ℳ 3 bei der Kreis⸗
bben, den EL
Der Kreisausschuß des Lübbener Kreiseet. (Unterschriften.) “
Dieser Zinsschein ist tig, wenn dessen Geldbetrag ni —2 5 Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligk
oben wird.
Anmerkung. Die Namenzunterschriften der Mitglieder des Kreisausschusses können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Provinz 11 Regierungsbezirk Frankfurta. O. ö zum Anleihescheine des Kreises Lübben, .. te Ausgabe, Buchstabe . Nr. . „ über ℳ
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die.. te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre 19. bis 19. . bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse zu Bübben, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.
Lübben, den E1“
Der Kreisausschuß des Kreises Lübben. (Unterschriften.)
Anmerkung. Die Namensunterschriften der v des Kreisausschusses können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
“ Zinsschein. V “
Anweisung.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Die Königliche Regierung erhält hierbei eine Abschrift der Verfügung des Herrn Finanz⸗Ministers vom 5. März d. J., betreffend die OCeFö. der Verkäufe von enden Holze, wenn diese unter den bei der Staats⸗ rstverwaltung üblichen Bedingungen geschehen, zur Kenntniß und Beachtung. Berlin, den 19. März 1897. Der Minister für Bene Whesah Domänen und Forsten. Im Auftrage: Donner. An sämmtliche Königlichen Regierungen mit Ausschluß der zu Frankfurt a. O., Stettin, Aurich und Sigmaringen.
Nach den Bedingungen, die im Bezirk der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. dem Verkauf von Holz auf dem Stamm aus Staatsforsten zu Grunde gelegt werden, ist
die Aufarbeitung des Holzes Sache der Forstverwaltung, wenn sie auch dabei die Wünsche der Käufer in gewissen Grenzen berücksichtigt (Ziffer 2 der Bedingungen), und geschieht die Mebergabe des Holzes erst nach geschehener Aufarbeitung (Ziffer 11 der Bedingungen), wie denn auch der Preis nach der bei der Aufarbeitung sich ergebenden Festmeterzahl des Holzes sich bestimmt (Ziffer 8 der Bedingungen). Das in dieser Weise zum Verkauf gelangende Holz wird als „Menge“ im Sinne der Anmerkung 9 Tarifnummer 4 des Reichs⸗ Stempelgesetzes vom 29. Mai/3. Juni 1885 und der Be⸗ freiungsvorschrift 3Z zu Tarifnummer 32 des Stempelsteuer⸗ sases vom 31. Juli 1895 anzuerkennen sein, sodaß die über olche Verkäufe errichteten zweiseitigen Verträge stempelfrei ind; geschieht der Verkauf im Wege öffentlicher Auktion, so olgt die Stempelfreiheit der Auktionsprotokolle aus der Stempelbefreiung des Fiskus. Der in Ihrem Bericht ver⸗ tretenen Auffassung, daß „für die Charakterisierung des Geschäfts der Zustand der den Gegenstand des Kaufs bildenden Sache zur Zeit des nüschtufsee des Vertrags und nicht zur Zeit der Uebergabe entscheide“, nehme ich Anstand mich anzuschließen; für das Gegentheil spricht die Entscheidung des Reichsgerichts vom 11. April 1893 1141““ für die Abgabenverwaltung S. 296, Justiz⸗ inisterialblatt S. 321), wonach beim Verkauf eines Grund⸗ stücks und eines vom noch vor der Auflassung darauf aufzuführenden Gebäudes von dem ganzen, vom Fmute 8 zahlenden Preis der Stempel von 1 v. richten ist. Aus dem Gesagten ergiebt sich zugleich, daß auch für die Schreiben, mit welchen die Käufer des auf die angegebene Weise verkauften Holzes zur “ für den Kaufpreis Werthpapiere an die Behörde übersenden, ein Stempel nicht verlangt werden kann. Dies folgt für die Zeit vor dem 1. April 1896 aus der Verfügung vom 13. März 1888 und gegenwärtig aus der Bestimmung in Tarifnummer 59 Abs. 2 des Stempel⸗ steuergesetzes vom 31. Juli 1895. 1 Die in der Verhandlung über die Stempelprüfung bei der Regierung zu Frankfurt a. O. vom 26. November 1895 ezogenen Erinnerungen, soweit sie mit Vorstehendem im 1 wollen Pte sal bsafhne d ser v ie genannte Regierung erhält rift dieser Verfügung. Berlin, den 5. März 1897. fügung 8 Der Finanz⸗Minister. 8 Im Auftrage: 8 Schomer.
An den Königlichen Provinzial⸗Steuer⸗Direktor hier.
Abschrift zur gleichmäßigen Beachtung. Löschri den 5. März 1897. I 1 Der Finanz⸗Minister. Im Auftrage: chomer. An die übrigen Königlichen Provinzial⸗Steuer⸗Direktoren und den General⸗Direktor des Thüringischen Zoll⸗ und Steuervereins zu Erfurt. in sim.: An die Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten B zu Frankfurt a. O.
. zu ent⸗
8*
Der Thierarzt Friedrich Oellerich ist zum Königlichen Kreis⸗Thierarzt ernannt und demselben die Kreis⸗Thierarzt⸗ stelle für den Kreis Euskirchen übertragen worden.
