Ausschließlich für Frauen bestimmt ist endlich ein von dem Amts⸗
gerichts⸗Rath Hermann Jastrow unter dem Titel „Das Recht der Frau nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch“ herausg 7 Werk (Verlag von Otto Liebmann, Berlin; Preis geb. 2,80 ℳ), dessen Hauptzweck darin besteht, den welche für das neu geschaffene Recht und für ihre Stellung in demselben interessieren, eine dauernd zu benutzende Anleitung zur Drtenenamg in den ein⸗ schlägigen Fragen zu geben. Die Lösung dieser Aufgabe ist dem Ver⸗ fasser in hervorragender Weise gelungen. Sein Buch zeichnet sich durch eine schöne, klare Sprache aus, die Darstellung ist gemein⸗ verständlich im besten Sinne des Worts. Nach einer. kurzen Ein⸗ leitung über die Bedeutung des neuen Gesetzbuchs bespricht der Ver⸗ fasser im ersten Abschnitt die Rechtsstellung des Mädchens, Rechts⸗ und Geschäftsfähigkeit, Verlobung, Aussteuer, Heirath. Der zweite Abschnitt ist dem Recht der Ehefrau gewidmet und nimmt natur⸗ gemäß den größten Raum des Buches ein. Die Rechte der 8— in Bezug auf ihre Person, die güterrechtlichen Ver⸗
ältnisse: Vorbehaltsgut, eingebrachtes Gut, Ehevertrag, die Frau als Gewerbetreibende, sowie die letztwilligen Verfügungen der Ehefrau und besondere Verhältnisse, wie die minderjährige und die entmündigte Frau, sind ausführlich behandelt. Dieser Dar⸗ stellung folgen Abschnitte über die Mutter, die Wittwe, die Ehe⸗ trennung, die Wiederverheirathung, die unverheirathete Mutter, die Adoptivmutter und endlich die Uebergange vorschriften. Es dürfte kaum ein Gegenstand unberührt geblieben sein, der die Frau interessiert oder die ihr gewährleisteten Rechte und auferlegten Pflichten betrifft. Zu allen wichtigeren sozialen Fragen hat der Verfasser auch kritische, zumeist den Frauen günstise Stellung genommen.
Theater und Musik.
Theater Unter den Linden.
Der vierte Abend des Offenbach⸗Cyeclus brachte „Madame Favart“ von neuem auf die Bühne. Obgleich diese Operette, welche die Abenteuer des Theater⸗Direktors Favart und seiner Gattin behandelt, nicht aus der Glanzperiode der Offenbach'schen Schaffens⸗ zeit stammt, trägt sie doch alle Merkmale der reichen melodischen Er⸗ findungsgabe und der graziösen Instrumentationskunst des Kom⸗ ponisten an sich. Auf parodistische Scherze wird in dem Textbuch 1 Operette verzichtet, die sich vielmehr als eine unter⸗ haltende Verwechselungskomödie darstellt in welcher die Titelheldin, Madame Favart, in mannigfacher Verkleidung ihr darstellerisches und gesangliches Können auf der Bühne zu zeigen hat. Fräulein Collin spielte diese Rolle anmuthig und gewandt und entfaltete in der Verkörperung der verschiedenen Personen, welche sie darzustellen hatte, ein anerkennenswerthes Charakterisierungsvermögen. Im Gesangvortrage entwickelte ihr Organ wieder wohlklingende Fülle und glatte Technik. Unter der übrigen Zahl der Mitwirkenden Lfel dem Publikum besonders die humorvolle Leistung des Herrn
iegmund in der Rolle des alten und galanten Marguis von Die Zuschauer gaben nach jedem Aufzuge ihrer Be⸗ riedigung durch lebhaften Beifall Ausdruck.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Ambroise Thomas Oper Mignon“ in folgender Besetzung gegeben: Wilhelm Meister: Herr Naval; Mignon: Fräulein Rothauser; Philine: Fräu⸗ lein Dietrich; Laërtes: Herr Schmidt; Lothario: Herr Hoffmann; Friedrich: Herr Lieban. Kapellmeister Sucher dirigiert. — Die erste Aufführung von Spinelli's Oper „A Basso Porto“ ist auf Montag verschoben worden. 1 Im Königlichen Schauspielhause geht morgen zum ersten Male „Helga's Hochzeit“, Lustspiel von Franz von Schönthan und Franz Koppel⸗Ellfeld, in Scene. Die Besetzung ist folgende: Baron Diethelm von Zährenberg: Herr Vollmer; Heinz, sein Sohn: Herr Matkowsky; Irmgard, Freiin am Steg:; Fräulein Abich; Helga, ihr Mündel: Fräulein Hausner; Kathi, Helga's Amme: Frau Conzad; Wachtmeister Liebold: Herr Keßler; der Schulze: Herr Winter; Kilian, Diener bei Diethelm: Herr Will; Rieke, Magd: Fräulein Heinsdorff.
