publtkam, dessen nicht unberechtigte Scheu ver Klavier⸗Abenden be⸗ kannt ist, war zwar nur spärlich zur Stelle, zeichnete aber die Künst⸗ lerin durch Beifall und Hervorruf aus. “ 1
8 —
Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Flotow's per „Martha“ mit Fräulein Dietrich in der Titelrolle zur Auf⸗ übrung; als Lyonel gastiert Herr Emil Götze. Hierauf folgt das
allet „Phantasien im Bremer Rathskeller“ mit den Damen dellEra und Urbanska in den Hauptpartien. .“
m Königlichen Schauspielhause wird morgen Goethe’s
1 mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle 86 gegeben. Den Wilhelm von Oranien spielt Herr Ludwig, den Herzog Alba Herr Dr. Pohl, das Clärchen Frau von Hochenburger. Die Musik von L. van Beethoven wird von der Königlichen Kapelle unter Leitung des Musildirektors Wegener zu Gehör gebracht.
. Im Schiller⸗Theater absolviert Ende dieser Woche Herr Franz X. Stury vom Hof⸗Theater in Mannheim ein zwei Abende umfassendes Gastspiel auf Engagement.
Im Central⸗Theater finden von der Posse „Berliner Fahrten“ nur noch zwei Vorstellungen statt, und zwar morgen und am Donnerstag. Am Freitag bleibt das Theater wegen der General⸗ probe für die Novität „Die Tugendfalle“, welche am Sonnabend in Scene geht, geschlossen. In dieser Novität wird das neuengagierte Mitglied, die Schauspielerin Fräulein Ella Gabri, in einer ihrer komischen Eigenart entsprechenden Rolle zum ersten Male auftreten.
Am Freitag findet im Königlichen Opernhause der sechste Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle unter Kapell⸗ meister Dr. Muck's Leitung statt. Das Programm lautet: Ouvertüre zur Oper „Der Barbier von Bagdad“ von Peter Cornelius; Phantasie⸗Huvertüre zu „Romeo und Julia“ von Tschaikowsky; Symphonie in D-moll von Robert Volkmann; Symphonie Nr. 6 (Pastorale) von Beethoven. — Die öffentliche Hauptprobe findet an demselben Tage, Mittags 12 Uhr, statt. Billets zu der letzteren zum Preise von 2 ℳ und 1 ℳ sind bei Bote u. Bock zu haben.
Eine Vorfeier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs wird der „Oratorienverein“ am Sonntag, den 23. Januar, Abends 6 Uhr, in der Garnisonkirche durch die Auf⸗ führung einer Festkantate von Carl Mengewein für Soli, achtstimmigen Doppelchor, Orchester und Orgel veranstalten. Mit⸗ wirken werden die Solisten Fräulein Helene Oberbeck, Fräulein Käthe Freudenfeld, Frau Agnes Schultz, Fräulein Martha Neumann, die
erren Hermann Neubauer, Werkmeister, Handke, Nico Harzen⸗Müller, Robert Brabant (Harfe), Prof. Fr. Schulz (Orgel) sowie das „Neue Berliner Symphonie⸗Orchester“. Die Aufführung wird von dem Komponisten, Herrn Musik⸗Direktor Carl Mengewein persönlich diri⸗ giert. Eintrittskarten zu 75 ₰ und 1,50 ℳ (reservierte Plätze) sind bei dem Garnisonküster Engelbrecht, in den Musikalienhandlungen von Bote u. Bock (Leipzigerstraße 37) und Georg Plotho (Pots⸗ damerstraße 113) sowie an der Abendkasse zu haben. Der Reinertrag ist für wohlthätige Zwecke bestimmt.
“ 8
Mannigfaltiges.
