1897 / 117 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 May 1897 18:00:01 GMT) scan diff

an Influenza sind bedeutend seltener zur Beobachtung kamen auch nur noch 2 Todesfälle infol Seltener traten auch akute Darm Zahl der durch diese Krankheitsformen auf 24 (von 33 der Vorwoche); die sich fast ausschließlich im Alter von noch Betheiligung des Säuglingsalters an der geringe; von je 10 000 Lebenden starben, 41 Säuglinge. Erkrankungen an Typhus nicht eine zur 2 Scharlach und Diphtherie nur eine beschränkte zeigten sich Masern und Scharlach in den einzelnen in vereinzelten Fällen, Diphtherie nur in der in erwähnenswerther Zahl. Erkrankungen 2 bekannt. Rosenarkige Entzündungen des blieben in beschränkter Zahl; sind nicht gemeldet worden. Erkrankungen an Keuchhusten,

zur Behandlung, während wenigen Fällen zur Beobachtung gelangten.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Ungarn. 31. Mai, 12 Uhr. kauf von Altmaterialien,

lagern. 15. Juni, 12 Uhr. rung von 328 700 t Steinkohlen für das Ja 15. Juni, 12 Uhr. K. K. Lieferung mineralischer Zeit vom 1. Januar eschriebene Menge vertheilt ien, Linz, Innsbruck, Villach, Eventuell Lieferungsabschluß auf drei 1898 bis Ende Dezember 1900.

hr 1898.

Triest, Pilsen, Jahre, d. i.

Direktion Wien, Fünfhaus, Schönbrunnerstraße Nr.

Eisenbahn⸗Gesellschaft Theilstrecke Lobositz

„Reichs⸗Anzeiger“. 22. Juni. K.

K. priv. Aussig⸗Teplitzer in Teplitz: Bau⸗FAusschreibung

für die

Leitmeritz der Lokalbahn Teplitz (Settenz) —Reichenberg. Näh⸗ in der Bauleitungs⸗Kanzlei der Aussig⸗Teplitzer Eisenbahn (Schönau und beim „Reichs⸗Anzeiger“

N. Con. 100 „Peterhof“)

30. Mai, 2 Uhr. der elektrischen Beleuchtung von 6948 Peseten jährlich. Kaution 10 000 Peseten. genannten Verwaltung.

30. Mai, 12 Uhr. nahme der elektrischen

Spanien.

Beleuchtung von Almazan

Anschlag 2500 Peseten jährlich. Kaution 250 Peseten.

der genannten Verwaltung.

Rumänien. 12. Juni, 2 Uhr. einer Wasserleitung. Voranschlag ca. 1 300 000. Fr. Käheres bei genannter Behörde.

5. Juni. Finanz⸗Ministerium in Bukarest: Bau eines Dienst⸗ Voranschlag 399 858 Fr. Näheres bei der Direktion der Zentral⸗Rechnungsstelle.

gebäudes für den Rechnungshof. Kaution.

Ohne Datum. die Errichtung

Stadtverwaltung von Jassy:

Chile.

Ohne Datum. Bau der Wasserleitung in Valparaiso: gußeisernen Röhren und 10 000 t Zement. 8

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 19. Mai. (W. T. B.) eapel fortges. „Fulda“ New⸗York fortges. „H. H. Meyer“, v. 18. Mai Vm. auf Weser angek. Reise v. Genua n. Neapel fortgesetzt.

Bukarest, 18. Mai. Infolge fortdauernder Lande sind die Verbindungen mit dem usnahme derjenigen über Suczawa, gestört. seit Sonntag nicht eingetroffen.

Wetterbericht vom 19. Mai, Uhr Morgens.

☛,

Wind. Wetter.

.d. Meeressp. Temperatur in 0 Celsius

Re8 8s red. in Millim.

Bar. auf 0Gr.

3 wolkenlos 3 wolkig ONO 4 wolkenlos NNO 2 wolkenlos N 6 wolkenlos 2 wolkenlos still heiter

5 wolkenlos 5 Regen 3 wolkenlos 2 wolkenlos 3 wolkenlos 3 Regen 3 wolkenlos 2 heiter 2 Dunst 1 wolkig 5 bedeckt 2 wolkenlos 2 bedeckt

still Nebel 3 halb bed. 3 wolkig 2 wolkig 3 wolkenlos

OSO

Aberdeen.. NO

Christiansund

Kopenhagen.

Stockholm. aparanda. 770 N Noskau..

Cork, Queens⸗

1612 O Cherbourg. 764 ONO 765 NNO ylt 764 NNW

Pertbar⸗ .. 763 NNW winemünde

762 NO Neufahrwasser 761 NNO Memel.. O

760 --⸗ Münster. 762 NO Karlsruhe.. 761 NO Wiesbaden. 761 N München .761 Chemnitz 1761 Berlin 760 we“ 755 Breslau 758 Ile d'Aix. 762 1“”]; 2 halb bed. ri still bedeckt

N 757 O 8 .. 755 Uebersicht der Witterung. Auch heute zeigt die Wetterlage wenig Aenderung. ie schwache nördliche und nordöstliche Luftströmung dauert über Mittel⸗Europa unverändert sort. In eutschland ist das Wetter ruhig, warm und heiter, Uenweise ist Regen gefallen, zu Swinemünde, wo m Nachmittag ein Gewitter niederging, 24 mm; Breslau hatte in der Nacht Gewitter. 8 Deutsche Seewarte.

