1897 / 132 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Jun 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Werken heiterer Gattung, welche auch einen literarischen Werth hatten, mehr Erfolg erzielt hat, als mit der neuesten Posse. Immerhin ist ihre Wirkung wohl stark genug, um noch während der ihrem Ende zuneigenden Spielzeit vorzuhalten. Damit wäre ihr Zweck erfüllt. Von einer Wiedergabe des Inhalts kann man füglich absehen und mit der Bemerkung schließen, daß das flotte Spiel der Damen Levermann, Meyer, Heinsdoff, Werner und der Herren Eyben, Pahlau, Reimann und Schmasow sehr wesentlich zu dem Heiterkeitserfolge beitrug, welchen das Werk bei dem Publikum erzielte.

Residenz⸗Theater.

Der schon mehrfach erwähnte Abschieds⸗Cyelus von unter der jetzigen Direktion aufgeführten Werken brachte am Sonnabend Meilhac's Schwank „Dekoriert“. Auch hierin spielte Herr Alexander wieder die komische Hauptrolle in seiner wirksamen Art. Im übrigen machte das Stück einen verblaßten, veralteten Eindruck. Die mitwirkenden

amen Bertens und Güstinger, sowie die Herren Pansa, Pagay, Gaspart u. Andere fanden wenig Gelegenheit, ihre Kunst zu ent⸗ falten. Das Publikum zeichnete vor Allen Herrn Alexander durch

Beifall aus. 1 Theater des Westens.

Die für die Sommermonate geplanten Opern⸗Vorstellungen unter der Direktion des Herrn Heinrich Morwitz, der vor einigen Jahren ein ähnliches Unternehmen im Belle⸗Alliance⸗Theater mit ansehn⸗ lichem künstlerischen Erfolge durchführte, begannen am ersten Pfingst⸗ feiertage unter den günstigsten Auspizien. Gegeben wurden Meyerbeer's „Hugenotten“ in einer größtentheils wohl⸗ gelungenen Aufführung, die manche bemerkenswerthe Leistung aufzuweisen hatte. Unter den Mitwirkenden ist vor Allen der Bassist 8 Keller rühmend hervorzuheben, welcher, bei stattlicher Bühnenerscheinung, mit angenehmer, wohlgeschulter und namentlich in der mittleren und höheren Tonlage ungemein kräftig

entwickelter Baßstimme die Partie des Marcell sang. Er überragte körperlich und künstlerisch seine männlichen Kollegen um Haupteslänge. Durchweg Lobenswerthes boten die mitwirkenden Damen. Frau Schuster⸗ Wirth entwickelte als Margarethe von Valois eine recht beachtens⸗ werthe Gesangestechnik; die Koloraturen, die sie vorsichtig, mit zarter, schmiegsamer Kopfstimme vortrug, gelangen vortrefflich; Spiel und Erscheinung machten einen vortheilhaften Eindruck. Als Sängerin von großen Mitteln ist Fräulein Margarethe Kahler, welche die Valentine sang, zu bezeichnen, von welcher, wenn sie eine begreif⸗ liche Befangenheit überwunden haben wird, noch Schönes zu erwarten ist. Ein zierlicher war Fräulein David, vortheilhaft bekannt durch ihre Leistung als Esmeralda in der seiner⸗ zeit im Theater Unter den Linden erfolgten Erstaufführung von Smetana's Oper „Die verkaufte Braut“. Unter den übrigen, das Ensemble vervollständigenden Herren befanden sich zwei, die bereits im Königlichen Opernhause gesungen haben: die Herren Fitzau (Nevers) und Bernhardt (Raoul). Der erstgenannte gastierte vor einigen Jahren in größeren Partien; sein Bariton ist ausgiebig und umefangreich, doch schien er am Sonntag nicht sonderlich gut dis⸗ poniert. Herr Bernhardt, welcher vor Jahren kleinere Tenorpartien im Opernhause sang, hat sich seitdem leider in der Provinz zu seinem Nachtheil verändert. Sein Organ hat zwar an Kraft und Umfang zugenommen, aber unedle Tongebung, störendes Detonieren und maniriertes Spiel ließen keine rechte Freude an seiner Leistung aufkommen. Vielleicht bietet sich indessen später Gelegenheit, ein günstigeres Urtheil zu fällen. Recht angenehm fiel Herr Ernst George als Graf von St. Bris auf, wenn er seine Rolle auch etwas theil⸗ nahmlos spielte. Chor und Orchester hielten sich wacker. Herr Kapellmeister Thienemann leitete das Ganze mit großer Umsicht. Das Publikum war in beifallsfreudiger Stimmung. Weit gelungener noch als der erste war der gestrige zweite Opernabend, welcher Neßler's immer noch zugkräftigen „Trompeter von Säkkingen“ in einer Aufführung brachte, an welcher nahezu nichts auszusetzen war. Schon die Kostüme und Dekorationen stachen gegen die ziemlich stillos ausge⸗ statteten „Hugenotten“ vortheilhaft ab, und die Leistungen waren durch⸗ weg erfreulich. Den Trompeter sang Herr Fanta mit einem angenehm klingenden Bariton und verständigem Ausdruck. Wenn auch zugegeben werden muß, daß die Stimme noch unfrei klingt und weiterer sorgfältiger Schulung bedarf, so war der Ge⸗ sammteindruck doch ein sehr günstiger. Völlig einwandfrei war wiederum die Leistung des Herrn Keller als Freiherr. Sein kraftvoller Baß füllte mühelos den weiten Raum aus. Fräulein Triebel war eine anmuthige Maria: ihre Stimme ist rein und glocken⸗ hell und schwingt sich leicht bis in die höchsten Höhen hinauf; im Spiel wären die etwas gezierten Opernmanieren zu vermeiden. Auch . Kirchner als Konradin ist mit Anerkennung zu nennen. Die Ensemblesätze und Chöre fielen auf durch ihre vortreffliche Einstudie⸗ rung: zweifellos ein Verdienst des Herrn Wolffheim, welcher an diesem Abend am Dirigentenpult saß. Voraussichtlich wird der Trompeter von Säkkingen“, nach dem lebhaften Beifall des zahlreich

