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Läufen schwang er sich mit Leichtigkeit in die höchsten Töne des Flageolets empor, und erntete durch sein treffliches Spiel lebhafte eifalll Gleiches Lob gebührt auch der Sopranistin Fräulein Johanna Thiele, welche das Konzert wirkungsvoll unterstützte und mehrere Lieder von Mendelssohn, Schumann, Franz
Beifallsbezeugungen.
und Anderen mit klangvoller, umfangreicher
„ Stimme, sowie mit seelenvollem Ausdruck vortrug. ie Klavierbegleitung führte Herr O. Bake sehr diskret aus. — An demselben Abend gab das beliebte Böhmische Streich⸗ quartett der Herren Carl Hoffmann, Joseph Suk, Oskar Nedbal und Professor Hans Wihan in der Sinz⸗Akademie ein populäres Konzert, in welchem Streichquartette von Tschaikowsky, Haydn und ’ Die Präzision des Zu⸗ sammenspiels schien noch gewonnen zu haben, namentlich ließ das Beethoven'sche F-dur-Quartett op. 59 Nr. 1 in keiner Beziehung, weder im Technischen noch in dem klaren, klangschönen und innigen
Beethoven musterhaft vorgetragen wurden.
Ausdruck etwas zu wünschen übrig.
Im Königlichen Opernhause wird morge ee; Oper „Enoch Arden“ mit Herrn Bulß in der Titelrolle gegeben. Hierauf folgt Leoncavallo’s Oper „Bajazzi“. Als Tonio gastiert Herr Baptist Hoffmann vom Stadt⸗Theater in Hamburg;
Herr Sylva, die Nedda Frau Herzog.
Im Königlichen Schauf pielbause geht morgen Shakespeare's Zauber⸗Komödie „Der Sturm“ in folgender Besetzung in Scene: Prospero: Herr Nesper; Miranda: Frau von Hochenburger; Caliban: Herr Grube; Stephano: Herr Vollmer; Ariel: Fräulein Deppe. Die
Nusik von W
Kapelle unter Leitung des Musikdirektors Steinmann zu Gehör
bracht.
3 Im Berliner Theater wird in Abänderung des Spielplans das Lustspiel „Kinder der Bühne“ nicht nur heute und am Donners⸗ tag, sondern auch am nächsten Sonntag zur Aufführung kommen.
— Im Lessing⸗Theater wird die Titelrolle in Victorien Sardou’'s „Cyprienne“ in den nächsten Vorstellungen als Gast von Frau Auguste Prasch⸗Grevenberg dargestellt werden, welche die Cyprienne zu ihren erfolgreichsten schauspielerischen Schöpfungen zählt und mit Genehmigung des Herrn Intendanten Prasch die Einladung der Direktion des Lessing⸗Theaters angenommen hat, die Rolle drei
nal an dieser Bühne zur Darstellung zu bringen.
mit Victorien Sardou'’s Lustspiel wird Gustav Kadelburg's Schwank
In Zivil“ gegeben.
Mit Allerhöchster Genehmigung giebt der Köͤnigliche Dom⸗ chor unter Leitung des Direktors Professor A. Becker am 1. April,
Abends 7 ½ Uhr, in der Garnisonkirche ein Besten der Evangelischen
Konzertmeister Alfred Meyer. In dem gewählten
vertreten: Sebastian Bach, F. Mendelssohn, Ludovico da Vittoria, A. G. Ritter, A. Becker, Spohr und Saint⸗Saöns.
1 Bei dem nächsten Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, Mittags 12 Uhr, wirken mit: Fräulein Frieda Dumke, Fräulein Elisabeth Schulz und Herr Organist Friedrich Finke aus
Spandau. Der Eintritt ist frei.
Die Mitglieder der Königlichen Kapelle, Herren Kammervirtuesen Schubert und Dechert und Kammermusiker Müller haben auf Einladung der „Akademie der Musik“ in Rom und der „Deutschen Musik⸗Gesellschaft“ in Florenz und Neapel soeben in den ge⸗
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annten Städten mit großem Erfolge konzertiert.
Wetterbericht vom 29. März, 8 Uhr Morgens.
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Stationen. Wind. Wetter.
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Wien Breslau... Ile d'Aix. EEE111ö“ still bedeckt eöö“ 1 wolkig Uebersicht der Witterung.
Ein ungewöhnlich tiefes Minimum, ostnordostwärts fortschreitend, liegt über dem Skagerak, auf seiner Süd⸗ seite steife südliche bis westliche Winde verursachend und die Witterung über ganz West⸗Europa be⸗ herrschend, wahrend über den britischen Inseln der Luftdruck in starker Zunahme begriffen ist. In Deutschland ist das Wetter warm, windig und trübe; fast überall ist Regen gefallen, am meisten im westdeutschen Küstengebiete, Mülhausen hatte am Abend, Berlin heute Morgen Gewitter; zu München und Breslau liegt die Temperatur um 8, zu Chemnitz um 9 Grad über dem Mittelwerthe. Windiges, unbeständiges Wetter mit sinkender Tem⸗ peratur demnächst wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte.
