1897 / 239 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Oct 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Qualität

gering

mittel

gut

1 8 Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

niedrigster

ℳ8

höchster

1

niedrigster

höchster niedrigster ˖höchster

Verkaufte Menge

Doppelzentner

Verkaufs⸗ preis werth für 1 Doppel⸗

zentner

Am vorigen Markttage

schnitts⸗

——

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis un bekannt)

Snt .. Insterburg Elbing . 3 Luckenwalde.. Brandenburg a. H. Frankfurt 6. D.. Pyrßst.. Stargard. Greifenberg i. P. Neustettin.. Kolberg. Rummelsburg Bromberg.. Namslau.. Trebnitz.

Ohlau . ZI Habelschwerdt. Neusalz a. O. Sagan. Bunzlau.. Goldberg Leobschütz

Neisse Salzwedel. Halberstadt. Eilenburg

Erfurt

Kiel.

Goslar. Duderstadt Lüneburg Minden.

Fulda . Boppard. München. Straubing. Regensburg. Großenhain. Meißen. ö Plauen i. V. Reutlingen. Heidenheim. Ravensburg Saulgau. Offenburg. e“” Diedenhofen Breslau.

Tist.. Insterburg. Elbing.. Luckenwalde. wenn 8 1 Brandenburg a. H..

Frankfurt a. O.. Schwiebus eö1““ ZEö1“] Stargard. weö] Greisenberg i. P. Schivelbein. Neustettin. Belgard. Kolberg.. Köslin. Schlawe. Rummelsburg i. .“ Bütow Namslau 1 öö““ Ohlan. abZ“ Habelschwerdt Neusalz a. O.. Sagan. Bunzlau. Goldberg. Hoyerswerda Leobschütz. Neisse. Salzwedel. Halberstadt. Eilenburg bö. IEEIö1“ Goslar.. Duderstadt. Lüneburg. 2 8 Boppard. München. . Straubing Regensburg. Großenhain Meißen.. ö Plauen i. V. Bautzen. Reutlingen. Rottweil. ö.“ Heidenheim. Ravensburg. Saulgaun.. EE“; Offenburg. Braunschweig BEEöu““ Diedenhofen. Breslau ..

merkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mit e hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein

liegender Strich (—) in den S

Neurupriuin.. Fürstenwalde, Sprer .

*

alter H.

11,90

13,50 11,40 12,00 13,50

11,00

10,90 12 50 12,00 13,40 12,50 13,20 13,33 12,00 14,00 11,33 10,45 12,25 15,00 14,50

*

dEÖSÖSSNAh 2nGU H bo do 8888888

neuer H.

für Preis

S

12,00

13,50 11,80 12,00 13,50

11,80

12,80

11,43 13,75

888

111

888

srkegesss

—,J9——99— —,——qö,— . 2

8

14,79 14,62 13,20 14,00 13,20 13,00 16,26 19,40 18,00 18,10 18,40

16,20 13,50

13,50

11,60 13,50 13,50 13,70. 13,40 12,80 14,40

14,00 12,20 12,80 12,00

12,80 12,80 13,82 11,50

14,00 12,40 13,20 13,60 12,60 13,20 12,80 12,00 12,40 14,00 13,60

15,00 14,50 11,60 12,20 13,25 14,00 15,00 14,25

14,10 12,00 12 50 13,50 13,00 13,00 13,20 13,83 14,52 13,00 13,00 13,10 15,00

12,36 13,00 12,00 12,98 13,20 13,80 13,60 15,00 14,00 15,60 13,40 14,10 12,30

16,60 13,80

13,60

12,00 13,50 13,50 14,20 13,40 13,00 14,40

14,00 12,20 12,80 12,00

12,80 13,20 13,82 12,00

14,00 14,00 13,40 13,60 12,60 13,80 12,80 12,20 12,60 14,00 13,60

15,00 14,50 12,00 12,40 13,50 14,50 15,00 14,25

15,00 12,67 13,75 13,50 14,00 13,25 15,60 14,96 15,70 14,00 13,50 13,80 15,00

12,36 13,20 13,40 12,98 14,25 13,80 14,20 15,25 14,00 15,60 13,80 14,50 12,60

S

Ha

11

14,00 12,20

14,00 12,50 14,00 14,50 13,00 13,20 13,71

13,00

12,00 14,90 14,40 14,00 14,20 13,05

14,25 16,00 15,33 13,51 14,50 18,00 15,75 19,00 12,75 18,10 14,50 13,00

17,00

18,20 17,17 16,31

14,70 15,20 17,00 17,60 20,20 18,80 19,00 19,20 17,00

16,60 14,40

fer.

