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beim Stabe dieser Div. bis nach Schluß der diesjährigen Herbstübungen
4) Die kranken Thiere sind unter Stallsperre, gesunden unter Gehöftssperre zu stellen, sowie von dem Be⸗ treten öffentlicher Wege und Wasserläufe, welche das Seuchen⸗ gehöft berühren, fernzuhalten.
5) Die Ausführung der während der Seuchendauer ge⸗ schlachteten Geflügelstücke aus dem Seuchengehöft ist zu ver⸗
bieten. § 15.
Ist auf dem Seuchengehöft sämmtliches Geflügel gefallen oder getödtet oder ist nach dem letzten Erkrankungsfall eine Frist von 8 Tagen verstrichen, so ist die Seuche als erloschen anzusehen und von der Ortspolizeibehörde die Desinfektion des Seuchengehöfts anzuordnen.
Letztere erstreckt sich auf alle zur Unterbringung von Ge⸗ füüger benutzten Räumlichkeiten und ist in folgender Weise aus⸗ zufuͤhren:
1) Der Koth, die Futterreste, der zusammengekehrte Schmutz sind aus den Räumen zu entfernen und durch Ver⸗ brennen oder nach Bestreuung mit Aetzkalk durch Vergraben unschädlich zu beseitigen. 8 8
2) Der Boden, die Thüren und Wände der Räume sowie die Sitzstangen, Futter⸗ und Tränkgeschirre sind mit heißer Sodalauge (3 kg käufliche Waschsoda auf 100 1 Wasser) gründlich zu reinigen und mit Kalkmilch zu be⸗ streichen. 1
3) Haben die Stallungen keinen festen Bodenbelag, so ist die oberste Erdschicht mindestens 10 cm tief auszuheben und nach Bestreuung mit Aetzkalk durch Vergraben unschädlich zu beseitigen.
Nach erfolgter Desinfektion, deren ordnungsmäßige Aus⸗ führung durch die Ortspolizeibehörde zu überwachen ist, hat letztere die angeordneten Sperr⸗ und Schutzmaßregeln wieder aufzuheben und das Erlöschen der Seuche in gleicher Weise wie den Ausbruch derselben zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
16.
Die ööu“ ihre Organe, sowie die be⸗ amteten Thierärzte haben die Befolgung der genannten Vor⸗ schriften zu kontrolieren, den betreffenden Beamten ist daher der S zu dem in Frage kommenden Geflügel bezw. zu den bezüglichen Räumlichkeiten jederzeit zu gestatten.
8 17. 8 8 Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen unterliegen, insofern nicht nach den bestehenden Gesetzen, insbesondere nach § 328 des Strafgesetzbuchs eine höhere Strafe verwirkt ist, der Strafvorschrift des § 66 Ziffer 4 des Reichs⸗Viehseuchengesetzes vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894. § 18. Diese Anordnung tritt vom 1. September d. J. ab in Kraft. Königsberg, den 16. August 1897. Der Regierungs Präsident.
In Vertretung: Bergmann.
111“““ Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Kommerzien⸗Rath Clemens Schreiber in Ebers⸗ walde den Charakeer als Geheimer Kommerzien⸗Rath zu ver⸗
Personal⸗Veränderungen
Königlich Preußische Armee.
Ostsee, an Bord S. M. P. „Hohenzollern“, 13. August. Tecklenburg, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 138, mit Pension der Abschied bewilligt.
XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Korps. Offiziere, Portepee⸗ Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 12. August. v. Criegern, Oberst⸗Lt. und Kommandeur des 3. Jäger⸗Bats. Nr. 15, unter Beförderung zum Obersten, mit seiner bisherigen Uniform zu den Offizieren von der Armee versetzt. v. Altrock, Oberst⸗Lt. à la suite des 1. Jäger⸗Bats. Nr. 12, unter Enthebung von der Stellung als Kommandeur des Kadettenkorps, zum Kommandeur des 3. Jäger⸗Bats. Nr. 15, v. Criegern, Major und Bats. Kom⸗ mandeur vom 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, unter Stellung à la suite dieses Regts., zum Kommandeur des Kadettenkorps, Schneider, Major aggreg. dem 4. Inf. Regt. Nr. 103, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt und zum Stabs⸗ offizier des Landw. Bezirks Leip ig, — ernannt. Wermuth, Major vom Generalstabe der 1. Div. Nr. 23, unter Belassung zur Dienstleistung
nd mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform während dieser Zeit, als Bats. Kommandeur in das 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, v. Heynitz, Pr. Lt. vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, unter Beförderung zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, als Komp. Chef in das 11. Inf. Regt. Nr. 139, Eulitz, 88 Lt’ vom 9. Inf. Regt. Nr. 133, in das 7. Inf. Regt. Prinz
eorg Nr. 106, — versetzt. Thomas, Sec. Lt. vom 9. Inf. Regt. Nr. 133, zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, be⸗ fördert. Ritter Borosini v. Hohenstern, Sec. Lt. vom Schützen (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, in das 9. Inf. Regt. Nr. 133, Bierey, Pr. Lt. vom 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, in das 2. Feld⸗Art Regt. Nr. 28, Duhme, Pr. Lt. vom 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 28, mit der Erlaubniß zum Forttragen seiner bisherigen
niform in das 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, — versetzt. v. Craus⸗ haar, Oberst⸗Lt. z. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Bautzen, der Charakter als Oberst verliehen. b 8 Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 12. August. Frentzel, Hauptm. und Komp. Chef vom 11. Inf. Regt. Nr. 139, mit Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 14. Juli. Mehner, Rendant beim Kadettenkorps zu Dresden, auf seinen Antrag unter dem 1. November 1897 mit Pension in den Ruhestand versetzt. — seßtz Juli. Riegert, Lazareth⸗Insp. in Döbeln, in der Stelle als alleinstehender Lazareth⸗Insp. bestätigt. 8 8 23. Juli. Freygang, Kasernen⸗Insp. in Leipzig, unter dem 1. August 1897 zum Verwalt. Insp. ernannt. 1 24. Juli. Pickert, Verwalt. Insp. und Garn. Verwalt. Vor⸗ stand in Großenhain, als solcher nach Königsbrück, Ziegenbalg, Verwalt. Insp. und Garn. Verwalt. Vorstand auf Festun König⸗
vember 1897 überwiesen.
