1897 / 126 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 May 1897 18:00:01 GMT) scan diff

82 in Wien. Er atsclof sich auf Anrathen des Bassisten der Kaiser⸗ lichen Hofoper Dr. Karl Schmidt, der sein Lehrer in der Gesangs⸗ kunst war, zur Bühne zu jebg. welche er mit nur drei Opern⸗ partien (Sarastro, Marcell, Bertram) als engagierter Künstler zu⸗ erst in Troppau in Schlesien betrat. Sein großes musskalisches Ge⸗ dächtniß und sein Fleiß errangen ihm bald das nöthige Repertoire, sodaß er bisher, also in 28 Jahren, 98 Opernpartien eine fast von keinem Sänger erreichte Zahl beherrschte. Ueber nnover, Köln, Gothenburg in Schweden, Bremen kam er an das tadt⸗Theater in Leipzig, das damals unter Friedrich egr Leitung stand und wo er den Pogner in Wagner’'s „Meistersingern“ kreierte. Seit 1872 dem Verbande der hiesigen Königlichen Oper an, wo er zuerst in drei völlig verschiedenartigen Rollen, nämlich als van Bett in „Zar und Zimmermann“, als Plumket in „Martha“ und als Kaspar im „Freischütz“ auftrat. Seinen ersten großen Erfolg hatte er als „Wasserträger“, dann als Escamillo in „Carmen“. Er sang mit gleicher Hingebung ernste wie komische Rollen, obwohl die letzteren als seine eigentliche Domäne bezeichnet werden müssen. Besonders war er ein beliebter Interpret Mozart'’s (Figaro, Leporello ꝛc.), nicht minder geschätzt wurde er als Konzert⸗, Lieder⸗ und Kirchen⸗ sänger. Unzählige Musikfeste hat er während seiner langen erfolg⸗ reichen Thätigkeit unterstützt; bei der in Salzburg zur Centenar⸗ Feie Mozart's veranstalteten Festaufführung sang er den Figaro. Im ahre 1868 heirathete er in erster Ehe die bekannte dramatische Sängerin Vilma von Voggenhuber (die erste Walküre und Isolde in Berlin), welche ihm vor Jahren im Tode voran⸗ ging. Das Königliche Opernhaus verliert in ihm einen vielseitigen und pflichttreuen Künstler, der nicht leicht zu ersetzen sein dürfte. Auch die Königliche Hochschule für Musik, woselbst er dramatischen Unterricht ertheilte, trifft mit seinem Tode ein herber Verlust. Als Mensch erfreute sich Franz Krolop in weitesten Kreisen großer Be⸗ liebtheit. Seine Verdienste wurden durch mehrfache Verleihung von Ordensauszeichnungen von seiten verschiedener Fürstlichkeiten anerkannt.

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Sekretär des „Rothen Kreuzes“ Dr. Liebert, Stabsarzt Dr. Pann⸗ witz und Andere. Direktor Schlesinger, ö des Kuratoriums der Berliner Unfallstationen, schilderte zunächst ein⸗ ehend die Rettungseinrichtungen, welche darauf durch eine Sanitäts⸗ olonne und die obengenannten Pflegerinnen praktisch veranschau⸗ licht wurden. Die Idee der Uebung war folgende: „In einem Gebäude hat eine Kesselexplosion stattgefunden, wobei die Innenräume, in denen sich eine größere Anzahl Arbeiter befand, ver⸗ schüttet worden sind“. Die Feuerwehr und die nächstbelegene Unfallstation wurden unverzüglich alarmiert. Alsdann wurde gezeigt, wie die Verunglückten aus ihrer gefährlichen Lage zu befreien seien. Alsbald trafen von der Unfallstation der Krankenwagen, aus den übrigen Stationen das Heil⸗ und Hilfspersonal, desgleichen Mit⸗ glieder der Sanitäts⸗Kolonne und Pflegerinnen, zu gleicher Zeit auch die übrigen 9 Krankenwagen ein. Im Ganzen waren 11 Aerzte und 40 Personen des Hilfspersonals, 10 Wagen mit je einem Kutscher und einem Begleiter zur Stelle, wobei 10 Schwer⸗ und 10 Leicht⸗ verletzten Hilfe gebracht wurde. Die Uebung, welche mit großer Geschwindigkeit und Exaktheit ausgeführt wurde, nahm etwa 10 Mi⸗ nuten in Anspruch.

dVictoria“ einen Besuch ab. An Bord dieses Schistes wurde sovann. .“ Souper eingenommen, in dessen Verlauf der Sesafedeag⸗ Pr 1“

von Boetticher im Namen der Gäste dankte. Diejenigen Gäste ssch

welche nicht in Hamburg blieben, traten kurz nach 9 Uhr die Rück⸗

EGErst wv1““ s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Montag, den 31. Mai 1897.

