Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht,
naachstehende Ordre zu erlassen:
Auf Ihren Bericht vom 21. d. M. verleihe Ich den Königlichen Förstern den Rang der Subalternbeamten
zweiter Klasse der Lokalbehörden. 8 “
8 Prökelwitz, den 28. Mai 1897.
Wilhelm.
Freiherr von Hammerstein.
An den Minister für Landwirthschaft, Domänen und
8 Feorsten. — . v Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Die Regierungs⸗ und Bauräthe: Graßmann, Hellwig, Moritz, Hausmann, Muttray, Gersdorff, Wilhelms und Rasch sind vom 1. April d. J. ab den Königlichen Regierungen eene ese in Minden, Stralsund, Bromberg, Gumbinnen, Arnsberg, Erfurt, Köslin und Aachen, sowie der Regierungs⸗ und Baurath Dr. von Ritgen dem Königlichen
Polizei⸗Präsidium in Berlin überwiesen worden. Versetzt sind vom 1. April d. J. ab: “
die Regierungs⸗ und Bauräthe Runge von Marienwerder
nach Köln a. Rh., Biedermann von Köslin nach Marien⸗
werder und Reiche von Bromberg nach Liegniß, der Bauinspektor, Baurath Mertins, bisher bei der
Königlichen Regierung in Minden, in die Stelle eines hoch⸗
Eö1 Mitgliedes bei der Königlichen Regierung in otsdam,
“ das bisherige hochbautechnische Mitglied der Regierung in Aachen, Bauinspektor, Baurath Daniels in die Kreis⸗ Bauinspektorstelle Aachen I,
V der Kreis⸗Bauinspektor, Baurath Stoll, bisher in Stral⸗ ,„in eine Bauinspektorstelle im Bereich des Königlichen ei⸗Präsidiums in Berlin, er bisher beim Neubau der Strafanstalt in Siegburg angestellte Bauinspektor Willert als Kreis⸗Bauinspektor (für den Baukreis 88— Stralsund,
das bisherige Mitglied der Königlichen Regierung in
Köln, Bauinspektor, Baurath Natorp und der bisherige
Kreis⸗Bauinspektor Reißbrodt in Pr. Stargard in Bau⸗
im Bereich des Königlichen Polizei⸗Präsidiums
in Berlin,
der Kreis⸗Bauinspektor Nolte von Labiau nach Pr. Stargard,
der bisher bei der Königlichen Regierung in Arnsberg angestellte Bauinspektor, Baurath Lünzner als Kreis⸗Bau⸗ inspektor nach Bochum,
der bisher bei der Königlichen Regierung in Stettin be⸗ schäftigte Wasser⸗Bauinspektor Hippel nach Zehdenick,
I “ von Wickede von Zehdenick nach Celle,
der Wasser⸗Bauinspektor, Baurath Kayser von Celle als technischer Hilfsarbeiter bei der Rheinstrom⸗Bauverwaltung
in b
der Wasser⸗Bauinspektor, BZaurath Ludwig Schulze von
1 in die Wasser⸗Bauinspektorstelle zu Koppelschleuse bei eppen,
der Wasser⸗Bauinspektor, Baurath Mehliß von Koppel⸗
schleuse an die Königliche Regierung in Hannover,
der bisher bei 185 Behörde beschäftigte Wasser⸗Bau⸗
Fißertar Greve in die ständige Wasser⸗Bauinspektorstelle in
assel,
der Wasser⸗Bauinspektor, Baurath Siebert von Cassel! als technisches Mitglied an die Königliche Regierung in Minden, der Wasser⸗Bauinspektor Caspari von Münster i. W. 1g Hameln, behufs Verwendung bei den Weser⸗Regulierungs⸗
uten, der Wasser⸗Bauinspektor Vatiché von Hameln nach
Torgau, behufs Wahrnehmung der ingenieur⸗bautechnischen
Geschaft⸗ im Landbaukreise Torgau, der Wasser⸗Bauinspektor Piper von Torgau nach
Hamm i. W.,
der Wasser⸗Bauinspektor, Baurath Roeder von Hamm nach Diez a. d. Lahn,
fart . Hahn von Diez nach Frank⸗
a. M.,
der Wasser⸗Bauinspektor Dohrmann von Pillau in die
Hafen⸗Bauinspektorstelle in Kolbergermünde,
der Hafen⸗Bauinspektor, Baurath Lauenroth von Kol⸗ bergermünde als Wasser⸗Bauinspektor nach Neuhaus a. d. Oste, vifide⸗ Wasser⸗Bauinspektor Stolze von Neuhaus nach
ilsit,
der Wasser⸗Bauinspektor Ladisch von Swinemünde als Hafen⸗Bauinspektor nach Neufahrwasser, und
der Wasser⸗Bauinspektor Papke von der Insel Spiekeroog nach Berlin, unter Verleihung einer ständigen Bauinspektor⸗ stelle im technischen Bureau der Bauabtheilung des
Ministeriums der öffentlichen Arbeiten.
2
Justiz⸗Ministerium.
Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Pfannkuchen in Weißenfels als Landgerichts⸗Rath an das Landgericht in Erfurt, der Amtsgerichts⸗Rath Lossen in Wiesbaden als Landgerichts⸗
an daselbst, der Amtsgerichts⸗Rath
Schmitz in Brakel als Landgerichts⸗Rath an das Landgericht
Amtsgerichts⸗Rath Dr. Reinhold
. in Berlin, der
Amtsgerichts⸗Rath Dr. Kuschel in Löwenberg an das Amts⸗
einberg in
Neidenburg an das Amtsgericht in Königsberg i. Pr., der
Amtsgerichts⸗Rath Molly in Altenkirchen an das Amtsgericht
in Siegburg, der Amtsrichter Schneider in Neustettin als
Landrichter an das Landgericht in Stettin, der Amtsrichter
Marwitz vom Amtsgericht II in Berlin als Landrichter an
das Landgericht II in Berlin, der Amtsrichter Hammer⸗
’ Schmitz
in Neuß als Landrichter an das Landgericht in Hannover, der
Amtsrichter Schulze in Lüchow an das Amtsgericht in
teinbach⸗
assel, der Amtsrichter angner in Ivehn und der Amtsrichter Thomaszewski an das Amtsgericht II in Berlin, der
Rath an das Landgericht
in Muͤnster, der in Wiesbaden an das Amtsgericht I
gericht in Görlitz, der Amtsgerichts⸗Rath
und der Amtsrichter
schlag in Papenburg
Goslar, der Amtsrichter Dr. Volgenau in e das Amtsgericht in
in Schwedt a. Amtsrichter Meurers in Dusseldorf, der haun und der Ametsrichter
in Goch Amtsrichter Happich in Fritzsche
Hörde an das Amtsgericht in Dortmund
1“ “ 8 ö 1“
an das Amtsgericht Burg⸗ r- A. in Solingen an das Amtsgericht in Hannover, der Amtsrichter Jacob in „ der Ametsrichter
der Amtsrichter Dr. Förich in Wreschen an das Amtsgericht in Köpenick und der Amtsrichter Gramberg in Mehlauken an das Amtsgericht in Marienburg. Ferner sind versetzt: der Staatsanwalt Schweigger vom I in Berlin an das Kammergericht, der Staatsanwalt Dr. Keil vom Landgericht in Breslau an das Ober⸗Landesgericht daselbst, der Staatsanwalt von Petzinger in Landsberg a. W. an das Landgericht I in Berlin, der Staatsanwalt Fromm in Lüneburg an das Landgericht in Erfurt, der Staatsanwalt von Brewer in Aachen und der Staatsanwalt Harder in Posen an das Landgericht in Köln und der Staatsanwalt Schmidt in Ostrowo an das Land⸗ gericht in Landsberg a. W. In der Liste der Rechtsanwalte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt, Justiz⸗Rath Caesar bei dem Ober⸗Landesgericht in erwn: a. M., der Rechtsanwalt Dr. Nissen bei dem andgericht in Breslau, der Rechtsanwalt Dr. Regens⸗ burger bei dem Landgericht in Frankfurt a. M. und der Rechtsanwalt Dr. Erdmann bei dem Amtsgericht in Lyck. In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Sellentin aus Barth bei dem Amtsgericht in Greifswald, der Rechtsanwalt Dr. Gneist aus Sprember bei dem Amtsgericht in Jüterbog, der Rechtsanwalt Schen aus Essen bei dem Amtsgericht in Petershagen, der Gerichts⸗ Assessor Cahen bei dem Amtsgericht in Köln, der Gerichts⸗Assessor Dr. Siehr bei dem Landgericht in Lyck, der Gerichts⸗Assessor Velder bei dem Amtsgericht in Wermelskirchen und der Gerichts⸗Assessor Herzfeld bei dem Amtsgericht in Halle a. S. Der Landgerichts⸗Rath Schober in Breslau, der Amts⸗ “ Oppermann in Wiesbaden, der Notar, Fefir Rath Knur in Bitburg und der Rechtsanwalt Dr. Prüssing in Jena sind gestorben.
Ministerium für Handel und Gewerbe. Bekanntmachung.
Bei den Schiedsgerichten der Arbeiterversiche⸗ rung sind nachfolgende Beamte zu Vorsitzenden bezw. stell⸗ vertretenden Vorsitzenden ernannt worden:
der Regierungs⸗Assessor Freiherr von der Heyden⸗ Rynsch in Dortmund zum stellvertretenden Vorsitzenden der daselbst bestehenden Schiedsgerichte:
a. für die Sektion VI der Rheinisch⸗Westfälischen Hütten⸗ und Walzwerks⸗Berufsgenossenschaft, b. für die Sektion II der Rheinisch⸗Westfälischen Bau⸗ ewerks⸗Berufsgenossenschaft, c. Für die Sektion X der Ziegelei⸗Berufsgenossenschaft; der Amtsgerichts⸗Rath Seyberth in Siegen zum Vor⸗ sitzenden und
der Amtsgerichts⸗Rath Münter daselbst zum stellver⸗ tretenden Vorsitzenden des in Siegen für die Regiebauten des des Kreises Siegen errichteten Schieds⸗ gerichts.
Berlin, den 5. Juni 1897. 8
Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Lohmann.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Der bisherige Geheime expedierende Sekretär und Kal⸗ kulator, Rechnungs⸗Rath Hennig ist zum Vorsteher der Ge⸗ heimen Kalkulatur der Hauptverwaltung der Staatsschulden er⸗ nannt worden.
Bekanntmachung.
Der dem Schießmeister Hildebrand Albori zu Riesenbeck, dessen jetziger Aufenthalt unbekannt ist, auf Grund des Reichsgesetzes vom 9. Juni 1884 ausgestellte Erlaubnißschein zum LSe von 300 Dynamitpatronen und 150 Westfalitpatronen, d. d. Tecklenburg, den 14. Dezember 1896, wird für ungültig erklärt.
Tecklenburg, den 2. Juni 1897.
Der Landrath. Belli.
Abgereist: . Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister des Innern Freiherr von der Recke von der Horst, nach Schlesien; der Ministerial⸗Direktor im Ministerium für Handel und Gewerbe von Wendt, auf Urlaub.