,r. Vormittag den Vortrag des K.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine von dem Minister der eistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegen⸗ üm und dem Minister der öffentlichen Arbeiten erlassene Verfügung vom 30. ’ betreffkendd die Verwendung der in Kapitel 121 Titel 38 des Staatshaushalts⸗Etats ausgeworfenen Mittel „zur Unterstützung unvermögender Schul⸗ verbände bei Elementar⸗Schulbauten“ und der zu dem gleichen Zwecke wiederholt extraordinär bereit gestellten Fonds, nebst einer Anlage, enthaltend die Bestimmungen uüber die Mitwirkung der Lokalbaubeamten bei Elementar⸗Schulbauten, zu denen Gnadenbeihilfen aus Staatsmitteln beantragt werden, veröffentlicht.
gemeinsam
-“““ Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 8. April.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten
riegs⸗Ministers, General⸗
ieutenants von Goßler und demnächst den Vortrag des Chefs
des Militärkabinets, Generals von Hahnke. Um 1 Uhr
empfingen Seine Majestät der Kaiser den Erzbischof von York Maclagan in Audienz. 1
„Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, sowie die ver⸗
einigten Ausschüsse für Justizwesen und für die Verfassung.
Der Staatssekretär des Reichs⸗Postamts, Herr Dr. Heinrich
n Stephan, ist heute Nacht, 12 ½ Uhr, durch einen sanften Tod von seinen mit Heldenmuth ertragenen Leiden erlöst worden. In ihm ist einer der Letzten dahingeschieden, denen das Schicksal es vergönnt hat, seit der Begründung des Deut⸗ Ien Reichs bis auf die Gegenwart an leitender Stelle für es Vaterlandes Wohl zu wirken.
Zu Stolp in Pommern am 7. Januar 1831 geboren, hat Heinrich Stephan sich aus einfachen Verhältnissen durch ungewöhnliche Geistesgaben bereits in jugendlichem Lebensalter zu einer einflußreichen ”] aufgeschwungen. Mit 27 Jahren Postrath, seit 1862 als Referent und seit 1865 als vortragender Rath im Königlich preußischen General⸗ Postamt thätig, fand er schon im Anfang der sechziger Jahre als Vertreter seiner Verwaltung wiederholt bei wichtigen An⸗ lässen die Meisterscaft in der Vereinigung wider⸗ strebender Interessen zu bethätigen, die ihn in der Folgezeit zur erfolgreichen Hurchführung umfassender internationaler Verhandlungen befähigen sollte. Mit Thatkraft und Geschick löste der erst fünfunddreißigjährige Mann die Aufgaben, die ihm im Jahre 1866 in der Besitzergreifung und Ueberleitung des Thurn⸗ und Taxis'schen Postwesens übertragen wurden; an den Vorarbeiten und Organisationen, welche die Errichtung des Norddeutschen Bundes auch im Postwesen nöthig machten, hat der Geheime Ober⸗Postrath Stephan sich in hervor⸗ ragender Weise betheiligt.
Im Frühjahr 1870 an die Spitze des Norddeutschen Postwesens berufen, erwarb sich der junge General⸗Postdirektor während des bald darauf ausbrechenden deutsch⸗französischen Krieges unvergängliche Verdienste um die deutschen Truppen und um ihre Angehörigen durch die vorzügliche Organisation und die wirksame Leitung des Feldpostwesens. Mit Umsicht, Thatkraft und schöpferischem Geiste rief Stephan alsbald nach der Wiederherstellung des Friedens eine bis dahin nicht gekannte Fülle von Verkehrserleichterungen ins Leben, die in der auf seine Anregung unternommenen und unter seiner persönlichen Betheiligung durchgeführten Errich⸗ tung des Weltpostvereins (Vertrag zu Bern vom 9. Ok⸗ tober 1874) ihren Gipfelpunkt erreichten. Seitdem ist der Chef des deutschen Postwesens der Vertrauensmann der
esammten internationalen Postwelt geblieben, die in ihm den bedeutendsten Mann ihres Faches ver⸗ ore mit ihren Vertretern hat er auf den verschiedenen
ostkongressen und bei zahlreichen Besuchen fremder Ver⸗ “ in Berlin einen anregenden persönlichen Verkehr unterhalten, mit vielen hervorragenden Staatsmännern des Auslandes dauernde Freundschaftsbeziehungen gepflegt. Eine gleiche Vertrauensstellung wußte Stephan, nachdem ihm im Jahre 1875 die Leitung der Reichs⸗Telegraphie übertragen worden war, sich durch die Fülle seiner Erfahrungen und seiner Erfolge auch innerhalb der internationalen Telegraphie zu er⸗ werben. Seinem eindringenden technischen Verständniß verdankt die Telegraphie Fortschritte, welche, wie die Anlegung unterirdischer Telegraphenlinien und wie die Ausbildung des Fernsprechers zu einem shüchsgen Verkehrsmittel, zuerst in Deutschland in ausgedehntem Maße praktische Anwendung gefunden haben. Seinen Verdiensten um das internationale Verkehrswesen