Gerichtsbarkeit zu vielen Beschwerden Anlaß giebt, wird an und für sich keinem Zweifel unterliegen; daß diese Empfindung in der Provinz Hannover lebhafter hervortritt wie anderswo, dafür hat Herr Ober⸗ Bürgermeister Struckmann bereits eine Erklärung gegeben; sie liegt darin, daß bis zum Erlaß dieses Gesetzes nach den in der Provinz Hannover geltenden alten Sportelordnungen die Gebühren für Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit ganz erheblich niedriger waren, als in den alten Provinzen, daß sie insbesondere schon sehr bald eine Maximalgrenze erreichten. Die höchste Gebühr, die in der Provinz Hannover für Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit erhoben werden konnte, betrug nur 30 ℳ, sie war bereits erreicht bei Objekten von 27 30 000 Noch eine weitere, in den alten Provinzen nicht gekannte Er leichterung für die Eingesessenen der Provinz Hannover lag darin, daß nicht unterschieden wurde zwischen ein⸗ und zweiseitigen Ge⸗ schäften. Auch nach dieser Richtung hin hat die neue Gebühren⸗ ordnung, welche eine gleiche Behandlung der Sachen im ganzen Um⸗ fange der Monarchie herbeiführte, sich in der Provinz Hannover be⸗ sonders fühlbar machen müssen, indem auch dort ein zweiseitiger Akt jetzt doppelt so hoch tarifiert wird wie ein einseitiger. 1 Wenn Herr Ober⸗Bürgermeister Struckmann noch besonders hin⸗ gewiesen hat auf die sehr hohen Sätze für Erb⸗ und Uebertragsverträge, so wirkt noch ein anderer Umstand dabei mit, nämlich der, daß nach einer Entscheidung des Kammergerichts, des höchsten Gerichtshofes in Kosten⸗ sachen, Erb⸗ und Uebertragsverträge doppelt besteuert werden, nämlich einmal als Uebertragsverträge, und dann auch noch als letzt⸗ willige Verfügungen, als Testamente, sodaß jetzt im Bezirk des Ober⸗ Landesgerichts Celle der vierfache Satz desjenigen, was früher zu zahlen war, herauskommen kann. Meine Herren, ich gebe vollkommen zu, daß derartige Dinge nicht angenehm berühren und vielfach schmerzlich empfunden werden; anderer⸗ seits werden wir aber nicht vergessen dürfen, daß bei den niedrigen Objekten dieses Gesetz im allgemeinen erhebliche Erleichterungen ge⸗ bracht hat, daß besonders auf dem Gebiet des Immobiliarverkehrs für kleinere Objekte die Sätze nicht unerheblich heruntergesetzt sind. Es ist von vornherein, namentlich auch von seiten des Herrn Finanz⸗ Ministers der Grundsatz scharf ausgesprochen, daß die Neuregelung der Gerichtskosten auf diesem Gebiet nicht zu einer Verminderung der Staatseinnahmen führen dürfe, und deshalb für die Herabsetzung der Kosten nach unten ein Ausgleich gefunden werden müsse in der Er⸗ höhung der Kosten nach oben. Daß dieser Gesichtspunkt sich auch in der Praxis als berechtigt erwiesen hat, dafür darf ich mich berufen auf den Bericht eines Ober⸗Landesgerichts⸗Präsidenten, der besonders hervorhebt, daß in seinem Bezirk es ist der Bezirk Kiel die Kosteneinnahme für die kleinen Objekte in der freiwilligen Gerichtsbarkeit seit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes abgenommen habe, daß aber dieser Ausfall in den höheren Einnahmen für größere Objekte seinen Ersatz finde. Betreffs der Ehe⸗ und Uebergabeverträge erlaube ich mir noch zu bemerken, daß der Erhöhung der Kosten für diese Verträge auf der anderen Seite eine Erleichterung gegenübersteht, indem für Um⸗ schreibungen von Grundstücken auf Grund solcher Verträge nur die Hälfte der Kosten gezahlt wird, die sonst für Auflassungen zu zahlen wären. Was speziell die Gestaltung der Verhältnisse im Bezirk Hildes⸗ heim betrifft, so hat der Herr Ober⸗Bürgermeister Struckmann vor⸗ gestern, wo der Justiz⸗Etat schon zur Verhandlung kommen sollte, mir Mittheilung davon gemacht, daß er die Verhältnisse des dortigen Amtsgerichts zur Sprache bringen werde, und ich bin deshalb in der Lage gewesen, mir Auskunft von dem aufsichtführenden Richter in Hildesheim darüber zu verschaffen, wie thatsächlich sich die Ver⸗ hältnisse dort gestaltet haben. Die Uebersicht ist heute Morgen ein⸗ gegangen. Die Zahlen decken sich nicht mit denen des Herrn Ober⸗ Bürgermeisters Struckmann, die auch deshalb nicht ganz maßgebend waren, weil, wenn ich richtig verstanden habe, sie sich nicht über das ganze Jahr, sondern nur über den Zeitraum vom 1. November bis 1. April erstreckten. Mir liegen hier die Uebersichten der Einnahme der Gerichtskasse in Hildesheim für die Etatsjahre 1893/94 bis 1896/97 vor, und daraus ergiebt sich, daß die gesammte Ist⸗Ein⸗ nahme an Gerichtskosten, der streitigen wie der freiwilligen Gerichts⸗ barkeit einschließlich der Stempel, die im Jahre 1894/95, dem letzten Jahre unter der Herrschaft des alten Gesetzes, 191 558 betrug, im Jahre 1896/97, dem ersten Jahre, in dem das neue Gesetz zur vollen Gel⸗ tung gelangt ist, in dem dazwischen liegenden Jahre galt zur Hälfte das alte, zur andern Hälfte das neue Gesetz sich auf 255 566 erhöht hat, also im Ganzen um etwa 64 000 Diese Zahl, die sehr hoch klingt, verliert aber wesentlich an Bedeutung, wenn man zugleich erwägt, worauf diese Mehreinnahme beruht; denn aus den weiteren mir mitgetheilten Zahlen ergiebt sich, daß in dem

