1896 / 302 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Dec 1896 18:00:01 GMT) scan diff

baden, der Rechtsanwalt Knur bei dem Amtsgericht in Sobernheim und der Rechtsanwalt Tartara bei dem Amts⸗ gericht in Schlochau. 1

In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Notar Dr. Allert bei dem Amtsgericht in Kirn, der Notar Hollenberg bei dem Amtsgericht in Trarbach und der Ge⸗ richts⸗Assessor Dr. Dietrich bei dem Amtsgericht in Elberfeld.

Der Amtsrichter Westram in Oschersleben, der Rechts⸗ anwalt und Notar, Justiz⸗Rath Wrede in Schlawe und der Rechtsanwalt Berent in Swinemünde sind gestorben.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 19. Dezember.

eine Majestät der Kaiser und König hörten eute im Neuen gleltis die Vorträge des Chefs des General⸗ heut der Armee, General⸗Adjutanten Grafen von Schlieffen und des Obersten von Villaume Stellvertreters des Chefs des

Militärkabinets. 8

Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, unter dem Vorsitz des Minister⸗Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sitzung zusammen. 8— v16A“

8

Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs⸗Ergebnisse deutscher Eisenbahnen im Monat November 1896 ergiebt für 62 Bahnen, die schon im November 1895 im Betriebe waren, Folgendes:

Gesammtlänge: 40 117,92 km. 8

im V gegen auf gegen Ganzen das Vorjahr 1 km das Vorjahr

%

für alle Bahnen im November 1896

aus dem Per⸗ 8 sonenverkehre 25 756 666 + 1 100 910% 655 + 18 + 2,83 aus dem Güter⸗

verkehre .. 85 237 473 + 2 065 587] 2131 + 19, + 0,90

für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April 31. März in der Zeit vom 1. April 1896 bis Ende Noyember 1896

aus dem Per⸗ V 1“ sonenverkehre 244303564 + 13636476] 7 513 + 273 + 3,77 aus dem Güter⸗ ““ H verkehre .. .542697594 + 27820969]/ 16 407 + 518 + 3,26 für die Bahnen mit dem E111“¹ 1. Januar 31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar bis Ende November 1896 sonenverkehre

65584095 ℳ2 997 249 10 004 + 271 + 2,78 aus dem Güter⸗ V

verkehre . . 129279413 + 10446006] 19 421 + 1215 + 6,67 Eröffnet wurden: am 1. November: Gramenz-Bublitz 17,70 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in Danzig), Georgen⸗ thal —Friedrichroda 10,30 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in Erfurt) und Lemgo-—Barntrup 17,92 km (Königliche Eisen⸗ bahn⸗Direktion in Hannover); am 16. November: Schivelbein Simmatzig 6,22 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in Stettin). 1

Einnahme

aus dem Per⸗

1e-. von t

ten Urlaub

Der Kaiserliche Botschafter in Washington

Thielmann ist von dem ihm Allerhöchst bewi auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Bot⸗ schaft wieder übernommen.

Der hiesige Kaiserlich japanische Gesandte Vicomte Aoki hat Berlin auf kurze Zeit verlassen, um sich nach Belgien zu

begeben, wo derselbe gleichfalls beglaubigt ist. Für die Dauer seiner Abwesenheit ist der Legations⸗Sekretär T. Miyaoka mit Wahrnehmung der Geschäßte der Feandeschoft Hesuftragt.

5 8 . 8

8 Württemberg. 8 Beide Kammern der Stände haben sich g vertagt. v11““ Mecklenburg⸗Schwerin. 1 Die Besserung in dem Befinden Seiner Könhiglichen Foheit des Großherzogs hat, wie den „Meckl. Nachr.“ aus annes von gestern gemeldet wird, weitere Fortschritte gemacht. Vorgestern und gestern Morgen war Seine Königliche Hoheit fieberfrei, Abends stieg die Temperatur.

1 r.

Oesterreich⸗Ungarn. 11“

Gestern fand anläßlich des Namensfestes des Kaisers von Rußland in der Hofburg zu Wien ein Diner statt, welchem der Erzherzog Otto, der russische Botschafter in Wien Graf Kapnist mit dem Personal der Botschaft, der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski, der Minister⸗ Präsident Graf Badeni, die Reichs⸗Minister von Kallay⸗ und von Krieghammer sowie Hofwürdenträger beiwohnten. Während der Tafel brachte der Kaiser einen Trinkspruch auf den Kaiser von Rußland aus.

Im ungarischen Oberhause begann gestern unter dem Vorsitz des neuen Präsidenten Wilhelm Toth die Be⸗ rathung des Adreßentwurfs. Der Kardinal Schlauch wies auf die in den Blättern aufgetauchten Gerüchte von einer angehlich beabsichtigten Vorlage, betreffend die Kontrole der katholischen Fonds und Stiftungen, hin und erklärte, die Katholtken würden hierin ein Gravamen erblicken. Zur Be⸗ ruhigung der Gemüther der katholischen Bevölkerung, welche eine Fortsetzung der kirchenpolitischen Aktion nicht wünsche, beantragte der Kardinal die Aufnahme eines von ihm vorgeschlagenen Passus in die Adresse, laut welchem man

Mittel und Wege finden werde, um die auf dem Gebiet der Religion bestehenden Uebelstände abzustellen. Der Minister⸗ Präsident Baron Banffy stellte demgegenüber fest, daß die Bedenken des Vorredners durchaus unbegründet seien, da die Regierung an eine neue kirchenpolitische Aktion garnicht denke. Beunruhigend würde vielmehr die Aufnahme dieses Pn in die Adresse wirken, in welchen man auch das