stehen die unter seiner Führung erzielten mannigfaltigen Ver⸗ besserungen des inländischen d und Telegraphenwesens ebenbürtig zur Seite; es sei hier nur an die Neuordnung des Landpostdienstes erinnert, die, im Jahre 1881 in Angriff genommen und in zehnjähriger planmäßiger Arbeit vollendet, der deutschen Landbevölkerung die Segnungen des Verkehrswesens in einem Maße wie nie zuvor und wie in keinem anderen Lande zugänglich gemacht hat. In gleich planmäßiger, vnered iehe Fürsorge hat sich der Leiter der Reichspost die Hebung der Stellung und die Verbesserung der wirthschaftlichen Lage des zahlreichen Personals seiner Verwaltung angelegen sein lassen. Die während seiner Amts⸗ führung entstandenen zaählreichen Postbauten werden als Zeug⸗ nisse seiner ürsorge für die Gesundheit der Beamten wie au als Denkmäler seines umfassenden Kunstverständnisses auf die Nachwelt gelangen. Die Errichtung der deutschen Postdampfer⸗ linien, welche dem internationalen Verkehr neue Bahnen er⸗ schlossen, das Band der im Auslande lebenden Deutschen mit dem Heimathlande fester geknüpft und die beginnende Ent⸗ wickelung des deutschen Kolonialwesens gefördert haben, ist auf seine Anregung
Im Jahre 1876 zum General⸗Postmeister ernannt (eine Eena ebantng. an deren Stelle im 8” 1880 die als Staatssekretär des Reichs⸗Postamts trat), seit dem 2. Sep⸗
tember 1876 Wirklicher Geheimer Rath, seit 1895 mit dem
Range eines vrwußischen Staats⸗Ministers ausgezeichnet, im Jahre 1885 geadelt, hat Heinrich von Stephan, länger als ein Vierteljahrhundert an der Spitze der veige. Verkehrsanstalten gestanden. Dem Bundesrath seit 18 0, dem preußischen 5 seit 1872, dem preußischen Staatsrath seit 1 9 örig, hat er in diesen hohen Körperschaften über die Grenzen seines Verwaltungsgebiets hinaus lange Jahre hindurch eine fruchtbringende, staats⸗ männische Thätigkeit entfaltet. In seinem gesammten Wirken ist er durch das Vertrauen seiner Kaiserlichen Herren gefördert, von Kaiser Wilhelm dem Großen, dem Kaiser Friedrich und von des jeßt regierenden Kaisers Majestät durch zahlreiche Be⸗ weise der Allerhöchsten Anerkennung geehrt worden.
Der Name des ersten General⸗Postmeisters des Deutschen Reichs, des Errichters des Weltpostvereins, wird in der Er⸗ innerung des deutschen Volks mit der Wiedererstehung des Deutschen Reichs dauernd verbunden bleiben schichte des Verkehrswesens für immer fortleben.
„Am 2. d. M. ist zu Wilmersdorf bei Berlin an den Folgen eines Herzleidens der Landrentmeister bei der Kaiser⸗ lichen Landeshauptmannschaft von Südwest⸗Afrika Franz Reichelt verstorben. Derselbe war von 1888 bis 1891 als Kommissariats⸗Sekretär in * ag 2 von 1892 bis 1896 in Südwest⸗Afrika mit der Bearbeitung bes Kassen⸗ und Rechnungswesens und zuletzt aushilfsweise in der Kolonial⸗ Abtheilung des Auswärtigen Amts beschäftigt.
Die Kolonialverwaltung verliert in dem Verstorbenen einen durch große Pflichttreue und hingebenden Fleiß gleich ausgezeichneten Beamten.
1“ .X“
Laut telegraphischer an das Ober⸗Kommando der Marine ist der Dampfer „König“ der Deutschen Osft⸗ Afrika⸗Linie mit dem Ablösungstransport für S. M. S. „Seeadler“, Transportfuüͤhrer Lieutenant zur See von Egidy (Moritz), gestern in Lissabon angekommen und beab⸗ sichtigt, am 9. d. M. nach Neaäpel in See zu gehen.
1 8
„Bonn, 7. April. Seine Majestät der Kai
König hat, wie der „Bonner General⸗Anzeiger“ meldet, dem General⸗Obersten Freiherrn von Loë aus Anla Dienstjubiläums ein Bildniß des Hochseligen Kaisers Wilhelm I. übersandt und das Kreuz und den Stern der Großkomthure des Haus⸗Ordens von Hohenzollern verliehen. Seine König⸗ liche Hoheit der Großherzog von Baden übersandte mit einem Handschreiben den Haus⸗Orden der Treue sowie eine Schreibmappe aus dem ü des Kaisers Wilhelm I. Die juristische Fakultät der Universität Bonn ernannte den Jubilar zum Ehrendoktor, die Stadt Bonn verlieh demselben das Ehrenbürgerrecht. “
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Der gemeinschaftliche Landtag der Her und Gotha hat in seiner gestrigen e
itzung de Antrag ung
und in der Ge⸗
des 50 jährigen
8b
r Abgg. Arnold und Genossen auf Einführung
des allgemeinen gleichen Wahlrechts für die Land⸗
Schumann auf nach die Abgabe von verdeckten Stimmzetteln eingeführt werden soll, angenommen. Der Antrag auf Einführung einer zweijährigen Etatsperiode wurde gleichfalls an
genommen. 8
Szunena abgelehnt, dagegen den Antrag des Abg.