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2 Theater. Aönigliche Schanspiele. Dienstag: Opern⸗
haus. 75. Vorstellung. Enoch Arden. Oper in 1 Aufzug. Dichtung frei nach Tennyson von Carl Wilbelm Marschner. Musik von Victor Hansmann. — Bajazzi. (Pagliacci.) Over in 2 Akten
d einem Prolog. Musik und Dichtung von
Zilhelm Taubert wird unter Mitwirkung der Königlichen
Missionsgesellschaft in Deutsch⸗Ostafrika. Zu den Mitwirkenden gehoͤren: die Konzert⸗ sängerin Fräulein Helene Bratanitsch aus Wien, der Organist der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniß⸗Kirche Professor Dr. Reimann und der
und sorgfältig
den Canio singt
In Verbindung
Konzert zum
Programm sind
R. Leoncavallo, In Scene gesetz
als Gast.) Anfan Schauspielhaus.
Anfang 7 ½ Uhr.
Tell. Große Op nach dem Französi von Paul Taglion Reichmann, K. K letzte Gastrolle.) Schauspielhaus. Drama in 3 Anfang 7 ½ Uhr.
Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Die Donnerstag: E
rich. Anfang 7 ½
Lessing-Thea Auguste Prasch⸗Gr In Civil.
Grevenberg. 1
burg. Dienstag:
Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Thea
Henri Meilhac.
Dirigent: Kapellmeister Sucher. — Baptist Hoffmann, vom Stadt⸗Theater in Hamburg,
Mittwoch: Opernhaus. 77. Vorstellung. Wilhelm Ze
Deutsches Theater. Dienstag: Neu einstudiert: Einsame Meuschen von Gerhart Hauptmann. Cyelus. Der Karneval in Rom. Oyerette mit b Ballet in 3 Akten von J. Braun. Musik von 38
Berliner Theater. Dienstag: Kaiser Hein⸗
Mittwoch: Renaissance. Donnerstag: Kinder der Bühne.
Mittwoch: Niobe. — Hierauf: In Civil. Donnerstag: Gastsviel von Auguste Prasch⸗ Cyprienne. — Hierauf: In Civil.
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗
Mittwoch: Associés. .“
von Baron, Marcelle Lender, Barral. Fünfter Abend: Le premier mari de France. (Der Mustergatte.) Vaudeville en trois actes d'Albin Valabrèégue. f mittags 3 Uhr: Matinée der Compagnie Fran- gaise Baron, Marcelle Lender, Barral. Ma Mitwirkung: Herren Krelle (Violine) und R. J. Cousine. Comédie en trois actes de Mr. Eichberg (Harmonium).
sind zu dieser Matinée freundlichst eingeladen. Plätze in geringer Anzahl gelangen auch für diese Vor⸗ stellung zum Verkauf. Wohlthätigkeitsfonds der Genossenschaft zu gute.
Mittwoch: Abschieds⸗Vorstellung. Ma Cousine. Glöckchen des Eremiten“ von Maillart. Walzer
Mannigfaltiges.
Der Besuch der im Akademiegebäude, Unter den Linden 38, veranstalteten Ausstellung zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm den Großen erfreut sich von Tag zu Tage einer steten Steigerung. Am Sonnabend ist auch der Katalog der Ausstellung erschienen, der gegen 900 Gegenstände verzeichnet und vier Briefe des Hochseligen Kaisers in Faksimile enthält.
Zu der von den städtischen Behörden beabsichtigten Festsetzung von Baufluchtlinien für die Verlängerung der schwartz⸗ kopffstraße von der Pflugstraße bis zur südwestlichen Grenze des Geländes des Stettiner Bahnhofes ist die Allerhöchste Genehmigung ertheilt worden.
Die städtische Verkehrsdeputation hat der Berlin⸗ Charlottenburger Straßenbahn⸗Gesellschaft die Erlaubniß ertheilt, auf ihrer Hanuptstrecke Accumulatorenbetrieb einzurichten.