erlangen nach einer Revision der kirchenpolitischen Ge⸗ setze hineindeuten könne. Was die angebliche Aktion bezüglich der katholischen Fonds betreffe, se beruhe diese Unter⸗ stellung auf Irrthum. Die Regierung habe nur eine Kon⸗ skription des Vermögens der griechisch⸗ orientalischen Kirche angeordnet, bei welcher sich herausgestellt habe, daß die Kon⸗ trole der Fonds und Stiftungen nicht geregelt sei. Es sei auch seiner Zeit der Entwurf einer Gesetzesvorlage ausgearbeitet worden. Wenn G. Entwurf in juristischen Kreisen zum Gegenstand einer Besprechung gemacht worden sei, so sei dies ohne die Ermächtigung der Regierung ehen, die sich in der nächsten Zeit nicht mit dieser Frage beschäftigen werde. Der schloß mit der wiederholten Erklärung, daß die Regierung im Interesse des Landes nur den konfessionellen Frieden wünsche. Der Kultus⸗Minister von Wlassics ergänzte hierauf die Erklärungen des Minister⸗ Präsidenten, indem er sich gegen die Annahme verwahrte, als wolle die Regierung eine Verstaatlichung der Schulen durch⸗ führen. Der Minister betonte in seinen Ausführungen die Schwie⸗ rigkeit einer Beruhigung bei den 1üge e an reizungen des Volks durch den niederen Klerus. Der Episkopat möge hier beschwichtigend wirken, wie andererseits die Regierung alles unterlasse, was die Empfindlichkeit der Katholiken verletzen könne. Die Autonomie sei sehr v he e, allein so lange die Aufreizung der Gemüther anhalte, könne er (der Minister) dem Könige die Einberufung eines Kongresses nicht empfehlen. Nach dieser von der großen Mehr⸗ heit beifällig aufgenommenen Rede brachte Graf Zichy verschiedene Beschwerden vor und bemängelte hauptsächlich das Fehlen einer Auslassung über die auswärtige Lage in der Thronrede. Der Minister⸗Präsident Baron Banffy wiederholte, wie im Unterhause, daß dies keineswegs in be⸗ sonderer Absicht geschehen sei. Bei der nun folgenden Ab⸗ stimmung wurde der vom Schriftführer Gall verlesene Adreßentwurf mit weit überwiegender Mehrheit im all⸗ gemeinen angenommen. Mit der Mehrheit stimmten auch der Kardinal Schlauch und der Erzbischof Csäszka. Bei der folgenden Einzelberathung wurde der Antrag des Kardinals Schlauch abgelehnt. Für denselben stimmten nur etwa 12 Mitglieder. Baron Bela Lipthay beantragte, daß unter den Agenden des Reichstages im Adreßentwurf auch die Wahlreform aufgezählt werde. Der Minister⸗Präsident Baron Banifc erklärte, daß das Wahl⸗ gesetz zwar einer Revision bedürftig, die Reform aber noch nicht genügend vorbereitet sei, um in das Programm der Regierung aufgenommen zu werden. Was die Mißbräuche bei den Wahlen betreffe, so sei alles, was man in dieser Beziehung vorbringe, nicht wahr. Im übrigen seien nicht nur von der liberalen Partei Mißbräuche verübt worden, auch Baron Veecsey 88 bei der Wahl ordnungswidrig abgestimmt, und Graf Zichy werde sich b wegen einer ungesetz⸗ lichen Handlung gegen die Behörde vor Gericht zu verant⸗ worten haben. Diese Mittheilung versetzte den Grafen Zichy in die größte Aufregung. Baron Banffy erklärte, er habe den Grafen Zichy und dessen Charakter nicht angreifen wollen, sondern habe nur gesagt, gegen denselben werde wegen einer ihm zur Last gelegten Handlung die Untersuchung ein⸗ geleitet werden. Graf Zichy stellte die Forderung, Baron Banffy möge den Sachverhalt darlegen, was dieser verweigerte. Während nun Graf Zichy auf den Minister⸗Präsidenten zu⸗ eilte, um sich privatim von ihm Aufklärung zu erbitten, legte Baron Vecsey unter großer Unruhe den Sachverhalt des ihm selbst zur Last gelegten Vergehens dar, und nun erst konnte über den Antrag Lipthay abgestimmt werden. Derselbe wurde abgelehnt, und damit war die Berathung des Adreßentwurfs beendigt. Die Indemnitätsvorlage sowie die Rekrutenvorlage wurden sodann ohne Bemerkung angenommen.

Der Finanzausschuß des Unterhauses verhandelte gestern über die Voranschläge des Ackerbau⸗, des Kultus⸗, des Justiz⸗ und des Honved⸗Ministeriums und nahm dieselben an. Der Kultus⸗Minister von Wlassics erklärte, die Regierung werde die Congrua⸗Frage (geistliche Pfründen) im Einvernehmen mit dem katholischen Episkopat lösen und binnen kurzem einen Gesetzentwurf über die Regelung der Congrua der übrigen anerkannten Konfessionen einbringen.

Die Polizeibehörde von Hermannstadt hat den Dr. Ratin wegen Einberufung einer Generalversammlung der von der Regierung für aufgelöst erklärten rumänischen Nationalpartei zu zehntägiger Haft verurtheilt. 88. wurden der Konsistorial⸗Rath Boin, der Ingenieur Tilea, sowie die Rechtsanwalte Preda, Trancu und Vocerea wegen Einberufung einer Wählerkonferenz behufs Beschickung dieser verbotenen -Seee. zu dreitäger Haft verurtheilt.

1 9 11.“ 6

Die Deputirtenkammer berieth gestern die Vorlage, betreffend die Apanage von 1 Million Lire für den Prinzen von Neapel. Der Deputirte Imbriani beantragte, wie „W. T. B.“ berichtet, daß die Zivilliste, welche der Kontrole des Parlaments unterworfen werden solle, durch Gesetz um eine entsprechende Summe gekürzt werde. Der Deputirte Taroni (radikal) wünschte die Verminderung der Zivilliste. Der Deputirte Costa (Sozialist) bekämpfte den Gesetzentwurf aus Prinzip, da er nicht Verkürzung, sondern Abschaffung der Zivilliste wünsche; die sozialistische Partei sehe die Monarchie als unnütz und schädlich an. Der Präsident rief Costa unter allgemeiner Zustimmung zur Ordnung. Costa fuhr unter dem Lärm des Hauses fort zu sprechen. Hierauf entzog ihm der räsident unter Beifallskundgebungen das Wort. Der Minister⸗Präsident di Rudini bedauerte, fest⸗ stellen zu müssen, daß das Reglement der Kammer nicht ge⸗ nügend die Rechte der Majorität schütze. Er be⸗ dauerte ferner, eine Abänderung dieses Reglements stets bekämpft zu haben, und sprach die Hoffnung aus, die Kammer werde für diese Abänderung Sorge tragen, welche sich nun⸗ mehr als Nothwendigkeit aufdränge. Der Minister⸗Präsident widerlegte sobann die Ausführungen der Vorredner und schloß, sich an den Deputirten Imbriani wendend, mit den Worten: Das Haus Savoyen besitzt so tiefe Wurzeln in der Liebe des Volkes, daß es niemals nöthig haben werde, zur eigenen Vertheidigung die Waffen zu ergreifen, sondern einzig

zur Wahrung der Ehre des Vaterlandes.“ (Allgemeiner anhaltender Beifall.) Die Diskussion wurde hierauf geschlossen.