Wetterbericht vom 22. Oktober,
8 Uhr Morgens. 2¹ — zügen von
V V V
„
8 4 0R
Grube.
peratur in ° Celsiu
C.
G C. 32. —₰ 828 ar. auf 0 Gr
u. d. Meeressp red. in Millim
e.
B Tem
— —2 2 — —1 00 00 +
Graeb. Anfang 7 Uhr.
— —
SO Awolkenlos W 1 heiter WSW 5 bedeckt 778 WNW 1Dunft
WNW. 2 wolkig S still wolkenlos Sekan ... 773 Cork, Queens⸗
town 774 Cherbourg . 770 Helder 778 111“
amburg .. 778. Swinemünde 772 Neufahrwasser 776 Memel 774 Fparis. 1769 N Münster. .. 775 NO Karlsruhe .. 770 NO Wiesbaden. 772 NNO 5 wolkenlos München 770 ONO 7 bedeckt Themnitz .. 775 ONO 3 wolkig Berlin . 776 NNO 4 bedeckt he 2 bedeckt Breslau . . 775 NO 2 Regen Fle dAix . . 769 OXRO 5 heiter * bedeckt Triest. 1764 ONO 7 wolkig
Uebersicht der Witterung.
Das Barometer ist im bhohen Norden gestiegen, auf dem übrigen Gebiet meist gefallen; am höchsten, über 778 mm, ist der Luftdruck über dem nördlichen e am niedrigsten, unter 760 mm, über dem westlichen Mittelmeer. In Deutschland ist bei lebhaften nördlichen bis östlichen Winden das Wetter vorwiegend trübe und mild; nennenswerthe Nieder⸗ schläge sind nicht gefallen.
Deutsche Seewarte.
— 900
Hochzeit. Schönthan 7 ½ Uhr.
— —— — 00 ◻
NO ländisches
4 heiter 4 bedeckt 4 wolkig still bedeckt NO 1 bedeckt NNO I bedeckt WNW F3 bedeckt still wolkig 3 heiter 1 halb bed. 6 bedeckt
—,— 0 0 00 =200 b0 02
wirkung
——
—
Co 0oO 0ScSSGDSdodo O 00 0æ
—,—
Erde.
II. Theil.
Schauspielhaus. Male: Helga’'s Hochzeit. Franz von Schönthan und E Ellfeld. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Anfang 7 ½ Uhr. Senntag: Opernhaus. 8 in 5 1 Sechn⸗
ext na⸗ olfgang von Goethe's Faust, von Jules Barbier und Uengen Carré. Emil (Faust: Herr Ernst Kraus, als Gast.)
Helga’'s ranz von Anfang
Schauspielhaus. Lustspiel in 3 Aufzügen von F und Franz Koppel⸗Ellfeld.
Neues O “ 1 5 “ 1 rama in ufzügen von Ernst von
Wildenbruch. Anfang 7 ½ Uhr. — Der Billet⸗ Neues Theater. Verkauf zu dieser Vorstellung findet Sonnabend 9 — 10 Uhr und 10 ½ — 1 Uhr bezw. 12 — 1 ½ Uhr im Königlichen Schauspielhause statt. Preise der Plätze: 3, 2, 1,50 ℳ und 75 ₰. Aufgeld wird nicht erhoben. die Nummer 109.
und Sonntag von
Königlichen Sänger und Hoffmann, sowie
Liszt. — Der Billet⸗Ver
Deutsches Theater. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die Räuber. Abends 7 ½ Uhr: Agnes Jordan. Montag: Hamlet.
Berliner Theater. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Renaissance. —
Demnäͤchst gelangt neu .
einfludiert Friedrich Hebbel's „Maria
Magdalena“ mit Fräulein Poppe und Herrn Mole in den Haupt⸗
rollen zur Aufführung.
