1897 / 124 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 May 1897 18:00:01 GMT) scan diff

anze Ort prangte in Flaggenschmuck. Der Festplatz und die vom Vahnhof der Anhalter Bahn dorthin führende Straße waren mit von Laubgewinden bekränzt und mit Fahnen reich dekoriert; an den Seiten des Grundsteins erhoben sich hohe Tribünen. Die Schulen und die

Vereine sammelten sich mit ihren Fahnen

am Bahnhof und zogen von dort aus mit klingendem Spiel eln Wum hier Aufstellung zu nehmen. Als Ehrengäste erschienen im Allerhöchsten Auftrage der Ober⸗Hof⸗ meister Ihrer Majestät, Freiherr von Mirbach, der 1225 des Konsistoriums, Wirkliche Ober⸗Konsistorial⸗Rath D.

dem Konsistorial⸗Rath Peter, der General⸗Superintendent Faber mit zahlreichen Geistlichen und der stellvertretende Kommandeur der E“ von Sydow mit vielen Offizieren der Anstalt 0

nach dem Willhelmsplatz,

wie des Garde⸗Schützen⸗Bataillons.

Lichterfelder

Nachdem vorgetragen und

„Ehre sei

sodann die dem Vater“

liche, Pastor Stolte, die Liturgie abgehalten hatte, folgte die an Josua 8, V. 12, anknüpfende Festansprache des General⸗

denten Faber, der darin an die Centenarfeier und an

Kaiser Wilhelm's I. erinnerte, mit dessen glorreicher Herrscherzeit die

Entwickelung Lichterfeldes so eng verbunden sei.

Vorsteher Schulz verlas hierauf die die Geschichte des Kirchbau⸗ den Klängen der Gluchschen Hymne „Leis' aus deines Himmels Höhen“ verlöthet Grundsteinlegung durch die

plans darstellende Urkunde, welche unter

wurde. An der Vollziehung der C üblichen drei Hammerschläge betheiligten sich

meister Freiherr von Mirbach, die Vertreter der Kirchenbehörden und die Geistlichkeit, der stellvertretende Kommandeur der Haupt⸗Kadetten⸗

Anstalt und ein Hauptmann des Garde⸗Schützen

Vertreter der Gemeinde⸗ und der Kirchenbehörden des Orts und der Regierungs⸗Baumeister Goldbach aus dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten, nach dessen preisgekrönten Plänen die Kirche erbaut werden sell. Mit Gebet und Segen des Superintendenten Lange⸗Teltow sowie Gemeindegesang schloß die Feier. Die neue Kirche wird aus Back⸗ steinen als Langschiffkirche in gothischem Stil mit Thurm an der Westseite und Sitzplätzen für 600 Personen erbaut werden. Als Bauzeit sind zwei Jahre, als Baukosten die Summe von 100 000

angenommen.

Die nach Griechenland entsandte Expedition des Zentral⸗ Comités der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz, welche aus dem Ober⸗Stabsarzt Dr. Korsch als Chefarzt, dem Stabsarzt

Lazarethgehilfen und (denen sich später

im Viktoriahause ausgebildete

Deutschen d

freiwilliger Krankenpfleger anschlossen), sowie dem Lazareth⸗ und Ver⸗

bandmaterial für ca. 100 Kranke resp. Verwundete besteht, war zunächst zur Verwendung auf dem westlichen Kriegsschauplatz in Aus⸗ sicht genommen, wurde aber schließlich auf Anregung des Comités des Rothen Kreuzes in Athen auf den östlichen Kriegsschauplatz be⸗

1 angewiesen. Eine

Etablierung in diesem Ort erwies sich als unmöglich, da derselbe

von Einwohnern und Behörden bei Ankunft der Expedition ver⸗

zweiten Arzt, zwei Viktoriahauses

Dr. Velde als fünf Krankenschwestern des in Griechenland noch eine Schwester und ein Mitglied der

rufen und ihr als Etablierungsort Volo

lassen wurde.

Kronprinzen von Griechenland richtete sich daher die Ambulanz in dem Hafenorte Hagia Marina ein, in der Nähe von Stylis, wohin nicht lange vorber die Eisenbahn von Lamia verlängert worden war. Am 9. d. M. begann die Einrichtung der Ambulanz unter An⸗ lehnung an ein ländliches Wirthshaus, welches als Magazin und Operationsraum verwendet wurde, durch Aufschlagen der 8

Feldkochherdes ꝛc. mit Hilfe von vierzehn Krankenträgern vom

des griechischen Rothen Kreuzes. Seitens

Mi

Transports von 150 Verwundeten, welche letzteren befördert wurden. Wenn auch nach den Berichten

arztes Korsch durch den Truppenverkehr das Lazareth in Hagia Marina mit mancherlei Beschwerden und Unbequemlichkeiten zu

kämpfen hat, so muß doch die Wahl dieses

E“ 28. Mai. 8 Uhr Morgens.

—; 22 8 9

Stationen.

Bar. auf 0Gr.

red. in Millim.

Wind. Wetter.

