Mannigfaltiges.
Folgender Aufruf geht uns zur Veröffentlichung zu:
Am 16. Juni, Abends 6 Uhr, veranstaltet das unterzeichnete Comité im Garten des Reichsamts des Innern ein Promenaden⸗ Konzert, ausgeführt von der Kapelle des 2. Garde⸗Ulanen⸗Regi⸗ ments in Uniform. Der Ertrag desselben soll zum Besten des Mariannen⸗Hauses dienen, welches 24 bis 30 Mädchen, ohne Unter⸗ schied der Konfession, die durch Mangel an Arbeit gefährdet oder bereits der Versuchung erlegen sind, aber nach Rückkehr in geordnete Verhältnisse verlangen, unentgeltliche Aufnahme, geregelte Arbeit und mütterliche Fürsorge bei Ueberleitung in einen Dienst oder eine andere passende Stellung bietet.
Speisen, Getränke und Erfrischungen verschiedener Art werden von den Damen des Comités zu mäßigen Preisen verabfolgt. Bei eintretender Dunkelheit wird der Garten festlich beleuchtet.
Wir richten an das hauptstädtische Publikum die Bitte, unsere gute Sache durch recht rege Betheiligung an dem Fest zu fördern. ³ꝙcEintrittskarten zu 3 ℳ und solche für Kinder zu 1 ℳ sind an * Tageskassen, Wilhelmstraße 74 und Königgrätzerstraße 137, zu haben.
Kasseneröffnung 5 Uhr Nachmittags. Ein Vorverkauf findet auch im Bureau des Polizei⸗Direktors aurer (Luisen⸗Ufer 9 I), von Vormittags 8 Uhr bis Abends 7 Uhr, statt.
Das Comité. (gez.) Frau Polizei⸗Präsident von Windheim. Frau Regierungs⸗Rath Balz. Frau Baurath Boeckmann. — Regierungs⸗Rath Boehlke. rau von Boetticher, Excellenz. Frau Büxenstein. Frau von Carstanjen. rau Geheimrath Clara Goldberger. Freifrau von der Goltz. Frau Geheimrath Hahn. Frau Harnack. Frau Professor Herter. Frau von Hindenburg. rau Geheimrath Herz. Frau Klüg⸗ mann, Excellenz. Frau Loewe. Frau Polizei⸗Direktor Maurer. rau Mosler. Frau Geheimrath von Philippsborn. Frau Raver6. reifrau von der Recke, Excellenz. Frau Schoenstedt, Excellenz. e kammergerichts⸗Rath Uhles. Frau von Wedel, Excellenz. Frau Kommerzien⸗Rath Wirth. Clemens, Hof⸗Maurermeister. D. Freiherr von der Goltz, Wirklicher Ober⸗Konsistorial⸗Rath. Hagenau, Pastor. Jordan, Kommerzien⸗Rath. Kunze, Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath. Lefse, Geheimer Justiz⸗Rath. Maurer, Polizei⸗Direktor. Louis Ravené. Reichert, Geheimer Baurath. Veit, Kommerzien⸗Rath. Wirth, Kommerzien⸗Rath. Dr. von Woikowski⸗Biedau.
Die große Jubiläums⸗Fach⸗Ausstellung., welche die Berliner Bäcker⸗Innung aus Anlaß ihres 625 jährigen Be⸗ stehens unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich im Germania⸗Innungshause veranstaltet hat, ist gestern Mittag feierlich eröffnet worden. Als Ehrengäste waren erschienen der Vize⸗ Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staatssekretär Dr. von Boetticher, Geheimer Ober-⸗Regierungs Rath Dr. Wilhelmi vom Reichsamt des Innern, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Sieffert vom Ministerium für Handel und Gewerbe, Ober⸗ und Geheimer Regierungs⸗Rath Fried⸗ heim vom Königlichen Polizei⸗Präsidium und Vertreter zahlreicher hiesiger und auswärtiger Innungen. Der große Saal, die Stätte des Eröffnungs⸗ aktes, war reich geschmückt; in einer Nische stand die Büste der Allerhöchsten
rotektorin, darüber hingen das alte Banner der Innung und die ahne des Verbandes. Nach einleitendem Gesange nahm zunächst ltmeister Persch das Wort zu einer kurzen Ansprache, die mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser schloß. Obermeister Bernard sprach als zweiter Redner den Staatsbehörden und der 8 Pro⸗ tektorin den Dank der Innung und des Verbandes aus. Im Namen der Regierung antwortete Staats⸗Minister Dr. von Boetticher, welcherz mit dem Wunsche, daß Gott das Handwerk im Allgemeinen und das Bäckergewerbe im Besonderen segnen möge, und mit einem Hech auf die Innung und den Germania⸗Verband schloß. Es erfolgte sodann der Rundgang durch die Ausstellung, die von 126 Ausstellern beschickt ist und sich über drei Stockwerke erstreckt. Im Parterre bezw. auf dem zweiten Hof findet man Maschinen u. dgl. In dem gleichfalls im zweiten Hof belegenen Konferenzimmer des Innungsvorstandes ist die sehr interessante historische und literarische Abtheilung untergebracht. Die Hauptausstellungsräume befinden sich im 1. Obergeschoß und im großen Saale, in dessen Mitte sich der aus Backwaaren hergestellte „Kaiserpavillon“ erhebt, den Ferd. Gäde, Großbeerenstraße 3, nach selbstentworfener Zeichnung hergestellt hat. Der mit der Germania gekrönte und mit dem Bäckerwappen geschmückte Pavillon überwölbt die aus Marzipan freihändig modellierten Büsten Ihrer Majestäten des Kaisers, der Kaiserin und der Kaiserin Friedrich. Auf langen Tafeln und in geschmackvollen Aufbauten haben um diesen Feen bge 38 Bäcker aus Berlin, Hamburg, Breslau, Offenbach, eisse, Kaiserslautern und anderen Orten appetitliche Backwaaren aller Art ausgestellt. 30 Aussteller haben verschiedene Rohstoffe ausgelegt. Im Nebensaal und im zweiten Obergeschoß, auf der Galerie, sind Beräthe, Handwerkszeug u. dgl. in reicher Auswahl ausgestellt.
