Dr. Strauch, Peefesbee (deutsche Sprache und Literatur),
Dr. Meyer, Professor (alte Geschichte), Dr. Lindner, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (mittlere und neuere Geschichte),
Dr. Kirchhoff, Professor (Geographie),
Dr. Volhard, Geheimer Regierungs⸗Rath und Pro⸗ fessor (Chemie), 1“
Dr. Wagner, Professor (englische Sprachee,
Dr. Suchier, Professor (französische Sprache)),
D. Hering, Konsistorial⸗Rath und Professor (evangelische Theologie und Hebräisch),
D. Dr. Kautzsch, Professor (evangelische Theologie un
Dorn, Professor (Physikk) Dr. Kraus, Professor (Botanik), Dr. Grenacher, Professor (Zoologie), Dr. Freiherr von Fritsch, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Mineralogie), außerordentliche Mitglieder: Schwermer, katholischer Pfarrer (katholische Theologie), 8 Thistlethwaithe, Lektor des Englischen (englische Sprache);
6) für die Provinz Schleswig⸗Holstein in Kiel: ordentliche Mitglieder: Dr. Kammer, Provinzial⸗Schulrath (Pädagogik und zugleich Direktor der Kommission), 8 Dr. Riehl, Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Deußen, Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Kauffmann, Professor (deutsche Sprache und Literatur)) d. Mühlau, Professor (evangelische Theologie und Hebräisch), Dr. Pochhammer, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Mathematik), Dr. Weber, Professor (Physik), Dr. Sarrazin, Professor (englische Sprache), Dr. Körting, Professor (französische Sprache), Dr. Volquardsen, Professor (Geschichte), “ Dr. Schirren, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Geschichte), Dr. Krümmel, Professor (Geographie), Dr. Schöne, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (klassische Philologie), Dr. Bruns, Professor (klassische Philologie), außerordentliche Mitglieder: Dr. Brandt, Professor (Zoologie), Dr. Rügheimer, Professor (Chemie) — für die Zeit vom 1. April bis 1. Oktober d. J. —, Dr. Gering, Professor (dänische Sprache), Dr. Reinke, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Botanik), Dr. Lehmann, Professor (Mineralogie);
Hebräsch), “
7) für die Provinz Hannover in Göttingen: 1 ordentliche Mitglieder: 8
Dr. Viertel, Gymnasial⸗Direktor (Direktor der Kom⸗ mission), Dr. Kaibel, Professor (klassische Philologie),
Dr. Leo, Professor (klassische Philologie),
Dr. Max Lehmann, Professor (alte, mittlere und neuere
Geschichte),
Dr. Busolt, Professor (alte Geschichte),
Dr. G. E. Müller, Professor (Philosophie und Pä⸗
fessor (Philosophie und Pädagogik),
Dr. Heyne, Professor (deutsche Sprache), 8
Dr. Stimming, Professor (französische Sprache),
Dr. Morsbach, Professor (englische Sprache),
D. Knoke, Professor (evangelische Theologie und Hebräisch),
Dr. Klein, Professor (Mathematik),
Dr. Hilbert, Professor (Mathematik),
Dr. Voigt, Professor (Physik), 11u“
Dr. Wallach, Professor (Chemiee, Dr. Ehlers, Geheimer Regierungs⸗Rath un (Zoologie),
Dr. H. Wagner, Geheimer Regierungs⸗Rath und Pro⸗ fessor (Geographie), 8 88
Dr. Peter, Professor (Botanik),
Dr. Liebisch, Professor (Mineralogie),
88 außerordentliches Mitglied:
Schrader, Pfarrer (katholische Theologie)
8) für die Provinz Westfalen in Münster ordentliche Mitglieder: Dr. Rothfuchs, Geheimer Regierungs⸗ und Provinzial⸗ Schulrath (Pädagogik und zugleich Direktor der Kommission), Dr. Storck, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (deutsche Sprache, eventuell auch Vertreter des Direktors), Dr. Langen, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (klassische Philologie), Dr. Stahl, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (klassische Philologie), Dr. Niehues, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Geschichte und Geographie), Dr. Finke, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Geschichte und Geographie), Büchsel, Konsistorial⸗Rath (evangelische Theologie und Hebräisch), 8 Dr. Fell, Professor (katholische Theologie und Hebräisch), Dr. Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Spicker, Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Aes. Professor (Mathematik), 8 Dr. Andresen, Professor (französische Sprache), Dr. Einenkel, Professor (englische Sprache), Dr. Brefeld, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Botanik), ““ Dr. Ketteler, Professor (Physik), Dr. Landois, Professor (Zoologie), Dr. Lehmann, Professor (Geographie) Dr. Salkowski, Professor (Chemie), Dr. Buß, Professor (Mineralogie), Sr . eee . ihzlieher⸗ Mettlich, Oberlehrer, Lektor (neufranzösische Sprache und Literatur), gPerb; „ Oberlehrer, Lektor (neuenglische Sprache und