Theater.

0ꝙ⸗— 620C. = 40R.

—xA 21SOSe b

——,—— —22nGU CU;G;C 0h O 0 0 O0=z29nS

8b O N. N

W W W

e von Influenza zur Meldung. rankheiten zu Tage, und die veranlaßten Sterbefälle sank daran Gestorbenen befanden nicht 2 Jahren. Sterblichkeit war eine aufs Jahr berechnet, 1b Ge Von den Infektionskrankheiten kam an Hablican in einer glänzenden Rolle Meldung, an Masern, revosti ist hier feit Jahren als eine von eminenter Begabung ahl, und zwar bekannt, als eine Meisterin der Technik,

beherrscht und neben einer ausdrucksvollen Stimme auch die Kra Rosenthaler Vorstadt an Kindbettfieber wurden ellgewebes der Haut weitere Erkrankungen an Genickstarre Zahlreich blieben jedoch noch immer die in 9 Fällen zum Tode führten. Auch Erkrankungen an akutem Gelenkrheumatismus kamen zahlreich rheumatische Beschwerden der Muskeln

K. K. Staatsbahn⸗Direktion Krakau: Ver⸗ welche im Materialmagazin von Neu⸗Sandec

K. K. Staatsbahn⸗Direktion Krakau: Liefe⸗

Staatsbahn⸗Direktion in Wien: Kohle im Ausmaße von 1 079 000 t für die 1898 bis Ende Dezember 1898. Die aus⸗ sich auf die K. K. Staatsbahn⸗Direktionen

Prag und Olmütz. vom 1. Januar Näheres bei der K. K. Staatsbahn⸗

Stadtverwaltung von Osuna: Uebernahme Osuna für 13 Jahre. Näheres bei der

Stadtverwaltung von Almazan: Ueber⸗

Stadtverwaltung von Botoschani: Bau

und den Betrieb der elektrischen Straßenbahn, der elektrischen Beleuchtung und einer Wasserleitung in Jassy.

Rabinel und Marguand, Unternehmer für den Lieferung von 2500 t

Norddeutscher Lloyd. .D. „Kaiser Wilhelm II.“ 17. Mai Abds. Reise v. Gibraltaren. 17. Mai Nm. Reise v. Gibraltar n. New⸗York kommend, „Stuttgart“

Regengüsse im Auslande, mit Die Auslandspost ist

gelangt, und es

Die „Lucia von

tadttheilen nur besitzt, ihre Rollen schauspielerisch

jede Stimmung, des Hörers nachklingen läßt, unübertrefflichen, Edgardo trat der leichfalls als lanz I des Lord Asthon sang. ie

mund Bidebent) mit besetzten Hauses.

erfolg erzielte, saison seinem zuführen pflegt, zum ersten

6, und beim des französischen Schwanks nicht so

Näheres gelungen war.

lustigend. Herr Patry gab den an Gelingen, wenn auch

blütigkeit; seinen Freund wenig konventionell, in der

Anschlag

für 5 Jahre. Näheres bei boten dagegen Herr

mann als dessen Tochter Gabrielle.

wirkung des durch 5 % Kaution. koꝛ hätten.

5 % „Carmen“ gegeben.

Konzession für in der Titelrolle fort.

zerbrochene Krug“ Molidère wiederholt.

große We Allee behufs Neubeschüttung der ab bis auf weiteres für Fuhrwerke

Im Monat April sind

18. Mai Vm.

29 davon beanstandet worden.

4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludoviec Halévy, nach einer Novelle des Prospe] Mérimse. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. (Carmen: Signorina Franceschina Prevosti; Don José: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gäste.) Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 135. Vorstellung. Der zer⸗ brochene Krug. Lustspiel in 1 Aufzug von Hein⸗ rich von Kleist. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Die gelehrten Föeees Lustspiel in 5 Aufzügen von Jean Baptiste Molidre. In deutschen Versen von Ludwig Fulda. In Scene pfeft vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang

r.

Freitag: Opernhaus. 125. Vorstellung. Ca- valleria rusticana. (Bauern⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Zum 300. Male: Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Aufzügen von Gioachimo Rossmi. Dichtung nach Beaumarchais, von Cesar Sterbini, übersetzt von Ignaz Kollmann. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 136. Vorstellung. Sonder⸗ Abonnement B. 20. Vorstellung. Coriolan. Historisches Drama in 5 Aufzügen von William Shakespeare, übersetzt von Schlegel und Tieck. RNach der Bühneneinrichtung von Wilhelm Oechel⸗ häuser in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Donnerstag: Am Ende. Die Schulreiterin. Guten Morgen, Herr Fischer! Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Die versunkene Glocke.

Sonnabend: Der Sohn des Khalifen.

Berliner Theater. Donnerstag: Renaisfsance. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag (36. Abonnements⸗Vorstellung): Zum ersten Male: Die Maschinenbauer

Sonnabend: Renaissance.