Unter allgemeinem Beifall wurde sodann folgender Antrag des Ausschusses angenommen: „Die Deputirtenkammer beauf⸗

tragt ihren Präsidenten, bei dem König der Dolmets Dankbarkeit und ihrer Ergebenheit zu sein.“ Hierau Artikel 1 des Gesetzes, welcher die Apanage auf eine Million fesisetzt, genehmigt. Der Deputirte Imbriani stellte einen Abänderungsantrag, wonach die um eine Million gekürzt werden solle. Diesem Abände⸗ rungsantrage gegenüber stellte der Minister⸗Präsident di Rudini unter dem Beifall des Hauses die Vorfrage welche in namentlicher Abstimmung mit 263 gegen 26 Stimmen genehmigt wurde. Schließlich wurden die übrigen Artikel des Gesetzes angenommen. Am Schluß der Sitzung erstattete der Deputirte Carcano namens des Ausschusses Bericht über die Vorlage, betreffend das Inkrafttreten der Dekrete, durch welche die Verhältnisse der Emissionsbanken neu geordnet werden sollen. Das Haus beschloß, die Vorlage am Sonntag zu berathen. 1

ihrer

Frankreich.

Der Senat genehmigte gestern die Ausgaben für die E.“ während ußland in bE“ und nahm sodann die Vorlage, be⸗ treffend die Bewilligung eines provisorischen Zwölftels, ein⸗ stimmig an. Deputirte Adam eine Anfrage an den Kriegs⸗Minister über den Tod eines Soldaten, der infolge von Mißhandlungen eingetreten sein solle. Der Kriegs⸗Minister, General Billot erwiderte, daß die Schuldigen bereits bestraft seien, und daß eine Unter⸗ suchung eingeleitet sei, um festzustellen, ob die Mißhandlungen die Folge mangelnder Aufsicht feilens der Vorgesetzten seien. Die Kammer genehmigte darauf die Vorlage, betreffend den Kredit für die Betheiligung Frankreichs an der Brüsseler Ausstellung, setzte jedoch die geforderte Summe von 881 000 auf 549 000 Fr. herab. Sodann wurde die Berathung des Budgets des Kriegs⸗ Ministeriums wieder aufgenommen. Bei dem Kapitel, betreffend die Remontenkäufe, führte der Kriegs⸗Minister,

wurde

8

der Anwesenheit des Kaisers von

8

In der Deputirtenkammer richtete der

General Billot, welcher sich gegen einen zu dem Kapitel ge⸗ stellten Unterantrag wandte, aus: die französisch Kavallerie

komme der der anderen Völker gleich; sie

ei sehr gut be⸗

ritten, habe eine starke Organisation und sei im stande, für

die übrigen Waffen eine wirkungsvolle Unterstützung zu bilden. Das Haus vertagte sodann die Weiterberathung

auf heute. Hierauf wurde, trotz des Einwandes des Minister⸗

Präsidenten Méline, beschlossen, daß nach dem Budget des Kriegs⸗Ministeriums die Vorlage, betreffend die Zucker⸗ prämien, berathen werden solle.

Die Kommission der Deputirtenkammer hat gestern

den Entwurf, betreffend die Erneuerung des Privilegs

der Bank von Frankreich, mit einigen Abänderungs⸗ anträgen angenommen und Maurice Lebon zum Bericht⸗ erstatter ernannt.

Nach Meldungen aus Algler ist die Nachricht des „Figaro“ von der Besetzung der Oase Insalah durch die im äußersten Süden von Algier operierenden Truppen unbe⸗ gründet.

Schweiz.

Der Ständerath hat den Bundesrath gung beziehungsweise Konversion des eidgenössischen Anlehens von 1887 ermächtitgt. 11e“

Türkei.

Der russische Botschafter von Nelidow wird, wie

„W. T. B.“ aus Konstantinopel erfährt, heute von dem

Sultan in Audienz empfangen werden. Heute findet auch

die erste Konferenz der Botschafter nach der Rückkehr des russischen Botschafters statt.

Rumänien.

An Stelle des zurückgetretenen Metropoliten Ghenadios wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern der frühere Metro⸗ polit Gheorgian, welcher 1893 seine Entlassung genommen hatte, zum Primas⸗Metropoliten gewählt. Das Wahl⸗ ergebniß rief allgemeine Befriedigung hervor. -

Der König ist laut Meldung des „W. T. B.“ gestern früh wieder in Belgrad eingetroffen und am Bahnhof von der versammelten Skupschtina mit begrüßt worden. Der König sprach den österreichisch⸗- ungarischen sowie den italienischen Gesandten an und unterhielt sich senaer mit dem Präsidenten der Skupschtina und dem Metropoliten.

Bulgarien.

Zur Feier des Namenstages des Kaisers von Ruß⸗ land wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, in der Kathedrale zu Sofia gestern ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, dem der Fürst und die Fürstin beiwohnten. Abends fand Gala⸗ tafel statt.

Amerika.

Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Washington: der Ausschuß des Senats für die auswärtigen Angelegen⸗ heiten habe die von dem Senator Cameron beantragte Resolution angenommen, nach welcher die Vereinigten Staaten sich bereit erklären, die Unabhängigkeit der Republik Cuba an⸗ zuerkennen und ihre guten Dienste anzuwenden, um den Krieg zum Abschluß zu bringen. Der Ausschuß hatte, ehe er die Resolution annahm, eine eingehende Besprechung mit dem Staatssekretär des Aeußeren Olney, welcher erklärte, das Recht, einen neuen Staat anzuerkennen, stehe dem Praͤsidenten, unabhängig von einem Vorgehen des Kongresses, zu. Der Per des Ausschusses wird am Montag dem Senat überwiesen werden.