In der Sitzung des Zentral⸗Comités der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz, welche am 10. d. M. unter Leitung des Vorsitzenden, Vize⸗Ober⸗Zeremonienmeisters B. von dem Knesebeck, stattfand, kamen nach Erledigung laufender geschäftlicher Mittheilungen folgende Gegenstände zur Verhandlung und Beschluß⸗ fassung. Dem Badischen Landesverein wurde zur Beschaffung von Unterrichtsmitteln und Ausrüstungsstücken für die Sanitätskolonnen der Betrag von 2000 ℳ als Beihilfe bewilligt. Die Beziehungen des E zu dem Deutschen Samariterbund bezw. den Samariter⸗
ereinen wurden einer eingehenden Erörterung unterzogen und die betref⸗ fenden Vorschläge der zur Prüfung des Antrags des Deutschen Samariter⸗ bundes eingesetzt gewesenen Kommission genehmigt. So lange eine generelle Einigung nicht herbeigeführt werden kann, wurde ein eventuelles
Eöö einzelner Samariter⸗Vereine mit korrespondierenden rtsvereinen vom Rothen Kreuz anheimgestellt. Dem Antrage der Landesvereine von Württemberg, Baden und Hessen auf Einberufung einer Konferenz von Comité⸗Mitgliedern der deutschen Landesvereine zum Zweck der Verständigung über wichtigere allgemeine Fragen soll Folge gegeben und im Einvernehmen mit den Landesvereinen im aufenden Jahre eine derartige Zusammenkunft ins Werk gesetzt werden. Hierauf fand die definitive Konstituierung der Geschäfts⸗ abtheilungen des Zentral⸗Comites statt — In der sich an⸗ schließenden Sitzung des Zentral⸗Comités des Preußischen Landesvereins vom Rothen Kreuz wurde zunächst die Aller⸗ höchste Kabinetsordre, betreffend die Umänderung des Namens des Vereins in obige Fassung, zur Mittheilung gebracht. Sodann wurden folgende Unterstützungen bewilligt: 1) dem Provinzial⸗Verein zu Cassel für den Wiesbadener Verein vom Rothen Kreuz je 3000 ℳ zunächst für 1897 und 1898, vorbehaltlich besonderer Vereinbarung über organisatorische Zugeständnisse; 2) dem Vaterländischen Frauen⸗ Verein zu Gunsten einer Anstalt zu Osterode in Ostpreußen 2000 ℳ; 3) dem Vaterländischen Frauen⸗Verein zu Samter zu den Kosten eines neu erbauten Krankenhauses eine Beihilfe von 1500 ℳ.
Ueber die Witterung im Monat Dezember 1897 berichtet das Königliche Meteorologische Justitut auf Grund der angestellten Beobachtungen Folgendes: Mild und trotzdem trocken gestaltete sich die Witterung des ersten Wintermonats. Die Temperatur bewegte sich innerhalb ziemlich enger Grenzen — nur im Osten sind vereinzelt mehr als 10 Grad Kälte beobachtet worden — und lag fast überall während des ganzen Monats über der normalen. Lediglich der äußerste Südwesten hatte es in der zweiten Dezemberhälfte zu kalt, sodaß hier das Monatsmittel kaum normal war, während die übrigen Landestheile einen nennenswerthen Ueberschuß, stellenweise bis zu 2 ½ 0 perzeichnen konnten. Hinsichtlich der Niederschlagsmengen blieb auch der Dezember, wie bereits der Oktober und November, hinter dem vieljährigen Durchschnit zurück, und zwar am meisten im Binnenlande (bis zu 75 %), weniger an den Küsten, wo es vielfach (Nordfriesland) sogar zu feucht war. Der Schnee blieb im Osten zwar längere Zeit liegen, erreichte jedoch meist kaum 10 am Höhe; von den Gebirgen dagegen wurde eine Schneedecke bis zu ½ m Mächtigkeit gemeldet. Infolge einer die Ostseeküste entlangziehenden Depression begann der Dezember mit un⸗ freundlichem Wetter, das auch noch anhielt, als eine neue Depression über Süd⸗Europa erschien und im Verein mit hohem Luftdruck im Norden kühle Ostwinde mit Nebel und Schneefällen brachte. Um den 5. breitete sich das Hochdruckgebiet nach Deutschland hin aus, wurde aber chon vom 6. ab durch ein tiefes Minimum im Nordwesten ostwärts ge⸗ drängt; in den Tagen bis zum 14. rückte es längs den deutschen