Professor
9) für die Provinz Hessen⸗Nassau in Marburg: ordentliche Mitglieder:
Dr. Buchenau, Gymnasial⸗Direktor (Pädagogik und zugleich Direktor der Kommission),
Dr. Maaß, Professor (klassische Philologie),
Dr. Birt, Professor (klassische Philologie),
Dr. Schröder, Professor (deutsche Sprache und
Dr. Köster, Professor (deutsche Sprache und Literatur),
Dr. Natorp, Professor Phssope und Propädeutik),
Lic. D. Mirbt, Professor (evangelische Theologie),
Dr. Schottky, Professor (Mathematik),F
Dr. Fischer, Professor (Geographieh),
Dr. Feußner, Professor (Physik),
Dr. Kohl, Professor (Botanik), E“
Dr. Korschelt, Professor (Zoologieh), “
Dr. Bauer, Geheimer Regierungs⸗Rath und Prof (Mineralogie), 11
Dr. Zincke, Professor (Chemie),
Dr. Niese, Professor (alte Geschichte), chich0n. von Below, Professor (mittlere und neue
ichte), n
Dr. Vietor, Professor (englische Spracheh,
Dr. Koschwitz, Professor (französische Sprache),
außerordentliche Mitglieder:
D. Dr. Graf von Baudissin (hebräische Sprache),
Dr. Weber, Pfarrer (katholische Religionslehre);
10) für die Rheinprovinz in Bonn: ordentliche Mitglieder:
Dr. Neuhaeuser, Geheimer Regierungs⸗Rath und Pro⸗ fessor (Philosophie und Pädagogik, zugleich Direktor der Kommission),
D. Kamphausen, Professor (evangelische Theologie und Hebräisch), beb 6“ Professor (katholische Theologie und
ebräisch),
Dr. Usener, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (klassische Philologie),
Dr. Nissen, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (alte Geschichte),
Dr. von Bezold, Professor (mittlere und neuere Geschichte),
Dr. Rein, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Geographie),
Dr. Lipschitz, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Mathematik),
Dr. Martius, Professor (Philosophie und Pädagogik),
Dr. Wilmanns, Geheimer Regierungs⸗Rath und Pro⸗ fessor (deutsche Sprache und Literatur),
Dr. L Litzmann, Professor (deutsche Sprache und Literatur),
Dr. Trautmann, Professor (englische Sprache),
Dr. Für. Professor (französische Sprache), (Ch 88 urtius, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor emie),
Dr. Kayser, Professor (Physik),
außerordentliche Mitglieder:
Dr. Langen, Professor (katholische Theologie und Hebrãisch))
Dr. ö Professor, Lektor (englische Sprache),
Dr. Ludwig, Professor (Zoologie),
Dr. Strasburger, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Botanik),
Dr. Laspeyres, Geheimer Bergrath und Professor (Mineralogie). Berlin, den 20. Mai 1897. 1 Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Im Auftrage: Althoff. “
Der bisherige Kreis⸗Wundarzt des Kreises Niederung Dr. med. Behrendt in Skaisgirren ist zum Kreisphysikus des Kreises Mohrungen, und
der bisherige Kreis⸗Wundarzt des Kreises Heiligenbeil Dr. med. Ploch in Brandenburg Ostpr. zum Kreisphysikus des Kreises Darkehmen ernannt worden.
Am Lehrerinnen⸗Seminar zu Posen ist der bisherige ordentliche Lehrer an dieser Anstalt Dr. Detzel zum Seminar⸗ Oberlehrer befördert und der bisherige Mittelschullehrer Haberling zu Soldin N.⸗M. als ordentlicher Seminarlehrer 1“ 1“
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 18 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter
Nr. 9902 den Staatsvertrag zwischen Preußen und Olden⸗ burg wegen Herstellung einer Eisenbahn von Lohne nach Hesepe (Bramsche) oder einem anderen geeigneten Punkte der Eisen⸗ bahn von Osnabrück nach Quakenbrück, vom 4. Mai 1896; und unter Nr. 9903 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Euskirchen, Siegburg, Geldern, Adenau, Kastellaun, Cochem, Sankt Goar, Mayen, Münstermaifeld, Opladen, Grevenbroich, Hermeskeil, Hillesheim, Neuerburg, Prüm, Rhaunen, Waxweiler und Wittlich, vom 20. Mai 1897.
Berlin W., den 26. Mai 1897.
Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. Weberstedt.
Bekanntmachung.
Aus Anlaß der am 1. Juni d. J., Vormittags 9 Uhr, auf dem Tempelhofer Felde stattfindenden Parade wird die Tempelhofer Chaussee von 8 Uhr an bis zur Beendigung der Parade für jeden Verkehr esperrt.
Die BeülleAllianceftraße und die Lichterfelderstraße dürfen von Lastwagen während der Zeit vom Ausrücken der Truppen bis nach dem Einmarsch derselben in die Stadt nicht befahren werden.