Personal⸗Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Wiesbaden, 20. Mai. v. Vallet des Barres, Hauptm. und Komp. Chef vom Füs. Regt. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80, dem Regt., unter Feteihnn des Charakters als Major, aggregiert. Langfuhr bei anzig, 28. Mai. v. Brandt, Pr. Lt. vom 1. Leib⸗Hus. Regt. Nr. 1, zum überzähl. Rittm., vorläufig ohne Patent, befördert. Berlin, 1. Juni. Prinz Maximilian von Baden Großherzogl. Hoheit, Rittm. à la suite des Garde⸗Kür. Regts. unter Belassung in diesem Verhältniß the Fügten einer Eskadr. dieses Regts. zu übertragen. v. Trotha, Major vom Leib⸗Garde⸗ Hus. Regt. und kommandiert als Adjutant bei dem General⸗Kommando des Garde⸗Korps, ein Patent seiner Charge, Graf v. Roedern, Rittm. und Eskadr. Chef vom Garde⸗Kür. Regt., Frhr. v. Richt⸗ hofen, Rittm. vom 3. Garde⸗Ulan. 4585 kommandiert als Adjutant bei der Garde⸗Kav. Div., — der Charakter als Major, — verliehen. Neues Palais, 2. Juni. v. Langenbeck, Gen. Lt. und Kommandeur der 2. Div., in gleicher Eigenschaft zur 33. Div. versetzt. v. Stünzner, Gen.⸗Lt. und Ober⸗Quartiermeister, unter Ent⸗ bindung von der Stellung als Mitglied der Studienkommission der Kriegs⸗Akademie, zum Kommandeur der 2. Div., Frhr. v. Gayl, Gen. Major und Abtheil. Chef im Großen Generalstabe, unter Be⸗ lassung in dem Kommando bei der 1. Armee⸗Insp., behufs Wahr⸗ nehmung der Geschäfte des Chefs des Stabes derselben, zum Ober⸗ Quartiermeister, — ernannt. Gronau, Oberst aggreg. dem General⸗ stabe der Armee, als Abtheil. Chef in den Großen Generalsta ein⸗ rangiert. Frhr. v. Rheinbaben, Hauptm. und Battr. Chef vom Sernn Regt. General⸗Feldzeugmeister (2. Brandenburg.) Nr. 18, eehufs Vertretung eines Lehrers bis zum 20. September d. J. zur Kriegsschule in Neisse kommandiert. Frhr.
v 11A1XA4“ I6“
Offiziere,
8 8 8—
Roth in Staßfurt an das Amtsgericht in Charlottenburg,
Lazareth⸗Verwalt. Insp. in Tilsit, nach Schwerin; Inspektoren: Thomas in Hannover, nach Tilsit, Rieke in Küstrin,
v. Hammerstein⸗
27
Loxten, Sec. Lt. vom
önigin Augusta Garde⸗Gren. Regt. Nr.⸗ kommandjert zur Dien
hei dem
nf. Regt. von Vvoigts⸗ r. 171, — versetzt.
dem Garde⸗Pion. Bat. angestellt.
Potsdam, 2. Juni. Frhr. Henn v. Henneberg, Pr. Lt. vom 3. Garde⸗Ulan. Regt. zum überzähl. Rittm., Graf v. Bern⸗ storff, Sec. Lt. vom Regt. der Gardes du Corps, zum Pr. Lt., — befördert. v. Bülow, Pr. Lt. vom Ulan.
Direktions⸗Assist. bei den technischen Danzig zugetheilt. Lederer, Zeug⸗Pr. hofen, kommandiert in Trier zur
Ostermann, .Lt. à la suite des iae Bats. Nr. 13 und 1
Saarlouis, Kluge, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot Stettin, zum Art. Depot Swinemünde, — versetzt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Palais, 2. Juni. Frhr. d'Orville v. Löwenclau, Gen. Lt. und Kommandeur der 33. Div., in Genehmigung seines Abschieds⸗ gesuches mit Pension zur Disp. gestellt. Wentz, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44, mit Pension nebst Aus⸗ sicht auf Anstellung im Zivildienst, Frhr. v. Herman, Sec. Lt. à la suite des Westfäl. Drag. Regts. Nr. 7, mit Pension, Hänig, Sec. Lt. vom Westfäl. Pion. Bat. Nr. 7, — der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. Neues Fg1ai3 2. Juni. v. Hartmann, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Prenzlau, mit Pension der Abschied bewilligt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 17. Fe⸗ bruar. Milkau, Lazareth⸗Insp. in Meiningen, zum Lazareth⸗ Verwalt. Insp. ernannt.
1. April. Holz, Scharnick, Winkler, Brasch, Lazareth⸗ Inspektoren auf Probe beim Garn. Lazareth bezw. in Königsberg i. Pr., Königsberg i. Pr., Rastatt und I Metz (Stadt), zu Lazareth⸗ Inspektoren ernannt.
3. April. Ahlgrimm, Lazareth⸗Verwalt. Insp. in Schwerin, zur Wahrnehmung der Lazareth⸗Ober⸗Inspektorstelle beim Garn. Lazareth II Metz⸗Montigny, Hoffmann, Lazareth⸗Verwalt. Insp. beim Garn. Lazareth II Metz⸗Montigny, nach St. Avold, Junker, die Lazareth⸗
8 Hannover, Feigenspan beim Garn. Lazareth I Straßburg i. E, nach Küstrin, Schenkel in Münster i. W., nach Inowrazlaw,
Homann in Inowrazlaw, nach Paderborn, Lohne deim Garn.
