1897 / 196 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Aug 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Aichtamtliche

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 21. August.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen im Schlosse Wilhelmshöhe heute Vormittag um 10 Uhr den Chef des Militärkabinets, General von Hahnke, zum Vortrage.

Während des bevorstehenden Aufenthalts Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin in Magdeburg, am 25. d. M., ist der Königliche Schloßhauptmann und Kammerherr Graf von Hohenthal zum außerordentlichen Kammerherrendienst bei Ihrer Majestät befohlen worden.

Auf Veranlassung des Staatssekretärs des Innern sind sämmtliche Reichsbankanstalten angewiesen worden, Geldspenden für die durch Unwetter geschädigten deutschen Bezirke anzunehmen und die eingegangenen Be⸗ träge an das Berliner Zentral⸗Comité abzufuͤhren. Eine gleiche Anordnung ist seitens des Staatssekretärs des Reichs⸗ Postamts an sämmtliche Reichs⸗Postanstalten erlassen.

Der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten Nachweisung über die in den Monaten April bis Juni d. J. auf den größeren deutschen Eisenbahnen (ausschließlich der Hüberis hem) bei den fahrplanmäßigen Zügen mit Per⸗ 11“*¹“ vorgekommenen Verspätungen ist

olgendes zu entnehmen:

Anzahl der in Vergleich gezogenen Bahn⸗ Z11“ b 42

deren Gesammtlänge Ende Juni 1897. 39 394 km,

davon zweigleisig. ¾pp““ Befördert wurden

ddh11114X*X“*“;

1115151565“ 134

u1114*“ 335 672 Geleistet wurden

.

auf 1 km im Tages⸗

jtt im Vierteljahrs⸗ durchschnitt durchschnitt 51 803 586 569 270 1 315

Von den fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung aben sich verspätet: u“

im Ganzen

und zwar durch Abwarten verspäteter Anschlußzüge bei den verspäteten Zügen Von den Verspätungen der letzteren Art entfallen auf: 1 Million Zugkilometer Anzahl der versäumten Anschlüsse

v 8 1“ 1“

Der hiesige Kaiserlich russische Botschafter Graf von der

Osten⸗Sacken ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Dem Landrath des Kreises Grottkau, Freiherrn von Richthofen ist die kommissarische Verwaltung des Land⸗ rathsamts im Kreise Reichenbach vom 1. Oktober d. J. ab übertragen worden. 18

Der Regierungs⸗Assessor von Alvensleben zu Birn⸗ baum, Provinz Posen, ist dem Landrath zu Lauban, und der Regierungs⸗Assessor von Harnier in Berlin dem Landrath des Kreises Hirschberg zur Hilfeleistung zugetheilt worden.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗ Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ triebs⸗Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Juli d. J. veröffentlicht, auf welche am Donnerstag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

Sachsen.

Ihre Majestäten der König und die Königin sind, wie

8

empfangen.

Auf Grund der Staats⸗Ministerialentschließung vom 12. August d. J, die Erneuerungswahlen für die Zweite Kammer der Ständeversammlun betreffend, wird in einer vom „Staats⸗Anzeiger für das Großherzogthum Baden“ veröffentlichten Bekanntmachung angeordnet, daß die Wahl der neuen Wahlmänner für die Erneuerungswahlen zur

weiten Kammer der Ständeversammlung unverweilt vorzu⸗

eiten und mit der Auflegung der Wählerlisten am tember zu beginnen ist.

Thun die Einladung des Grafen Badeni zu der für den

Zustande gestern dorthin zurück, nachdem sie in der

das „Dresdner Journal“ meldet, vorgestern Abend von Rehefeld wieder in der Villa Strehlen eingetroffen. Gestern empfing Seine Majestät der König im Residenzschlosse den Grafen Leopold zur Lippe⸗Biesterfeld in Audienz behufs Entgegennahme des Notifikationsschreibens über den Regentschaftsantritt seitens Seiner Erlaucht des Grafen Ernst zur Lippe⸗Biesterfeld. Nachmittags 5 Uhr fand in der Villa Strehlen Tafel statt, an welcher der Graf zur Lippe theilnahm. Vor der Tafel wurde derselbe von Ihrer Majestät der Königin in Audienz

8 Oesterreich⸗Uͤngarn. Wie die „Neue Freie Presse“ erfährt, hat Graf Oswald

26. d. M. anberaumten Konferenz dahin beantwortet, daß er dieser Konferenz beiwohnen werde. Die Zeitungen melden, daß die Bezirks⸗Hauptmannschaft

tages unter freiem Himmel in Asch für morgen, Sonntag, verboten, gleichzeitig aber erklärt habe, sie werde eine, eventuell zwei Versammlungen in geschlossenen Räumen genehmigen. Hierauf wurden zwei geschlossene Ver⸗ sammlungen für morgen angemeldet.

Eine vorgestern in Prag abgehaltene Versammlung des Vereins „Narodni Obrna“* zur Besprechung der Lage der böhmischen Minderheiten verlief, wie die Prager Blätter melden, anfangs gesetzmäßig. Die gehaltenen Reden und die Resolutionen gaben dem Regierungsvertreter keinen Anlaß zum Einschreiten. Später wurde jedoch nach heftigen An⸗ griffen des Bergmanns Pytzar die Versammlung aufgelöst und der Saal durch die Polizei geräumt. Ein großer Theil der Versammelten durchzog singend die Straßen und wurde durch Polizeimannschaften zerstreut, wobei zwei Per⸗ sonen verhaftet wurden. In Pilsen ist es, dem „W. T. B.“ zufolge, am Donnerstag zu Ausschreitungen gekommen. Nach den in Wien eingetroffenen Berichten schlug ein deutscher Student der Medizin Namens Hart⸗ mann, Israelit, den böhmischen Studenten Schmidt, welcher mit anderen Personen am Ringplatz stand, mit einem Stock. Schmidt behauptet, er habe über das drei⸗ farbige Band, welches Hartmann trug, gelächelt, worauf dieser ihn mit dem Stock geschlagen habe. Hartmann behauptet, drei bis vier Personen hätten ihm das Band entreißen wollen, wes⸗ halb er sich mit dem Stocke vertheidigt habe. Hartmann ver⸗ steckte sich in der Apotheke, vor welcher sich sofort eine Menschenmenge ansammelte und wartete, bis die Polizei Hartmann herausbrachte. Die Polizei, welche selbst miß⸗ handelt wurde, vermochte vv nur mit Mühe zu schützen und brachte ihn auf das Rathhaus. Auf der Straße wieder⸗ holten sich die Ausschreitungen, die hauptsächlich gegen Jeraeliten gerichtet waren. Auch in mehreren anderen Straßen sammelten sich Menschenmengen an; von der Reichsstraße zog ein großer Trupp nach der Ressource und dem Deutschen Hause. Der Leiter der Bezirkshauptmannschaft requirierte hierauf eine Kompagnie Soldaten, welche die Straßen räumte beziehungs⸗ weise absperrte. Nach 9 Uhr Abends trat Ruhe ein, wozu der Regen viel beitrug. In der Staats⸗Realschule, in der Synagoge und in einigen kleineren Wirthshäusern, welche Jeraeliten gehören, sind die Fensterscheiben eingeschlagen worden. Gegen eine Wiederholung der Ausschreitungen sind umfassende Vorkehrungen getroffen.