Lessing Theater. Donnerstag: Gaftspiel des Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine japanische Theehaus⸗Geschichte. Operette in 3 Akten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. Am Montag Abend sang Fräulein Fra e 8egs als Gast der Königlichen Bühne die Partie der Lucia in am mermoor“, einer Oper, die ihres unzulänglichen Librettos wegen wohl nur noch auf dem Repertoire erscheint, um her⸗ vorragenden Gesangkünstlern Gelegenheit zu ge

Lucia hat sie hier wiederholt gesungen und gespielt, und man nur aufs neue sagen, daß sie jedes Lob verdient. Der Wohlklang der Stimme nicht nur, sondern auch ihre seelische jede Empfindung 1 machen diese Leistung zu sodaß ihr der Beifall Königliche Kammersänger Herr Emil Gast auf und entzückte durch die Kraft, des Tons, welche Eigenarten seiner Beifall sand und verdiente auch Herr Hoffmann, der als dritter Gast die In Verbindung mit den Gästen standen heimischen Künstler überall auf der namentlich sind Herr Philcep (Bucklaw) und nerkennung zu nennen. lung erfreute sich ungetheilten Beifalls des in allen Theilen gut

Schiller⸗Theater.

„Madame Bonivard', der lustige Schwank von Alexander Bisson und Antony Mars, welcher seinerzeit an der gleichen Stätte mit Anna Schramm in der Titelrolle einen so nachhaltigen Heiterkeits⸗ ging vorgestern im Schiller⸗Theater, Publikum hauptsächlich Stücke Mal in Scene. Das Darstellerpersonal dieses volksthümlichen Schauspielhauses ist für das Fe

i

des alten Wallner⸗Theaters waren, weil es bei seinem großen wechselnden schiedenartigen Aufgaben beschäftigt wird. Aufführung fast ebenso erschütternde Lachwirkungen, wie es der früheren Frau Werner, welche jetzt die nenden Schwiegermutter spielt, erreichte ihre Vorgängerin bezüglich des Humors nicht; ihre Schärfe war zuweilen mehr abstoßend als be⸗

nicht immer mit Champeaux spielte Herr Reimann ein Art des üblichen schüchternen Liebhabers. Fräulein Pauly konnte sich in die unsympathische Rolle der Tochter der Madame Bonivard nicht recht hineinfinden. Eyben als Rentier Bourganeuf und

Aufführung waren aber nicht so auffällig, seine Virtuosentechnik komischer Situationen glänzenden Stückes

Im Königlichen Opernhause wird morgen Bizet's Oper Signorina Franceschina

ötze. Im Königlichen Schauspielhause werden morgen „Der von Kleist und „Die gelehrten Frauen“ von

ZF8uIn Königliche Kammersängerin Frau Rosa Sucher hat soeben in Amsterdam mit ungewöhnlichem Erfolge die Brünnhilde in Wagner's „Ring des Nibelungen“ gesungen.

Mannigfaltiges.

Das Königliche Polizei⸗Präsidium ma von der Thiergartenstraße

in Berlin 220 Proben von

Nahrungs⸗ und Genußmitteln amtlich untersucht und Darunter befanden sich 7 Milchproben

ev ng; als Chokolade, Thee, Spiritus, ch auf chäften,

letztere onizetti's

vor dem

ben, sich Fräulein

hören zu lassen. die ihr Organ unbedingt Eifelbahn Die

wirkungsvoll zu gestalten. kann

35 Reservisten verletzt. Die Ausdrucksfähigkeit, die der Künstlerin in der Seele einer fast niemals fehlen wird. Als Goetze, Füne⸗ und den nd. Vielen

zählte der Zug 81

Stimme

11. Juni hier Höhe ihrer Aufgaben; Herr Mödlinger (Rai⸗

Die Gesammtvorstel⸗ da aber

„Haupt⸗Ausschuß das in der Sommer⸗ Schriftstellertages heiterer Art vor⸗

folgende Tageso

eingeschult, wie es die glieder kann dies auch nicht sein,

Spielplan in gar zu ver⸗ Dennoch erzielte die gestrige

deutscher

Anträge Rolle der Ränke spin⸗ betreffend § Sitzungen finden stvollen Schwiegersohn mit gutem Journalisten⸗ und französischer Leicht⸗

wird ein Ausflug

Einwandfreie Leistungen rau Lever⸗ Die gerügten kleinen Mängel der daß sie die Gesammt⸗ in der Herbeiführung irgendwie beeinträchtigt

des Vereins d 9. Juni im hiesig

bunden sein. An

Merk⸗Karlsruhe);

Prevosti setzt ihr und Hinweis auf

Den Don José singt Herr Emil

Straßburg i. E.)

ekannt, daß der bis zur Hofjäger⸗ Chausseedecke vom heutigen Tage und Reiter gesperrt ist.

plündert

““

wurden.

1““

Gerolstein, 19. Mai. triebs⸗Inspektion 2 zu Trier giebt bekannt: 11 Uhr 30 Min. entgleiste ein Militär⸗Sonderzug, bestehend aus 32 Wagen mit Reservisten für die Garnison zwischen Hillesheim wurden neun Reservisten und ein Bremser getödtet und

Störung um 11 Uhr wieder gehoben sein. ist als Ursache der Entgleisung

den genannten Strecken den vorderen Theil aufße aufen ist. Nach der „Saarbrücker Zeitung⸗

angen;

Veümnfialtungen jeder theilnehmen darf, nalistisch thätig ist, auch wenn er hört, so sei darauf hingewiesen, Einladung nicht zugegangen ist, dieselbe auf Wunsch sofort von dem

für alle Zuschriften.

Wahl des Bureaus. 2) Thätigkeit des Verbandes deutscher Vereine. 3) B Journalisten und Schriftsteller. zwang in Preßangelegenheiten. des Münchener 360 4) Strafvollziehung bei Preßvergehen.