reise nach Berlin an.

London, 29. Mai. Sechs Offiziere von dem zur Zeit Bantry (Süd⸗Jrland) stationierten Kriegsschiff n. Nlt be wood“ machten am Donnerstag eine Bootfahrt in See. Man hat seitdem nichts von ihnen gehört und befürchtet, daß sie sämmtlich ertrunken sind.

Rom, 29. Mai. Gestern Abend 11 Uhr 40 Minuten wurde in Palascia, Provinz Lecce, ein starkes Erdbeben verspürt, das auch in Bari, Tiriolo, Oppido Mamertina, Reggio di Ca⸗ labria, Messina und Mineo beobachtet wurde. In Portici, Ischia, Rom und Siena registrierten die Seismometer gleichfalls zu der genannten Stunde Erdbeben.

Rom, 29. Mai. Der Schlosser Acciarito, welcher das Attentat gegen Seine Majestät den König von Italien verübte, wurde von den Geschworenen in der heutigen Schlußverhandlung für schuldig erklärt; der Gerichtshof verurtheilte ihn zu lebensläng⸗ licher Zwangsarbeit und Nebenstrafen.

Pisa, 30. Mai. Bei einer kirchlichen Feier, die gestern in der hiesigen Kathedrale veranstaltet wurde, entstand eine große Panik, bei welcher mehrere Personen Die Feier galt der Ent⸗ Insterburg .. hüllung und Ausstellung des nach vielen Jahren wieder öffentlich ge⸗ Stargard. 15,80 15,80 zeigten Bildes, das unter dem Namen „Madonna sotto gli organi“ Bromberg.. 8-e in Pisa besonders hoch verehrt wird. Die Vorbereitungen für die Aschersleben 12,80 V 13,00 13,50 Zeremonien, welche mehrere Tage dauern sollten, hatten eine große sch ITI v Menschenmenge herbeigelockt. Die Lokalbehörden, darunter der Bürger⸗ 14,80 15,30 15,80 meister, welcher einen der zum Schrein mit dem Bildniß gehörenden 16,40 16,80 17,60 Schlüssel in Händen hatte, waren anwesend; mehrere Bischöfe und 14,87 15,22 15,85 zahlreiche Pilger aus den benachbarten Städten wurden erwartet. 16,00 16,20 16,40 Kurze Zeit nach dem Beginn der Feier fiel eine Kerze herab und 8— S2S entzündete einen Dekorationsgegenstand der Kirche. Es entstand eine 14,80 1480 14,90 14,90 furchtbare Ee. in dem betreffenden Theile der Kirche, indem die 14,20 14,20 14,60 14,60 zahlreiche Menschenmenge nach der nächsten Thür hindrängte. Das n Feuer wurde alsbald gelöscht; doch wurden bei dem Gedränge neun 16,00 16,40 16,60 17,10