Nachdem das ungarische Oberhaus die von dem Unterhause angenommenen Vorlagen bestätigt und das letztere am Donnerstag in einer kurzen formalen Sitzung die Beschlüsse des Oberhauses zur Kenntniß genommen hatte, wurde das Parlament definitiv bis zum 27. September vertagt.

Großbritannien und Irland.

Der Kreuzer „Phaeton“ und der Torpedoboot⸗Zerstörer „Trasher“, welche vorgestern von Plymouth nach dem Stillen Ozean in See gegangen waren, kehrten beide in beschädigtem

Nacht, 50 Meilen von Plymouth entfernt, zusammengestoßen waren. Der „Thrasher“ hat sehr ernste Beschädigungen er⸗ litten, denn sein ganzes Vordertheil ist vollständig wrack ge⸗ worden. Ein Mann wurde über Bord geschleudert und er⸗ trank. Der „Phaeton“ hat keine nennenswerthen Beschädi⸗ gungen erlitten.

Frankreich.

Der österreichisch⸗ungarische Minister des Aeußern Graf Goluchowski ist gestern von Plombières nach Paris zurück⸗ gekehrt und stattete Nachmittags dem Minister⸗Präsidenten Méline einen Besuch ab.

Ein bei dem Marine⸗Ministerium eingelaufener Bericht über den Unfall des Kreuzers „Bruix“ besagt, daß die Kom⸗ mission nichts gefunden habe, was die Havarie des „Bruix“ erkläre. Den Maschinisten scheine eine Verantwortung für den Vorfall nicht zu treffen. Der „Bruix“ werde bhinnen drei Tagen wieder in See gehen können. 1

Spanien. CC

Die Königin⸗Regentin hat, wie „W. T. B.“ meldet, dem Kriegs⸗Minister Azcarraga das Minister⸗Präsidium definitiv übertragen. Derselbe beabsichtigt, die Cortez für den November einzuberufen. Hinsichtlich der cubanischen Frage soll der Minister⸗Präsident mit dem General Weyler im Prinzip übereinstimmen, sich aber Aktionsfreiheit vor⸗ behalten, um später die cubanische Angelegenheit eingehend zu prüfen. Veränderungen im Kabinet sollen nicht vorgenommen werden.

Angiolillo, der Mörder des Minister⸗Präsidenten Canovas del Castillo, ist gestern Vormittag 11 Uhr hin⸗ gerichtet worden.

Die Polizei von Vergara hat einen italienischen Anarchisten Namens Giuseppe Rossi verhaftet. Derselbe wurde von den Polizeibehörden Frankreichs, Italiens und Spaniens gesucht.

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Portugal. In Lissabon ist, dem „W. T. B.“ zufolge, ein italienischer Parfümerie⸗Fabrikant Namens Isidor Ricci verhaftet worden, der im Verdacht steht, mit Angiolillo befreundet gewes 8 Türkei. Nach einer Mel ung des Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗ Bureaus“ aus Konstantinopel fanden dort vorgestern und gestern zahlreiche Verhaftungen von Armeniern statt. Vielfach

stellungen und rieth ihm, die stren um Massacres vorzubeugen, da

der Präsident Faure an Bord des Kreuzers „Pot

von Asch die Abhaltung eines deutsch⸗nationalen Volks⸗ 8

wurden Befürchtungen ausgesprochen, daß die armenischen Attentate neue Metzeleien, wenn nicht in Konstantinopel, so doch in der Provinz, seitens der Mohamedaner zur Folge haben würden. Der französische Botschafter Cambon machte dem zu ihm gesandten Delegirten des Sultans Jzzet Bey ernste Vor⸗ trengsten Maßregeln zu ergreifen, onst ernstliche Komplikationen unvermeidlich sein würden. In den Patriarchaten und unter

3 Däne 8— Aus Helsingborg wird dem „W. T. B. daß uau“ gestern

Nachmittag, kurz nach 2 Uhr, Kronborg passiert habe; mit der Festung sei ein Salut ausgetauscht worden.

Asien. Aus Kalkutta meldet „W. T. B.“, daß die Einführun der in Konstantinopel erscheinenden Blätter „Sabah“ un „Malumat“ nach Indien verboten worden sei.

8 Arbeiterbewegung. Aus Mainz wird der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet, der Aus⸗

stand in der Göbel'schen Fahrradfabrik sei als beendigt zu be⸗

trachten, da es der Fabrikleitung gelungen sei, von auswärts hin⸗ reichende Arbeitskräfte zu erhalten. (Vgl. Nr. 193 d. Bl.). In Eisenach haben, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge in der Werkstatt von Otto Niemann die Drechsler wegen der Lohn⸗ und Arbeitsverhältnisse die Arbeit eingestellt.

In Cöthen hat nach demselben Blatt ein Theil der Maler wegen Lohnstreites die Arbeit eingestellt.

Aus London berichtet die „Allg. Corr.“ zum Ausstande der englischen Maschinenbauer: Am Anfang der Woche haben 6 700 Arbeiter der großen Armstrong'schen Schiffsbauwerke in Elswick ihre Kündigung erhalten. Es sind dies nicht nur Maschinenbauer, sondern auch Kesselschmiede, Tiscler, Zimmerleute und anderen Gewerken angehörige Arbeiter. In Rochdale ist über 800 Arbeiter die Arbeits⸗ sperre verhängt worden. Andererseits hat wieder eine Anzahl nicht unbedeutender Arbeitgeber sowohl in London, wie in der Provinz den achtstündigen Arbeitstag bewilligt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

August 1897.