Lazareth Berlin I, an die Wilhelms⸗Heilanstalt nach Wiesbaden, Steinmann in Trier, nach Darmstadt, Wichmann in Graudenz, nach Thorn, — versetzt.
5. April. Herrmann, Lazareth⸗Verwalt. Insp. in Mül⸗ hausen i. E., zum Lazareth⸗Ober⸗Insp. ernannt.
„30. April. Henning, Lemke, Lazareth⸗Inspektoren bezw. in Zabern und Saarbrücken, zu Lazareth⸗Verwalt. Inspektoren ernannt.
5. Mai. Kieback, Lazareth⸗Insp. auf Probe in Diedenhofen, zum Lazareth⸗Insp. ernannt.
14. Mai. Wollenberg, Intend. Sekretär von der Intend. des XIV. Armee⸗Korps, zum 1. Juli d. J. zu der Intend. VIII. Armee⸗Korps, Lütgert, Zahlmstr., bisher bei der Kriegs⸗ schule 8 “ auf seinen Anirag mit Pension in den Ruhestand, — versetzt. 220. Mai. Dr. Klein, Chemiker 2. Kl. von der Pulverfabrik in Spandau, auf seinen Antrag am 8. Mai 1897 aus seinem Dienst⸗ verhältniß ausgeschieden. Wurtzel, Assist. vom Militär⸗Versuchs⸗ amt in Spandau, zum Physiker 2. Kl. ernannt.
22. Mai. Böhrendt, Ober⸗Roßarzt vom Militär⸗Reitinstitut, der Charakter als Korps⸗Roßarzt verliehen. Meinicke, Unte Roßarzt vom Kür. Regt. Kaiser Nikolaus I. von Rußland (Bran⸗ denburgisches) Nr. 6, unter Versetzung zum 2. Hannoverschen Dragoner⸗Regiment Nr. 16, zum Roßarzt, Dr. Flatten, Unter⸗ Roßarzt der Reserve, zum Roßarzt
Idler, Lazareth⸗Verwalt. Inspektor in Münster i. W.,
zum Lazareth⸗Ober⸗Insp., Gurk, Straube, Dünow, Lange, Kellermann, Lazareth⸗Inspektoren bezw. in Krotoschin, Gnesen, Freiburg i. B., Konstanz und Wittenberg, zu Lazareth⸗Verwalt. In⸗
spektoren, — ernannt.
23. Mai. v. Schröder, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Auf⸗ gebots, unter Ueberweisung zu der Korps⸗Intend. des II. Armee⸗Korps, zum etatsmäß. Militär⸗Intend. Afsessor ernannt.
8
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 5. Juni. Seine Majestät der Kaiser und König nahmen
im Neuen Palais heute Vormittag von 9 Uhr an die Vorträge des Chefs des Generalstabes, Generals Grafen von Schlieffen
und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke
entgegen. Um 10 ½ Uhr empfingen Seine Majestät den Miister der öffentlichen Arbeiten Thielen. 8
““
8 8 8—
In der am 3. d. M. unter dem Vorsitz des Vize⸗
W des Staats⸗Ministeriums, Staatssekretärs des
unern Dr. von Boetticher abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesraths wurden die Gesetzentwürfe über den Verkeh mit Butter u. s. w. und über das Auswanderungswesen gemä
den Beschlüssen des Reichstages angenommen. Dem Antrage bänderung der Ausführungs⸗ sowie der Den zuständigen usschüssen wurden überwiesen: die Reichstags⸗Resolution, be⸗ treffend die “ eines Präsidialgebäudes für den Reichs⸗ ntrag Lippes, wegicre⸗ Doppelbesteuerung der
Entwurf eines veabg. für
Preußens, betreffend die Instruktion zum Reichs⸗ Viehleuchengesef, Vorlage wegen zollfreier Ablassung eiserner chwerter wurde die Zustimmung ertheilt.
tag, — der lippischen Ziegelmeister, — der 1.sseg 8 über die Feheteos eeceben für tragung von Apotheken und
des Landesausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes für Elsa Lothringen über die Rech
ie Ueber
Befähigung von
des Reichs⸗Versicherungsamts aus dem Stande der Arbeit
geber und der Arbeitnehmer, — der Bericht der Reichsschulden⸗ Kommission über die Verwaltung des Schuldenwesens des Norddeutschen Bundes und des Reichs u. s. w., — sowie
mehrere vom Reichstage zu Petitionen angenommene Reso
lutionen. Außerdem wurde über verschiedene Eingaben Be⸗ 1
schluß gefaßt. “
ung Kür. Regt. von Driesen
. 4, in dieses Regt., . Lübbers (Carl), Sec. Lt. vom Rbetz (6. Hannov.) Nr. 79, in das Inf. Regt.
N Wittko, Kadett, bisher von der Res. der Marine, in der Armee, und zwar als charakteris. Port. Fähnr. bei
Regt. Prinz August von Württemberg (Posen.) Nr. 10, in das 1. Garde⸗Ulan. Regt. versetzt. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 25. Ma i.