Pensionsanstalt deutscher für gesellige Veranstaltungen

Bestrebungen auf dem Gebiete des

„Ueber die Bedeutung der Form in Natur und heim); „Die erziehliche Bedeutung des bildender Lehranstalten für das moralische, Leben unseres Volkes“ 1 „Erläuterung eines Lehrgangs im Zeichnen und Malen an Mädchen⸗ und Frauen⸗Arbeitsschulen“ (Kimmich⸗Ulm); „Das Zeichnen zu Hause und in der (Vor⸗) Schule,

Mostaganem, 18. Mai. seitens der hiesigen Israeliten auf etwa 10 Radfahrer aus entstanden heute Kundgebungen gegen die Israeliten, bei denen die Synagoge zerstört und etwa

(von 22) und 11 Butterproben unter 13 in der Vorprüfung du verdächtig erkannten,

Roggenmehl, gebrannter Kaffer Rothwein, Ungarwein und 4 Proben denaturierter zu arm an Alkohol. Die Butterkontrole er

donen in 1024, die Milchkontrole auf solche in 420 Ge⸗ wovon 59 und 43 zu Beanstandungen führten.

Die Königliche Eisenbahn⸗Be⸗ Gestern Abend

Metz, auf der

und Gerolstein.

und Fahrbeamte, zum theil schwer des Betriebes wird voraussichtlich

Nach den bisherigen Erhebungen anzunehmen, daß der Zug zwischen hintere Theil desselben auf

zwei

eerissen und der

Achsen; in demselben befanden sich 5 Offiziere und

1124 Reservisten der Infanterie⸗Regimenter 98, 130, 143 und 135.

Leipzig, 18. stattfindenden V. allgemeinen deutschen Jour⸗ nalisten⸗ und Schriftstellertage zugleich mit dem vorläufigen Programm, sind nunmehr zur Versendung gelangt. find dieselben an die literarischen Vereine und deren Mitglieder er⸗

Mai. Die Einladungen zu dem vom 7. hiz

In erster Linie an den öffentlichen Sitzungen und den geselligen der schriftstellerisch oder jour⸗ einem Verbandsvereine nicht ange⸗ daß solche Personen, denen eine

des V. allgemeinen deutschen Journalisten⸗ und zu Leipzig“ erhalten. Die vorstehende Adresse genügt ür die beiden öffentlichen Sitzungen is aufgestellt: I. SE Konstituierung. Bericht über Wesen, Ziele und bisherige Journalisten⸗ und Schriftsteller⸗ ericht über die Thätigkeit der Pensionsanstalt „II. Sitzung: 1) Zeugniß⸗ 2) Berichtigungszwang. 3) Zwei Journalisten⸗ und Schriftstellervereins, R.⸗Str.⸗G. (Grober Unfug). Außer den öffentlichen Delegirten⸗Versammlungen des Verbandes deutscher Schriftstellervereine und die Hauptversammlung der Journalisten und Schriftsteller statt. Auch ist gesorgt. Den Schluß der Tagung nach Dresden bilden.

rd8nung

Ziff. 11

Karlsruhe i. B., 17. Mai. Die XXIV. Hauptversammlung

eutscher Zeichenlehrer wird am 7., 8. und en kleinen Festhallensaale stattfinden. Mit derselben

wird eine große Ausstellung von Zeichnungen und Lehrmitteln ver⸗

Vorträgen sind bis iest angemeldet: „Die neuesten eichenunterrichts“ (Professor „Beiträge zur Geschichte der

Raumanschauung

Perspektive —“ (Leisching⸗Hannover); „Die zeichnenden Künste Kupferstich, Radierung und Holzschnitt mit Vorführung der

Technik Leisching⸗Hannover); unst“ (Erdin⸗Mül⸗ Zeichenunterrichts allgemein soziale und wirthschaftliche M.⸗Bocken heims

die Geschichte dieser Künste“

(Schneider⸗Frankfurt g. oder: Das Zeichnen des Kindes“ (Kneer⸗ Infolge eines blutigen Angriffs Oran

15 Läden der Israeliten ge⸗

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Freitag: Gastspiel des Ferenczy⸗ Ensembles⸗ Die Geisha.

Sonnabend: Gastspiel des Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha.

Residenz⸗-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Donnerstag: Zum vorletzten Male: Vater⸗ freuden. Schwank in 3 Akten von P. Hirschberger und G. Klitscher. Vorher: Der neue Ganymed. (Café Lefort.) Schwank in 1 Akt von Bolten⸗ Bäkers. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Zum letzten Male: Vaterfreuden. Vorher: Der neue Ganymed.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Gast⸗ spiel des Herrn Willem Royagards vom Königlich Niederländischen Theater in Amsterdam. Trilby. Schauspiel in 4 Akten nach George Maurier und P. Potter, deutsch von Emanuel Lederer. In Fene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 2

Freitag: Trilby.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Marcelle. Komödie in 4 Alten von Victorien Sardou. 8

Schiller⸗Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr:

Madame Bonivard. Freitag, Abends 8 Uhr: Ein Volksfeind.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ hof Zoologischer Garten.) Donnerstag: Gastspiel des Herrn August Junkermann, Herrn Fr. Guthery und Fräulein Martha Gluüͤck. Unser Doctor. Anfang 7 ½ Uhr.