Der Betrieb der Pferdebahn⸗ und Omnibuslinien wird auf der Tempelhofer Chaussee und den aus Berlin nach dem Tempelhofer Felde führenden Straßen (insbesondere auch in der Friedrichstraße) mit dem Beginn des Ausmarsches der Truppen (etwa von 7 Uhr ab) bis . der Absperrung eingestellt, bezw. eingeschränkt oder
Auf das Paradefeld östlich der Tempelhofer Chaussee werden nur solche Eguipagen (nicht Droschken und derartige Personen⸗ E“ deren IeFücht. mit polizeilichen Passierscheinen ver⸗
Alle anderen Gefährte sowie die zu Fuß befindlichen lonnen sch westlich der Temeliofe. hausen aufseler, Irschauer Dn Anordnungen utzmannschaft über ahrt 8 8 2 33ö5 Fet — —7 28 — .— eelde muß im Interesse der erhaltung der Ordnun 1 ich Felg⸗ geleistet werden. 3 “ arketenderei und Restaurationsbetrieb wird auf dem Tempel⸗ hofer Felde nicht geduldet, desgleichen ist das Aufstellen von Stühlen, Tribünen, Handwagen zc. auf dem Tempelhofer Felde nicht gestattet Beerlin, den 24. Mai 1897. — 1“ Der Polizei⸗Präsident. von Windheim.
1“
Richtamtliches.
Preußen. Berlin, 26. Mai.
Seine Majestät der Kaiser und König sind, von Schlobitten kommend, gestern Abend wohlbehalten in Prökelwitz eingetroffen.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrie von Preußen hat dem Photographen J. C. Lanrnis wächter in Berlin das Prädikat Höchstseines Hof⸗Photographen gnädigst verliehen. ““
Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für das Seewesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für I
8
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine beabsichtigt S. M. S. „Habicht“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Gercke (Eduard), am 29. Mai von Kapstadt nach Kamerun in See zu gehen. v““
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Adreßausschuß des österreichischen Abge⸗ ordnetenhauses nahm gestern in der Spezialdebatte die Adresse der Majorität in zweiter und dritter Lesung an. Die Abgg. von Hochenburger und Hofmann von Wellen⸗ hof hatten erklärt, sich an der Debatte im Ausschuß nicht zu betheiligen, indem sie sich die Wahrung ihres Stand⸗ punkts im Plenum vorbehielten. Im Laufe der Be⸗ sprechung gab der Minister⸗Präsident Graf Badeni eine Erklärung ab, worin er, dem „W. T. B.“ zufolge, darauf hinwies, daß der Standpunkt der Regierung ein klar gegebener sei; derselbe sei vorgezeichnet durch die Thronrede, welche ein Regierungsakt sei und für welchen einzutreten die Regierung geradezu die Pflicht habe. Von diesem Gesichtspunkte aus müsse die Regierung den Majoritätsentwurf beurtheilen. Die Re⸗ gierung könne sich mit der Adresse nicht identifizieren, wie auch die Majorität die Adresse beschlossen habe, ohne sich mit der Regierung identifiziert zu haben. Ebenso wie die Regierung ihr Programm in der Thronrede niedergelegt habe, hätten alle Parteien das Recht, ihre Wünsche und Postulate in der Adresse zum Ausdruck zu bringen. Er erkläre unum⸗ wunden, daß er nicht mit allen in der Adresse der Majorität gebrauchten Ausdrücken einverstanden sei. Das Wort „Föde⸗ ralismus“ komme in der ganzen Adresse der Majorität nicht vor und habe auch im Text der Adresse keine thatsächliche Unterlage. Der Minister⸗Präsident betonte: in die Thron⸗ rede sei mit Bedacht der autonomistische Passus auf⸗ genommen worden; die Regierung sei auch gewillt, diesen Gedanken zu verfolgen und durchzuführen, sie wolle sich aber dabei von rein sachlichen Motiven leiten lassen, wobei sie von dem Grundsatz ausgehe, den Reichsrath zu ent⸗ lasten. Er, der Minister⸗Präsident, möchte wiederholen, daß hierfür keine politischen Gesichtspunkte maßgebend seien; er weise den Gedanken an einen Umsturz der Verfassung von sich, doch sei eine verfassungsmäßige Korrektur der Verfassung nicht ausgeschlossen. Der Minister⸗Präsident betonte nochmals: für die Regierung sei die Thronrede die einzige Richtschnur, von der sie sich durch niemand werde abdrängen lassen. Wenn die Parteien mit konkreten Anträgen hervorträten, werde die Regierung im Sinne der Thronrede zu diesen Forderungen und Wünschen Stellung nehmen.
Eine in Wien weilende Massendeputation der deutsch⸗böhmischen Gemeinden hat, wie die „Neue Freie Presse“ meldet, im Verein mit den deutschen Abgeordneten Beschlüsse über die Organisierung passiven Wider⸗ standes in den deutschen Theilen Böhmens durch Einstellung der Thätigkeit der Gemeinden hinsichtlich der Gegenstände des
ihnen übertragenen Wirkungskreises gefaßt. Großbritannien und Irland.