ituten, der Art. Werkstatt vom Art. Depot Dieden⸗
erwalt. des Filial⸗Art. Depots daselbst, unter Belassung in diesem Kommando, zum Art. Depot
Neues
[+ 452 467 299 739 239 ℳ (+ 12 689 623 ℳ), Reichs⸗Eisenbahnverwal⸗
derselben 93 223 183 ℳ (+
des Beurlaubtenstandes,
öhung der
uxen u. s. w., — die Reschlaffe
tsverhältnisse der Gerichtsvollzieher u. s.w., — die Vorlage wegen Abänderung der Bestimmungen über die isenbahnbetriebsbeamten, — die Vorlage wegen der Neuwahl und Berufung nichtständiger Mitglieder
lich der kreditierten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie anderer 6 innatzaen im Deutschen Reiche für das Etatsjahr 11897: 1896 gle 463 799 449 ℳℳ (gegen denselben Zeitraum des Vor⸗ ahrs +48 406056 ℳ „Tabacksteuer 11 991 965 ℳ (s— 361 416 ℳ), zuckersteuer und Zuschlag zu derselben 102 199 903 ℳ 15964 138 ℳ), Salzsteuer 47 356 991 ℳ (+ 827 863 ℳ), Maischbottiche und Branntweinmaterialsteuer 20 201 634 ℳ 2723 489 ℳ), Verbrauchsabgabe von Branntwein und huschlag zu derselben 120 480 368 ℳ (+ 5 296 928 ℳ), ßrennsteuer 1 494 552 ℳ (+ 84 785 ℳ), Brausteuer 9 186 475 ℳ (+ 641 785 ℳ), Uebergangsabgabe von Bier 3 806 074 ℳ (+ 54 815 ℳ), Summe 800 517 411 ℳ + 68 191 465 ℳ). Stempelsteuer für: a. Werthpapiere 5 089 753 zath⸗ 432 779 ℳ), b. Kauf⸗ und sonstige An⸗ chaffungsgeschäfte 13 226 256 ℳ (— 6 662 327 ℳ), c. Loose zu: Privatlotterien 3 587 589 ℳ (+ 505 427 ℳ), Staats⸗ otterien 16 447 119 ℳ (— 95 330 ℳ), Spielkartenstempel 1 506 046 ℳ (+ 68 049 ℳ), Wechselstempelsteuer 9 186 975 ℳ ℳ), Post⸗ und Telegraphenverwaltun
. EEE1111’““ “ “ Macspisans ver u Anschreibung gelangten E in na hmen
ng 71 883 592 ℳ (+ 3 337 604 ℳ). Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗Einnahme, abzüglich der Ausfugeeenhmen und Verwaltungskosten, beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen für das Etatsjahr 1896,97: Zölle 433 719 244 ℳ (+ 50 476 882 ℳ), Tabacksteuer 11 757 820 ℳ (+ 851 632 ℳ), und Zuschlag zu 12 688 100 ℳ), Salzsteuer 46 873 996 ℳ (+ 1 407 394 ℳ), Maischbottich⸗ und Brannt⸗ weinmaterialsteuer 15 618 486 ℳ (— 2 589 041 ℳ), Ver⸗ brauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 01 532 183 ℳ (+ 6 391 373 ℳ), Brennsteuer 1 001 432 ℳ — 89 343 ℳ), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 28 030 850 ℳ (+ 597 128 ℳ), Summe 731 757 194 ℳ + 69 734 125 ℳ). — Spielkartenstempel 1 422 446 ℳ + 72 900 ℳ).
Der hiesige Königlich siamesische Gesandte Phya Nond Buri hat Berlin für einige Wochen verlassen.
Laut telegraphischer Meldun an das Ober⸗Kommando er Marine ist S. M. S. „Falke“, Kommandant Korvetten⸗ Rapitän Krieg, am 16. Mai in Apia angekommen.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R.⸗ u. St.⸗Anz.“ wird eine Zusammenstellung der Berichte bvon 39 deutschen Fruchtmärkten für den Monat Mai h. J. veröffentlichF..
Sachsen. 1 Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August bird, wie das „Dresdner Journal“ vernimmt, Seine Majestät en König bei den aus Anlaß des 60 jährigen Regierungs⸗ ubiläums Ihrer Majestät der Königin Victoria in ondon stattfindenden Fecllichteiten vertreten. 8
Baden. Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von chweden und Norwegen ist vorgestern von Kreuznach in Schloß Baden eingetroffen, wo Hö Fedieselbe acht bis zehn age zu verweilen gedenkt.
Hessen. 8
In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde on dem Finanz⸗Minister Weber der Hauptvoranschlag und der Entwurf des Finanzgesetzes für die Rech⸗ ee 1897 bis 1900 vorgelegt. Nach dem Exposé es Ministers gestaltet sich die Finanzlage derart, daß die dentlichen Einnahmen 37 378 ℳ, die ordentlichen Aus⸗ laben 37 316 000 ℳ, die außerordentlichen Einnahmen 2064 000 ℳ und die außerordentlichen Ausgaben 9 651 000 ℳ etragen. Es ergiebt sich weiter daraus, daß bei den Eisen⸗ ahnerträgnissen eine Besserung in Höhe von 2 100 000 ℳ lingetreten ist. Von einer Einnahme aus einer Weinsteuer
vorerst abgesehen worden. Die Vorlage, betreffend die konvertierung der 4prozentigen Staats⸗Anlehen in ½ prozentige, wurde angenommwen.
Oesterreich⸗Ungarn.
In der gestrigen Sitzung des Wiener Gemeinderaths terpellierte die Minorität den Bürgermeister Dr. Lueger garüber, weshalb der Beschluß des Gemeinderaths, dem Kaser
Sachen der Sprachenverordnung eine Adresse zu berreichen, noch nicht F. sei. Der Bürgermeister er⸗ hiderte: er sei sofort nach der Beschlußfassung bei dem Minister⸗ Präsidenten um Zulassung einer Deputation zur Audienz vor⸗ ellig geworden, habe aber noch keinen Bescheid erhalten. Im ungarischen Unterhause brachte gestern der finanz⸗Minister von Lukacs einen Gesetzentwurf ein über ie Verlängerung der im vorigen Jahre geschaffenen Er⸗ ucker⸗Exportprämie auf die Dauer eines weiteren ahres und über die Vertheilung des Branntweinkontingents benfalls für die Dauer eines Jahres. 8
Großbritannien und Irland.