14,00 14,00 12,80 14,20 14,20 14,30 15,00 14,00 14,50

13,00 12,40 13,00 13,20 13,60 14,00 12,60 13,60

13,40

13,10

14,00

13,30 12,40 12,80

14,00

14,00

15,50

12,40 12,60 13,50

14,00

15,10 12,67 13,75 14,00

13,25

15,80 15,88 15,81 14,00 13,60 14,00 16,00 14,40 13,20 13,60

14,20 14,50 14,60 14,40 15,50 14,40 13,80 14,90 12,80

¹

14,00 12,20

14,00 13,00 14,00 14,50 13,00 13,20 13,71

13,50

12,00 14,90 15,30 14,00 14,40 13,35

14,25 16,00 16,00 14,41 15,00 19,50 15,75 19,00 13,00 19,00 15,00 14,50

17,00

19,20 18,40 18,08

15,50 16,50 17,00 17,60 20,20 19,00 19,00 20,40 17,00

17,00 15,30

14,00 14,00 13,60 14,20 14,20 14,80

15,00 14,00 14,50

13,20 12,40 13,00 13,20 14,00 14,00 13,20 13,60

13,60

13,10 14,80 13,30 12,60 13,00

14,00 14,00 15,50

12,80 12,80 14,20 14,80 15,75 15,50 14,75 16,0

13,33 14,50 14,00

13.50 18,00 17,61 17,20 15,00 14,30 14,80 16,00 15,20 13,20 14,20

14,20 15,10 14,60 15,00 16,00 14,40

14,20 15,00

13,30

unkt (.)

12,94 12,20 11,43 13,60

13,98 13,00 13,20 13,71

13,00 12,90 13,70 13,00 14,00 13,33 13,50

15,50

Oe SAFro

SSSSSS. S. SSSSS: 28

S8;

pohoho ο ρ ορν . 5 bo

.

bOn bo SS.

vdo po bo po bo Sbo po po.

EEEE6

etheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Sttatistik und Volkswirthschaft.

Die Vertheilung der ergänzungssteuerpflichtigen Bevölkerung und ihres Vermogens Se en (Stat. Korr.) Aus früheren Mittheilungen wissen unsere Leser,

daß das gesammte ergänzungssteuerpflichtige Vermögen in Preußen von

über 64 Milliarden derart vertheilt ist, daß die größeren Vermögen in den Städten, die kleineren aber auf dem Lande zahlreicher sind. Während von den 26 nichsten Leuten, die zusammen die erste Milliarde besitzen, nur 9 in den Landgemeinden und Gutsbezirken, dagegen 17 in den Städten wohnen und bis zur 44. Milliarde ausnahmslos die Städte in der Mehrheit sind, findet sich bis zur 62. Milliarde dann eine Mehrheit der „Landleute“ bis zum Vierfachen, sodaß im Ganzen das Land“ 638 440 Zensiten, die „Städte“ nur 528 305 nachweisen. Mit den unselbständigen An⸗ ehörigen umfaßt die ergänzungssteuerpflichtige Bevölkerung 4 379 951. Köpfe, und zwar in den Städten 13,49, auf dem Lande 14,30, im Ganzen 13,97 v. H. der Bevölkerung, ist also auf dem Lande auch im Verhältniß etwas zahlreicher. Am breitesten ist diese Schicht in den Landgebieten des Nordwestens, we sie in Lüneburg 22,90, in Münster 22,60, in Minden 22,53, in Hannover 22,40 und in Stade 21,20 v. H. umfaßt. Ueber 20 erhebt sich sonst nur noch Koblenz mit 21,07; es folgen Schleswig mit 19,92, Osnabrück mit 19,83 v. H. Die niedrigste Ziffer erreicht in den Landgebieten westlich der Elbe der Bezirk Arnsberg mit 12,97 v. H. In den Landgebieten östlich der Elbe übersteigen den Staatsdurchschnitt nur -v mit 15,07 und Potsdam (wohl unter dem Einfluß der