Kaiserliche Marine. Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗ setzungen ꝛc. Kiel, an Bord S. M. Y. EEE1
entbunden.
3 8 Josiger, Zahlmstr. vom 2. . 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107, auf seinen Antrag unter dem 1. No⸗ vember 1897 mit Pension in den Ruhestand versetzt. Sommer, überzähl. Zahlmstr. beim 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, als etatsmäß. Zahlmstr. dem 2. Bat. dieses Regts. unter dem 1. No⸗
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps. Im Sanitäts⸗Korps. 12. August. Dr. Schaller, Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. und Bats. Arzt des Pion. Bats. Nr. 13, zum Regts. Arzt des Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25 ernannt. Dr. Kobl, Stabsarzt der Res. vom Landw. Bezirk Reutlingen, Dr. Reuß, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stu tgart, — zu Ober⸗Stabsärzten 2. Kl. befördert. Dr. Klopfer, Stabs⸗ und Bats. Arzt des 2. Bats. Inf. Regts. König Wilhelm I. Nr. 124, in gleicher Eigenschaft in das Pion. Bat. Nr. 13 versetzt. Dr. Schloßberger, Stabsarzt im Feld⸗Artillerie⸗Regiment König Karl Nr. 13, zum Bats. Arzt des 2. Bataillons Infanterie⸗ Regts. König Wilhelm I. Nr. 124 ernannt. Dr. Hummel, Assist. Arzt 1. Kl. im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, in das Feld⸗Art. Regt. König Karl Nr. 13 versetzt. Bau⸗ mann, Unterarzt im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, zum Assist. Arzt 2. Kl. befördert. Seeger, Ober⸗Stabs⸗ arzt 1. Kl. und Regts. Arzt des Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, n Verleihung des Charakters als Gen. Arzt 2. Kl., der Abschied bewilligt. Durch Verfügung des Korps⸗General⸗Arztes.
22. Juli. Dr. Weber, Unterarzt im Gren. Regt. König Karl Rr. 123, mit Wahrnehmung einer bei diesem Regt. offenen Assist.
Arztstelle beauftragt.
Militär⸗Justizbeamte. 31. Juli. Kallee, Regierungs⸗Assessor, Erster Expeditor des Geheimen Raths, zum Auditeur der Garn. Ludwigsburg ernannt mit Wirkung vom 1. September d. J.
1. August. Bechtel, Lt. zur See, mit dem 2. ugust d. Js. von dem Kommando zur Dienstleistung beim Reichs⸗Marineamt entbunden. Kiel, an Bord S. M. P. „Hohenzollern“, 2. August. Loesch, Unter⸗Lt. zur See, für die Zeit vom 3. August bis Ende September d. J. zur Dienstleistung beim Reichs⸗Marineamt kom⸗ mandiert.
Kiel, an Bord S. M. Y. „Hohenzollern“, 4. August. Burchard (Otto), Lt. zur See, von dem Kommando zur Dienst⸗ leistung beim Reichs⸗Marineamt entbunden.
Finnischer Meerbusen, an Bord S. M. Y. „Hohen⸗ zollern“, 12. August. Feldt, Lt. zur See, mit dem 4. September d. J. von dem Kommando zur Dienstleistung beim Reichs⸗M t
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 18. August.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag im Schlosse Wilhelmshöhe die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke und des Chefs des Marinekabinets, Kontre⸗Admirals Freiherrn von Senden⸗Bibran und empfingen den General⸗Lieutenant z. D. von Schmidt in Audienz. Zur Frühstückstafel waren, an⸗ läßlich des heutigen Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Joseph, die Herren der österreichisch⸗ ungarischen Botschaft geladen. 8 “
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Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben dem Vaterländischen Frauenverein der Provinz Schlesien aus Anlaß der durch die Ueberschwemmungen hervor erufenen Nothfälle eine zweite Gabe von tausend Mark lassen. An den Vorstand des Vaterländischen Frauenvereins in Berlin haben Ihre Majestät die Kaiserin und Königin nach⸗ stehendes Schreiben gerichtet:
Die schwere Heimsuchung Schlesiens wie anderer Theile unseres Vaterlandes erfüllt Mich mit Schmerz und Betrübniß. Zu Meiner wahren Genugthuung hat der Vaterländische Frauen⸗Verein der ge⸗ nannten Provinz im Sinn und Geist der Erlauchten Stifterin sofort die Hilfsthätigkeit eingeleitet. Aber Ich bin überzeugt, daß in allen Provinzen des Königreichs die Theilnahme tief empfunden wird, und es ist Mein herzlicher Wunsch, daß bei der Tragweite des Unglücks sämmtliche Provinzial- und Zweig⸗Vereine Sammlungen er⸗ öffnen, um die Schwester⸗Verbände in ihrer voraussichtlich lange andauernden Thätigkeit zu unterstützen. Ich ersuche den Vor⸗ stand, die erforderlichen Anordnungen zu treffen und die eingehenden Beträge zu sammeln, über deren Eingang und Verwendung Mir durch den geschäftsführenden Ausschuß Bericht zu erstatten ist.
Wilhelmshöhe, den 15. August 1897.
Auguste Victoria, I. R.
An den Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins Berlin.
Der Kaiserliche Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime Rath Graf von Alvensleben hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft Graf von der Groeben als Geschäftsträger.
Nachdem der etatsmäßige Legations⸗Sekretär bei der Kaiserlichen Gesandtschaft in Belgrad Freiherr Speck von Sternburg vom Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt ist, fungiert derselbe dort bis zu dem Zeitpunkt des Wieder⸗ eintreffens des beurlaubten Kaiserlichen Gesandten, Wirklichen Geheimen Raths Freiherrn von Waecker⸗Gotter als Geschäftsträger.