„W. T. B.“ berichtet: Am Sonnabend Abend 6 ¾ Uhr unternahm der von der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung ber bekannte Privat⸗ Luftschiffer Wölfert in Begleitung des Mechanikers Knabe mit seinem „lenkbaren Luftschiff“ eine Probefahrt vom Tempelhofer Felde aus, nachdem er den Ballon bei der Luftschiffer⸗Abtheilung gefüllt hatte. Der Ballon hatte eine beträchtliche Höhe, etwa 1000 m, erreicht, als eine starke Detonation erfolgte; in demselben Augenblick stand der Ballon in Flammen. Die Gondel löste sich von der brennenden Hülle
und siel brennend mit rasender Geschwindigkeit in der Nähe von Tempelbhof zur Erde. Man fand die beiden Insassen, mit schweren Brandwunden bedeckt, als Leichen vor. Jedenfalls ist der Benzin⸗ motor durch irgend einen Zufall explodiert und hat hierdurch die Katastrophe herbeigeführt. Herr Wölfert hatte die Versuche mit seinem Luftschiff im Interesse eines Konsortiums unternommen, das seine Ideen fördern wollte.
Als eine Art von Generalprobe für den 20. Juni, den letzten Tag des „Centenar⸗Sportfestes“ (s. Nr. 136 d. Bl.) wird die Berliner Sportpark⸗Aktiengesellschaft auf ihrer Rennbahn in riedenau am 18. Juni ein kleines Vor⸗ rennen abhalten. Bestimmt sind vorläufig drei Nummern: ein Mehr⸗ sitzer⸗Hauptfahren für Berufsfahrer über 3000 m mit Preisen von 200, 100, 50 ℳ, ferner ein Prämien⸗Fahren für Professionals über 2000 m mit Preisen von 100, 75, 50 und 25 ℳ (mit der Bestimmung, daß derjenige, der als Erster der drei Vorrunden das Band passiert, 20 ℳ als Führerpreis und jeder Zweite 10 ℳ erbält), endlich ein Handicap für Herrenfahrer über 2000 m mit drei Ehrenpreisen. Von den übrigen Veranstaltungen der mit einem Militärkonzert verbunde⸗ nen Vorfeier sei das Beginnen der Tennis⸗Turniere und das Steigen eines Luftballons erwähnt.
Aachen, 14. Juni. Gestern brannten, wie „W. T. B.“ meldet, die Tuchfabriken von R. Salomon, von Schneider u. Burghardt und von E. Kabr sowie die Spinnerei von Schneider u. Finger vollständig, ferner die Spinnerei von Favier Lennertz theilweise nieder. Der Schaden ist sehr bedeutend; eine große Anzahl Arbeiter ist brotlos geworden.