Das Unterhaus beendete gestern die Einzelberathun
6 Gesetzentwurfs, betreffend die Unfallsentschädigung der rbeiter. Es wurden nur die von der Regierung genehmigten e 8 enommen. Hierauf vertagte sich das Haus
sum 17. d. M.
4,In der gestrigen Sitzung des parlamentarischen usschusses zur Untersuchung des Einfalls ameson's in Transvaal sagte der Unter⸗Staats⸗ ktretär des Kolonialamts Lord Selborne bei seiner Lernehmung als Zeuge aus: er sei bei allen von dem btaatssekretär Chamberlain im Kolonialamte gewährten nterredungen zugegen gewesen. Er habe geglaubt, daß eine vontane Erhebung bona fide demnäͤchst in gurg stattfinden werde. Das Kolonialamt habe von Jameson's blan erst nach dem Einfall etwas erfahren und keinen Grund
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Linie befinden, dürfen nicht durchsucht werden. Transport von Truppen oder Munition für die türkische
griechischen Streitkräfte zu Wasser und zu Lande,
hehabt, einen Einfall zu vermuthen, ebensoweni
eine andere offizielle Persönlichkeit in Süd⸗Afrika, mit Aus⸗ nahme derjenigen, welche den Plan vorbereitet hätten. Der Anwalt von Cecil Rhodes bemerkte, die Unzufrieden⸗ heit in Transvaal sei keine künstlich hervorgerufene gewesen; Rhodes habe mit Recht angenommen, daß in dem Fülh, daß irgend eine Bewegung ausbrechen sollte, es besser ein würde, wenn dieselbe organisiert sei, sodaß man mit derselben rechnen könne, als wenn man ihre Ausartung in einen Aufruhr zuließe. Der Anwalt war gemeigt, das Vor⸗ gehen Jameson's zu entschuldigen, und zog als Gegenstück die Landung Garibaldi's auf Stzilien in Vergleich. Hierau 55 noch die Vertreter von Beit und Harris, worau ch der Ausschuß vertagte. 1b —
Ueber die großen Herbstübungen des I. un II. Korps erfährt der „Gaulois“, daß, nach Beendigung der von den beiden Korps gegeneinander vorzunehmenden Uebungen und ihrer Vereinigung unter dem Oberbefehl des Generals de France, dieselben gegen einen dem General Keßler unterstellten, durch die 12. Infanterie⸗ Division, die Brigade der Marine⸗Infanterie und der 1. Ka⸗ vallerie⸗Division dargestellten markierten Feind manövrieren werden. Bei Beginn dieser Uebung wird das Hauptquartier des letzteren sich in St. Quentin befinden; seine Aufgabe wird darin bestehen, die Verbindung der Nordarmee mit Paris zu unterbrechen. Zum Schauplatz der Schlußparade ist die Gegend zwischen Holnon und Beauvais ausersehen.
8 8
Der Kaiser empfing, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Peterhof den bisherigen chinesischen Gesandten Shu⸗King⸗ Chen, welcher sein Abberufungsschreiben überreichte, und den neu ernannten chinesischen Gesandten Nang⸗Ju, der sein Beglaubigungsschreiben übergab.
8 Italien. Bei dem vorgestrigen Empfange der Deputation des
1. Hessischen Husaren⸗Regiments Nr. 13 durch Seine Majestät
den König Humbert, anläßlich des 25 jährigen Jubiläums des Königs als Regimentschef, überreichte, wie „W. T. B.“ meldet, der deutsche Militär⸗Attache, Major von Jacobi dem König ein Handschreiben Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm sowie das Dienstauszeichnungs⸗Kreuz.
Der König von Siam begab sich gestern Mittag nach dem Pantheon, um am Grabe Victor Emanuel'’s einen Kranz niederzulegen. Nachmittags stattete der König dem
apst einen Beuch ab und begrüßte sodann den Kardinal⸗ Staatssekretär Rampolla. Abends fand zu Ehren des Königs großer Empfang im Quirinal statt.
Die Deputirtenkammer genehmigte gestern das be⸗ richtigte Budget für das laufende Finanzjahr. Der Schatz⸗ Minister Luzzatti hob hervor, daß seine mit peeinlicher Strenge an,keiten Voranschläge sich bestätigt hätten und durch die Thatsachen noch übertroffen worden seien, wie sich dies auch aus dem von dem Deputirten Rubini erstatteten Bericht der Budgetkommission ergebe. Die wirk⸗ lichen Einnahmen deckten die wirklichen Ausgaben ein⸗ schließlich der zehn Millionen ordentlicher Ausgaben für Afrika, für den Bau von Eisenbahnen und für Amortisationen. Luzzatti schloß seine Rede mit der Versicherung, daß man durch das Festhalten an einer Politik der Sparsamkeit, wie sie dem Programm der Regierung entspreche, eine Periode des Aufschwungs für die Volks⸗ und Finanzwirthschaft Italiens erbeiführen werde.
Spanien.
Der Marschall Martinez Campos ist, wie „W. T. B.“ aus Madrid erfährt, gestern dort eingetroffen und hat sich später in das Königliche Palais begeben. .“
Sagasta hatte gestern mit der Königin⸗Regentin eine Unterredung, in der er erklärte, daß die liberale Partei für alle schwebenden Fragen eine Lösung bereit habe. wollte die Königin mit verschiedenen Marschällen Berathung pflegen.
Türkei.