Der Königliche Gesandte in München Graf von Monts hat einen ihm Aüerhächs bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗Sekretär der Königlichen Gesandtschaft, Legations⸗ Rath Rücker⸗Jenisch als Geschäftsträger.
stein, als solcher nach Großenhain, Schubert, Kasernen⸗ nsp. in Leipzig, als Garn. Verwalt. Vorstand auf Probe nach Festung König⸗ stein, Meißner, Kasernen⸗Insp. in Königsbrück, als solcher nach
Leipz unter dem 1. Oktober d. J. versetzt.
schaft wieder übernommen.
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Der Königliche Gesandte in Darmstadt Graf von der Goltz ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschaͤfte der Gesandt⸗
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine sind S. M. S. „Kaiser“, Kommandant Kapitän ur See Zeye — mit dem Chef der Kreuzer⸗Division, Kontre⸗ Admfral von Diederichs, an Bord — und S. M. S. „Prinzeß Wilhelm“, Kommandant Kapitän zur See Thiele (Adolf), am 17. August in Nokohama angekommen. 2
Mecklenburg⸗Schwerin.
Kaiserliche und Königliche Hoheit die Groß herzogin⸗Mutter hat sich, wie die „Meckl. Nachr.“ melden, mit Ihrer Hoheit der Herzogin Alexandrine vorgestern nach der Schweiz begeben. Seine Königliche Hoheit der Großherzog, Höchstwelcher Ihre Kaiserliche und Königliche Hoen bis Ham⸗ burg begleitete, gedenkt in einigen Tagen nach Dre⸗ sden zurück⸗ zukehren, um dort seine Studien fortzusetzen. 4 8*
Ihre
Oesterreich⸗Ungarn.
Die „Wiener Abendpost“ feiert anläßlich des heutigen Geburtstages des Kaisers Franz Joseph die hohen Herrschertugenden des Monarchen und wünscht, daß an⸗ gesichts der Festfreude des heutigen Tages alle Zwistig⸗ keiten unter den Völkern des Reiches verschwinden und alle politischen und sozialen Gegensätze sich in Harmonie lösen möchten, wo es gelte, dem Monarchen zu huldigen. Das Blatt hebt ferner die Zusammengehörigkeit des Fürsten und des Volkes in Oesterreich hervor und erinnert an das Wort des Kaisers nach seiner Thronbesteigung: Welcher Sprache die Völker des Reiches sich auch bedienen mögen, ich vertraue, daß sich alle als treue Söhne des Gesammtvater⸗ landes bekennen und bewähren werden.
5 Frankreich.
Die Minister hielten, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag unter dem Vorsitz des Präsidenten Faure eine Sitzung ab, in welcher verschiedene, die Reise des Präsidenten nach Rußland betreffende Fragen berathen wurden. — Heute früh 8 ½ Uhr ist der Präsident Faure mit dem Minister des Auswärtigen Hanotaux, dem Marine⸗Minister, Admiral Besnard und dem russischen Militär⸗Bevollmächtigten Baron Fredericks von Paris nach Dünkirchen abgereist. Aus der am Wege nach dem Bahnhof ziemlich zahlreich angesammelten Menge ertönten die Rufe: „Es lebe die Republik!“, „Es lebe Rußland!“, „Es lebe Faure!“ Zehn Minuten nach der Abreise des Präsidenten erfolgte auf dem Boulevard Magenta, am Fuße eines Kiosks in der Nähe des Bahnhofs, eine uner⸗ hebliche Detonation, wahrscheinlich von einer Petarde, durch die kein Sachschaden angerichtet und niemand verletzt wurde. Dem Zwischenfall wird keine Bedeutung beigelegt.
Rußland. An der Parade, welche der Kaiser bei Anwesenheit des Präsidenten Faure im Lager von Kraßnoje⸗Sselo abnehmen wird, sollen, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, 65 ¾ Bataillone Infanterie, 43 Escadrons und 14 Sotnien Kavallerie, 4 ½ Bataillone Artillerie, sowie 200 Geschütze theilnehmen. Italien.
Dem „Don Chisciotte“ zufolge wird der Minister des Aeußern Visconti Venosta wahrscheinlich den König auf der Reise nach Deutschland begleiten. 1
Die Gerüchte, der Papst habe Ohnmachtsanfälle gehabt, sind durchaus falsch. Der Leibarzt des Papstes Dr. Lapponi hat, wie „W. T. B.“ meldet, einen Berichterstatter aus⸗ drücklich zu der Erklärung ermächtigt, daß der Papst sich fortgesetzt einer ausgezeichneten Gesundheit erfreue. Dr. Lapponi stattete dem Papst am 15. d. M. seinen gewöhnlichen Besuch ab; an diesem Tage empfing der Papst auch mehrere Ausländer. Dr. Lapponi wird den Papst erst am 19. d. M. wiedersehen, an welchem Tage er wie gewöhnlich der Messe des Papstes beiwohnen wird. Vorgestern sowohl wie gestern hat der Papst verschiedene geistliche Würdenträger, darunter den Kardinal Rampolla, und mehrere Deputationen empfangen. Am nächsten Sonntag, als an seinem Namenstage, wird der Papst in seiner Privat⸗ bibliothek Cercle abhalten und dort auch die Glückwünsche des Kardinal⸗Kollegiums und der Prälaten entgegennehmen.
Belgien.
Den Gegenstand der diesjäbrigen großen Herbft⸗ übungen wird, der „Belgique militaire“ zufolge, ein Kampf um den Besitz der festen Stadt Termonde bilden, welche von einer Division angegriffen, von einer anderen vertheidigt werden wird. Die Uebungen beginnen am 25. August und enden am 10. September.
Türkei.