Elsaß⸗Lothringen. 8
Der Landesausschuß hat in seiner gestri den Entwurf einer Stempelsteuer nach den Beschlüssen der nameasisf⸗ in zweiter Lesung angenommen.
des Ge
1 Der Entwurf etzes über den Geschäftsbetrieb der öffentli en
des Wahlverfahrens, wo⸗ e
en Sitzung
8 85
Vorschußkassen wurde ebenfalls in zweiter Lesung erledigt.
Desterreich⸗Ungarn. X“
nahezu einstimmig die Dringlichkeit eines von dem Abg.
Das österreichische Abgeordnetenhaus nahm gestern 8
Daszynsky (Sozialdemokrat) eingebrachten Antrages auf Einsetzung eines Ausschusses zur Prüfung der bei den letzten
Reichsrathswahlen, insbesondere gekommenen Wahlmißbräuche an. In der anschließenden „Debatte betonte der Minister⸗Präsident Graf Badeni, daß die politische Stellung des klubs sowie dessen gemäßigtes, das Staatsinteresse wah⸗ rendes Verhalten subversiven Elementen stets ein Dorn im Auge 1 sei; er habe die Vorfälle, von denen der Antrag⸗ steller spreche, sofort untersuchen lassen; dabei hätten sich die bescilichen Nachrichten der Zeitungen als unrichtig heraus⸗ gestellt. Graf Badeni verlas darauf den Bericht des Statt⸗ halters von Galizien,
in Galizien, vor⸗
aus welchem hervorgeht, daß die
sich daran
Polen⸗
8
radikalen Elemente in Ostgalizien seit mehreren Jahren
eine sehr leidenschaftliche Thätigkeit entwickelt hätten. läßlich der Reichsrathswahl seien unrichtige Darstellungen der gesetzlichen Bestimmungen vertheilt worden, was zur Folge
An⸗
geheht habe, daß an die Wahlleiter unbegründete Forderungen tellt und bei Nichtberücksichtigung derselben Gewaltthätig⸗
e eiten verübt worden seien. Dadurch sei die ruhige ruthenische Bevölkerung zu bedauerlichen Ausschreitungen verleitet worden. Die Regierung habe in dem während der Wahlkampagne herrschenden Zustande der Gährung mit wahrhafter Selbstverleugnung, oft mit persönlicher Gefahr ihre Pflicht erfüllt. Nach Verlesung des Berichtes erklärte Graf Badeni, daß er bei seiner neulichen Anwesenheit in Lemberg den FJb1ö1 keinerlei Wahlinstruktionen ertheilt habe. Der Minister⸗Präsident verlas ferner ausführliche Berichte über die Wahlvorgänge in zahlreichen galizischen Gemeinden, darunter Dawidow, und erklärte, manchen würde es sogar un⸗ erwünscht gewesen sein, wenn keine Ausschreitungen statt⸗ gefunden hätten; er habe garnicht die Absicht, irgend etwas zu verheimlichen, er werde im Gegentheil das ganze Material
aufrichtige Bestreben, allen diesen Geschichten und Nachrichten
dem Legitimationsausschuß zur Verfü 8 stellen; er habe das
ein Ende zu machen, damit sich die Oeffentlichkeit überzeuge, um was es sich hier eigentlich handele. Die Debatte wird heute fortgesetzt werden.
zum vierten Vize⸗Präsidenten. Sodann nahm
der heuti à. Bürgermeisterwah, in Wien wurde
Dr. Zae ger mit 93 von 132 abgegebenen Stimmen zum Ersten Buüͤrgermeister gewählt. Gruebl erhielt 37 Stimmen, 2 Stimmzettel waren unbeschrieben. Dr. Lueger nahm die Wahl zum Bürgermeister mit einer Ansprache an, in welcher er die leitenden Grundsätze seiner Partei auseinandersetzte.
Unter Vorsitz des Kardinal⸗Fürst⸗Primas Vaszary fand gestern in Budapest eine Bischofskonferenz statt, welche einen Ausschuß von 5 Mitgliedern behufs Feststellung der geistlichen Nutznießungen wählte. . Frage der Autonomie der Katholiken sprach sich die Konferenz dahin aus, daß sie dem Vorschlage des Kultus⸗Ministers, einen Kongreß zur Berathung der Frage betreffs der Autonomie im nächsten Herbst einzuberufen, beitrete. Die Konferenz ver⸗ hehle sich jedoch nicht, daß eine katholische Autonomie Gefahren für die Hierarchie des Episkopats erzeugen könne. Der Episkopat werde daher die Autonomie nur genehmigen, wenn diese dem kanonischen Gesetze entspreche. “
Großbritannien und Irland.