13,00 13,00 13,50 13,50 14,20 14,70 15,20 15,50 14,80 14,80 15,30 15,80

gehörte er Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

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Der von dem „Deutschen Sport⸗Verein“ im Landes⸗ Ausstellungsvark auf dem Platz, wo sich ehedem der Tempel mit dem Pergamon⸗Panorama erhob, veranstaltete „Concours hippique“ wurde am Sonnabend und Sonntag Nachmittag bei herrlichem Frühlingswetter abgehalten, nachdem er am Freitag des heftigen Ge⸗ witterregens wegen in letzter Stunde hatte abgesagt werden müssen. Den interessanten sportlichen Vorführungen wohnten an beiden Tagen Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht sowie Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig⸗ Holstein bei. Es war dies die erste Veranstaltung des unter dem Vorsitz Seiner Durchlaucht des Prinzen Aribert von Anhalt stehenden jungen Vereins. Die Konkurrenzen wurden am Sonnabend um 1 ½ Uhr mit Wettbewerbungen für Pferdehändler und Reitbahnbesitzer eröffnet, worauf die herrschaftlichen Konkurrenzen, und zwar mit Herrenreiten, ihren Anfang nahmen; ein Wettbewerb von Zwei⸗ und Mehrspännern, theils von Herren, theils von Livréekutschern gefahren, folgte. Konkurrenzen für öffentliche und Lohnfuhrwerke, Vorführungen von Geschäftswagen und endlich sogar von Automobilen schlossen das Programm des ersten Tages ab. Der zweite Tag brachte, außer ähnlichen wie die oben⸗ genannten Veranstaltungen, als Hauptnummer des Programms Kon⸗ kurrenzen aktiver Offiziere, die ihre Kampagne⸗Reitpferde vorführten. Besondere Aufmerksamkeit erregten auch die Wettbewerbe von Arbeitspferden, welche in großer Anzahl und guter Verfassung zur Stelle waren. Die Sieger erhielten nach Schluß der Vorführungen

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Fräulein Lindner ist am vergangenen Freitag am Stadt⸗ Theater in Leipzig als „Jungfrau von Orleans“ mit glänzendem Erfolg aufgetreten. v“

Mannigfaltiges.

Das 175 ährige Bestehen der Garnisonkirche in der Neuen Friedrichstraße wurde gestern auf Allerhöchsten Befehl durch einen Festgottesdienst feierlich begangen. Das Gotteshaus war mit Laubgewinden reich geziert, und über dem Altar prangte die aus