erliner Vororte) mit 14,84 v. H.; über 10 gehen dann noch Stettin mit 12,97, Liegnitz mit 11,49, Köslin mit 11,33 und Gum⸗ binnen mit 10,91 hinaus. Am niedrigsten unter den Landgebieten steht dasjenige des an Kleinbesitz und Kleinbetrieb besonders armen Bezirks Stralsund mit 8,00 v. H.; vergleicht man aber wiederum Stadt und Land, so ergiebt sich, daß selbst dieses Landgebiet nur wenig hinter der Stadt Berlin (mit 8,92 v. H.) zurück⸗ bleibt. Während die Reichshauptstadt ein ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen von 7,82 Milliarden nachweist, d. h. 4767 auf den Kopf gegen nur 1698 im Landgebiete von Stralsund, ist ihr unverhältniß⸗ mäßig größerer Reichthum also derart vertheilt, daß die ergänzungs⸗ steuerpflichtige Schicht auf beiden Seiten verhältnißmäßig fast gleich broß erscheint. Auch in den anderen Großstädten ist diese Schicht verhältnißmäßig dünn, meist aber doch stärker entwickelt als in Berlin. Von den 9 größten Städten außer Berlin überschreiten den Staats⸗ durchschnitt der Städte (mit 13,49 v. H.) Hannover mit 16,64 und Frankfurt a. M. mit 15,90 v. H.; Düsseldorf weist 13,13, Köln 12,24, Magdeburg 11,56, Stettin 11,36, Breslau 10,27, Altona 9,14 und Königsberg i Pr. 8,91 v. H. nach. Besonders günstige Ziffern zeigen die der Bezirke Koblenz und Minden mit 21,25 bezw. 20,70 v. H.

*Von den 64,02 Milliarden steuerpflichtigen Vermögens kommen auf die Städte 38,35, auf die Landgemeinden und Gutsbezirke nur 25,67. Abgesehen von dem durch die Berliner Vororte beeinflußten. Landgebiete von Potsdam mit 2,13 Milliarden, wiesen über 1 Milliarde nur die Landgebiete der Bezirke Schleswig mit 1,68, Magdeburg mit 1,66, Breslau mit 1,44, Merseburg mit 1,43 sowie Düsseldorf und Arnsberg mit je 1,05 auf. Von dem steuerpflichtigen Vermögen der Städte entfallen auf Berlin 7,82, auf die Städte der Bezirke Düsseldorf 3,96, Wiesbaden 3,56, Köln 2,20, Potsdam 2,03, Magde⸗ burg 1,67, Breslau 1,66, Merseburg 1,19, Arnsberg und Schleswig

1,17 Milliarden.

Brände in Preußen 1895. (Stat. Korr.) Der im Jahre 1894 eingetretene Rückgang der Schadenbrände innerhalb des preußischen Staats hat nicht angehalten; denn das Königliche Statistische Bureau verzeichnet für 1895 33 491 Brände, welche 37 250 Besitzungen beschädigten, d. h. 5258 Schaden⸗ brände und 5953 beschädigte Besitzungen mehr als im Vorjahre. Durch ein nicht auf dem Grundstück selbst ausgebrochenes Feuer wurden 3759 Besitzungen betroffen, immerhin 100 weniger als im Jahre 1892, aber 598 mehr als 1893 und 695 mehr als im Jahre 1894, sodaß auch hinsichtlich der Brandausbreitung das Jahr 1895 zu den am schlimmsten verlaufenen gehört. 3 Von den 38 887 überhaupt eingegangenen Brandzählkarten waren 185 doppelt angefertigt und 815 (in den Regierungsbezirken Frank⸗ furt 81, Königsberg 75, Posen 67, Potsdam, Bromberg und Erfurt je 65, Cassel 47 u. s. w.) zur Beschreibung solcher Brände mehr ver⸗ wendet, welche eine größere Anzahl von Gebäuden innerhalb eines Ge⸗ höftes betroffen haben. Ferner handelten 205 Zählkarten über Unschädliche Schornsteinbrände (in den Bezirken Schleswig 54, Berlin 44, Tüsseldorf 36, Danzig 26 u. s. w.) sowie 432 über sonstige Brände mit weniger als 1 Schadenwerth (in Berlin 147, Danzig, Merseburg und Wiesbaden je 26, Potsdam 24 u. s. w.). Folgende Anzahl von Schadenbränden und durch Feuer be⸗ schädigten Besitzungen ist für das Jahr 1895 aus den einzelnen Regierungsbezirken gemeldet:

Bezirke Brände h Bezirke sitzungen 1477

ngen Königsberg 1305 1398 Schleswig ... 1532 Gumbinnen. 3 419 Hannover 600 636 705 Hildesheim 452 601 779 Lüneburg 1423 501 6987 Stade 254 272 2031 Osnabrück 249 257 1127 ö1ö¹“ 155 695 1““ 498 429 Minden . . .. 887 410 161 Arnsberg 960 999 1175 eööö 722 Wiesbaden 682 747 1541 bbö1“ 565 1014 Düsseldorf 2808 2901 Sb... 1130 1 1680 Magdeburg.. 1104 535 Merseburg .. 865 781 Erf 261 338 he

Je⸗

Brände 8 B

Frankfurt... Stettin

romberg 9 8 Breslau.. Liegnitz

Literatur.

Jahresbericht des Großherzoglich badischen Ministe⸗ riums des Innern für die Jahre 1889 bis 1896. Zwei Bände, 710 und 545 S. Karlsruhe, Verlag von Ferd. Thiergarten. Dieser vor kurzem erschienene Bericht, ein Muster von Klarheit und Uebersichtlichkeit, gewährt einen erschöpfenden Aufschluß über den Gang der inneren Verwaltung in Baden während des angegebenen Zeitraums und enthält auch ein über⸗ aus reichhaltiges statistisches Material. In 13 Abschnitten be⸗ handelt derselbe die Thätigkeit und Organisation der Behörden, das Verwaltungsstreitverfahren, die Beamtengesetzgebung und Vor⸗ bildung der Beamten, den Gang der Gesetzgebung in den Jahren 1889 bis 1896, die Bewegung der Bevölkerung, die Polizei, das Medizinalwesen, Gewerbe, Industrie und Handel, die Kranken⸗, Unfall⸗ und Invalidenversicherung, die Landwirthschaft, das Veterinärwesen, das Straßen⸗ und Wasser⸗, Vermessungs⸗ wesen, das Forst⸗ und Jagdwesen, die Fischerei, den Bergbau, die geologische Landesuntersuchung, die gemeinnützigen Anstalten, das Woblthätigkeits⸗ und Armenwesen, die Statistik, das Archivwesen und im letzten Abschnitt die kommunalen Verbände..

Die Praxis des Reichsgerichts in Zivilsachen, be⸗ arbeitet von A. Bolze, Reichsgerichts⸗Rath. 22. Band. Leipzig, Verlag von C. A. Brockhaus. Preis 6 Was beim Erscheinen der früheren Bände über die Art der Stoffbehandlung und den Werth der übersichtlichen Bearbeitung von Entscheidungen des Reichs⸗

des Zivilprozeßrechts mitgetheilt, unter denen sich wiederum eine große Anzahl von allgemeinerem Interesse befindet. Es sei nur auf die patentrechtlichen, Miethe, Pacht, Handelskauf, Versicherung in allen ihren Gestaltungen, Betrug und Irrthum betreffenden Erkenntnisse hingewiesen. Bekannt sind die Entscheidungen über das Eigenthum an der Elisabeth⸗Kirche in Marburg (Nr. 666) und über die Gehalts⸗ ansprüche einer Lehrerin, die sich verbeirathet hatte und deshalb ent⸗ lassen worden war (preußisches Recht, Nr. 657 bis 659). In Nr. 502 wird verneint, daß eine offene Handelsgesellschaft Mitglied einer anderen Gesellschaft dieser Art sein könne. Nr. 420 behandelt die Schadensersatzansprüche aus einer Explosion von feuergefährlichen Stoffen, die irrthümlich unter falscher Bezeichnung versandt worden sind, gegen den Spediteur.

