gd., Amsterdam lang 70,30 Br., 169,70 Gd., P St. Petersburg la York 4,20 Br., 4,17 Gd., do.
esterr. Kredit 309,00. Sehr still. loko ruhig, holsteinischer loko loko 134—136,
Invaliditäts⸗ und der von Deutschland ausgegangen, sei
ch in Oesterreich auf die weitesten Krei Ueberall sehe man fortan B darauf hinzielten, die große Lücke, wel⸗ biet der soztalen Versicherung bestehen auszufüllen. Die Staatsverwaltung voran, indem sie einen großen Theil der in den schärtigten Arbeiter aus eigenem Antriebe mit de Die Reform der „Bruderlader bung Gelegenbheit, die Invaliditäts⸗ f eine solidere Grundlage llten die freien Inval gen unbemittelten Bevölkerungs⸗ andhabe zu bieten, um sich eben⸗ lligen Altersversicherung ritten zur Gründung eigener Landes⸗ schen Kaiser Wilhelmsspende Alterskassen organisiert, Iks Gelegenheit bieten ge des Alters Vorsorge en von der B
Kentucky, 98 Faß Ste Kurse des Wollkämmerei und Kamm 5 % Norddeutsche Lloyd⸗ 300 Br.
g. 17. November. (W. T. B.) (S Bk. f. D. 170,50, L
vorgetragenes dem heutigen berblick über die chaften bewegen; dabei wird die m System von Schulze⸗ Weiter umfaßten die n der Kreditgenossen⸗ Baugenossenschaften; sie betrafen aftpflicht bei den verschiedenen
tsgebahrung 8 Checkverkehrs und den deutschen Genossen⸗ in Berlin, die Bildun schaften un Abwehr der Agitation
Abschnitten sind Sonderverhandlungen
stattfanden, . Tabellen und Listen aften beigefügt. Zum Studium des deut ietet dieser Band der „ ssenschaftstage (1859) all
Aktien 112 ½
Kommerzb. 1 A.⸗C. Guano W. 80,00, P Nordd. Lloyd 112,75, Trust Dyn 3 ½ do. Staatsr. 105,10, bank 130,50. Gold in Bar in Barren pr. Kilogr. 88,35 Br., 87,85 Gd. London lang 20,21 20,35 Gd., London Sicht 20,41 Br., 167,20 Br., 166,80 Gd., Wien Sicht 1 Sicht 80,85 Br., 80,65 Gd.,
Ausdruck gebracht. ichtige Fragen der Organisatio umvereine und der Anwendung der beschränkten Genossenschaftsarten, nossenschaftsgese
der Kreditgenossen schaftsbank von
eines Unterverban Bau⸗ und Sparv
genüsse ausstatte. am. 172,00, 30 ereinsbank 151,00,
ergarbeiter au ren pr. Kilogr. 27
eines neuen Hil Stand gesetzt werden, au theilen eine zweckmäßige und falls die Vortheile einer bie Emzelne Landesverwaltun institute, welche, nach dem Frankreich und Belgien bestehe en unbemittelten Klassen des Vo sollen, durch freiwillige Einlagen für die Ta Immer weitere Die niederen Bedien u. s. w. seien bestrebt, si Die kaufmänni mächtige Agttat Invaliditäts⸗ sitzern tauchten verwandte Wün werblichen und industriellen Arbei indem einzelne größere Etablissen ensionsrechten ausstatten, und zahlrei seien bestrebt, durch Gründung mehr 0 f andere Art ihren so
die Einwirku 20,16 Gd., inführung de chaften an den Giroverband der oergel, Parrisius u. Co. des der sich vermehrenden Baugenossen ereine und die Mittel zur
zu verschaffen. de der deut ng 213,75 Br. 212,25 Gd., 60 Tage Sich 4,15 ½ Br., — Abendbörse. — Getreidemarkt.