V

SSO 2 bedeckt NO 1 bedeckt SO 3 heiter O 4 bedeckt 5O bedeckt S 2 wolkenlos OSO I halb bed.

Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. hc 8 doskau 1765 Cork, Queens⸗ toww 745 SDO. 1 halb bed. Cherbourg. 748 SW. 2 wolkig Helder. 748 SSW I bedeckt öE8-. 3 bedeckt Fin urcs .. 748 NNO ZRegen winemünde 749 NO 2 dedeckt Neufahrwasser 751 9SO I bhalb bed. Memel 753 9SO Zhalb bed. dharis- ——. 752 SW. balb bed. Münster... 748 WSW I Regen Karlsruhe.. 752 SW 6 bedeckt Wiesbaden. 750 4 bedeckt München 751. 3 Regen Chemnitz.. 747 W 1 Regen CC17 4 Regen 115— still balb bed. Breslau 749 SO 2 Regen

755 4 Regen 748 ONO I heiter 749 O 1 halb bed. Uebersicht der Witterung. Eine Zone niedrigen Luftdruckes erstreckt sich von Irland ostsüdostwärts nach dem Schwarzen Meere, charakterisiert durch trübe, regnerische Witterung; barometrische Maxima lagern über Südwest, und Nordost⸗Europa. In Deutschland ist bei im Norden schwachen östlichen, im Süden schwachen bis starken westlichen Winden das Wetter trübe, regnerisch und was kühler; stellenweise haben Gewitter statt⸗ feeses; zu Friedrichshafen sind 21 mm Regen ge⸗ en.

22 ꝙ☛ —S

22 SA &S

Deutsche Seewarte.

Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗

haus. 132. Vorstellung. Cavalleria rusticana. (Bauern⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug von Pietro 8 6 8

Die Kapelle des Kadetten⸗ korps eröffnete die Feier mit einem Marsch aus Händel's „Josua“. Liedertafel die

itär⸗Sanitäts⸗Verwaltung wurden dem Ober⸗Stabsarzt Korsch noch drei Zelte zu je zehn Betten zur Verfügung gestellt. Schon am darauf folgenden Tage, am 10. d. M., wurden 10 Schwer⸗ verwundete in das Lazareth aufgenommen, Untransportable eines

Verwundeten zu Schiff

und Standarten

Schlußsatz des letzten Berichts chmidt mit

wirbt.

Hymne

der Ortsgeist: Veranlaßten geschehen sei.“

Superinten⸗ die hehre Gestalt

Gartenfest. der Ober⸗Hof⸗ „Bataillons, die Transport⸗Apparats der verstärkt durch Mannschaften „Berlin“ vom Rothen Kreuz

vereins Berlin“ werden.

gehen lassen.

Genossenschaft

beten werden.

eingetreten.

elte, des der griechischen

Prag, 26. Mai. zu Schiff weiter des Ober⸗Stabs⸗

Ortes, welcher

Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Musikdirektor Wegener. Lucia von Lammermoor. Oper in 3 Akten von Gaötano Donizetti. Text von S. Camerano. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. (Lucia: Sig⸗ norina Franceschina Prevosti, Edgardo: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gäste.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 144. Vorstellung. Zum ersten Male: Der Tod des Tiberius. Drama in 1 Aufzug, mit theilweiser Benutzung der gleich⸗ namigen Geibel'schen Ballade von Wilhelm Henzen. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Zum ersten Male: Die schöne Toledanerin. Lustspiel in 3 Aufzügen nach Lope de Vega, frei be⸗ arbeitet von Eugen bage Die zur Handlung ge⸗ hörende Musik von Ferdinand Hummel. In Scene Plest vom Ober⸗Regisseur Max Grube. 1 r.

Sonntag: Opernhaus. 133. Vorstellung. Undine. Romantische Zauber⸗Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. Text nach Fouqus's Erzählung frei be⸗ arbeitet. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 145. Vorstellung. Coriolan. Drama in 5 Aufzügen von William S akespeare, übersetzt von Schlegel und Tieck. Nach der Bühneneinrichtung von Wilhelm Oechelhäuser in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Opern⸗Theater. Doctor Klaus. Lust⸗ spiel in 5 Aufzügen von Adolph L'Arronge. Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung findet heute und morgen in der Zeit von 9—10 und 10 ½ 1 Uhr im Königlichen Schauspielhause statt. ₰ꝙ der Plätze: 3, 2, 1,50 und 75 ₰. Aufgeld wird nicht erhoben. Anfang at Uhr.

Der Verkauf der Abonnements⸗Billets für den Monat Juni cr. findet ausnahmsweise erst am Montag, den 31. d. M., in der Königlichen Theater⸗ Hauptkasse statt. Es werden Billets zu 30 Opern⸗ und 14 Schauspiel⸗Vorstellungen ausgegeben.

Anfang

Deutsches Theater. Sonnabend: Hamlet. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Einsame Menschen. Abends 7 ¼ Uhr: Die Räuber. Montag: Die versunkene Glocke.