Die „Times“ meldet aus Konstantinopel vom 16. d. M., daß die Pforte, beunruhigt durch den in Kurdistan herrschenden anarchischen Zustand, eine allgemeine Mobili⸗ sierung in den östlichen Vilajets angeordnet habe. — Dasselbe Blatt erfährt, daß der britische Botschafter in Kon⸗ stantinopel Sir Philipp Currie neue Instruktionen bezüg⸗ lich der Friedensverhandlungen erhalten habe. 1
Aus Kanea meldet die „Agence Havas“, daß die Ad⸗ mirale die Errichtung provisorischer Gerichtshöfe verweigert und beschlossen hätten, eine aus Offizieren der internationalen Truppen bestehende Kommission einzusetzen, welche über Störungen der öffentlichen Ordnung zu Gericht sitzen solle. Der Gouverneur dagegen habe erklärt, eine solche Kommission gleiche einem Kriegsgericht, und habe vor⸗ geschlagen, durch einen europäischen Offizier und einen ottomanischen Staatsanwalt Vergehenssachen untersuchen iu lassen. Bei Verbrechen sollten die Admirale und der Gou⸗ verneur beurtheilen, ob dieselben cinem anderen Ge⸗ richtshofe des ottomanischen Reichs zu überweisen seien. Der Gouverneur habe ferner beansprucht, daß zwei Mohamedaner, welche wegen Beleidigung und Widerstandes gegen inter⸗ nationale Gendarmen auf der ,Sicilia“ festgehalten werden, in das Ortsgefängniß gebracht würden.
Amerika. 8*
Das „Daily Chronicle“ erhält aus Was 2 gton gestern die Nachricht, daß das Marineamt den efehl erlasse⸗ habe, am 1. Oktober in New⸗York eine Flottille von
Torpedobooten in Dienst zu stellen, welche nach daf
Golf von Mexiko gehen und dort bis zum nächsten Früh⸗ ahr bleiben solle. Das Marineamt bezeichne als Grund zu dieser Maßregel die Vornahme von Manövern, doch glaube man, daß dieselbe mit der cubanischen Frage zusammenhänge.
Asien.
Wie das ‚Reuter'sche Bureau“ aus Simla vom gestrigen Tage meldet, hat der General Blood eine Rekognoszierungs⸗ expedition nach dem oberen Swat⸗Thale unternommen und ist dabei auf den etwa 3000 Mann starken Feind gestoßen, welcher eine durch rohe Erd⸗ und Steinwälle befestigte Stellung besetzt hielt. Die britischen Truppen brachten ihre Feldgeschütze mit großem Erfolg in das Gefecht, worauf der Feind die Flucht ergriff. Wie die „Times“ erfährt, sollen bei dem Gefecht zwei britische Offiziere gefallen und einer verwundet worden sein.
Nach einer im Haag eingetroffenen amtlichen Meldung ist es gestern auf der Insel Lombok zu Ruhestörungen ekommen. Die Anstifter tödteten in dem Dorfe Sesela einen holländischen Beamten und verwundeten einen zweiten. Die Truppen hätten sich eines Kampongs bemächtigt und 25 Sasks getödtet. Die Ursache der Ruhestörung sei nicht bekannt, scheine jedoch lokaler Natur zu sein. Die Bevölkerung der umgebenden Dörfer verhalte sich ruhig.
Arbeiterbewegung.
Aus Katto witz berichtet die „Kattow. Ztg.“: Gestern früh ist die 900 Mann starke Belegschaft der „Blei⸗Scharley⸗Grube“ nicht angefahren, die Ausständigen verlangen Lohnerhöhung. Die Belegschaft der „Cäciliengrube“ und der „Jenny“⸗ und „Otto⸗Grube“ sind zur gestrigen Mittagsschicht ebenfalls nicht angefahren.
In Rathenow haben, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge, 30 Arbeiter der Goldwaaren⸗Firma Fr. Krimm wegen Lohn⸗ kürzung die Arbeit niedergelegt.
In Leipzig mehren sich der „Lpz. Ztg.“ zufolge die Aus⸗ stände. Zu den ausständigen Maurern, Holzarbeitern, Eisen⸗ drehern ꝛc. kommt nun auch noch eine Anzahl Setzer, welche in einer jetzt Leipziger Buchdruck⸗Werkstätte wegen Lohnstreites in den Aus⸗ stand eingetreten sind.
Aus Mainz wird der Frkf. Ztg.“ geschrieben, daß sämmtliche Abbeiter der Fahrradfabrik von Göbel u. Co. gestern Vormittag wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt haben; sie verlangten 40 ₰ Lohn für die Stunde bei zehnstündiger Arbeitszeit, was von der Firma abgelehnt wurde.
Hier in Berlin baben nach dem „Vorwärts“ die Stell⸗ macher in den Werkstellen von Peschel und Engel mit Ausnahme eines Arbeiters die Arbeit eingestellt, weil ihnen die 52 stündige Arbeitszeit für die Woche nicht bewilligt wurde. — Der Ausstand der Former in der Maschinenfabrik und Eisengießerei von Rud. Wolter ist beigelegt worden (pgl. Nr. 189 d. Bl.). — Bei der Firma „Typograph“, Ges. m. beschr. H., haben die Maschinen⸗ fetzer, 18 an der Zahl, wegen Lohnstreits die Arbeit eingestellt.
Aus Triest wird der „Wien. Ztg.“ zur Ausstandsbewegung unter dem 16. August gemeldet: Es wird fast in allen Bäckereien gearbeitet. Der Ausstand der Maschinenjungen des „Lloyd“ und der in der Seilfabrik Angeli beschäftigten Arbeiter ist ebenfalls beendigt. Die Steinmetzgehilfen haben, ohne formell in den Ausstand getreten zu sein, beute nicht gearbeitet und warten die Antwort der Meister auf ihre Vorschläge ab.
Aus London berichtet die „A. K.“ zum Ausstande der eng⸗ lischen Maschinenbauer: In den Gewerkverein der Kesselmacher, welcher sich in der letzten Woche dem Ausstande angeschlossen hat, sind seit dem Beginn des Ausstandes 853 neue Mitglieder ein⸗ getreten. Er zählt jetzt 41 529 Mann. — In London haben wieder zwei Firmen den achtstündigen Arbeitstag bewilligt und in Sheffield verschtedene Fabrikanten die Arbeitssperre über den vierten Theil ihrer dem Gewerkverein angehörigen Arbeiter angeordnet. In Sheffield allein werden diese Woche 12 000 Arbeiter arbeitslos, da die übrigen drei Viertel gekündigt haben.
deutsche äͤberseeische Auswanderun über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam stellte ch nach den Ermittelungen des Kaiserlichen Statistischen Amts für uli 1897 und den gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: Es wurden befördert im Juli ͤ b v“ Hamburg v 1u¹“”“ 1195 andere deutsche Häfen (Stettin) 36 ddeutsche Häfen zusammen 1592 AA4*“ 327 v“ 39 Amsterdam. —
überhaupt . . 1958 2656
Aus deutschen Häfen wurden im Juli 1897 neben den vor⸗ SHnms 1592 deutschen Auswanderern noch 5263 Angehörige fremder staaten befördert. Davon gingen über Bremen 2577, Hamburg 2606, Stettin 80.
