1897 / 178 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Jul 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Besichtigung von Inst betraut werden, bestimmt begrenzte Aufgaben gestellt werden sollen, und daß dieselben spätestens vier Monate nach ihrer Rückkehr die Be⸗

Olden erbrachte darin den Beweis, daß sie auch in munteren Partien Hervorragendes zu leisten im stande ist. Sie sang und spielte die Rolle mit sprudelnder Laune; beeinträchtigend wirkte bei ihrem Gesange nur die Neigung, die Tempi etwas zu überhasten, wodurch die Deutlichkeit der Aussprache litt, und im Spiel eine Vor⸗ liebe für drastische Wirkungen. Ihr Gatte, Herr Bertram war als Fluth in jeder Beziehung lobenswerth. Die Partie giebt nicht viel Gelegenheit, sich hervorzuthun; nur das wirksame Duett mit Falstaßf als welcher ihm Herr Keller trefflich sekundierte, bietet zu größerer Entfaltung der Stimme Raum und fand gestern so starken Beifall, daß es wiederholt werden mußte. Dem Falstaff ist Herr eller, wie schon bei Besprechung der Erst⸗ aufführung bhervorgehoben wurde, nur gesanglich gewachsen, seinem Spiel fehlt leider jeglicher Humor. Die Besetzung der übrigen Partien war bis auf die des Liebespaares, Fenton und Anna, welches etwas zaghaft dargestellt wurde, die bereits gewürdigte. Die Aufführung verlief unter Kapellmeister Thienemann's Leitung, von einigen Unebenheiten im Orchester abgesehen, in lobens⸗ werther Weise.

Im Neuen Köͤniglichen Opern⸗Theater gelangt morgen Lortzing's romantische Zauber⸗Oper „Undine“ in folgender Besetzung zur Aufführung: Undine: Frau Gradl; Berthalda: Fräulein Reinl; Ritter Hugo von Ringstetten: Herr Pauli; Kühleborn: Herr Demuth, als Gast; Veit: Herr Lieban. Am Montag wird Ambroise Thomas' Oper „Mignon“ mit Fräulein Egli in der Titelrolle ge⸗ geben. Den Wilhelm Meister singt Herr Burrian, den Lothario Herr Wuzél, den Jarno Herr Gillmeister. Im Garten findet morgen von 4 Uhr, Wochentags von 5 ½ Uhr ab Militär⸗Konzert statt.

Im Berliner Theater ist der Spielplan für die Gast⸗ vorstellungen des L Theaters in der nächsten Woche folgender⸗ maßen festgesetzt: Das Lustspiel „Zwei Wappen?, mit welchem morgen der Gastspielcyelus eröffnet wird, gelangt am Montag, Dienstag und Donnerstag wieder zur Aufführung. Am Mittwoch wird zum ersten Mal Herczamn Sudermann's Schauspiel „Das Glück im Winkel“ auf dieser Bühne zur Darstellung kommen und am Freitag sowie am üchften 8se wiederholt werden. Für Sonnabend ist die erste Aufführung des Lustspiels „Comtesse Guckerl“ angesetzt, das sodann als Nachmittagsvorstellung am nächsten Sonntag wiederholt wird.

Die Operette „Die Geisha“ erreicht am Sonnabend nächster Woche im Lessing⸗Theater die Zahl der hundertsten Aufführung. Die Titelrolle singt nach kurzem Erholungsurlaub von morgen ab wieder Fräulein Mia Werber.

In der morgen stattfindenden Gastvorstellung des Kammersängers Hers Alfred Oberlaender als Faust in der Oper „Margarethe“ von Charles Gounod tritt Fräulein Minna Göttlich mit der Titelpartie in das Morwitz'sche Opern⸗Ensemble im Theater des Westens ein. Den Mephisto fingt Herr Hans Keller, die Marthe Schwertlein Feee Johanna Sedele, den Siebel Fräulein Alma Saccur.

m Montag gelangt zum 15. Male „K basso porto“ mit Frau Fanny Bertram⸗Moran⸗Olden als Gast zu Aufführung.

Mannigfaltiges. 8

Das zweite Bataillon des Garde⸗Grenadier⸗Re⸗ bcchents Nr. 5 ist von dem Truppenübungsplatz Döberitz zurück⸗ gekehrt.

Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sitz ung beschlossen, die Reiseberichte der Beamten und 5 welche auf Kosten der Stadt nach der Weltausstellung in Chicago 1893 entsandt wurden, nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, durch den Druck ver⸗ vielfältigen zu lassen, sondern, dem Beschluß der Stadtverordneten⸗ Versammlung gemäß, im Manuskript der Magistratsbibliothek zu über⸗ weisen und Jedermann zugänglich zu machen. Das Magistrats⸗ Kollegium hat ferner dem ee der Stadtverordneten⸗Versamm⸗ lung nachgegeben, dg den städtischen Beamten, welche mit der

tuten und Ausstellungen auf Kosten der Stadt

richte über die von ihnen gemachten Erfahrungen einzureichen haben.