Grundzüge des Luftrechts. Von Dr. Konrad Jurisch, Dozenten an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin. Verlag von Karl Heymann, Berlin. Preis 3 In einer im vorigen Jahre veröffentlichten Arbeit über deutsches Luftrecht hat derselbe Ver⸗ fasser den Nachweis zu führen unternommen, daß es nothwendig sei, die Reinhaltung der Luft gesetzlich zu regeln, und dabei namentlich die hygienischen Vortheile betont, welche aus der Wirksamkeit eines Luft⸗ gesetzes erwachsen würden. In einer anderen Publikation, welche von den gegenseitigen Schädigungen gewerblicher Betriebe durch verun⸗ reinigte Luft handelt hat dann der Verfasser die technischen und nationalen Vortheile hervorgehoben, welche mit einer selbst zwangsweisen Verbesserung der Fabrikationsmethoden verbunden wären, indem durch eine solche ein gesunder und erheblicher Fortschritt der Industrie gesichert würde. Seine technische Begründung der Nothwendigkeit, ein besonderes Luftgesetz zu schaffen, gipfelt darin, daß die zur Zeit geltenden Bestimmungen nicht ausreichten, um überall diejenigen Forderungen durchzusetzen, deren Erfüllung sich als Rechtsziel des Luftgesetzes darstelle. In der vorliegenden Schrift ver⸗ sucht nun der Verfasser, vom technischen Standpunkt aus den Inhalt des zu schaffenden Luftrechts in seinen Grundzügen zu entwerfen. Im Großen und Ganzen würde seinen Forderungen ein Luftgesetz nach dem Muster des englischen Alkaligesetes von 1874 bezw. 1881 ent⸗ sprechen, durch welches der Maximalbetrag der Verunreinigung der Luft zahlenmäßig festgesetzt ist.

Wie der Arbeiter lebt. Arbeiter⸗Haushaltungs⸗ Rechnungen aus Stadt und Land, gesammelt, im Auszuge mitgetheilt und besprochen von Max Mavyv. Berlin, Karl Heymann'’s Verlag. Preis 1 Diese kleine Schrift, deren Verfasser dem Leser einen Einblick in eine Anzahl Haushaltungsrechnungen verschafft, die den Weg weist, auf dem man darüber, wie der Arbeiter lebt, vollständige und zuverlässige Auskunft erhalten kann, darf von vornherein auf großes Interesse rechnen. Die unter bedeutenden Schwierigkeiten zu⸗ sammengebrachten und auf das Sorgfältigste geprüften zwanzig Haus⸗ haltungsrechnungen enthalten trotz ihrer anscheinend geringen Zahl ein sehr vollständiges und werthvolles Material. Da das zu Grunde gelegte Einkommen sich zwischen 2019 und 647 bewegt, die Rech⸗ nungen die Verhältnisse der Groß⸗, Mittel⸗, Kleinstadt und des Land⸗ ortes darstellen und die Rechnungssteller Arbeiter der Groß⸗ und Klein⸗ industrie, des Handwerks und der Landwirthschaft auf ihren ver⸗ schiedenen Befähigungsstufen sind und endlich auch einige Arbeiterinnen auftreten, so gewinnt man in der That aus dieser Zusammenstellung ein so lebenswahres und anschauliches Bild von dem Leben der Arbeiter, wie die Berufs⸗ und die Haushaltsstatistik es nicht geben können. Die einer jeden Haushaltsrechnung vorangehenden Angaben über die Familien⸗ und Arbeitsverhältnisse der Rechnungssteller, an die sich eine kurze Beschreibung der Wohnung schließt, sind in dieser Beziehung besonders werthvoll. Nachdem man zunächst mit dem Verfasser eine Wanderung durch die einzelnen Arbeiterhaushaltungen gemacht und dabei befriedigende und weniger erfreuliche Ein⸗ drücke in buntem Wechsel gesammelt hat, werden die Rechnungen im allgemeinen unter Berücksichtigung der einzelnen Einnahme⸗ und Ausgabetitel besprochen. Der hierbei maßgebende Ge⸗ sichtspunkt wird bereits in der Einleitung hervorgehoben, wo der Verfasser auf die Beobachtung hinweist, „daß für das Auskommen des Arbeiters nicht die Lohnhöhe allein maßgebend ist, sondern daß das ganze Milieu, in dem er lebt, und nicht zum wenigsten auch die Größe des Orts, in dem er wohnt, eine wesent⸗ liche Rolle spielt.“ Die Besprechung der Rechnungen und noch mehr die in einem anderen Abschnitt auf Grund einer sehr sorgfältigen tabellarischen Zusammenstellung vorgenommene Vergleichung derselben führt den Leser dann zur Erklärung der auffälligen Verschiedenheiten, die man in den Haushaltungszuständen von Arbeitern mit gleichen Löhnen, aber einerseits unter städtischen und andererseits unter länd⸗ lichen Lebensverhältnissen bemerkt.