Berliner Theater. Sonnabend: Die Maͤ⸗

schinenbauer. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Maria Stuart. Abends 7 ½ Uhr: Die Maschinenbauer. Montag: Die Maschinenbauer.

gewissermaßen als Sammelstelle für

geeignet erscheinen. Wie eine Depesche des Ober⸗Stabsarztes Korsch vom 18. d. M. mittheilt, sind auch an diesem Tage viele Schwer⸗ verwundete von Dhomokos der deutschen Ambulanz ü

deren Krankenbestand am 15. 40 betragen hatte. Daß die Thätig⸗ keit der deutschen Expedition Anerkennung findet, geht aus dem des Ober⸗Stabsarztes Korsch vom 10. d. M. hervor, in dem er schreibt: „daß ihre Anwesenheit in der

berichterstattern auch die Vorsitzende des Damen⸗Comités des Rotbhen Kreuzes in Athen, Frau Palis, in Hagia Marina anwesend, welche ihre lebhafte Befriedigung darüber aus prach, daß grade von seiten des Deutschen Reichs das Beste des bisher in dieser Richtung

Zum Besten der Entsendung hilfsbedürftiger oder kranker Kinder in die Seehospize veranstaltet der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehende „Frauen⸗ Der Gemeinde⸗ Hilfs⸗Verein für Kinderbeilstätten an den deutschen Seeküsten“ am Montag, den 31. Mai, Nachmittags 4 Uhr, in dem ihm hierfür be⸗

willigt’n Garten des Auswärtigen Amts, Königgrätzerstraße 136, ein

Am Sonntag, den 30. Mai, Mittags 12 Uhr, wird auf dem Brauereigrundstück des Hoflieferanten Herrn Julius Bötzow (Prenz⸗. die „Köln. lauer Allee 242, zweiter Eingang) eine mit einer praktischen Uebung verbundene Vorführung des

der freiwilligen Sanitätskolonne und Pflegerinnen des „Zweig⸗ des Vaterländischen Frauenvereins veranstaltet 1 Der Uebung wird die daß eine Dampfkesselexplosion stattgefunden habe und daß zur ärzt⸗ lichen Versorgung zahlreicher Verunglückten die Unfallstationen alarmiert worden seien. Es soll sich hieran eine Besichtigung der nach verschie⸗ denen Systemen erbauten 10 Krankenwagen der Unfallstationen an⸗ schließen, welche dem Berliner Publikum bei Unglücksfällen zu mäßizen Preisen bezw. Unbemittelten unentgeltlich zur Verfügung stehen. Das Kuratorium hat zu dieser Vorführung besondere Einladungen er⸗

Das evangelisch⸗lutherische Lazarushaus in Fürsten walde, eine Kranken⸗, Epileptischen⸗ und Idioten⸗Anstalt, weiche viele orts⸗ und landarme Personen, Angehörige aller Konfessionen, verpflegt, befindet sich infolge steter Erweiterung z. Zt. in Bedrängniß und bittet daher um Hilfe. Der heutigen Nummer d. Bl. liegt ein Post⸗Anweisungs⸗Formular mit ausgefüllter Adresse bei, welche barm⸗ herzige Wohlthäter auszufüllen und an die Anstalt zu befördern ge⸗

Leipzig, 26. Mai. Ein schwerer Unglücksfall, bei welchem 1 Fam tiesgater 5 8 einbüßten, SSeg sich, der „Leipziger Pet st de Zeitung“ zufolge, heute Vormittag in der Dampfbrauerei zu Zwenkau.

Auf Wunsch Seiner Königlichen Hoheit des Datang. wird ein großer Eiskeller gebaut, der, wahrscheinlich infolge der andauernd feuchten Witterung, zusammenbrach. Das einstürzende Gewölbe begrub die Maurer; bei allen dreien war der Tod sofovt

Glauchau, 28. Mai. Bei der Ausfahrt entgleisten nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern Abend 11 ½ Uhr vier Wagen eines Eilgüterzuges. Verletzt wurde niemand, der Materialschaden ist verhältnißmäßig gering. 8

In zahlreichen Gemeinden des Bezirks Gitschin hat am 23. Mai niedergegangener Wolkenbruch großen Schaden angerichtet; man schätzt denselben, dem „W. T. B.“* zufolge, auf 450 000 Gulden. Zwei? ersonen sind ertrunken, sechs Häuser und zwölf Brücken sind eingestürzt; 40 Häuser wurden stark beschädigt. Es soll große Noth herrschen .

die Weiterbeförderung ausersehen ist, als durchaus

erwiesen worden,

„Swensksund“

dessen nächste

Rettungs⸗ und Kranken⸗ machten

Berliner Unfallstationen,

Idee zu Grunde gelegt sein,

die Ballon

„Swensksund“.

vorzubereiten.

Lessing⸗Theater. Sonnabend: Gastspiel des Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine japanische Theehaus⸗Geschichte. Operette in 3 Akten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang 7 ¼ Uhr.

Sonntag: Gastspiel des Ferenczy ⸗Ensembles. Die Geisha.

Montag: Gastspiel des Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha.

Kesidenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Abschieds⸗Cyelus der Direktion Lautenburg. Sonnabend: Neu einstudiert: Madame Mongodin. Schwank in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Foccs Deutsch von Emil Neumann. Anfang

r.

Sonntag und folgende Tage: Madame Mon⸗

godin.

Neues Theater. Schiffbanerdamm 4 a./5. Direktion: Sigmund Lautenburg Sonnabend: Trilby. Schauspiel in 4 Akten nach George Maurier und P. Potter, deutsch von Emanuel Lederer. In Fene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 1 r.

Sonntag und folgende Tage: Trilby.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Letzte Sonntags⸗ Nachmittags⸗Vorstellung: Zum 96. und letzten Male: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien

Sardoͤu. 8

Schiller⸗Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Madame Bonivard.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Stiftungs⸗ fest. Abends 8 Uhr: Romeo und Julia.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ hof Zoologischer Garten.) Sonnabend: Abonnements⸗ 8 80 892 1“ vom 31.

M.: Gastjf Herrn August Junkermann. Hanne Nüte. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Schluß der Saison. Letztes Gastspiel des Herrn August Junkermann. Hanne Nüte.

Bei günstiger Witterung: Vor und nach der Vorstellung: Garten⸗Konzert.

Beginn der Opern⸗Saison: Sonntag, den 6. Juni (I. Pfingft 2ã). Sommerpreise.

dtet, der Zugführer schwer, fünf Soldaten, fünf Brem

angetreten. Ihr dänische Insel, worden ist, die man in unbeschädigtem Zustand anzutreffen hofft. Dort wird sofort nach Eintreffen mit den Vorarbeiten, der Entwickelung des Wasserstoffgases, der Füllung des Ballons u. s. w., begonnen werden, damit die Expedition in diesem Jahre frühzeitig reisefertig werde und die Ballonfahrt antreten könne, sobald sich ge⸗ nügend kräftiger südlicher Wind einstellt, von dem man hofft, daß er das Luftschiff über den Nordpol s Nähe treibe. Ztg.“ schreibt, indessen konnten Erfahrungen werden, ebenso wurde der Ballon um 300 chm. Inhalt ver⸗ größert. Da der „Swensksund“ bei seinen Raumverhältnissen nicht die ganze Ausrüstung der Andrée'schen Expedition aufnehmen kann, ist noch das von der vorjährigen Reise nach Spitzbergen her bekannte Schiff Eerrpon für Transportzwecke gechartert worden.

alle

Bauhbolz mitgenommen, im Gebäude zerstört haben.

angefacht; jetzt ist es bewältigt. Drontheim angekommen. Beinahe die ganze Bevölkerung ist obdach⸗ los, da die noch stehenden Häuser durch Wasser verwüstet sind

Budapest, 28. Mai. Gestern gingen über der Ortschaft Mad mehrere Wolkenbrüche nieder. Eire ist ums Leben ge⸗ kommen; 60 Häuser wurden zerstört. Au wurde von einem mit orkanartigem Sturm begleiteten Wolken⸗ bruch heimgesucht. Zwei Menschen wurden getödtet, ganze Häuser⸗ reihen zum Einsturz gebracht und viel Vieh weggeschwemmt.

Konstantinopel, 27. Mai. In der letzten Nacht fand auf 8 der Station Sufli ein Zusammenstoß zwischen einem Militär⸗ Nähe des Kriegsschauplatz s sowohl beruhigend auf die Bevölkerung zuge und einem leeren Güterzuge statt. Zwei wurden

wirkt, als auch dem Deutschen Reich Sympathie und Achtung er⸗ Ft 33 d So war außer fremdländischen Offizieren und Kriegs⸗ aschinist leicht verwundet. Eine Untersuchungskommisszon ist nach der Unfallstelle abgegangen.

Gothenburg. Der Ober⸗Ingenieur Andrée und seine Be⸗ gleiter haben nunmehr an Bord des schwedischen Kanonenboots von hier aus die Reise

ch die Gemeinde Szolat

er und ein

1 8 die nach Spitzbergen Ziel daselbst ist die an der Nordwestecke liegende wo im vorigen Jahre die Ballonhalle errichtet

oder doch wenigstens in Ausrüstung und Plan sind, wie dieselben wie im vorigen Jahre, auf Grund der damals auf Spitzbergen ge⸗ verschiedene Verbesserungen ausgeführt

Tran 1 Obwohl auf Spitzbergen fertig steht, wird neues Falle etwa die Winterstürme das Der Ballon befindet sich an Bord des Da Andrée glaubt, der Ballon werde gegen die

sibirische oder gegen die amerikanische Nordküste getrieben werden, soll auf Franz Joseph⸗Land eine Proviantniederlage errichtet werden. Den Proviant uad die übrige Ausrüstung nimmt der „Windward“, der im Juni Expedition geht, mit. niederlage auf und privater Männer errichtet werden. Schritte gethan worden, um die Eingeberenen in den gebieten Sibiriens, wie die Indianer und Eskimos an der Nord⸗ küste Amerikas auf die Möglichkeit des Erscheinens eines Luftballons orzub⸗ Die „Pacific Steam Whaling Company“ hat die Kapitäne ihrer Walfischfangschiffe angewiesen, die Eingeborenen in den amerikanischen Polargebieten mit dem Wesen der Luftschiffahrt bekannt zu machen. Um den halbwilden und abergläubischen Naturmenschen das Verständniß zu erleichtern, hat die Geographische Gesellschaft in San Francisco auf Anlaß des schwedisch⸗norwegischen Gesandten in Washington eine Menge kleiner Ballons, wie sie zum Spielen ange⸗ fertigt werden, in die Polargebiete gesandt.