Der „Times“ wird aus New⸗York gemeldet, die Gouverneure vieler Staaten hätten an die New⸗Yorker Morgenblätter telegraphiert und ihre Bereitwilligkeit aus⸗ gesprochen, Cuba anzuerkennen und Freiwillige zum Kampf gegen Spanien aufzubieten. Dieses Anzeichen herrschender Erregung mache sich besonders im Westen geltend.

Aus Havanna wird berichtet, die vIG. zögen sich nach der Provinz Santa Clara zusammen, und die spanischen Truppen führten eine Bewegung nach der gleichen Richtung aus.

Asien.

Wie eine in Madrid eingetroffene amtliche Depesche aus Manila meldet, hat zwischen den Spaniern und den Auf⸗ ständischen in der Pesvita Bulacan ein Zusammenstoß statt⸗

efunden, bei welchem 49 Aufständische getödtet wurden. Sieben Spione und 20 Gefangene, weiche revoltierten, wurden erschossen. AXXX“X“ 1“

Afrika.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kairo berichtet, daß die bisher in Kordofan versammelte Armee des ahdi in Omdurman angekommen sei, wo eine große Anzahl von Kameelen dasaseee. b lch wurde. Der weck dieser Bewegung sei unbekannt. Die befreundeten raber seien in Furcht vor den Derwischen und glaubten, daß diese Streifüge nach den Brunnen unternehmen würden, um Vieh zu rauben. Der Telegraphendraht zwischen Suakim und Tokar sei zerschnitten. General Kitchener sei in

Dongola eingetroffen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Deutschlands Roheisenproduktion.

Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlindustrieller belief sich die Roheisen⸗ produktion des Deutschen Reichs (einschl. Luxemburgs) im Monat November 1896 auf 544 667 t; darunter Pudbelroheisen und Spiegel⸗ eisen 133 927 t, Bessemerroheisen 46 102 t, Thomasroheisen 287 646 t, Gießereiroheisen 76 992 t. Die Produktion betrug 554 402 t. Vom 1. Januar bis 30. November 1896 wurden produziert 5 808 263 t.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Hamburg berichtet das „Wolff'sche Bureau“ zum Aus⸗ stande der Hafenarbeiter: Der Senat antwortete auf die ein⸗ gereichte Resolution der ausständigen Arbeiter, in welcher die Ver⸗ mittelung des Senats angerufen wird, der Senat sei der Ansicht, der Ausstand hätte vermieden werden können, wenn nicht das Vorgehen der Arbeitnehmer eine ruhige Erörterung ihrer Forderungen und Be⸗ schwerden unmoͤglich gemacht hätte. Der Senat erachtet es des⸗ halb als die Pflicht der Ausständigen, zunächst die Arbeit, soweit es unter den veränderten Verhältnissen noch ausführbar sei, ohne Verzug wieder aufzunehmen, sodaß der Ausstand als beendet anzusehen sei. Nachdem dies geschehen sei, werde der Senat veranlassen, daß unter Vornahme der erforderlichen Vernehmungen eine eingehende Prüfung der Lohnverhältnisse und Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter und verwandten Gewerbe stattfinde, um sodann die Beseitigung etwaiger Mißstände in gemeinschaftlichen Verhandlungen mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern in die Wege zu leiten.

Aus Toulon meldet „W. T. B.: In den Maschinen⸗ werkstätten und Werften der Compagnie de la Seyne sind tausend Arbeiter in den Ausstand eingetreten. Die Ausständigen

verhalten sich ruhig.

Kunst und Wissenschaft.

Das Londoner „Geographical Journal“ meldet in seinem neuesten Heft: Der Rath der Royal Geographical Society beschloß, dem Dr. Nansen für seine Polarexpedition 1893/96 eine besondere Goldene Medaille zu verleihen. Dieselbe Medaille in Silber erhalten Nansen's wissenschaftliche Begleiter: Kapitän Sverdrup, Lieutenant Scott⸗Hansen, Lieutenant Johansen und Dr. Blessing; die Medaille in Bronze wird den übrigen acht Mitgliedern der Expedition Nansen’'s zugestellt. Die Uebergabe der goldenen Medeaille soll Anfang Februar stattfinden, zu welcher Zeit Nansen mit dem Manu⸗ seript zu seinem Werk „In Nacht und Eis“, das zu erscheinen begonnen hat, fertig zu sein hofft. 8

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kols an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 18. d. M. gestellt 13 785, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 18. d. M. gestellt 5695, nicht recht⸗ zeitig gestellt 346 Wagen.

„Berlin, 18. Dezember. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per 100 kg für: Richtstroh 4,82 ℳ; 4,00 ℳ. Heu 6,80 ℳ; 4,40 ℳ. Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 ℳ; 20,00 ℳ. Speisebohnen, weiße 50,00 ℳ; 25,00 ℳ. Linsen 60,00 ℳ; 25,00 ℳ. Kartoffeln 6,00 ℳ; 4,00 ℳ. Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,60 ℳ; 1.10 ℳ. dito Bauchfleisch 1 kg 1,20 ℳ; 0,90 ℳ. Schweinefleisch 1 k. 1,50 ℳ; 1,00 ℳ. Kalbfleisch 1 kg 1,60 ℳ; 1,00 ℳ. Hammel⸗ fleisch; kg 1,50 ℳ; 0,90 ℳ. Butter 1 kg 2,80 ℳ; 2,00 ℳ. Eier 60 Stück 5,20 ℳ; 2,60 ℳ. Karpfen 1 kg 2,40 ℳ; 1,20 ℳ. Aale 1 kg 2,40 ℳ; 1,20 ℳ. Zander 1 kg 2,40 ℳ; 1,00 ℳ. Hechte 1 kg 1,60 ℳ; 1,00 ℳ. Barsche 1 kg 1,60 ℳ; 0,80 ℳ.

Schleie 1 kg 2,40 ℳ; 1,20 ℳ. Bleie 1 kg 1,20 ℳ; 0,60 ℳ.

Krebse 60 Stück 12,00 ℳ; 2,00 ℳ.