Kunst und Wissenschaft.
Ueber den Fortgang der Ausgrabungsarbeiten zur Auf⸗ deckung des Römerkastells bei Holzhausen a. d. Haide be⸗ richtet der „Rheinische Courier“: Die vier Thore mit den zugehörigen Thürmen und den vorliegenden Theilen des Grabens sind nunmehr bloßgelegt. Wie die Umfassungsmauer, die nur erst an einer Stelle chtbar gemacht ist, aber später noch in weiterer Ausdehnung frei⸗ selegt werden soll, waren sie vortrefflich gebaut. Bis nahezu 2 m Höhe tehen stellenweise noch die 73 bis 90 cm dicken Umfassungsmauern. Der weiße Kalkbewurf, mit dem sie versehen, und die roth aus⸗ gemalten Quaderfugen, die eingerissen waren, sind noch deutlich erkennbar. Das stattlichste der Thore, ein Doppelthor, war die nord⸗ östlich gelegene Porta Prätoria. Alle waren sie mit Schiefer gedeckt. Ueber der (nordwestlichen) Porta Sinistra befand sich eine prachtvolle Faüscheff zu Ehren Caracalla's aus dem Jahre 213 n. Chr. Neuer⸗ dings i eine zweite, nicht minder prächtige und große Inschrift an der orta Prätoria zum Vorschein gekommen, deren Deutung indessen, da sie noch zu lückenhaft ist, einstweilen dahinsteht. Zahlreiche, bei den Thoren gefundene eiserne Nägel verrathen die Stärke der hölzernen Thorflügel, die sich auf eisernen Pfannen drehten. Die an den Ecken ab⸗ gerundete und von einem einfachen Spitzgraben umgebene Umfassungsmauer umspannte ein Rechteck von 135:106 m, also nahezu 6 Morgen Flächen⸗ inhalt. Von dem inmitten dieses Kastellinnern stehenden Prätorium hat sich am schönsten der halbrunde Abschluß erhalten, in dem einst die Feldzeichen, as Archiv der Besatzung u. s. w. aufbewahrt waren. Davor liegt noch an seiner alten Stelle ein mächtiger, über einen Meter im Geviert messender Steinblock: eine Basis, die vermuthlich das eer Apsis zugekehrte Standbild eines römischen Kaisers trug Da⸗ neben zeigt ein mit Branderde ausgefüllter Raum die Stelle eines einstigen Opferaltars. Die übrigen, zum Prätorium gehörigen ebäudetheile sind in den Grundmauern oder Fundamentgruben boch wohl erkennbar und zum theil auch schon aufgedeckt; einer er Räume war durch einen kreuzweise unter dem Fußboden geführten eigkanal im Winter zu erwärmen. Im Soldatenquartier hinter dem rätorium ist bis jetzt nur eine Reihe der Kochlöcher bloßgelegt, an
denen die Zeltgenossenschaften ihre Mabhlzeiten bereiteten. Von dem Leben im Kastell erzählen die Einzelfunde, die auf eine im allgemeinen einfache, schlichte Einrichtung in demselben hin⸗ deuten. Von Fensterglas, Glasgefäßen und besserem Geschirr (sogen. terra sigillata) sind nicht gerade viele Bruchstücke vorhanden. An Schmucksachen sind die Reste von Gewandnadeln, ein silberner und ein primitiver bleierner Armring, einige Fingerringe und Bronze⸗ scheibchen gefunden worden. Zahlreicher sind die Münzen, unter denen sich namentlich schön erhaltene Silbermünzen von Caracalla, Septimius und Alexande Severus u. s. w. befinden. Recht gefällig ist das nahe dem Prätorium gefundene Köpfchen eines die Mauerkrone tragenden Genius. In einem der Thorthürme fand man unter dem mächtigen Brandschutt, der hier wie überall lagerte, neben mehreren zerdrückten Gefäßen unversehrt ein kleines Krüglein und dabei mehrere Becher von Thon, neben denen ein Häufchen Spielsteine und eine kleine Kugel lagen. Man möchte daraus schließen, daß mitten beim Zechen und Spiel der Besatzung unsere tapferen Vorväter das Kastell überfallen, erobert und verbrannt haben.