Nach den Ermittelungen des Königlichen Statistischen Bureaus berechtigte um die Mitte des Monats August der Stand der Saaten in Preußen zu folgenden Erwartungen (Note 1: sehr gute, 2: gute, 3: mittlere [durchschnittliche], 4: geringe, 5: sehr geringe Ernte): Winterweizen 2,5 (im Juli 2,4), Sommerweizen 2,8 (im Juli 2 8), Winterspelz 2,1 (im Juli 2,1), Winterroggen 2,8 (im Juli 2,5), Sommerroggen 3,2 (im Juli 3,2), Sommergerste 3,0 (im Juli 3,0), Hafer 3,0 (im Juli 3,1), Erbsen 3,4 (im Juli 3,2), Kartoffeln 2,7 kim Juli 2,9), Klee (auch Luzerne) 2,5 (im Juli 2,8), Wiesen 2,6 (im Juli 2,8).

Zu diesen Zahlen wird in der „Stat. Corr.“ erläuternd Fol⸗ gendes bemerkt:

Die starken Niederschläge, welche insbesondere in den Provinzen Ost⸗ und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen und Schlesien mit dem zweiten Drittel des Monats Jult eintraten und mit geringen Unterbrechungen bis in die ersten Tage des August andauerten, haben die Erntearbeiten in den betreffenden Landestheilen ungemein ge⸗ hemmt und die Halmfrüchte, insbesondere den Roggen, viel⸗ fach durch Auswuchs beschädigt. Durch wolkenbruchartigen Regen und Hochwasser besonders schwer heimgesucht wurde der Re⸗ gierungsbezirk Liegnitz sowie Tbeile der Regierungsbezirke Frankfurt, Breslau und Merseburg. Dagegen herschte im Regierungsbezirk Erfurt und in den Provinzen Schleswig⸗Holstein, Hannover, West⸗ salen, Hessen⸗Nassau, Rheinland und Hohenzollern während der ver⸗ flossenen Berichtsperiode meist trockenes Wetter vor. Die Ernte konnte hier schnell und ohne wesentliche Störung fortgeführt werden, sodaß von den Halmfrüchten nur neoch ein kleiner Theil der Sommerung einzubringen ist. Erst in den letzten Tagen haben in Theilen der Regierungsbezirke Schleswig, Osnabrück, Stade, Aurich und der Provinzen Westfalen und Rheinland reichlichere Nieder⸗ schläge stattgefunden. Geringer als der durch Auswuchs und Hoch⸗ wasser angerichtete Schaden ist der durch Hagel verursachte, von dem nach den eingegangenen Berichten nur 17 Berichtsbezirke gegen 52 im gleichen Monat des Vorfahres betroffen wurden. Hiervon ent⸗ fallen 4 auf den Regierungsbezirk Posen, 3 auf den Kreis Hofgeismar im Regierungsbezirk Cassel, je 2 auf Köslin und Merseburg und je 1 Berichtsbezirk auf Stettin, Magdeburg, Erfurt, Schleswig, Hildes⸗ heim und Koblenz. Beschädigungen durch Engerlinge werden haupt⸗ sächlich aus den Regierungsbezirken Schleswig, Cassel, Hildesbeim, Liegnitz, Magdeburg und Erfurt gemeldet; von größerem Umfang scheint der durch sie angerichtete Schaden nur in Schleswig zu sein.

Was die einzelnen Fruchtarten anbetrifft, so konnte der Winter⸗ weizen im Osten nur selten völlig unbeschädigt eingeerntet werden; dagegen ist er in den westlichen Provinzen in guter Beschaffenheit ge⸗ borgen worden. Der Ertrag scheint in der Mehrzahl der Berichts⸗ bezirke durchaus zu befriedigen. Beschädigungen durch Rost und Brand werden nur vereinzelt gemeldet.

Weniger erfreulich lauteten dagegen die Nachrichten über die Roggenernte. Infolge der andauernden Niederschläge hat die Güte des bei Eintritt der Regenperiode in den meisten Berichtsbezirken bereits gemähten Getreides durch Auswuchs erbeblich gelitten, bis⸗ weilen derartig, daß man befürchtet, das Korn nur noch zu Futter⸗ zwecken verwenden zu können. Von 100 Berichterstattern fübren Klage hierüber in den Regierungsbezirken Frankfurt 97, Köslin 95, Liegnitz 83, Marienwerder 81, Bromberg 79, Danzig 71, Potsdam und Breslau je 60, Oppeln 58, Posen 56, Königsberg und Stettin je 50, Stralsund und Maadeburg je 43, Merseburg 36 und Gumbinnen 32. Ja den westlichen Provinzen konnte der Roggen fast ausnahmslos ohne Schaden eingebracht werden. Was die geerntete Menge anbetrifft, so ist die Klage fast allgemein, daß der Ertrag den Erwartungen, welche man nach dem Stande der Roggenfelder im Juni zu hegen berechtigt war, bei weitem nicht entsprechen wird. Von hundert Berichterstattern theilen durchschnittlich 16 mit, daß die Schüttung nicht befriedige, und zwar kommen die meisten Klagen aus den Provinzen Hessen⸗Nassau mit 27, Westfalen und Rheinland mit je 26 und Ostpreußen mit 22 v. H. Als Grund des geringeren Ertrags wird angegeben, daß der während der Blüthe eingetretene Frost mehr geschadet habe, als zuerst angenommen wurde; ferner habe sich der Roggen, besonders auf üppig bestandenen Feldern, bereits vor der Blüthe gelagert und daher zum großen Theil keine Frucht ansetzen können; vielfach sei aber auch durch die nach der Blüthe eingetretene Dürre die Avsbildung des Korns verhindert worden. Der Strohertrag ist im allgemeinen gut. 1

Die Sommerung konnte im Westen des Staatsgebiets bereits zum größten Theil gut eingebracht werden; in den östlichen Provinzen ist man noch mit ihrer Ernte beschäftigt. Die Gerste ist den von Nässe heimgesuchten Gegenden minderwerthig geworden und als Brauwaare nicht verwendbar. In einer Anzahl dieser Bezirke bleibt die Note unter dem Mittel. Günstiger lauten die Berichte aus den linkselbischen Gebieten. Der Hafer ist infolge der im Juni herrschenden Dürre meist kurz geblieben und ver⸗ spricht vielerorten kaum eine Mittelernte. Auch der später eingetretene Regen hat daran nicht viel zu ändern vermocht. In der Provinz Ostpreußen sind die Haferfelder derartig von Rost befallen, daß 92¹⁷ einzelnen Aeckern nur das dritte Korn geerntet werden dürfte. ungünstigsten lauten die Berichte über die Erbsen. Gerade in der⸗ jenigen Regierungsbezirken, welche für den Anbau dieser Fruchtart dee wichtigsten sind, wurden die Felder durch Mehlthau und Insekten f völlig vernichtet.