Berlin, 18, Dezember. (Bericht über Speisefette von Gebr. Gause). „Butter: Die Frage nach ersten und zweiten Qualitäten war in dieser Woche recht lebhaft, und alle Einlieferungen konnten sofort geräumt werden. Auch frische Landbutter war recht V.. Die Preise konnten sich daher für alle Qualitäten gut be⸗ aupten. Man berechnet heute: Hof, und Genossenschaftsbutter: Ia. Qualität 104 106 ℳ, do. IIa. Qualität 96 102 ℳ; Land⸗ butter: 75 90 Schmalz: An den amerikanischen Märkten war wenig Verkehr, sie verliefen deswegen in schwacher Haltung. ge am Platze war etwas bessere Kauflust und der Abgang von den Lägern befriedigend. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 29,00 ℳ, Hamburger Stadtschmalz 30,00 ℳ, amerikanisches Tafelschmalz 31,00 ℳ, Fairbankfett 29,00

Gestern hat eine Sitzung des Nitaß schen Central⸗Bodenkredit⸗Aktiengesellschaft attgefunden. Nach den dort gefaßten Beschlüssen ist, wie „W. T. B.“ meldet, für 1896 die gleiche Dividende wie im Vorjahre (9 %) in Aussicht genommen. Aus dem Jahreserträgniß soll der Pensionsfonds eine außerordentliche Zuweisung von 40 000 erhalten, und die Ge⸗ sammtreserven werden sich um rund 600 000 erhöhen.

Die Betriebs⸗Einnahmen der Schweizerischen Nordost⸗ bahn betrugen im November 1896 für den Personenverkehr 665 000 (1895 600 000) Fr., für den Güterverkehr 1 215 000 (1895 1,126 000) Fr., verschiedene Einnahmen im November 1896 93 000 (1895 90 865) Fr. Gesammteinnahme im November 1896 1 973 000 (1895 1 816 865) Fr. Die Betriebs⸗Ausgaben betrugen im November 1896 1 114 000 (1895 1 036 586) Fr.; demnach ver⸗ bleibt ein Ueberschuß im November 1896 von 859 000 (1895

780 279) Fr.

Stettin, 18. Dezember. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen Feschäcgaloe, loko 166, per Dezbr. —. Rozggen geschäftslos, Rüböl loko

loko 120. ommerscher Hafer loko 128—134. Spiritus

Verwaltungsraths der

unverändert, per Dezember 55,20, per April⸗Mai 55,00. behauptet, loko mit 70 Konsumsteuer 36.30. Petroleum loko —,—.

Breslau, 18. Dezember. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse.) Bres⸗ lauer Diskontobank 118,00, Breslauer Wechslerbank 104,50, Kredit⸗ aktien —,—, Schles. Bankverein 128,90, Bresl. Spritfbr. 132,50, Donnersmark 157,25, Bresl. elektr. Straßenbahn 185,25, Kattowigzer 155,10, Oberschl. Eis. 89,75, Caro Hegenscheidt Akt. 125.50, Oberschl. P. Z. 133,25, Opp. Zement 149,75, Giesel Zem. 126,00, L. Ind. Kramsta 140,50, Schles. Zement 196,00, Schl. Zinkh.⸗A. 205,00 Laurahütte 158,00, Bresl. Oelfbr. 100,00.

Getreide⸗ und Produktenmarkt. Spiritus per 100 ] 100 % Fhlb 50 Verbrauchsabgaben pr. Dezember 54,70 Gb., do. do. 70 Verbrauchsabgahen pr. Dezember 35,20 Gd.

Magdeburg, 18. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 92 % —,—. Kornzucker exkl. 88 % Rendem.

im Oktober 1896

bekanntlich soeben

9,50 9,80. Nachprodukte exkl. 75 % Rendem. 7,15 7,70. Ruhig. Brotraffinade 1 23,50. Brotraffinade II 23,25. Gem. Raffi⸗ nade mit Faß 23,25 24,00. em. Melis I mit Faß 23,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito fr. a. B. Hamburg pr. Dezember 9,02 ½ Gd, 9,05 Br., pr. Januar 9,17 ½ bez., 9,20 Br., pr. Januar⸗März 9,25 Gd., 9,30 Br., pr. April⸗Mai 9,50 Gd., 9,52 ½ Br., pr. Juli 9,72 ½ Gd., 9,77 ½ Br. Stetig. Wochenumsatz im Roh⸗ C1“ 8 8

frankfurt a. M., 18. Dezember. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse. Lond. Wechs. 20,34, Pariser do. 80,583, veer- do. 8 ag le 3 % Reichs⸗A. 97,80, Unif. Egypter 105,40, Italiener 91,30, 3 % port. Anl. 25,60, 5 % amort. Rum. 100,00, 4 % russ. Konsols 103,20, 4 % Russ. 1894 66,80, 4 % Spanier 59 20, Mainzer 118,20, Mittelmeerb. 96,80, Darmstädter 155,80, Diskont Komm. 207,70, Mitteld. Kredit 115,00, Oest. Kreditakt. 315 ⅛, Oest.⸗Ung. Bank 794,00, Reichsbank 158,60, Laurahütte 158, 00, Westeregeln 174,70,

Privatdiskont 4 ⅞.

Effekten⸗Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kreditaktien 315, Gotthardbahn 165,50, Diskonto⸗Komm. 207,70, Laurabütte 158,20, Portugiesen 25,80, Schweizer Nordostbahn 131,80, Italien. Meridionaux —,—, Mexikaner —,—, Italiener 91,45.

Leipzig, 18. Dezember. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse.) 3 % Sächsische Rente 96,75, 3 ½ % do. Anleihe 101,25, Zeitzer Paraffin⸗ und Solaröl⸗Fabrik 100,00, Mansfelder Kuxe 764,00, Leipziger Kredit⸗ anstalt⸗Aktien 215,90, Kredit⸗ u. Sparbank zu Leipzig 120,00, Leipziger Bankaktien 181,25, Leipziger Hypothekenbank 138,00, Sächsische Bankaktien 123,60, Sächsische BodenKreditanstalt 118,50, Leipziger Baumwollspinnerei⸗Aktien 183,00, Leipziger Kammgarnspinnerei⸗Aktien 206,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 207,00, Wernhausener Kammgarnspinnerei 92,00, Alten. burger Aktienbrauerei 236,00, Zuckerraffinerte Halle⸗Aktien 109,00, „Kette“ Deutsche Elbschiffahrts⸗Aktien 76,50, Große Leipziger Straßen⸗ bahn 188,50, Leipziger Elektrische Straßenb. 155,00, Thüringische Gasgesellschafts⸗Aktien 204,00, Deutsche Spitzenfabrik 224,00, Leip⸗ ziger Elektrizitätswerke 136,25, Böhmische Nordbahn⸗Aktien 182,00.