Personen getödtet. Die Zahl der in das Hospital gebrachten Verwundeten beträgt 21; die sonstigen Verwundeten wurden in 25 fäherfübrt. gen in d”s Hespüst Gebrachten 1— te 1 . onnten eute früh dasselbe verlassen; eine Person ist schwer, eine weißen Blumen gebildete Zahl „175“. Aus Anlaß der Jubelfeier waren ihre Ehrenpreise aus der Hand Seiner Durchlaucht des Prinzen Aribert andere sehr schwer verwundet, die Uebrigen 8 sich 11s Besse⸗ bereits vor dem Gottesdienst werthvolle Gaben überreicht worden. von Ankhalt. rung. Der größte Theil der Todten und Verwundeten besteht aus Ein Comité von Offiziersdamen stiftete eine neue kostbare Bekleidung Frfnen; alle gehören der Einwohnerschaft von Pisa an. Die für Altar, Kanzel und Brüstung der Kaiserlichen Loge aus rothem Stoff Die Ausstellung „Transvaal“ am Kurfürstendamm wird athedrale wurde sofort geschlossen. In der Stadt herrscht Be⸗ mit Stickerei in gelber Seide und hatte die altehrwürdigen Kandelaber, am Donnerstag, den 3. Juni, Nachmittags 5 Uhr, vor einem geladenen stürzung; die Feierlichkeiten wurden eingestellt. Der Flügel⸗Adjutant das Betpult und die vier Chorstühle auffrischen lassen. Die früheren Dübltn eröffnet werden. Die große Transvaal⸗Karawane ist unter Seiner Majestät des Königs von Italien übersandte im Namen Konfirmandinnen stifteten eine weiße Altardecke, auf die mit gelber feitung des s. Z. nach Süd⸗Afrika entsandten Dr. Ohnefalsch⸗Richter Allerhöchstdesselben dem Präfekten von Pisa ein Telegramm, in Seide die Worte gestickt sind „Jesus Christus gestern, heut; und hier eingetroffen. Außer einem reichen ethnographischen Material K derselbe auch in Ewigkeit. Die Helferinnen der Kinder⸗ kamen mit derselben ein englischer Bergwerks⸗Ingenieur, ein Missionar schule endlich schenkten ein Velum. Zum Festgottesdienst nebst Familie, mehrere Boerenfamilien und ca. 150 Eingeborene, erschien im Allerhöchsten Auftrage der Chef des Militär⸗ Männer, Frauen und Kinder, theils dem Stamm der Zulus, theils kabinets, General von Hahnke; ferner wohnten demselben bei: der den Hottentotten, Buschmännern, Matabele und den Bassuto ange⸗ Gouverneur von Berlin, Graf von Wedel, der Kommandant von hörig, hier an. Auch das von der Expedition mitgeführte Thier⸗ Berlin, General⸗Major von Natzmer, der kommandierende General material ist ein sehr interessantes: Zebras, Strauße, Antilopen, Trek⸗ des III. Armee⸗Korps, General von Lignitz, der General von Hart⸗ Stiere u. s. w. sind in schönen Exemplaren vertreten und werden mann und viele andere hohe Offiziere. Alle Truppentheile der dazu beitragen, dem Gesammtbilde noch einen besonderen exotischen Garnison hatten Abordnungen in Parade⸗Uniform entsandt. Auch die Reiz zu verleihen. Schloßgarde⸗Kompagnie und die Bezirks⸗Kommandos waren vertreten. 2 Die Musik wurde von der Kapelle des 2. Garde⸗Regiments z. F. aus⸗ Breslau, 29. Mai. In der heutigen Jahresversamm⸗ eführt. Die Festpredigt hielt der Garnison⸗Pfarrer Goens über lung der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff⸗ salm 26, V. 8. In knapper Schilderung gab der Geistliche ein brüchiger“ wurden der Jahresbericht und die Rechnungslegung er⸗ fesselndes Bild der Geschichte der Kirche und der Entwickelung des ledigt sowie der Etat für 1897/98 festgesert Als Ort der nächsten Jahres⸗ versammlung wurde Köln gewählt. Der Vize⸗Präsident der französischen Rettungsgesellschaft Emil Robin wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Die Schlesische Zeitung. meldet aus Görlitz: Gestern Nach⸗ mittag schlug ein Blitz in den Fabrikschornstein der Eisen⸗ gießerei von Kruschwitz in Olbersdorf bei Zwickau und zerstörte den oberen Theil des Schornsteins. Die herabstürzenden Trümmer schlugen durch das Dach und tödteten zwei Arbeiter.

Hamburg, 29. Mai. Der Besuch, welcher 350 Mitglieder des Bundesraths und des Reichstages der Gartenbau⸗ Ausstellung heute abstatteten, gestaltete sich, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, zu einem glänzenden Fest. Nach der Ankunft auf dem Aus⸗ stellungsplatz Bürgermeister Mönckeberg die Festgäste, welche hierauf einen Rundgang durch die Ausstellung unternahmen. Bei dem Festdiner in der Haupthalle der Ausstellung hieß Bürgermeister Mönckeberg die Gäste willkommen. Der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher dankte und pries die Ausstellun als ein poaterländisches Werk allerersten Ranges. Der Vize⸗Präsident des Reichstages Dr. Spahn brachte einen Trinkspruch auf den Arbeitsausschuß aus. Nach dem Diner unternahm die Gesellschaft eine Fahrt auf der Elbe und stattete dem Schnelldampfer der Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft „Augusta