Das Unterhaus nahm gestern mit 160 gegen 91 Stimmen die zweite Lesung der Vorlage an, nach welcher vom Aus⸗ land eingeführtes Fleisch und ausländischer Käse obligatorisch unter Androhung von Geldstrafen als ausländische Waare zu be⸗ eichnen sind. Im Laufe der Debatte erklärte der Präsident jes Landwirthschafts⸗ und Ackerbauamts Long, er billige das Prinzip der Bill, deren Einzelheiten jedoch von einem Sonder⸗ ausschuß vorberathen werden müßten. Die Vorlage wurde demgemäß einem Sonderausschuß “
Der Staatssekretär für Indien Lord Hamilton hielt gestern in Nottingham eine Rede, in der er, dem „W. T. B.“ zufolge, sagte: Wenn das europäische Konzert sich auflösen sollte, so könnte das nicht nur zu einem Kriege zwischen der Türkei und christlichen Mächten, sondern auch zu einem Kriege zwischen den christlichen Mächten selbst führen. Alle Staats⸗ männer sollten bestrebt sein, den europäischen Frieden aufrecht zu erhalten, und Griechenland sollte es nicht gestattet werden, Gebietstheile an sich zu reißen, welche nicht die seinen seien. Griechenland habe die auf dasselbe gesetzten Hoffnungen ge⸗ täuscht; es habe nichts gethan, die Hilfsquellen des Landes zu entwickeln, aber es habe großes Geschick für politische In⸗ triguen gezeigt.
Frankreich.
Im Marineausschuß der Deputirtenkammer legte gestern der Deputirte Lockroy seinen Gegenentwurf zu der von dem Marine⸗Minister, Admiral Besnard eingebrachten Kreditvorlage vor. In demselben wird beantragt, daß die verlangten 200 Millionen Francs zu Neukonstruktionen, Ver⸗ besserungen der vorhandenen Gefechtseinheiten und der Marine⸗ Arsenale sowie zur Errichtung von Proviant⸗Magazinen und von Kohlenstationen in Biserta, Ajaccio, Obock, Suarez, Saigun, Martinique und Neu⸗Caledonien dienen sollen.
Die Sozialisten werden, wie „W. T. B.“ meldet, heute in der Deputirtenkammer einen Antrag auf Einsetzung einer aus der allgemeinen Volkswahl hervorgehenden National⸗ jury einbringen, welche über alle Vergehen von Ministern und Parlamentariern gegen das öffentliche Vermögen und üben Heßsgehen von Beamten in Amtsangelegenheiten zu Gericht sitzen soll.
Zwei Kompagnien Marine⸗Infanterie unter dem
Obersten Famin sind heute von Toulon nach Marseille ab⸗
gegangen, um sich nach Kreta einzuschiffen.
Italien. 8 8
Die Deputirtenkammer wählte gestern Mussi (radikal)
Zanardelli
unter lebhaften Beifallskundgebungen des Hauses den Präsi⸗
dentensitz ein. Die Kammer beschloß, die Besprechung der
S11 über die orientalische Frage auf die gesordnung der heutigen Sitzung zu setzen.
Niederlande.
Die Zweite Kammer hat gestern mit 63 gegen 7 Stimmen den Vertrag mit Deutschland, betreffend die Schiffahrtseinrichtungen auf Borkum und an der Unter⸗Ems,
89 “ Türkei. 8
Das Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß das gestern erwähnte Rund⸗ chreiben der Pforte an ihre ’ im Auslande auch auf die Beschleunigung der ahl eines Gouver⸗ neurs für Kreta
Ein Irade des Sultans bewilligt die Errichtung einer bulgarischen Handelsagentur in Saloniki.
Dem armenischen Patriarchat ist die Liste mit den Namen der in Tokat ums Leben gekommenen Personen zu⸗ gegangen: Die Anzahl der Opfer beträgt 123, unter den⸗ elben befinden sich drei Priester, vier Frauen, ein Kind, sechs
Katholiken und ein Grieche. Die mit der Plünderung ver⸗ bundenen Gewaltthätigkeiten dauerten vier Stunden. An Frauen wurden Gewaltakte verübt, auch von den Truppen. Dem „Standard“ wird aus Konstantinopel von gestern
erichtet, der Ministerrath habe vorgestern beschlossen, im Prinzip in die Räumung Kretas zu willigen, unter er Voraussetzung, daß die Mächte sich für den vorherigen Abzug der griechischen Truppen und die Pazifikation der Insel erbürgen.
Aus Kanea meldet dasselbe Blatt: Als der britische Admiral Harris gestern über die an dem Wege nach Suda Plcgente Felder gegangen sei, habe ein mohamedanischer
rregulärer auf ihn geschossen; die Kugel habe das Erdreich u den Füßen des Admirals aufgerissen.
Die Admirale und die Konsuln traten, dem W. T. B.“ zufolge, heute früh in Suda zusammen, um den Text einer neuen Proklamation festzustellen, welche an die Kreter erlassen werden soll.
Die Untersuchungskommission hat die türkischen Zehörden von der Beschuldigung des Obersten Vassos, sie ätten die Flüchtlinge von Selino trotz ihres gegentheiligen Versprechens wieder mit Waffen versehen, freigesprochen.