Lewanger (Norwegen), 27. Mai. „W. T. B.“ meldet: Gestern wüthete hier ein großes Feuer. Bis Abends 9 ½ Uhr waren vier Fünftel der Stadt niedergebrannt. Unter den eingeäscherten Gebäuden befinden sich das Seminar, das Zoll⸗ und das Telegraphen⸗ amt. Das Telephonamt war stark bedroht. Ueber 1000 Menschen, die ihre Wohnungen verloren haben, wurden in den umliegenden öfen einquartiert. Das Feuer war besonders durch die in der letzten eit herrschende Dürre begünstigt und wurde durch starken Südwind

nach Franz Joseph⸗Land zur Jackson’schen An der Kuüste Amerikas wird eine Proviant⸗ Walfischfang⸗Gesellschaft Gleichzeitig sind wieder Küsten⸗

Veranlassung einer

Zelte und Proviant sind von

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und

Dritten Beilage.)

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55,57. Direktion: Julius Fritzsche. Sonnabend: Vorletztes Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens vom Theater an der Wien in Wien. Die Fledermaus. Komische Operette in 3 Akten von Meilbac und Halévy. Bearbeitet von C. Haffner und R. Genée. Musik von Joh. Strauß. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Letztes Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens. Die Fledermaus. g—

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst⸗Theater)

Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Sonnabend: Trilby. Schauspiel in 4 Aufzügen nach dem gleichnamigen Roman von George du Maurier. Anfang 7 Uhr. b

Sonntag: Trilby.

Familien⸗Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Wilhelm von Massow⸗Groß⸗

Volz mit Frl. Margarete von Winterfeld (Berlin). Hr. Adolph von Seidlitz⸗Habendorf mit Frede Marie Gräfin zu Dohna (Schloß Kotzenau). Hr. Pfarrer Richard Hoffbauer mit Frl. Martha Roestel (Posen). Hr. Horst von Byern mit Frl. Annelise von Treu (Misdroy).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Erwin Frhrn. von Arnim (Zernickow). Eine Tochter: Hrn. Dr. phil. O. Knoevenagel (Hannover).

Gestorben: Hr. Rittergutsbesitzer Hermann Badewitz (Berlin). Hr. Geheimer Regierungs⸗ Rath Theodor Meier (Münster i. W.). Ulrike von Gladiß, geb. von Muschwitz (Kl.⸗ Oßnig). Hr. Oberst z. D. Moritz Lanz (Blankenburg a. H.). Hrn. Landesrath Ferche Sohn Alfred (Breslau). Verw. Fr. Gerichts⸗ & ba. an Florentine Raschke, geb. Stahl

anzig).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32

Acht Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilageh, sowie ein Postanweisungs⸗Formular, betr. das Evang.⸗luth. Lazarushaus in walde a. Spree,

und die Gewinnliste der zweiten Klasse der zweiten Weseler Geld⸗Lotterie. 8

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

Außerdem wurden am

gering

mittel gut

Ver⸗ 8 Markttage schnitts⸗ (Spalte 1)

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner für

preis nach über⸗ schläglicher Schätzung

i 2 h 28 i 2 2 20 ma. bes. aißee dec vaße⸗

ℳ⸗„ℳ 4⸗

1 Doppel⸗

höch⸗ zentner ster

verkauft Doppel⸗ zentner Preis unbekannt)

Durchschnitts⸗

*

Punkt (.) in den letzten sechs

Wei

16,50 15,70 15,70 15,.80 15,85

Insterburg. Stargard

Bromberg .. . Ratibor ... 15,30 15,55 e“ 15,00 E1ö11“ 18,16 18,29 e. . 16,75 Dinkelsbühl ... 17,10 17,20 17,20 Schweinfurt.. 15,75 15,75 16,15 Braunschweig.. 13,70 13,70 Breslau.. 15,30 15,60 16,00

8 Rog CTEIö“ 11,40 11,40 11,50 11,40 11,60 11,60 11,50 11,50 11,70 10,80 10,90 10,95 . 1ö1ö6u“]“ EI1öI

11,60 mburg 12,78 13,192 Pachen .. 12,50 Dinkelsbühl .. 14,30 14,40 14,50 Schweinfurt.. 13,25 13,25 14,00 Breslau. 11,10 11,20 11,40

Insterburg. . Frankfurt a. O. Stolp .“ Stargard Lifsfa... Bromberg. Ratibor .