München, 12. Juni. Die Hauptversammlung der Deutschen Kolonial⸗Gesellschaft wurde heute Vormittag im Rathhause durch den Präsidenten, Seine Hoheit den Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, mit einer kurzen Begrüßungsansprache eröffnet. Hierauf bewillkommnete Ober⸗Bürzermeister von Borscht die Versamm⸗ lung im Namen der Stadt, wobei er, wie „W. T. B.“ berichtet, hervorhob, daß die Gemeindevertretung sich mit der Kolonial⸗ Gesellschaft eins wisse in dem Wunsche, daß das Ansehen des deutschen Namens im fernen Welttheil stets in dauernder Achtung stehe und daß unserem Handel und unserer Industrie durch die Kolonien ein neues, fruchtbares Feld zur Bethätigung deutscher Kraft und deutschen Fleißes erschaffen werde. Die sodann beginnende eigentliche Verhandlung, welcher auch Seine Königliche Hoheit der Fereh rn von Bayern beiwohnte, leitete der Geheime Regierungs⸗
ath Simon⸗Berlin. Bei der Diskussion über den Jahresbericht für das Jahr 1896, welcher die Genehmigung der Ver⸗ sammlung fand, wies Graf von Arnim⸗Muskau auf die Gefahr der Rinderpest für Deutsch⸗Südwestafrika hin, da dort der ganze Transport durch Ochsen bewerkstelligt werde. Der sofortige Bau einer Kleinbahn von Swakopmund ins Innere des Landes müsse von neuem erwogen werden. Ein darauf bezüglicher Antrag fand die Zustimmung der Versammlung. Eine längere Debatte veranlaßten verschiedene Anträge und Resolutionen, betreffend die Marine, die sämmtlich die Nothwendigkeit einer Vermehrung der deutschen Flotte betonten, jedoch in der Spezialisierung der Wünsche und Forderungen auseinandergingen. Nachdem im Laufe der Diskussion Kapitän⸗Lieutenant a. D. von Weyer, die früheren Gesandten von Kusserow und von Brandt, der Konsistorial⸗Präsident Stockmann, Friedrichsen⸗Hamburg u. A. die einzelnen Anträge begründet und befürwortet hatten, wurde ein Antrag von Kusserow angenommen, die Verstärkung der deutschen Flotte verlangt, bestimmte Vorschläge für die Agitation enthält und unter anderem auch die Bildung eines Agitationsfonds anstrebt. — Im weiteren Verlauf der Hauptversammlung wurden die Satzungen der Gesellschaft dahin abgeändert, daß dem Präsidenten ein geschäftsführender Vize⸗Präsident zur Seite gestellt wird. Eine Resolution zu Gunsten der Begründung einer wissen⸗ schaftlich⸗wirthschaftlichen Station in dem Gebiet am Nordende des Mjssa⸗Sees wurde angenommen. Ebenso wurde auf eine Anregung des Professors von Kupffer⸗München beschlossen, auf der nächsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Braunschweig die Frage vorzubringen, ob sich die Gründung eines Rekonvalescenten⸗ hauses für Tropenkranke in Deutschland empfehle. erner fand eine Resolution, daß die Eisenbahn Tanga — Muhesa in eutsch⸗Ost⸗ afrika entweder aus Reichsmitteln oder auf Grund der ree einer staatlichen Zinsgarantie an die Eisenbahngesellschaft baldmöglichst bis Korogwe fertig ausgebaut werde, einstimmig Annahme. Als Ort der nächstjährigen Hauptversammlung der Kolonial⸗Gesellschaft wurde Danzig bestimmt. Mitgetheilt wurde noch, daß für den Tanganjika⸗See⸗Dampfer bereits über 100 000 ℳ eingegangen seien und daß die Sammlungen fortgesetzt würden. Da⸗ mit war die Tagesordnung erledigt. — Auf die Hauptversammlung der Deutschen Kolonial⸗Gesellschaft folgte eine Vorstandssitzung, in welcher der Kaiserliche Wirkliche Geheime Rath Sachse⸗Berlin zum ge⸗ schäftsführenden Vize⸗Präsidenten gewählt wurde. — Nachmittags 2 Uhr gab Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent zu Ehren der Kolonialgesellschaft eine größere Tafel, zu welcher u. A. der Ehrenpräsident der Münchener Abtheilung, Seine Königliche der Prinz Leopold, mit Gemahlin, Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, der Vorstand der Deutschen Kolonialgesellschaft und der Abtheilung München, ferner der Staats⸗Minister Freiherr von Crailsheim und Major von Wissmann geladen waren. — Nachmittags 5 Uhr fand unter
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t vom 14. Juni.
2 1.
ratur elsius 4⁰9
Wetter.
Bar. auf 0Gr. Tem in 0
5⁰ C
u. d. Meeressp. red. in Millim.
5 bedeckt N. 1 wolkig
Aberdeen.. Christiansund
22 88 60
druck am niedrigsten ist, nach dem Mittelmeer er⸗ 1 streckt, hat sich das Gebiet hohen Luftdruckes, bei
— gleichzeitiger Abnahme des Druckes, ostwärts ver⸗ schoben und zeigt die höchsten Barometerstände über Polen; eine andere Depression lagert über Lappland. Bei leichten südlichen Winden ist das Wetter in Deutschland heiter, trocken und warm, zumal an der Küste, wo die Temperatur 6 bis 8 Grad über der normalen liegt, nur München hat kühle Witterung.
Anfang 7 ½ Uhr. Die Geisha. Die Geisha.
0 erhält ein Souvenir. Deutsche Seewarte.
SW 3 halb bed. WSW 6 wolkig aranda. WSW A heiter t. Petersbg. WNW 1 wolkig Moskau.. N 1 bedeckt
Cork Queens⸗ NW halb bed.
Frtowa... Cherbourg. NW halb bed. wolkenlos 3 SS wolkenlos 4 SO
8 wolkenlos winemünde SSO 1 wolkenlos Neufahrwasser sti
wolkenlos Memel SW halb bed. Paris.. S
wolkenlos Karlsruhe. NO
Wiesbaden O München. O Chemnitz.. Berlin. Wien.. Breslau... 769 SO
2 d'Aix 767 W Niga.. V 765 still wolkenlos “ 2 wolkenlos
Uebersicht der Witterung. Bei dem ostwärts gerichteten Vordringen einer Depression die sich über die Nordsee, wo der Luft⸗
Kopenhagen. Stockholm.