Der „Agence Havas“ zufolge haben vorgestern an ver⸗
Uhenen Kretas Zusammenstöße stattgefunden; überall seien die Aufständischen die Angreifer gewesen. Bei Kissamo und bei Herakleion fänden seit einigen Tagen Kämpfe unter geringen Verlusten auf beiden Seiten statt. Um Sitia sind, dem „W. T. B.“ zufolge, etwa 2000 Insurgenten zusammengezogen. Der Kommandant des fran⸗ zösischen Kreuzers „Général Chancy“, Antoine, hat in Er⸗ wartung eines Angriffs 5 Kanonen ausgeschifft
Der Minister⸗Präsident
5
Konstantinopel Markow un
1“
Das ve Kissamo ist von den Aufständischen, welche über vier Geschütze verfügen, eingeschlossen; die Familien der dortigen Mohamedaner 18 heute herausgebracht worden; dieselben sollen nach Smyrna übergeführt werden. Der tür⸗ kische Kommandant des Forts Kissamo ist nach Kanea gebracht worden. Vor Kissamo befinden sich zwei österreichische Schiffe, ein österreichisches Torpedoboot und zwei englische Schiffe.
Aurelian erklärte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern im Parlament, daß das Ge⸗ sammtkabinet seine Entlassung eingereicht und der König sich seine Entscheidung vorbehalten habe.
Bulgarien.
Zwischen dem bulgarischen diplomatischen Agenten in dem dortigen Gesandten der Niederlande Jonkheer van der Staal van Piershil ist, wie das Wiener 11““ be⸗ richtet, ein Uebereinkommen betreffs des Abschlusses eines Handelsvertrages auf Grundlage der Meist⸗ begünstigung, analog dem mit Oesterreich⸗Ungarn abge⸗
schlossenen, getroffen worden.
Amerika. In Chicago ist, wie „W. T. B.“ berichtet, Carter
5 arrison, der Kandidat der demokratischen Partei, mit
einer Mehrheit von 75 000 Stimmen zum Bürgermeister ge⸗ wählt worden.
In Rhode Is land wurde die Liste der republikanischen Kandidaten für die Staatswahlen mit einer Mehrheit von 10 000 Stimmen gewählt. Diese Mehrheit der Republikaner ist um über die Hälfte geringer, als diejenige, welche sie bei der Präsidentenwahl erlangten. u“ ““ 8
Asien.
Der Fsag von Siam hat, wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Bangkok meldet, gestern seine Reise nach Europa angetreten.
Aus Manila vom gestrigen Tage wird berichtet, daß die Orte San Francisco und Malabon, wo fast der gesammte Rest der Aufständischen sich verschanzt gehabt hesr. von den Spaniern genommen worden seien. Die Auf⸗ ständischen seien nach erbittertem Kampfe, bei welchem sie sehr starke Verluste erlitten hätten, geflohen. — Eine in Madrid eingetroffene amtliche Meldung bringt Einzelheiten, welche die Wichtigkeit der Einnahme von Malabon beweisen. Die Aufständischen hätten dabei einen Verlust von 400 Todten und 30 Gefangenen gehabt, auch eine Menge Kanonen und Gewehre im Stich gelassen. Der Verlust der Spanier belaufe sich auf 120 Mann, darunter einige höhere Offiziere, welche verwundet worden seien. Etwa 2000 Aufständische seien bereit, sich zu unterwerfen. 1 1 8 b
Afrika.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Lourenço⸗ Marquez von gestern, die Lage in Gazaland werde dort als eine ernste angesehen. Ein Offizier und mehrere Soldaten seien getödtet worden; der General⸗Gouverneur Muzinho de Albuquerque werde mit Truppen aus Mozambique er⸗ wartet. Dasselbe Bureau berichtet aus Prätoria, es seien daselbst gestern Abend Nachrichten von der Delagoa⸗Bay ein⸗
etroffen, wonach sich ganz Gazaland in offener Empörung be⸗
sinde 25000 aufbacgrerische Eingeborene seien innerhalb 40 Meilen von der Grenze der Südafrikanischen Republik versammelt. Die portugiesischen Truppen würden eiligst mobilisiert.
8 8 Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten be⸗ finden sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (68.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten wurde die Berathung von Petitionen fortgesetzt.
Eine Petition um Revision des Gesetzes über die Ver⸗ mögensverwaltung in den katholischen Kirchengemeinden und mehrere Petitionen, die sich auf den Religionsunterricht der Dissidentenkinder beziehen, werden wegen der außerordentlich schwachen Besetzung des Hauses von der Tagesordnung
Die Petition des Pastors Lehne u. Gen. in Einbeck um Um⸗ wandlung der katholischen Privatschule daselbst in eine öffentliche Volksschule wird der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen.
Bezüglich der Petition der Kanzleigehilfen Henke u. Gen. in Hannover um Verbesserung der Verhältnisse der Kanzlei⸗ gehilfen bei den Gerichten beantragt die Justizkommission, das Petitum um etatsmäßige Anstellung der Regierung zur Erwägung, die zweite Bitte um bessere Besoldung der Regierung zur Berück⸗ sichtigung zu überweisen. 1
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Vierhaus erklärt, daß die Wünsche der Kanzleigehilfen bezüglich der etatsmäßigen Anstellung nicht berück⸗
chtigt werden könnten, daß dagegen die Wünsche bezüglich der
enderung der Kündigungsfristen und der Anstellung auf Widerruf und bezüglich der Festsetzung eines Mindestgehalts in wohlwollende Erwägung gezogen werden soclen.