Die diesjährige Konferenz der Zentralstelle für Arbeiter⸗
Wohlfahrtseinrichtungen wird am Montag, den 10., und Dienstag, den 11. Mai d. J., in Frankfurt a. M. stattfinden. Auf der Tagesordnung stehen die beiden Fragen: 1) Kommunale Wohlfahrts⸗ pflege; Referenten: Herr Stadtrath Dr. Flesch, Frankfurt a. M., und (voraussichtlich) Herr Ober⸗Bürgermeister Gaßner, Mainz; 2) Heil⸗ stätten für Lungenkranke; Referenten: Herr Stabsarzt Dr. Pannwitz, Berlin, und Herr Landesrath Dr. Liebrecht, Hannover. Wie in früheren Jahren, werden auch diesmal die Verhandlungen durch Referate vor⸗ bereitet, die eine Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der beiden Fragen zu geben bestimmt sind und den Mitgliedern der Zentralstelle “ sonstigen Theilnehmern an der Konferenz auf Wunsch gegen Entrichtung des Selbstkostenpreises zugehen werden. An⸗ meldungen zur Theilnahme an der Konferenz, sowie Bestellungen auf die Vorberichte nimmt das Bureau der Zentralstelle, Berlin W., Schillstraße 16, entgegen. Im zeitlichen Anschluß an die Konferenz soll die diesjährige Informationsreise der Zentralstelle am Donnerstag, den 13. Mak, don Leipzig aus angetreten werden. Als Hauptstationen sind vorläufig Leipzig, Dresden, Prag, Waldenburg (Schlesien) und Liegnitz in Aussicht genommen. Die Einzelheiten des Reiseprogramms werden demnächst bekannt gegeben werden. Anmeldungen zur Be⸗ theiligung werden schon jetzt entgegengenommen. Da auch im vorigen Jahre wieder verspätete Meldungen wegen zu starken Andrangs zur Betheiligung zurückgewiesen werden mußten, so dürfte es sich empfehlen, bie Meldungen recht frühzeitig an die Geschäftsführung gelangen zu assen.
Keönigsberg. Eine sehr wesentliche Verschönerung der Stadt Königsberg ist dadurch zu erwarten, daß von den städtischen Behörden, unterstützt durch freiwillige Beiträge der Bürgerschaft im Betrage von mehr als 70 000 ℳ, auf dem in der Nähe des Königlichen Schlosses gelegenen Münzplatz mehrere Häuser erworben worden sind, um von dieser Seite einen Zugang zum Schloßteich und die Aussicht auf denselben zu ermöglichen.
Wittekindsberg (Porta Westfalica), 27. März. Am Denk⸗ mal Kaiser Wilhelm's des Großen fand heute Nachmittag eine Huldigung von Studierenden statt, welche trotz des regnerischen Wetters sich äußerst glänzend gestaltete. Die Studierenden der Königlichen Technischen Hochschule in Hannover waren mittels Extrazuges hier eingetroffen und zum Denkmalsplatz mar⸗ schiert. Nachdem die Chargierten im Halbkreise auf der Terrasse des Denkmals Aufstellung genommen hatten, feierte der Vor⸗ sitzende des studentischen Ausschusses das Andenken des Heldenkaisers
deutsch von Ludwig Hartmann. t vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Male: Trilby. (Tonio: Herr 8 —— vom chiller⸗Theater. 9 7 Uhr. Maria Stuart.
87. Vorstellung. Der Sturm.
hof Zoologischer Garten.)
; . des er in 4 Akten von Rossini. Text Anfang 7 ½ “ Anfang 7 ½ Uhr. i. (Wilhelm Tell: Herr Theodor Peif, Reifli Kammersänger aus Wien, als Reif⸗Reiflingen. Anfang 7 Uhr. 188. Vorstellung. Die Athenerin. fzil U 8 1 2 A Aufzügen von Leo Ebermann. Reif⸗Reiflingen.
Direktion:
versunkene Glocke.
☛g St MAnf 71 insame Menschen. Joh. Strauß. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: III. Abend. mit Ballet. “
Uhr. 8 “
Dienstag: Frau Lieutenant.
Westend —Kupfergraben den
1 I“ iam Sbake⸗ Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Zauber⸗Komödie in 5 Aufzügen von William Shake Die Bildhauer.
speare. Nach August Wilhelm von Schlegel's Ueber⸗ setzung. Musik von Wilhelm Taubert. Tanz von