Bei dem Bau der elektrischen Hochbahn wird jetzt die erste Ueberbrückung über den Landwehr⸗Kanal in Angriff genommen, und zwar am ehemaligen Wasserthor. Zu dieser Ueberbrückung werden nicht, wie auf der übrigen Strecke der Hochbahn, eiserne Bogen verwendet, sondern die Bahn überschreitet den Kanal auf einem Steinbogen, der den Stadtbahnbogen gleichen wird. Mit der Herstellung des Unterbaues ist bereits begonnen worden. Man mußte zu diesem Zweck die Gruben bis zu einer Tiefe graben, welche der Höhe des Wasserspiegels des Kanals entspricht. Zugleich mit der Ueberbrückung werden die Arbeiten für die Hochbahn, die in der Gitschinerstraße bereits vom Sedan⸗Ufer und von der Prinzen⸗ straße aus nach Osten zu in vollem Gange sind, nunmehr auch an einer dritten Stelle, nämlich in der Skalitzerstraße, aufgenommen.

Morgen Nachmittag werden die beiden Institute der „Urania“ (in der Tauben⸗ und in der Invalidenstraße) nach Ablauf ihrer Ferienzeit dem Publikum wieder geöffnet werden. Die Vor⸗ führungen im wissenschaftlichen Theater in der Taubenstraße werden zwar erst am Sonntag, den 8. August, aufgenommen, und es findet auf vielseitiges Verlangen dann wieder die Vorführung des dekorativen Aus⸗

Wetterbericht vom 31. Juli, 8 Uhr Morgens.

Bar. auf 0Gr

u. d. Meeressp.

red. in Millim Temperatur

1 bedeckt

Aber 1 Christiansund Kopenhagen. Stockholm. 2 wolkenlos

22ö2ͤö22 , 9. +—Sͤ=

der Ostsee nach der Balkanhalbinsel erstreckt, mit

vee V Witterung bei 2 vlr. Bayern und Ostdeutschland fiel Regen, in Chemnitz 95, woltig Grünberg 331 und München 36 mm.

stattungsstücks „Der Kampf um den Nordpol’ statt. Bis dahin sind nur die Experimentier⸗ und Ausstellungssäle von 4 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends geöffnet.

Ueber die durch anhaltende Regengüsse in verschiedenen Gegenden Deutschlands und Oesterreichs verursachten derer vee ehan und Verkehrsstörungen bringt „W. T. B.“ folgende weiteren Mittheilungen:

Dresden, 30. Juli. Auf 14 Eisenbahnstrecken ist der Ver⸗ kehr wegen Hochwassers eingestellt. Gestern Mittag ging ein Kommando ioniere nach Königstein, woselbst Häuser ein⸗ zustürzen drohten. Nachmittags 5 ½ Uhr wurden 450 Gre⸗ nadiere mittels Sonderzugs nach Pirna befördert, um in den überschwemmten Gebieten Räumungsarbeiten vorzunehmen. Der Schaden ist allgemein groß, die Ernte vernichtet; mehrere Brücken sowie Häuser stürzten ein. In Deuben wurden bei dem Einsturze eines Hauses eine Frau und ein Kind erschlagen. In Löbtau stürzten das neuerbaute, noch nicht bezogene Rathhaus und zwei andere Häuser infolge des Hochwassers ein. Ein Mann und ein Kind werden vermißt. Die Sächsische General⸗Direktion macht bekannt, daß die Strecke Weißkirchen—Kratzau der Linie Zittau —Reichenberg durch Einsturz einer Brücke infolge Hochwassers bis auf weiteres für den Gesammtverkehr unfahrbar ist. b

Breslau, 30. Juli. Das Hochwasser hat große Störungen im Eisenbahnverkehr verursacht, worüber nach der „Schlesischen Zeitung“ folgende amtlichen Meldungen vorliegen: Auf den Strecken Lauban Marklissa, Lauban Löwenberg, Lauban Langen⸗Oels und Löwenberg-—Greifenberg sind beide Geleise unterspült oder zer⸗ stört. Der Verkehr ist ganz oder theilweise unterbrochen. Zwischen Löwenberg und Hermsdorf ist die Boberbrücke über⸗ schwemmt und nicht passierbar. Zwischen Greifenberg und Schmiede⸗ berg am Queis ist die Verbindung infolge Dammbruchs auf 24 Stunden unterbrochen. Zwischen Zillerthal und Schmiedeberg ist der Damm in einer Länge von 30 m fortgerissen. Die Wieder⸗ herstellungsarbeiten dürften mindestens zwölf Stunden in Anspruch nehmen. Das Hochwasser des Biele⸗Flusses hat bei Rothfest den Eisenbahndamm zwischen Deutsch⸗Wette und Kunzendorf auf 2 ½ m durchbrochen. Hiesige Blätter melden aus Hirschberg, daß nament⸗ lich das Hirschberger Thal von einer furchtbaren Ueberschwemmung heimgesucht worden ist. Die Thäler des Bober, des Zacken und des Schwarzwassers bilden unabsehbare Seen; die Häuser stehen vielfach bis an die Dächer unter Wasser, viele Bewohner, die sich auf die Dächer geflüchtet haben, sind abgeschnitten. Hier, in Breslau, sind die Nachtzüge aus dem Hochwassergebiet ausgeblieben. Dem hiesigen „General⸗Anzeiger“ zufolge ist ein Jäger bei den Rettungsarbeiten ertrunken. Auch in ist eine rau mit ihrem Kinde, welches sie zu retten versuchte, in den luthen umgekommen; ebenso sind in Kunnersdorf und Straupitz zwei