Roggen loko
Kreise würd steten der Landesinstitute, ein Recht auf chen Angestellten und on für die gesetzliche und Altersversicherung,
umfangreiche Verbandsrevisoren allgemeinen zum Abdruck gela der Verbandsgenossen Genossenschaftswesens seit dem ersten Geno wichtiges Material. — Unter dem Gesammttitel Abenteuer“ giebt die Verla reiburg i. Br. eine R ter Band „Das unerfor aggard von E.
mecklenburger Mais 98—99. Rüböl ruhig, loko 60 Br. November⸗Dezember B Januar⸗Februar 18 ½ Br., pr. Umsatz 2000 Sack. Petroleum still, o 6,80 Br. (Nachmittagsbericht.) März 52 ¼,
Konsumvereinsvertreter, Genossenschaftstages anhangsweise
der Gemeinden Altersversorgung zu sichern. Hrivatbeamten entfalteten eine Einführung der obligatorischen und auch unter den Kleingrund⸗ sche auf. Die Altersversorgung der ge⸗ er mache nunmehr raschere Fortschritte, ertes Arbeitspersonal e andere Privatunter⸗ der minder namhaster zialen Verpflichtungen em Umfange nachzu⸗
Spiritus (unverzoll Dezember⸗Ja⸗
Gerste ruhig. still April⸗Mat 8
Mittheilungen“, w jährlich erscheinen, ein
„Die Welt der Fahrten und gsbuchhandlung von Fr. Ernst Fehsen⸗ efällig illustrierter Bücher beraus,
te Land“, aus dem Englischen A. Witte übersetzt, vorliegt. Die sband konnte kaum glücklicher ge⸗ anzen englischen os launigen und
dard white lo — Kaffee. Dezember 51 , Behauptet. — Zuckermarkt. I. Produkt Basis 88 % amburg pr. 142 ½, pr. März 2
Wien, 18. November. (W. T. B.) (Schlu 101,35, Oesterreichische Sil
ron.⸗A. 99,25, Oesterreichische 60 er Loos „Länderbank 245,00, Ungar. Kreditb. 401,50, Wiener Bk.⸗V. do. Nordbahn 27 ethalbahn 273,00, 352,40, Lemb. Czer. 286,50, Pardubitzer 215,00, A ch. Plätze 58,82 ½,
Good average Santos pr.
pr. bericht.) Rüben⸗Rohzucker frei an Bord pr. Januar
9 se.) Oesterreichische 101,30, do.
nents ihr stabtli
Rendement neue Üsance, November 9,25, pr. Dezember 9, 9,60, pr. Mai 9,75, pr. Juli 9,95.
nfonds oder au den invaliden Arbeitern in größer
und Altersversicherung der industriellen U in Nachstehendem noch etwas näher ein⸗ asser behandelt dabei getrennt: erstens die zweitens die
des H. Rider H Wahl des Autors für den Erstling troffen werden. Sprachgebiet großer Belieb d spannenden
Auf die Invaliditäts⸗ und gewerblichen Arbeiter so egangen werden. Der Verf⸗ freien Invalidenkassen und nehmer. Die Entwickelung der nach den Mittheilungen des Ver
neueren, an die Invalidenkassen gesetzlich gestellten ver ungen vermögen die betheiligten Kreise sehen die Arbeiter selbst ein, daß die 1 Sicherheit nicht boten. d in „Unterstützungskassen“ Unterstützungskassen besitzen,
Rider Haggard erfreut sich im
eit wegen seiner harm in denen sich eine reiche dich⸗ unerforschte
Welttheil versetzte „Indianer⸗ reicher gestaltet und in einem elande endet. Drei Freunde, Abenteuer in Afrika erlebt wonach im tiefsten Innern Afrikas ein chließen, dieses um jeden
Pavierrente
121,50, do. Anglo⸗Austr. Unionbank 290,00, Böhm. Westb. —, Brüxer 240,00, E Oest. Staatsb. Nordwestb. Amsterdam 99,10, Dtse do. 47,52 ½,
Erzählungen, Privatunter⸗ er⸗Invalidenkassen scheint e zu sein. cherungstechnischen schwer zu entsprechen; zu⸗ früheren Zustände die er⸗ Die früheren „Invalidenkassen“ umgewandelt worden, und die neuen wie der Verfasser sagt
ürsorge der abenteuerliche Oestr. Kredit sich anfangs wie eine in den dunklen geschichte“ ausnimmt, sich aber später Zauber erfüllten Phantasi chon früher manches
ssers keine günsti iehrader 536,00,
Lombarden 97,70,
Lond. Wchs. 120,00, Pa Marknoten 58,82 ½, Russ. Bankn. 8
3,00, Buscht von poetischem Ferd. 98 Engländer, die s haben, vernehmen Gerüchte, weißes Ses leben soll, und b
reis aufzusuchen.
den Charakter chtige Spur, und sie er⸗ Napoleons 9,53 ½,