Den Kartoffeln sind die in der zweiten Hälfte des Juli ge⸗ fallenen Niederschläge von wesentlichem Nutzen gewesen; doch wird einer großen Anzahl der östlichen Bezirke bereits jetzt Klage ge

den armenischen Notablen herrsche größte Best irzun 4

daß sie infolge der Nässe anfingen zu faulen. Im allgemeinen

Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats

och mit Ausnahme der Ueberschwemmungsgebiete, wo sie durch wasser vernichtet wurden, auf eine gute Mittelernte zu dnen sein.

8 Der Klee ist in den Bezirken mit binreichenden Niederschlägen n den Vormonat etwas besser geworden; für einige westliche Re⸗ ungsbezirke dagegen sind die Noten zurückgegangen. Während die wiesen im allgemeinen einen guten zweiten Schnitt versprechen,

iind die Flußwiesen, besonders die an der Oder und Elbe belegenen,

durch Hochwasser verschlämmt; das Gras ist infolge dessen zu Futter⸗

jwecken unbrauchbar geworden. 3

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest wird der „Wiener Zeitung⸗ gemeldet: Nach den bis 15. d. M. bei dem ungarischen Ackerbau⸗Ministerium eingelaufenen Berichten hat das in den letzten zwei Wochen herrschende Hoch⸗ wasser in Getreide sowie in Hack⸗ und Futterfrüchten großen Schaden angerichtet, wodurch die Ertragsaussichten abermals verringert wurden. Auch die große Hitze und die niedergegangenen allzu großen Regen⸗ mengen tragen zu der Befürchtung bei, daß die Ernte in diesem Jahre eine besonders schwache sein werde. Die Qualität ist leichfalls eine schwache. Von der mit Weizen bebauten Fläche wurden 5129 369 Katastraljoch abgeerntet, was bei einem Durchschnittsertrage von 4,77 Meterzentnern per Katastraljoch einen Gesammtertrag von 2 470 000 Meterzentnern ergiebt. Dieser Ertrag ist um 2 600 000 Meterzentner niedriger als die Schätzung vor 14 Tagen. Die Qua⸗ sität ist meist schwach und nur an geringen Stellen gut. Trotzdem wurde ziemlich viel für den Handel geeigneter Weizen in Verkehr ge⸗ bracht. Von der mit Roggen bebauten Fläche wurden 1 713 037 Katastraljoch abgeerntet. Das Durchschnittsresultat per Katastraljoch beträgt 5,21 Meterzentner, daher das Gesammterträgniß 8 930 000 Meterzentner, gegenüber dem letzten Ausweise eine Verschlechterung um 750 000 Meterzentner. Die Qualität schwankt zwischen 69 bis 71 kg per Hektoliter. Von der mit Gerste bebauten Fläche wurden beiläufig 1 572 817 Katastraljoch, vLaher bedeutend weniger als im Fahre 1896, abgeerntet. Bei einem Duvcchschnittsresultate von 5,74 Meterzentnern per Katastraljoch beträgt das Gesammtergebniß 9Millionen Meterzentner. Dasselbe ist meist mittlerer Qualität. Die abgeerntete Haferfläche wird auf 1 483 072 Katastraljoch geschätzt. Der Durchschnittsertrag per Katastraljoch beträgt 5,76 Meterzentner, daher der Gesammtertrag annähernd 8 500 000 Meterzentner. Die beiden letztgenannten Zerealien ergaben beinahe einen Mittelertrag. Die Qualität des Hafers ist meist eine gute. Der Mais steht bisher im Durchschnitt mittel und theilweise gut mittel, Hanf und Flachs stehen zufriedenstellend. Der Taback gab qualitativ und quantitativ tine gute Ernte. Die Futter⸗ und Zuckerrüben versprechen einen Mittelertrag, die Kartoffel⸗Ernte ist im Durchschnitt beinahe mittel. Die Futterfrüchte lieferten einen guten Ertrag, die Weiden stehen gut. Der Weinstock litt unter der Peronospora, Hagel und Wolkenbrüchen. Obst ist wenig vorhanden. 8

Saatenstand in Norwegen. 3

Im Süden und Osten Norwegens sind die Aussichten hin⸗ sichtlich der Getreideernte ziemlich schlecht und versprechen nur ein kinappes Mitteljahr zu ergeben. Die große Hitze im Juli, verbunden it Regenmangel, hat ziemlichen Schaden angerichtet.

Die Heuernte hatte ein besseres Ergebniß. Im Westen wird die Getreideernte auf ein gutes Mitteljahr

angeschlagen.

Die nördlichen Distrikte hatten gleichfalls unter ungünstigen Witterungsverhältnissen zu leiden, sodaß, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, die Aussichten bezüglich der Getreideernte keineswegs er⸗ freulich zu nennen sind. Ebenso hat auch die Heuernte dieser Distrikte größtentheils schlechte Ausbeute gegeben.

Saatenstand in Dänemark.

„Die Roggenernte hat in der letzten Woche des Juli begonnen und ist unter günstigen Witterungsverhältnissen beendet worden. Die Qualität des Roggens ist im allgemeinen gut und gesund, der Ertrag sehr gut, sodaß man den Ausfall der Ernte als über mittel, auf den Inseln als etwas besser denn in Jütland, bezeichnen kann; nur in Mittelseeland und im nördlichsten Theile von Jütland bleibt er unter mittel, und es wird in ersterem Bezirk auch von einem Keimen der Körner berichtet.

Weizen und Gerste sind gemäht und in Garben gesetzt, wenn auch meistens noch nicht eingefahren. Durch die Regenfälle in der letzten Hälfte des Juli ist die Reife in günstiger Weise aufgehalten worden, und die Körnerbildung hat bierdurch gewonnen. Im all⸗ gemeinen wird für Weizen eine Mittelernte erwartet werden können. Malzgerste ist dagegen von schlechter Qualität, sie hat stellenweise durch Larvenfraß und, was die Farbe angeht, vielfach durch Regen während der Reife gelitten; das Stroh ist meistens kurz.