Mannigfaltiges. — . Den Stadtverordneten lag in ihrer gestrigen Sitzung ein
Antrag der
schäftigungen von Schulkind
Stadtv. Borgmann und Erlaß einer Polizeiverordnung, durch
Genossen vor, betreffend den welche gewerbliche Be⸗
ern vor Beginn der chulzeit,
insbesondere das Austragen von Milch, Backwaaren und Zeitungen,
verboten wird.
Stadtv. Borgmann
begründete den Antrag, indem
er ausführte, daß die Klagen der Lehrer darüber, daß solche Kinder, welche müde und abgesponnt in die Schule kämen, nicht im stande seien, dem
Unterricht m seien. Mehrere ordnungen erlassen, und
20 — 25 000 Kinter in Betracht kämen, Stadt⸗Schulrath Dr. Bertram erwiderte,
auch bier Abhilfe zu schaffen.
t Aufmerksamkeit zu folgen, gewiß nicht unbegründet Polizei⸗Präsidenten hä wenn man erwäge, daß in Berlin etwa
hätten schon Abhilfe⸗Ver⸗ so sei es gewiß an der Zeit,
daß alle Einschränkungen in dieser Richtung durch Gesetze, nicht durch
Polizeiverordnungen bestimmt
worden seien. Vielleicht werde aber
durch das angestrebte Verbot nur die Lage der Eltern verschlechtert.
Wenn man auch den Bäckern, könne, Kinder zu beschäftigen, doch nicht auf die Eltern. nothwendig, wie sie berei seien. olizeiverordnungen werth. Der Stadtv. Dr.
Zeitungsspediteuren u. s. w. verbieten so erstrecke sich diese Machtbefugniß Hier seien soziale Organisationen ts in den Waisenräthen vorhanden halte er nicht für wünschens⸗ Schwalbe erachtete es für an⸗
gezeigt, erst durch eine anzustellende Statistik zu ermitteln, in welchem
Umfange der Uebelstand vorhanden sei.
Stadtv. Bergemann bean⸗
tragte, von einer Ausschußberathung Abstand zu nehmen und den An⸗
trag Borgmann und Gen. sicher, daß man die Lage der Mitarbeit heranzögen, noch erlassen würde. Nach einem beschloß die Versammlung, überweisen. — und Genossen ging dahin, den
ohne weiteres abzulehnen.
verschlechtern würde,
Ein zweiter Antrag der
Er glaube armen Leute, welche ihre Kinder zur wenn das Verbot Stadtv. Stadthagen einem Ausschuß zu Stadtv. Borgmann Magistrat zu ersuchen, in Gemäßheit
Schlußwort des den Antrag
des § 120 Abs. 3 der Gewerbeordnung den Entcurf eines Ortsstatuts vorzulegen, durch welches den männlichen Arbeitern unter 18 Jahren die Verpflichtung auferlegt wird, eine Fortbildungsschule zu besuchen.
Stadtv. Bruns begründete den
Antrag, welchem der Stadt⸗
Schulrath Dr. Bertram widersprach, worauf derselbe ebenfalls dem obengenannten Ausschuß zur Vorberathung überwiesen wurde. — Es folgte ein dritter Antrag der Stadtv. Borgmann und Genossen, dahin gehend,
den Magistrat zu ersuchen, in a. darüber, welche .““ von fliegenden Klassen und e zahl für die einzelnen möglichen; b. über schulsystems; c. Ausbildung der geistig
gemischter Deputation zu berathen: n zu treffen sind, um die Beseitigung
ne Herabsetzung der Maximal⸗Schüler⸗ Klassen der Einführung des darüber, ob zu zurückgebliebenen
Gemeindeschulen zu er⸗ achtklassigen Gemeinde⸗ Gunsten einer gedeihlicheren Schulkinder Hilfs⸗ oder
Sonderklassen oder andere Einrichtungen zu treffen sind. Der Stadtv.
Singer begründete zunächst den Antrag.
widerte, daß die Schuldeputati Reformen bereits in Erwägung
Bürgermeister Kirschner er⸗ on alle die in dem Antrage angeregten gezogen habe und er es daher für
zweckmäßig erachte, den Antrag der Schuldeputation zur weiteren Veranlassung zu überreichen. Stadtv. Weber (Mitglied der städtischen Schuldeputation) wies darauf hin, daß die Durchführung des Antrags Borgmann und Genossen neue Schulbauten für 73 515 Kinder erfordern
würde, was 102 einfache oder 5 55 Millionen Mark erforderten. Erklärung des Bürgermeisters,
1 Doppelschulgebäude bedeute, die etwa Stadtv. Meyer beantragte: nach der wonach die städtische Schuldeputation
mit der Prüfung der einschlägigen Fragen bereits beschäftigt sei, nunmehr über den Antrag Borgmann u. Genossen zur Tagesordnung
überzugehen. Stadtv. Singer
widersprach diesem Antrage, erklärte
sich aber damit einverstanden, daß der Antrag der Schuldeputation zur
Erörterung überwiesen werde, darüber Bericht zu erstatten.