1 Dienstag: rrn Gustav Kadelburg. Reif⸗Reiflingen.
Donnerstag: Zum ersten Male; Schauspiel in 4 Akten von Mar Meßner. 1 Freitag: Gastspiel des Herrn Gustav Kadelburg. Phantasten. Außerdem die hervorragendsten Num⸗
Mittwoch: Der Karneval in Rom. Die Fledermaus
in längerer Rede. Unter dem Gesange des Liedes „Deutschl Deutschland über Alles“ wurden sodann Lorbeerfränze an dem Dentand. niedergelegt. Durch einen Kommers im Kaiserhofe fand die Fea⸗ ihren Abschluß. eier
München. Das hiesige Rathhaus soll durch einen bei
Um⸗ und Erweiterungsbau v werden. Der Ptaden von Professor Hauberrißer, dem Architekten des bestehenden Runht hauses, entworfen und wird auch von ihm ausgeführt werden. b. gonnen wird mit der Ausführung erst im Oktober nächsten Jahr . um den Ladeninhabern in den dem Neubau zum Opfer fallenden 8 der Stadtgemeinde angekauften Privatgebäuden Zeit zum andernen tigen Unterkommen zu gewähren. Die Bauzeit wird sich auf fin; Jahre erstrecken. Die Baukosten stellen sich ohne Grunderwerb an 3 ½ Millionen Mark. Das Erdgeschoß wird, ebenso wie in dem alten Hause, Läden an den Straßenfronten und Kassenräume an den Son fronten erhalten. Die übrigen Geschosse dienen zur Erweiterung der Geschäftsräume für den Magistrat sowie zur Unterbringung des Stadtbauamts und des Beleuchtungsamts (klektrische Beleuchtun
elektrischer Straßenbahnbetrieb, Gasanstalten). Das Stadtbauame erhält etwa 100 Zimmer mit rund 3000 qm Grundfläche. Das Ge⸗ bäude wird am Marienplatz drei und an der Weinstraße vier Stock⸗ werke über dem Erdgeschoß erhalten. Die Weinstraße wird bei dieser Gelegenheit beträchtlich verbreitert.
Augsburg, 27. März. Heute Nachmittag geriethen in der Vorstadt Wertach sieben Kinder beim Spielen unter einen ein⸗ stürzenden Holzstoß; ein Kind wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, ge⸗ tödtet, drei wurden tödtlich verletzt; die anderen drei trugen leich⸗ tere Verletzungen davon. b
Hamburg, 27. März. Der Hamburger Postdampf „Diana“ von der Hamburg⸗Pacific⸗Linie, der in der Magalpäen straße gestrandet war, ist wieder abgeschleppt worden und geht in den nächsten Tagen nach Valparaiso. Die Ladung ist größtentheils unbeschädigt. 1
London, 27. März. Heute Abend fand im „Hotel Mätropole⸗ das Jahresfestmahl derdeutschen Wohlthätigkeits⸗Gesell⸗ schaft unter dem Vorsitz von Alexander Siemens statt. Nach einem Toast auf Ihre Majestät die Königin Victoria und dem Hinweis auf das diamantene Jubiläum Allerhöchstderselben brachte der Vor⸗ sitzende, wie „W. T. B.“ berichtet, einen begeistert aufgenommenen Trinkspruch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser, als den gütigen Beschützer der Gesellschaft, aus. General⸗Konsul Jordan brachte das Wohl Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich aus, in welches die Anwesenden gleichfalls enthusiastisch einstimmten. Legations⸗Rath Graf Mensdorff hob das Zusammenwirken der in London wohnenden Deutschen und österreichisch⸗ungarischen Staatsangehörigen für das Gedeihen der Gesellschaft hervor, welches auf die innigen Beziehungen der beiderseitigen Herrscher und Völker zurückzuführen sei. Dem Fest wohnte auch der Lord⸗Mayor bei.
CoruRa, 27. März. Der spanische Dampfer „Cabo⸗ prior“ überrannte bei der Einfahrt in die Bay eine Schaluppe, welche den Verkehr zwischen der Stadt und dem Fort vermittelte; 24 Personen wurden getödtet, drei verwundet. — Aus Ferrol meldet „W. T. B.“: Ein Dampfer stieß mit einer Barke, in welcher
30 Personen saßen, zusammen; 21 sind ertrunken.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Voranzeige: Sonnabend, den 3. April: Zum ersten „Mein Ideal“ von Blon. Potpourri „Melodier⸗
Kongreß’ von Conradi. „Souvenir de Bade⸗ für Violine von Leonard (Herr Carnier). „Kein Feuer,
Dienstag, Abends 8 Uhr: keine Kohle“ für Cornet⸗à⸗Piston von Fink (Her⸗
Werner).
Saal Bechstein. Dienstag, Anfang 7 ½ Uhr: II. Klavier⸗Abend von Sigrid Sundgreén.
8 Zirkus Renz. Farlstraße. Nur noch kurze Zeit! (Jubil. Saison 1896/97.) Dienstag, Abends
Mittwoch: Gastspiel des Herrn Gustav Kadelburg. 7 ⅞ Uhr Wiederholung der am Sonnabend, den
27. März, mit so großem Beifall aufgenom⸗ Corpsgeist. menen Gala⸗Vorstellung. Durchschlagender Er⸗ folg! Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗
mern des Repertoires. Joujou hippique mit 12 Freiheitspferden, dressiert und vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Auftreten des Schulreiters Mr.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Gaberel mit dem Schulpferde Albarac. 6 Trakehnen Julius „Fritzsche. Dienstag: Strauß⸗ öö dressiert und vorgeführt von Herrn
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ugo Herzog. Frühlingsreigen, geritten von 5 Damen. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phantasten.