anwesenden blikums zu schließen, noch manche Aufführung a Theater des 2 stens erleben. che Aufführung am

Im Neuen Kzniglichen Opern⸗Theater findet morgen zu Ehren des Kongresses für innere Medizin in Berlin eine Aufführung von Humperdinck's Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ mit den Damen Rothauser, Dietrich und Reinl in den Hauptrollen statt. Hierauf folgt das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“, in welchem die Damen dell' Era und Urbanska auftreten. Der die Vorstellung einleitende

rolog von J. Becker wird von Fräulein Lindner 1;

m Garten findet von Nachmittags 6 Uhr ab großes Militär⸗Konzert statt. Am Donnerstag wird „Don Juan“ gegeben. Die für diesen Tag angekündigte Oper „Carmen“ geht am Sonn⸗ abend in Scene.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Lessing's „Nathan der Weise“ gegeben.

Wie das Zentral⸗Comité der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz mittheilt, ist dem Comité seitens des Auswärtigen Amts die Benachrichtigung zugegangen, daß die griechische Regie⸗ rung für die wirksame Unterstützung der Verwundetenpflege durch die Abordnung des deutschen Rothen Kreuzes, welche in Hagia Marina ein Kriegs⸗Lazareth unterhielt, in dem vom 9. Mai an, namentlich aber nach der Schlacht von Dhomokos in den Tagen vom 18. bis 21. Mai, eine erhebliche Anzahl Schwerverwundeter versorgt wurde, ihren besonderen Dank kundgegeben hat. Zur Zeit befindet sich die deutsche Ambulanz im Piräus und wird, sofern die Evakuation der Ver⸗ wundeten vom Kriegsschauplatz in Epirus nicht weitere Thätigkeit er⸗ forderlich machen sollte, bald die Rückreise antreten. Die im Yildiz⸗Hospital zu Konstantinopel thätige deutsche Abordnung des Rothen Kreuzes versieht dort den Dienst in zwei Baracken zu je 46 Betten und hat am 19. Mai mit den Operationen begonnen. Die bedauerliche Verletzung des Chefarztes, Profe ssors Dr. Nasse ist glücklicherweise als gehoben anzusehen.