ersonen erkrunken. Bei Langen Sen ist der Bahndamm theilweise gerutscht. Aus den zahlreich hier eingegangenen Nachrichten über den gewaltigen Umfang der durch die Ueberschwemmung ver⸗ anlaßten Verheerungen in Schlesien geht übereinstimmend hervor, daß diese Wassersnoth die größte in diesem Jahrhundert ist; der Schaden beträgt viele Millionen. Die Heru, see sind wieder fahrbar, wenn auch theilweise nur eingeleisiger Betrieb eingeführt ist. Vor allem ist der Verkehr auf der Strecke Breslau-—Hirsch⸗ berg bereits wiederhergestellt. Die Strecke Hirschberg —-Görlitz wird im Laufe des Tages wieder in Stand sein. Von verschiedenen, in Mitleidenschaft gezogenen Nebenstrecken fehlen noch endgültige Be⸗ richte. Die „Schlesische Zeitung“ meldet aus Görlitz: Das Hoch⸗ wasser ist höher als im Jahre 1880. In Ostritz bei Görlitz wurde eme Brücke fortgerissen, auf welcher sich 8 Kinder befanden, die sämmtlich ertrunken sind.

31. Juli. Das Hochwasser der Oder durchbrach heute den Schutzdamm des Umgehungs⸗Kanals; die Kanalarbeiten mußten ein⸗ gestellt werden. Aus Sprottau wird gemeldet, daß infolge eines Dammbruches bei Ober⸗Leschen der Verkehr mit den Ortschaften der linken Boberseite unterbrochen ist.

Görlitz, 30. Juli. Die Neisse ist seit heute Vormittag rapide gestiegen. Aus fast allen Ortschaften der Umgegend sowie aus den sächsischen und böhmischen Nachbarorten liegen Meldungen über bedeutende Hochwasserschäden und Verkehrsstörungen vor. Mehr als zehn Eisenbahnstrecken sind infolge des Hochwassers gesperrt. Die Königliche Betriebs⸗Inspektion giebt bekannt: Die Strecke Nikrisch —Seidenberg ist heute Mittag infolge Hochwassers gesperrt, fodaß der Betrieb eingestellt werden mußte. Die Betriebsstörung wird voraussichtlich 8 Stunden dauern. Ebenso ist die Strecke Nikrisch —Zittau infolge Hochwassers unfahrbar. 1

Hirschberg i. Schles., 30. Juli. Heute Abend trifft ein Kom⸗ mando Pioniere aus Glogau zur Hilfeleistung bei den Rettungs⸗ arbeiten ein. Das Wasser ist jetzt langsam im Fallen begriffen, der Regen hat aufgehört.

chönau a. d. Katzbach, 31. Juli. Das Katzbachthal und das Steinbachthal bieten ein grauenvolles Bild der Zerstörung. Bei Neukirch ist der Bahndamm an zwei Stellen durchgerissen. Die Strecken Schönau Goldberg und Schönau— Merzdorf sind gesperrt. I wurde ein zweijähriges Kind von den Fluthen fort⸗ gerissen.

Horka, 31. Juli. Die Königliche Eisenbahn⸗Betriebsinspektion Hoyerswerda macht bekannt: Die Strecke Kohlfurt —Horka ist durch Einsturz einer gewölbten Wegeunterführung in km 13 infolze Hoch⸗ wassers der Neisse voraussichtlich auf mehrere Wochen gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird über Kottbus und Görlitz geleitet.

Uebersicht der Witterung. 7 g. Feeh t Tergafthf.

Der Luftdruck hat über dem ganzen Gebiet mit Fräulein Franceschina Prevosti; Faust: Herr eErn logi ten.) Opern⸗Vorstellung unter Ausnahme des Nordens etwas abgenommen, sodaß 8 dhe Hof Polcgischer Heeegn,), e 3

die gleiche Luftdruckvertheilung wie gestern besteht.

Hochdruckgebiete über West⸗Europa und dem Innern

raus, als Gäste.) Anfang 7

8 Kadelburg. Deutsche Seewarte

8

NO Eee . still wolkenlos t. Petersbg. WNW 1 Nebel Moskau.. RW 1 wolkenlos

Cork, Queens⸗ town .. SO 3 halb bed. Cherbourg ONO 1 wolkenlos u NNO A bedeckt e. NNW 3 bedeckt 8 N 4 bedeckt winemünde still heiter Neufahrwasser S

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ünster.. still bedeckt Karlsruhe. NO 5 bedeckt Wiesbaden. N München.. W 4 Regen Chemnitz.. NW. 1 bedeckt Berlin. NNO F2 heiter Wien. W 2 Regen Breslau.. O 1 bedeckt Ile d'Aix. Nina. still beiter

bede 1 Dienstag: Lohengrin. (Lohengrin: Herr Ernst ONO Z wolkenlos 1 Kraus, Elsa:

Theater.