Küsten allmählich nach Rußland vor. Da in dieser Zeit milde süd⸗ liche und westliche Winde vorherrschten, stieg die Temperatur bei meist bedecktem Himmel langsam an. Bei dem Erscheinen einer neuen De⸗ pression über den Britischen Inseln, welcher im Osten und Süden gegenüberstand, ging die Temperatur zwar etwas zurück; im allgemeinen blieb jedoch das Wetter warm. Als endlich aber um den 20. die Depression über Skandinavien nach Rußland gewandert war, trat bei lebhaften nördlichen Winden rasche Abkühlung ein, sodaß die Temperatur im Osten gerade noch normal, im Westen um mehrere Grade unternormal war. Nachher breitete sich über Zentral⸗Europa hoher Luftdruck aus, begleitet von ruhiger Luft und bedecktem Himmel, ohne eine wesentliche Wärme⸗ änderung herbeizuführen. Erst als vom 26. ab eine im Nordwesten neu erschienene FCyklone mit starken Gradienten Einfluß auf die Witterung in Deutschland gewann und lebhafte Winde aus dem süd⸗ westlichen Quadranten hervorrief, stieg die Temperatur bis zum Monatsschluß wieder etwas an. Das Jahr 1897 hatte eine nahezu normale Mitteltemperatur; im Osten war es etwas zu warm, im Westen meist ein wenig zu kalt. Reichlich waren die Niederschläge an der Ostseeküste, im Zuge der Sudeten und am Niederrhein — bis zu 30 % den normalen Betrag übersteigend —, zu gering am Mittelrhein, im übrigen aber dem vieljährigen Durchschnitt sehr nahe.
2*
hoher Luftdruck
Abend Herr Dr. med. Bayard einen interessanten Vortrag über seine „Reiseerlebnisse in China“, welche er durch über 100 farbige, wohlgelungene Projektions⸗Photographien einer ziemlich zahl⸗ reich erschienenen Zuhörerschaft anschaulich vorführte. Beginnend mit einer kurzen Schilderung von Singapore und einer Fahrt in die südchinesischen Gewässer, beleuchtete der Vortragende das Leben und Treiben in den den Europäern zugänglichen großen Handelsplätzen. Fahlreiche Aufnahmen gaben ein klares Bild von der im englischen Besitz be⸗ findlichen Insel Hongkong, welche allmählich unter den größten Opfern und Mühseligkeiten aus einem ungesunden Orte zu einer blühenden Kolonie umgestaltet wurde. Von Hongkong und dem gegenüberliegenden Kaulun wandte sich der Redner der Beschreibung Cantons, der Haupt⸗ stadt des südlichen China, zu und kennzeichnete im zweiten Theil seines Vortrages zunächst die im Niedergang begriffene Kolonie Macao und das für den europäischen Handel so wichtige Shanghai. Be⸗ sonders fesselnd waren die Ausführungen über die Bewohner Chinas, deren Intelligenz und Fähigkeiten erst nach Einführung durch⸗ greifender Verwaltungsreformen Raum zur Entfaltung finden würden. Am Schluß des beifällig aufgenommenen Vortrags gab der Redner der Zuversicht Ausdruck, daß China unter dem Einfluß der europäischen Kulturmächte einer verheißungsvollen Entwickelung entgegengehe
G11““ B“
Im Schaufenster Ruthardt 8 (W. Behrenstraße 29 a) ist gegenwärtig eine Kollektion von Momentphotographien von Hochgebirgswild ausgelegt, die der Hof⸗Photograph Grainer in Reichenhall auf freier Wildbahn aufgenommen hat. Die großen Blätter stellen Steinböcke, Gemsen, Hirsche und Murmelthiere dar und sind für Jäger, Künstler und Amateurphotographen von gleich großem Interesse.
Gleiwitz, 17. Januar. Ueber das bereits gemeldete Unglück im Georg⸗Schacht bei Ruda (s. Nr. 14. d. Bl. unter „Katto⸗ witz*) berichtet der „Oberschlesische Wanderer“: Heute Morgen 8 Uhr erfolgte ein Durchbruch giftiger Kohlengase nach der „Königin Luisengrube“ hin, wodurch eine große Anzabhl von Bergleuten betäubt wurde. Von 15 schwer verletzten Arbeitern, die in das Knappschafts⸗ Lazareth zu Zabrze gebracht wurden, sind 7 den Verletzungen erlegen. Die leicht Verletzten werden an Ort und Stelle behandelt. Man
befinden.