Fee Unser Doctor.

onnabend: Onkel Bräsig.

Beginn der Opern⸗Saison: Sonntag, den 6. Juni (I. Pfingstfeiertag). Sommerpreise. 8 Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57.

Direktion: Julius Fritzsche. Donnerstag: Gastspiel

des Fräuleins Annie Dirkens vom Theater an der

Wien in Wien. Der Vogelhändler. Operette

in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens. Der arme Jonathanu.

Thalia⸗Theater (vorm. Adolph Ernst⸗Kheaten) Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Donnerstag: Zum letzten Male: Heirath auf Probe. Posse mit Gesang in 3 Akten nach Gerd⸗ Buchbinder von Jean Kren. Gesangstexte von

7 ½ Uhr.

reitag: Wegen Generalprobe zu „Rothe Zettel⸗ geschlossen.

Sonnabend: Zum ersten Male: Rothe Zettel. Schwank in 4 Akten von R. Mark.

————— Familien⸗Nachrichten. Verlobt: 8 Wally von Rohr mit Hrn. Prem⸗

Lieut. Richard d'Alton⸗Rauch (Frankfurt a. O)), Frl. Elise Schulz mit Hrn. Pastor H. Schm (Granow N.⸗M.). Frl. Margarethe S mit Hrn. Amtsrichter Dr. jur. Moritz Bever (Berlin Coswig, Anh.). Frl. Anna mit Hrn. Redakteur Friedrich von Pritzbuer (Schwerin Berlin). Verehelicht: Hr. Kreisphysikus Dr. Ludwig 8* Frl. Elisabeth Kastner (Habel chwerdt). 1 Rittergutsbesitzer Volmar von Kunheim mit Fil⸗ Irmgard Schmidtke (Bothkeim Königsberg.. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗Lieut. ling (Berlin). Eine Tochter: Hrn. an. rath Curt von Willich (Gorzyn). Hrn. Ri meister von Veltheim (Rathenow). Gestorben: Fr. uptmann Olga von Hager⸗ geb. Rykena (Jena). Hr. Geheimer Regierunge, Rath, Major a. D. Albert von Stülpnage (Berlin). Hr. Rittergutsbesitzer Arnold le⸗ f N.⸗M.). Hr. Alexander von C 9ℳ8 8 sain ve, gr. Sophie vo rentsschild, geb. Herzog nnover). Bare Fr. Amtmann Ida Friese, geb. Bündiger (Berlin)

——

Verantwortlicher Redakteur: Siemenr oth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraß Nr. 32.

Sieben Beilagen

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗

124. Vorstellung. Carmen. Oper in

Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. nfang 7 ¼ Uhr.]l.EeEk. Ee Hemee⸗

Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens.

schni

Gustav Görß. Musik von Leopold Kuhn. Anfang

chs⸗Anzeiger und Königlich Pr

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Berlin, Mittwoch, den 19. Mai

Qualität

wurden am

gering mittel

gut

Durch⸗

hüaas schnitts⸗

Markttage

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

(Spalte 1) nach über⸗ schläglicher Schätzung

kaufte

reis Menge .

für

höch⸗ V nie⸗ ster

nie⸗ nie⸗

drigster 4—

höch⸗ ses

drigster

1 Doppel⸗ zentner

verkauft Doppel⸗ zentner Preis

Doppel⸗ zentner

8

Allenstein. ZII“ Aschersleben Emden.. Pfullendorf Saargemünd. Breslau

14,80 12,00 16,00 14,40

15,29 13,00 17,20

17,00 15,40

15,29 15,77 16,00 13,70 13,90

16,15 17,60 20,00 17,00 17,20 15,70 16,10

Rog 11,38] 11,50 10,65 11,00 11,70 V

13,20 13,50 11,30 11,50

Allenstein. Thorn.. Aschersleben Emden. Saargemünd. Breslau

11,38 10,65 11,60

13,20 11,20

11,25

11,75 10,90

Allenstein. Aschersleben Emden.. Pfullendorf Breslau

12,30 10,50

12,45 11,25

11,20 12,50

12,45] 12,60 11,60 12,20 13,20 11,20 13,00 13,50 H a

14,40 13,20 12,70

13,50 13,40

10,00

14,00 12,65 12,50

13,00 12,60

14,00 13,10 12,60

13,00 13,00

Allenstein. Aschersleben Emden.. Pfullendorf

Saargemünd.. .Breslau 12,20 12,40

13,60 12,50 12,30

13,60 12,50 12,30

Weizen.

Gerste.

fer.

unbekannt)

15,77 16,00 15,20 16,55 20,00 17,40 16,40

gen.

11,50 11,00

13,20 11,70

12,60 15,20 13,20

14,40

14,40 13,75 12,90 13,60 13,80

14.5. 11. 5.

12,68 13,42

12,72 13,60 13,52

13,50

Bemerkungen.

preis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß entsprechender Bericht fehlt.