Zur Errichtung eines Denkmals für den verewigten Prä⸗ sidenten der ersten Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines Allgemeinen deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs, Wirklichen Geheimen Rath Dr. Eduard Pape in seiner Vaterstadt Brilon in West⸗ falen hat ein Comité, das sich aus namhaften Gelehrten, Staats⸗ männern und Juristen aller deutschen Bundesstaaten zusammensetzt, einen Aufruf erlassen. Der Reichskanzler Fürst zu Fangergh⸗ hat den Ehrenvorsitz in dem Comité übernommen. Beiträge nehmen die Kreis⸗Kommunal⸗Kasse in Brilon, die Direktion der Diskonto⸗ gesellschaft in Berlin, das Bankhaus Anhalt u. Wagener Nachf. in Berlin C., Brüderstraße 5, die Norddeutsche Bank in Hamburg, die Allgemeine deutsche Creditanstalt in Leipzig, das Bankhaus Wm. Schlutow in Stettin und die Bayrische Handelsbank in München entgegen. 8

Die Geschäfte der städtischen Sparkasse haben sich während des Verwaltungsjahres 1896/97 wiederum sehr günstig entwickelt. Die Interessentenforderungen beliefen sich am 1. April d. J. auf 194 871 293,24 gegen 178 660 665,833 am 1. April 1896. Im Laufe des Jahres 1. April 1896/97 wurden eingezahlt 44 851 823,06 ℳ, zurückgezahlt 33 867 179,59 ℳ, mithin mehr eingezahlt 10 984 643,47 An Zinsen wurden den einzelnen Konten am 1. April d. J. zugeschrieben 5 225 983,94 ℳ; der Reservefonds stellte sich am 1. April 1896 buchungsmäßig auf 11 115 019,24 Der pro 1. April 1896/97 erzielte Zinsüberschuß beträgt 1 166 139,39 ℳ, der Gewinn im Verwaltungsjahre 1. April 1896/97 überhaupt 1 183 316,46 Am 1. April 1897 stellte si der Reservefonds nach dem Buchwerthe auf 12 177 578,59 ℳ, na dem Nennwerthe auf 14 792 376,27 ℳ, nach dem Ankaufswerthe 12 330 463,22 ℳ, nach dem Kurswerthe auf 15 918 140,22

Die Raubvogel⸗Galerie des Zoologischen Gartens, die be⸗ sonders in der Abtheilung der Seeadler vorzüglich und reich besetzt ist, hat neuerdings auch in der Gruppe der Geier seltenen Zuwachs erhalten, und zwar durch zwei Bengalen⸗Geier, Pseudogyps benga- lensis. Dieselben stehen dem Gänse⸗Geier näher als dem Kutten⸗ Geier, unterscheiden sich aber von dem ersteren ganz erheblich durch die geringere Größe und Zahl der Schwanzfedern, die Befiederung des Kopfes und Halses und die dunklere Färbung. Der Gänse⸗Geier hat in Asien und Afrika ihm sehr ähnliche Verwandte, so in Indien den Gyps indicus, der nur etwas kleiner ist als die Mittelmeer⸗ Form. In Vorder⸗Indien und in Ost⸗ und Süd⸗Afrika lebt neben diesen echten hellen Gänse⸗Geiern je eine Form des dunklen Gänse⸗ Geiers, in Afrika Pseudogyps africanus, in Indien Pseudogyps bengalensis.

Dresden, 7. Juni. Zwischen den Stationen Kunerts⸗

walde und Bärnsdorf der Schmalspurbahn Radebeul⸗

Radeburg stießen gestern Vormittag 10 ½ Uhr zwei Personen⸗

züge zusammen. Der schinenführer und drei Passagiere des einen

82 wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, leicht verletzt. Beide aschinen wurden beschädigt; 13 Wagen entgleisten.

Leipzig, 5. Juni. Heute Vormittag 8 Uhr wurde als zweite Sonderausstellung der sächsisch⸗thüringischen IFnvducrie⸗ und Gewerbe⸗Ausstellung in der Gartenbauhalle die Jagd⸗ trophäen⸗Ausstellung eröffnet. Auch Seine Majestät der König Albert von Sachsen, sowie Ihre Hoheiten der Herzog Georg w- ers Ueerge and 8 Leno⸗ Sen. von Sachsen⸗Alten⸗

urg haben dieselbe beschickt. m Ganzen sind von 130 Ausstellern 3500 Jagdtrophäen eingesandt worden.