Barcelona, 17. Januar. Die Flüsse Llobregat und Besos sind aus den Ufern getreten und haben, dem „W. T. B.“ zu⸗ folge, die umliegenden Ortschaften überschwemmt. Mehrere Häuser sind eingestürzt. Der Verkehr der Eisenbahnzüge zwischen Murcia und Alicante ist unterbrochen. Das Steigen der übrigen Flüsse bält gleichfalls an. Der Schaden ist beträchtlich; auch einige Menschen sollen ums Leben gekommen sein.
u.““
Korfu, 17. Januar. „W. T. B.“ meldet: In dem Augenblick, als die Vesper in der hiesigen katholischen Kirche endete, griff ein junger Mensch die Priester an und schlug auf vier derselben ein. Einer derselben, Namens Ernest Lartoux, wurde getödtet, ein anderer lebensgefährlich verletzt. Das Verbrechen rief lebhafte Be⸗ wegung hervor.
In der alten „Urania“ (Invalidenstraße) hielt am Frestag
rste Beilage
Anzeiger und Königlich Preußisch
8
Berlin, Dienstag, den 18. Januar
8 1¹“
zeiger
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
gering
mittel gut Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
Januar
niedrigster ℳ
höchster
niedrigster höchster
niedrigster höchster Doppelzentner
der Hof⸗Kunsthandlung von Amsler
befürchtet, daß sich noch 25 Mann betäubt oder todt in der Grube
t vom 18. Januar, Morgens.
—2
red. in Millim. 18.
=40R.
Wetter.
in ° Celsius
Bar. auf 0 Gr. 00 50C.
u. d. Meeressp.
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757 bedeckt
EL1M1 wolkig Christiansund 754 wolkig Kopenhagen. 773 Nebel Stockholm . 767 bedeckt Haparanda. 753 heiter St. Petersbg. 759 Regen Moskau. . 763 bedeckt
Cork, Queens⸗ towm 766 bedeckt Cherbourg. 772 wolkenlos 77174 Nebel 7772 bedeckt wolkenlos
1s1774 winemünde 774 Nebel bedeckt
Neufahrwasser 774 Memel 771 bedeckt EEEEEPö1 Nebel aarlsruhe.. 777 Nebel Wiesbaden 777 bedeckt München. 777 Nebel Chemnitz. 778 wolkenlos Berlin .. 776 Nebel Wien.. 780 Nebel Breslau.. 777 Dunst Nebel
IFfe dAix .. 774 heiter b
S “ 775 b 11141A1“ still Nebel
Uebersicht der Witterung.
Ein hohes, 780 mm übersteigendes barometrisches Maximum liegt über dem unteren Donaugebiet, egenüber einer Depression unter 750 mm nordwest⸗ ich von Schottland, wo das Barometer außerordent⸗ lich stark gefallen ist. Aberdeen meldet Südwest⸗ sturm. In Deutschland herrscht am Morgen, außer an einigen Küstenstrecken, Frost bei ruhiger, stark nebliger Witterung; Niederschläge werden nicht ge⸗ meldet. Ueber den britischen Inseln hat Erwärmung stattgefunden, welche sich weiter ostwärts ausbreiten
dürfte. Deutsche Seewarte.
Theater.
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 18. Vorstellung. Martha. Romantisch⸗ komische Oper in 4 Akten von 1] von Flotow. Text (theilweise nach dem Plane des Saint Georges) von Wilhelm Friedrich. Dirigent: Musikdirektor
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Steinmann. (Lyonel: Herr Emil Götze, König⸗ licher Kammersänger, als Gast.) — Phantasien im Bremer Rathskeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von A. Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 19. Vorstellung. Egmont. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von Goethe. Musik von Ludwig van Beethoven. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Musikalische Direktion: Musikdirektor Wegener. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 19. Vorstellung. Tann⸗ häuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 20. Vorstellung. Das neue Weib. Lustspiel in 4 Aufzügen von Rudolph Stratz. Anfang 7 ½ Uhr. 11“
Deutsches Theater. Mittwoch:
sunkene Glocke. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Johaunes. Freitag: Johannes.