Aus Kanea meldet das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“, daß der Insurgentenführer Hagi Michael im Bezirk Kydonia ein Manifest erlassen habe, worin er ankündige, daß er nach dem Abgange der griechischen Truppen die Verwaltung des Bezirks übernehmen und Wahlen zur Nationalversammlung ausschreiben werde. Gleichzeitig habe derselbe eine Gemeinde⸗Polizei gebildet, um eine weitere Verwüstung des Grundbesitzes der Mohamedaner zu verhüten, und die Christen aufgefordert, sich jeder Zerstörung des Eigenthums der Mohamedaner zu enthalten. Es scheine überhaupt auf Kreta unter den Aufständischen eine ruhigere und versöhnlichere Stimmung Platz zu greifen.
G Griechenland. Ddie griechischen Delegirten haben sich, wie die „Agence Havas“ meldet, gestern Vormittag wieder in das türkische Lager begeben; die denselben ertheilten Instruk⸗ tionen für die Bedingungen, unter denen die Unterzeichnung des Waffenstillstandes erfolgen darf, sind folgende: 1) Die griechische Flotte verläßt die ottomanischen Gewässer, wie deren Abgrenzung durch das Völker⸗ recht bestimmt wird. 2) Schiffe unter türkischer oder neutraler Flagge, welche aus türkischen Häfen kommen, oder nach türkischen Häfen gehen, sowie diejenigen, welche sich innerhalb der durch den Waffenstillstandsvertrag festgesezten 3) Es ist kein
Armee durch diese Häfen gestattet. 4) Die türkische Flotte darf die Dardanellen nicht verlassen. 5 Verstärkungen der Besatzung irgend einer Insel des Archipels sind nicht erlaubt.
Die Verpflegung der türkischen Truppen über die jenseits der Demarkationslinie nes Häfen ist unter der Bedingung gestattet worden, daß die betreffenden Schiffe sich einer Unter⸗
suchung durch die Konsuln der Mächte in der zunächst gelegenen Stadt unterziehen.
als kommandierender General der vertritt
Griechenland bei der Unterzeichung des Waffenstillstandes.
Dänemark. Der König wird sich, dem „W. T. B.“ zufolge, am
Der Kronprinz,
Montag Abend nach Wiesbaden und die Königin nach Gmunden begeben.
wie irgend
haben die
8. Rom sind Privatmeldungen des Majors Nerazzini aus Irna, zwei Tagemärsche von Harrar gelegen, eingetroffen, wonach an dem u einer Feieezeken nach der
Hauptstadt von Schoa gearbeitet wird. Dieselbe dürfte in drei bis vier Monaten vollendet sein.
Arbeiterbewegung.
Eine in Bochum stattgehabte Kommifsionssitzung der Arbeiter⸗ vertreterbeim Berg⸗Gewerbegericht hat der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge beschlossen, die Beisitzer sämmtlicher Spruchkammern zu einer Versammlung dorthin zu laden, die am zweiten Pfingst⸗ tage stattfinden soll, und in der man darüber 2 will: „Welche Maßnahmen sind seitens der Arbeitervertreter zu ergreifen zur Herbeiführung der Kompetenz⸗Erklärung des Berg. Gewerbegerichts als vFee2 Die Veranlassung zu diesem Vorgehen ist der ab Täglichsbeck gegenüber dem Ansinnen des alten Bergarbeiterverbandes, das Gewerbegericht zu einer Vermittelung in der Lohnfrage zwischen den Grubenbesitzern und den Arbeitern heranzuziehen. — Wie die „Köln. Ztg.“ meldet, reichte der größte Theil der Fahrer und Schaffner der in Bochum geleiteten elektrischen Straßenbahnen der Betriebsleitung eine Reihe von Forderungen auf Lohnerhöhung und Belassung des freien achten Tages sowie Einrichtung eines ständigen Schiedsausschusses und mildere und begründetere Anwendung der Geldstrafen ein. Die Forderungen des Fahrpersonals wurden von der Betriebsleitung sämmtlich a 8
In Essen beschloß, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, die am Donnerstag abgehaltene Hauptversammlung der Bau⸗Innung, die Forderungen der ausständigen Zimmerleute (vgl. Nr. 116 d. Bl.) abzulehnen. — Die Stuckateure beschlossen, wie dasselbe Blatt meldet, in einer kürzlich stattgefundenen Sitzung ebenfalls, bei den Meistern wegen Erhöhung der Löhne vorstellig zu werden und event. in den Ausstand einzutreten.
Der Ausstand der Hafenarbeiter in Magdeburg (vgl. Nr. 106, 113 und 114 d. Bl.) ist, wie der „Vorwärts“ erfährt, nach erfolglosem Verlauf und nachdem das Gewerbegericht es abgelehnt hatte, als Einigungsamt zu vermitteln, für beendet erklärt worden.
In Bres lau sind demselben Blatte zufolge die Verhandlungen über einen Tarif für die Erlenmöbel⸗Branche ““ Die Mehr⸗ zahl der Meister will nicht mehr als 10 % Lohnerhöhung bewilligen, während die Tischler 15 % verlangen. Es wird nun mittels des partiellen Ausstandes versucht, die Meister nachgiebig zu stimmen.
Hier in Berlin beschäftigte sich, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, eine am Donnerstag abgehaltene ersammlung der Buchbinder mit der von dem „Verbande der Berliner Buchbindereibesitzer“ beab⸗ sichtigten Einführung einer neuen Arbeitsordnung, gegen die von den Rednern heftig Einspruch erhoben wurde. Die Ver⸗ sammlung beschloß, den neuen Arbeitsvertrag nicht anzunehmen, und wählte eine Kommission, die mit den Arbeitgebern unterhandeln soll. — Für das bevorstehende Pfingstfest hat der „Volks. Ztg.“ zufolge der „Verein Berliner Gastwirthsgehilfen“ einen eigenen Lohntarif für Aushilfskellner fecbsesest. der streng zur Durchführung gebracht werden soll. Für Aushilfe am 1. und 2. Pfingsttag wird ein Lohn von 5 ℳ, für den dritten Feiertag von 3 ℳ verlangt.