Kammzug⸗Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dezbr. 3,07 ½ ℳ, pr. Januar 3,07 ½ ℳ, pr. Februar 3,10 ℳ, pr. März 3,10 ℳ, pr. April 3,10 ℳ, pr. Mai 3,10 ℳ, pr. Juni 3,12 ½ ℳ, pr. Juli 3,12 ½ ℳ, pr. August 3,15 ℳ, pr. Sep⸗ tember 3,15 ℳ, pr. Oktober 3,17 ½ ℳ, pr. November 3,17 ½ ℳ, Umsatz 30 000. Ruhig.

Bremen, 18. Dezember. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse.) Geschäftslos. Loko 5,85 Br. Russssches Petroleum. Loko —. Schmalz ruhig. Wilcox 22 ½ ₰, Armour shield 22 ½ ₰, Cudahy 23 ½ ₰, Choice Grocery 23 ½ ₰, White label 23 ½ ₰, Fair⸗ banks —. Speck. Ruhig. Short clear middl. loko 24 ₰, Dezember Januar 23 ₰. Reis ruhig. Kaffee ruhig. Baum⸗ wolle. Ruhig. Upland middl. loko 37¾ 4. Taback. 201 Seronen

Carmen.

Kurse des Effekten⸗Makler⸗Vereins. 5 % Nord⸗ deutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗Aktien 174 Br., Wollkämmerer

5 % Norddeutsche Lloyd⸗Aktien 110 ½ Gd., Bremer

298 Gd.

Hamburg, 18. Dezember. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 130,10, Bras. Bk. f. D. 168,00, Lübeck⸗Büch. 148,25, A.⸗C. Guano W. 73,00, Privatdiskont 4 ½, Hamb. Packetf. 134,25, Nordd. Lloyd —,—, Trust Dynam. 183,50, 3 % H. Staatsanl. 96,25, 3 ½ % do. Staatsr. 104,50, Vereinsbank 151,75, Hamburger Wechsler⸗ bank 130,00. Gold in Barren pr Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd. Silber in Barren pr. Kilogr. 88,50 Br., 88,00 Gd. Wechselnotierungen: London lang 20,18 Br., 20,13 Gd., London kurz 20,36 ½ Br., 20 31 ½ Gd., London Sicht 20,37 ½ Br., 20,34 ½ Gd., Amfterdam lang 166 95 Br., 166,55 Gd., Wien Sicht 169,80 Br., 169,20 Gd, Paris Sicht 80,70 Br., 80,50 Gd., St. Petersburg lang 213,10 Br., 211,60 Gd., New⸗York 4,18 ½ Br., 4,15 ½ Gd., do. 60 Tage Sicht 4,15 ½ Br., 4.11 ½ Gd.

Abendbörse. Kredit⸗Aktien 315,00. Sehr fest.

Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko 172 175. Roggen loko ruhig, mecklenburger loko 134— 135, russischer loko ruhig, 93 95. Mais 99—101. Hafer ruhig, Gerste ruhig. Rüböl ruhig, loko 58 Br. Spiritus (unverz.) behauptet, pr. Dezember⸗Januar 18 ¾ Br., pr. Januar⸗Februar 18 ¾ Br., pr. Februar⸗März 18 ¾ Br., pr. April⸗Ma 18 ½ Br. Kaffee behauptet, Umsatz 800 Sack. Petroleum matt, tandard white

loko 5,80 Br. G

Kaffee. (Nachmittagsbericht.) Good average Santod pr. Dezember 49 ¾, pr. Marz 50 ¼, pr. Mai 50 ½, pr. September 51. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Dezember 9,07 ½, pr. Januar 9,17 ½, pr. Februar 9,27 ⅛, pr. März 9,37 ½, pr. Mai 9,57 ½, pr. Juli 9,77 ½. Stetig.

Wien, 18. Dezember. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse.) Oesterreichische 4 ½ % Pavierrente 101,30, Oesterreichische Silberr. 101,60, do. Goldr. 123,20, do. Kronenr. 100,80, Ungarische Goldrente 122,45, do. Kron.⸗A. 99,20, Oesterreichische 60er Loose 143,50 Anglo⸗Austr. —,—, Länderbanf 246,50, Oestr. Kredit 372,75 Unkoubank 293,00, Ungar. Kreditb. 408,00, Wiener Bk.⸗V. 258,00, Böhm. Westb. —, —, do. Nordbahn 269,00, Buschtiebrader 537,00, Brüxer 254,80, Elbethalbahn 272,50, Ferd. Nordbahn 3375, Oest. Staatsb. 357,50, Lemb. Czer. 289,00, Lombarden 91,00. Nordwestb. 269,00, Pardubitzer 214,00, Alp.⸗Montan. 86,10, Amsterdam 99,20, Dtsch. Plätze 58,93, Lond. Wchs. 120,00, Pariser do. 47,55, Napoleons 9,54, Marknoten 58,93, Russ. Bankn. 1,27 ½.

Ausweis der österr. ungar. Bank vom 15. Dezember. Ab⸗ und Zunahme gegen den Stand vom 7. Dezember. Notenumlauf 629 011 000 Abn. 4 503 000 Fl., Silberkurant 126 129 000 Zun. 245 000 Fl., Goldbarren 305 703 000 Abn. 597 000 Fl., in Gold zahlb. Wechsel 22 631 000 Abn. 1 022 000 Fl., Portefeuille 181 448 000 Abn. 4 674 000 Fl., Lombard 28 575 000 Zun. 548 000 Fl., Hypotheken⸗Darlehne 136 985 000 Zun. 9000 Fl., Pfandbriefe im Umlauf 133 165 000 Zun. 88 000 Fl., Steuerfreie Notenreserve

30 115 000 Zun. 3 639 000 Fl. Weizen br. Früͤbjahr 8,56 Gd., 8,58

Gerreidemarkt.