Berliner Theater. Mittwoch: Romeo und
Julia. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: In Behandlung.
Freitag (19. Abonnements⸗Vorstellung): Veilchenfresser. u
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Goethe-Theater. Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr. 12. Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr: Minna von Baruhelm. — Abends 7 ½ Uhr: Des Meeres und der Liebe Wellen.
Donnerstag: Minna von Barnhelm.
Freitag (20. Abonnements⸗Vorstellung): Krieg im Frieden.
Schiller-Theater. (Wallner ⸗Theater.) Mittwoch: Der König. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag: Der Registrator auf Reisen. Anfang 8 Uhr.
8 Uhr.
Lessing⸗Theater. Rößl. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Im weißen Rößl. Fettag; Haus Huckebein. onnabend: Im weißen Rößl.
Mittwoch: Im weißen
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5.
Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Fa⸗ milie. Lustspiel in 3 Akten von Auguste Germain.
Freitag: Der Registrator auf Reisen. Anfang
Deutsch von Max Schönau. Regie: Hermann Werner. Vorher: Der Herr Kandidat. Schwank in 1 Akt von Ernst Berger. Regie: R. Alexander. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag und folgende Tage: Familie. Vorher: Der Herr Kandidat.
Sonntag, den 23., Nachmittags: Zu volksthüm⸗ lichen Preifen: Trilby.
Belle⸗-Alliance-Theater. Belle⸗Alliancestr./8. Mittwoch: Zum ersten Male: Im Dienst.
Donnerstag: Der Bräutigam auf Probe.
Freitag: Im Dieust.
Sonnabend: Kean.
8
Residenz-Theater. Direktion: Theodor Brandt. Mittwoch: Sein Trick. (Le Truc de Séraphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvallières und Antony Mars. Uebersetzt und für die deutsche Zübie bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang
b. Donnerstag und folgende Tage: Sein Trick.
Theater Unter den Linden. Mittwoch: Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von F. Hel und Richard Genée. Musik von Carl Milllöcker Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Zum ersten Male: Die Göttin der Vernunft. Operette in 3 Akten von Willner und Buchbinder, für die hiesige Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Musik von Johann Strauß.
Sonnabend: Zweiter großer Maskenball.
Thalia⸗-Theater. (Vormals: Adolph Ernst⸗ Theater.) Mittwoch: Das Opferlamm. Schwank in 3 Akten von Oscar Walther und Leo Stein. In Scene gesetzt vom Direktor W. Hasemann. Anfang 7 ½ Uhr.
Wegen Vorbereitung zu Ninetten’s Hochzeit Fleit. das Theater Donnerstag und Freitag ge⸗
ossen. 9 2 8
Central⸗Theater. Alte Jakobstr. 30. Direktion: Rich. Schultz. Mittwoch: Emil Thomas, a. G Berliner Fahrten. Burleske Ausstattungsposse in 6 Bildern von Jul. Freund und Wilh. Mannstädt. Musik von Kapellmeister Jul. Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr. 8
Donnerstag: Berliner Fahrten.
In Vorbereitung: Die Tugendfalle
Saal Bechstein. Mittwoch, Anfang 7 ½ Uhr:
Lieder⸗Abend von Marcella Pregi.
Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Maria von Kühn mit P Oberst⸗
Lieut. von Bose (Erfurt —Jüterbog). — Frl. Elisabeth Zahn mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Hans Kreyher (Jauer — Oranienstein).
Verehelicht: Hr. Hauptmann Werner von Voigts⸗ Rhetz mit Magdalena Gräfin Kielmansegg (Naum⸗ burg a. S.). — Hr. Berg⸗Assessor und Sec.⸗Lieut. d. R. Wenzel mit Frl. Edda zur Nedden (Breslau). — Hr. Stabsarzt Williger mit Frl. Helene Grünhagen (Breslau). — Hr. Sec.⸗Lieut. Georg Iffland mit Frl. Anna Müller (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗Assessor Bresges (Berlin). — Hrn. Prem.⸗Lieut. von Heimen⸗ dahl (Merseburg). — Eine Tochter: Hrn. Frit Frhrn. von der Goltz (Mertensdorf). —
rn. Hauptmann z. D. und Bezirks⸗Offizier von Poser (Gotha). — Hrn. Hauptmann Heyn
(Breslau).