Direktion: Sigmund Lautenburg.

Reichenberg, 30. Juli. Die ganze Umgebung sowie ..““

oßer Theil der Stadt stehen unter Wasser; eine Anzahl von

Flfen mußte geräumt werden. In Kratzau sind mehrere Häuser meggerissen worden. Die ganze Gegend von Grottau bis Zittau gleicht einem ungeheueren See. In Grottau sind zwei Häuser ein⸗ gestürzt und mehrere Menschen verschüttet worden, bevor dieselben aus einem der bedrohten Gebäude gerettet werden konnten.

Ischl, 30. Juli. Ein vier Tage dauernder wolkenbruchartiger Regen hat hier eine gewaltige Ueberschwemmung hervorgerufen.

Sämmtliche Brücken in der ganzen Umgegend sind gesperrt und zum theil eingestürzt. Der Verkehr über das Wasser ist nur über eine hochgelegene Bahnbrücke möglich, da die reißende Traun sehr

gefahrdrohend ist. Im Stadttheil Gries stehen alle Sou⸗ terrains unter Wasser, der Verkehr von Haus zu Haus wird durch Kähne aufrecht erhalten. Der Bahnverkehr über Gmunden nach Attnang wie nach Aussee ist bereits eingestellt, heute Vormittag soll noch die Ablassung eines Lokalzuges nach Salzburg versucht werden. Seit Menschengedenken ist keine derartige Wassers⸗ noth hier eingetreten; man befürchtet das Austreten des Hallstädter Sees. Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph besichtigte stunden⸗

lang zu Fuß die durch das Hochwasser gefährdeten Stellen.

Bahnverkehr ist vollständig eingestellt. Die Preise der Lebensmittel beginnen bereits zu steigen. Einwohner und Kurgäste in den ge⸗ fährdeten Stadttheilen verlassen ihre Wohnungen, infolgedessen sind die Gasthöfe überfüllt. Die große Brücke im Dorfe Laufen ist fort⸗ gerissen. Für die kommende Nacht droht der großen Elisabethbrücke Gefahr. Seine Majestät läßt sich über die drohende Lage regel mäßig Vortrag halten. 8

Wien, 30. Juli. Fortgesetzt laufen Meldungen von Ueber⸗ schwemmungen ein. Bei Reichenberg ist kaum eine Brücke intakt ge⸗ blieben; die Verbindungen sind abgeschnitten. Zahlreiche Menschen sind umgekommen, viele Häuser verschwunden. In Grottau bei Zittau stürzte ein Haus ein und begrub die Bewohner. Auch in anderen Gegenden Böhmens wurden Brücken weggerissen und Häuser zerstört. In Trautenau haben mehrere Menschen

ihr Leben eingebüßt. Gleiche Kunde kommt aus dem Gebiet der .

und ihrer Zuflüsse. Bei Stanz⸗Pölten in Nieder⸗Oesterreich stürzte ein Personenzug mit der Maschine und vier Wagen vom Damm ab. Der Zugführer wurde getödtet, drei Postbeamte und zwei Passagiere wurden leicht verletzt. Der Absturz trat infolge von Unterspülung des Bahndammes ein. Der Verkehr wurde eingestellt. Auch der Eisen⸗ bahnverkehr mit Starkenbach, Arnau, Trautenau, Freiheit, Johannis⸗ bad, sowie der zwischen Traunkirchen und Aussee und auf anderen Strecken wurde eingestellt. Der Südbahn⸗Viadukt bei Baden ist unter Wasser; fünf Häuser sind an demselben Orte eingestürzt, wobei einige Menschen ums Leben gekommen sind. Die Johannesbrücke über die Ebenseeer Straße bei Ischl ist zur durchgerissen. Auch aus allen Theilen Böhmens, namentlich aus dem Norden und Nordosten, laufen fortgesetzt Meldungen über große Hochwasserschäden und dadurch verursachte Betriebsstörungen ein; auch Menschenleben sind mehrfach dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Der Schaden if unübersehbar. beut⸗ Nachmittag brach neben der Schwarzenberg⸗ Brücke ein Gerüst zusammen; die darauf befindlichen Arbeiter stürzten in das Wasser, wurden aber sämmtlich gerettet. 8

St. Petersburg, 31. Juli. Nach einer Meldung der „No wosti“ sollen bei der Ueberschwemmung in Kertsch etwa 150 Menschen umgekommen sein. Bisher sind nur 16 Leichen ge⸗ funden worden; man nimmt an, die Leichen der übrigen Umgekommenen seien in das Meer geschwemmt worden.