—2 92 2
Mittwoch:
Mosenthal,
Donners
SW 1 wolkenlos SSW Z wolkenlos still wolkenlos 1 Dunst 3 Dunst
Lessing
Königliche Schauspiele. Dienstag: Neues Opern⸗Theater: kvaeenn Weiber von Windsor. Oper in 3 Akten von Otto Nicolai. nach William Shakespeare's gleich⸗ namigem Lustspiel. Tanz Anfang 7 ½ Uhr. 7 13. e. Aida. 4 Akten von G. Verdi. Text von An 85 die deutsche Bühne bearbeitet von a
von gek var Pacf⸗
Berliner Theater. Dienstag: schineubauer. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Die Maschinenbauer.
Donnerstag: Die Maschinenbauer.
Ferenczv⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine
Theater. Dienstag: g22- Theater sapanische Theehaus⸗Geschichte.
burg. Dienstag:
in 3 Akten von Léon Gandillot. Schönau. Anfang 7 ½ Uhr.
Vorstellung. Die lustigen Komisch⸗phantastische Text von
— Vorher: Musotte (II. Akt). Guy de Maupassant.
Emil Graeb.
Oper in tonio Süee epnt.
nz.
von
Reues Theater.
Julius S
7½ Uhr P. P. deutsch von
Taglioni. Anfan 1t 1 7 ¼ Ub
olution.
Eine Mittwoch, Abends 8 Uhr:
hof Zoologischer Operette in I Dire Heinrich Morwitz.
welcher ein nachdrückliches Eintreten für †¼
3 Akten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und Jultus Freund. Lo
Mittwoch: Gastspiel des Ferenczy ⸗Ensembles. Donnerstag: Gastspiel des Ferenciv ⸗Ensembles. Sonnabend: 50. Aufsührung. Jeder Besucher
Residenz-Theater. Direttion: Sigmund Lauten⸗ “ verh Kramer mit Hrn. Seminarlehrer Bruno Vieh⸗ (Le Souspréfet de Chateau-Buzard.) Schwank Deutsch von Max
Mittwoch und folgende Tage: Der Unterpräfekt.
Schiffbauerdamm 4 a./5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Trilby. Schauspiel in 4 Akten nach George du Maurier Emanuel Lederer. In
e gesetzt von Sigmund — r. — Mittwoch und folgende Tage: Trilbh.
Schiller⸗Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Papa Ritsche.
des Westens. (Kantstr. 12. Bahn⸗ Garten.) Opern⸗Verstellung unter
zahlreicher Betheiligung im alten Ratbbaussaal ein Festmahl der Deutschen Kolonialgesellschaft statt. Der Herzog Johann Albrecht ziu Mecklenburg brachte ein Hoch auf Seine Königliche Hoheit den n aus, Allerhöchstwelcher stets das wärmste Interesse ür die deutschen Kolonien bethätigt babe. Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold toastete auf Seine Majestät den Kaiser und betonte, Bayern sei zwar ein durchaus binnenländischer Staat, aber die großen Interessen des Reichs seien auch die Interessen Bayerns. Auch früher seien Deutsche über das Meer gezogen, doch hätten sie in der Fremde ihre deutsche Nationalität nicht bewahren können und dort fremden Rechtsschutzes bedurft. Seit der Wieder⸗ errichtung des Deutschen Reichs sei dies anders geworden. Die deutschen Kolonien hätten freilich in der kurzen Zeit, die seit dem Jahre 1871 verflossen sei, noch nicht in allen Theilen fest und friedlich organisiert werden können. Aber jetzt gehe es mit unseren Kolonien vorwärts, und es müsse weiter gehen. Dazu bedürfe die koloniale Idee der Unterstützung des Reichs, wenn es auch im Einzelnen erwünscht sei, immer größere Selbständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit der Kolonien anzustreben. Seiner Majestät dem Kaiser, Allerhöchstwelcher stets die koloniale Idee eintrete, gelte sein Hoch. Professor Freiherr von Stengel, dessen Trinkspruch dem Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg galt, betonte insbesondere, daß der Herzog⸗Regent nicht nur seinen Namen hergebe, sondern auch aufs thätigste mitarbeite für die Kolonialgesellschaft. In der gegenwärtigen Zeit sei dies von ganz besonderer Bedeutung, denn dadurch werde das Band, das Fürsten und Volk verknüpfe, ein immer engeres und der monarchische Gedanke gekräftigt. Der Herzog Johann Albrecht erwiderte mit Worten des Dankes und mit einem Hoch auf die Ab⸗ theilung München und ihren Vorsitzenden, Professor von Kupffer. — Nach Beendigung des Festmahles hielt der Landeshauptmann der Marshallinseln Dr. Irmer einen Vortrag üher die Südsee und die Marshallinseln.