Br, pr. Mai⸗Juni Gd., Br. Roggen pr. Frühjahr 7,21 Gd., 7,23 Br, pr. Mai⸗Juni Br., Gd., Mais pr. Mai⸗Juni 4,27 Gd., 4.29 Br. Haser vr. Frübjahr 6,32 Gd. 6,34 Br.

19. Dezember. (W. T. B.) Amerikanische Meldungen drücken. Ung. Kredtr. Akrien 407,50, Oesterr. Kredit⸗Akt. 372, Fhemnassn 356,75, Lom barden 92,00, Elbethalbahn 272,50, Oesterreichische Papierrenie 101,30, 4 % Ungar. Goldrente 122,40, Oesterr. Kronen⸗Anleihe 100,75. Ungar. Kronen⸗Anleihe 99,15, Marknoten 58,92 ½, Napoleons —,—, Bankverein 258,00, Taback⸗Aktien —,—, Länderbank 246,00, Buschtie⸗ rader Litt. B.-Aktien —,—, Türkische Loose 52,50 Brüxer —,—.

Pest, 18. Dezember. (W. T. B.) Provuktenmarkt. Weizen loko fest, pr. Frühjahr 8,20 Gd., 8,21 Br. Roggen pr. Flüblahr 6,82 Gd., 6,84 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,92 Gd., 5,94 Br. Mats pr. Mai⸗Juni 3,92 Gd., 3,94 Br. Kohlraps pr. August⸗ September 11,20 Gd., 11,30 Br.

Budapest, 18. Dezember. (W. T. B.) Bei der Domänen⸗ verwaltung der österreichisch⸗ungarischen Staatsbahnen sind Veruntreuungen entdeckt worden, deren Höhe erst durch die ein⸗ geleitete Untersuchung genau festgestellt werden kann, da der Defraudant, 1 I“ die Unterschleife schon seit mehreren Jahren be⸗ rieben hat.

London, 18. Dezember. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse.) Engl 2 ¾ % Konf. 110 , Preuß. 4 % Kons. —, Ital. 5 % Rente 92 ½8, 4 % s8Cer Russ. 2. S. 103 ¾, Konvert. Türken 20 ⅝, 4 % Spanier 59 ½, 3 ½ Sgypt. 100 ½, 4 % unif. do. 104 ½, 4 ½ % Trib.⸗Anl. 94, 6 % kons. Mex. 95, Neue 93 er Mexik. 91 ½, Ortomanbank 11 ¼, De Beers neue 29 ½, Rio Tinto 25 ⅛, 3 ½ % Rupees 62 ⅛b, 6 % sund Arg. A. 82 ½, 5 % Arg. Goldanl. 84, 4 ½ % äuß. do. 53, 3 % Reichs. Anl. 97 ¼, Brasil. 89 er Anl. 67 ¾k, Plaßdiskont 3 ⅛, Silber 29 ⅞, 5 % Chinesen 99,

tolier 86 ½. 8 8 In die Bank flossen 9000 Pfd. Sterl.

Getreidemarkt. (Schluß.) Sämmtliche Getreidearten träge bei unveränderten Preisen

An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

96 % Javazucker 115 träge, Rüben⸗Rohzucket loko 9 ¼¹6 fest, Centrifugal⸗Cuba 11 ¼. Chile⸗Kupfer 487⁄⁄6, pr. 3 Moönat 491/16. London, 19. Dezember. Dem „Standard“ wird aus New⸗ York gemeldet, der deutsche Dampfer „Remus“ lade für Rechnung der indischen Regierung Mais für Indien. Es sei dies die erfte Ladung Mais, die aus Amerika nach Indien gehe.

Liverpool, 18. Dezember. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 15 000 B., davon für Spekulation und Export 1000 B. Steigend. Amerikaner ⁄16 höher. Middl. amerikanische Lieferungen: Stetig. Dezember⸗Januar 36 63, Käuferpreis, Januar⸗Februar 36 %4— 36 ¼64 do., Februar⸗März 360 %4 361 ¼64 do., März⸗Avpril 36 ½4 Verkäuferpreis, April⸗Mat 361⁄64 362 ¼3. Käuferpreis, Mai⸗ Juni 36264 363 66, Verkäuferpreis, Juni⸗Juli 363⁄824 ꝗKäuferpreis, Juli⸗August 368⁄64 - 4 do.August⸗September 36 ¾4 d. do.

Baumwollen⸗Wochen bericht. Wochenumsatz gegenwärtige Woche 77 000 (vorige Woche 73 000), do. von amerikanischen 74 000 (69 000), do. für Spekulation 2000 (4000), do. für Export 1000 (3000) do. für wirklichen Konsum 71 000 (62 000), do. unmittelb. er Schiff 84 000 (84 000), wirklicher Export 8000 (3000), Import der Woche 130 000 (199 000), davon amerikanische 115 000 (184 000), Vorrath 856 000 (818 LS davon amerikan. 722000 (692000), schwimmend nach Großbritannien 324 000 (341 000), davon amerikanische 320 000

(335 000). Weizen ½ d. niedriger, Mehl und Mais

Getreidemarkt. stetig.

Manchester, 18. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ¼, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 6 ¼, 30r Water Clayton 7, 32r Mock Brooke 7. 40r Mayoll 7 ⅜, 40r Medio Wilkinson 7 ⅞, 32r Warpcops Lees 6 ½. 36r Warpcops Rowland 7 ¼, 36r Warpeops Wellington 7 ½, 40r Deouble Weston 8 ½, 60r Houble courante She.s. flt. 32“ 116 vards 16 %% 16 grey Printers aus 321, 46r 159. est.

Glasgow, 18. Dezember. (W. T. B.) Roheisen. Migxed numbers warrants 48 sh. 2 ½ d. Stetig. (Schluß) Mixed numbers warrants 48 sh. 3 d. Warrants Middlesborough III 40 sh. 4 d.

Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belausen sich auf 363 140 Tons geger 339 521 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe besindlichen Hochöfen beträgt 76 gegen 78 im vorigen Jahre. 1“

8 8 Verdingungen im Auslande.