232. Vorstellung. Lustspiel in 3 A
165. Vorstellung. Ballet von
233. Vorstellung.
Sonnabend:
Sonnabend:
— Abends 7 ¼ Uhr: Faust II. Theil.
Theater. 8
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 164. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goethe'schen Romans „Wilhelm Meister's Lehr⸗ re“ von Michel Carrs und Jules Barbier, tsch von 3 Gumbert. Ballet von Paul zn : Musikdirektor Steinmann.
1““ 8 “
Sonnabend: 7 ½ Uhr. Sonntag,
Montag: Faust II. Theil.
. 11“ v811“ Goethe⸗Theater. (Direktion:
A. Prasch.) Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr. Tyrannen des
Zum ersten
ranz Koppel⸗ egisseur Max
Mar⸗
Vater⸗
Die Billets tragen
Opernhaus. Mittwoch, den 17. November (Buß⸗ tag), Abends 7 ½ Uhr: Konzert des Königlichen Opernchors unter Leitung des Königlichen Kapell⸗ meisters Herrn Felix Weingartner und gütiger Mit⸗
der Königlichen. Sängerinnen räulein . Frau Goetze, Fräulein Dietrich,
eitz, Fräulein Rothauser und Fräulein Deppe, der 1 Stammer, Mödlinger
er Königlichen Kapelle. „Die Legende von der 88 Elisabeth“ von Franz
Kauf findet von Sonnabend, den 23. Oktober ab, in der Zeit von 9—6 Uhr, bei Bote u. Bock, Leipzigerstraße 37, zu den üblichen Opernhauspreisen statt. Aurgeld wird nicht erhoben.
räulein
Mutter
Faust
Intendant
Glücks. Anfang
Nachmittags 3 Uhr: Kabale und Liebe. — Abends 7 ½ Uhr: Hasemann’s Tö hter.
Montag: Hasemann’s Töchter.
mit dem Auftrage, der Versammlung Dieser Antrag wurde angenommen.
Schiller⸗Theater.
od.
Anfang 7 ½ Uhr. Nachmittags
bein. Sonntag,
Huckebein. Montag: Haus Huckebein.
mittwoch. S und Josef Jarno. Lieb’ im Spiel. Falk. Regie: Hermann Werner.
im Spiel.
Trilby. von P. M. Potter.
Montag: Aschermittwoch. im Spiel.
Voranzeige: Beginn
Anfang 7 ½ Uhr.
Offenbach⸗Cvelus. Madame Favart. Chivot und Duru.
IV. Abend.
7 ½ Uhr. Sonntag: Madame Favart.
Boccaccio.
Thalia-Theater. Theater.)
8
gesetzt vom Direktor
Sonntag, Nachmittags 4 Uhr:
Hänfel und
— Zu seiner Anfrage über die Ausschmückung der nenen — Brücke mit Statuen von Helmholtz, Siemens, Gauß und
öntgen führte der Interpellant, Stadtverordnete Dr. Schwalbe aus, daß die Stadtverordneten hierüber nicht befragt worden und die Kenntniß von dieser Ausschmückung der Brücke, die keines dem Geschmack vieler Mitglieder der Versammlung entsprechen dürfte, erst aus den Zestungen gewonnen ätten. Er erbitte über dieses Verfahren Auskunft vom Magistrat. Stadt⸗Bau⸗ rath Krause beantwortete die Anfrage dahin, daß er selbst seiner Zeit noch nicht im Amt gewesen sei; nach den Akten habe sein Vorgänger im Amt, Stadt⸗Baurath Dr. Hobrecht, es angeregt auf der neuen Brücke den hervorragenden Vertretern der Elektrizität für Beleuchtung und motorische Kraft, sowie der Photographie eine Huldigung darzubringen. Die Versammlung habe s. Z. die Mittel hierzu bewilligt, ohne eine besondere Vorlage darüber zu fordern. Im Einperständniß mit der Kunstdeputation sei der Beschluß gefaßt worden, Genien oder Putten, welche die genannten Wissen⸗ schaften darstellen, aufzustellen und auch als bervorragende Vertreter derselben Helmholtz, Siemens, Gauß und Röntgen zu versinnbild⸗ lichen. Die Arbeiten seien bereits so weit vorgeschritten, daß er die Versammlung bitten müsse, es bei diesem nun einmal gefaßten Be⸗ schlusse bewenden zu lassen. Nach einigen rechtlichen Ausführungen der Stadtverordeten Rechtsanwalte Sachs II. und Cassel gegen den Beschluß des Magistrats ohne Anhörung der Versammlung, welcher Veranlassung biete, die Rechte der Versammlung in Zakunft besser zu wahren, wurde die Anfrage für erledigt erachtet.