Amberg, 14. Juni. Wie die „Amberger Volks⸗Zeitung“ meldet, sind am gestrigen Sonntag in Thansüß bei Freihung in der Oberp'alz 24 Wohnhäuser mit Nebengebäuden nieder⸗ gebrannt.
Rheinfelden, 12. Juni. „W. T. B.“ meldet: Die gedeckte hölzerne Rheinbrücke gerieth auf badischer Seite in Brand und ist wahrscheinlich verloren. Der hölzerne Unterbau brannte in der ganzen Ausdehnung. Abends 9 Uhr stürzte das große Joch der Rhein⸗ brücke in den Rhein und schvamm brennend stromabwärts. Die Ur⸗ sache des Brandes ist noch nicht bekannt.
Harwich, 12. Juni. Der heutigen Probefahrt des neuen Dampfers der „Great Eastern Company“ „Dresden“ wohnten, wie „W. T. B.“ berichtet, der Ober⸗Bürgermeister von Dresden, die Präsidenten der Handelskammern von Hamburg, Bremen, Leipzig, Köln und einigen anderen deutschen Städten, sowie höhere Eisenbahnbeamte aus verschiedenen Städten Deutsch⸗ lands bei. Nach der Fahrt fand in Harwich ein Bankett statt, bei welchem der Vorsitzende der Gesell⸗ schaft, Lord Claude Hamilton die Ueberreichung eines Diamant⸗Arm⸗ bandes an die Gemahlin des Ober⸗Bürgermeisters von Dresden an⸗ kündigte, wofür Letzterer dankte. Mehrere Redner gaben ihrer Genug⸗ thuung über die Bemühungen der „Great Castern Company“ um eine beschleunigte Verbindung zwischen England und Norddeutschland Ausdruck und sprachen die Hoffnung aus, daß die Regierung an diesem Werke mitarbeiten werde.
Bozen, 13. Juni. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist e. die Eisackbrücke bei Bozen durch Feuer gänzlich zerstört worden.
Athen, 12. Juni. In der Provinz Korinth sind an ver⸗ schiedenen Stellen durch Ueberschwemmungen die Eisenbahn⸗ verbindungen unterbrochen. 1
Kalkutta, 14. Juni. „W. T. B.“ meldet: Vorgestern Nachmittag 5 Uhr fand hier ein einige Zeit anhaltendes Erdbeben statt, durch welches eine Anzahl von Gebäuden Risse erhielt. Um Mitternacht erfolgte ein zweites stärkeres Erdbeben von etwa fünf Minuten Dauer. In mehreren Stadtvierteln wurde durch dasselbe fast jedes Haus 12928 Ein fünfzehn Fuß langes Stück des Thurmes der Kathedrale fiel herab, die Thürme der anderen Kirche, das Rathhaus, der Justizpalast und andere öffentliche Gebände wurden beschädigt. Acht Eingeborene fanden den Tod, viele andere wurden verletzt. Europäer sind nicht verunglückt. Auch in Hughli und Burdwan hat das Erdbeben großen Schaden angerichtet. Von den minder wohlhabenden Europäern und von den Eingeborenen sind viele obdach⸗ los geworden. Die Erschütterung wurde über ein sehr weites Gebiet hin wahrgenommen, so selbst in Bombay, auch in Simla und Manipur. Besonders heftig war dieselbe in Darjiling, wo viele Häuser zerstört oder beschädigt wurden. Viele andere große Städte wurden von dem Erdbeben in geringerem Maße mitgenommen. Ein Zug der von Bengalen nach Assam führend en Eisenbahn wurde umgeworfen. Es
herrscht ganz außergewöhnliche Hitze.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Wildschütz. Komische Oper in 3 Akten von Albert ing. Anfang 7 ½ Uhr.
ittwoch: Der Trompeter von Säkkingen. Romantische Oper in 4 Akten von Neßler. Anfan
Donnerstag: Carmen. Anfang 7 ½ Uhr.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt:
Maß (Anklam⸗Militsch). — Elisabeth
Frl. weger (Minnaberg bei Peiskretscham⸗ Pilchowitz). ꝙ Maria von Hövel mit Hrn. Prem.⸗Lieut. d. R. Gisbert Frhrn. Geyr von Schweppenburg
Schweppenburg). 8
Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Guido von Busse mit Helen von Zastrow (Schloß Schönburg O.⸗L.). — Hr. Georg von Preen⸗ ummerstorf mit Frl. Caroline von Lücken (Schwerin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Forst⸗Assessor W. Thomas (Forsthaus Niederschöna). 8
Gestorben: Svperintendent Hermann Künstler (Tilsit). — Hr. Rentier Hilgendorf (Kaldau). — 8 “ Albert Bvpen eimer (Braun⸗
weig).