Familien⸗Nachrichten.
Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst⸗Theater). Verlobt: Frl. Elly von Hagen mit Hrn. 5 Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann.
Pe von 8 8b 4. ““ ertrud chmidt mit Hrn. erlehrer Dr. Baudeville in Gustav Louis (Berlin). — Frl. Margarete Scupin
ter. Dienstag: Gastspiel von 3 Akten von P. Ferrier und A. Mars. Deutsch mit Hrn. Stabsarzt Dr. Richard Kulcke (Gr.⸗
von H. Hirschel.
venberg. b .— Hierauf: evenberg. Cyprienne. — Hierauf: V. Roger. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Frau Lieutenant. In Vorbereitung: Die
und W. Mannstädt. Meistern,
9 L — Anfang 7 ½ Uhr.
ter. Schiffbauerdamm 4 a. /5.
Musik von G. Serpette und
Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße 30. e cggpgh “ Direktion: Richard Schultz. Dienstag: Emil Thomas . g. Afsociés. Lustspiel in 3 Akten a. G. Ein fideler Abend. Burleske dramatische von Léon Gandillot. Deutsch von Max Schönau. Revue in 1 Vorspiel und 3 Bildern von J. Freund Musik von verschiedenen arrangiert von Julius Einödshofer.
Mittwoch und folgende Tage: Ein sideler Abend. UrI T Schluß der dicsjährigen Possen⸗Saison: Sonntag, Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Gast⸗ den 18. April. spiel der Compagnie Française unter Mitwirkung
Ellguth — Sprottau). u“ Verehelicht: Hr. Regierungs⸗Baumeister Alfred Breslauer mit Frl. Frida Lessing (Berlin).
Schwank in 3 Aufzügen von Cla Villin⸗ smutter. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster Dietmar
(Frielendorf). — Hrn. Divisions⸗Pfarrer Schöner⸗
8 mark (Thorn). — Eine Tochter: Drn. Re⸗ gierungs⸗Rath a. D., Dr. jur. Carl Frhrn. von der Goltz (Berlin). — Hrn. Hauptmann Frans von Trotha (Altenburg). — Hrn. Prem.⸗Lieut. Karl von Borcke (Karlsruhe). — Hrn. Regierungs⸗ Rath Franz Chales de Beaulieu (Stralsund). — Hrn. Regierungs⸗Assessor Grunow (Breslau). — Hrn. Polizei⸗Assessor Lengsfeld (Breslau).
Gestorben: Verw. Fr. Marie von Richthofen geb. von Schimonsky (Liegnitz). — Hr. Sanitäts⸗ Rath Dr. Bernhard Gordan (Berlin). rungs⸗Baumeister Bernhard Schwarz (Schöne 8 b. Berlin). — Hr. Hütten⸗Direktor a. D., Fabrik⸗
Konzerte. Anfang 7 ½ Uhr. — Nach⸗
Die Künstler der Berliner Bühnen
Konzerthaus.
er Ertrag kommt dem Rossini,
Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: II. Lieder⸗Abend von Therese Dreßler⸗Heß.
Karl Meyder⸗Konzert.
Dienstag: Ouvertüren „Die diebische Elster“ von 8 „Leonore III“ von Beethoven, „Das
besitzer Friedrich Lange (Breslau).