Punkt (.) in den letzten sechs Spalten,

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein

¹“ 8

Deutscher Reichstag

223. Sitzung vom 18. Mai 1897, 12 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die erste und eventuell zweite Berathung des von den Abgg. Rickert (fr. Vgg.), Ehni (r. Volksp.), von Jaz dzews i (Pole), Dr. Lieber (Zentr.), Richter (fr. Volksp.), Singer (Soz.) und Werner (Reformp.) eingebrachten Gesetzentwurfs, betreffend das Vereinswesen, welcher lautet:

„Inländische Vereine jeder Art dürfen miteinander in Verhin⸗ dung treten. Entgegenstehende landesgesetzliche Bestimmungen sind aufgehoben.“

Abg. Rickert: Wir haben uns gestern im preußischen Abgeord⸗ netenhause sehr lange über die preußische Vorlage, betreffend das Vereinswesen, unterhalten, so daß ich mich heute kurz fassen kann. Die gegnerische Presse hat die Frage aufgeworfen, weshalb diese leere Demon stration gegen die Reichsregierung gemacht wird. Wer diese Frage aufwirft, verkennt die Lage der eichsgesetzgebung vollständig. der Entwurf in Preußen hat meiner Meinung nach die Bedeutung einer Kriegserklärung gegen die Reichsregierung, man will auf diesem Umwege das abgelehnte Umsturzgesetz herstellen. Dieser preußische Partikularismus hat den Antrag hervorgerufen. Wir wollen be⸗ weisen, daß wir kraft der Reichsgesetzgebung mitzusprechen haben, daf die preußische Regierung nach dem Geiste der Reichsverfa ung eine solche Vorlage gar nicht machen durfte. Dem Reiche steht die Beaufsichtigung und Gesetzgebung über das Vereinswesen zu. Man hat vorläufig die partikularen Gesetzgebungen bestehen lassen, welche auch alle aus der Zeit vor der Verfassung herrühren, nur Hamburg, Lübeck und Reuß j. L. haben ihre Vereins⸗ gesetzgebung nach Erlaß der Verfassung geändert. Der Reichstag hat mehrfach die Reichsregierung ersucht, ein Vereinsgesetz vorzulegen, zum ersten Mal 1872. Der Staatssekretär von Boetticher hat aller⸗ dings deduziert, daß das Reich zwar das Recht aber nicht die Pflicht habe, ein Vereinsgesetz zu erlassen, während doch Herr von der Recke in der Begründung seiner Vorlage ausdrücklich anerkennt, daß die preußische Gesetzgebung nur bis zum Erlaß eines b in Kraft bleibt. Wir haben uns mit dem Versprechen beim Bürger⸗ lichen Gesetzbuch trösten lassen, daß das Verbindungsverbot im Wege der Landesgesetzgebung aufgehoben werden solle. Wir wollten das große Gesetzgebungswerk daran nicht scheitern lassen. Die preußische Vorlage mußte uns überraschen, weil sie als einem dringenden Be⸗ dürfniß entsprungen dargestellt wird. Herr von Boetticher hat im perigen Jahre selbst anerkannt, daß die Landesgesetze bezüglich des Vereinswesens das Bedürfniß vollständig decken. Preußen will jetzt eine umfassende Revision des Vereinsgesetzes vornehmen, während die Stelle dazu lediglich hier ist. Unser Antrag ist die mildeste Form eines Protestes gegen ein solches Vorgehen. In Bagyern, Baden und anderen Staaten sollen ähnliche Vorschriften bestehen, wie sie in Preußen geschaffen werden sollen; aber sind dort solche Dinge vor⸗ gekommen, wie in Pommern? Welche Früchte hat denn die be⸗ Föbmte sächsische Vereinsgesetzgebung getragen? In Sachsen sind 8 % der Wahlstimmen, in Hamburg sogar 60 % sozialdemokratisch. Geheimer Rath Sohm hat im Lanuar in Leipzig einen Vor⸗ rag über das Vereinsgesetz gehalten, in welchem er über das breußische und das sächsische Gesetz sehr abfällig urtheilte, weil man zurch Polizeimaßregeln geistige Strömungen nicht unterdrücken könne. 27 Versammlungs⸗ und Vereinsrecht ist eine nothwendige Ergänzung es Wahlrechts. Was soll denn daraus entstehen, wenn die Wahlen unter ganz verschiedenen Bedingungen stattfinden? Nur die radikalen

arteien ziehen aus der preusif een Vorlage Nutzen. Warum will eine Kompensation haben? Was würden die Regierungen dazu efn. wenn wir z. B. bei Gehaltsfragen ebenfalls eine Kompensation erlangen wollten? Mir kam es darauf an, den Reichsgedanken sunbetonen gegenüber dem preußischen Partikularismus. Es ist auf⸗ end, daß das preußische Ministerium die Vorlage eingebracht hat,

obgleich die Mehrheit des Ab 1 nicht E es Abgeordnetenhauses erklärt hatte, daß sie

Staatssekretär des Innern, Staats ⸗Minister Dr. von Boetticher:

Meine Herren! Ich kann zwar anerkennen, daß der Herr Vor⸗ redner nach Kräften bemüht gewesen ist, sachliche Argumente für seinen Standpunkt beizubringen, allein sein Temperament ist doch hier und da mit ihm verzeihen Sie den trivialen Ausdruck durch⸗ gegangen.