Das Oberhaus hat gestern die zweite Lesung der Vor⸗ lage genehmigt, durch welche den bedürftigen Volksschulen eine staatliche Unterstützung gewährt wird. — Im Unterhause theilte der Parlaments⸗Sekretär des Aeußeren Curzon mit, daß die Beobachtung der neutralen Zone auf Kreta seitens beider Parteien von gestern ab auf ein schriftliches Gesuch der Aufständischen an die Admirale aufgehoben worden sei.
In der gestrigen Sitzung des parlamentarischen Aus⸗ schusses zur T“ des Einfalls Jameson 8 in Transvaal verlas der Vorsitzende einen langen Brief Labouchére’s, worin es heißt: die von ihm (Labouchére) gegen Harris ausgesprochenen Anschuldigungen hätten auf Infor⸗ mationen beruht, die ihm von einer hochgestellten Persönlichkeit zugegangen seien. Diese Persönlichkeit lehne es ab, als Zeuge zu erscheinen oder zu gestatten, daß die von ihr namhaft ge⸗ machten Personen vorgeladen würden. Er ziehe deshalb seine An⸗ schuldigungen zurück. Das Hineinziehen Beit's in seine Anschuldi⸗ gungen sei ein lapsus linguae gewesen. Der Brief an den „Gaulois“ habe sich nicht auf Harris bezogen. Der Anwalt der „Chartered Company“ Hawksley, der vom Ausschuß auf⸗ g worden war, gewisse vertrauliche, Ende 1895 an
lecil Rhodes von England aus gesandte Telegramme vor⸗ zulegen, erklärte, er habe von Rhodes bestimmte Weistengen, ie Telegramme geheim zu halten; er könne deshalb der Ersuchen nicht nachkommen. Der Ausschuß beschloß, bis
88
reitag darüber zu berathen, ob gegen Hawksley Zwangs⸗ maßregeln angewandt werden sollen.
Der canadische Finanz⸗Minister Fielding machte, wie W. T. B.“ aus Ottawa berichtet, im Unterhause darauf zufmerksam, daß Zweifel darüber entstanden seien, ob Canada den Waaren britischer Provenienz eine günstigere Zoll⸗ behandlung zu theil werden lassen könne als denjenigen aus Deutschland, Belgien oder aus den anderen Ländern, welche das Recht der Meistbegünstigung genössen. Er schlage daher vor, zu der Vorzugsklausel des Tarifgesetzes den Zusatz zu machen, daß der Gouverneur bevollmächtigt werde, die Vortheile des Meistbegünstigungsvertrages auf jedes Land auszudehnen, welches hierauf auf Grund irgend welchen Vertrages mit Großbritannien einen Anspruch erheben könne. Der Antrag wurde seitens der Opposition mit Lachen begrüßt, worauf der Minister ausführte, daß die Regierung keineswegs die Politik der Bevorzugung des Handels mit Großbritannien aufgebe, daß der Zusatzantrag jedoch aus Vorsicht gestellt worden sei.
Frankreich. 3
An Stelle des zum Divisions⸗General beförderten Generals Tournier ist der General Hagron zum Chef des General⸗ Sekretariats und des Militärstaats des Präsidenten der Republik ernannt worden. 8
Die Deputirtenkammer begann gestern die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erneuerung des Pri⸗ vilegiums der Bank von Frankreich. Der sozialistische Deputirte Viviani bekämpfte in längeren Ausführungen den Entwurf, da derselbe nicht vortheilhaft genug für den Staat sei.
111 Der Kaiser empfing, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Zarskoje⸗Sselo die außerordentliche koreanische Gesandt⸗ schaft, an deren Spitze der frühere koreanische Kriegs⸗Minister Min⸗Jun⸗Huan steht. 3 1 Der „Osservatore Romano“ schreibt: Wie er aus guter Quelle erfahre, zeige der Kaiser von Rußland in seiner Billigkeit gegenüber allen seinen Unterthanen, auch den Unirten gegenüber die besten und versöhnlichsten Gesinnungen, indem er dafür eintrete, daß die Unirten wegen ihres Glaubens⸗ bekenntnisses nicht belästigt würden, sondern ihren Glauben frei bekennen und die Gebräuche desselben ausüben könnten. Schweiz.
Der König von Siam traf gestern Mittag, von zahl⸗ reichem Gefolge begleitet, von Genf zu einem offiziellen Besuche des Bundesrathes in Bern ein. Der König wurde von dem Bundes⸗Präsidenten und den anderen Bundes⸗Räthen, sowie von den Vertretern verschiedener Behörden empfangen. Nach dem ihm zu Ehren gegebenen Diner empfing der König das diplomatische Korps, worauf er eine Spazierfahrt durch die Stadt Bern unternahm. Um 6 Uhr kehrte der nach Genf zurückk. ““ 8
8
X“ Die Botschafter haben gestern, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, der Pforte eine Note überreicht, welche die Antwort der Mächte auf die türkischen Friedens⸗ bedingungen enthält. Es wird darin der Pforte für die Bewilligung des Waffenstillstandes gedankt und mitgetheilt, daß die Botschafter mit den Friedensunterhandlungen beauftragt seien. Bezüglich der Friedensbedingungen werden in der Note folgende Grundsätze aufgestellt: Die Pforte solle berechtigt sein, eine zum Schutz gegen räuberische Einfälle und aus strategischen Rücksichten gebotene Grenzberichtigung zu fordern; die Pforte solle ferner berechtigt sein, eine Geld⸗ entschädigung zu fordern, die jedoch den thatsächlichen Kriegskosten und Verlusten und den finanziellen Kräften Griechenlands entsprechen müsse; schließlich solle, wenn die durch den Kriegszustand annullierten Verträge eine Erneuerung erfordern, diese sich nicht auf die Griechenland seiner Zeit durch die Mächte zugewiesenen Privilegien erstrecken.