88 8 G Oesterreich⸗Ungarn. 1““

10. Januar 1897, 12 Uhr. K. K. Bauleitung für die ost⸗ galizischen Lokalbahnen in Tarnopol: Lieferung von Eisenbahn⸗ schwellen aus Eichenholz bezw. Fichtenholz für die neu zu erbauenden Eisenbahnstrecken Hadynkowce —Jwanie puste und Teresin —Skata. Näheres bei der genannten Behörde. 8

Verkehrs⸗Anstalten.

Tilsit, 18. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird bekannt ge⸗ macht: Die Strecke Heydekrug Prökuls der Bahn Inster⸗ burg⸗Memel ist voraussichtlich bis morgen Mittag durch starken Schneefall gesperrt. Die Strecke Tilsit —Stallupönen ist seit heute Mittag wieder fahrbar.

London, 19. Dezember. (W. T. B.) Der Union⸗ Dampfer „Gaul' ist auf der Heimreise gestern von Kapstadt ab⸗

gegangen.

Theater und Musik.

Konzerte.

Der gestrige vierte Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle unter Kapellmeister Weingartner's Leitung war Beethoven gewidmet. Das Programm enthielt außer der Quvertüre zu „Fidelio“ (E-dur, op 72), welche die Hörer in die rechte Stim⸗ mung versetzte, das Klavierkonzert in Es-dur (op. 73), für dessen Vortrag der bekannte Pianist Ferruccio B. Busoni gewonnen worden war. Er führte die Solopartie mit großer technischer Fertigkeit und mit eindringen⸗ dem Verständniß, wenn auch mit etwas übertriebenem Gefühl und nicht immer präzisem Rhythmus durch. Bei weitem besser war der be⸗ gleitende Theil, das Orchester, welches an diesem Abend einen ganz besonders bestrickenden Klangreiz entwickelte und in der nachfolgenden, seltener gespielten Ouvertüre zu „Leonore“, Nr. 2, welche zur ersten Bearbeitung der Oper komponiert ist, den Höhepunkt seiner Leistung erreichte. In feierlicher Andacht lauschten die Zuhörer dem in jeder Hinsicht vollendet wiedergegebenen Werk und über⸗ schütteten nach dem wirkungsvollen Schluß desselben Herrn Weingartner mit Beifall. Den zweiten Theil des Konzerts bildete die Siebente Symphonie (A-dur, op. 92), deren vier Sätze der Dirigent mit bewundernswerther Verve auswendig leitete. In der Sing⸗Akademie wurde zu gleicher Zeit das „Weihnachts⸗Oratorium“ von Joh. Seb. Bach unter der trefflichen Leitung des Direktors, Professors Dr. Martin Blumner in gewohnter künstlerischer Vollendun Haus lauschte mit Andacht der Musik, die mit schlichter Innigkeit und doch großer, seelenbewegender Kraft die frohe Botschaft von der GBeburt des Heilands verkündigt. Die Solostimmen führten die Damen E. Haberlandt (Sopran) und Cl. Sgacht (Alt) und die Herren E. Pinks (Tenor) und G. Rolle gdah mit Auszeichnung durch; den orchestralen Theil hatte das Philharmonische Orchester übernommen, welches seiner schönen Aufgabe tadellos gerecht wurde; schließlich verdient auch der sorgfältig geschulte Chor erneutes Lob.

Wenn im übrigen sowohl die Zahl der Konzerte als auch die ihrer Besucher, wie alljährlich um die Weihnachtezeit, in der Abnahme be⸗ griffen ist, so bleibt dennoch eine stattliche Reihe von Veranstaltungen dieser Woche zu erwähnen. Vor einem nicht großen Zuhörerkreis sang Fräulein Marie Berg am Dienstag im Saal Bechstein mit stoßer wohltönender und gutgeschulter Stimme. Ihr Mezzosopran st in der Tiefe von recht dunkler Färbung und in der Mittellage von seltener Kraft und einer Tonfuülle, welche sich his zum zwei⸗ gestrichenen G hinauf glänzend entfaltet; darüber hinaus klingen die höheren Töne der Kopfstimme nicht leicht und frei genug an. Die Aussprache der Sängerin ließ häufig über den Text im Unklaren und schädigte dadurch den sonst belebten Vortrag. Herr E. E Taubert begleitete einige „Toskanische Lieder’ eigener Kom position. Sie sind zwar ganz gefällig, aber ohne besonder Eigenart; „Wenn ich wüßte, Du würdest mein eigen“ machte noch den bedeutendsten Emdruck. An demselben Abend gab die hier noch nicht bekannte Pianistin Else Sonntag im Saal der Sing⸗Akademie einen Klavier⸗Abend, der leider wenig Er⸗ freuliches darbot. Außer der Härte des Anschlags war auch der un⸗ ausgesetzte Pedalgebrauch dem Gelingen der chromatischen Phantasie von Bach, der Ballade von Chopin und der anderen Stücke recht hinderlich. Der außerordentlich geringe Besuch war ein neuer Beweis der Unbeliebtheit solcher Klavier⸗Abende, die trotz der wohlmeinenden Warnungen der Kritik immer noch in übergroßer Zahl stattfinden.

Der Beethoven⸗Abend, den das Pbilharmonische Orchester unter Leitung Franz Mannstaedt’s am Mittwoch veranstaltete, war ein besonders interessanter. Nach der Ouvertür „Die Weihe des Hauses“ trug die beliebte Sängerin wee Julie Müller⸗Hartung die Arie „Ah perfldol“ vor. Es folgten hier⸗ auf: die dritte Ouvertüre zu Leonore“, die D-dur-Symphonie und die vollständige Musik zu „Egmont“, in welcher das Sopran⸗Solo durch die genannte Sängerin so vortrefflich ausgeführt wurde, daß das Lied vFFreuvvol und leidvoll“ auf allgemeinen Wunsch wiederholt werden mußte; auch die deklamatorische Leistung ihrer Schwester Ilse wurde von dem zahlreich erschienenen Publikum beifällig aufgenommen.

Der Tüchtigkeit des Orchesters gehührt noch ganz besonders Lob.

zu Gehör gebracht. Das volle