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welchem er der schmerzlichen Erregung des Königs über das schwere Unglück in der Kathedrale Ausdruck giebt und den Präfekten ersucht, den Familien der Verunglückten das herzliche Beileid Seiner Majestät auszusprechen. Der Präfekt und der Stadtrath veröffentlichen Bekannt⸗ machungen, in denen sie die Bürger ersuchen, Ruhe zu bewahren. Alle öffentlichen Vergnügungen sind eingestellt. Für die Opfer d

Katastrophe wird ein feierliches Leichenbegängniß veranstaltet werde

Gent, 29. Mat. Das Waarenhaus der großen sozialistischen Korporativ⸗Genossenschaft „Vooruit' ist durch eine Feuersbrunst völlig zerstört worden. Die Waaren sind sämmtlich verbrannt, aber niemand umgekommen oder verletzt. 8

Christiania, 30. Mai. Die Stadt Namsos ist heute Nach⸗ mittag bei herrschendem starken Winde fast gänzlich ein Raub der Flammen geworden.

New⸗York, 29. Mai. Nach einer Depesche aus El Paso del Norte ist der Rio Grande aus den Ufern getreten. Gegen 500 Häuser sind zerstört und etwa 3000 Personen ihrer gesammten Habe beraubt worden.

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Militärgottesdienstes überhaupt seit jener Zeit, da der Große Kurfürst seine Grenadiere unter den Linden des Friedhofs der Heiligengeist⸗ Kirche zum Gottesdienst zu sammeln pflegte. Er erinnerte an die erste kleine Garnison⸗Kirche, die nach zwanzigjährigem Bestehen durch die Explosion eines alten Pulverthurmes mit der Garnisonschule zerstört wurde, und ging dann spezieller auf die Geschichte der jetzigen Kirche ein, die s. Z. die größte evangelische Kirche war, die seit der Reformation in Berlin gebaut worden ist. Mit Gebet und Segen, gesprochen von dem Militär⸗Oberpfarrer Wölfing, schloß die Feier.

Eine Vorführung des Rettungs⸗ und Kranken⸗ transport⸗Apparates der Berliner Unfallstationen, verstärkt durch Mannschaften der freiwilligen Sanitäts⸗Ko⸗ lonne „Berlin“ vom Rothen Kreuz und Pflegerinnen des „Zweigvereins Berlin“ des „Vaterländischen Frauenvereins“,

fand gestern Mittag auf dem Brauerei⸗Grundstück des Herrn Hoflieferanten Julius Bötzow, in der Prenzlauer Allee Nr. 242, vor etwa 200 geladenen Gästen statt. Unter den Anwesenden befanden sich Ihre Durchlauchten die Fürstin zu Hohenlohe und die Prinzessin Elisabeth zu 1vL der Präsident des Reichsbank⸗ Direktoriums, Wirklicher Geheimer Rath Dr. Koch, der General⸗Arzt Dr. Grasnick, der Polizei⸗Präsident von Windheim, der General⸗

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Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Paris, 31. Mai. (W. T. B.) Den radikalen Blättern zufolge hat die Kommission der Deputirtenkammer, welche mit der Prüfung des mit Japan vereinbarten Handelsvertrages betraut war, den Vertrag für un⸗ annehmbar erklärt, da derselbe für die Industrie und die Schiffahrt Frankreichs geradezu verhängnißvoll werden könnte.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und 8 Dritten Beilage.) 18

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icht vom 31. Mai. 8 or gens.

Erzählung M. Jokai's, von J. Schnitzer. von Johann Irauß Anfang 7 ½ Uhr. 8 igeunerbaron.

heiterer, trockener und warmer Witterung zu erwarten ist. In Deutschland ist das Wetter ruhig, warm und wolkenlos. Gewitter und Niederschlag werden nicht gemeldet.

Berliner Theater. Dienstag: Rena Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Die Maschinenbauer.

Donnerstag: Die Maschinenbauer.

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IHöö6. 15,00 Offenburg. Braunschweig. Breslau Neuß.

Deutsche Seewarte.

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Stationen. Wind. Wetter.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Miß Lily Thornton mit Hrn. Lieut. Dietrich von Hagen. Ferrc⸗Heesbue. Frl. Fefr von Watzdorf mit Hrn. Sec.⸗Lieut. Max

Temperatur in °Celsius 50 C. = 4 0R.