Stockholm, 30. Juli. Der bekannte Polarforscher Norden⸗ skjöld hat die Vermuthung, daß Andrée's Ballon nach dem Weißen Meere getrieben und dort verunglückt sei, aus denselben Gründen wie Nansen für widersinnig erklärt. Dr. Ekholm stell sich dieser Annahme ebenfalls skeptisch gegenüber und bezeichnet es al sonderbar, daß der Dampfer „Dortrecht“ den beobachteten Gegenstand nicht näher untersucht habe. Dr. Ekholm bringt zugleich eine Nach⸗ von Vardö aus nach dem Weißen Meere in

nregung. 8

Nach Schluß der Redaktion eingegangene 18 Depeschen. 1

St. Petersburg, 31. Juli. (W. T. B.) Nach einer Meldung des Kronstädter Blattes „Kotlin“ wird der Kreuzer „Asia“ am 6. August von Kronstadt in See gehen und dem deutschen Geschwader entgegenfahren.

Lissabon, 31. Juli. (W. T. B.) Eine amtliche Draht⸗ meldung aus Lourenço Marques vom gestrigen Tage bringt die Petss. 1hg. daß die portugiesischen Truppen die Aufständischen in asaland geschlagen und daß letztere 300 Todte verloren haben.

1ie 31. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird bekannt ge⸗ macht, daß der Handels vertrag zwischen Großbritannien und Belgien von seiten Großbritanniens gestern gekündigt worden ist und nach Ablauf eines Jahres erlischF.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

(Margarethe: Theater des Westens. (Kantstr. 12. Bahn⸗

Sonnabend: Direktion von Heinrich Morwitz. Sonntag: Gastspiel

Don Juan. (Don Juan: Herr d'Andrade, Elvira: 2

Rußlands, dazwis d von tag: Tannhäuser. (Tannhäuser: Herr Ernst 4 svi 8 19 azpischen ene Depreffion, die sich von Kraus, Elisabeth: Frau Gadski, Wolfram: Herr EI““ K.öe-g (eüereen niedrigsten Barometerständen über Mähren und west⸗ Demuth, als Gäste.) Anfang 7 Uhr. Hafen.)

wärts das Mittelmeer bedeckend. In Deutschland ist ——

das Wetter bei schwachen bis frischen westlichen Berli 8 Winden krüb 3 e erliner Theater. Sonntag, den 1. August: Hiterang 8 unf decgager ainn esten, chhe tes Erstes Gesammt⸗Gastspiel des Lessing⸗Theaters.

Zum ersten Male: Zwei Wappen. Lustspiel in 1 Akten von Oscar Blumenthal und Gustav

d Dienstag: Zwei Wappen. Anfang ee] 7 ½ Uhr. 8 8 8—

garethe. (Faust.) Anfang 7 ½ Uhr. Dienstag: Der Trom peter von Säckingen.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Riepenhausen mit Hrn. Re⸗ gierungs⸗ Rath Oskar Maetzke (Wierzchoslawice Bromberg). Frl. Else Contenius mit Hrn. Ober⸗Postdirektions⸗Sekretär Ernst Eichblatt

Lessing -Theater. Sonntag: Gastspiel des. (Sppeln)

Verehelicht: Hr. Ober⸗Ingenieur Otto Türsti

jali . Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine 5 2. ng 9 8 F““ japanische Theehausgeschichte. Operette in Anna Bähre (St. Petersburg Han Zauber⸗Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. Text Haüties L Musik von Sidney Jones. b 275 n 2 Anfang 7 ½ Uhr mil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur, Montag; Gastspiel des Ferenciy⸗Ensembles. Senfft von Pilsach (Zimpel b. Klitten). S Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor —.mag⸗ 1 1 Memel .. SSW 2 heiter Brandt. Dirigent: Mufitoerektor Steinmann. Die Geisha (Kühleborn: Herr Demuth, vom Stadt⸗Theater in Die Geisha Hamburg, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. 2 . Montag: 59. Vorstellung. Mignon. Oper in 2üeg⸗ BAten von Ambroise Thonng. Tert mit Berzung Neues Thrater. Schifhbaneamm 4.,5. Verantwortlicher Redakten: Siemenroth jahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch ett b 1 von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul Tagliont. ermäßigten Preisen. Neu einstudiert: Der Stell⸗

. 1 svertreter. Schwank in 3 Akten von Busnach Dirigent: Kavpellmeister Wolfram vs.s I und G. Duval. Deutsch von Max Schönau. Regie: Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

rau Gadski, Telramund: Herr Herrmann Werner. Anfang 7 ½ Uhr. Demuth, als Gäͤste.) Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Montag und folgende Tage: Der Stell⸗

1 bedeckt Undine. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Die vertreter. 1.““

Bohéème. Die Rose von Schiras. Anfang 8

Roehr und Julius Freund. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. phil. George

Caro (Heidelberg). Eine Tochter: F2 Frhrn. Gestorben: Verw. Fr. Provinzial⸗Schul⸗ und

ha. Dienstag: Gastspiel des Ferenczy⸗Ensembles. E11 Dr. Amalie Tzschirner, geb. S

ulz (Görlitz).

Sonntag: Bei in Berlin.

Anstalt Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preu⸗

Qualität

Außerdem wurden am

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Durch⸗ Am vorigen schnitts. Markttage Seahtp

Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner für

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Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin.