Aus St. Petersburg vom 17. August meldet LEIW Der Forschungsreisende Nossilow ist vom Karischen Meere in Tjumen angekommen. Derselbe hat einen direkten Wasserweg von Sibirien nach Europa gefunden, welcher den früheren Weg wesentlich abkürzt und vom Merreis frei ist. Nossilow untersuchte ferner die bisher unerforschte Halbinsel Janmal.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
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Buenos Aires, 17. August. (W. T. B.) Die Aussichten der Getreideernte sollen ausgezeichnet sein.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Die anbaltend hohe Temperatur der Luft, die während der Woche vom 1. bis 7. August in Berlin vorherrschte, übte keinen günstigen Einfluß auf den Gesundheitsstand aus. Insbesondere kamen akute Darmkrankheiten in sehr großer Zahl zum Vorschein und führfen auch in erheblicher Steigerung — (in 307 Fällen gegen 241 der Vor⸗ woche) — zum Tode. In überwiegend großer Zahl betrafen diese Sterbefälle auch in dieser Woche das kindliche Alter unter 2 Jahren, doch erlagen diesen Krankheitsformen auch eine größere Zahl von Personen in höheren Altersstufen. Es dürfte sich bei der jetzigen Jahres⸗ zeit empfehlen, außer beim Milchgenuß, auch beim Genießen von Obst, Fischen, Krebsen und anderen Nahrungsmitteln und Getränken eine größere Vorsicht anzuwenden und unreife oder nicht ganz gute Früchte und Genußmittel zu vermeiden. Am häufigsten gelangten Sterbefälle an diesen Krankheitsformen aus der jenseitigen Luisenstadt, aus dem Stralauer Viertel, der Rosenthaler Vorstadt, der Oranienburger Vorstadt und dem Wedding zur Meldung. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war gesteigert; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 131 Säuglinge. Die allge⸗ meine Sterblichkeitsziffer pro 1000 Einwohner und aufs Jahr be⸗ rechnet betrug 23,5. — Etwas häufiger als in der Vorwoche führten auch akute Entzündungen der Athmungsorgane zum Tode; auch wurde ein Sterbefall infolge von Influenza gemeldet. Von den Infektionskrankheiten blieben typhöse Fieber, Masern und Scharlach in beschränkter Zahl und zeigten sich in keinem Stadt⸗ theile in nennenswerther Höhe. Ein wenig häufiger wurden Erkran⸗ kungen an Diphtherie, am zahlreichsten aus der jenseitigen Luisenstadt und der Rosenthaler Vorstadt, mitgetheilt. Erkrankungen an Kind⸗ bettfieber wurden 2 bekannt. Rosenartige Entzündungen des Zell⸗ gewebes der Haut blieben in beschränkter Zahl. Etwas bäufiger wurden wieder Erkrankungen an Keuchhusten, die in 5 Fällen zum Tode führten, beobachtet, während rheumatische Beschwerden aller Art nur wenig zur ärztlichen Behandlung kamen.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 17. d. M. gestellt 13 376, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 5264, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 17. August die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Wiesen⸗ straße 37, dem Schneider Aug. Moisig gehörig; Fläche 2,43 a; Nutzungswerth 3340 ℳ; mit dem Gebot von 55 000 ℳ blieb Rentier Friedr. Schmidt, Breitestraße 18, Meistbietender. — Hussitenstraße 37, dem Tischlermeister Herm. Karsch gehörig; Fläche 14,20 a; mit dem Gebot von 400 000 ℳ blieb Rentier Emil Quensel, Altonaerstraße 2, Meistbietender. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen der nachbenannten Grundstücke: Liebigstraße, dem Maurermeister Emanuel Finke gehörig. — Brücken⸗Allee 18, Ecke Holsteiner Ufer, dem Rentier Rudolph Reim zu Berlin gehörig.
— Mehlbörse der Bäcker⸗Innung zu Berlin vom 17. August 1897. Tendenz unverändert. Ungarischer Auszug 40,00 ℳ, ff. Weizenmehl 27,00 ℳ, Schrippenmehl 26,00 ℳ, f. Schripvenmehl 26,00 bis 26,20 ℳ, Roggenmehl 21,20 ℳ, Lieferungsmehl 20,00 bis 20,25 ℳ, Obergräditzer Auszug 35,50 ℳ, Lissa⸗Weizenmehl 00 26,50 ℳ, Stendaler Weizenmehl 000 26,00 ℳ, do. 00 25,25 ℳ, Stendaler Weizenmehl Kaiser⸗Ausz. 29,00 ℳ, Greifenhagener Roggen 0 — 1 20,20 ℳ, Roggen⸗Schütt⸗Mehl II 14,00 ℳ
— Die Betriebseinnahmen der Gott hardbahn betrugen im Juli 1897 für den Personenverkehr 543 000 (im Juli 1896 vor⸗ läufig 482 700, endguͤltig 527 171,72) Fr., für den Güterverkehr 782 000 (im Juli 1896 vorläufig 751 300, endgültig 776 320,49) Fr., verschiedene Einnahmen 70 000 (im Juli 1896 vorläufig 60 000, endgültig 71 281,83) Fr., zusammen 1 395 000 (im Juli 1896 vorläufig 1 294 000, endgültig 1 374 774,04) Fr. Die Betriebs⸗ ausgaben betrugen im Juli 1897 835 000 (im Juli 1896 vor⸗ läufig 785 000, endgültig 787 331,01) Fr. Demnach Ueberschuß im Juli 1897 560 000 (im Juli 1896 vorläufig 509 000, endgültig 587 443,03) Fr.
— Aus Rio de Janeiro meldet die Londoner „Times“ vom Dienstag: der Präsident Moraes habe sich dahin ausgesprochen, er balte den Vorschlag des Vorsitzenden der Finanzkommission der Depu⸗ tirtenkammer über die Einstellung der Zahlung von Zinsen und Amortisation der Regierungs⸗Bonds für unnöthig. Die Regierung überlege augenblicklich, welche Maßregeln zu ergreifen seien, um die erforderlichen Gelder zur Begleichung der verschiedenen dringenden Verbindlichkeiten zu beschaffen.
Königsberg, 17. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen steigend. Roggen steigend, pr. 2000 Pfd. Zollgew. 126,00. Gerste fest. Hafer ruhig, do. loko pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 132. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 120,00. Spiritus pr. 100 Liter 100 % loko 42,00 Br., do. pr. August 41,70 Br., do. pr. Oktober —,— Br.
Danzig, 17. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko niedriger, Umsatz 150 t, do. inländ. hochbunt und weiß 17817183, do. inländ. hellbunt 175 — 176, do. Tranf. hochbunt und weisß 144 — 146, do. hellbunt 142,00, do. Termin zu freiem Verkehr pr. März —,—, do. Transit pr. März —,—, Regulierungspreis zum freien Verkehr —. Roggen loko unverändert, inländ. 122 — 124, do. russischer und polnischer zum Transit 89,00, do. Termin pr. März —,—, do. Termin Transit pr. März —,—, do. Regu⸗ lierungspreis zum freien Verkehr —. Gerste, große (660 — 700 Gramm) 127,00. Gerste, kleine (625 — 660 Gramm) 111,00. Hafer, inländischer 128,00. Erbsen, inländische 130,00. Spiritus loko kontingentiert 60,20, nicht kontingentiert 40,45.
Stettin, 17. August. (W. T. B.) Spiritus loko 41,70 nom.