Griechenland.
Die Gesandten der Großmächte hielten, der „Agence Havas“ zufolge, gestern in der britischen Gesandtschaft in Athen eine Berathung ab. Der griechische Minister⸗Präsident Ralli stattete nach dieser Berathung dem britischen Gesandten Egerton einen Besuch ab.
Der amerikanische Kreuzer „Cincinnatus“ ist im
Piräus eingetroffen. Sechs fremde Kriegsschiffe befinden sich bereits im Busen von Phaleron und im Piräus. Der frühere Generalstabs⸗Chef und Flügel ⸗Adjutant des Kronprinzen, Oberst Sapundzaki ist von seiner letzten Stellung als Inspekteur des Kriegsmaterials abberufen worden.
Die griechische Regierung hat Menotti Garibaldi für den Transport der unter seiner Führung stehenden Freiwilligen nach Italien Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.
Der „Times“ wird aus Athen gemeldet, daß dort ein Wiederauftreten der feindseligen Gesinnung gegen die Personen bemerkbar werde, denen man die Verantwortlichkeit für den Krieg und die im Kriege erlittenen Niederlagen zuschreibe. Es ver⸗ laute, daß die Regierung einen Untersuchungsausschuß einsetzen werde. Die Beschuldigungen richteten sich namentlich gegen die Etniki Hetairia.
Die „Agence Havas“ meldet, daß sich gestern etwa 300 türkische Irreguläre in der neutralen Zone gezeigt hätten. Die griechische Gendarmerie habe dieselben zurück⸗
Der Kronprinz habe gegen diese Verletzung des
affenstillstands lebhaft protestiert.
Rumänien.
Ein gestern ausgegebenes Bulletin über das Befinden
des Prinzen Ferdinand besagt, wie „W. T. B.“ aus
Bukarest meldet, daß der Zustand des Prinzen sich seit Montag Abend infolge Auftretens einer Bronchopneumonie verschlimmert habe; gestern sei eine leichte Besserung eingetreten, der Zustand sei jedoch sehr bedenklich. Das gestern Abend ausgegebene Bulletin lautet:
Der Zustand des Prinzen war im Laufe des Tages sehr ernst; die Temperatur war stets hoch, trotzdem waren Puls und Athmung etwas gehoben. Das allgemeine Befinden ist etwas besser.
om heutigen Tage wird gemeldet, daß sich das Befinden des Prinzen Ferbinand etwas gebessert habe, aber noch immer
beunruhigend sei.
Amerika. Aus Washington wird gemeldet, daß der Senat Fe über die Tarife verhandelt habe. Der Senator ldrich habe die verschiedenen Artikel des Tarifs, namentlich
König
den Zoll auf Zucker besprochen und erklärt, es sei wichtig, es
„ zu machen, daß die Raffinade in Amerika vorgenommen werde, damit das Geschäft nicht den Deutschen zufalle. Die Einfuhr raffinierten Zuckers sei erheblich gestiegen.
Nach einer Meldung aus Montevideo ist die Nachricht, daß sich die Aufständischen bei Revera festgesetzt hätten und die Regierungstruppen bei dem Versuch, Revera zu nehmen, geschlagen worden seien, durchaus unbegründett.
Afrika. Eine der „Times“ aus Kapstadt zugegangene Devpesche
meldet, daß der Volksraad des Oranje⸗Freistaats
gestern die vorgeschlagene Abänderung des Wahlrechts abge⸗ lehnt habe, sowie ferner, daß der Freundschafts⸗ und Handelsvertrag mit dem Deutschen Reiche vom Volks⸗ raad bestätigt worden sei. 8
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages, des ö und des Hauses der Ab⸗ geordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— der heutigen (233.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky und der Kriegs⸗Minister General⸗Lieutenant von Goßler beiwohnten, stand zunächst auf der Tagesordnung die zweite Berathung der Ergänzung zum Entwurf des Reichshaushalts⸗Etats für 1897/98 (Besoldungs⸗ verbesserungen) in Verbindung mit der zweiten Be⸗ rathung des ersten, zweiten und dritten Nachtrags zum Reichshaushalts⸗Etat für 1897,98.