+ 92 2

1I1

Insterburg.. Ebe““ 11,90 12, Lnbara 1 6 Schweinfurt.. Breslau .. 12,50 12

14,00

00 15,00 ,80] 13,10

H a

12,00 12,80% 14,20 14,20 14,60 12,80 13,00 13,00 12,80 12,90 13,00 12,30 12,50 12,60 d8. 12,80 12,90 13,10 13,40 13,20 12,77 13,19 13,40 13,25 14,40 14,60 14,80 14,00 12,60 13,00 13,40

Elbing... 4 rankfurt a. O.. I

Stargard.

WT11““

Bromberg...

Ratibor 11,80

Paderborn.

Limburg

Aachen . . .. s12,75

Dinkelsbühl. 14,00

Schweinfurt ..

Breslau J 12,20

8

5A. * 8 80*H

ElI enl lEl1l1281 S SR S

0

7

190., 2 2 2½222 „.

9

zen. 16,50 16,00 15,85

16,00 16,75

17,30 16,15

11,00

Gerste.

16,30

gen.

11,50 11,80 12,00 11,00 11,30 11,40 12,40

12,50 14,60 14,00 11,60

14,00

15,00 14,00 fEar.

14,60 13,20 13,20 12,60 12,80 13,60 13,60 14,04 13,25 15,00 14,00

13,50

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗

schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich b. in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein Sp

alten, daß entsprechender Bericht fehlt.

8 Deutscher Reichstag. 233. Sitzung vom 26. Mai 1897, 12 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Berathung des Nachtrags⸗Etats, betreffend die Besoldungsver⸗

besserungen. 9 Der Berichterstatter Fegs re aah. (nl.) weist darauf hin, daß die Kommission sich in 14 Sitzungen mit der Vorlage beschäftigt habe. Nach der Vorlage seien 10 150 000 mehr erforderlich gewesen; durch die Beschlüsse der Kommission sei der Mehrbetrag auf 9 228 658 ermäßigt worden. Der Berichterstatter machte dann Mittheilung von den Verhandlungen der Kommission, namentlich auch davon, daß die Frage der Reisekosten⸗ und Tagegelder besprochen worden sei. Sobald die preußische Vorlage über diesen unkt Gesetzes⸗ kraft erlangt haben werde, werde sie durch Kaiserliche erordnung auf die Reichsbeamten ausgedehnt werden. Auch die Frage der Kom⸗ munalsteuerbefreiung der Offiziere sei eingehend erörtert worden.

Zur Berathung steht zunächst die Klasse 1: 39 Maschinen⸗ Ingenieure, Erhöhung des Gehalts von 4200 auf 4500

Abg. Rickert (fr. Vgg.) spricht die Hoffnung aus, daß im nächsten Etat die Forderungen der Werftschreiber bewilligt würden, und kommt dann auf die Frage der Kaution der Beamten zu sprechen. Im preußischen Abgeordnetenhause sei die Frage mit dem preußischen Finanz⸗Minister neuerlich erörtert worden, und es sei eine Gefeernh der Frage in Aussicht gestellt. Der Staatssekretär von Stephan s ein Gegner des Kautionswesens ewesen und habe namentlich auf die roßen Kosten der Verwaltung Pesoerzesen, die man besser zu Be⸗ Pelernasverbesferungen verbrauchen könnte. Die Beschaffung der Kaution mache den Beamten oft große Kosten; sie müßten über die üblichen Zinsen hinaus erhebliche Beträge an diejenigen Institute zahlen, welche ihnen die Kaution beschafften. Die große Ungleichheit der Höhe der Kautionen bringe außerdem Unzufriedenheit mit sich. Wie die großen Banken könnte auch das Reich auf die Kautionen verzichten.

Staatssekretär des Reichs⸗ Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:

So ganz gefechtsklar, wie der geehrte Herr Vorredner es dargelegt hat, ist die Sache doch nicht. Wir haben uns wiederholt mit der Frage beschäftigt. Ich kann aber versichern, daß innerhalb der be⸗ theiligten Ressorts die Ansichten wesentlich auseinander gehen: einer⸗ seits aus moralischen Gesichtspunkten, andererseits aber auch von dem Standpunkte des Revisors. Meine Herren, derjenige, der eine Kasse zu revidieren hat, trägt eine große Verantwortung. Wer jemals große Kassen revidiert hat, wird wissen, daß es vollkommen unmöglich ist, in der gegebenen Zeit eine solche Kasse so zu revidieren, daß man, wenn man das Kassenlokal verläßt, die objektive Ueberzeugung hat, die Kasse

stimmt. Man muß bei sehr großen Kassen und einem großen Geschäfts⸗

verkehr sich auf Stichproben verlassen. Wenn man die Frage der Kaution betrachtet, so darf man deshalb nicht nur an die Kassenbeamten denken, sondern auch an die Sicherheit dessen, der die Kasse zu revidieren hat, die liegt aber zum theil in der Höhe der Kaution. Das kann ich indeß dem verehrten Herrn Vorredner versichern: ich bin bereit, in die Prüfung der Frage einzutreten, auch mit Preußen wiederholt, wie das schon früher geschehen ist, über die Frage in Ver⸗ bindung zu treten, und wenn eine Einigung erfolgen sollte, auch im Reiche dafür zu wirken, daß die verbündeten Regierungen in der nächsten Session eine entsprechende Vorlage dem hohen Hause zu⸗ gehen lassen.