Leipzig, 8. Juni. Gestern Vormittag wurde die 9. Wander⸗ des „Verbandes deutscher Gewerbeschul⸗ männer“ im Kaufmännischen Vereinshause hierselbst mit einer Be⸗ grüßungsansprache durch den Vorsitzenden eröffnet. Namens der Staatsregierung begrüßte Ober⸗Regierungs⸗Rath Steglitz, namens der Stadt Bürgermeister Dr. Tröndlein die Versammlung. Nach⸗ mittags 4 Uhr begann die 4. Generalversammlang des „All⸗ gemeinen deutschen Lehrerinnen⸗Vereins“. Als Vertreter der Regierung wohnte Geheimer Schulrath Dr. Kühn, als Ver⸗ treter der Stadt Stadtrath Büttner den Verhandlungen bei. Heute Vormittag wurde in der Buchhändler⸗Börse der v. allge⸗ meine deutsche Journalisten⸗ und Schriftstellertag feierlich eröffnet. Kreishauptmann von Ehrenstein begrüßte den Journalistentag im Namen der sächsischen Regierung und Ober⸗Bürgermeister Dr. Georgi im Namen der Stadt Leipzig. Nachdem noch Geheimer Hofrath Dr. Rudolf von Gottschall eine Ansprache gehalten, dankte Professor Dr. Böcker⸗Frankfurt a. M. im Namen des Journalisten⸗ und Schriftstellertages für die Begrüßungen und schloß mit einem dreifachen Hoch auf Seine Majestät den König Albert.

Hamburg, 5. Juni. Der „Hamburgische Cerrespondent“ meldet: Der Schnelldampfer „Fürst Bismarck' hat gestern Vormittag 10 Uhr in der Nordsee bei langsamer Fahrt in dichtem Nebel einen englischen Fischerkutter in den Grund gebohrt. Der Kutter hatte es unterlassen, die üblichen Glockensignale zu geben. Fünf Mann von der Besatzung desselben sind ertrunken; der Eigenthümer und sein Sohn wurden gerettet.

Triest, 5. Juni. Infolge eines Mißverständnisses entstand zwischen 600 Erdarbeitern in Servola eine heftige Schlägerei, bei der zwei Italiener und ein Slowene ziemlich 9.H. verwundet wurden. Ein starkes Polizeiaufgebot machte der Schlägerei ein Ende. Die Polizei bleibt während der Feiertage in Servola. Es wurden drei Personen verhaftet.

Klausenburg, 5. Juni. Infolge anhaltender Regengüsse sind der Szamos, Aranyos und Mavxos, sowie andere kleinere Flüsse aus ihren Ufern getreten und haben großen Schaden angerichtet. Die Stadt Felvincz ist durch Wolkenbrüche nahezu zerstört.

Voiron (Dep. Iséère), 7. Juni. Infolge einer Wasser⸗ trombe trat gestern die Morge aus den Ufern und richtete hier wie in der Umgebung großen Schaden an. Zahlreiche Papierfabriken, Seiden⸗ und Leinwandwebereien wurden zerstört oder arg beschädigt. Das Wasser stieg plötzlich bis zu einer Höhe von 6 m emvor. Der angerichtete Schaden wird auf 10 Millionen Francs geschätzt. Viertausend Arbeiter sind auf zwei Monate beschäftigungs⸗ los geworden. Die Stadt und die Nachbarorte bieten ein Bild schrecklicher Verwüstung. Bis gegen Abend waren die Leichen zweier Frouen aufgefunden; sechs Personen werden vermißt. Zmwölf Brücken

nd fortgerissen, Soldaten stellen Nothstege her.

Barcelona, 6. Juni. „W. T. B.“ meldet: In der Nähe des Hauses eines Gemeinderaths⸗Mitgliedes wurde eine Dynamit⸗ bombe geworfen, deren Explosion beträchtlichen Schaden anrichtete und große Bestürzung in der Stadt hervorrief. Der Urheber ist noch unbekannt. Als Beweggrund vermuthet man persönliche Rache.

Hjo (Schweden), 6. Juni. Freiherr Os kar Dickson, welcher eine Anzahl arktischer Expeditionen, darunter die Vega⸗ Expedition Nordenskiöld's, ausgerüstet und mit namhaften Bei⸗ trägen unterstützt hatte, ist in der vergangenen Nacht auf seinem Gute Almnäs, 73 ½ Jahre alt, gestorben.