Der Berichterstatter Abg. Dr. Paasche (nl.) wies darauf bin, daß die Kommission sich in 14 Sitzungen mit der Vorlage beschäftigt habe. Nach der Vorlage seien 10 150 000 ℳ mehr erforderlich ge⸗ wesen; durch die Beschlüsse der Kommission sei der Mehrbetrag auf 9 228 658 ℳ ermäßigt worden. Der Berichterstatter machte dann Mit⸗ theilung von den Verhandlungen der Kommission, namentlich auch davon, daß die Frage der Reisekosten⸗ und Tagegelder besprochen worden sei, und fügte hinzu, daß, sobald die preußische Vorlage über diesen Punkt Gesetzeskraft erlangt haben werde, sie durch Kaiserliche Verordnung auf die Reichsbeamten ausgedehnt werden würde. Auch die Frage der Kommunalsteuerbefreiung der Offtziere sei eingehend er⸗ örtert worden.
Die Gehaltsaufbesserungen für die Offiziere und die im Offiziersrang stehenden Aerzte u. s. w. wurden nach den Vor⸗ schlägen der Kommission genehmigt, ebenso, meist ohne Debatte, die Gehälter der Zivilbeamten, für welche die Dienstalters⸗ stufen eingeführt werden, und der sieben Elementarlehrer bei den Kadetten⸗Anstalten. Darauf wurde über einen Antrag der Kommission, eine Klasse von Postbeamten, die bisher 1500 bis 2700 ℳ Einkommen hatte, auf 1500 bis 3000 ℳ zu erhöhen, berathen. An der Debatte über diesen Gegenstand bethei⸗ ligten sich die Abgg. Werner (Reformp.) und Dr. Lieber (Zentr.) und bei Schluß des Blattes der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky.
— Das Herrenh aus setzte in der heutigen (18.) Sitzung die Berathung des Staatshaushalts⸗Etats für 1897/98 fort.
Beim Etat der landwirthschaftlichen Ver⸗ waltung regt .
Graf Udo zu Stolberg eine Reform des Landes⸗Oekonomie⸗ Kollegiums auf der Grundlage der Organisation der Landwirthschafts⸗ kammern an. Das Kollegium müßte zu den Kammern etwa in dem Verhältniß der General⸗Synode zu den Provinzial⸗Spnoden stehen. Eine Reihe brennender Fragen, wie die Reform der Invaliditäts⸗ versicherung, mache diese Umgestaltung zu einer dringenden Angelegen⸗ heit. Ferner wünscht Redner weitere Verminderung der Schweine⸗ einfuhr nach Oberschlesien. 8 8
Minister für Landwirtbschaft ꝛc. Freiherr von Hammerstein: Die Reorganisation des Kollegtums ist nothwendig, kann aber erfolgen, wenn alle Provinten Landwirthschaftskammern haben; eine Zentral⸗Landwirthschaftskammer nach dem Sinne des Vorredners if also vor der Hand nicht zu erreichen. Schon heute sind die Vor⸗ sitzenden dieser Kammern ju freien Besprechungen der gemein⸗ samen Angelegenheiten zusammengetreten. Ein landwirthschaft⸗ liches Agrar⸗Parlament neben den Parlamenten hätte doch große Bedenken, wäre auch nur im Wege der Gesetzgebung möglich. Das bestehende Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium läßt sich garnicht ohne weiteres aufheben, schon aus Rücksicht auf seine histo⸗ rische Entwickelung und auf seine Bedeutung als sachverständiges Organ für die landwirthschaftliche Verwaltung. Uebrigens sind die Vorarbeiten für eine Reform bereits im Gange. Die Schweineeinfuhr in dem oberschlesischen Industriebezirk sollte nach meiner persönlichen Meinung völlig beseitigt werden; wann das geschehen wird, kann ich nicht sagen, aber in absehbarer Zeit wird hoffentlich ein entsprechender Staatsministerialbeschluß zu stande kommen. Eine größere Zufuhr inländischer Schweine ist infolge von Händler⸗ machinationen bisher nicht erfolgt. “ “
Graf zu Stolberg bemerkt, daß die Schweinezüchter von den ermäßigten Tarifen nach Oberschlesien mehr Gebrauch machen würden, wenn sie sicher wären, daß in der Tarifpolitik keine Schwankungen eintreten, und wenn die Grenzsperre baldigst erfolgte. Die Schwierig⸗ keiten, welche der Reform des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums entgegen⸗ ständen, seien doch nicht unüberwindlich, sondern hauptsächlich formaler Natur. Von einem Nebenparlament könne keine Rede sein; auch das neue Kollegium würde den Charakter des alten behalten. Auf die Dauer aber müsse zwischen dem Kollegium und den freien Kammer⸗ vorsteher⸗Konferenzen ein unersprießlicher Dualismus erwachsen.