Breslau, 17. August. (W. T. B.) Schluß⸗ Kurse. Schl. 3 ½ % L.⸗Pfdbr. Litt. A. 100,35, Breslauer Diskontobank 120,10, Breslauer Wechslerbank 108,30, Schlesischer Bankverein 142,50, Breslauner Spritfabrik 150,50, Donnersmarck 156,80, 163,50, Oberschl. Eis. 112,30, Caro Hegenscheidt Akt. 137,50, Oberschles. P.⸗Z. 149,00, Opp. Zement 159,20, Giesel Zem. 149,25, L.⸗Ind. Kramsta 150,50, Schles. Zement 202,25, Schles. Zinkh.⸗A. 204,50, Laurahütte 175,75, Bresl. Oelfbr. 105,75, Koks⸗Oblig. 102,50, Oberschl. Koks 174,25.
Produktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 % exkl. 50 ℳ Verbrauchsabgaben pr. August 62,00 Br., do. do. 70 ℳ Verbrauchs⸗ abgaben pr. August 42,00 Br.
Magdeburg, 17. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 92 % —,—, Kornzucker exkl. 88 % Rendement 9,70 — 9,90. Nachprodukte exkl. 75 % Rendem. 7,00 — 7,65. Ruhig. Brotraffinade I 23,50 — 23,75. Brotraffinade II —,—. Gem. Brot⸗ raffinade mit Faß 23,25. Gem. Melis I mit Faß 22,̃50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 8,62 ½ Gd., 8,65 Br., pr. September 8,60 Gd., 8,65 Br., pr. Oktober 8,60 Gd., 8,65 Br., pr. November⸗Dezember 8,62 ½ Gd., 8,67 ½ Br., pr. Januar⸗März 8,82 ½ Gd., 8,85 Br. Matt.
Frankfurt a. M., 17. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Lond. Wechs. 20,372, Pariser do. 80,883, Wiener do. 169,95, 3 % Reichs⸗A. 97,60, Unif. Egypter 107,70, Italiener 94,40, 3 % port. Anleihe 22,60, 5 % amort. Rum. 101,90, 4 % russische Kons. 103,60, 4 % Russ. 1894 67,00, 4 % Spanier 61,30, Mittel⸗ meerb. 102,50, Darmstädter 156,60, Diskonto⸗Kommandit 205,70, Mitteld. Kredit 114,80, Oesterr. Kreditakt. 310 ½, Oest.⸗Ung. Bank 812,00, Reichsbank 161,00, Laurahütte 175,50, Westeregeln 196,50, Höchster Farbwerke 460,00, Privatdiskont 3.
Effekten⸗Sozietät. (Schluß.) Oest. Kreditaktien 310; ⅞, Gotthardbahn 154,60, Diskonto⸗Kommandit 205,60, Laurahütte 175,25, Portugiesen 22,60, Ital. Mittelmeerb. 102,60, Schweizer Nordostbahn 114,00, Schweizer Union 82,40, Ital. Méridionaux 135,40, Schweizer Simplonb. 87,00, 6 % Mexikaner 93,90, Italiener 94,45.
Köln, 17. August. (W. T. B.) Rüböl loko 63,50, pr. Oktober —.
Dresden, 17. August. (W. T. B.) 3 % Sächs. Rente 97,00,
3 ½ % do. Staatsanl. 101,20, Dresd. Stadtanl. v. 93 101,50, Allg. deutsche Kredit 213,75, Dresd. Kreditanstalt 144,10, Dresdner Bank 162,00, Dresdner Bankverein 124,50, Leipziger Bank 188,00, Sächs. Bank 127,50, Deutsche Straßenb. 194,00, Dresd. Straßenbahn 228,50, Sachs.⸗Böhm. Dampfschiffahrts⸗Ges. 300,00, Dresdner Bau⸗ gesellsch. 236,25. Leipzig, 17. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. 3 % Sächsische Rente 97,00, 3 ½ % do. Anleihe 101,20, Zeitzer Paraffin⸗ und Solaröl⸗Fabrik 108,75, Mansfelder Kuxe 1124,00, Leipziger Kreditanstalt⸗Aktien 213,75, Kredit, und Sparbank zu Leipzig 118,75, Leipziger Bankaktien 188,15, Leipziger Hypothekenbank 151,00, Sächsische Bankaktien 128,00, Sächsische Boden⸗Kreditanstalt 131,75, Leipziger Baumwollspinnerei⸗Aktien 175,00, Leipziger Kammgarn⸗ spinnerei⸗Aktien —,—, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 187,00, Altenburger Aktienbrauerei 242,50, Zuckerraffinerie Halle⸗Aktien 111,00, Große Leipziger Straßenbahn 256,00, Leipziger Elektrische Straßenbahn 168,75, “ Gasgesellschafts⸗Aktien 207,00, Deutsche Spitzen⸗ fabrik 216,00, Leipziger Elektrizitätswerke 130,75.
Kammzug⸗Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,20 ℳ, pr. September 3,20 ℳ, pr. Oktober 3,20 ℳ, pr. November 3,20 ℳ, pr. Dezember 3,20 ℳ, pr. Januar 3,17 ½ ℳ, pr. Februar 3,17 ¼½ ℳ, pr. März 3,17 ½ ℳ, pr. April 3,17 ½ ℳ, pr. Mai 3,17 ½ ℳ, pr. Juni 3,17 ½ ℳ, pr. Juli 3,17 ½ ℳ Umsatz 5000. Tendenz: Behauptet.
Bremen, 17. August. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse.) Behauptet. Loko 5,05 Br. — Schmalz. Steigend. Wilcox 25 ½ ₰, Armour shield 25 ½ ₰, Cudahy 26 ¼ ₰, Choice Grocery 26 ½ J. Wbite label 26 ½ ₰. Speck. Höher. Short clear middl. loko 30 ½ ₰. Reis fest. Kaffee —. Baumwolle. Niedriger. Upland middl. loko 40 ½ 4. Taback: 27 Seronen Carmen.