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Allensteinrn. 15,00 15,15] 15,15] 15,30 e“ 16,00 E11““ 16,30 16,40 16,50 Liegnit 6669 00 16,30 16,30 16,50

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11“ 127,00 Landshut J 15,67 17,00 17,67 18,00 Augsburg 15,60 16,80 18,00 18,20 Breslau . . 179 15,70 16,00 16,40

Allenstein. 10,75 11,38] 11,38 12,00 e““ 11,60 11“ 11,60 11,70 11,80 12,00 12,00 12,50 Hildesheim. . 12,20 12,30 11,80 Landshut.. . 2 13,22 13,57 13,93 Augsburg. . 3, 14,40 14,80 15,00 Breslau . . - 12,40 12,50 12,70 Neuß. 8 110,70 11,20 11,20

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IIE11818565 16,70 17,20 17,20 17,60 Roggen.

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14,40 13,80 14,50 14,39 14,00 18,28 16,80 15,00

Bemerkungen. 8 Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗

chnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vergekommen ist; ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Statistik und Volkswirthschaft.

iniges über die Frauenarbeit in der nordamerikanischen Berufsstatistik.

Zu den interessantesten, wenn auch dem Fenfangg nach bescheiden⸗ sten Theilen des großen Werks der offiziellen, noch immer nicht völlig bgeschlossenen Veröffentlic9hungen über die Ergebnisse des elften ensus vom Jahre 1890 in den Vereinigten Staaten von Amerika

gehört unstreitig der Mitte Oktober v. J. von Carroll D. Wright

(Commissoner of Labor in charge of the Eleventh Census) erstattete, jetzt auch im Druck vorliegende Spezialbericht über die berufsstatistischen Ergebnisse. Die nordamerikanische Berufsstatistik giebt eine Zusammenstellung der Zahlen derjenigen Personen im Alter von 10 Jahren und darüber, welche einer „ge⸗ winnbringenden Beschäftigung“ obliegen (engaged in gainfull ccupations), gruppiert nach dem Geschlecht, der Herkunft, der arbe, dem Lebensalter, dem Zivilstande, der etwaigen beschäfti⸗

Fetns osen Zeit im Jahre vor der Zählung, der Fähigkeit zu lesen

nd zu schreiben, der Kenntniß der englischen Sprache und natürlich auch nach der Beschäftigungsart, mit der sie in die Zählpapiere eingetragen worden waren. Wenn überhaupt die Vergleichbarkeit der als Ergebnisse der Volks⸗ bezw. Berufszählungen der verschiedenen Kulturländer veröffentlichten berufsstatiftischen Zahlen untereinander ine recht unvollkommene ist und immer nur mit der größten Vorsicht ngenommen werden sollte, so gilt dies in besonderem Grade für die Vergleichbarkeit der Zahlen der nordamerikanischen und der deutschen Berufsstatistik und vollends wieder für die die Erwerbsthätigkeit der Frauen betreffenden Angaben, aus degen in Nachstehendem einige Mittheilungen über die Vertheilung auf die geographischen Bezirke und die Beschäftigungszweige gemacht werden sollen. Ab⸗ gesehen von der Verschiedenheit der Grundsätze, nach denen die weib⸗ lichen Personen, namentlich die Ehefrauen, als erwerbsthätig oder ni Söö. bei den Zählungen in den verschiedenen Ländern gezählt werden sollen, ist die Anwendung dieser Grundsätze in praxi

so sehr von der durch besondere nationale Anschauungen eeinflußten,

aber auch rein persönlichen Auffassung der Zähler oder der in Frage kommenden Personen selbst abhängig, daß man nur davor warnen kann, so ohne weiteres, wie dies zuweilen geschieht, die ahlen verschiedener Staaten zu vergleichen und daraus weitere chlüsse zu ziehen. Wir verzichten Fse auf jeden Vergleich der amerikanischen Zahlen mit den deutschen, schon weil die unerläßliche Darlegung der zu berücksichtigenden Verschiedenheiten in der thatsäch⸗ dieser Zahlen sich durch die Rücksicht auf den Raum verbietet. Nach dem Zensus von 1880 betrug die Gesammtbevölkerung, d. h. einschließlich der Personen unter 10 Jahren, 50 155 783 Einwohner; im Jahre 1890 war sie auf 62 622 250 angewachsen. Die Zahl der ersonen im Alter von 10 Jahren und darüber bezifferte ch in den genannten beiden Jahren auf 36 761 607 und 47 413 559 und die Zahl der gewinnbringend beschäftigten Personen auf 17 392 099 und 22 735 661. Die Zahl der weiblichen Per⸗ sonen uͤberhaupt war von 1880 bis 1890 von 24 636 963 auf 30 554 370, die der männlichen von 25 518 820 auf 32 067 880, die Zahl der weiblichen Personen im Alter von 10 Jahren und darüber von 18 025 627 auf 23 060 900, die der männlichen von 18 735 980 auf 24 352 6599 und die Zahl der als gewinnbringend be⸗