Nach kurzer Debatte, in welcher die Abgg. Bachmann (nl.), Rickert qr. B99. und Dr. Stephan⸗Beuthen (Zentr.) die Peti⸗ tion unterstützen, beschließt das Haus nach dem Kommissionsantrage.
Die Petition des Lehrers Lichnock in Elberfeld, betreffend die Stellung der wissenschaftlichen Lehrer an den höheren Mädchenschulen, wird der Regierung als Material überwiesen.
Die Petition des Hofbesitzers J. Ibs in Kannemoor und Ge⸗ nossen, betreffend den Wegfall der Beiträge der schleswig⸗holsteinischen Deichdistrikte zur allgemeinen Deichkasse, beantragt die Agrarkommission der Regierung zur 8e dahin zu überweisen, ob die Beitrags⸗ pflicht der Deichgenossen in Schleswig⸗Holstein einer anderweiten Regelung bedarf. 8 8
Abg. Dr. Martens (nl.) beantragt, die Petition der Regierun
zur Berücksichtigung zu überweisen, und das Haus beschließt na diesem Antrage. - Bezüglich der Petition der Oberlehrer Wichmann und Ge⸗ nossen in Gartz a. O. um Ausdehnung des Gesetzes vom 20. Mai 1882, betreffend die Fürsorge für Wittwen und Waisen der unmittelbaren Staatsbeamten, auf die Lehrer an städtischen höheren. Schulen beantragt die Unterrichtskommission, über die Petition, soweit sie allgemeine gesetzliche Re verlangt, zur Tagesordnung überzugehen, — soweit sie die mangelnde Relikten⸗ ee der Lehrer des städtischen Gymnasiums zu Gartz a. O. betrifft, sie der Rezierung als Material zu überweisen.
Das Haus beschließt demgemäß.
Schluß 2 Uhr. Nächste Sitzun 11 Uhr. (Antrag des Abg. Grafen von Aufhebung der Zollkredite für Getreide.)
Dienstag, den 27. April Peerorbe auf
— Von den Abgg. Graf von Kanitz und Genossen ist im Reichstage folgende Interpellation eingebracht worden: 8 Beabsichtigen die verbündeten Regierungen — angesichts der bevorstehenden Erböhung wichtiger Positionen des Zolltarifs der Nordamerikanischen Union, insbesondere der verschärften Differenzierung der deutschen Zuckereinfuhr — an dem durch Notenaustausch vom 22. August 1891 getroffenen Uebereinkommen mit den Vereinigten Staaten festzuhalten?
— Die Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Vor⸗ berathung des Antrags des p. Motty auf Annahme eines Gesetz⸗ entwurfs, betreffend die Belastung von Grundstücken mit bevorrechtigten Meliorations⸗Darlehnen behufs Hebung der Landeskultur, hat sich konstituiert und den Abg. Bode zum Vorsitzenden, den Abg. von Tiedemann (Bomst) zum Stellvertreter des Vorsitzenden und die Abgg. von Hagen und Jaeckel zu Schrift⸗ führern gewählt.
Nr. 14 der „Veröffentlichungen des Kiler zchen Ge⸗ [sundheitsamts“ vom 7. April hat folgenden Inhalt: Gesundheits⸗ stand und Gang der Volkskrankheiten. — Sterbefälle im Februar. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Gesundheitsverhältnisse im Kanton Basel⸗Stadt, 1894. — Gesetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich.) Arzneitaxe. — Tauberculinum Kochii. — (Preußen. Reg.⸗Bez. Liegnitz.) Schweineseuchen. — Maul⸗ und Klauenseuche. — (Sachsen⸗ Alten urg Schlafstellenwesen. — (Anhalt.) Milzbrand. — (Oester⸗ reich.) Verbandstoffe. — Infektionskrankheiten. — (Ober⸗Oesterreich.) Armenbehandlung. — (Bukowina.) Syphilis. — (Italien.) Prosti tution. — (Schweiz. Kanton Zürich.) Hackfleisch ꝛc. — (Deutsch⸗ Ostafrika.) Viehseuchen. — (Neu⸗Süd⸗Wales.) Oeffentliche Gesund⸗ heitspflege. (Schluß.) — Gang der Thierseuchen im Deutschen Reich, März. — Desgl. in der Schweiz, 4. Vierteljahr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg.⸗Bez. Aachen, Oesterreich, Schweiz.) — Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Kon⸗ gressen u. s. w. (Deutsches Reich.) Bäckereien und Konditoreien. — Iu“ Public Health (Scotland) Act. — (Belgien.)
ongreß für Hygiene und medizinische Klimatologie. — Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Ein⸗ wohnern, Februar. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Aus⸗ landes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung.
Arbeiterbewegung.
Aus Menden wird der „Rhein.⸗Westf.“ Ztg.“ gemeldet: Der unter den Boh rern der Hönnethaler Kalkwerke in der vorigen Woche ausgebrochene Ausstand ist durch Entgegenkommen auf beiden Seiten beendet worden. (Vgl. Nr. 83 d. Bl.)