Auch über die Qualität des Hafers, dessen Ernte eben begonnen hat, wird in manchen Gegenden geklagt; so wird das Auftreten von Rost aus Nordseeland gemeldet.

Der Stand der Wurzelgewächse ist gut.

Wiesen und Weiden haben sich nach Aufhören der Dürre ziem lich ut erholt. Wegen des geringen Strohertrages steht jedoch in einzelnen

heilen Jütlands Futterknappheit in Aussicht, und es wird ein Weichen der Viehpreise erwartet

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 13 816, nicht rechtzeitig

gestellt 106 Wagen.

In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 5487, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen; am 20. d. M. sind gestellt 5453, nicht recht⸗

eitig gestellt keine Wagen.

gsggywangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am

*† August die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Hoch⸗

Eisterstraße 6, dem Zimmermeister Wilh. Pae tzoldt gehörig; Fläche 10,66 a; Nutzungswerth 16 200 ℳ; mit dem Gebot von 242 600 blieb Maurermeister Julius Scheidler, Groß⸗ beerenstraße 25, Meistbietender. Liesenstraße 16, Ecke Neue Hochstraße 1, dem Restaurateur Heinr. Madel gehörig; Fläche 5 Nutzungswerth 12 200 ℳ; mit dem Gebot von 180 010

brikbesitzer Isidor Brodnitz, Brückenallee 22, Meist⸗

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Berlin, 20. August. (Bericht übe Speisefette von Gebr. Gause.) Butter: Bei der sehr lebhaften Nachfrage genügten die Zu⸗ fuhren frischer Butter nicht zur Deckung des Bedarfs und die Preise mußten in Uebereinstimmung mit den Exportplätzen weiter wesentlich erhöht werden. In Landbutter bleibt das Geschäft noch immer sehr ruhig. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter Ia. Qualität 108 ℳ, dito II a. Qualität 102 ℳ, Landbutter 75 85 Schmalz: Der Markt verlief in dieser Woche in ruhiger, fester Haltung, bei sehr festen Getreidebörsen. Hier war das Geschäft nur von geringem Umfang. Das meist recht heiße, schwüle Wetter beeinträchtigt 2 Konsum etwas. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western team 30,50 31 ℳ, Hamburger Stadtschmalz 32,50 33 ℳ, Fertkanisches Tafelschmalz 33 ℳ, Berliner Bratenschmalz 34,50 bis

Mehlbörse der Bäcker⸗Innung zu Berlin vom „August 1897. Tendenz unverändert. Ungarischer Auszug 40,50 ℳ, „Weizenmehl 28,00 bis 28,50 ℳ, f. Weizenmehl 27,00 ℳ, Schrippen⸗ nehl 26,00 ℳ, f. Schrippenmehl —,— ℳ, Roggenmehl 21,50 bis 21,75 ℳ, Lieferungsmehl 20,50 ℳ, Obergräditzer Auszug 35,50 ℳ, Franienburger 21,00 ℳ, Lissa⸗Weizenmehl 26,30 ℳ, Greifenhagener oggen 0 I Elektoral 20,25 ℳ, do. Weizenmehl 00 25,90 ℳ,

Roggen⸗Schütt⸗Mehl II 14,25 ℳ, Stendaler Weizenmehl 000 26,00 ℳ, do. 00 25,25 ℳ, do. Kaiser⸗Auszug 29,00 ℳ, do. Edelweiß⸗Aus⸗ zug 29,90 ℳ.

Die gestrige außerordentliche Generalversammlung der Deutschen Bank in Berlin genehmigte die Anträge des Auf⸗ sichtsraths und Vorstandes über die Erhöhung des Kapitals von 100 auf 150 Millionen Mark. Die neuen Aktien werden von einem Konsortium mit der Verpflichtung übernommen, sie den Aktionären der Bergisch⸗Märkischen Bank und des Schlesischen Bankvereins im Tausch gegen die Aktien dieser Institute zu den bereits veröffentlichten Bedingungen anzubieten. Die Herren Dr. Hans Jordan⸗Elberfeld und Conrad Fromberg⸗Breslau wurden neu in den Aufsichtsrath der Deutschen Bank gewählt. Zu⸗ gleich wurde eine Reihe von Statutenänderungen beschlossen. ge⸗ Theil von ihnen wurde durch die Kapitalserhöhung nothwendig, die übrigen ergaben sich aus dem Wunsche, das Statut der Bank schon jetzt mit dem zukünftigen ndelsgesetzbuch in Ein⸗ klang zu bringen. Die Statutenänderungen bezwecken auch eine starke Verkürzung des Tantièmerechts des Aufsichts⸗ raths und der Direktion, insofern, als auf deren Antrag die durch das alte Statut gewährte Berechtigung außerordentliche Reserven tantismepflichtig zu machen, gestrichen und die Bestimmung aufrecht erhalten wurde, daß das Tantièmerecht erst nach Vertheilung von 5 % Dividende beginnen solle, während das neue Handelsgesetzbuch diesen Beginn schon von 4 % ab gestattet.