—
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und See Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Zehn Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). (580t)
en Reichs⸗Anzei
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Berlin, Montag, den 29. März
Qualität
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gering mittel 1 gut kaufte
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Gezahlter Preis für 1 Doppelzen (100 kg)
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Insterburg.. — — — — Frankfurt a. D.. — — — — Aschersleben . . 12,00 1⸗ 13,00 13,50 14,50 “ — — — 15,50 München . .. 14,00 16,00 17,60 18,00 Straubing. J 12,90 14,93 15,48 15,98 Regensburg 14,67 15,33 15,67 16,00 Meißen. — 14,10 14,60 14,70 Großenhain . . 15,00 15,30 15,90 15,90 Plauen. . — 14,50 — — Bautzen.. — — — 13,50 “ 14,40 16,20 16,40 16,70 Offenburg. — — — 17,25 Braunschweig. †12,00 13,00 13,50 13,80
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Insterburg... Elbing. . — 11,0⁰00 Frankfurt a. O.. — 11,20 — L“ 11,60 11,60 Stargard 8 — — 11,20 Bromberg. . . 1 10,80. — Aschersleben ... 5 11,80 — — 12,00 München.. b 16,00 17,20 Straubing... 14,04 14,82 Regensburg. . 13,79 13,93 Meißen... 11,00 11,10 Großenhain. . — 11,60 “ — — 1“ — 11,26 11ö11“ 0] 16,20 Offenburg.... — — Braunschweig. 11,40 Breslau. . 1 15,90 Ger Insterburg.. Frankfurt a. D.. S Stargard.. 12,80 Bromberg. V V — Aschersleben.. 2 12,70 LEZZ“ b 12,00 München .. ’ 17,20 Straubing. . 1 13,87 Regensburg . . 15,00 Meißen... 1 12,50 V
Großenhain . . V JJ “ I — 1Z8Zö1““ 15,04 Offenburg.. 13,50 BV61 ’1 11,40
Insterburg Elbing. rankfurt a. O.. 3,20 “ 1111“ 20 12 2,6 12,60 Stargard.. — — 12,80 Bromberg.. . 1 — Aschersleben. . 12,45 ““ München. 17,20 Straubing.. 5,80 18,87 Regensburg . . 5,27 17,20 “ 12,10 Großenhain .. 2 14,00 E““ 12,00 — Bautzen ... 12,80 1“¹“ 2 13,40 14,66 Offenburg. 1 — — Braunschweig. — 12,50 13,50 E““ 128 13,00 14,50 “ ’1 — 11,60
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Roggen.
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11,00 11,40 11,80 11,40
12,25 18,60 17,27 14,29 11,80 12,00 11,38 16,60 14,00 16,20 11,40
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13,20 13,60 13,60 12.80 13,20 13,30
13,00 19,60 21,59 13,00 14,80 13,00 14,00 16,00 14,25
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Bemerkungen.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein
Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht f
ehlt.
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Deutscher Reichstag. 199. Sitzung vom 27. März 1897, 1 Uhr. Die dritte Berathung des Reichshaushalts⸗Etats für 1897/98 wird fortgesetzt bei den einmaligen Aus⸗ gaben des Militär⸗Etats. Zur Debatte kommt zunächst die von der Budget⸗ Kommission beantragte Resolution: Die Erwartung auszusprechen, daß bei Beschaffung der Kasernements für die zwei neuen württembergischen Infanterie⸗ egimenter die in Weingarten vorhandenen Bauten verwendet und dadurch eintretende Ersparnisse an der hier geforderten Bedarfs⸗ summe später zurückgerechnet werden.“ 6 Ueber den Anfang der Sitzung wurde am Sonnabend erichtet. Nach dem württembergischen Kriegs⸗Minister er⸗ klärte sich der tra Abg. Freiherr von Gültlingen (Rp.) ebenfalls gegen den An⸗ migg weil die Unterbringung des ganzen Regiments 127 in Ulm aus ilitärischen Gründen nothwendig sei. Die Bestimmungen über die
ioslekation der Truppen habe Seine Mazestät der Kaiser zu treffen, 8 18 .“ 3
und dieses Recht sei nur beschränkt durch das Ausgabebewilligungs⸗ recht des Reichstages.
Abg. Rembold (Zentr.) tritt für die Resolution ein im Inter⸗ esse der Stadt Weingarten und bestreitet, daß die militärischen Intereffen so groß seien, daß eine Schädigung von Weingarten noth⸗ wendig sei.
Abg. Galler (d. Volksp.): Die Frage scheint sich ja beinahe zu einer Staatsfrage auszuwachsen, obgleich es sich doch lediglich um sachliche Erwägungen handelt.