Morgen wird in der alten „Urania“ (Invalidenstraße) der Grönlandreisende Dr. Erich von Drygalski einen Vortrag über Grönland halten, der von der Vorführung einer Reihe von Projektionsbildern nach eigenen Aufnahmen begleitet sein wird. Dr. von Drygalski hat im Sommer 1891 und vom Frühjahr 1892 bis zum Herbst 1893 als Leiter der von der „Berliner Gesellschaft für Erdkunde“ mit Unterstützung Seiner Majestät des Kaisers aus⸗ gesandten Expedition an der Westküste Grönlands geweilt, um dort wissenschaftliche Untersuchungen über das Polareis, seine Bewegung sein Verhältniß zum Meere und zum Lande, sowie über seine Wir⸗ kungen anzustellen.
Wittstock, 21. Oktober. Am 18. d. M. wurde hierselbst eine Gedenktafel für Kaiser Friedrich unter großer Betheiligung feierlich enthüllt. Dieselbe befindet sich an dem Hause, in welchem der Hochselige Kaiser im Jahre 1860 als Kronprinz einige Tage Wohnung nahm.
Hamburg, 22. Oktober. Heute Vormittag fand, wie „W. T. B.“ meldet, die Enthüllung des dem verstorbenen Bürgermeister etersen errichteten Denkmals statt, welcher die Spitzen der ivil⸗ und Militärbehörden sowie Mitglieder des Senats und der Bürgerschaft beiwohnten. Der Ober⸗Landesgerichts⸗Präsident Sieveking hielt die Festrede, worauf der Bürgermeister Versmann das Zeichen zur Enthüllung gab und das Denkmal für den Staat übernahm.
Manila, 21. Oktober. „W. T. B.“ meldet: Der Cyelon, welcher, wie berichtet wurde (s. Nr. 248 d. Bl.), die zu den Philippinen gehörige Insel Leyte verwüstete, hat am 12. d. M. gewüthet. ie auf der Ostseite der Insel gelegenen Ortschaften Carigara und Burugo sind vollständig zerstört, dagegen hat die Stadt Leyte, dank ihrer günstigen Lage, verhältnißmäßig wenig gelitten. Eine riesenhafte Wasserwoge stürzte über das Land und ließ viele Dörfer verschwinden. In der Stadt Tacloban sind mehrere tausend Eingeborene umgekommen. Der Cvyelon berührte auch die benachbarte Insel Samar; man weiß noch nicht, welchen Schaden er dort anrichtete. Der auf Leyte durch den Wirbelsturm verursachte Schaden wird auf 7 ½ Millionen Pesetas geschätzt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
f (Wallner ⸗Theater.) uf⸗ Sonnabend: Kyritz⸗Pyritz. Anfang 8 Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh’ dem, lug — Abends 8 Uhr: Ein Tropfen Gift. ontag: Kyritz⸗Pyritz. Anfang 8 Uhr.
Lessing⸗Theater. Sonnabend: Haus Hucke⸗
3 Uhr (volksthümliche Preise): Heimath. — Abends 7 ½ Uhr: Hans
Schiffbanerdamm 4 a. /5. Direktion: Siam. Lautenburg. Sonnabend: Ascher⸗ Pwank in 3 Akten von Hans Fischer Regie: Josef Jarno. — Vorher: Schwank in 1 Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Aschermittwoch. — Vorher: Lieb’
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben 81” Schauspiel in 4 Akten nach G. du
Deutsch von Emanuel Lederer. — Vorher: Lieb’
1 des Gastspiels Ermete Zacconi am Freitag, den 29. Oktober.
Residenz⸗Theater. Direktion: Theodor Brandt.
Sonnabend: Die Einberufung. Schwank in 3 Akten von Sylvane und Gascogne.