Der Ausstand der Seidenhutmacher in Leipzig (vgl. Nr. 112 d. Bl.) ist, dem „Vorw.“ zufolge, am 27. Mai für beendet erklärt worden. Es ist nur theilweise ein Erfolg erzielt worden.
Demselben Blatte zufolge hatten die Steinsetzer in Chemnitz, um den Zehnstundentag durchzusetzen, den Beschluß gefaßt, vom 31. Mai an die Arbeit täglich um 6 Uhr Abends zu beenden. Ein Theil der Meister hat zuigeseimat, die übrigen Meister sperrten ihre Arbeiter, ca. 30 Mann, am Montag aus.
In Zwickau forderten, wie die „Lpz. Ztg.“ erfährt, die Stein⸗
arbeiter 20 % Lohnzuschlag für Arbeiten mit festen Steinen, die Meister lehnten aber diese Forderung ab. Darauf beschlossen am 1 die Gehilfen, in neue Verhandlungen mit den Meistern ein⸗ zutreten. In einer am Donnerstag Abend in München abgehaltenen Ver⸗ sammlung der Bader⸗ und riseurgehilfen wurde den „M. N. N.“ zufolge eine Lohnkommission beauftragt, folgende Punkte mit den Meistern zu vereinbaren: Gehilfen über 18 Lahre sollen mindestens 8 ℳ wöchentlich und halbe Kost, Gehilfen unter 18 Jahren mindestens 7 ℳ und halbe Kost erhalten; allmählich soll überall baare Entlohnung eingeführt und endlich die beiden Innungen ver⸗ anlaßt werden, für Geschäfte, die diese Forderungen nicht acceptieren, die Stellenvermittelung einzustellen.
In Frankenthal in der bayerischen Rheinpfalz befinden sich,
dem „Vorw.“ zufolge, die Küfer in einer Lohnbewegung. Aus Mecheln erfährt die „Köln. Ztg.“, daß sämmtliche Arbeiter in fünf bedeutenden Möbelfabriken ausständig sind, weil die bei Strafe das regelmäßige Erscheinen zur Arbeit ver⸗ angen.
Aus Glasgow wird demselben Blatte gemeldet, 76 ein drohender Ausstand der Maschinenbauer abgewendet worden ist.
Der achte internationale Bergarbeiter⸗Kongreß tritt am 7. Juni in London zusammen. Als Delegirte sind nur Berg⸗ leute und Sekretäre von Gewerkschaften zugelassen.
Kunst und Wissenschaft.
Der Wiederherstellungbbau der St. Marien⸗Kirche in Bergen auf der Insel Rügen hat einstweilen eine Unterbrechung erleiden müssen, weil die Auffindung von Spuren alter Malereien an den Kirchenwänden zu der Erwägung führte, ob es nicht angezeigt sei, diese Malereien kunstgerecht wieder herzustellen. Ein Künstler ” nun zunächst beschäftigt, in demjenigen Theil der Kirche, dessen Unterhaltung dem Fiskus obliegt, die übertünchten Malereien sorgsam aufzudecken und in den alten Farben aufzufrischen. Nach Vollendung dieser Arbeit wird dann Beschluß darüber gefaßt werden, ob deren sortsebung in den übrigen Theilen der Kirche gleichfalls zu er⸗ treben sei.
Den „Times“ geht die Meldung zu, daß die Orxforder Gelehrten Bernard P. Grenfell und A. S. Hunt im vergangenen Winter in Seesce dem alten Oxyrhynchos in Egypten, eine Anzahl werthvo 21 9 entdeckt haben. Behnesa liegt am Saume der westlichen üste zwischen Fayum und Minya. Archäologen und Alterthumshändler haben den Ort bisher kaum berührt. Die beiden Gelehrten fanden wenig Ueberreste von Gebäuden vor; Felssteine und Ziegel waren längst zum Bau verwendet worden, aber unter dem uralten Schutt lagen die Papyri verborgen. Der Zeit nach datieren sie von der römischen Eroberung bis zu den Anfängen der arabischen Herrschaft, und jedes Jahrhundert dieser Periode is unter ihnen vertreten. Die meisten sind in griechischer Sprache geschrieben, es finden sich jedoch anch lateinische, koptische und arabische Stellen. Der Inhalt der efundenen Papyri ist bis jetzt kaum bekannt; einer enthält eine Bemmüh der „Logia“, d. h. der Aussprüche Christi; einige von
diesen Acöpgeige befinden sich nicht in den Evangelien, während andere
unwesentlich von dem Text des Neuen Testaments abweichen. Die Be. stimmung des Alters dieser Fofa⸗ wird den Theologen ein interessantes Feld der Forschung bieten. Die Perle der entdeckten Papyri, eine aus 150 großen und vollständig erhaltenen, theilweise mehrere fuß langen Rollen bestehende Handschrift, hat das Gizeh⸗Museum zurück. behalten. Der Rest ist unterwegs nach England, wo der Fund wissen⸗ schaftlich untersucht und bearbeitet werden soll. Außer den Papyri Herren Grenfell und Hunt eine Menge Münzen, etwa 200 mit Inschriften versehene Ostraka, bronzene und elfenbeinerne Zierrathe und andere Gegenstände aus der römischen und byzantinische Periode ans Licht geschafft.
“
berathen
ehnende Bescheid des Berghauptmanns