In München hat, wie die „Frkf. Ztg.“ berichtet, gestern ein Ausstand der Schuhmachergehilfen begonnen. Es handelt sich um Verbesserung des Lohntarifs und der Werkstattordnung und um Einführung des 10stündigen Arbeitstages. — Wie ferner der „Vor⸗ wärts“ aus München meldet, befindet sich ein Theil der dortigen Schneider wegen Lohnstreites im Ausstande.
In Nordenham in Oldenburg befinden sich nach demselben Blatt seit Freitag sämmtliche Maurer im Ausstande; sie fordern Verkürzung der bisher elfstündigen Arbeitszeit auf 10 Stunden und ö6“ Stundenlohns von 41 auf 45 3.
In Eckesey bei Hagen sind nach dem „Vorwärts“ die Former der Gießerei von Eger u. Kleine wegen Lohnkürzung in den Aus⸗ stand eingetreten.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Heft? des Jahrgangs 1897 der „Mittheilungen de Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft“ vom 5. 5 enthält einen Aufsatz von dem Geheimen Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Wittmack über die Veredelung der Viktoriaerbse und Mittheilungen über die Beschickung der Ausstellung zu Hamburg vom 17. bis 21. Inni 1897. — In der der Berichterstattung der land⸗ und forst⸗ wirthschaftlichen Sachverständigen bei den Kaiserlichen Vertretungen im Auslande gewidmeten Beilage berichtet der Sachverständige in Wien über die Moorkultur in Galizien und über den Pflaumenbau in Bosnien, der Sachverständige in St. Petersburg über die Vieh⸗ haltung in Rußland und über die neuen unmittelbaren Frachttarife für Farin, Butter, Käse, Mehl und Preßlinge.
Verdingungen im Auslande.
Rumänien.
21. April. Staatsdruckerei in Bukarest: Lieferung von Material ꝛc. für das Rechnungsjahr 1897/98, u. a. Quanti⸗ täten von Antimonium, Druckerschwärze, Papier, Leinwand, Blei, Bindfaden, Schmier⸗ und mineralische Oele.
20. August. General⸗Direktion der Posten und Telegraphen in Bukarest: Lieferung von 55 000 verschiedenen Porzellan⸗Isolatoren mit doppelter Glocke und von 10 000 Porzellanknöpfen.
Dänemark.
14. April, 1 Uhr Nachmittags. Staatsbahn⸗Verwaltung “ Kontor, Colbjörnsensgade 6) Kopen-⸗ agen: Lieferung von: 1900 Stück englischem Fensterglas, 50 Stück mattgeschliffenem Glas mit Borte, 100 Stück mattgeschliffenem Glas ohne Borte, 50 Stück Spiegelglas mit Belag, 100 Stück Glas für LL1““ 200 Stück Wagenlicht⸗Gläsern. Bedingungen und ngebotsformulare an Ort und Stelle und beim „Reichs⸗Anzeiger“ (in dänischer Sprache).
14. April, 12 Uhr. Magistrat (Magistratens 4de Afdelings Secretariat, Lavendelstraede 1) in Ssssas Lieferung von 45 000 Ztr. Portland⸗Zement. Bedingungen zur Ansicht an Ort und Stelle wochentäglich 10—4 Uhr. Schriftliche Angebe⸗ it der Auf schrift: „Tilbud paa Portland-Cement“. 1b 1
Verkehrs⸗Anstalten.
Der vom 1. Mai d. J. ab Fahrplan für die Linien der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Posen enthält fol⸗ ende wichtigen Aenderungen gegen den bisherigen Fahrplan: üge: Gem. Zug 71. Jarotschin ab 12,15, Oels an 4,25. Anschluß an Zug 412 nach Breslau und 431 nach Namslau. Gem. Zug 95. Krotoschin ab 5,40, Ostrowo an 6, 22. Gem. Zug 104. Ostrowo ab 8,22, Krotoschin an 9,22. Gem. Zug 614. Lissa i. P. ab 5,30, Posen an 9,24. Andere wichtigere Aenderungen: Die Züge 11, 12, 13, 14, 15 und 16 werden vom Tage der Eröffnung der Halte⸗ stelle Dachowo für den Personenverkehr daselbst 8— halten. Gem. Zug 17. Ostrowo ab 4,42, Kreuzburg an 7,26, ist ab Ostrowo 22 Min. früher gelegt und beschleunigt und erhält in Kreuzburg An⸗ schluß an Zug 402 nach Breslau, während der Anschluß in Kempen von Zug 2 von Wilhelmsbrück aufgegeben ist. Gem. Zug 208. Ro⸗ kietnice ab 1,15, Reppen an 7,84 (31 Min. früher), erhält in Reppen Anschluß an Zug 203 nach Posen.
Der vom 1. Mai ab gültige Fahrplan für den Direktions⸗ bezirk Altona enthält gegenuͤber dem gegenwärtigen Winter⸗Fahr⸗ plan folgende wesentlicheren Aenderungen: Neue Züge: Die Züge 7 und 8 zwischen Hamburg und Berlin (ab aeee. 822, Lab Berlin 6,30). Die Züge 573 und 576 zwischen Kiel u. Hamburg.
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