Sonntag und folgende Tage: Die Einberufung.
Theater Unter den Linden. Sonnabend:
eewtte 88 8 Sß ba usik von Jacqu⸗ enbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolanyi. Anfang
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:
(Vormals: Adolph Ernst⸗ Sonnabend: Tohu⸗Bohu. 2 12 in 3 Akten von Maurice Ordonneau. Deutsch von in Biktor Léon. Musik von Viktor Roger. In W. Hasemann. Kapellmeister August Karnet. Anfang 7 ½ Uhr. onntag: Dieselbe Vorstellung.
Gastspiel des Märchen⸗Ensembles 3 5 Gretel 8
Central-Theater. Alte Jakobstr. 30. Direktion: Rich. Schultz. Sonnabend: Emil Thomas, als Gast. Berliner Fahrten. Burleske Ausstattungspofse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von kulius Freund und Wilhelm Mannstädt. Musik von Fulius Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag und die folgenden Tage: Berliner Fahrten.
der
Konzerte.
Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 7 ½ Uhr: II. (letzter) Klavier⸗Abend von Frederick Dawson.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Freiin Johanna von Rotenhan mit Hrn. Regierungs⸗Assessor und Sec.⸗Lieut. d. R. Dr. jur. Gottfried Badewitz (München— Berlin). — rl. Martha Schunke mit Hrn. Oberlehrer Felix Schimmel (Breslau- Kreuzburg O.⸗S.). — Frl. Margarete Schmidt mit Hrn. Oberlehrer Dr. Georg Kalkoff (Aschersleben).
Verehelicht: Hr. Prem. ⸗Lieut. Alexander von Joeden mit Frl. Frieda Pletzer (Bremen). — Hr. Prem⸗⸗Lieut. Otto von der Wense mit Frl. Chren⸗
ard von der Wense ö1 — Hr. Pastor Max Wunderlich mit Frl. Elisabeth von Lücken
e (Radis). — Hr. Major Heinrich Serno mit rl. Elsa Grund (Breslau). — Hr. Landes⸗Bauinspektor Schiller mit Frl. Margarete Eberstein (Krotoschin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Jrem Tieuk. Veit (Berlin). — Hrn. Frhrn. Hans von Reitzenstein (Leobschütz). — Hrn. Oberlehrer Erdmann (Königs⸗ berg). — Eine Tochter: Hrn. Landrath Her⸗ mann von Bacea Goddentow). — Hrn. Haupt⸗
Akt von Norbert
aurier
(Le Sursis.)
mann von Busse (Brandenburg a. H.). — Hrn. Amtsrichter Kristeller (Berlin).
Gestorben: Hr. Rittergutsbesitzer Wilhelm von Treskow (Chludowo). — Hr. Majoratsherrz Ernst von Münchow (Eichenberge). — Hr. Hans von Czettritz und Neuhaus (Königsberg i. Pr.). — Hr Rittergutsbesitzer und Prem.Lieut. a. D.
inrich Paetzold (Olschowa 11 b. Kempen i. P.). — Hr. Fabrikbesitzer Wilhelm Stoermann (Berlin). — Hrn Sanitäts⸗Rath Dr. Reuter Sohn Heinri (Wittstock, Ostprignitz).
3. Aufführung. en von
—
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Dr. Fischer Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen 1 (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Vaudeville
cene Dirigent:
Bei bedeutend er⸗
Berichte von deutsch
Anzeiger und Königlich Pre
Berlin, Freitag, den 22. Oktober
Staats⸗Anzeiger.
1897.
— —
— —;
en Fruchtmärkten.
Qualität
gering
mittel
gut
Gezahlte
r Preis für 1 Doppelzentner
niedrigster
höchster ℳ
höchster niedrigster
niedrigster ℳ
höchster
ℳ
Verkaufte Menge
Doppelzentner
Verkaufs⸗
werth
Durchschnitts⸗
preis für 1 Doppel⸗ zentner
ℳ
schnitts⸗ preis
ℳ
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Wongrowitz Hirschberg. Ratibor.
Göttingen
Witten
Geldern.
Aachen ““ Langenau, Württemb. 11““ Brumath “ Colmar i. E.. Chateau⸗Salins 1114X“X“ Neuß. 1“
“
89
Landsberg a. W.. Kottbus. . Wongrewitz.
Hirschberg
Ratibor.
Göttingen
Witten
Geldern. E11u 11““ ö1“ Langenau, Württemb. Rastatt
Brumath
Colmar i. E.. Chateau⸗Salins Breslau.