Schauspiel von
und
Anfang
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 8
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Dienstag: Der (1osot)
8
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen S
“
Qualität
Außerdem wurden am
gering
mittel
gut
Durch⸗ schnitts⸗
8 8 8 8 5. 92 8
Ver⸗ Markttage
(Spalte 1)
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
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Schätzung verkauft
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12,50 16,20 14,14 15,59 11,80 13,00 14,54
12,50 12,30
12. Juni Stolp, 14. Juni Neuß
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner un undeten Zahlen berechnet.
schnittspreis wird aus den unabger 1 ) in den Spalten für Preise
Ein liegender Strich (—
Punkt (.) in den letzten sechs
12,00
We 15,60 15,30 13,50 15,60 18,00
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13,60 15,50
15,92 16,47
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15,60 15,30 14,50 16,00 18,00 16,77 16,73 15,00 15,00 15,30 16,82 17,60 18,00 13,60 18,00
i 3
Roggen.
11,00 12,25
11,60 10,80
12,00 14,43 11,00 11,80
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13,60 14,05
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11,80 11,38 14,60 11,40
11,30
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12,00 13,10
H a 13,60
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13,50 13,00 17,60 17,20 17,74 12,30 14,00 15,00
13,40 15,10 14,00
13,50
13,30 Bemerkungen.
: keine Zufuhr.
14,25 18,60 18,18 18,49 13,30 14,80 15,00 14,80 15,40 14,00 13,50 13,40
d der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt.
hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
8 . Der Durch⸗
7 ½ Uhr. “
Frl. Gertrud Katter mit Hrn. Lieut.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Stellenvermittelung für Schauspieler, 8 Artisten v. dgl. in Preußen. Im Anschluß an die allgemeine Erhebung über die Stellen⸗ vermittelung in Preußen im Jahre 1894 hat für diejenige im Theater⸗ wesen am 1. Oktober 1896 noch eine besondere nachträgliche Aufnahme
stattgefunden.
überwiegend in Berlin und Von 72 Korr.“ zufolge, 38 in Berlin, Städten, nämlich in Frankfurt a. M. (6), Breslau (5),
Städte vereinigt ist.
Es hat sich dabei ergeben, daß dieser Gewerbszweig
ausschließlich in einer Anzahl größerer
Vermittlern lebten nämlich, der „Stat.
die übrigen in einigen anderen größeren
Magde⸗
burg (5), Wiesbaden (3), Köln (3), Elberfeld (3), Hannover (2),
Düsseldorf (2), Stettin,
In den meisten
in, Görlitz, . Regierungsbezirken und in mehreren der größten
Cassel,
Bonn, Trier (je 1).
Städte, z. B. Königsberg, Danzig, Aachen, waren Vermittler dieser Von der Gesammtzahl der Ver⸗
Art überhaupt nicht vorhanden.
mittler zahlten 20, also die Minderheit, keine Gewerbesteuer; 6 (darunter 4 in Berlin) waren weiblichen Geschlechtes. 15 von den Vermittlern waren wegen Verbrechens oder Vergehens vorbestraft; allerdings waren die betreffenden Strafthaten fast durchweg schon vor
einer längeren
Reihe von Jahren begangen. mittlern standen in schlechtem Leumunde. sich nicht mit der Vermittelung von Stellen,
anstaltung von Aufführungen u. s. w.
mitgerechnet.
Ergebnisse des Militär⸗Ersatzgeschäfts im
Fünf von den Ver⸗
Diejenigen Agenturen, welche
sondern der nes.
“
Königreich
Bayern für 1895.
Den in der Zeitschrift des Königlich Bayerischen Statistischen Bureaus (Jahrgang 1897, Heft 1) mitgetheilten Nachweisungen über
wir
lgendes: Der Ober⸗Ersatz
die Ergebnisse des Mütir. gisaseschsses 8⸗ L3. ommission urden on n
0 den Pülefneanggen enthaltenen Millitärpflichtigen wirklich vor⸗
gestellt und militärärztlich untersucht 58 742 Pflichtige. Davon waren 8141 oder 47,9 % „im allgemeinen untauglich“ und 30 601
1894 1893 1892 1891 1890
wegen
Pfalz
Bezirk
Jahres
Niederbayern Oberbayern. Schwaben Gegen das Tauglichen, Auf den untersuchten Wehrpflichtigen 24 317 mit 52,7 % tauglichen, auf den
oder 52,1 % „tauglich“. In den 10 Vorjahren stellten sich die Ver hältnißzahlen auf
im allgemeinen tauglich
52,1 65,6 64,9 “ 66,5 64,2
tauglich
5, 1889 1888 1887 1886 1885
untauglich
47,9 34,4 35,1 33,5 35,8
im allgemeinen untauglich
44,4 5 44,5 89, 51,9 1“ 51,6 48, 51,6 48,
Bei der Vergleichung dieser Zahlen ist zu berücksichtigen, daß nach 1889 die in der Heerordnung von diesem Jahre vorgeschriebe⸗ nen veränderten Grundsätze für die Untersuchung auf Tauglichkeit zur Geltung kamen und 1893 weitere Aenderungen in dieser Beziehung eingeführt wurden.