Gestorben: Hr. Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath a. D. Carl Zitelmann (Berlin). — Hr. Pastor Eduard Wenig (Polajewo). — Hr. Major a. D. Oskar von Wülknitz (Görlitz). — Hr. Major z. D. William Schmalz (Thiemendorf, Bez. Liegnitz). — Hr. Rittergutsbesitzer Moritz von Leers (Mühleneichsen). — Hr. Major Waldemar Plehn hhenag — Hr Major Erich Graf von Oeyn⸗
ausen a. d. H. Brahlstorf (Alt⸗Schwarmstedt). — Hr. Regierungs⸗Rath Adolf Wernebur
(Posen). — Hr. Bauinspektor Arthur Poltro
(Nauen). — Hr. Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath a D. Hugo Solger (Berlin). — Hr. Kreis⸗ Schulinspektor, Pastor Paul Fromm (Piskorsine). — Hr. Gymnasial⸗Direktor, Professor Dr. Gustav Braumann (Eberswalde).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 10. bis 15. Januar 1898. 8
Strehlen i. Schl. Grünberg. Löwenberg. Oppeln .. Engen. Breslau.
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Strehlen i. Schl. Grünberg.. Löwenberg Oppeln. Aäalen .. Breslau.
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13,50 11,75 13,60 13,50 13,10 12,50 13,30 13,50 13,50 15,00 18,24 16,80 12,10
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Stallupönen Goldap. öEö Posen... Lissa.. Ostrowo. Strehlen i. Grünberg. Löwenberg Oppeln. Aalen. Riedlingen Engen. Breslau.
13,30 12,50 13,50 12,30 12,90 12,60 14,20 12,30 13,20 12,60 13,08 12,50 12,60
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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende
17,65 17,50 17,25 16,60 17,10 18,20 16,00 16,20 16,50 18,00 18,00 20,20 17,10
Rog 12,50 13,20 12,75 13,70 13,80 14,20
14,60 13,60 14,30 14,20 16,48 14,30
13,40 13,25 13,80 14,00 14,20 13,40 14,90 13,80 14,80 14,50 16,80 14,70
Gerste.
13,80 12,75
1450 14,30 16,30
15,50 14,50 19,00 19,00 17,00 14,60
Hafer. 14,20 13,80 13,75
13 10 13,10 13,40 14,80 13,50 13,60
13,10 12,25 13,30 13,40 14,10 12,80 14,30 13,40 13,80 14,00 16,20 13,70
11,73 13,60 12,25 14,50 14,25 13,70 14,40 14,00 14,50 14,00 18,60 18,50 16,90 14,00
13,80 12,75
14,75 14,80 16,30
15,50 14,50 19,80 19,00 17,00 15,70
13,50 11,75 13,80 13,75 13,20 12,50 13,30 13,50 13,50 17,60 18,24 16,80 12,60
13,20 13,60 13,25 14,50 12,90 13,10 13,00 14,60 12,90 13,40 14,00 88 13,36 14,00
14,20 13,80 13,75
13,30 13,20 13,40 14,80 13,50 13,60
14,00 13,00
13,30 12,50 13,80 12,50 13,00 12,60 14,20 12,30 13,20 12,60 13,08 12,50
13,49 13,12 13,36 12,70
12,70 V 13,00 13,60 13,70
Bemerkungen.
14,00
13,00 13,40
4 ; Außerdem wurden “ vn natiaen am Markttage 88 8 (Spalte 1) für Durch⸗ nach überschläglicher 1 Doppel⸗ schnitts⸗ Schätzung verkauft zentner preis Doppelzentner (Preis unbekannt.)
ℳ
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F.