Neuß.
b
2 S⸗ aua a u ½u 12 8 a a 2 2 2
Landsberg a. W. Wongrowitz. irschberg atibor. Göttingen. Witten. Geldern. Döbeln Rastatt. Brumath Colmar i. E.. Chateau⸗Salins Breslau.
80
vv“
80
Landsberg a. W.. Kottbus. 8 Wongrowitz Feshbsn
atibor. Göttingen Witten Geldern. Aachen Sigmaringen EEE““ Langenau, Württemb. Rastatt . . Brumath. Chateau⸗Salins Breslau. Winnenden.
Die verkaufte Menge wird Ein liegender Strich (—) Bericht fehlt.
auf volle Do in den Spa
12,00 13,40
12,00 12,60 12,00 13,50
11,00 14,00
11,70 11,60
pelzentner und ten für Preise
13,00 14,80
12,00 12,70 13,10
Weizen.
118,00 19,00 18,40 17,40 19,60 19,70 19,50
21,20 20,80 19,80 24,21
17,50 18,80
oggenu.
13,82 13,00 15,00 14,85 14,00 13,60 14,90 15,00
19,60 15,20 14 00 16,67
14,60 13,30
Gerste.
14,00 13,00 15,30 15,85
11,60 12,30
18,10 17,50
14,60 HSase
14,80 13,60 13,80 12,80 14,00 14,60 13,00 14,00 13,00
14,00 15,20 14,00 13,20 14,00
Bemerkungen.
der Verkaufswerth auf volle Mark abgerund daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist;
hat die Bedeutung,
et mitgetheilt.
18,50 19,10 19,00 17,70 20,40 20,00 19,50
21,60 21,00 20,25 24,74
18,50 19,60
14,80 14,00 14,00 13,40 14,00 15,40 13,50 14,00 13,00
14,40 15,60 14,50
13,70 14,30
Der Durchschnittsprei ein Punkt (.)
132 51 037 3 200
3 900
52
1 835 300 1 430
3 048
16,80 18,22 18,27
19,58
21,11 20,50 20,00 21,87
18,90
13,70 12,40 14,14 14,90
14,75 13,20 13,61 12,80
13,00 13,00 13,90
15,00 14,30
13,73
16,80 17,22 17,77
21,40 20,50 20,25 23,38
19,20
13,82 12,60 14,05 14,89
14,82
19,67 16,00 14,30 18,00
13,49
12,00 14,00 14,25
12,50
17,00 17,75 17,85
14,60 13,30 13,43 12,60
13,00 13,60 13,92
14,48 14,25
13,79
14. 10. 14. 10. 14. 10. 14. 10.
9
14.10. 7. 10.
14.10. 14.10. 14.10.
15. 10.
s wird aus den unabgerundeten Zahlen bere in den letzten sechs Spalten,
E11A““ 8 28
chnet.
daß entsprechender
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernteergebniß in Rumänien.
Das rumänische Ackerbau⸗Ministerium veröffentlicht im Amtsblatt (Monitor oficial) vom 12. d. M. die ihm von den Distrikts⸗Präfekten
eingereichten Ziffern, betreffend die Ernte
Hiernach Hektare
des laufenden Jahres.
Hektoliter
—
1) waren angebaut.
2) sind durch Ueber⸗ schwemmung beschädigt.
139 057
5 418 41 297 21 243 13 838
. 1 595 087 225 770 677 225 288 137
58 156
Weizen..
Roggen .... Gerste
Hanf 29 943 1 920
3) sonach pro⸗ duktiv geblieben.
1 456 030 220 352 635 928 266 894
44 318 28 023
4) geerntet worden.
12 844 300 2 394 300 7 479 700 3 471 900
475 780 238 135
Ein Verglesch mit den gleichfalls veröffentlichten f statistischen An⸗ aben der letzten 5 Jahre (1892—1896) ergiebt, daß die diesjährige
nbau⸗ beziehungsweise Erntefläche an
Weizen um ca. 90 000 ha größer, an Erträgniß um ca. 12 250 000 hl
geringer war, als 1896,
Roggen um ca. 17 000 ha größer, an Erträgniß um ca. 2 000 000 hl.
geringer war, als 189
6 Gerste um ca. 70 000 ha größer, an Erträgniß um ca. 3 750 000 hl.
geringer war, als 1896,
eringer war, als 1896.