Eine im Verlag von H. S. Hermann, Berlin, unter dem Titel „Sammlung der für Berlin geltenden Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, im Hand⸗ werke und in der Industrie’ erschienene, zum praktischen Gebrauch für den Gewerbetreibenden bestimmte kleine Schrift (Preis 60 ₰), welche den Polizei⸗Lieutenant Paul Lehmann zum Verfasser hat, bebandelt die Sonntagsruhe, soweit dieselbe bis jetzt durch Gesetze, rechtsverbindliche Verordnungen und durch die Praxis festgelegt ist. Die recht großen Unklarheiten, welche über die einschlägigen Vor⸗ schriften bei vielen Gewerbetreibenden noch herrschen, ließen eine Sichtung des reichhaltigen Materials als dringend erforderlich er⸗ scheinen, und so dürfte mit dem Schriftchen einem in weiten Kreisen gefühlten Bedürfnisse abgeholfen sein.

Justinus Kerner's Briefwechsel mit seinen Freunden. Herausgegeben von seinem Sohne Theobald Kerner, durch Einleitungen und Anmerkungen erläutert von Dr. Ernst Müller. Mit vielen Bildnissen und Brieffaksimiles. 2 Bände. Preis geheftet 12 ℳ, elegant gebunden 14 (Deutsche Verlags⸗Anstalt in Stutt⸗ gart.) Nach einer Bestimmung Justinus Kerner’'s durfte sein Briefwechsel erst 30 Jahre nach seinem Tode veröffentlicht werden. Diese Zeit ist jetzt verstrichen und das Werk nunmehr der Oeffentlichkeit übergeben. Es ist ohne Zweifel eine hervorragende Publikation von hoher literar⸗ und kulturgeschichtlicher Bedeutung. Der Briefwechsel enthält ca. 860 Briefe, eine Auswahl aus 3 4000, die in Weinsberg liegen. Unter diesen befinden sich, außer etwa 200 von Kerner selbst geschriebenen, Briefe von 125 der bedeutendsten Männer seiner Zeit, darunter solche von Uhland (über 100), Karl Mayer, Varnhagen von Ense, Gustav Schwab, Nikolaus Lenau, Eduard Mörike, Tieck, Graf Alexander von Württemberg (ca. 30), König Ludwig I. von Bayern (27), Prinz Adalbert von Bayern, Fürst Alexander zu Hohenlohe, Prinzessin Marie von Württemberg, Freiherrn von Laßberg, Wolfgang Müller, Ferdinand Freiligrath, Emanuel Geibel. Die Briefe sind streng chronologisch geordnet und mit erläuternden Anmerkungen versehen. Jeder Band bringt am Schlusse eine nach den Verfassern zusammengestellte Uebersicht. Größeren Zeitabschnitten sind Einleitungen, im Ganzen 10, voran⸗ geschickt, die ein vollständiges Lebensbild Justinus Kerner's geben. Dem zweiten Band ist ein Register über den ganzen Briefwechsel bei⸗

efügt. Die Publikation wendet sich nicht nur an den Literarhistoriker,

een wird allen Literaturfreunden, überbaupt jedem willkommen sein, der sich für Justinus Kerner, diese so überaus eigenartige und anziehende Dichternatur, und für seinen intimen schriftlichen Gedankenaustausch mit den bedeutendsten Männern seiner Zeit interessiert.

Der Roman „Schuldner“, den A. von Klinkowström im Verlage von Karl Reißner in Dresden und Leipzig hat erschemen lassen, gehört zu den literarisch feineren Arbeiten der fleißigen Ver⸗ fasserin. Die Erzählung bewegt sich vorwiegend in der guten Gesell⸗ schaft, aber es kommen auch andere soziale Kreise zu charakteristischer Schilderung. Der Konflikt, der hier in einem oft bebandelten gesell⸗ schaftlichen Problem zur Darstellung kommt, spinnt sich leicht an und fesselt das Interesse des Lesers bis zu seiner schlichten und unge⸗ künstelten Lösung. 5

8 Handel und Gewerbe.

gerichts an dieser Stelle gesagt worden ist, gilt auch von dem jett vorliegenden 22. Bande. In diesem ist der wesentliche Inhalt von insgesammt 851 neueren Entscheidungen deutschen Gerichtshofes aus dem Gebiete Ziv

des

Der Zentralausschuß der Reichsbank war auf heute Vormittag 10 Uhr zu einer Sitzung berufen worden. Im Anschluß an die vor etragenen Zahlen des neuen Wochen⸗