Lessing-Theater. Dienstag: Gaftspiel des Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine japanische Theehaus⸗Geschichte. Operette in 3 Akten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Gastspiel des Ferenczy ⸗Ensembles. Die Geisha.

Donnerstag: Gastspiel des Ferenczẽy ⸗Ensembles. Die Geisha.

Theater.

Königliche Schauspiele. : haus. Auf Allerhöchsten Befehl: Mit aufgehobenem Abonnement und unter Fortfall der permanent reservierten Plätze. Der Maurer. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Text nach dem Französischen vom Freiherrn von Lichtenstein. In Scene gesetzt vom Ober.Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. (Baptiste: Herr Schubert, vom König⸗ lichen Theater in Hannover, als Gast.) Anfang

Bar. auf 0OGr u. d. Meeressp. red. in Millim.

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗

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offmann von Waldau (Schönfeld⸗Bernstadt). rl. Gertrud Zimmermann mit Hrn. Lieut. Erwin von Collani (Berlin).

Verehelicht: Hr. Theodor von Rekowsky mit Frl. Ida Kolbenach (Hirschberg i. Schl.) Hr. richts⸗Assessor Dr. jur. Rudolf Frl. Frieda Kuhn (Beuthen O.⸗S.)

Geboren: Ein Sohn: Hrn.

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Königliche Staatsregierung und insbesondere die Justizverwaltung die Wirksamkeit des neuen Kostengesetzes mit der größten Aufmerksamkeit

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st Fortdauer der östlichen Winde bei 1“ 8

8 Uhr.

Schauspielhaus. 147. Vorstellung. Die Komödie der Irrungen. Lustspiel in 3 Aufzügen von William Shakespeare. Für die Bühne eingerichtet von Karl von Holtei. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Der eingebildete Kranke. Lustspiel in 3 Aufzügen von Jean Baptiste Molidre, mit Benutzung der Wolf Graf ö1 Uebersetzung. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwsch: Opernhaus. 135. Vorstellung. Undine. Romantische Zauber⸗Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. Text nach Fouqué's Erzählung frei be⸗ arbeitet. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 148. Vorstellung. Coriolan. Hioeces Drama in 5 Aufzügen von William Shakespeare, übersetzt von Schlegel und Tieck. Nach der Bühneneinrichtung von Wilhelm Oechelhäuser in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Dienstag: Freiwild. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Die versunkene Glocke.

Donnerstag: Die Räuber.

burg. Dienstag:

godin.

Potter. 7 ½ Uhr.

Direktion: Zigeunerbaron.

deutsch von

Residenz⸗-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Abschieds⸗Cyclus der Direktion Lautenburg. Madame Mongodin. 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Toché. Deutsch von Emil Neumann.

Mittwoch und folgende Tage:

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4 a./5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Trilby. Schauspiel in 4 Akten George Maurier und g. manuel Lederer. In

cene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang

Mittwoch und folgende Tage: Trilby.

Schiller⸗Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Bauernehre. Der eingebildete Krauke. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Madame Bonivard.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55 /57. Julius Fritzsche. Dienstag: Operette in 3 Akten, nach einer

Anfang 7 ¼ Uhr. Grobben (Aldekerk).

Madame Mon⸗

Assessor Nentwig (Breslau). Hrn. von Unruh (Kl.⸗Münche). Hrn. Prem.⸗Lieut. Tresselt (Magdeburg). Hrn. Oberlehrer Dr. Götsch mann (Breslau). Hrn. Bürgermeister H Eine Tochter: Hrn Frit Frhrn. von Esebeck (Stadtgut Raudten b audten i. Schl.). 8 Gestorben: F. Landgerichts⸗Präsident, Geheim Ober⸗Justiz⸗Rath Adelheid Sello, geb. End Berhe Hr. Oberst⸗Lieut. Ludwig Schultz

Schwank in

erlin). Hr. Pastor em. Hellmutth Stoer⸗ asius (Schönholz⸗Reinickendorf). Fr. Louise von Portheim, geb. von Portheim ( ig.

Hr. Gymnasial⸗Direktor Dr. C. Balen (Trarbach)

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchtruckerei und Verlage⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Der

ö“

erklären.