err von Hertzberg⸗Lottin dankt dem Minister für seine Ent⸗ schlossenheit, der inländischen Viehzucht die russische Schweineeinfuhr vom Halse zu schaffen. Nach Oberschlesien könne Pommern aber nicht seine Schweine schicken, da die Preise zu niedrig eien. Die Schweine⸗ pest und die amerikanische Schweineseuche hätten außerdem die Bestände dezimiert. Es müsse eine schärfere Grenzkontrole stattfinden, eine min⸗ destens vierwöchentliche Quarantäne müsse statthaben. Ferner befürwortet der Redner die Festlegung einer gesetzlichen Verschuldungsgrenze zur Entlastung des Grundbesitzes. Eine solche Reform müsse, wie die Reformen unter der jahrhundertelangen Regierung der Hohenzollern, von oben kommen; von unten 22119 sei in dieser Beziehung nichts zu erwarten. Von dem jetzigen Zustande hätten nur die Hypotheken⸗ banken unverhältnißmäßigen Vortheil. Zur dauernden Erhaltung eines freien Bauernstandes, wie er durch die Stein⸗Hardenberg'sche Gesetzgebung geschaffen sei, müsse die Regierung auch auf diesem Ge⸗ biete die Initiative ergreifen.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Hermes weist darauf hin, daß die Verwaltung die Landwirthschaftskammern bereits mit der Er⸗ örterung der frahe befaßt hat. Bei einer so tiefgehenden Frage müsse zunächst festgestellt werden, ob die gesammte Landwirthschaft sich einer solchen Heschren drg unterwerfen will. 1
Herr von Kl. 4 verlangt, daß über die Frage der Reform des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums nicht nur dieses, sondern auch die Landwirthschaftskammern befragt werden; daß eine Behörde sich nicht gern selbst ihr Todesurtheil spreche, sei doch nur natürlich.
Minister der Landwirthschaft ꝛc. Freiherr von Hammerstein
erklärt, auch die Kammern mit der Reform zu befassen, wenn die betreffenden Vorschläge greifbare Gestalt gewonnen haben.
dorff⸗Bedra, von Bemberg⸗Flamersheim, Gra Udo
aben, wird der landwirthschaftliche Etat verlssen. (Schluß des Blattes.)
1u
Gesetzentwurf, betreffend den Erwerb von Theilen des
denpreußischen Staat, nach demReferat des Berichterstatters der Budgetkommission, Abg. Dr. Böttinger, und den N ach⸗
gesetz fort.
Beiträge erheben kann, erklärt auf eine Anfrage des Abg. Gothein (fr. Vgg.)
gelder nicht als solche Beiträge anzusehen sind.
Abg. Gamp I(fr. kons.) meint, daß nach diesem Paragrapher die Betheiligten vor der Uebernahme solcher Einrichtungen auf di Handelskammer nicht nur dann zu hören seien, wenn es sich um neu Einrichtungen, sondern auch dann, wenn es sich um schon bestehende wie z. B. kaufmännische Fortbildungsschulen, handele. —
Minister für Handel und Gewerbe Brefeld stimmt dieser Auf fassung bei.
Abg. von Brockhausen (kons.) bemerkt, daß durch ein andere Redaktion in dritter Lesung jeder Zweifel in dieser Hinsich ausgeschlossen werden könnte.
§ 23 d wird angenommen. 11““
Zu § 24 beantragt Abg. Gothein, die Bestimmung z streichen, daß die vorgängige Genehmigung des Handel Ministers erforderlich ist, wenn der Etat der Handelskamme
obsolet geworden.
dieser Bestimmung, die im bestehenden Gesetze bereits stehe, kein Ge⸗ brauch gemacht werde.
Nach einigen weiteren Bemerkungen der Abgg. Gamp und Gothein sowie des Ministers für Handel und Gewerbe Brefeld wird der Antrag Gothein angenommen.
§ 28 schreibt u. a. vor, daß die erathungsgegenstände allen Mitgliedern bei der Ladung zu den Sitzungen mitgetheilt werden müssen. —
Abg. Gothein beantragt den Zusatz, daß über dringliche Berathungsgegenstände auch ohne vorherige Mittheilung der⸗ selben Beschluß gefaßt werden kann, wenn die Dringlichkeit von den Erschienenen einstimmig anerkannt wird.
Die Abgg. Gamp und Reichardt (nl.) halten den Antrag nicht nur für überflüssig, sondern auch für bedenklich.
Abg. Gothein bemerkt, daß bisher schon oft nach seinem Antrag verfahren worden und sein Antrag besonders da nothwendig sei, wo der Vorsitzende nicht am Sitz der Handelskammer wohne; der Vor⸗ sitzende der Kammer von Oppeln z. B. wohne in Ratibor.
Abg. von Brockhausen (kons.) äußert ebenfalls grundsätzliche “ gegen den Antrag, ebenso Abg. Dr. Stephan⸗Beuthen
entr.). 8 Abg. Möller (nl.) meint, daß es häufig vorkommen köͤnne, daß noch nach der Versendung der Ladungen sich Berathungsgegenstände ergeben; es dürfe nicht ausgeschlossen werden, daß solche Gegenstände noch auf die Tagesordnung kommen. Der Antrag Gothein müsse aber in der dritten Lesung eine bessere Redaktion erfahren. .