Von den 28 141 „im allgemeinen untauglich“ befundenen Pflichtigen wurden für „dauernd untauglich“⸗ 4368 erklärt, 6967 bedingt tauglich“, und zwar wegen Mindermaßes 205 und
körperlicher Gebrechen 6762, für „zeitig untauglich“ 6372
und tauglich zum Landsturm I. Aufgebots“ 10 434. a sätze der Taugktch “
den Regierungsbezirken ergeben sich folgende Prozent⸗
1895 1894 51,9 59,3 49,2 56,0
895
WI
55,2 57,3 5 Oberbayern. 8 57, Miittelfranken 48,/3 54,1 S 54,0 Unterfranken 47,4 53,7 Vorjahr zeigt also nur die Pfalz eine Zunahme der alle übrigen Bezirke weisen einen Rückgang auf.
Bezirk des I. Armee⸗Korps entfielen von den 58 742
des II. Armee⸗Korps 34 425 mit 51,7 %.
Wegen unerlaubter Auswanderung wurden 1895 gerichtlich verurtheilt beim I. 4435 Mann; noch in Untersuchung befanden sich am Schlusse des
Armee⸗Korps 315, beim II. Armee⸗Korps
311 bezw. 1394 Mann. 16“
Arbeiterversicherung.
Bei der Hanseatischen Invaliditäts⸗ und Alters Versicherungsanstalt sind I. an Anträgen auf Gewährung vo Renten eingegangen: a. Altersrenten: im Laufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1895 354, 1896 351 und in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1897 150, insgesammt 3098; b. Invalidenrenten: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550, 1895 895, 1896 948 und in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1897 460, insgesammt 3335; mithin sind seit Beginn des Jahres 1891 bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt an Renten⸗ anträgen 6433 eingegangen. Von den Anträgen auf rente entfallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 525, Bremen 659, Hamburg 1914 und von den auf Invalidenrente auf das Gebiet von Lübeck 365, Bremen 1046, Hamburg 1924. — Von den Anträgen auf Altersrente sind bis Ende Mai 1897 3062 erledigt worden, und zwar 2659 durch Rentengewährung, 359 durch Ablehnung und 44 auf sonstige Weise. Von den Altersrenten⸗ Empfängern sind inzwischen 698 ausgeschieden, von diesen sind 660 verstorben. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende Mai 1897 3193 erledigt worden, und zwar 2357 durch Renten⸗ gewährung, 733 durch Ablehnung und 103 auf sonstige Weise. Von den Invalidenrenten⸗Empfängern sind inzwischen 671 ausgeschieden, von diesen sind 622 verstorben. — Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die noch im Bezuge der Rente befindlichen Personen folgendermaßen: Lübeck 334 Altersrenten, 203 Invalidenrenten, Bremen 426 Altersrenten, 617 Invalidenrenten, Hamburg 1201 Altersrenten, 3866 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jetzt gewährten Renten macht insgesammt 729 540,30 ℳ aus, von 98 Betrage 191 796,40 ℳ für die inzwischen ausgeschiedenen Renten⸗ empfänger abzusetzen sind. Nach den Berufszweigen vertheilen sich die 5016 Rentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 322 Rentenempfänger, Industrie und Bauwesen 2108, Handel und Verkehr 1029, sonstige Berufsarten 412, Dienstboten ꝛc. 1145 Rentenempfänger. — II. Anträge auf Rückerstattung der Beiträge sind eingegangen: a. Änträge gemäß § 30 des Invaliditäts⸗ und v“ im Laufe des Jahres 1895 425, 1896 2302 und in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1897 1173, insgesammt 3900; b. Anträge gemäß § 31 des Gesetzes: im Laufe des Jahres 1895 83, 1896 377 und in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1897 275, insgesammt 753, sodaß im Ganzen 4635 Anträge auf Rückerstattung der Beiträge eingegangen sind. Von diesen 4635 Anträgen entfallen auf das Gebiet von Lübeck 348, Bremen 1146, Hamburg 3141. Davon sind erledigt durch Rückzahlung 3819, durch Ablehnung 418, auf sonstige Weise 51, zusammen 4288, mithin noch nicht erledigt 347. — III. Am 1. Mai d. J. waren auf Kosten der Hanseatischen Versicherun sanstalt (zum theil mit Zuschuß von Krankenkassen) in Heilstätten für Lungen⸗ kranke, in sonstigen Kurorten und in Krankenhäusern untergebracht 187 Versicherte, neu aufgenommen wurden im Laufe des Monats Mai 71 Versicherte, das sind zusammen 258 Versicherte. Von diesen wurden im Laufe des Monats Mai entlassen 45 Ver⸗ sicherte; mithin befanden sich am Schlusse des Monats in Heil⸗ behandlung 213 Versicherte, und zwar aus dem Gebiet von Lübeck 15, Bremen 44, Hamburg 154. Außerdem mußten im Laufe des Monats 64 Anträge als ungeeignet abgelehnt werden.
Handel und Gewerbe.