Deutschen Reic

1) Im Monat Mai

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Inzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗An

Berlin, Dienstag, den 8. Juni

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Deutsches Reich.

Uebersicht

Mai 1897 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.

Silbermünzen

Nickelmünzen 2

Kupfermünzen

1897 sind geprägt worden in:

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Goldmünzen Hiervon. auf

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3) Gesammt⸗Ausprägung 2 559 957 720559 283 800 27 980 92518225081092 176 150119 073 108188 981 67587687 022 50 35 717 9228 015 114 666

4) Hiervon sind wieder eingezogen.

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14 720° 205 503,

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*) Vergl. den Reichs⸗Anzeiger“ vom II. Mai 1897, Nr. Berlin, den 5. Juni 1897.

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Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.

Biester.

13 478 319,87

55 611 424,50

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Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

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Wetterbericht vom 8. Juni. 8 Uhr Morgens.

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Ile d'Aix Dunft

Trüest .„ 8 alb bed. Uebersicht der Witterung.

Das Maximum liegt über der westlichen Nordsee segenüber einem Minimum über dem Riggischen Bafen. Dementsprechend dauert über Mittel⸗ zuropa die nordwestliche Luftströmung fort, welche

in den Küstengebieten stark aufgefrischt ist. In Deutschland, wo seit gestern Regen gefallen ist, ist das Wetter kühl und veränderlich Die Morgen⸗ temperatur liegt an der Küste bis zu 4 ½, im Binnen⸗ Jande bis zu 6 ½ Grad nter dem Mitte erthe.

Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund

Im Westen der britischen Inseln ist bei Heran⸗ nahen einer Depression das Barometer stark gefallen. Deutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schanspiele. Mittwoch: Neues

Opern⸗Theater. 6. 8.Se; Zu Ehren des Kongresses für innere Medizin in Berlin. Prolog von J. Becker, gesprochen von Fräulein Amanda Lindner. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. In Scene Psest vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Musik⸗ direktor Steinmann. Fabe een im Bremer Rathskeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 155. Vorstellung. Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Regie: Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Neues Opern⸗Theater. 7. Vor⸗ stellung. Don Juan. Oper in 2 Akten mit Tanz von Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Lorenzo onte. Anfang 7 ½ Uhr. uspielhaus. 156. Vorstellung. Zopf und Schwert. Lustspiel in 5 Aufzügen von Carl Gutzkow. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch:

Menschen. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Die versunkene Glocke. Freitag: Die Weber.

Berliner Theater. Mittwoch: Die Ma⸗ schinenbauer. Anfang 7 ½ Uhr.

Derrftagh. Die Maschinenbauer.

Freitag (39. Abonnements⸗Vorstellung): Meeres und der Liebe Wellen.

Einsame

Des

Lessing-Theater. Mittwoch: Gaftspiel des erenczy⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine

apanische Theehaus⸗Geschichte. Operette in

3 Akten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Gastspiel des Ferenczẽ ⸗Ensembles. ven. e15⸗8 stipiel des F Ensembl reitag: astspie erenczy ⸗Ensembles. Die Gelöha⸗

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Abschieds⸗Cyclus der Direktion Lautenburg. Mittwoch: Dekoriert. (Décoré.) Lustspiel in 3 Akten von Henri Meilhac.

Donnerstag: Dekoriert.

Sonnabend, den 12. Juni: Neu einstudiert: Der Unterpräfekt. Schwank in 3 Akten von Leon Gandillot.

Nenes Theater. Schiffbanerdamm 4a./5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Trilbdy. Schauspiel in 4 Akten nach George du Maurier und 2 Potter, deutsch von Emanuel Lederer. In 5 gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang

r. 5 Donnerstag und folgende Tage: Trilby.

Schiller⸗Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Papa Nitsche. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Deutsche Schwänke.

Theater des Westens. (Kantstr. 12. Bahn⸗

hof Pologischer Garten.) Opern⸗Vorstellung unter Direktion von Heinrich Morwitz. Mittwoch, Abends

8 Uhr: Die Hugenotten. Große Oper in 5 Akten von Meyerbeer.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Trompeter von Säkkingen. Romantische Oper in 5 Akten von Neßler.