22=SEggEEg SSS. FPeüeEhn EE. ⸗
Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. reis nicht vorgekommen ist; ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
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Deutscher Reichstag. 18. Sitzung vom 17. Januar 1898, 2 Uhr.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort der
Abg. Himburg (d.kons.): In der letzten Sitzung hat der Abg. Stadthagen während meiner Abwesenheit zwei Fälle aus meiner richterlichen Thätigkeit zur Sprache gebracht, mein Verhalten kritisiert und mehr als abfällig beurtheilt. Beide Fälle sind theils unrichtig, theils unvollständig wiedergegeben. Ich bin der Meinung, daß ich in beiden Fällen ganz korrekt gehandelt habe, und wenn er anderer Meinung ist, so würde ich ihm anheim geben, bei meiner vorgesetzten Behörde Beschwerde zu erheben.
räsident Freiherr von Buol verweigert dem Abg. Stadthagen das Wort zu einer sachlichen Erwiderung und ertheilt dasselbe nur zur persönlichen Bemerkung.
Abg. Stadthagen (Soz.): Soweit es sich um die Wertbung der Handlungen handelt, die ich kritisiert habe, werde ich mich nicht zwingen lassen, das zu thun, was mein Vorredner wünscht. Die Handlungen sind richtig vorgetragen, auch in der Oeffentlichkeit schon kesprochen, und der Vorredner selbst hat in einem Zeitungsartikel dagegen polemisiert. Ich kann nur dasjenige, was ich gesagt habe, mit natürlich der vom Herrn Präsidenten gerügten Ausdrücke, vollständig aufrechterhalten. . .
Abg. Himburg (persönlich): Der eine Fall ist in der Presse besprochen, und ich habe eine Berichtigung verlangt, aber ohne Be⸗ merkungen beleidigender Art. Die Fälle liegen ganz anders, als vor⸗ getragen. Ich werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen.
Abg. Stadthagen: Ich konstatire, daß ich lediglich wortgetreu das vom Vorredner selbst abgegebene Urtheil zitiert habe.
Das Haus beginnt darauf die zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellun des Reichs⸗ haushalts⸗Etats für das Rechnungsjahr 1898, und zwar mit dem Spezial⸗Etat des Reichstages.
den Ausgaben zum Ankauf von Büchern (30 000 ℳ) weist
Abg. Dr. Lieber (Zentr.), als Vorsitzender der Bibliotheks⸗ kommission, darauf hin, daß der Druck des Katalogs große Kosten verursacht habe, sodaß Geld für andere Beschaffungen nicht mehr vor⸗ handen sei. Der Etat schreibe vor, daß Ersparnisse bei dem Biblio⸗ theksfonds für andere sächliche Ausgaben verwendet werden können.
Man sollte die umgekehrte Bestimmung annehmen, dann würde es nicht nöthig sein, die Ausgaben für Bücheranschaffungen zu erhöhen.
Abg. Dr. Paasche (nl.) erklärt, er halte es für zweckmäßig, aus den 30 000 ℳ nur Bücheranschaffungen zu bestreiten, die Druckkosten des Katalogs aber zu den übrigen Druckkosten zu schlagen. Redner bemängelt dann die Lückenhaftigkeit der Bibliothe namentlich in Bezug auf Rohmaterial, Gesetzsammlungen ꝛc.
Aba. v. Kardorff (Rp.) bemängelt die Ausstattung des Lese⸗ zimmers mit Zeitungen: amerikanische Blätter fehlten gänzlich, englische und frazösische Blätter seien nur wenige vorhanden. Im preußischen Abgeordnetenhause sei es besser bestellt.
Abg. Dr. Lieber: Wenn der Präͤsident in die Lage gesetzt wird, die für den Katalog nothwendigen 15 000 ℳ aus den übrigen Ge⸗ schäftsunkosten zu bestreiten, dann können wir eine Erhöhung des Bibliotheksfonds entbehren.
Abg. Dr. Hammacher (nl.): Ich halte die Verweisung der Kosten des Katalogs auf die allgemeinen Geschäftsunkosten für durch⸗ aus zulässig. 8
tans iag igen wird der Elat des Reichstages unverändert genehmigt, vorbehaltlich der einmaligen Ausgaben für Aus⸗ schmückung des heies tageenfe die beim Etat des Reichs⸗ amts des Innern verhandelt werden sollen.