T liche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 1 An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 13 066, nicht rechtzeitig gesteln keine 8 1 n Oberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 4184, nicht recht⸗ zeitig gestellt 55 Wagen. s 8
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Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Dieders⸗ dorf belegen, dem Schlächtermeister Carl Pasewald zu Dieders⸗ dorf gehörig; Fläche 8,81 a; Nutzungswerth 312 % Mit dem Gebot von 9000 ℳ blieb der Gemeinde⸗Vorsteher Gottfried Götze zu Diedersdorf Meistbietender. — Potsdamerstraße 48 zu Teltow be⸗ legen, dem Maurer Wilhelm Schultz zu Teltow gehörig; Fläche 1,2475 ha; Nutzungswerth 558,60 ℳ Mit dem Gebot von 7501 ℳ blieb Rentier Julius Reibe zu Teltow Meistbietender. — Gerichts⸗ straße zu Groß⸗Lichterfelde belegen, dem Restaurateur Florian Gottwald, ebendaselbst wohnhaft, gehörig; Fläche 29,80 a; Nutzungswerth 3300 ℳ Mit dem Gebot von 55 000 ℳ blieb der praktische Arzt Dr. Dillmann zu Charlottenburg, Fasanenstraße 24 wohnhaft, Meistbietender. — Wörtherstraße 8 zu Weißensee belegen, der Frau Helene Wittstock, geb. Döberitz, zu v bei Bernau, gehörig; Fläche 4,76 a; Nutzungswerth 1060 ℳ it dem Gebot von 21 960 ℳ blieb Kaufmann Berthold JFacoby zu Berlin, Münzstraße 18, Meistbietender. — Heiligen⸗ dammerstraße 9 zu Schmargendorf belegen, dem Otto Mehlitz zu Dt.⸗Wilmersdorf gehörig; Fläche 6,53 a; 3324 ℳ Mit dem Gebot von 53 700 ℳ blieb der Zimmermann Wilh. Meißner zu Schmargendorf, Heiligendammerstraße 9, Meistbietender. — Chausseestraße 32 zu Groß⸗Lichterfelde belegen, dem Tischler⸗ meister Theodor Stamm gehörig; Fläche 8,52 a; Nutzungs⸗ werth zur Zeit noch nicht festgesetzt. Mit dem Gebot von 52 800 ℳ blieb Fabrikbesitzer Richard Meyer zu Berlin, Klopstockstraße 27, Meistbietender. — Nachodstraße zu Deutsch⸗ Wilmersdorf belegen, dem Zimmermeister Ernst Strietzel zu Berlin gehörig; Fläche 14,71 a. Mit dem Gebot von 206 000 ℳ blieb die Gesellschaft m. beschr. Haftg. in Firma: Schumacher & Co. zu Berlin, Kronenstraße 48, Meist⸗ bietende. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung in den nachbezeichneten Grundstücken: Dahlemerstraße 79 zu Groß⸗ Lichterfelde belegen, dem Malermeister Heinrich Lange gehörig. — Berlinerstraße 21 zu Steglitz belegen, dem Maurermeister Paul David zu Steglitz gehörig. — In der Sache, betreffend das Grund⸗ stück zu Dalldorf, dem Schlossermeister Anton Kalkofen und seiner Ehefrau Friederike, geb. Sydow, gehörig, wurde ein neuer Termin auf den 25. Juni cr., Vormittags 10 ½ Uhr, anberaumt.
Berlin, 12. Juni. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W. 8.) Ia. Kartoffelstärke 16 ½ — 17 ℳ, la. Kartoffelmehl 16 ¼ — 17 ¼ ℳ, IIa. Kartoffelmehl 13 ½ — 15 ½ ℳ, Feuchte Kartoffelstärke, Frachtparität Berlin —,—, gelber Syrup 20 — 20 ½ ℳ, Kap.⸗Syrup 21 — 21 ½ ℳ, Export 22 — 22 ½ ℳ, Kartoffelzucker gelb 20 — 20 ½ ℳ, Kartoffelzucker kap. 21 — 22 ℳ, Rum⸗Kuleur 32 — 33 ℳ, Bier⸗Kuleur 32 — 33 ℳ, Dextrin gelb und weiß Ia. 22 — 23 ℳ, do. sekunda 20 ½ — 21 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 34 — 35 ℳ, do. (großst.) 36 — 37 ℳ, Hallesche und Schlesische 36 — 37 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 49 —50 ℳ, do. (Stücken) 48 — 49 ℳ, Maisstärke 33. — 34 ℳ, Schabestärke 34 — 35 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 15 — 18 ℳ, Kocherbsen 13 ½ — 17 ½ ℳ, grüne Erbsen 14 — 17 ½ ℳ, Futtererbsen 11 — 12 ½ ℳ, inl. weiße Bohnen 23 — 25 ℳ, Flachbohnen 24 — 26 ℳ, Ungar. Bohnen 20 — 22 ℳ, Galiz.⸗russ. S 18 — 20 ℳ, große Linsen 34 — 48 ℳ, mittel do. 28 — 34 ℳ, kleine do. 20 — 26 ℳ, weiße mHerse 16 — 18 ℳ, gelber Senf 22 — 30 ℳ, Hanfkörner 17 ½ — 18 ℳ, Winterrübsen 23 — 23 ½ ℳ,
Winterraps 23 ½ — 24 ℳ, blauer Mohn 24 — 28 ℳ, weißer