Abg. Richter (fr. Volksp.): Wir können für die Erhöhung der Offiziersgehälter nur dann stimmen, wenn eine Gleichstellung der Offiziere mit den Reichsbeamten bezüglich der Kommunalbesteuerung erfolgt. Die Besoldungsverbesserungen dehnen sich nicht auf alle Offiziere aus. Gewisse Härten, welche durch die Aufhebung der Steuerfreiheit der Offiziere eintreten, hätten durch vorübergehende Maßregeln beseitigt werden können.

Bezüglich der Klasse 8 und zwar bezüglich der Kapitän⸗ Lieutenants bemerkt der Berichterstatter, daß die Aufführung der pensionsfähigen Zulage von 300 in der Vorlage auf einem Druckfehler beruhe; es müsse heißen: 360

Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:

Meine Herren! Ich kann die Richtigkeit der Ausführung des Herrn Referenten vollauf inhaltlich bestätigen. Die Kapitän⸗Lieutenants haben jetzt ebenso wie die Rittmeister zweiter Klasse vor den Haupt⸗ leuten der Infanterie einen Gehaltsvorzug von 360 Es liegt gar kein Grund vor, jetzt diesen Vorzug der Kapitän⸗Lieutenants gegenüber den Rittmeistern zweiter Klasse um 60 zu kürzen. Lediglich durch ein Versehen sind in die Vorlage 300 statt 360 eingestellt. Ich bitte also, durch einen Beschluß dies Versehen verbessern zu wollen.

Die Gehaltsaufbesserungen für die Offiziere und die im Offiziersrang stehenden Aerzte u. s. w. werden ohne jede weitere Debatte nach den Vorschlägen der Kommission genehmigt.

Es folgen die Gehälter der Zivilbeamten, für welche die Dienstaltersstufen eingeführt werden; dieselben werden meist

ohne Debatte genehmigt.

Abg. Graf von Roon (d. kons.) bedauert, daß die in der Kom⸗ mission angeregte Erhöhung der Gehälter für die Zahlmeister bei den Truppen von 2900 auf 3300 auf den Widerstand der Finanz⸗

verwaltung gestoßen sei. Hoffentlich werde diese Aufbesserung in der nächsten Zeit durchgeführt.

5

en Staats⸗Anzeiger 1897.

Abg. Werner 25 schließt sich dem Wunsche des Vor⸗ redners an, daß die Gehälter für die in sehr verantwortlicher Stellung stehenden Zahlmeister erhöht würden. 1

Abg. Dr. Lieber (Zentr.) stellt fest, daß nicht der Widerstand der Reichs⸗Schatzverwaltung allein die 1 trage, sondern die Vor⸗ lage der verbündeten Regierungen habe die Gehälter der Zahlmeister

auf 2900 im Höchstbetrage festgestellt. 1 Abg. Bassermann (nl.) beantragt, die Gehälter der 4 Buch⸗

halter bei der Zahlungsstelle des XIV. Armee⸗Korps (1800 bis 2900 ℳ) den Gehältern der Geheim⸗Sekretäre bei der General⸗Militärkasse (1800 bis 3300 ℳ) gleichzustellen. 1 Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath und vortragender Rath im Reichs⸗Schatzamt Neumann erklärt sich gegen den Antrag. Abg. Dr. Lieber: Das Zentrum wird gegen den Antrag Basser⸗ mann stimmen.

Der Antrag wird abgelehnt.

Das Gehalt der sieben Elementarlehrer bei den Kadetten⸗ anstalten (bisher 1400 2800 ℳ) wird auf 1500 3000 erhöht; die Kommission schließt sich diesem Vorschlage an, will bbße das Höchstgehalt statt in 27, schon in 21 Jahren erreichen assen.

Das Haus stimmt dem zu.

Die Kommission hat eine Klasse von Postbeamten, die bisher 1500 2700 Einkommen hatte, auf 1500 3000 erhöht; es gehören hierher hauptsächlich die Ober⸗Post⸗ Assistenten und die Ober⸗Telegraphen⸗Assistenten.

Abg. Werner bittet, auch die entsprechenden Beamten bei der Reichsdruckerei zu berücksichtigen.

Abg. Dr. Lieber: Wir haben die Erhöhung dieser Besoldungen beschlossen unter der Voraussetzung, daß die verbündeten Regierungen dieser Erhöhung zustimmen und dies vor der dritten Lesung erklären. Werden diese Erhöhungen für die Post⸗Assistenten nicht angenommen, so werden wir gegen die ganze Vorlage stimmen.

Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:

Meine Herren! Dem löblichen Beispiel des Herrn Vorredners folgend, will ich mich bei der Geschäftslage des Hauses so kurz fassen, wie nur irgend möglich.