Ausweises führte der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗ Direktoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch aus, daß nach der weit über das gewöhnliche Maß hinausgehenden Anspannung zu Ende des letzten Vierteljahres der Ruckfluß Bank ein ungenügender gewesen sei. Noch immer sei die

nlage sehr hoch, viel höher als jemals um diese Zeit; der Metallvorrath und die fremden Gelder seien erheblich 2 als in den letzten 3 Jahren; der Notenumlauf überschreite die Steuergrenze noch um 171 Millionen, d. i. um 92 ½ Millionen mehr als 1896, um 150 Millionen mehr als 1895. Dieser Zu⸗ stand sei die Folge der gesteigerten Thätigkeit von Industrie und Handel wie des größeren Bedarfs der Landwirthschaft, aber auch zahlreicher Emissionen und einer größere Baarmittel als sonst in Anspruch nehmenden Spekulation. Die zur Diskontierung eingereichten Wechsel ließen zum theil auf eine gewisse Knappheit der vorhandenen Mittel schließen, welche durch die dem Bankdiskont gleichkommende Höhe des Börsen⸗ diskonts bestätigt werde. In das Ausland sei zwar kein Gold abgeflossen; indessen habe doch die Goldbewegung von England nach Amerika wieder begonnen, und die Verhältnisse am Londoner Geldmarkt zeigten einige Versteifung. Angesichts der eigenen geschwächten Position und im Hinblick auf die gegen Ende des Quartals zu erwartende weitere Inanspruch⸗ nahme dürfe die Reichsbank jetzt eine Erhöhung der Bankrate um ein volles Prozent nicht unterlassen. Der Zentralausschuß, um sein Gutachten über diese von der Reichsbankverwaltung beabsichtigte Maßregel befragt, stimmte derselben ohne Widerspruch zu. Der Diskont beträgt hiernach fünf, der Lombardzinsfuß sechs Prozent. Nachdem noch einige Stadt⸗Obligationen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen worden waren, wurde die Sitzung geschlossen.

Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. Oktober 1897 weist bei einem gesammten Kassenbestand von 777 670 000 (1896 835 344 000, 1895 930 824 000) der Vorwoche gegenüber eine Abnahme auf um 10 079 000 (1896 Abnahme 9 115 000, 1895 Ab⸗ nahme 12 452 000) ℳ; der Metallbestand von 748 188 000 (1896 804 190 000, 1895 900 310 000) allein hat um 7 758 000 (1896 Abnahme 11 356 000, 1895 Abnahme 14 214 000) abgenommen. Der Bestand an Wechseln erscheint mit 829 563 000 (1896 761 987 000, 1895 701 267 000) um 34 181 000 niedriger als in der Vorwoche (1896 Abnahme 37 520 000, 1895 Abnahme 31 256 000) ℳ, und der Bestand an Lombardforderungen von 128 781 000 (1896 147 945 000, 1895 124 655 000) zeigt einen Rückgang um 19 212 000 (1896 Abnahme 22 690 000, 1895 Abnahme 25 244 000) ℳ; auf diesen beiden Anlagekonten zusammen ist also eine Abnahme von 53 393 000 (1896 Abnahme 60 210 000, 1895 Abnahme 56 500 000) eingetreten. Auf passiver Seite hat sich der Betrag der umlaufenden Nolen bei einem Bestande von 1 242 109 000 (1896 1 207 093 000, 1895 1 244 933 000) der Vorwoche gegenüber um 44 814 000 (1896 Abnahme 50 325 000, 1895 Abnahme 37 831 000) ver⸗ mindert, und die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giro⸗ guthaben) von 385 580 000 (1896 423 350 000, 1895 412 106 000) sind um 19 420 000 zurückgegangen (1896 Abnahme 18 303 000, 1895 Abnahme 30 432 000 ℳ).

ägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 12 906, nicht rechtzeitig gestellt 1061 Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 9. d. M. gestellt 4714, nicht recht⸗ zeitig gestellt 817 Wagen.

Nachweisung über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen⸗ bahn⸗Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt

belegenen Kohlengruben.