Abg. Gröber (Zentr.). Im Etat wird nur gesagt, daß für die Ausbildung der Offiziere Weingarten nicht ausreiche. Das mag allerdings bei einzelnen der dort ausgebildeten Offiziere sich gezeigt haben. Aber dann müßten schließlich fast alle kleinen Gar⸗ nisonen aufgegeben werden. Die staatsrechtlichen Bedenken des Herrn von Gültlingen sind hinfällig. Er hat selbst für die Resolution im vorigen Jahre gestimmt, die er jetzt als eine Verletzung des Dislokationsrechts bezeichnet. Der Reichstag bewilligt die Gelder nicht für Kasernenbauten überhaupt, sondern für Bauten an einem bestimmten Orte. Wenn nicht zwingende militärische Gründe vorliegen, haben wir immer den bürgerlichen Gründen den Vorzug gegeben vor den Wünschen der Offiziere; denn darauf kommt es schließlich einzig
“
ger und Königlich Preußis
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und allein hinaus. Für eine so kleine Stadt wie Weingarten spielt die Frage, ob dort ein Bataillon in Garnison liegt, eine größere Rolle als für eine große Stadt wie Ulm. Wenn das Bataillon in Wein⸗ garten bleibt, verliert Ulm nicht einen einzigen Soldaten, sondern bekommt nur keine neuen Soldaten hinzu. Gegenüber der Drohung des Kriegs⸗Ministers, daß der Resolution keine gegeben werden solle, müßte der Reichstag dieselbe erst recht annehmen. Württembergischer Kriegs⸗Minister, General der Infanterie Frei⸗ herr Schott von Schottenstein: Meine Herren, ich muß dem verehrten Herrn Vorredner in einigen Punkten widersprechen. Zunächst habe ich mich gefragt, warum eigentlich die württembergische Militär⸗ verwaltung das Bataillon nach Ulm und nicht nach Weingarten verlegen will, was für einen vernünftigen Grund sie eigentlich hat, da nach den Ausführungen der Herren Abgg. Rembold und Gröber eigentlich kein vernünftiger Mensch auf den Gedanken kommen konnte, mit dem Bataillon wo anders hinzugehen als nach Weingarten. Nun hat der Herr Abg. Gröber mich aufgeklärt: die Herren Second⸗ Lieutenants wollen nicht nach Weingarten, und ich habe den Inten⸗ tionen der Herren Second⸗Lieutenants gemäß das Bataillon nach Ulm disloziert. Das ist das Eine. Zum Anderen hat er gesagt: Wenn man keine anderen Gründe weiß, kommen die militärischen und die Mobilmachung. Ich möchte denn doch die Rücksicht für mich in An⸗ spruch nehmen, daß die Erklärungen, die ich abgebe, ernsthaft genommen werden. Wenn ich von Rücksichten der Mobilmachung gesprochen habe und von militärischen Rücksichten, so habe ich das gemäß meiner Ueberzeugung und meiner Pflicht gethan, und nicht, weil mir etwas Anderes, Gescheidteres nicht eingefallen ist. Ich habe weiter noch dem Herrn Abg. Rembold zu bemerken: ich habe es unterlassen, über Weingarten ein Wort zu sagen, was das Kasernement oder die Stadt Weingarten herabgesetzt hätte, und ich habe mich deswegen gewundert, daß er die Kasernen in
Ulm diskreditiert hat — eine Sachkenntniß der Verhältnisse in Ulm steht ihm garnicht zur Seite. Daß er die einzelnen Unteroffizier⸗
wohnungen hier kritisieren konnte, daß hier ganz allgemein von einer
der größten Garnisonen in Deutschland gesagt wird, es sei ein nieder⸗- trächtiges Kasernement dort, das geht denn doch zu weit. Sodann
habe ich mit Bedauern gehört, wie zwei Offiziere in die Dis⸗ kussion hineingezogen worden sind, und wie absprechende Urtheile
1
geäußert sind über einen hier nicht anwesenden pensionierten Oberst⸗
Lieutenant, der ja so gezeichnet ist, daß ein Zweifel über ihn nicht
bestehen kann. Es ist ein sehr verdienter Offizier, den ich davor be⸗
wahren möchte, wegen dieser Angelegenheit, in welcher er allerdings etwas hitzig und mir durchaus nicht erwünscht vorgegangen ist, vor
dem Reichstag öffentlich diskreditiert zu werden. Es ist ein Offizier
der sich vor dem Feinde sehr ausgezeichnet hat. Ich habe aus den