Während ferner das Durchschnittserträ
letzten 5 Jahren angegeben wird:
Hafer um ca. 7 000 ha größer, an Erträgniß um ca. 1 700 000 hl gniß pro Hektar in den
„Roggen „ 15 „Verste 15,6 ,ü., F“ „Raps 9,8
1 2 8
vielfach brandig und rostig ist,
diesjährigen Ernte entschädigt t der auch qualitativ als vorzü etwa 1 200 000 ha angebaut, haben dürfte.
während die Weinernte nach M
S
welche von genannten Orten ni für verdächtig erklärt.
“ 2.
Den durch die anhaltenden Regengüsse und d verursachten Ernteschaden veranschlagt das Statistische Ackerbau⸗Ministeriums auf nahezu 40 Millionen Franks. werth der rumänischen Kornfrucht hat über
dies,
7 „
2 13,00 „ 19, 515
für Weizen auf 15,2 hl, stellt es sich bei der diesjährigen Ernte nur 8. hl.
ie Ueberschwemmungen
da die
Bureau des Der Export⸗
selbe leicht,
eine zur Zeit rechnungsmäßig nicht an⸗
zugebende beträchtliche Verminderung erlitten. Für den empfindlichen Ausfall an Quantität und Qualität der
heilweise nur das reichliche Erträgniß
glich be
zeichneten Maisfrucht, die, auf
ca. 24 Millionen Hektoliter ergeben
Heu ist auf ca. 74 000 ha in reichlicher Menge geerntet worden,
enge und Güte als nahezu verloren gilt.
panien.
Durch Königliche Verordnungen vom 15. d. welche nach dem 21. Juli aus Vo der dort aufgetretenen Cholera und für 19. September aus Galveston ausgelaufen sind, wegen des dort aufgetretenen gelben Fiebers ohne Rü Patents Quarantäne angeordnet.
M. wird
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs Maßregeln.
für Schiffe,
kohama ausgelaufen sind, wegen Schiffe, welche nach dem
cksichtnahme auf die Art des Gleichzeitig werden alle
Häfen,
cht weiter als 165 km entfernt sind,
kommend, kommend,
Mrgs.
Linie.
PD. „München“ „Werra“, v. „Schönburg“, n. Brasilien best.,
— 22. Oktober.
Wilhelm II.“, Neapel angek. Genua fortges. werpen n. Southampton fortges. 21. Okt. Vm. in Antwerpen ang Mittags Reise v. Antwerpen n. Bremen fortgesetzt. (W. T. B.) Hamburg „Amerika⸗ amburg kommend, hat ert. PD. „Palatia“, von New⸗Pork Cuxhaven eingetroffen. heute Nachmittag v. Cher (W. T. B.) ise gestern von Kapstadt abgegangen.
Hamburg, PD. „ heute Morgen Lizard pas kommend, ist heute Nachm. Bismarck“ ist London, 21. Oktober. „Scot“ ist auf der Heimre
Verkehrs⸗Anstalten.
Postanweis
Der Meistbetrag der 210 ℳ auf 400 ℳ erhöht worden.
Neu⸗Seeland ist von Taxe beträgt, wie bisher, 20 ₰ für je 20 ℳ
Bremen, 21. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd.
20. Okt. v. Baltimore n. Bremen abgeg. Genua kommend, 20. Okt. Abds. New⸗York 85 20. Okt. Pernambuco angekommen. P. D. Trave“, v. „Aachen“, von La Plata
v. Genua n. New⸗York abgeg. 21. Okt. Vm. Punta Delgada passiert. Reise v. Cherb ou von New⸗
„Gera“
„Wittekind“
21. Oktober. Fürst Bismarck“, von
(W. T. B.) 21. Okt. Vm. auf Weser angek. 20. Okt. Abds. in Hamburg angek. „Fulda“,
rg n. New⸗
ek.
ungen aus Deutschland nach
Die
ew⸗York „Aller“ 21. Okt.
n. New⸗York best., „Saale“ 21. Okt. VYork fortges. York kommend, 21. Okt. 21. Okt. Mrgs. Reise v. Neapel n. 21. Okt. Mrgs. Reise v. Ant⸗
„Bremen“, n. Australien best., „Prinz Heinrich“ 21. Okt.
„Kaiser Mrgs. in
PD.,Fürst
bourg abgegangen.
Union⸗Linie. Dampfer
v Saenseünüs. ewezvnaeneerneeergvemrneices e E11ö1.— 8 9 a „ 9 1 üh vr . A 1 4