Es folgt der Etat des Reichsamts des Innern.
Zu dem Titel „Gehalt des Staatssekretärs“ liegt folgender Antrag des Zentrums vor;
üche zu ersuchen, bis zur nächsten Session dem Reichstage eine Zesanangastsecenc der auf Grund des § 105 e der Gewerbeordnung für Betriebe mit Wind und unregelmäßiger Wasserkraft getroffenen Verfügungen und Entscheidungen (die sich auf die Sonntagsruhe beziehen) vorzulegen. .
Abg. Dr. Hitze (Zentr.): Ich erkenne an, daß es schwierig ist, die in den neuesten Gesetzen erlassenen Vorschriften überall durchzu⸗ führen. Der Ausbau der Gewerbegerichte ist auch noch nicht so weit gediehen, wie wir wünschen. Auf dem Gebiet der Arbeiter⸗ versicherung ist eine Revision dringend nothwendig, wie ja auch die versiche en Vorlagen beweisen. Die großen Prinzipienfragen des Arleiterschutzes sind entschieden; es kommt jetzt darauf an, die Konsequenzen zu ziehen, auch in Bezug auf das Koalitionsrecht. Von dem Rundschreiben des Staatssekretärs des Innern haben wir, trotzdem der „Vorwärts das Gegentheil behauptet, nichts gewußt. Im vorigen Jahre hat der Reichskanzler auf unseren Wunsch eine Zusammenstellung der auf
8
Grund des § 120 e erlassenen Einzelvorschriften dem Reichstage vorgelegt. Es wäre zu wünschen, da diese Frlanmesneeng ... wird, ent⸗ weder durch direkte Mittheilung ꝛc. oder durch Anhänge zu den Be⸗ richten der Fabrikinspektoren. Unter den angeführten Verordnungen befinden sich auch zwei, welche die Prüfung aller Baupläne für Fabriken seitens der Gewerbe⸗Inspektoren vorschreiben, damit die nöthigen Rücksichten auf die Gesundheit der Arbeiter genommen werden. Diese Verordnung sollte allgemein Geltung haben. Redner empfiehlt den oben mitgetheilten Antrag, weil bekannt geworden sei, daß in den mit Wind⸗ und Wasserkräften arbeitenden Betrieben in einzelnen Be⸗ zirken fast 8 keine Sonntagsruhe vorhanden sei, während im allgemeinen so ungleichmäßig verfahren werde, daß eine 12 ⸗ b ndhabung dringend geboten erscheine. Redner empfiehlt ferner die Regulierung der Verhältnisse in den Konfektionsgeschäften.
Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Ich kann dem Herrn Vorredner in Aussicht stellen, daß eine Er⸗ gänzung der Nachweisungen derjenigen Verordnungen, welche auf Grund des § 120 e der Gewerbeordnung erlassen sind, dem hohen Hause zugehen wird. Ich werde mich auch ferner mit den verbündeten Regierungen deswegen in Verbindung setzen, ob nicht eine Sammlung derjenigen Vorschriften zu veranstalten wäre, welche auf Grund des § 105 e der Gewerbeordnung ergangen sind. Ob diese Sammlung zu veranstalten ist, dürfte von der Stellungnahme abhängen, welche die verbündeten Regierungen gegenüber meiner Aufforderung einnehmen werden. Ich bin mit dem Herrn Vorredner darin vollkommen einver⸗ standen, daß, wenn man Verordnungen zum Schutze der Arbeiter erläßt, solche Verordnungen nicht nur auf dem Papier stehen bleiben dürfen, sondern auch wirklich ausgeführt werden müssen, und daß es auch ferner ein dringendes Interesse ist, solche Verordnungen gleichmäßig auszuführen. Aber, meine Herren, ich glaube, bei Erlaß des § 105 e der Gewerbeordnung hat man schon die bestehende Fassung deshalb so gewählt, weil man sich nicht verhehlt hat, daß denn doch die thatsächlichen Verhältnisse in den einzelnen Gegenden Deutschlands außerordentlich verschieden sind, und man hat deshalb die Ausführungsverordnungen den Landesregierungen überlassen, um eben