beiden Reden nur entnehmen können: der Herr Abg. Rembold und der Herr Abg. Gröber, der Eine, weil Weingarten in seinem Bezirk ist, der Andere, weil er dort geboren ist, wünschen das Bataillon in Weingarten zu haben, wünschen, Weingarten dieses Bataillon zuzuwenden und einen Schaden, den vielleicht⸗Weingarten erhalten könnte, von dieser ihre Lieblingsstadt abzuwenden. Nun hat der Herr Abg. Gröber von den Opfern gesprochen, die der Stadt Weingarten angesonnen worden sind, als das vierte Bataillon dorthin kam. Es ist wahr, daß di Garnisonverwaltung Weingarten an die Stadt das Ansinnen ge⸗ stellt hat, zwei Feldwege, die von der Stadt nach dem Kasernement des vierten Bataillons führen, zu verbreitern und zu verbessern. Das hat die Stadt gethan mit einem Aufwand pon 5510 ℳ; an diesem Aufwand hat die Militärverwaltung drei Viertel mit 4133 ℳ bei getragen; das Opfer, das die Stadt dem vierten Bataillon gebracht hat, beträgt also 1377 ℳ Dann ist von dem Opfer ge worden wegen der Wasserzuleitung. Die Stadt Weingarten hat Ende der 80 er Jahre eine Quellwasserzuleitung, die bis dahin fehlte, geschaffen, und zwar in Gemeinschaft mit der Militärverwaltung und mit der Finanzverwaltung; die Stadt bezahlte die Hälfte, die Militärverwaltung ein Viertel, die Finanzverwaltung ein Viertel. Jeder dieser drei Theilnehmer hat den entsprechenden Antheil an dem Wasser bezogen; wir haben ein Viertel des dadurch ge wonnenen Wassers, und dieses Viertel genügt uns vollständig, und wi haben die Kaserne des vierten Bataillons an den uns gehörigen Theil der Wasserleitung angeschlossen, und von dem städtischen Wasse nie einen Tropfen entnommen. Sodaan kommt das Schulgebäud das angeblich die Stadt aus Rücksicht für das vierte Bataillon geräumt haben soll. Da habe ich nun hier den Erlaß der Do⸗ mänen⸗Direktion an das Kameralamt in Weingarten vom Mai 1890, worin das Kameralamt angewiesen wird, der Stadt Weingarten dieses Schulhaus, das ein kleines Nebengebäude des früheren Klosters ist, zu kündigen. Die Stadt hatte dieses Schulhaus unentgeltlich, weil sie zu schwach war, um eine evangelische Volksschule zu unter⸗ halten. Die Domänen⸗Direktion sagte: nachdem nun die Zahl der evangelischen Familien weit diejenige Zahl überschreitet, die den Staat verpflichtet, für das Schulgebäude aufzukommen, sehe sie sich nicht veranlaßt, nun weiter der Stadt Weingarten unentgeltlich ein Schulhaus zur Verfügung zu stellen, und kündige ihr deshalb dieses Lokal. Das war im Jahre 1890, als noch kein Mensch an vierte Bataillone dachte. Die Militärverwaltung hat daraufhin gesagt: wenn das Haus frei wird, dann nehmen wir es. Es wurde eine Miethe von 700 ℳ angesetzt, und w haben darin die Garnisonverwaltung etabliert. Was das mit dem vierten Bataillon zu thun haben soll, ist mir unerfindlich. Die Stadt Weingarten hat allerdings bei Errichtung der Garnison das Opfer gebracht, einen Exerzierplatz zur Verfügung zu stellen, das haben alle Städte gethan, die eine Garnison bekamen; insbesondere auch diejenigen, die nur ein Bataillon bekamen. ür diesen Exerzierplatz zahlt die Stadt 3500 ℳ Pacht; die Militär⸗ verwaltung erstattet ihr zurück 1371 ℳ Die Stadt hat sich das Recht vorbehalten, den Exerzierplatz als Schafweide zu verpachten wofür sie 840 ℳ wieder erlöst. Die Stadt hat also einen laufenden Aufwand von 1290 ℳ jährlich für diesen Exerzierplatz. Die Stadt erhebt nun seit 1878 eine örtliche Bierabgabe von 65 ₰ per Hekto⸗ liter; sie bezieht also aus dem Bier, das die Garnison trinkt, jährlich doppelt so viel, wie sie für den Exerzierplatz bezahlt. Der Her Abgeordnete Rembold hat schließlich dem Gedanken Ausdruck gegeben, eigentlich brauchte man in der Kaserne in Weingarten nur si ordentlich umzusehen, dann ginge das Regiment und das neue Ba⸗ taillon, Alles mit einander, hinein ohne Umbau. Die Kaserne i Weingarten kenne ich auch, da ich sie im Jahre 1868 selbst eingerichtet habe, und ich möchte doch erwähnen, daß die Stadt Weingarten mir gan⸗ allein verdankt, daß sie überhaupt Garnisonstadt geworden is amals kam das Regiment hin mit einem Stand von 958 Mann; ein Bataillon war in der Schloßkaserne, ein Bataillon im Fruchtkasten untergebracht. Im Jahre 1873 wurde ein drittes Bataillon errichtet, und es wurden zur Kasernierung dieses dritten Bataillons drei Offiziers⸗ wohnungen aus der Kaserne entfernt, ein Flügel an den Seminar⸗ bau angebaut, der für 195 Mann Platz hat, und das Uebrige wurde durch Zusammenrücken gemacht. Es wurde dadurch statt für 958 Mann nunmehr Platz für 1568 Mann geschaffen. Heute ist die Stärke der Garnison 2000. Das ist alles gemacht worden, indem man immer mehr zusammengerückt ist und imme mehr Leute, die Anspruch auf Kasernenwohnungen haben, hinausgewiesen hat. Es sind zur Zeit 13 verheirathete Unteroffiziere, die nach dem Reglement Anspruch auf Wohnung habe auf Privatwohnungen angewiesen. Es sind die Geschäftszimmer aus der Kaserne hinausverwiesen, es sind eine Reibe von Unterbeamten,
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