FaxsRxaiExevraashsesbeMässesaaü BResRüKeRahsaseeawshsseassgarjteaeerhesereersneenere Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Luise von Verschuer mit a. D. Kurt von Bassewitz

München—ß uchshöfen b. Waldau O.⸗Pr.).

Emmy Gräfin von Schwerin mit Hrn. Land⸗ wirth Gottfried Hesse (Halle a. S. Gleiwitz). Frl. Magna Ida von Schalburg mit Hrn. Forst⸗ Assessor Ludwig von und zur Mühlen (Schwerin Tegel bei Berlin). Frl. Magdalene Bosdorff mit Hrn. Stabsarzt Dr. Johannes Wiemuth (Pots dam Halle a. S.). Verehelicht: Hr. Albrecht von Gillhaußen mit ber Bertha Zechelius (Mörchingen). Hr. erichts⸗Assessor Dr. Glatzer mit Frl. Martha Opitz (Gleiwitz). Hr. Gerichts⸗Assessor Dr. Curt Gebauer mit Frl. Magdalena Werther (Breslau). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bruno Grafen von Rittberg (Dresden). Hrn. Hauptmann Leo⸗ Tellenbach (Wesel). Eine Tochter: Hrn. August von Recklinghausen (Hackhausen b. Ohligs). Hrn. Landrath Stiftshauptmann von Dit⸗ furth (Gut Dankersen b. Rinteln). Hrn. Hütten⸗ Direktor Scherbening (Lipine O.⸗S.). Gestorben: Fr. Major Alwine Freifeg von der Osten, gen. Sacken, geb. Petersen (Berlin). Fr. Major Anna von Oetinger, geb. von Zgli⸗ nicki (Darmstadt). Hr. Freihr. Reinhard von Dalwigk zu Lichtenfels (Wehlheiden bei Cafseh. gr. Geh. und Landrath a. D. arl Bruno von Hopffgarten⸗Heidler (Görlitz). Hr. Ober⸗Staatsanwalt Wasa Müller (Posen). r. Rittergutsbesitzer Rudolph von Krahn (Mersinke). Fr. Gräfin Therese Kospoth, geb. Gräfin Tauffkirchen (Burau). Fr. verw. Paslor .Steinmetz, geb. Busold (Friedrichshöhe).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Nordd Buchdruckerei und Verlags⸗ rzlnstalt Verlin 852 W vasfeaße Nr. 3 Sieben Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage), (1051 ⅛)

wie die Inhaltsangabe zu Nr. G des öffent⸗ lene 2ee Inen ea9ede 8 .c⸗e1 2 Aktien und 11““ die Woche

om 31. Mai bis F. Juni 1897.

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12,00 14,00

13,60 13,60 16,00 13,20 13,20 13,90 14,50 18,80 18,86 17,47 13,30 14,80 14,50 14,40 15,60 14,00 13,40

Bemerkungen.

Nichts gehandelt. Neuß 8. Juni. Keine Zufuhr.

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth au schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich

—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, Punkt (.) in den letzten sechs Evlngn, daß entsprechender Bericht fehlt.

13,60 12,60

13,05 13,05

17,34 29. 5. 17,91 29. 5. 16,53 29. 5.

13,67 14,90 29. 5. 15,00 29. 5.

29. 5.

olle Mark abgerundet mitgetheilt.

Der Durch⸗

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein

Statistik und Volkswirthschaft.

Ehen in Preußen 1871—1895.

Die Zahl der stebenden Ehen hat sich in Preußen seit 1871 beträchtlich und etwas stärker als die Volkszahl vermehrt. Bei jeder Volkszählung ist die Zahl der verheiratheten Männer und Frauen

ermittelt worden. Es wurden nach der „Stat. Korr.“ gezählt:

mehr verheirathete verheirathete verheirathete

Männer Frauen

4 111 415 4 146 805 4 601 924 4 631 620 111“ 4 796 510 2 1800 5 075 364 5 097 416 . 5 1895 5 429 929 5 445 398 15 469