Meine Herren, wenn der Herr Vorredner am Eingang seiner Be⸗ trachtungen davon gesprochen hat, daß die Novelle zum preußischen Vereinsgesetz, welche jetzt der Berathung des preußischen Ab⸗ geordnetenhauses unterliegt, eine Kriegserklärung gegen den Reichstag sei, so kann ich ihm versichern, daß die preußische Regierung garnicht die Neigung hat, mit dem Reichstage irgend welchen Krieg zu führen, und vor allem nicht einen Krieg mit dem Reichstage zu pro⸗ vozieren. Und wenn weiter der Herr Vorredner behauptet hat, daß die Novelle zum preußischen Vereinsrecht ein Ausdruck des Par⸗ tikularismus der schlechtesten Sorte sei (sehr richtig! links), so habe ich ihm darauf zu erwidern, daß die preußische Regierung sich nur eines ihr verfassungsmäßig zustehenden Rechtes bedient hat (sehr richtig! rechts), indem sie dahin gestrebt hat, die Mängel, die das preußische Vereinsrecht zeigt, zu heben und das Vereins⸗ und Ver⸗ sammlungsrecht selbst zu verbessern. (Lachen links und in der Mitte.) Ja, meine Herren, Sie mögen nun in den Vorschlägen der preußischen Novelle Verbesserungen erblicken oder nicht das, was die preußische Regierung mit der Novelle beabsichtigt hat, glaube ich besser beurtheilen zu können, als wie die Herren Mitglieder des hohen Hauses, die meine Ausführungen mit ihrem Gelächter begleiten.

Nun hat der Herr Vorredner weiter behauptet, die preußische Re⸗ gierung wäre garnicht berechtigt gewesen, eine solche Novelle einzu⸗ bringen. Er hat die altbekannte Deduktion hier von neuem wieder vorgebracht, daß der Art. 4 der Reichsverfassung diejenigen Materien enthalte, die, wenn sie gesetzgeberisch behandelt werden sollen, aus⸗ schließlich auf dem Wege der Reichsgesetzgebung in Angriff genommen werden müssen. Dieser altbekannten Deduktion gegenüber habe auch ich nur auf meine ebenso altbekannte Gegendeduktion zu verweisen, daß dieser Standpunkt von den verbündeten Regierungen nicht getheilt wird, daß vielmehr die verbündeten Regierungen die Meinung ver⸗ treten, daß, so lange das Reich noch nicht von der ihm durch Art. 4 der Verfassung gegebenen Befugniß Gebrauch gemacht hat, kein Partikularstaat daran gehindert ist, auf diesem Gebiet gesetz⸗ geberisch vorzugehen. (Lebhafter Widerspruch links. Sehr richtig! rechts.) Das ist nicht allein die Meinung der verbündeten Re⸗ gierungen, sondern ich habe das letzte Mal, als ich über diese Materie sprach, dem hohen Hause eine ganze Reihe Aeußerungen von Staats⸗ rechtslehrern vorgeführt, die ganz auf demselben Standpunkt stehen. Wollen Sie also Ihren Standpunkt zur Geltung bringen, dann bleibt Ihnen nichts übrig, als ein Reichsgesetz zu machen, in dem steht: das Reich ist verpflichtet, die im Art. 4 der Verfassung hervor⸗ gehobenen Materien ausschließlich zur gesetzgeberischen Verabschiedung zu bringen.

Also die preußische Regierung war durchaus berechtigt, im Wege der Partikulargesetzgebung das Vereins⸗ und Versammlungsrecht zu korrigieren; und ich wundere mich, daß der Herr Vorredner, der im vorigen Jahre sich ausdrücklich damit einverstanden erklärt hat, daß die Korrektur der partikularen Vereinsgesetzgebung bezüglich des

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eußischen Staats

Koalitionsverbots auf dem Wege der partikularen Gesetzgebung erfolgen solle, jetzt den Standpunkt vertritt, es sei unzulässig, das Vereinsrecht in Angriff zu nehmen.

Wenn der Herr Vorredner weiter der Meinung ist, daß in den⸗ jenigen Fragen, die die preußische Novelle außerhalb der Aufhebung des Koalitionsverbots berührt, eine Abänderung der bestehenden Gesetz⸗ gebung nicht zulässig sei, so möchte ich ihn doch fragen: weshalb soll dies nicht zulässig sein? Der Staat und die Regierungen haben meines Erachtens die Verpflichtung, wenn sie einen Mangel auf irgend einem Gebiete der Gesetzzebung empfinden, auch zur Abhilfe dieses Mangels beizutragen.

Gestern hat nun zwar der Herr Abg. Rickert im Abgeordneten⸗ hause den großen Satz ausgesprochen: der preußische Herr Minister 2 des Innern durfte gar nicht diese Novelle bringen, denn er wußte, daß sie keine Majorität im Abgeordnetenhause hat. Nun, wenn wir nach diesem Rezept verführen, daß wir immer nur das vorschlagen wollten, wofür wir von vornherein eine gesicherte Majorität haben, dann möchte ich mal wissen, wie heute unsere Gesetzgebung in Deutsch⸗ land wäre. Ich erinnere den Herrn Abg. Rickert daran, daß es ein Zeit gab ich weiß nicht, ob es heute noch der Fall ist —, wo für die Errichtung von Zwangsinnungen im Hause eine große Majorität 8 war. Hätte damals die Regierung dieser Strömung nachgegeben, dann würde der Herr Abg. Rickert der Erste gewesen sein, der gesagt haben würde: Ihr dürft solche Gesetze nicht bringen, denn sie sind verderblich, und Ihr dürft nicht nach dem gehen, was die Majorität des Parlaments, mit dem Ihr zu verhandeln habt, Euch vorschlägt. Also die preußische Regierung das behaupte ich an der Hand der Verfassung und des Staatsrechts ist befugt, eine Novelle zum preußischen Vereinsrecht einzubringen, die über den Punkt der Auf⸗ hebung des Verbots des Koalitionsrechts hinausgeht.