8 8

schäftigt gezählten weiblichen Personen von 2 647 157 auf 3 914 571, der männlichen von 14 744 942 auf 18 821 090 angewachsen. Von den Männern im Alter von 10 Jahren und darüber waren sonach 1880: 78,70 % und 1890: 77,29 % gewinn⸗ bringend beschästigt, von den Frauen 1880: 14,69 und 1890: 16,97 % In den verschiedegen Staaten und Bezirken war dieses Ver⸗ hältniß und seine Bewegung jedoch sehr verschieden. In 16 von den 49 Staaten und Territorien der amerikanischen Statistik war 1890 der Antheil der Frauen an der gewinnbringenden Arbeit über dem Durchschnitt von 16,97 % aller Frauen von 10 Jahren und darüber. Es ist von Interesse, diese 16 Staaten einzeln zu be⸗ trachten. Es betrug in Prozenten aller Frauen von 10 Jahren und darüber die Zahl der gewinnbringend be⸗

schäftigten in

1890 1880 1890 1880 Distrikt von Columbia 32,17 26,75 New Hampshire. 23,10 20,58 Süd⸗Carolina. .31,81 35,00 Connecticut . 23,09 19,09 Rhode⸗Island. . 29,26 25,86 New York. . 21,09 17,74 Massachusetts .27,64 23,21 Maryland 20,87 16,62 Mississirpi .27,72 29,20 Nord⸗Carolina. 19,60 17,58 Louistana 27,20 29,06 Florida. .19,37 19,51 Georgia .24,44 28,53 New Jersey 19,3 21 Alabama .. 24,18 28,34 Virotnta .. 1,133

Von diesen 16 Staaten und Distrikten gehören 13 dem Osten an, und zwar der North Atlantic division 6, der South Atlantic division 7. Der South Central division gehören 3 an. Während alle 6 Staaten und Bezirke der North Atlantic division mit starker Frauenarbeit von 1880 bis 1890 eine weitere Zunahme aufweisen, ist von den 7 Staaten der South Atlantic division, die eine starke Frauen⸗ arbeit haben, in 4 die Zahl der gewinnbringend beschäftigten Frauen zurückgegangen und ebenso in den 3 Staaten der South Atlantic division mit starker Frauenarbeit. Zu diesen 7 Staaten, in denen die Frauenarbeit von 1880 bis 1890 zurückgegangen ist, tritt von allen 36 Staaten und Bezirken mit schwacher (unter dem Durchschnitt von 16,97 %) Frauenarbeit nur noch Texas, gleichfalls der South Central division zugehörig, mit einer Abnahme hinzu Lar . auf 11,72 ve) In 41 von den 49 Staaten und Territorien hat die Frauenarbeit also zugenommen. Sieht man von Florida und Texas ab, wo die Abnahme der Frauenarbeit so gering erscheint, daß sie reinen Zufälligkeiten auf Rechnung zu chreiben sein kann, so sind die 6 übrigen Staaten mit abnehmender

rauenarbeit zugleich diejenigen, in denen auch eine starke

eschäftigung der Frauen in der Landwirthschaft, und zwar, wohl zu merken, farbiger Frauen (genauer: of negro des- cent) stattfindet, ja man wird kaum e wenn man die Ab⸗ nahme der Frauenarbeit von 1880 bis 1890 als fast ganz den landwirthschaftlich beschäftigten Negerinnen in den Südstaaten zu gute kommend ansieht.

Wenden wir uns nunmehr zu den Beschäftigungsarten und den Antheil der Frauen an ihnen zu, so vertheilen sich die gewinnbringend beschäftigten Männer und Frauen auf die 5 von der amerikanischen Statistik angenommenen großen Berufsklassen, wie folgt. In Bezug auf nachstehende Zahlenübersicht ist jedoch zu bemerken, daß die EEEE“ von 1890 und 1880 nicht durchweg 11he waren, mithin eine volle Vergleichbarkeit nicht besteht. Noch weniger sind die amerikanischen Hauptklassen etwa mit den deutschen Berufsabtheilungen ohne weiteres vergleichbar.

1897.

Männer rauen 1890 1880 18 1880

8 333 813 7 409 970 679 523 594 654 44,28 50,25 17,36 22,46

2) Professional 425 947 311 687 177 255 service 2,89 7,96

3) Domestical 2 321 937 1 667 698

1) Agriculture. fisheries and mining

and personal 15,75 42,60

service 4) Trade and 1 803 629 228 421 12,23 5,84

transportation 2 783 4599 1 027 242 630 890

5) Manufactu- turing and 18,88 26,24 23,83

mechanical industries

IS8050 147 777 97272 5911572 2677,1257 100,00 100,00 100,00 100,00

In der er Klasse (Agriculture ꝛc.) sind 13 Be⸗ schäftigungsarten (Rubriken) unterschieden, von denen für die Frauen⸗ arbeit nur folgende nennenswerth in Betracht kommen. Die Rubrik „Agricultural laborers“ zeigt einen Rückgang der gewinnbringend be⸗- schaͤftigten Frauen von 534 900 auf 447 104 und ebenso der Männer von 2 788 976 auf 2 556 957. Dagegen haben sich in der Rubrik „Farmers, planters and overseers“ die Frauen von 57 002 auf 226 427 und die Männer von 4172 049 auf 5 055 130 vermehrt. Hier liegt der Grund der Verschiebung wohl zum theil in einer ver⸗ schiedenen Zählung. Uebrigens sind die ohne festen Lohn im Betrieb mitarbeitenden weiblichen Angehörigen nicht (oder doch nur irrthümlich) mitgezählt, was bei der Landwirthschaf besonders ins Gewicht fällt. Bemerkt sei auch, daß viele landwirth⸗ schaftliche Arbeiter, allerdings wohl namentlich Männer, in der Rubri „Laborers (not specified)“ gezählt sind, die zu Klasse 3 (Domestical and personal service) gehört. 98