Kurse des Effekten⸗Makler⸗Vereins. 5 % Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗Aktien 164 ¼ Gd., 5 % Nordd. Lloyd⸗Aktien 106 ½ Gd., Bremer Wollkämmerei 275 Br.
Hamburg, 17. August. (W. T. B.) Schlußkurse. Hamb. Kommerzb. 138,25, Bras. Bk. f. D. 166,00, Lübeck⸗Büchen 168,60, A.⸗C. Guano⸗W. 75,00, Privatdiskont 2 ⅛, Hamb. Packet 124,75, Nordd. Lloyd 107,20, Trust Dynam. 183,50, 3 % H. Staatsanl. 95,80, 3 ½ % do. Staatsr. 106,85, Vereinsb. 156,00, Hamburger Wechsler⸗ bank 135,50. Gold in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 74,25 Br., 73,75 Gd. Wechselnotierungen: London lang 3 Monate 20,29 Br., 20,26 Gd., 20,28 bez., London kurz 20,39 ½ Br., 20,35 ½ Gd., 20,38 ½ bez., London Sicht 20,41 Br., 20,37 Gd., 20,40 bez., Amsterdam 3 Monate 167,40 Br., 167,10 Gd., 167,35 bez., Oest. u. Ungar. Bkpl. 3 Monat 168,40 Br., 168,00 Gd., 168,30 bez., Paris Sicht 81,00 Br., 80,80 Gd., 80,96 bez., St. Petersburg 3 Monat 214,70 Br., 213,70 Gd., 214,40 bez., New⸗York Sicht 4,20 ½ Br., 4,18 ½ Gd., 4,20 bez., do. 60 Tage Sicht 4,18 ½ Br., 4,15 ½ Gd., 4,17 ½ bez.
Getreidemarkt. Weizen loko fest aber ruhig, holsteinischer loko
170 — 183. — Roggen fest aber ruhig, mecklenburger loko 136—150, russischer loko fest, 100. Mais 90. Hafer fest. Gerste fest, Rüböl fest, loko 60 Br. Spiritus (unverzollt) ruhig, pr. August⸗Septbr. 19 ¼ Br., pr. Sept.⸗Oktober 19 ¼ Br., pr. Oktober⸗ November 19 ½, pr. November⸗Dezember 19 ½ Br. Kaffee ruhig. Umsatz 2500 Sack. Petroleum flau, Stand. white loko 4,85 Br. 8 Kaffee. (Nachmittagsbericht’) Good average Santos pr. Septbr. 36, pr. Dezember 36 ¾, pr. März 37 ½, pr. Mai 38. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I., Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 8,62 ½, pr. Septbr. 8,60, pr. Oktober 8,62 ½, pr. Dezember 8,70, pr. März 8,90, pr. Mai 9,05. Ruhig.
Wien, 17. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Oesterr. 4 ⅛ % Papierrente 102,30, Oesterr. Silberrente 102,35, Oesterr. Goldrente 124,00, Oesterr. Kronenrente 101,60, Ungar. Goldrente 122,60, do. Kron.⸗A. 100,15, Oesterr. 60r. Loose 146,25, Länderbank 238,00, Oesterr. Kredit 366,40, Unionbank 299,00, Ungar. Kreditb. 398,50, Wiener Bankverein 257,50, Wiener Nordbahn 267,00, Buschtiehrader 555,50, Elbethalbahn 258,00, Ferd. Nordb. 3420 00, Oesterr. Staatsbahn 349,50, Lemb. Czern. 285,00, Lombarden 86 90, Nordwestbahn 252,00, ergubtter 210,50, Alp.⸗Montan 134,50, Amsterdam 99,00, Deutsche Plätze 58,76, Londoner Wechsel 119,80, Wechsel 47,57 ½, Napoleons 9,52, Marknoten 58,76, Russ.
anknoten 1,27 ⅞, Brüxer 278,00, Tramway 457,00.
Getreidemarkt. Weizen pr. Herbst 11,58 Gd., 11,60 Br., pr. Frühiahr 11,38 Gd., 11,40 Br. Roggen pr. Herbst 8,71 Gd., 8,73 Br., pr. Frühjahr 8,76 Gd., 8,78 Br. Mais pr. Juli⸗August — Gd., — Br., pr. September⸗Oktober 5,16 Gd., 5,18 Br. Hafer pr. Herbst 6,51 Gd., 6,53 Br., pr. Frühjahr — Gd., — Br.
— 18. August, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Geschäftsles. Ungar. Kredit⸗Aktien 399,00, Oesterreichische Kredit⸗ Aktien 365,75, Franzosen 348,75, Lombarden 87,75, Elbethalbahn 258,00, Oesterreichische Papierrente 102,35, 4 % Ungarische Goldrente 122,60, Oesterreichische Kronen⸗Anleihe —,—, Ungarische Kronen⸗Anl. 100,15, Marknoten 58,76, Bankverein 258,50, Länderbank 239,50, Buschtiehrader Litt. B.⸗Akt. 554,50, Türk. Loose 64,80, Brüxer 279,50, Wiener Tramway —, Alpine Montan 136,30.
Pest, 17. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko fest, pr. Herbst 11,60 Gd., 11,62 Br., pr. Frühj. 11,48 Gd., 11,50 Br. Roggen pr. Herbst 8,64 Gd., 8,66 Br. Hafer pr. Herbst 6,15 Gd., 6,17 Br. ais pr. August⸗Septbr. 5,00 Gd., 5,02 Br., pr. September⸗Oktober 5,06 Gd., 5,07 Br., pr. Mai⸗Juni 5,62 Gd., 5,64 Br. Kohlraps pr. August⸗September 13,15 Gd., 13,25 Br.
London, 17. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Engl. 2 ¾ % Konsols 112 2⁄16, Preuß. 4 % Konsols —, Ital. 5 % Rente 93 ¾, 4 % 89 er Russ. 2. S. 104, Konv. Türken 22 ¼, 4 % Spanier 62, 3 ½ % Egypter 103 ¾, 4 % unif. do. 107 ¼, 4 ¼ % Trib.⸗Anl. 109, 6 % kons. Mex. 94 ½, Neue 93er Mex. 92 ½, Ottomanbank 13 ⅜,