Minister für Handel und Gewerbe Brefeld hält den Antrag vom Standpunkt der Aufsichtsinstanz nicht für nöthig, giebt aber anheim, ihn im Interesse der Handelskammer⸗Mitglieder anzunehmen oder abzulehnen. 1“ “
Abg. von Brockhausen will eine mögliche Ueberrumpelung durch die Vorsitzenden oder Handelskammer⸗Sekretäre verhindern und deshalb den Antrag ablehnen.
Abg. Gothein erklärt, es nicht für möglich gehalten zu haben, daß man den Herren, die an der Spitze der Handelskammern stehen, eine solche Unterstellung machen könnde.
Abg. von Brockhausen begreift die Erregung des Abg. Gothein nicht, da die Handelskammer⸗Sekretäre doch auch Menschen und keine Engel seien.
Nach einigen weiteren Bemerkungen des Abg. Gam wird der Antrag Gothein abgelehnt. . (Schluß des Blattes.) 8
— Von dem Grafen von Kleist⸗Schmenzin ist im Herren⸗ hause folgende Interpellation eingebracht worden: Beabsichtigt die Königliche Staatsregierung Maßregeln zu treffen, um die vielfach hervorgetretenen Mängel bei der Ver⸗ anlagung zur Einkommensteuer zu beseitigen?
Arbeiterbewegung.
v“ F“ “
Stettin wird dem „Vorwärts“ mitgetheilt, daß die dortigen Steinsetzer und Rammer am Montag wegen Lohnstreites und aus anderen Gründen in den allgemeinen Ausstand eingetreten sind. Die Zahl der Ausständigen wird auf 120 Mann angegeben.
Aus Weißenfels wird der „Mgdb. Ztg.“ geschrieben: Im Braunkohlenrevier Trebnitz⸗Teuchern⸗Streckau macht sich eine Lohnbewegung unter den Bergarbeitern bemerkbar. Es wird neben Beseitigung der Accordarbeit auch eine Lohnerhöhung gefordert; so fordern die Arbeiter, die jetzt bei zehnstündiger Arbeit 2,20 bis 2,30 ℳ verdienen, 2,50 bis 3 ℳ, die Schiever an Stelle eines 3,10 bis 3 20 ℳ betragenden Tagelohnes 3,60 bis 4 ℳ, die Häuer 4 bis 4.40 ℳ 8
In Mühlhausen i. Th. ist nach demselben Blatt der Aus⸗ stand der Maurer (vgl. Nr. 115 d. Bl.) nach zehntägiger Dauer beendet worden. Am Montag wurde die Arbeit auf allen Bauten wieder aufgenommen. Man einigte sich auf 15 % Lohnerhöhung und 10 ½ stündige Arbeitszeit. Der Höchstlohn beträgt jetzt 34 ₰ in der Stunde, b“ 31 ½ ₰, der tägliche Mehrverdienst durchschnittlich 26 Z. 8
898 Bielefeld haben einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge außer den Maurern auch die Klempner die Arbeit wegen Lohn⸗ streites niedergelegt. An diesem Ausstand, der am Montag ausbrach, sind 34 Mann betheiligt. b
In Lübeck hat, wie der „Voss. Ztg.“ berichtet wird, eine Anzahl der beim städtischen Sielbau beschäftigten Arbeiter gestern Morgen wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit niedergelegt. Die Arbeiter hatten eine Eingabe an das Bauamt gerichtet um Erhöhung des Stundenlohnes von 28 auf 30 ₰. 8
In Udine stellten einer Mailänder Mittheilung desselben Blattes zufolge am Montag 1200 Seidenspinner wegen Lohn⸗ fereitee die Arbeit ein. Sämmtliche Fabriken blieben gestern ge chlossen.
Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg.“ geschrieben: In den Henne⸗ gauschen Konstruktionswerkstätten zu Braine⸗le⸗Comte ist ein Ausstand ausgebrochen. Die Arbeiter wollen die Festsetzun eines Mindestlohnes erzwingen; zuerst haben 150 Arbeiter die Arbe eingestellt. Auf den Rath des Sozialistenführers und Gemeinderath in Nivelles Morlait haben die anderen 500 Arbeiter der Konstruktions
werkstätten sich mit den Ausständige solidarisch erklärt. — Der Aus
Nachdem noch die Herren von Hertzberg, von Hell⸗ 8 u Stolberg und Graf von Klinckowstroem gesprochen
— Das Haus der Abgeordneten nahm in der 28 heutigen (92.) Sitzung zunächst in zweiter Berathung den
Aachen⸗Mastrichter Eisenbahnunternehmens durch
trags⸗Etat für 1897/98 unverändert an und setzte dann die zweite Berathung der Novelle zum Handelskammer⸗
Zum § 23 d, nach welchem die Handelskammer für besondere Einrichtungen zu Gunsten einzelner Bezirkstheile besondere
Geheimer Regierungs⸗Rath Lusensky, daß die Börseneintritts⸗
überschritten werden soll; diese Bestimmung sei vollständig
Geheimer Regierungs⸗Rath Lusensky bestätigt, daß von
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