In der zweiten Klasse (Professional service), mi 20 Beschäftigungsarten, sind u. a. gezählt worden in den Rubriken 1890 1880 Frauen Männer Frauen Männer Officials (government). 4 875 74 789 2172 64 909 Artists and teachers of 1AA“X“ 10 815 11 681 2 061 7 043 Musicians and teachers of music 3 34 519 27 636 13 182 17 295 Professors in colleges 1 and universities.. 9 4 69 5 7 achers. ..1749 96 581 154 375 73 335 Physicians and surgeons 4 557 100 248 2 432 83 239

In der dritten Klasse (Domestic and personal ser vice). mit 18 Beschäftigungsarten, sind u. a. gezählt worden in den

Rubriken

88 1890 1880

““ Frauen Männer Frauen Männer Laborers (not specified) 54 815 1 858 558 62 854 1 801 391 Servants . 1 302 728 244 099 970 273 185 078 Launderer and

v“ 31 831 108 198 13 744

Was speziell die zu dieser Klasse gehörenden Beherbergungs⸗ und

Erquickungsgewerbe anbelangt, so wurden gezählt Zoarding and lodging-

house keepers 32 593 11 756 12 313 6 745 Hotel keepers 5 276 38 800 2 136 30 317 ST““ 146 55 660 8 Restaurant keepers.. 2 416 16 89 2 198 80 880 Saloon keepers 2 275 69 110

In der vierten Klasse (Trade and transportation) mit 37 Beschäftigungsarten, wurden u. a. gezählt in den Rubriken 1890 1880

Frauen Männer Frauen Männer

Bookkeepers and accountants 88 gs 131 602

Clerks and copyists . . . 64 219 493 139 717

Stenographers and typewriters 21 270 12 148 38 088 171 712

Salesman and saleswomen 58 451 205 943

Marchants and dealers 25 551 665 774 14 752 464 687

Zu bemerken ist, daß für 1890 unter den Bookkeepers and accountants und den Clerks and copyists auch alle mit Schreiber⸗ diensten u. dergl. beschäftigten Angestellten der Behörden u. s. w. be⸗ griffen sind, was für 1880 nicht in gleicher Weise der Fall war.

In der fünften Klasse (Manufacturing and mecha nical industries), mit 120 Rubriken, kommen vor allem di Bekleidungsgewerbe für die Frauenarbeit in Betracht. Es wurden in den dazu gehörigen Rubriken u. a. gezählt:

1890 1880

632 078 Frauen, 336 183 Männer. 380 643 Frauen, 286 978 M

(Es sind bhierher gerecchnet die Dressmakers; Milliners; Seamstresses; Tailors and tailoresses; Boot and shoe makers and repairers; Corset, Hat and cape, Shirt, collar and cuff, Umbrella and parasol, Glove makers, Sewing machine operators.)

In der Textilindustrie sind folgende Rubriken zu nennen:

1890 1880 Frauen Männer Frauen Männer Carpet makers . . . 10 756 11 546 7 106 9 962 Cotton milloperatives 92 965 80 177 91 479 78 292 Woolen mill opera-

36 471 47 638 35 506 52 504 Silk mill operatives 20 663 14 192 9 211 8 860 Hosiery and knitting

mill operatives .. 20 810 8 745 7 860 4 334

Daran seien noch an⸗

geschlossen: S Mill and factory ope-

ratives (not speci-

ah)h 41 993 51 603 13 568 26 064

Mehr als 2000 Frauen wurden 1890 außerdem nur noch gezählt in den Rubriken: Bakers 2287 (Männer 57 910), Bookbinders 11 560 (M. 12 298), Boxmakers (paper) 13 043 (M. 4714), Clock and watch makers and repairers 4696 (M. 22 556), Compositors 6315 (M. 23 745), Confectioners 5674 (M. 17 577), Gold and silver workers 3349 (M. 16 914), Iron and steel workers 2336 (M. 142 585), Paper mill 8961 (M. 18 856), Photo- graphers 2301 (M. 17 83 ), Printers, lithographers and pressmen 5739 (M. 81 154), Rope and cordage makers 3105 (M. 4896), Rubber factory operatives 6456 (M. 9706), Straw workers 2423 (M. 1243), Tobacco and cigar factory operatives 27 991 (M. 83 634), Woodworkers (not otherwise specified) 3760 (M. 63 600) und Other persons in manufacturing and mech. industries 15 908 (M. 60 806). Nur in der Rubrik Straw workers hat die einen kleinen Rückgan K sauch die Männerarbeit) erfahren, in den übrigen vor⸗ genannten Rubriken dagegen, abgesehen von der Paper mill operatives.