Nun hat der Herr Abg. Rickert weiter gemeint, es sei der Standpunkt, den ich in dieser Frage vertrete, ausdrücklich durch die Motive zur preußischen Vereinsnovelle widerlegt; denn in diesen M tiven sei auf Seite 6 zu lesen ich verlese den Satz wörtlich:

„Hierbei ist sie davon ausgegangen“, nämlich die Staatsregierung „daß es nicht angezeigt sei, das preußische Vereins⸗ und Versamm⸗ lungswesen für das öffentliche Recht in erschöpfender und alle Wünsche befriedigender Weise von Grund aus neu zu regeln, son⸗ dern, daß es lediglich darauf ankomme, bis zum Erlaß eines Reichs⸗ Vereinsgesetzes die landesrechtlichen Bestimmungen in denjenigen Punkten zu ergänzen und zu ändern, in denen ein dringendes Be⸗ dürfniß hierzu sich ergeben hat.“ Wie man aus diesem Satz deduzieren kann, daß die preußische Re⸗ gierung in dem Moment, wo sie eine Novelle zum preußischen Ver⸗ einsrecht einbringt, von der Auffassung ausgegangen sei, daß sie dazu nicht befugt sei gegenüber Art. 4 der Verfassung, das ist ein Ge⸗ heimniß, um dessen Aufklärung ich den Herrn Abg. Rickert bitte. (Zuruf links.) Nun hat der Herr Abg. Rickert gemeint, in denjenigen Ländern,

in denen strengere Bestimmungen bezüglich der Ausgestaltung des Vereins⸗ und Versammlungsrechts beständen als in Preußen, da sei die Sache um deswillen nicht gefährlich, weil von diesen strengeren Bestimmungen doch kein Gebrauch gemacht werde. Ich will hierzu zunächst bemerken, daß es doch an sich nicht unlogisch ist, wenn eine Regierung, sobald sie bemerkt, daß auf irgend einem Gebiete des öffent⸗ lichen Rechts und des Gemeinwesens Zustände sich herausgebildet haben, die im Staatsinteresse und im Interesse des Gemeinwohls eine strengere Anwendung der der Regierung gegebenen Befugnisse oder eine Verschärfung dieser Befugnisse erfordern, daß sie dann solche Abhilfe anstrebt, und sie verdient dann umsoweniger einen Vorwurf, wenn sie sich dabei in denselben Grenzen hält, in denen sich andere Staaten gehalten haben. das preußische Recht auf gleiche Linie mit dem Recht der anderen Bundesstaaten zu setzen, trägt sie dazu bei, daß die Rechtseinheit in Deutschland, die auf diesem Gebiet im Wege der Reichsgesetzgebung zur Zeit nicht hergestellt werden kann, gefördert werde. (Sehr richtig!

rechts.)

Im Gegentheil, indem sie das erstrebt,

Nun hat der Herr Vorredner mich selber ins Gefecht führen zu

können geglaubt rücksichtlich meines früher geäußerten Standpunkts

und hat gemeint, ich hätte ja behauptet, und zwar am 3. Junt v. I.,

daß für die Mehrzahl der Regierungen zu ihrem Standpunkt, den sie

damals der damaligen Vorlage gegenüber eingenommen haben, der Umstand maßgebend gewesen sei, daß man an denjenigen gesetzlichen Bestimmungen in den einzelnen deutschen Staaten auf dem Gebiet

des Vereins⸗ und Versammlungsrechts, die dem Bedürfniß vollständig

genügen, nicht zu rütteln wünsche. fassung entgegengehalten werden kann, ist mir schleierhaft gewesen. Ich habe damals hervorgehoben, deutschen Vereinsrechts im Wege der Reichsgesetzgebung von der Mehrzahl der verbündeten Regierungen nicht gewünscht werde, weil diese Regierungen an der Hand der Erfahrungen mit dem in ihren Staaten geltenden Vereinsrecht durchaus zufrieden sind, weil sie mit ihrem Vereinsrecht auszukommen glauben und sich der Befürchtung hingeben, daß eine ganze Reihe von Bestimmungen dieser Partikular⸗ gesetze, die sie für durchaus nöthig halten im Interesse der öffentlichen Ordnung und des Gemeinwohls, nicht die Zustimmung der gesetz⸗ gebenden Faktoren finden, wenn die Materie im Reich angeschnitten wird.

Wie dieser Satz meiner Auf⸗

daß eine Ausgestaltung des

Also, was hat die preußische Regierung gethan? Sie hat sich

mit dieser Novelle bestrebt, Handhaben zu gewinnen für eine Be⸗ seitigung der Uebelstände, die sie auf dem Gebiet des Vereins⸗ und Versammlungswesens bemerkt zu haben glaubt (sehr richtig! rechts); sie hat sich weiter bemüht, sich bei ihren Vorschlägen innerhalb der Grenzen und auf der Linie zu hbalten, die sich bereits in anderen Bundesstaaten bewährt haben. (Sehr richtig! rechts.) Nun sagt der Herr Vorredner: ja, in Baden ist es ganz was Anderes als in Preußen; rechts), die mißbrauchen solche Vorschriften nicht, in Preußen haben wir nicht die Gewähr dafür.

in Baden hat man verständige Beamte (Heiterkeit

Ja, macht man denn die Gesetze