Stets sind mehr verheirathete Frauen als Männer gezählt worden; doch ist der numerische Unterschied in der Zahl der Ver⸗ heiratheten beider Geschlechter von Zählung zu Zählung geringer ge⸗ worden. Dieser Unterschied wird durch verschiedene, von einander unab⸗ hängige Ursachen veranlaßt. Es sind jedenfalls erheblich mehr ver⸗ heirathete Männer als Frauen zur Zeit der Fühlung außer Landes, da die meisten Seeleute verheirathet sind und im Dezember ein großer Theil dieser Berufsklasse auf der Fahrt ist. Von den in Gasthöfen u. s. w. gezählten männlichen Reisenden wird die Thatsache, daß sie ver⸗ heirathet sind, weniger F von den verheiratheten Frauen bekannt, bei denen sogar manche Wittwe bezw. geschiedene Frau mit⸗ gezählt werden mag. Im Ganzen dürfte die durch die Volkszählun ermittelte Zahl der verheiratheten Frauen der Zahl der wirkli bestehenden Ehen sehr nahe kommen. Unter dieser Voraussetzung entfielen im preußischen Staate auf je 1000 Personen der Gesammt⸗ bevölkerung am 1. Dezember 1871 durchschnittlich 168,18, am 1“ 1890 170,16 und am 2. Dezember 1895 170,94 stehende Ehen.

Wie sich während der Zeit zwischen den Volkszählungen von 1871 und 1895 in Preußen der auf verheirathete bezw. verheirathet gewesene, d. h. verwittwete oder geschiedene Personen entfallende Antheil der männlichen und weiblichen Bevölkerung bestimmter Altersstufen ver⸗ ändert hat, läßt sich folgender Ueberfscht entnehmen. Von je 1000 der im nebenbezeichneten Alter stehenden Personen waren verheirathet oder verheirathet gewesen

16— ““ 1. Dezember 1871 1. 8 1880 1. 1885 1 2.

im Alter von sam 1. Der sam 1. Ders am 1. Deg. am 1. Dei.

1880 1885 1890

von den männlichen Personen 15 bis 20 1,9 1,4 1,,;3 0,7 1989 228 268 272 283 0 49 794 820 815 819 40 50 903 911 911 909

1871

50 * 60 921 927 929 929 60 70 922 931 935 936 über 7 928 937 8537 9490

von den weiblichen Personen 20 17,6 17,1 17,5 15,0 30 404 440 433 446 40 825 846 844 841 50 894 898 897 898 60 912 913 910 910 70 913 921 918 911 über 70 9185 W 920 923

Bei den Männern hat sich von 1871 bis 1895 die Zahl der vor⸗ zeitig, d. h. vor der Vollendung des 20. Lebensjahres, geschlossenen Ehen auf die Hälfte vermindert, während verheirathete, im Alter von unter 20 Jahren E jetzt ungefähr ebenso häufig wie vor 25 Jahren vorkommen. Bei den über 20 Jahre alten Männern hat in allen Altersstufen, namentlich stark aber im Alter von 20 bis zu 40 Jahren, der auf Verheirathete oder verheirathet Gewesene entfallende Antheil zugenommen ein Zeichen günstiger Entwickelung; denn es haben offenbar erheb lich mehr Männer als früher in der Zeit Ehen geschlossen, als sie in der Vollkraft ihres Lebens standen. Auch bei den im Alter von 20 bis 40 Jahren stehenden weiblichen 85 onen ist der auf verheirathete bezw. verwittwete oder geschiedene

rauen entfallende Antheil erheblich gestiegen, doch ist die von 1871 bis 1895 eingetretene Zunahme nicht so groß wie bei den Männern. Auch im Alter von 40— 50 Jahren stehende Frauen und Wittwen zeigen noch eine kleine Zunahme, in der nächst höberen (50 bis 60 Jahre) Altersgruppe hingegen eine Abnahme und erst vom 70. Jahre ab eine Zunahme. Die Verschiedenheiten in dem bei beiden Geschlech⸗ tern auf verheirathete bezw. verheirathet gewesene Personen in den einzelnen Altersstufen entfallenden Bevölkerungsantheile werden der den höheren Altersgruppen zum theil dadurch veranlaßt, daß Mänmner. deren erste Ehe gelöst worden ist, erheblich häufiger als Wittwen oder geschiedene Frauen zum zweiten, dritten u. s. w. Male eine Ede schließen.

Bei beiden Geschlechtern hat in Preußen in der Zeit don 1871 bis 1895 unzweifelhaft der auf Ledige, d. d. niemals verhetrathete Personen, von der Gesammtheit der dem Alter nach Ehemündigen entfallende Bevölkerungsantheil abgenommen; auch ist das Durch⸗