Die hiesige Firma Bolz u. Co. bringt soeben einen „Telephon⸗Mundschützer“ genannten kleinen Apparat in den Handel, der bestimmt ist, die gesundheitlichen Gefahren aufzuheben, die dadurch entstehen können, daß viele verschiedene Personen ein und dasselbe Telephon benutzen. Der gefällige kleine Apparat kostet 50 ₰. Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“” Die Lage des Eisenmarktes ist in der verflossenen Woche im wesentlichen weiter unverändert geblieben. Der Betrieb auf den Hochofenwerken war ein regelmäßiger; das erblasene Roheisen wurde von den Stahl⸗ und Puddelwerken, denen es an Beständen gänzlich mangelt, schlank abgenommen und, da der Betrieb der Walz⸗ werke nach wie vor ein flotter ist, von diesen sofort weiterverarbeitet. Der Absatz an Fertigeisen war namentlich in Eisenbahnmaterial und Baueisen recht umfangreich, aber auch in Handelseisen und Blechen konnten große Mengen sowohl in das Inland, als auch in das Ausland zum Versand gebracht werden. Der Eingang von neuen Ausführungsaufträgen hat in den letzten Tagen zugenommen, und auch größere Abschlüsse in Handelseisen und Blechen kamen neuerdings wieder zu den bisherigen Preisen zustande. Die Preisstellung ist andauernd fest. Es notieren Stahl⸗ und Puddel⸗Rohrisen 60 bis 62 ℳ, gewöhnliches Gießerei⸗Eisen 62 bis 64 ℳ, Hematite 72 bis 74 für die Tonne loko Werk, Handelseisen Grundpreis 145 bis 150 für die Tonne frei Empfangsstation, Bau⸗ eisen 130 bis 135 ℳ, Flußeisenbleche 140 ℳ, Schweißeisen⸗ bleche 160 die Tonne Grundpreis ab Werk. Die Be⸗ schäftigung der Rohrwalzwerke, Waggons⸗, Maschinen⸗ und Konstruktionswerkstätten sowie der sonstigen Verfeinerungs⸗ betriebe erhält sich in dem bisherigen auskömmlichen Umfange. Im übrigen scheint man in den Händlerkreisen die allgemeine Geschäfts⸗ lage wieder zuversichtlicher und die Stetigkeit der Preise mit mehr Vertrauen zu beurtheilen. Der Zinkmarkt zeigte in der ver⸗ flossenen Woche eine festere Haltung, die Preise für gewöhnliche Sorten bewegten sich in London zwischen 17 Pfd. Sterl. 2 Sh. 6 P. und 17 Pfd. Sterl. 5 Sh. Die Nachfrage nach Zinkblechen ist, der Jahreszeit entsprechend, fortgesetzt rege, und für die Lieferung werden von den Verbrauchern stets sehr knappe Fristen gestellt.

Stettin, 20. August. (W. T. B.) Spiritus loko 42,20 bez.

Breslau, 20. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Schl. 3 ½ % L.⸗Pfdbr. Litt. A. 100,20, Breslauer Diskontobank 119,00, Breslauer Wechslerbank 108,40, Schlesischer Bankverein 141,90, Breslauer Spritfabrik 149,50, Donnersmarck 159,75, Kattowitzer 183,75, Oberschl. Eis. 113,25, Caro Hegenscheidt Akt. 137,25, Oberschles. P.⸗Z. 150,00, Opp. Zement 159,75, Giesel Zem. 149,00. L.⸗Ind. Kramsta 150,50, Schles. Zement 203,50, Schles. Zinkh.⸗A. 204,50, Laurahütte 173,75, Bresl. Oelfbr. 105,25, Koks⸗Oblig. 102,50, Oberschl. Koks 172,25.

Produktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 % exkl. 50 Verbrauchsabgaben pr. August 62,10 Br., do. do. 70 Verbrauchs⸗ abgaben pr. August 42,10 Gd.

Magdeburg, 20. August. (W. T. B.) Zuckerbericht.

Kornzucker exkl. von 92 % —,—, Kornzucker exkl. 88 % Rendement 9,80 9,97 ½. Nachprodukte exkl. 75 % Rendem. 7,00 7,70. Ruhig. Brotraffinade I 23,50 23,75. Brotraffinade II —,—. Gem. Brot⸗ rtaffinade mit Faß 23,25. Gem. Melis I mit Faß 22,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 8,67 ½ Gd., 8,72 ½ Br., pr. September 8,67 ½ Gd., 8,70 Br., pr. Oktober 8,67 ½ Gd., 8,72 ½ Br., pr. November⸗Dezember 8,72 ½ bez., 8,75 Br., pr. Januar⸗März 8,90 Gd., 8,92 ½ Br. Schwächer. Wochen⸗ umsatz im Rohzuckergeschäft 61 000 Ztr. Frankfurt a. M., 20. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Lond. Wechs. 20,382, Pariser do. 80,933, Wiener do. 170,07, 3 % Reichs⸗A. 97,50, Unif. Egypter 107,50, Italiener 94,30, 3 % port. Anleihe 22,40, 5 % amort. Rum. 101,70, 4 % russische Kons. 103,50, 4 % Russ. 1894 67,00, 4 % Svpanier 61,40, Mittel⸗ meerb. 102,20, Darmstädter 156,30, Diskonto⸗Kommandit 204 50, Mitteld. Kredit 114,90, Oesterr. Kreditakt., 310 ⅜, Oest.⸗Ung. Bank 814,00, Reichsbank 161,30, Laurahütte 174,80, Westeregeln 195,00, Höchster Farbwerke 460,00, Privatdiskont 3.

Effekten⸗Sozietät. (Schluß.) Oest, Kreditaktien 310 ½, Gotthardbahn 154,30, Diskonto⸗Kommandit 204,80, Laurahütte 174,45, Portugiesen —,—, Ital. Mittelmeerb. 102,25, Schweizer Nordostbahn 113,30, Schweizer Union 82,40, Jtal. Méridionaux —,—, Schweizer Simplonb. 87,00, 6 % Mexikaner 92,90, Italiener 94,20.

Köln, 20. August. (W. T. B.) Rüböl loko 63,50, pr. Oktober —.

Dresden, 20. August. (W. T. B.) 3 % Sächs. Rente 96,75, 3 ½ % do. Staatsanl. 101,25, Dresd. Stadtanl. v. 93 101,25, Allg. deutsche Kredit 214,00, Dresd. Kreditanstalt 143,75, Dresdner Bank 161,00, Dresdner Bankverein 124,75, Leipziger Bank —,—, Sächs. Bank 127,60, Deutsche Straßenb. 195,40, Dresd. Straßenbahn 229,00, Sachs.⸗Böhm. Dampfschiffahrts⸗Ges. 300,00, Dresdner Bau⸗ gesellsch. 238,00.