Die verbündeten Regierungen halten an dem staatsrechtlichen Grundsatze fest, daß zwar das hohe Haus unzweifelhaft befugt ist, innerhalb der Gesammtsumme und innerhalb der Beamtenkategorien, deren Besoldung hier zur Erhöhung vorgeschlagen ist, Veränderungen vorzunehmen, sowohl Erhöhungen, wie Abstriche im einzelnen und Abstriche an der ganzen Summe. Sie sind aber der Ansicht, daß das hohe Haus nicht in der Lage ist, Besoldungserhöhungen für Beamtenkategorien zu beschließen, die in die Vorlage überhaupt nicht aufgenommen sind, da niemandem eine Vollmacht auferlegt werden kann, die er nicht bereit ist, auch zu übernehmen. Aber es ist unzweifelhaft, meine Herren, daß ein solcher Beschluß demnächst durch eine Zustimmung der verbündeten Regierungen geheilt werden kann. Im parlamentarischen Leben ist man einmal auf die Verständigung zwischen beiden Faktoren der gesetzgebenden Gewalt angewiesen, und ich glaube, daß auch in dieser Frage eine Verständigung zwischen den verbündeten Regierungen und dem hohen Hause erfolgen wird.

Eine Bemerkung möchte ich mir aber gestatten. Die verbündeten Regierungen halten auch heute noch daran fest, daß man die Post⸗ Assistenten und Postverwalter nicht parallelisieren kann mit den Betriebs⸗Sekretären der Eisenbahn⸗Verwaltung, daß man sie allenfalls nur mit den Stations⸗Assistenten und den Stations⸗Verwaltern vergleichen kann. Die verbündeten Regierungen sind aber ferner der Ansicht, daß die Aufgabe des Stations⸗Assistenten und Stations⸗ Verwalters bei der Schwierigkeit der Handhabung der Tarife, bei der Vielseitigkeit der Beförderungsvorschriften, bei der ungeheuren

von Millionen durchpassierender Reisender, ich sage, daß die Auf⸗ gabe dieser Beamtenklasse erheblich schwerer und verantwortungsvoller ist als die Aufgabe eines Post⸗Assistenten, der meistentheils nur im lokalen Abfertigungsdienst beschäftigt wird. Gegenüber der Gesammt⸗ zahl von 15 000 Post⸗Assistenten werden überhaupt nur 688 Post⸗ Assistenten dauernd im Bureaudienst beschäftigt.

Kategorien der Eisenbahn⸗ und Postbeamten in der Kommission ein⸗ gehend erörtert habe und diese Erörterungen auch durch die Presse veröffentlicht sind, jene Erörterungen hier nicht noch einmal wiederholen, um Ihnen nicht unnütz die Zeit zu rauben. Ich meine aber, selbst wenn man sich auf den Standpunkt stellt, daß die Post⸗

Post⸗Assistenten eine Endstellung bleibt. In der Kommission ist wiederholt betont, diese Beamten müßten bis 3000 Gehalt be⸗ kommen, weil sie jetzt das Sekretärexamen nicht ablegen könnten wenn sie sich auch zur Ablegung des Examens bereit erklärten, und

nicht vorwärts zu kommen. Dieser Grund der Gehaltserhöhung würde meines Erachtens in dem Augenblick fortfallen, wo sich da maßgebende Ressort etwa entschließen würde, die Post⸗Assistenten zur Ablegung des Sekretärexamens zuzulassen und ihnen damit ein Fe⸗

der Thätigkeit in besser besoldeten Stellungen zu ermöglichen. Ich gesteh

der Kommission aus anführen könnte, daß man Post⸗Assistenten, di

meine also, es wäre doch wohl sehr erwägenswerth vom Standpunkte des Reichstages, ob man nicht einen Zusatz in dem Beschlusse der Kommission machte, dahin gehend, daß di Gehaltsgrenze von 3000 nur so lange gilt, als die Po

Assistenten nicht in der Lage sind, das Sekretärexamen abzulegen,

zum Sekretärexamen bereits eine bestimmte Reihe von Jahren al solche fungiert haben und so alt sind, daß man ihnen die Ablegun eines Examens füglich nicht mehr zumuthen kann, daß aber all

anderen jüngeren Post⸗Assistenten, von denen man verlangen kann

Verantwortung der Stations⸗Vorsteher für das Leben und Eigenthum

Ich will, nachdem ich die Differenzierung der Behandlung beider

Assistenten ein Höchstgehalt von 3000 erhalten sollen, so wäre das doch nur unter der Voraussetzung gerechtfertigt, daß die Stellung der

vermöchten infolge dessen in ihrer Carrière trotz eifrigen Strebens

zu, daß, selbst wenn eine solche Entschließung der Postverwaltung er⸗- folgen sollte, man immer noch aus Billigkeitsrücksichten vom Standpunkt

schon in höherem Lebensalter sind und eine längere Dienstzeit hinter sich haben, kaum zumuthen könne, noch ein Examen abzulegen. Ich

und daß zunächst nur diejenigen Post⸗Assistenten bis zum Gehalte von 3000 aufrücken können, die bei etwaiger Zulassung der Assistenten

—— nn.

.——

db