Herrenhaus. 19. Sitzung vom 28. Mai 1897.

(Aus Nr. 125 d. Bl. in berichtigter Form wiederholt.)

Die Berathung des Staatshaushalts⸗Etats für 1897/98 wird beim Etat der Justizverwaltung fortgesetzt. Bei den Einnahmen giebt 8

Ober⸗Bürgermeister Struckmann⸗Hildesheim zur Erwägung anheim, ob nicht eine Reduktion der zu hohen Gebührentarife angezeigt sei. Die Steigerung der Einnahmen sei nicht durch eine Zunahme der geschäßt⸗ sondern durch die neue Gebührenordnung von 1895 zu

Nach derselben hätten sich auch die Notariatsgebühren nach

Besonders 88 set dbbe erspins

annover von der neuen Regelung betroffen worden. Jedenfa abe

be neue Gerichtskostengesetz für die städtischen und ländlichen Ge⸗

8e eine ungemein 16⸗ Feßebelcfenag 92 Folge ’ö

ublikum geradezu abschreckend gegen die fern

des Peblign fůr Arke der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Das ei eine sehr bedenkliche Wirkung des neuen Gesetzs.

Justiz⸗Minister Schönstedt: 3

Meine Herren! Auf die Anregung des Herrn Ober⸗Bürger⸗

meisters Struckmann kann ich zunächst di rklärung daß die

den Gerichtsgebühren zu richten.

zu verfolgen bestrebt ist und zwar speziell auch nach der Richtung hin, um sich ein Urtheil schaffen zu können, ob die in dem Kostengesetz vorgesehenen Gebühren über das Maß des Billigen und Nothwendigen hinausgehen. Die von Herrn Ober⸗Bürgermeister Struckmann vor⸗ gebrachten Zahlen, soweit sie Einzelfälle betreffen, bin ich selbstverständlich zu kontrolieren nicht in der Lage gewesen, ich habe aber nicht den geringsten Zweifel, daß alle diese Zahlen richtig sind. Es sind auch wohl ähnliche Berechnungen schon aufgestellt bei der Berathung des Kostengesetzes selbst; es bedurfte dabei nur einer einfachen Vergleichung der früheren Tarife mit dem des vorgelegten Gesetzentwurfs, um zu diesem Resultate zu gelangen. Es ist auch bei der Berathung des Gesetzes niemand darüber im Zweifel gewesen, daß dasselbe nach oben hin eine Erhöhung der Kosten zu Lasten des rechtsuchenden Publikums zur Folge haben würde; nichts desto weniger haben beide Häuser des Landtages mit den Grundprinzipien des Gesetzes sich einverstanden erklärt, und dasselbe ist mit nicht sehr erheblichen Aenderungen im Großen und Ganzen auch Ihrerseits genehmigt worden.

Daß die jetzige Kostenhöhe auf dem Gebiete der nicht streitenden

1“ 8 8

gleichen Zeitraum die darin enthaltene Stempeleinnahme sich von 37 777 auf 72 314 erhöht hat, also um annähernd 34 000 ℳ, die von der genannten Mehreinnahme abzuziehen sind. Die Erhöhung der Stempeleinnahme hat ja mit den Gerichtskosten an sich nichts zu thun.

In dem Schreiben des aufsichtführenden Richters wird weiter gesagt, daß die Erhöhung allerdings im wesentlichen zurückzuführen sei auf die Einnahme in der freiwilligen Gerichtsbarkeit, weil die Prozesse beim Amtsgericht und beim Landgericht Hildesheim sich im Ganzen auf derselben Höhe gehalten haben; aber er hebt zugleich hervor, daß in der Stadt Hildesheim eine rege Bauthätigkeit und Spekulationskäufe von Grundstücken stattgefunden hätte, die fort⸗ gesetzt zu solchen Einnahmesteigerungen führten, und daß auch im Landbezirke gesteigerte Umsatzverhältnisse wahrzunehmen gewesen seien.

Auffallend hoch gegen frühere Jahre kann übrigens diese Mehr⸗ einnahme an Kosten kaum erscheinen; denn auch schon unter der Herrschaft des alten Kostengesetzes haben z. B. die Mehreinnahmen vom Jahre 1894 auf 1895 im Amtsbezirk Hildesbeim etwa

13 000 betragen. Gegenwärtig liegen die Abschlüsse über die ge⸗