Leipzig, 20. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. 3 % Sächsische Rente 96,80, 3 ½ % do. Anleihe 101,00, Zeitzer Paraffin⸗ und Solaröl⸗Fabrik 112,00, Mansfelder Kuxe 1106,00, Leipziger Kreditanstalt⸗Aktien 213,75, Kredit⸗ und Sparbank zu Leipzig 118,90, Leipziger Bankaktien 187,50, Leipziger Hypothekenbank 151,00, Saͤchsische Bankaktien 127,75, Sächsische Boden⸗Kreditanstalt 131,75, Leipziger Baumwollspinnerei⸗Aktien 174,50, Leipziger Kammgarn⸗ spinnerei⸗Aktien —,—, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 186,50, Altenburger Aktienbrauerei 245,00, Zuckerraffinerie Halle⸗Aktien 111,00, Große Leipziger Straßenbahn 255,50, Leipziger Elektrische Straßenbahn 168,00, Thüringische Gasgesellschafts⸗Aktien 207,00, Deutsche Spitzen⸗ fabrik 217,00, Leipziger Elektrizitätswerke 130,00 Kammzug⸗Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,20 ℳ, pr. September 3,20 ℳ, pr. Oktober 3,20 ℳ, pr. November 3,20 ℳ, pr. Dezember 3,20 ℳ, pr. Januar 3,17 ½ ℳ, pr. Februar 3,17 ½ ℳ, pr. März 3,17 ½ ℳ, pr. April 3,17 ½ ℳ, pr. mhean 3,17 ½ ℳ, pr. Juni 3,17 ½ ℳ, pr. Juli 3,17 ½ Tendenz:

uhig. Bremen, 20. August. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offtzielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse.) Ruhig. Loko 5,05 Br. Schmalz. Höher. Wilcox 25 ¾ ₰, Armour shield 25 ¼ ₰, Cudahy 26 ¾ ₰, Choice’ Grocery 26 ¾ ₰, Wbite label 26 ¼½ ₰. Speck. Fest. Short clear middl. loko 30 ½ ₰. Reis stetig. Kaffee —. Baumwolle. Ruhig. mäßig. Upland middl. loko 40 4. Taback. 90 Seronen Carmen. Kurse des Effekten⸗Makler⸗Vereins. 5 % Norddeutsche

Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗Aktien 165 Gd., 5 % Nordd.

Hamburg, 20. August. (W. T. B.) Schlußkurse. Hamb. Kommerzb. 138,10, Bras. Bk. f. D. 164,00, Lübeck⸗Büchen 169,10, A.⸗C. Guano⸗W. 76,50, Privatdiskont 2 ¾¼, Hamb. Packet 124,35, Nordd. Aoyd 106,75, Trust Dynam. 182,75, 3 % H. Staatsanl. 95,75, 3 ½ % do. Staatsr. 107,00, Vereinsb. 156,50, Hamburger Wechsler⸗ bank 135,75. Gold in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 71,90 Br., 71,40 Gd. Wechselnotierungen: London lang 3 Monate 20,29 Br., 20,26 Gd., 20,28 bez., London kurz 20,39 Br., 20,35 Gd., 20,38 bez., London Sicht 20,40 Br., 20,36 Gd., 20,39 bez., Amsterdam 3 Monate 167,55 Br., 167,25 Gd., 167,50 bez., Oest. u. Ungar. Bkpl. 3 Monat 168,45 Br., 168,05 Gd., 168,40 bez., Parts Sicht 81,05 Br., 80,85 Gd., 80,97 bez., St. Petersburg 3 Monat 214,70 Br., 213,70 Gd., 214,40 bez., New⸗York Sicht 4,20 ½ Br., 4,18 ½ Gd., 4,19 bez., do. 80 Tage Sicht 4,18 ¼ Br., 4,15 ¼ Gd., 4,17 ¼ bez. ¹

Getreidemarkt. Weizen loko unverändert, holsteinischer loko 172 185. Roggen unverändert, mecklenburger loko 136—150, russischer loko fest, 100. Mais 90. Hafer fest. Gerste fest, Rüböl fest, loko 60 Br. Spiritus ( unverzollt) fest, pr. August⸗Septbr. 19 Br., pr. Sept.⸗Oktober 19 ½ Br., pr. Oktober⸗ November 19 ⅜, pr. November⸗Dezember 19 Br. Kaffee ruhig. Umsatz Sack. Petroleum ruhig, Stand. white loko 4,85 Br.

Kaffee. (Nachmittagsbericht’)) Good average Santos pr. Septbr. 35 ½, pr. Dezember 36 ½, pr. März 37, pr. Mai 37 ½. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I., Produkt Basis 8 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August ,65, pr. Septbr. 8,67 ½, pr. Oktober 8,65, pr. Dezember 8,75, r. März 8,97 ½, pr. Mai 9,10. Ruhig.

Wien, 20. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Oesterr. 4 ⅛6 % Papierrente 102,30, Oesterr. Silberrente 102,30, Oesterr. Goldrente 124 00, Oesterr. Kronenrente 101,60, Ungar. Goldrente 122,40, do. Kron.⸗A. 100,10, Oesterr. 60r. Loose 146,00, Länderbank 238,50, Oesterr. Kredit 366,50, Unionbank 298,50, Ungar. Kreditb. 399,00, Wiener Bankverein 258,00, Wiener Nordbahn 267,00, Buschtiebrader 557,00, Elbethalbahn 258,50, Ferd. Nordb. 3405,900, Oesterr. Staatsbahn 348,00, Lemb. Czern. 284,00, Lombarden 88,25, Nordwestbahn 252,00, Pardubitzer 210,00, Alp.⸗Montan 135,00, Amsterdam 99,00, Deutsche Plätze 58,76, Londoner Wechsel 119,70, Pariser Wechsel 47,57 ½, Napoleons 9,52 ½, Marknoten 58,76, Russ. Banknoten 1,27 ¼, Brüxer 285,00, Tramway 465,00.

Getreidemarkt. Weizen pr. Herbst 12,11 Gd., 12,13 Br., pr. Frühiahr 11,90 Gd., 11,92 Br. Roggen pr. Herbst 8,88 Gd., 8,90 Br., pr. Frühjahr 8,90 Gd., 8,95 Br. Mais pr. Juli⸗August Ed., —. Br., pr. September⸗Oktober 5,18 Gd., 5,20 Br. Hafer pr. Herbst 6,63 Gd., 6,65 Br., pr. Frühj. 6,78 Gd., 6,80 Br.

Die Semestralbilanz der Oesterreichischen Kredit⸗Anstalt ergiebt einen Reingewinn von 2 408 442 Gulden. Die Resultate der Konsortial⸗Geschäfte sind, insoweit letztere am 30. Juni vollständig abgerechnet waren, berücksichtigt.

21. August, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Ruhig. Ungar. Kredit⸗Aktien 398,00, Oesterreichische Kredit⸗ Aktien 365,90, Franzosen 347,75, Lombarden 88,25, Elbethalbahn —,—, Oesterreichische Papierrente 102,30, 4 % Ungarische Goldrente 122,60, Oesterreichische Kronen⸗Anleihbe —,—, Ungarische Kronen⸗Anl. 100,10, Marknoten 58,77 ½, Bankverein 258,00, Länderbank 237,50, Buschtiehrader Litt. B.⸗Akt. 557,00, Türk. Loose 64,25, Brüxer 288,00, Wiener Tramway 466, Alpine Montan 135,40.