Am 16. September 1897 wurden verlangt 2254, gestellt 2254 Wagen zu 10 t; am 17. September verlangt 2288, gestellt 2282 Wagen; am 18. September verlangt 2415, gestellt 2371 Wagen; am 19. Sep⸗ tember verlangt 112, gestellt 112 Wagen; am 20. September verlangt 2480. gestellt 2462 Wagen; am 21. September verlangt 2443, gestellt 2397 Wagen; am 22. September verlangt 2436, gestellt 2406 Wagen; am 23. September verlangt 2508, gestellt 2437 Wagen; am 24. September verlangt 2551, gestellt 2487 Wagen; am 25. September ver⸗ langt 2788, gestellt 2682 Wagen; am 26. September verlangt 119, gestellt 119 Wagen; am 27. September verlangt 2808, gestellt 2785 Wagen; am 28. September verlangt 2832, gestellt 2790 Wagen; am 29. Sep⸗ tember verlangt 2815, gestellt 2726 Wagen; am 30. September ver⸗ langt 2762, gestellt 2648 Wagen; zusammen vom 16. bis 30. Sep⸗ tember verlangt 33 611, gestellt 32 958 Wagen.

gwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen mit Zuschlagstermin am 11. Oktober die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Zellestraße (Lichtenberg Bd. 34 Bl. Nr. 1077), dem Zimmermeister Gustav Kürbis gehörig; Fläche 2,91 a; Nutzungswerth 3900 ℳ; mit dem Gebot von 53 000 blieb Kaufmann Carl Lantzke, Schönhauser Allee 134 a, Meist⸗ bietender. Blumenstraße 29, der Frau A. M. Lucke, geb. Hering, verw. gew. Knaus, gehörig; Fläche 6,66 a; Nutzungswerth 14 340 ℳ; mit dem Gebot von 192 300 blieben Rüstzeugholr. H. Maaß zu Charlottenburg und Kreis⸗ Thierarst Otto Maaß zu Treuenbrietzen Meistbietende. Wiesenstraße 40, dem Kaufmann Paul Benda gsehörig; Fläche 3,88 a; Nutzungswerth 5420 ℳ; mit dem Gebot von 67 150 blieb Frau Emilie Bethke, geb. Heller, zu Berlin Meistbietende.

Grundstücks Liegnitzerstraße 22, Ecke Kottbuser Ufer, dem Maurermeister Carl Herresdorf gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen fol⸗ gende Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Schöneberg, an der Apostel⸗Paulusstraße belegen, dem Architekten und Maurer⸗ meister Albert Engmann zu Berlin, Neue Winterfeldstraße 46, gehörig; Fläche 8,22 a; Nutzungswerth 12 150 ℳ; mit dem Gebot von 196 500 blieb die Grunderwerbsgesellschaft für Berlin und Voxorte, G. m. b H. zu Verlin⸗ Horotheen⸗ straße 95/96, Meistbietende. Grundstück zu Schöneberg, angeblich Hedwigstraße 11 und Wielandstraße 32 belegen, dem Maurermeister Friedrich Dobritz zu Schöneberg, vesnee eh 82, gehörig; Fäche 12,97 a; Nutzungswerth 10 600 ℳ; mit dem Gebot von 194 000 blieb Kaufmann Emil Heider zu Berlin, Königin Augustastraße 53 a., Meistbietender. Grundstück zu Steglitz, Schloßstraße 74, dem Gastwirth August Stephani zu Steglitz gehörig; Fläche 9,42 a; Nutzungswerth 8530 ℳ; mit dem Gebot von 104 300 blieb das Böhmische Brauhaus, Kom mandit⸗ gesellschaft auf Aktien A. Knoblauch zu Berlin, Landsberger Allee 11/13, meistbietend. Grundstuck zu Steglitz, Rothenburger⸗ straße, belegen, dem Kaufmann Max Vogelsang gehörig; Fläche 11,92 a; mit dem Gebot von 15 610 blieb Rentier Otto Haack zu Steglitz, Hohenzollernstraße 3, Meistbietender. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des Grundstücks Cheruskerstraße 5 und Gothenstraße 1 zu Schöneberg, dem Maurermeister Wilhelm gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht zu Charlottenburg. In der Zwangsversteigerungs⸗Angelegenheit des im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg Band 127 Nr. 4611 auf den Namen des Maurer⸗ und Zimmermeisters Oskar Peucker zu Charlottenburg

eingetragenen, zu Charlottenburg, Riedemann’s Privatweg 67, be⸗

Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des

8