London, 20. August. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Engl. 2 ¾ % Konsols 112 ⅞, Preuß. 4 % Konsols —, Ital. 5 % Rente 93 ½, 4 % 89 er Russ. 2. S. 104, Konv. Türken 22 ½, 4 % Spanier 62, 3 ½ % Egypter 103 ¼, 4 % unif. do. 107 ¼, % Trib.⸗Anl. 109, 6 % kons. Mex. 94 ½, Neue 93er Mex. 92, Ottomanbank 13 ¼, De Beers neue 28 ¼, Rio Tinto neue 23 ½, 3 ½ % Rupees 63, 6 % fund. Arg. A. 84 ¼, 5 % Arg. Goldanl. 86 ¾, 4 ½ % äuß. do. 59, 3 % Reichs⸗Anl. 97, Brasil. 89 er Anl. 64 ¼, Platzdiskont 1¼, Silber 24 ½, 5 % Chinesen 100 ¼, Anatolier 90.

Getreidemarkt. (Schlußbericht.) Weizen 1 ½ sh. höher, in Mehl gutes Geschäft zu Eröffnungspreisen, gemischter Mais fest, runder stetig, Gerste flau. Von schwimmendem Getreide Weizen fest, Mais und Gerste ruhig, aber stetig.

96 % Javazucker 11 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 8 Käufer. Chile⸗Kupfer 48 ½. pr. 3 Monat 49 .

London, 20. August. (W. T. B.) Einer Meldung des „R. B.“ zufolge hat der argentinische Gesandte in London der Bank von England den vollen Betrag der Zinsen vom 1. Juli ab für die Kupons der 4 ⅞prozentigen argentinischen Anleihe von 1887, welche am 1. September fällig sind, übermittelt.

Liverpool, 20. August. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 7000 B., davon für Spekulation und Export 1000 B. Weichend. Amerikaner ⁄½2 niedriger. Middl. amerikan. Lieferungen: Ruhig. August⸗September 357 63 Verkäuferpreis, September⸗Oktober 3⁵014 3⁵1 ⁄¼64᷑¶ Käuferpreis, Oktober⸗November 34 ⁄64 Verkäuferpreis, November⸗Dezember 34234)% Werth, Dezember⸗Januar 341 ½64 Käufer⸗ preis, Januar⸗Februar 341 84 Verkäuferpreis, Februar. März 34164— 342⁄64 ꝗKäuferpreis, März⸗April 342⁄64 do., April⸗Mai 34 ⁄%4 do., Mai⸗Juni 344¼84 d. do.

Baumwollen⸗Wochenbericht. Wochenumsatz gegenwärtige Woche 44 000 (vorige Woche 55 000), do. von enerlee seen 40 000 (48 000), do. für Spekulation 1000 (1000), do. für Export 6000 (50002⁄, do. für wirklichen Konsum 33 000 (42 000), do. unmittelb. ex. Schiff 45 000 (52 000), wirklicher Export 7000 (7000), Import der Woche 8000 (5000), davon amerikanische 3000 (1000), Vorrath 572 000 (616 000), davon amerikan. 458000 (502 000), schwimmend 2 11 000 (10 000), davon amerikanische 7000 61 . höh Getreidemarkt. Weizen 3—4 d., Mehl 1 d. und Mais ½ d. öher. Manchester, 20. August. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ¾¼,V 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 6 ½, 30r Water Clayton 6 ⅞, 1 32r Mock Brooke 6 ¾, 40r Mayoll 7, 40r Medio Wilkinson 7 , 32r Warpcops Lees 6 ⅛, 36r Warpcops Rowland 7, 36r Warpcops Wellington 7 ¼, 40r Double Weston 8 ½, 60r Double courante Qualität 10 ¾, 32“ 116 vards 16 % 16 grey Printers aus 32r/469 153. Ruhig.

Glasgow, 20. August. (W. T. B.) Rohe isen. Migxed numbers warrants 44 sh. 7 d. Stetig. (Schluß.) Mixed numbers warrants 44 sh. 7 ½ d. Warrants Middlesborough III 40 sh. 8 d. Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 351 758 Tons gegen 363 469 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 79 gegen 79 im vorigen Jahre.

Paris, 20. August. (W. T. B.) Die Börse war anfangs ziemlich fest; später drückten kleine Realisationen, denen bei der herr⸗ schenden Geschäftsstille keine genügende Gegenpartie gegenüberstand. Die Kurse gaben zumeist nach; der Verkehr vollzog sich schleppend. (Schluß⸗Kurse.) 3 % Französische Rente 104,90, 5 % Italienische Rente 94,32 ½, 3 % Portugiesische Rente 21,90, Portugiesische Taback⸗ Obl. 489,00, 4 % Russen 1889 —,—, 4 % 99 1894 67,05, 3 ½ % Russ. A. —,—, 3 % Russen 96 95,85, 4 % span. äußere Anl. 62, Oesterreichische Staatsbahn —,—, Banque de France —, B. de Paris 868,00, B. ottomane 591,00, réd. Lyonn. 792,00, Debeers 746,00, Rio⸗Tinto⸗A. neue 578,00, Suezkanal⸗A. 3275, Privat⸗ diskont 1 ¼, Wchs. Amst. k. 206,00, Wchs. a. dtsch. Pl. 122 16, Wchs. a. Italien 5, Wchs. London k. 25,17, Chequ. a. London 25,18 ½, do. Madrid k. 377,40, do. Wien k. 208,00, Huanchaca 45,00. Getreidemarkt. (Schluß.) Weizen fest, pr. August 29,75, pr. September 28,75, pr. September⸗Dezember 28,35, pr. November⸗ -8. 28,05. Roggen behauptet, pr. August 18,75, pr. November⸗ ebruar 18,50. Mehl fest, pr. August 59,85, pr. September 60,10, pr. September. Dezember 60,05, pr. November⸗Februar 59,45. Rüböl ruhig, pr. August 60 ¾, pr. September 61, pr. September⸗ Dezember 61, pr. Januar⸗April 61 ⁄¼7. Spiritus ruhig, pr. August 38 ¾, pr. September 38 ¾, pr. September⸗Dezember 37 ¾, pr. Januar⸗

Llovyd⸗Aktien 107 ½ Br., Bremer Wollkämmerei 270 Br.

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April 37 .